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Thema: Neue Regeln für Radfahrer (5651-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Torx
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #15

Im Anhang ein Foto aus Grado. In Grado sind fast alle Radwege (und es gibt dort fast überall welche) so angelegt.

Das ist gut, da taumelt dann auch kein Fußgänger versehentlich auf so eine Fahrbahn.

Zitat
Aber viele Regelverstöße entstehen auch aus Frust über fehlende Alternativen.

Da stimm' ich zu!

  • kroko
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #16
Naja, es verstößt halt jeder nur gegen die Regeln, gegen die er verstoßen kann. Radler fahren in der Tempo-50-Zone nicht zu schnell, weil's eben nicht geht, und genauso fahren Autofahrer wohl nicht deshalb nicht am Gehsteig, weil sie so diszipliniert wären, sondern eben weil's nicht möglich ist. Dass Nummerntafeln was bringen glaub ich jedenfalls nicht, sonst müsst's ja auch mit dem Autoverkehr keine Probleme geben. Ich bin sicher, dass es genau umgekehrt wäre: Nummerntafeln = weniger Radfahrer = mehr Autoverkehr = mehr Verletzte und Tote. Ich kenne übrigens keinen einzigen Fall, in dem ein rücksichtsloser Radler (z.B. Gehsteigradler) jemanden verletzt hätte. Hingegen, z.B. heute: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2835698/fussgaengerinnen-pkw-gerammt-schwer-verletzt.story

Und weil's irgendwie hier dazugehört: Donnerstag ist "Autofreier Tag", inklusive Fest am Hauptplatz und Fahrradtour. http://www.graz.at/cms/beitrag/10178891/1618648/

  • Torx
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #17

Ich kenne übrigens keinen einzigen Fall, in dem ein rücksichtsloser Radler (z.B. Gehsteigradler) jemanden verletzt hätte.

Naja, da muß man aber wirklich nicht lange suchen um auch das zu finden...

Im Übrigen bin ich klar gegen Nummertafeln bei Radfahrern - das war nur als Beispiel gedacht, dass man halt als Autofahrer im Hinterkopf hat immer erkennbar zu sein.

  • kroko
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #18
Radfahrer gefährden Fußgänger kaum
05. September 2011 18:15
Ein Drittel der Unfälle mit Fußgängerbeteiligung passieren laut Studie der Stadt Wien auf Schutzwegen.

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Laut Studie in Wien hauptsächlich Autofahrer an Unfällen mit Fußgängern beteiligt
Wien - Vor den sogenannten Rad-Rowdys, gegen die Kronen Zeitung und ÖVP Wien seit Wochen mobilmachen, müssen sich Fußgänger wesentlich weniger fürchten als vor Autofahrern. Das belegt eine Studie der Magistratsabteilung 46 (Verkehrsorganisation). Demnach waren bei 75 Prozent der Fußgängerunfälle in den letzten zehn Jahren Pkws beteiligt, bei sieben Prozent Straßenbahnen und bei nur fünf Prozent Radfahrer.

Für Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou ein Beweis dafür, dass das Hauptaugenmerk bei der Unfallvermeidung auf dem motorisierten Individualverkehr liegen muss. "Das Tempo 30 in Wohngebieten wäre ein sehr sinnvoller Weg, die Verkehrssicherheit zu erhöhen", sagt die Grün-Politikerin, die vor einigen Wochen selbst in der Krone gegen Gehsteig-Radfahrer wetterte und nun eine Benimm-Fibel für alle Verkehrsteilnehmer herausbringen will.

Der Vorwurf, dass zwischen Fußgängern und Radlern besonders viel passiert, lässt sich anhand der Unfallzahlen jedenfalls nicht nachvollziehen. Im schwarzen Innenministerium sieht man das anders: Die Wiener Polizei führt seit kurzem eine ganze Reihe von Schwerpunktaktionen gegen Radfahrer durch.

Insgesamt hat die Zahl der Unfälle mit Fußgängern leicht abgenommen. 2004 wurden 1259 Unfälle mit Personenschaden gezählt (davon verunglückten 27 tödlich), 2010 waren es 1079 (davon starben 21). Mehr als ein Drittel passiert auf Schutzwegen - und da vor allem auf mit Ampeln gesicherten Zebrastreifen. Heute ist man in Wien zu Fuß aber wesentlich sicherer unterwegs als in den Achtzigern: 1983 verletzten sich doppelt so viele Fußgänger wie 2010.

Dabei sind vor allem Kinder etwas weniger gefährdet: In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Unfälle mit Kindern um 30 Prozent reduziert.(Martina Stemmer, DER STANDARD; Printausgabe, 6.9.2011)


  • Torx
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #19
So einfach kann man das nicht sagen, da Vergehen mit bzw. beim Fahrrad in den seltensten Fällen angezeigt werden. Die Zahl der Diebstähle kann man sicher mit drei multiplizieren, aber auch was die Zusammenstöße mit Fußgängern angeht wird wohl auch nicht viel angezeigt werden.

Zahlenspiele sind hier sinnlos - und wenn sie von den Grünen kommen sind sie natürlich genauso ideologisiert wie von jeder anderen Partei. Zweifelsohne gehen vom Auto größere Gefahr und schwerere Verletzungen aus. Dass die Radfahrer nur 5% der Unfälle mit Fußgängern ausmachen kann ich aber jedenfalls nicht glauben.

  • kroko
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #20
Naja, aber dass es 5% der schweren Unfälle sind (die dann auch gemeldet bzw. angezeigt werden) kann durchaus sein.

Die Psychologie hinter dem Radler-Bashing ist für mich ganz klar: Schuld sind immer die anderen. Alle Menschen gehen regelmäßig zu Fuß. Fast alle Menschen fahren regelmäßig Auto. Aber nur ein eher kleiner Teil (vielleicht 30%) der Leute fährt regelmäßig Rad. Die "Anderen", die man als Sündenbock hinstellen kann, ohne sich selbst zu treffen, sind daher die Radfahrer.

Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #21

So einfach kann man das nicht sagen, da Vergehen mit bzw. beim Fahrrad in den seltensten Fällen angezeigt werden.


Unfälle mit schweren Verletzungen werden aber denke ich schon praktisch vollständig erfasst (selbst falls der Radfahrer nachher nicht mehr greifbar sein sollte - darum ob der Verursacher gefasst werden kann geht es in der Statistik ja nicht).

  • Torx
Re: Neue Regeln für Radfahrer
Antwort #22

Die Psychologie hinter dem Radler-Bashing ist für mich ganz klar: Schuld sind immer die anderen.

Da tu' ich mir schwer, immerhin bin ich zu Fuß, als Radler, mit dem ÖV und als Autofahrer unterwegs (zeitlich gesehen in eben dieser Reihenfolge, kilometermäßig in umgekehrter Reihenfolge).

Ich sehe das eher so, dass die Radfahrer nun von der PC vereinnahmt wurden - Argumente dass es da auch Probleme gibt sind nicht erwünscht und gehören schnellstmöglich "richtiggestellt".

Im Text steht übrigens nur "75% der Unfälle", da wäre im Sinne der seriösen Information so oder so eine genauere Spezifizierung angesagt. Es geht aber glaube ich in den kritischen Meldungen dazu auch gar nicht darum, dass Radfahrer zur Lebensgefahr geworden sind, sondern durch Regelverstöße in großer Masse zwar zum nicht lebensgefährlichen, aber doch zum täglichen Ärgernis für einige werden können. Das ist natürlich ein anderes, weniger wichtiges Problem - aber auch eines das man nicht unter den Tisch kehren sollte.
  • Zuletzt geändert: September 22, 2011, 11:29:55 von Torx