Alle wollen saubere Energie, keiner will ein Wasserkraftwerk vor seiner Haustür. Man muss halt Kompromisse finden.
Da ist kein Jubel angebracht.
Für unverhoffte Bewegung in der steirischen Elektrizitätswirtschaft könnte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit seinem 315 Milliarden starken Investitionspaket sorgen.Denn ganz oben auf der von Finanzminister Hans Jörg Schelling angeführten Liste von 19 förderungswürdigen österreichischen Projekten für die EU rangiert das Mur-Kraftwerk Puntigam, unter dem Projektnamen "Mur power plant Puntigam". Geplanter Umsetzungszeitraum: 2015 bis 2017. Angestrebt werde eine "gesamtwirtschaftliche Rendite", auch wenn "keine Marktrendite" zugeordnet werden könne.Das Kraftwerksprojekt von Verbund und Energie Steiermark (Estag) ist ja fertig geplant und behördlich genehmigt, wurde jedoch wegen des dahindümpelnden Strompreises nicht angegangen.Aus Estag-Aufsichtsratskreisen ist nun zu hören, dass das Kraftwerk über Schellings EU-Projektliste bald wieder aufs Tapet kommt.
Mit den kolportierten 97 Millionen Euro die das Kraftwerk Graz-Puntigam kosten würde könnte man in Graz was anderes machen was gesamtwirtschaftlich gesehen sehr viel mehr Sinn macht: Straßenbahn Netzerweiterung bzw Innenstadtentflechtung
Zitat von: urbanite am Juli 21, 2015, 12:04:26Mit den kolportierten 97 Millionen Euro die das Kraftwerk Graz-Puntigam kosten würde könnte man in Graz was anderes machen was gesamtwirtschaftlich gesehen sehr viel mehr Sinn macht: Straßenbahn Netzerweiterung bzw Innenstadtentflechtung Und was hat die Stad Graz mit der Estag zu tun? Oder die Estag mit der Stadt Graz? Nix. Aber es reichte schon, wenn die Umlandgemeinden und das Land endlich etwas dazu beitragen würden.
Kraftwerk Puntigam: Verbund zieht sich zurückDer Verbund als 50-Prozent-Partner der Energie Steiermark zieht sich beim Murkraftwerk in Graz-Puntigam zurück. Grund dafür sei das schwierige Marktumfeld, heißt es aus dem Konzern.,,Mit den jetzigen niedrigen Stromgroßhandelspreisen geht sich eine solche Investition nicht aus. Derzeit ist es definitiv nicht möglich, in ein neues Vorhaben hineinzugehen", so eine Verbund-Sprecherin am Dienstag: ,,Ja, der Verbund ist ausgestiegen aus dem Grazer Projekt."In einem Bericht der ,,Kleinen Zeitung" bestreitet der Verbund, dass der Ausstieg von der gemeinsam mit der Energie Steiermark geplanten und in Graz umstrittenen Staustufe etwas mit den Unstimmigkeiten rund um das Gaskraftwerk Mellach zu tun hat - mehr dazu in Verbund klagt Energie Steiermark auf 85 Mio. (11.2.2016).Ernergie Steiermark: ,,Situation neu bewerten"Seitens des steirischen Landesenergieversorgers hieß es am Dienstag, die neue Situation sei erst zu bewerten: ,,Für das Projekt Wasserkraftwerk Graz ergibt sich durch den Ausstieg des Verbund für die Energie Steiermark natürlich eine völlig neue Situation, die nun im Detail zu bewerten ist. Dabei werden wir insbesondere auch die mittelfristigen Veränderungen des Marktumfeldes berücksichtigen. In den kommenden Wochen werden alle Fragen der Wirtschaftlichkeit und Risikobeschränkung erneut einer genauen Analyse unterzogen", so Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik.Seit 2013 ist das Kraftwerk rechtskräftig bewilligt, einem Bau steht derzeit rechtlich wenig im Wege. Erst am Montag begannen Enteignungsverfahren im Zusammenhang mit dem Bau des Kraftwerks, wobei es aber um vergleichsweise wenige 100 Quadratmeter geht - mehr dazu in Murkraftwerk: Proteste gegen Bauarbeiten. Nun ist aber offen, ob das Projekt überhaupt realisiert wird.