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Thema: Berg der Erneuerung (1669-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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Berg der Erneuerung

Berg der Erneuerung


Tourismus-Angebot am Schloßberg stagniert. Im Hintergrund wird aber an neuem Besucher-konzept getüftelt. Und der Uhrturm ist - zumindest im Sommer - für alle zugänglich.

Der Schloßberg mutiert zur touristischen Nullnummer. Nach der jahrelangen Sanierung des Uhrturms bleibt nun auch das marode Garnisonsmuseum geschlossen. Der Glockenturm, die Liesl ebenso.

Weil das Stadtmuseum in der Sackstraße derzeit neu aufgestellt wird, zog man alle Personal-Kapazitäten vom Berg ab. Die gute Nachricht: Im Hintergrund wird bereits an der musealen Zukunft des Bergs gebastelt - Schloßberg reloaded also.

Und es war auch an der Zeit. Die undichten, feuchten Mauern im Garnisonsmuseum verursachten steigende Krankenstände bei den Mitarbeitern. Die Öffnungszeiten verlagerten sich immer weiter in den Sommer, der Standort wurde zum Sorgenkind. Stadtmuseumsdirektor Otto Hochreiter verrät nun erste Ideen, wie das Areal künftig genutzt werden könnte: ,,Wir wollen ein familientaugliches Angebot schaffen. Das Garnisonsmuseum soll ein Museum des Blicks werden." Doch er spricht hier nicht vom schönen Ausblick auf die Grazer Altstadt allein. ,,Ich stelle mir eine Art elektronisches Diorama vor, eine Technologie, die einen historisierten Blick von der Kanonenhalle auf die Stadt zulässt." Eine optische Zeitreise also.

Was noch schwer vorstellbar ist, soll - so wünscht es sich ÖVP-Finanzstadtrat Gerhard Rüsch - bis 2013 umgesetzt werden. ,,Mein Plan ist, dass nach der Eröffnung der neuen Schausammlung im Stadtmuseum im Herbst mit Hochdruck am Garnisonsmuseum gearbeitet wird."


Touristik-Ensemble

Ob es dann noch immer so heißen wird, ist noch offen. ,,Eine denkbare Variante ist", so Direktor Otto Hochreiter, ,,die Kanonenhalle und das rund 200 Quadratmeter große Museumsgebäude baulich zu verbinden und Schloßbergmuseum zu nennen." Denn er gibt zu bedenken: ,,Der Berg ist zwar gastronomisch perfekt erschlossen, aber es fehlt das museale Angebot: Es erklärt einem da oben niemand, warum er überhaupt Schloßberg heißt."

Zum Touristik-Ensemble gehört aber auch der Uhrturm. ,,Dieser wird nach Jahren der Restauration heuer frei begehbar sein", verspricht Rüsch. Leider aber nicht ganz: Man kommt um zwei Euro zwar bis zum Uhrwerk, die Begehung des Wehrgangs ist aus Denkmalschutzgründen untersagt.







Auf dem Schloßberg ist vieles möglich"

Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr will ein neues Museumskonzept für den Grazer Hausberg.


Herr Hardt-Stremayr, welche Touristik-Rolle spielt ein Museum auf dem Schloßberg?

DIETER HARDT-STREMAYR: Als Garnisonsmuseum gar keine. Was erzählen wir da den Leuten eigentlich? Den Franzosen sagen wir zum Beispiel, schaut 's, wie wir die Franzosen vom Berg gejagt haben! Das ist nicht zeitgemäß und schon gar nicht familientauglich. Aber eine Ausstellung wie die Zeitmaschinen-Schau im Vorjahr ist sehr hilfreich und an diesem Standort auch stimmig. Man müsste also über eine Neunutzung nachdenken.

Wie könnte die aussehen?

HARDT-STREMAYR: Man müsste den Besucher zum Thema Schloßberg generell aufklären. Einst und Jetzt, ein Modell in der Liesl, eine Animation im Museum, wir haben auch den Roland-Berger-Film, sollten virtuelle Akzente setzen, ich denke, da ist vieles möglich.

Aber derzeit ist das Museum geschlossen. Wie lange hält man als Touristenstandort so etwas aus?

HARDT-STREMAYR: Dazu muss man zwei Sachen wissen. Erstens: Bei einer umfangreichen Befragung der Graz-Touristen aus Österreich und Deutschland stand bei der Frage ,,Was wirst du weiterempfehlen?" der Schloßberg hinter dem Altstadt-Rundgang an zweiter Stelle. Und die typischen touristischen Verhaltensweisen sind: Essen und Trinken, Einkaufen und Hinauffahren. Jeder, der eine Stadt besucht, will hinauf- und runterschauen. Und was eignet sich da besser als der Schloßberg? Wenn dort aber nichts geboten wird, noch dazu wo die nun geschlossene Stallbastei den besten Ausblick über die Stadt bietet, ist das eine vergebene Chance.

Es geht also vor allem um den Blick hinunter.

HARDT-STREMAYR: Ja, und das ist auch so ein wunder Punkt: Wofür ich seit Jahren plädiere, ist, dass man Baumpflegemaßnahmen unternimmt, damit man von den bewährten Aussichtsplattformen auch runterschauen kann.

Perfekte Sicht hätte man vom Wehrgang des Uhrturms.

HARDT-STREMAYR: Aus touristischer Sicht ist das unverständlich. Da hat man so ein Wahrzeichen und darf nicht hinauf.


INTERVIEW: ROBERT PREIS


Quelle: G7 | http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile