Chefredakteur ist Alexandra Föderl-Schmid. Eric Frey ist einer der Chefs vom Dienst, nebenbei Österreich Korrespondent der Financial Times und des Economist. Ich kann im Standard nichts Eisenbahnfeindliches bringen, und wenn Frau Ungerböck sich kritisch mit den ÖBB befaßt, so ist das ihr Job. Aber, amadeus, du brauchst uns nur zeigen, was in ihren Artikeln konkret falsch ist.
LG!Christian
Ein Beispiel:
http://derstandard.at/1250691937758/OeBB-auf-Sparkurs-Bahnausbau-auf-dem-PruefstandErstens: Bei den in Frage gestellten Projekten handelte es sich grossteils nur um langfristige Ideen, aber um keine umsetzungsfreifen oder gar schon irgendwo beschlossenen Projekte. Das hat die Ungerböck offenbar nicht kapiert oder die Thematik absichtlich aufgebauscht. Oder ihre Informationsquelle hat das nicht gewusst.
Es gibt nunmal jede Menge interner Papiere (und das ist wohl in jedem Unternehmen so), deren Inhalt oder Wichtigkeit man als Aussenstehender ganz falsch interpretieren kann. So wird dann schnell aus einer Mücke ein Elefant...
Zweitens - apropos Hirn einschalten: In dem Artikel ist von einem Ausbau der Pottendorfer Linie zwischen Wampersdorf und Wr Neustadt zu lesen, der angeblich gestrichen wurde.
Daraus hat die Ungerböck ein furchtbares Darama gemacht und geschrieben, dass der wichtige zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie zur Entlastung der Südbahn in Frage gestellt würde.
Nur: Jeder der den Artikel liest und sich ein bissl auskennt, kommt man natürlich drauf, dass der genannte Abschnitt ohnehin schon zweigleisig ist und dass also nicht der zweigleisige Ausbau des eingleisigen Nordabschnittes (Meidling - Wampersdorf) in Frage gestellt worden kann, sondern dass es sich bei dem in Frage gestellten Ausbau offensichtlich um irgendwelche angedachte Ausbauten (welche auch immer) auf dem ohnehin schon zweigleisigen Südabschnitt handeln müsste.
Drittens - in dem Artikel konstruiert sich die Ungerböck eine Argumentationskette, wonach die genannten Projekte in Frage gestellt würden, um irgendwelche Ergebniseinbrüche bis 2014 zu kompenisieren. Nur was haben Projekte, deren Umsetzung sowieso weit weg von diesem Zeithorizont wäre, mit kurz- bis mittelfristigen wirtschaftlichen Ergebnissen zu tun?
Aber nachrecherchieren bzw denken und die Dinge sinnvoll zu kombinieren ist offenbar zu viel verlangt, einfach "Skandal" schreien ist leichter und auch lustiger...
Und so ist es auch bei so manch' anderen Artikeln. Ich sag nicht, dass es all die Missstände, die die Ungerböck anprangert, nicht gibt - nur: Irgendwelche internen Papierln, die man nach dem Stille-Post-Prinzip von irgendwelchen Informanten über Umwege zugespielt bekommen hat, einfach ohne weitere Recherche aptippen - das ist auch kein Qualitätsjournalismus...
Provodnik