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Thema: [KORALMBAHN] - Presseberichte (319294-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #345

Das Einzige, was noch bevorstehen könnte - der Bau nur einer Tunnelröhre.


Das wär aber auch das dümmste was man dann noch machen kann. Dann hat man um sündteures Geld eine eine Strecke hingebaut, die in der Mitte ein Nadelöhr hat. Die zweite Röhre kostet im Verhältnis zum ganzen Rest, der sowieso auch bei einer Röhre gebraucht wird, relativ wenig.

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #346


Das Einzige, was noch bevorstehen könnte - der Bau nur einer Tunnelröhre.


Das wär aber auch das dümmste was man dann noch machen kann. Dann hat man um sündteures Geld eine eine Strecke hingebaut, die in der Mitte ein Nadelöhr hat. Die zweite Röhre kostet im Verhältnis zum ganzen Rest, der sowieso auch bei einer Röhre gebraucht wird, relativ wenig.


Seh ich ganz genauso ! (auch wenn ichs zugegebenermaßen jetzt nicht wirklich fachlich stützen kann..) Nur denk ich mir, obs da z.B. nicht gscheiter wär, die Nothaltestelle aufzugeben und die Anzahl der Querschläge zu verringern, bevor man nur eine Röhre macht...

Und.... Eine Pressemeldung zum KAT kommt nie allein: Auf eine Positive folgen nämlich gleich immer ein paar Negative, damit die Unsicherheit geschürt bleibt: http://kurier.at/wirtschaft/w_unternehmen/2038818.php

Mi zipft des so an, die ewig leidige Diskussion... Kann man nicht einmal ein Projekt fertig machen? Und das zügig, damit die Kosten möglichst gering bleiben? Der SBT hat seine Chance gehabt, früher gebaut zu werden. - Jetz ist eben der KAT dran!
Und ja: Wenn wir uns nicht endlich zur Schiene bekennen, werden all diese Projekte zu Milliardengräbern, solange die Straßenbau-Politik so weitergeführt wird wie derzeit.
  • Zuletzt geändert: Oktober 06, 2010, 08:41:36 von marquito

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #347
Wird Koralm-Bahn doppelt so teuer?

Die Koralm-Strecke mit ihrem Herzstück, dem umstrittenen Koralm-Tunnel, könnte mit bis zu 10 Milliarden Euro zu Buche schlagen, wird nun gewarnt. 2004 war man noch von 2,6 Milliarden Euro Euro Baukosten ausgegangen.
Laut einem Experten soll er Tunnel bis zu 10 Milliarden kosten

Die Koralm-Strecke mit ihrem Herzstück, dem umstrittenen Koralm-Tunnel, könnte doppelt so teuer werden als zuletzt geplant und damit bis zu 10 Mrd. Euro kosten, berichtet der "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe). Zum Projektstart im Jahr 2004 war man noch von 2,6 Milliarden Euro Euro Baukosten für die 130 Kilometer lange Strecke zwischen Graz und Klagenfurt ausgegangen.
Laut Experte

Der "Kurier" beruft sich dabei auf nicht näher genannte Experten und rechnet vor: Die Baukosten dürften wie bei fast allen Großprojekten deutlich höher ausfallen als prognostiziert. Vor allem bei Tunnelprojekten würden in der Bauphase Probleme auftreten, die den Bau verteuern. Eine realistische Größenordnung sind dabei etwa 20 Prozent. Zum Vergleich: Im August 2010 kritisierte der Rechnungshof, dass die Zulaufstrecke zum geplanten Brennerbasistunnel im Tiroler Unterinntal mit 2,35 Milliarden Euro um 13 Prozent teurer ist als noch 2005 geplant.

Dazu kämen die Finanzierungskosten, die bisher nicht eingerechnet wurden. Und nochmals teurer wird es durch den Betriebsverlust. Die Strecke rechnet sich - auch nach Aussagen der ÖBB - betriebswirtschaftlich nicht. Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr sei das Potenzial auf der Strecke nicht groß genug. Als Aktiengesellschaft dürfte sie daher - so Kritiker der Projekts - die Strecke ohne Zusagen des Eigentümers, auch die Betriebsverluste abzudecken, nicht bauen. Detail am Rande: Die ÖBB-Chefs haben sich mit demselben Argument eine Weisung vom damaligen Verkehrsminister Hubert Gorbach erteilen lassen, die Strecke auf Wunsch des Eigentümers Staat bauen zu müssen.

Die Bahn hüllt sich offiziell in Schweigen. Die Zahlen seien aber, ist aus den ÖBB zu hören, "auf jeden Fall viel zu hoch gegriffen". ÖBB-Chef Christian Kern will den Auftrag für das Hauptbaulos (zwei je 20 Kilometer lange Tunnelröhren durch die Koralpe) noch im Oktober vergeben, wenn die Finanzierung von der Politik garantiert wird. Die Bahn rechnet offenbar damit, eine offizielle Bestätigung des Verkehrsministeriums dafür gibt es aber nicht. Als Begründung nennt Kern hohe Pönale-Zahlungen, die im Fall des Verschiebens fällig würden. Daher sei bereits der Punkt "of no return" erreicht. Was die Kritiker so nicht akzeptieren. Eingefordert werden können ihrer Meinung nach nur Kosten für die Planung und für das Angebot selbst. Diese Kosten seien im Verhältnis zur Auftragssumme gering. Dass bereits hunderte Millionen verbaut wurden, lassen Kritiker als Argument nicht gelten: "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

Bessere Chancen sehen Insider für den derzeit ohne Finanzierungskosten auf 2,8 Milliarden Euro geschätzten Semmering Basistunnel. Dieser würde eine deutliche Fahrzeitverkürzung auf der Südachse bringen. Und auf der Strecke gebe es ein weit höheres Güter-und Personenaufkommen als auf der "Nebenstrecke Koralmbahn". Startschuss für den Neubau der Semmering-Strecke soll 2012 sein.

Mehr als skeptisch sind die Prognosen für den ebenfalls seit Jahren diskutierten Brenner-Basistunnel. Denn dafür steht derzeit nicht einmal die Finanzierung. Die Kosten für den dann längsten Eisenbahntunnel Europas zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Italien werden auf 8 Mrd. Euro geschätzt, dazu kommen rund 3,5 Mrd. Euro Finanzierungskosten. Allerdings steht derzeit trotz Drängens und Mitfinanzierung seitens der EU lediglich Österreich voll hinter dem Projekt. Die Bereitschaft Italiens, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, hat mittlerweile erheblich nachgelassen. Und Deutschland ist derzeit nicht einmal zum Ausbau der Zulaufstrecke von München bereit.

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2505677/koralm-bahnstrecke-koennte-doppelt-so-teuer-werden.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #348
Zu Hause falle ich dann in Ohnmacht - wieder einmal ein gut lancierter Bericht unmittelbar vor Vergabe des wichtigsten Tunnelbauloses. Gratulation!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #349
Langsam habe ich das ständige Geschwafel selbsternannter "Experten" satt.  :hammer: Überhaupt erscheint mir dieser Kurier-Artikel lächerlich: Erstens werden die Experten namentlich nicht genannt, es sind möglicherweise Autolobbyisten und Eisenbahngegner à la Pröll. Zweitens wird keine Grundlage für die Vermutung, dass sich die Kosten verdoppeln, genannt. Es ist also bloße Spekulation. Drittens wurden nicht "einige hundert Mio.", sondern bereits etwa eineinhalb Milliarden Euro verbaut, aber das lassen die "Experten" als Argument ja nicht gelten. Viertens ist es unwahrscheinlich, dass nach einem (viel zu späten) Abbruch dieses Projekts ein neues Projekt - nämlich der SBT - in Angriff genommen werden würde. Und zuguterletzt ist es auch unwahrscheinlich, dass der SBT im Endeffekt "nur" 2,8 Mrd. kosten wird.

Ich fordere die "Experten" hiermit auf: Österreich soll sich zum Eisenbahnausbau bekennen, beide Tunnels auf der Südstrecke sollen fertiggestellt und nicht ständig torpediert werden!   :no:
  • Zuletzt geändert: Oktober 06, 2010, 01:51:57 von Amon

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #350
Naja, wenn der Kurier die Experten geheimhält, dann wirds mit denen nicht weit her sein. Experten für eh alles halt ...
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Amon
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #351
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/599384/index.do?direct=595551&_vl_backlink=/home/wirtschaft/economist/index.do&selChannel=

Zitat
(...)
Südbahn mit wenig Kunden

Zu den teuren Ausbauprojekten Richtung Süden wie Koralmbahn und Semmering verweist der ÖBB-Chef darauf, dass an der Südachse zwar nicht weniger Menschen als an der Westbahn wohnen, "aber wir haben dort nur ein Drittel der Kunden von der Westbahn". Ein Grund dafür sei sicher, "dass man von Wien nach Klagenfurt mehr als vier Stunden fährt, nach Salzburg aber nur gut zweieinhalb". (...)


Der Bahnausbau ist also notwendig, um neue Kunden zu gewinnen. Das Potential ist zweifellos vorhanden.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #352
Besonders wenn man bedankt das Wien-Graz-Klagenfurt ein fast gleich großes Einzugsgebiet wie Wien-Linz-Salzburg hat, und das bei ca. gleich langer Strecke.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Amon
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #353

Besonders wenn man bedankt das Wien-Graz-Klagenfurt ein fast gleich großes Einzugsgebiet wie Wien-Linz-Salzburg hat, und das bei ca. gleich langer Strecke.


Genau das hat ja der ÖBB-Chef gesagt. Er erklärt die geringere Auslastung (nur ca. 1/3 der Westbahn) mit den langen Fahrzeiten (z.B. Wien-Klagenfurt ca. 4 Stunden) und nicht mit fehlender Nachfrage, da eben nicht weniger Menschen entlang der "neuen Südbahn" wohnen (gerechnet allerdings bis Villach, soweit ich weiß).

Die ÖBB und das Verkehrsministerium haben offenbar auf den Kurierartikel bereits reagiert, sodass dieselbe Zeitung nunmehr berichtete:

Zitat
Der KURIER-Bericht vom Mittwoch, wonach sich die Kosten der Koralmbahn auf rund zehn Milliarden Euro verdoppeln könnten, sorgt bei den ÖBB für Aufregung. In einer Aussendung heißt es: "Die Schätzungen für die realen Baukosten von 5,2 Milliarden Euro sind stabil." Nicht enthalten seien wie berichtet die Finanzierungskosten. Das bestätigt auch das Infrastrukturministerium. Eine Sprecherin: "Die Finanzierungskosten für das Koralmprojekt sind in der Summe von 5,2 Milliarden Euro noch nicht enthalten." Das sei aber bei allen Bahnprojekten so. Die Gesamtkosten seien daher nicht wirklich abschätzbar, aber "nach aktuellem Stand" werde die Koralmbahn nicht teurer als geplant.

Die ÖBB verweisen in der Frage der zusätzlichen Finanzierungskosten (unbekannter Höhe) auf den Bund: "Generell trägt der Bund seit 2007 70 Prozent der Tilgungs- und Zinskosten."
Wie berichtet fordern Experten ein Ende des Projektes. Das Bahnstück könne kaum wirtschaftlich betrieben werden. In den nächsten Wochen will ÖBB-Chef Christian Kern aber das Baulos "KAT2" vergeben, das als Herzstück gilt. Kern: Der Tunnel werde gebaut, "sofern die Bundesregierung das Geld dafür bereitstellen kann."

Im Ministerium heißt es: "Ministerin Bures hat die politische Zusage getätigt, alles was ausgeschrieben ist wird auch vergeben und gebaut." Die Summe von 1,2 Milliarden Euro sei bereits verbaut bzw. vergeben worden. KAT2 soll nochmals rund 500 Millionen Euro verschlingen. Die ÖBB-Sprecherin: "Die Gesamtfinanzierung ist über den Rahmenplan abgesichert." Man gehe davon aus, dass der aktuelle Schuldenstand (rund 17 Milliarden Euro) weiter steigen werde. (...)


http://kurier.at/wirtschaft/2039159.php

  • Amon
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #354
Und es nimmt kein Ende. Wieder der Kurier und wieder einmal Prof. Knoflacher, der zwar kein Autolobbyist, aber zumindest ein erklärter KAB-Gegner ist. Ich habe den Kurier bereits mit einem Leserbrief "beglückt".

http://kurier.at/wirtschaft/2039384.php

Zitat
Um 1930 herum, als bereits über eine Schienenverbindung über die Koralpe debattiert wurde, schätzte man die Bauzeit auf drei Jahre und die Kosten auf (damals) 75 Millionen Schilling. Heute spricht man von einer Bauzeit von fast 20 Jahren (bis 2020) und reinen Baukosten von 5,2 Milliarden Euro. Dazu kommen aber horrende Finanzierungskosten für eine Laufzeit von 30 Jahren.

Mehr und mehr Experten fordern daher, dass das Bahnprojekt zwischen Graz und Klagenfurt - mit dem umstrittenen Koralmtunnel als Herzstück - raschest möglich eingemottet wird, bevor mehr finanzieller Schaden für die Republik entsteht.
Verbaut bzw. vergeben wurde bisher ein Volumen von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Die erwartbaren Gesamtkosten - also Bau- plus Finanzierungskosten - sind umstritten. Ein KURIER-Bericht, wonach diese Gesamtkosten bei bis zu zehn Milliarden Euro liegen würden, hat zu einer heftigen Debatte geführt.

Nun legt Verkehrsexperte Hermann Knoflacher von der TU Wien noch eins nach: "Sogar 11,2 Milliarden Euro kostet uns der ganze Spaß. Das muss man sofort stoppen, weil das sind alles sinnlose Schulden, die wir da machen. Wenn man das baut, kann man künftig jeden Schwachsinn bauen." Knoflacher hat in einer Studie 2005 die Koralmbahn sehr drastisch mit der Fehlinvestition beim Kernkraftwerk Zwentendorf verglichen, die ein vergleichbar geringes Volumen von rund 600 Millionen Euro hatte. Und seit Anfang an die wirtschaftlich wesentlich sinnvollere Streckenführung über Maribor gefordert. Knoflacher: "Ich habe das allen Entscheidungsträgern gesagt, aber es wollte niemand hören."

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #355
Also ich hab jetzt auch mal ein bisschen die Reaktionen/Posts der Leute auf Kurier.at verfolgt: Man kann ganz gut erkennen, dass es zu Missverständnissen kommt und viele dem Projekt gegenüber voreingenommen sind. Ganz klar ist die Bevölkerung unterinformiert! Die, die schlecht informiert sind, sind sich ihrer Lage nicht bewusst, und schwingen noch größere Reden! Teilweise kommt es dabei zu unglaublichem Schwachsinn, der sich aber sicher unter den Leuten verbreitet.

Vielleicht wäre eine breite Informationskampagne für die Bevölkerung sinnvoll, die in möglichst vielen Punkten besser aufklärt und als Referenz hernangezogen werden kann.

In einem Punkt muss man  Hr. Prof. Knoflacher sogar Recht geben: Wenn es so weiter geht mit dem ständigen Schüren von Unsicherheit, auch oder vor allem unter der Bevölkerung,  dann wird das Projekt vielleicht wirklich ein 2. Zwentendorf ! Als Solches könnte man es eigentlich auch schon dann bezeichnen, würde es jetzt zu einem Abbruch des Projekts kommen!

  • Ch. Wagner
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #356
Diese Interviews sind allerdings bekannt: H. Knoflacher spricht mit H. Knoflacher über H. Knoflacher.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Amon
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #357
Wieder Kurier - diesmal etwas Positives: http://kurier.at/wirtschaft/2039772.php

Zitat
Der Zug durch die Koralpe ist wohl endgültig abgefahren: Trotz des Streits um die Notwendigkeit und die tatsächlichen Milliarden-Kosten der 130 Kilometer langen neuen Bahnstrecke zwischen Graz und Klagenfurt - der KURIER berichtete - wollen die ÖBB den Auftrag für das Kernstück des Tunnels durch die Koralpe wie geplant im Oktober vergeben.

Die Finanzierung jedenfalls dürfte trotz Sparbudget und Evaluierung aller Infrastrukturprojekte stehen - auch wenn die heiße Kartoffel zwischen Finanz- und Infrastrukturministerium hin- und hergeschupft wird.

"Die Finanzierung ist durch den Rahmenplan vertraglich zwischen dem Infrastrukturministerium, dem Finanzministerium und den ÖBB sichergestellt", lässt Verkehrsministerin Doris Bures ausrichten. Im Ressort von Josef Pröll verweist man auf die demnächst startenden Budgetverhandlungen. Soll heißen: Bures müsse das Bahnprojekt in ihrem Budget darstellen.

Viel Zeit zum Streiten bleibt nicht, denn: Mit dem Auftrag für das Kernstück der Koralmbahn - den zwei je rund 20 Kilometer langen Röhren für den insgesamt knapp 33 Kilometer langen Bahntunnel - ist laut ÖBB der "point of no return" erreicht.

Im Klartext: Damit ist der Bau der Gesamtstrecke bis voraussichtlich Ende 2020 praktisch zementiert. Bereits bisher wurden rund 1,2 Milliarden Euro vor allem in die Zulaufstrecken von Klagenfurt bzw. Graz investiert. Mit dem für Anfang Dezember 2010 geplanten Baubeginn für das jetzt zur Vergabe anstehende Kernstück "KAT 2" würden die bis jetzt aufgelaufenen Kosten einen Baustopp aus Geldmangel auch in späteren Jahren unmöglich machen.
Strabag

Dem Vernehmen nach ist auch die Entscheidung, wer das Koralm-Hauptlos gewinnt, so gut wie gefallen. Der heimische Bauriese Strabag soll laut Insidern bei dem auf gut 500 Millionen Euro geschätzten Auftrag - ohne eisenbahntechnische Einrichtungen - die Nase weit vor allen Mitbewerbern haben und um fast 100 Millionen Euro billiger sein. Mitgerittert um den Auftrag hat unter anderem der heimische Baukonzern Porr.

Um die Gesamtkosten für die Koralmbahn wird wie berichtet heftig gestritten. Da sich die Strecke betriebswirtschaftlich nicht rechnet, erwarten Experten hohe Betriebsverluste, die die Bahn bzw. der Staat als ÖBB-Eigentümer tragen müssten. Die reinen Baukosten werden auf 5,2 Milliarden Euro geschätzt, in Summe kostet die Strecke mit Finanzierungskosten und Betriebsverlusten laut Experten rund das Doppelte.
  • Zuletzt geändert: Oktober 09, 2010, 18:21:58 von Amon

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #358
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Stipe
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #359
Herr Urschitz in der Presse hat ein weit unter seinem Niveau befindliches Pamphlet gegen den Tunnel verfasst.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/diebilanz/601944/index.do?_vl_backlink=/home/wirtschaft/economist/kolumnen/index.do

Ich hab ihm schon einen Leserbrief geschrieben, dass diese Logik nicht mal ein dreijähriges Kind so verdrehen könnte...  :hammer: