Dass sich in den Artikel des ,,Grazer" ein ganz kleiner Widerspruch eingeschlichen hat, ist eigentlich
kaum eine Überraschung, sondern nur ein weiterer Beweis für die qualitativ hochwertige Arbeit der
hiesigen Presse:
Da folgen auf die aufwendig recherchierte Schlagzeile
Bim drängt Auto aus der City
Quelle: www.grazer.at
(Allein das ist schon eine tiefgreifende Erkenntnis!!! Welches primäre Ziel könnte mit einem forcierten
Ausbau des ÖPNV denn sonst verfolgt werden ??)[/i]
sofort die tatsächlichen Fakten:
Der Verkehr wird auf dem Straßenzug Neutorgasse - Tegetthoffbrücke - Belgiergasse - Vorbeckgasse - Neutorgasse mit plus 14 bis 21 Prozent sehr stark zunehmen.
Auch der Kaiser-Franz-Josef-Kai wird durch zusätzlichen Verkehr belastet (plus 9 Prozent).
Quelle: www.grazer.at
(woher diese Prognosen stammen, wird natürlich nicht preisgegeben, aber die Zahlen sind ja wohl ein
eindeutiger Beweis dafür, wie effizient der ,,KFZ- Verkehr nach außen verdrängt" wird.)[/i]
Viel bemerkenswerter erscheint mir die Tatsache, dass man jetzt schon ganz offen die Karten
auf den Tisch legt und gar nicht versucht, zu verschweigen, welche katastrophalen
Auswirkungen eine
Belastungsstrecke über Griesplatz/Elisabethinergasse für die Grazer
Innenstadt - neben der hinlänglich bekannten Halbierung der ÖPNV- Kapazität - haben wird.
Die Zunahme des MIV auf diesen beiden Relationen kann ja kaum etwas mit dem Bau der
eigentlichen Südweststrecke zu tun haben - da handelt es sich um Nord- Süd- Verbindungen -
sondern ist wohl ausschließlich auf die geplanten Restriktionen in der Elisabethinergasse
zurückzuführen.
Mit einer Zunahme um 9 bzw 21% auf den genannten Relationen ist der endgültige
Verkehrsinfarkt in der Innenstadt natürlich garantiert.
Die erwartete Verkehrszunahme in der Neutorgasse steht auch zweifellos im Einklang mit
der dort geplanten Verkehrsberuhigung, die sich durch den Bau der
Entlastungsstrecke
ganz selbstverständlich ergeben hätte, die sich durch die jetzt beschlossene
Belastungsstrecke
aber natürlich - und das ist ja durchaus keine neue Erkenntnis - in das Gegenteil verkehren wird.
Die Zunahme des MIV im Stadtzentrum wird jedenfalls noch um einiges höher sein als
die hier genannten Zahlen, da diese sicher nicht die Umsteiger auf den MIV in Folge
der dann eklatant schlechteren Bedienung der Innenstadt berücksichtigen.
Eine Abnahme des MIV wird in dem Artikel kurioserweise ausgerechnet dort prognostiziert,
wo sich durch die Straßenbahntrasse überhaupt nichts ändern müsste, nämlich im Abschnitt
vom Radetzkyspitz bis zum Gürtelturmplatz. In dieser Relation ist die Führung einer MIV-
Fahrspur auch bei einem baulich getrennten Gleiskörper ja problemlos möglich.
LG Rainer