Und mir ist immer noch unklar, wie @Telefonzentrale auf die abstruse Idee kommt, der VBZ Obus sei das Ende der Grazer Straßenbahnen. Wäre ich unfreundlich gewesen, hätte ich ihm das Salzamt empfohlen; weil ich aber dies nicht bin, habe ich ihm die Telefonseelsorge empfohlen.
Deine in geschwollenen Worten verpackten, jedoch letztendlich primitiv untergriffigen Bemerkungen nehme ich zur Kenntnis! Es würde dem Forum gut tun, wenn du dich hier nicht ständig mit deinen, andere User lächerlich machenden Bermerkungen in Szene setzen würdest. Besten Dank!
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Und nun zu den abstrusen Gedanken einer (durchaus in weiterer Zukunft liegenden) drohenden Systemumstellung und was der VBZ-Bus damit zu tun hat:
Ich werfe dazu einfach ein paar Fakten in den Raum:
a) Der Doppelgelenkbus ist noch nirgends in Österreich im Einsatz. Da sich Salzburg als Obus-Hauptstadt Europas definiert (was an sich ja nicht schlecht ist), ist sonnenklar, dass Doppelgelenk-Obusse auch in Salzburg fahren werden. Gerade jetzt konnte man lesen, dass 30 neue Busse gekauft werden, natürlich werden da Doppelgelenkbusse dabei sein.
b) Das Zulassungs- und Genehmigungsprocedere im kommerziellen Stadtverkehr für solche Fahrzeuge ist mit Sicherheit keine einfache Sache (behördenseitig, versicherungstechnisch etc.), wird aber in Salzburg 100%ig abgewickelt werden.
c) Andere Städte, die solche Busse zulassen wollen, können auf das Salzbuger Zulassungsknowhow zurückgreifen, und haben im Inland ein Vorbild, wie auch in engen Altstadtstraßen mit diesen Bussen
gefahren werden kann.
d) Die Autobusindustrie bietet bereits jetzt solche Doppelgelenkbusse an. Aufgrund der erfolgten Zulassung solcher Typen in Salzburg wird die Werbetrommel dafür in Österreich gerührt.
e) In Wien fahren bald/bereits die ersten Elektrobusse auf den Innenstadtlinien
f) In einigen Jahren wird die Elektrobustechnologie so ausgereift sein, dass auch Normal-, Gelenk- und eben auch Doppelgelenkbusse hundert Prozent elektrisch betrieben werden können - natürlich ohne Oberleitung wie beim Obus - Stationsaufladung wird genügen.
So, und jetzt die Situation in Graz:
g) Graz kauft 45 Variobahnen, die außer der Klimatisierung keinerlei Vorteile bezüglich Komfort, Laufruhe, Schienenabnützung und Platzaufteilung gegenüber der >10 Jahre alten Cityrunnergeneration aufweist.
h) Die HGL hat die Variobahnen gekauft, ohne zu wissen, was sie da bekommt ( und hat eben *nicht* das bekommen, was sie bestellt haben ... die HGL hat offenbar Dinge bei der Bestellung gar nicht definiert, etwa Laufruhe, Körperschall, Gleisabnützung!). Dafür hat sie sich einen Prototypen 'erspart' ....
i) Die HGL hat im ersten Schritt mit der Variobahn Fahrzeuge bekommen, die nicht dem Stand der Technik bez. Laufruhe etc. entsprochen haben: Hätten sie entsprochen, dann hätte man sie nicht nachbessern können!
j) Dass sich Bürger gegen die zu lauten Erstversionen zur Wehr setzen, ist logisch. Und Gott sei dank hat sich die Zeitung des Themas angenommen, alternativ hätten wir nämlich 45 neue Variobahnen im Liniendienst gehabt, die gegenüber der CR-Generation lauftechnisch ein Rückschritt gewesen wäre! Schienverschleiß, zunehmend Anrainerbeschwerden, Unmut bei den Fahrgästen.
k) Graz hat es nicht geschafft, mit der aktuellen Straßenbahnbeschaffung (Variobahnen) einen Schritt in die technologische Zukunft zu machen: Die neuen Bahnen sind *nicht* leiser als die alten CR, sie sind *nicht* gleisschonender - weil schwerer - als die CR, sie weisen *kein* zukunftweisendes Design auf, sie vermögen *nicht* die Fahrgäste emotional zu begeistern und eine pro-Straßenbahnstimmung zu erzeugen (wie etwa in Frankreich).
l) Die neuen 45 Variobahnen entsprechen daher dem Niveau der CR-Generation, und bleiben die nächsten ~ 30 Jahre im Einsatz!!
m) Die HGL "verstecken" die Variobahnen als optisch unattraktive "Werbeplakatwände" im Stadtbild.
n) Der Einsatz der Variobahnen verlangt das Beseitigen von zahllosen Parkplätzen in dichtbesiedelten Gegenden. (nach der Wahl natürlich ..)
o) Die Variobahnen werden durch mehr Verschleiß für mehr Gleisbaustellen sorgen als bisher.
p) Die HGL verschandelt nunmehr auch Straßen in dichtbebautem Gebiet mit Hochkettenfahrleitungen.
q) Es gibt erste Proteste gegen die Variobahn (dzt. nur eine kleine Gruppe - einmal ist keinmal ... aber ev. wird es mehr?)
und nun noch ein paar allgemeine Punkte:
r) Politiker brüsten sich gerne mit was Neuem. Elektrobusse wären etwas Neues!
s) Die Stadtkassa wird immer leerer! Busse sind billiger!
t) ... und die HGL hat bei Bussen immer großzügig eingekauft, aktuell siehe Gelenkbusse!
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und nun zählen wir das alles einmal zusammen! Was kommt raus? Die heile Straßenbahnzukunft? Und wir reden hier von der Zukunft, etwa in 10 Jahren!
Und nun sind wir beim Image der Straßenbahn: Da haben die Verantwortlichen massiven Handlungsbedarf! Ohne positives Image in der Bevölkerung keine Zukunft - so einfach ist das!
Und ja, die Doppelgelenkbusse könnten als ersten Schritt durchaus der Südwestlinie durchaus den Garaus machen.
Mit der Einführung der Doppelgelenkbusse in Österreich ist nun erstmals ein 1:1 Bussersatz für Straßenbahen vor der Haustüre. Es liegt an den Verantwortlichen und auch an uns pro Straßenbahn Stimmung zu machen. Es ist 5 vor 12, auch wenn es manche nicht wahr haben wollen!