Eine neue Fluglinie, die Robin Hood Aviation, will nicht gegen arrivierte Konkurrenz kämpfen, aber Graz an die Wirtschaftsmetropolen anbinden. Im Mai geht's los. Dann werden die steirischen Unternehmen wieder direkt ab Graz in die für sie wichtigen Wirtschaftsräume wie Paris, Oberitalien, Frankfurt, Stuttgart oder zum Umsteigen nach Zürich fliegen können - mit Robin Hood Aviation, der neuen Fluglinie.
Finanzierung. Die Fluglinie, sagt der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, Jochen Pildner-Steinburg, "ist ein professionelles und sehr seriöses Projekt", das in alle Richtungen geprüft und dessen Finanzierung sichergestellt ist. Bei 500.000 Euro soll das Startkapital liegen.
Warten auf Details. Von wem kommt das Geld? Auf Details muss man warten, Kapitalgeber ist jedoch über Stiftungen eine industrienahe Firmengruppe mit zehn bis 15 Beteiligten. Mit der Stadt Graz - sie ist als Co-Financier im Gespräch - habe "in dieser Frage bisher niemand Kontakt aufgenommen", sagt der für Tourismus zuständige Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg.
Destinationen. Robin Hood soll nach den Wünschen steirischer Unternehmer wichtige Wirtschaftszentren wie Paris (Renault/Peugeot), Zürich, Turin (Fiat), Frankfurt, Stuttgart (Mercedes), Wolfsburg (VW) anfliegen. Destinationen und Preise seien erst in Ausarbeitung, sagt Georg Pommer, der Kopf hinter Robin Hood. Es seien noch "Hausaufgaben" zu erledigen. "Die für den Betrieb notwendigen Genehmigungen liegen vor", erklärt Pildner-Steinburg.
Höhenflüge und Abstürze Pommer hat Höhenflüge und Abstürze erlebt. Er kam von Tyrolean Airways (heute Austrian Arrows), war in der Styrian Spirit aktiv, steuerte die Fairline, die 2004 in den Konkurs flog, hob die Clevair aus der Taufe, die aber nie zu einem Flug abhob. Pommer wird für die Technik zuständig sein, über die kaufmännische Leitung wird noch verhandelt.
Neu. Kosten sparen will Robin Hood durch ein neuartiges elektronisches Buchungs- und Boarding-System. Es wird von der Grazer Software-Schmiede Efkon geliefert. Das System funktioniert kontaktlos, ähnlich einer Zutrittskarte mit Chip. Es wird von Efkon als Pilotversuch für eine spätere weltweite Nutzung durchgeführt, erklärt Firmensprecher Michael Nöst.
Maschinen. Geflogen wird mit Turbo-Prop-Maschinen von Saab mit 33 Sitzen. Damit scheint ein wirtschaftlich erfolgreicher Betrieb durch hohe Auslastung gesichert.
HELLFRIED SEMLER
Quelle:
www.kleine.at