Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Variobahn Graz (1098271-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 7 Gäste betrachten dieses Thema.
  • gradl
Re: Variobahn Graz
Antwort #1800
Probleme mit Variobahn offiziell für beendet erklärt

Gestützt auf Gutachten, die das Image der Variobahn aufpolieren, will man mit einer 30 km/h-Beschränkung das Auslangen finden. Damit soll nunmehr ein Schlusspunkt in puncto "Problemkind Variobahn" gesetzt werden.

Hunderte Messungen, Tests, Gutachten, Nachbesserungen am Gerät - die seit März 2010 in Graz fahrenden Straßenbahn-Garnituren vom Typ "Variobahn" bereiteten dem Betreiber Holding Graz Linien wegen der von Anrainern angeprangerten Erschütterungsintensität Kopfweh. Am Freitag erklärte Vorstandsdirektorin Barbara Muhr das Maßnahmen-Projekt für beendet: Gestützt auf Gutachten, die das Image der Variobahn aufpolieren, will man mit einer 30 km/h-Beschränkung das Auslagen finden.
"Das war ganz gründlich, da fährt die Straßenbahn drüber", fasste Gutachter Rainer Flesch von der TU Graz die wohl einzigartig genau Untersuchung zusammen. Bei Messserien in der Theodor-Körner-Straße, wo die Beschwerden ihren Ausgang nahmen, habe sich gezeigt, dass nur ein zwei Messpunkten "ausreichender Erschütterungsschutz" herrschte, an elf Standorten hingegen "guter", d.h. ein Schutz nach Neubaustandard. Entgegen dem Mythos, die Variobahn sei eine "Donnerwalze", habe dieser Typ im Vergleich mit anderen Modellen wie "Cityrunner" durchaus gut abgeschnitten. Das medizinische Gutachten sei zwar noch ausständig, doch wisse man bereits, dass des Nachts "die Weckschwelle unterschritten" werde, so Muhr.
Pech in der Theodor-Körner-Straße

In der Theodor-Körner-Straße sei Pech dazugekommen: Man wollte den Anwohnern was Gutes tun, zog die Schienenerneuerung vor und bewirkte mit dem angewandten Feder-Masse-System (Fahrbahnplatte auf elastomerer Schicht, Anm.) wegen des so nicht erwarteten weichen Untergrunds schwingungstechnisch eher das Gegenteil. Lange wurde über teuren Sanierungsmaßnahmen gebrütet, jetzt blieb unter dem Strich in der Kosten-Nutzen-Risiko-Analyse Tempo 30 über, und zwar als Höchstwert für das ganze Innenstadtgebiet.
Schon früher erfolgt ist die fahrzeugtechnische Nachrüstung: Hersteller Stadler baute in die Variobahnen weichere Federn, neue Räder, Plastik- statt Metallelemente sowie ein anderes Dämpfsystem ein. Insgesamt sollen bis 2015 von diesem Typ 45 Garnituren im Grazer Straßenbahnnetz verkehren, ab kommender Woche wird der Einsatz zusätzlich zu den bisher befahrenen Linien 4 und 5 auch auf der Linie 6 erfolgen. Im Herbst kommt dann auch die Linie 7 dazu.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3289129/probleme-variobahn-offiziell-fuer-beendet-erklaert.story

  • Zuletzt geändert: April 12, 2013, 21:18:51 von Martin

  • gradl
Re: Variobahn Graz
Antwort #1801
Tempo 30 im gesamten innerstädtischen Bereich? Was ist den der innerstädtische Bereich?

Re: Variobahn Graz
Antwort #1802
30 km/h als der Weisheit letzter Schluss?!?

Mir fehlen die Worte!  :boese:

Hoffentlich wird das nicht so heiß gegessen wie gekocht und gilt diese Ankündigung nur als Beruhigungspille...

Re: Variobahn Graz
Antwort #1803
Ja, eine prinzipiell richtige Entscheidung - ist eh schon unverständlich, dass man sich von so ein paar Hansl´n so lange hat an der Nase herumführen lassen ...

Aber typisch Graz ist die Aussage: alles ok, aber wir fahren zur Sicherheit mal langsam - bestens ...

Natürlich hat das Auswirkungen auf den Fahrplan und ich kann jetzt schon prognostizieren, dass sich das nicht ausgehen wird: entweder wird schneller gefahren oder ganz einfach der Fahrplan nicht eingehalten. So wird es ja schon bei der neuen Einstiegsregelung praktiziert und bekommt schön langsam Übung darin.

Freue mich schon auf die nächsten Blockaden der so genannten "Aktivbürger" - hoffentlich pfeffern die HGL den Geheimvertrag in den Müll und holen sich die zusätzlichen Kosten bei den Verursachern zurück!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Variobahn Graz
Antwort #1804
Interessant wäre jetzt noch zu wissen, wieviele Variobahnen man wirklich einsetzen kann ...

Theoretisch müssten das ja schon an die zwanzig sein, sodass man eigentlich alle Niederflurkurse (und sogar mehr!) der Linien 4, 5 und 6 komplett mit Variobahnen fahren kann und sich die restlichen Niederflurfahrzeuge (CR bzw. 600er) schön auf die Linie 3 und 7 bzw. 1 verteilen könnten (sorry, man wird doch noch träumen dürfen ...)

Meistens fahren ja so um die 10 Variobahnen auf den Linien 4 & 5, sodass (hoffentlich) genügend Fahrzeuge für die Linie 6 da sind ...

Mit den 260ern hat es sich dann hoffentlich auch und auch sonst wird der Altwageneinsatz doch hoffentlich ordentlich zurückgehen!

W.
  • Zuletzt geändert: April 12, 2013, 18:34:27 von hubertat
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • loger
Re: Variobahn Graz
Antwort #1805
Wenn die Linien 4 und 5 nur mit 30 kmh betrieben werden dürfen  darf dann an Sonntagen, wenn bei der Linie 4  das Tempo auf 0 reduziert ist dafür auf der Linie 5 mit 60  gefahren werden ??   :pfeifend:  naive Grüße  loger :banana: 

Re: Variobahn Graz
Antwort #1806
Bin heute im Regen vom Hauptplatz zur Waagner-Birò-Str. mit dem 537er gefahren: Der konnte ja überhaupt nicht mehr beschleunigen vor lauter Räderdurchdrehen. Dieses Fahrzeug erreichte mit Müh' und Not knappe 25 km/h, nirgendwo auf der ganzen Strecke waren es mehr!  >:(

Vom Esperantoplatz bergwärts musste man schon glauben, gar nicht mehr voran zu kommen.

Re: Variobahn Graz
Antwort #1807
Zitat
Aufgrund der oben genannten Gründe fahren Graz Linien im Abschnitt Theodor-Körner-Straße - wie im gesamten innerstädtischen Bereich - weiterhin mit reduzierter Geschwindigkeit. Damit werden alle technischen, betrieblichen und rechtlichen Normen eingehalten. Auf den Fahrplan hat dies keine negativen Auswirkungen.


Die Straßenbahn soll dort wo es möglich ist 50 km/h fahren oder mehr, denn schon langer verkommt der HGL Betrieb zum Kuschelverein wo man jedes Jahr langsamer wird.  :boese:
LG TW 581

  • kroko
Re: Variobahn Graz
Antwort #1808
Meiner Seel', das ist so eine Farce. Warum muss Graz in solchen Dingen immer derart peinlich-provinziell sein?

  • SG220
Re: Variobahn Graz
Antwort #1809
In der Theodor-Körner-Straße sei Pech dazugekommen: Man wollte den Anwohnern was Gutes tun, zog die Schienenerneuerung vor und bewirkte mit dem angewandten Feder-Masse-System (Fahrbahnplatte auf elastomerer Schicht, Anm.) wegen des so nicht erwarteten weichen Untergrunds schwingungstechnisch eher das Gegenteil. Lange wurde über teuren Sanierungsmaßnahmen gebrütet, jetzt blieb unter dem Strich in der Kosten-Nutzen-Risiko-Analyse Tempo 30 über, und zwar als Höchstwert für das ganze Innenstadtgebiet.

Wenn man diesen Absatz aus dem Artikel der Kleinen Zeitung liest, dann sind die HGL mit ihrer missglückten Sanierungsmaßnahme daran Schuld, dass Straßenbahnen (nur VB oder auch alle anderen?) zukünftig im Innenstadtgebiet (Definition dieser Bereiche?) nur mehr mit 30km/h unterwegs sein dürfen! Mit welchem Argument soll der Bevölkerung erklärt werden, dass ein Tramausbau sinnvoll ist????? Dann kann ich doch auch einen Bus oder O - Bus einsetzen, der wird sicher keiner Geschwindigkeitsbeschränkung unterworfen.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin für den Ausbau der Tramway!

So ruiniert man aber konsequent die bisher gute Reputation der Tramway in Graz!

Gruß
SG 220


  • Bim
Re: Variobahn Graz
Antwort #1810

30 km/h als der Weisheit letzter Schluss?!?

Mir fehlen die Worte!  :boese:

Hoffentlich wird das nicht so heiß gegessen wie gekocht und gilt diese Ankündigung nur als Beruhigungspille...


Finde ich auch eine Frechheit! Man saniert die Strecke statt im Jahre 2015 schon im Jahr 2012 für Millionen, wegen ein paar Anrainern um Millionen. Man schreckt aber vor einer erneuten Sanierung/Investition für tausend tagtäglich transportierten Fahrgästen, die möglichst flott und schnell (sowohl objektiv, als auch subjektiv) befördert wollen werden, zurück!  :boese:  Wo bleibt hier die Gerechtigkeit?
Pro Kopf der Anrainer bzw. Beschwerdeführer wurde mehr auf dieser Strecke investiert, als pro Kopf für jeden transportierten Fahrgast! Scheinbar sind den Graz-Linien als Verkehrsbetrieb die Anrainer mehr wert, als jeder transportierte und somit auch zahlende Fahrgast!!!  :frech:

Geschwindigkeiten müssen im ÖV bzw. schienengebundenen ÖV, gegenüber dem IV, wo möglich erhöht werden, damit er attraktiver wird und er als modern, schnell und posetiv angesehen wird! Das wird aber nicht mit einem von Langsamfahrstellen übersähten Streckennetz gelingen!!!  :boese:


  • Bim
Re: Variobahn Graz
Antwort #1811
Außerdem:

1.
Was bringt eine Taktverdichtung auf den Linien 4 und 5, wenn Langsamfahrstellen eineführt werden??? Damit die Straßenbahnen dann im Konvoi fahren? Dann erspare ich mir wohl auch die angedachte Taktverdichtung.

2.
Wenn ich an einer Stelle im Netz nachgebe und zuliebe der Bürger dort eine Langsamfahrstelle einrichte, dann muss ich das im gesamten Streckennetz machen, wenn wo anders dies auch von den Bewohnern gefordert wird! Damit wird das Netz zusehends unattraktiv!!!

  • 4010
Re: Variobahn Graz
Antwort #1812

Geschwindigkeiten müssen im ÖV bzw. schienengebundenen ÖV, gegenüber dem IV, wo möglich erhöht werden, damit er attraktiver wird und er als modern, schnell und posetiv angesehen wird! Das wird aber nicht mit einem von Langsamfahrstellen übersähten Streckennetz gelingen!!!  :boese:


Ja, aber nicht die Maximalgeschwindigkeit. Damit die Tram attraktiv, modern und schnell wirkt reicht, dass sie nur an Haltestellen stehen bleibt. Die Geschwindigkeit dazwischen kann ruhig auch nur 30 km/h sein, solang die Straßenbahn konstant so schnell fahren kann! Wichtig ist also, dass man eine durchgehende konstante Geschwindigkeit statt beschleunigen, abbremsen und womöglich noch zwischendurch Stehenbleiben hat (wirkt sich auch positiv auf den Energieverbrauch aus). Und da sieht man wiedermal die Wichtigkeit von absoluter Beschleunigung.


1.
Was bringt eine Taktverdichtung auf den Linien 4 und 5, wenn Langsamfahrstellen eineführt werden??? Damit die Straßenbahnen dann im Konvoi fahren? Dann erspare ich mir wohl auch die angedachte Taktverdichtung.


Logikfehler! Wieso führen Langsamfahrstellen und eine Taktverdichtung zu Konvoifahrten? Es handelt sich ja nicht um einen eingleisigen Abschnitt, sodass die Straßenbahnen sich aufstauen, sondern um einen zweigleisigen - sowohl der vorherige als auch der nachfolgende Zug sind gleich langsam unterwegs, ;)

  • Bim
Re: Variobahn Graz
Antwort #1813
In der Praxis ergibts sich aber, dass bei einem dichten Intervall in den Langsamfahrstellen es vermehrt zu Konvoifahrten kommt! Mann muss die Praxis auch berücksichtigen - nicht nur theoretisch denken. Freilich, in der Theorie dürfte es nicht zu Konvoifahrten kommen, aber in der Praxis bekommt durch den dichten Fahrplan der 1. Zug in den Langsamfahrstellen Verspätungen. Dadurch werden pro Haltestelle immer mehr Fahrgäste aufgenommen, die sonst in den 2. Zug steigen würde. Da der 2. Zug immer weniger Fahrgäste aufnimmt und dadurch kürzere Fahrgastwechselzeiten hat, holt der 2. Zug gegenüber dem 1. Zug immer mehr auf.


Überall ist eine gleichmäßige Geschwindigkeit nicht möglich - und wird es aufgrund des Straßenverkehrs und der fehlenden eigenen Trassen auch nicht spielen. Somit muss geschaut werden, dass zumindest auf den vorhandenen Strecken eine Maximum an Geschwindigkeit gefahren werden kann.

Und wichtig - was man sehr oft von Nichtöffibenützern, oder Gelegenheits-ÖV-Fahrern hört, dass man viel zu lange von Punkt A nach Punkt B benötigt bzw. die Straßenbahn so langsam fahre und sie deshalb uninterssant sei.
Ich stelle fest, dass das subjektive Befinden des Fahrgastes (Geschwindigkeit) eine wesentliche Rolle zur Entscheidung und zur Einstellung gegenüber des ÖV beiträgt! Daher ist auf langgezogenen, geraden Strecken, eine Beschleunigung auf höchstmögliche Geschwindigkeit viel besser, als so "dahin zu rollen", denn dadurch bekommt der Fahrgast subjektiv den Eindruck einer schnellen Fortbewegung und es zählt nicht immer die Objektivität (ob es tatsächlich schnell von A nach B geht), sondern sehr oft der subjektive Eindruck (man hat das Gefühl, das Fahrzeug fährt auf Strecken wo es möglich ist, sehr flott)!!!
Über den subjektiven Eindruck ist es auch einmal möglich, dem ÖV, der Straßenbahn, ein besseres poseitives Image zu geben!

  • Zuletzt geändert: April 13, 2013, 17:38:51 von Bim

Re: Variobahn Graz
Antwort #1814
Natürlich muss es vorrangig darum gehen, die tatsächliche Reisegeschwindigkeit zu erhöhen. Dies erreicht man auch z.B. durch Vermeidung von unnötigen Stehzeiten und raschen Fahrgastwechsel (mittels unverzüglich und rasch öffnender Türen!).

Andererseits erreicht man ganz sicher auch eine positive  ;) Einstellung gegenüber der Straßenbahn, wenn wo immer möglich maximale Geschwindigkeiten gefahren werden. Man darf die Psyche nicht außer Acht lassen: Der nicht mit Stoppuhr und Rechner bewaffnete Fahrgast bekommt das Gefühl, in einem flotten und zeitgemäßen Verkehrsmittel zu fahren und seine Zeit nicht zu verschwenden! (Wegen eines "geringeren Energieverbrauchs durch Langsamfahren" habe ich dagegen noch keinen Fahrgast in der Straßenbahn sitzen gesehen. Oder ist mir da etwas entgangen?)