Re: Verlängerung der Josef-Huber-Gasse nach Westen (Bahnunterführung)
Antwort #218 –
Für mich ist der Tunnel "Marienhütte" einfach notwendig um Staustellen an anderen Stadteineinfahrten Eggenberger Straße und Wetzelsdorferstraße bzw Don Bosco zu vermeiden.
Für - nicht nur - mich ist es eine reine Verkehrsproduktionsmaschine, die vielleicht am Anfang bestimmte neuralgische Punkte entlasten wird, aber den MIV direkt ins Stadtzentrum "liefert" - mit einer aufenthaltsfreundlichen Umgestaltung des Griesplatzes wird es dann wohl nix werden, ebenso mit einer halbwegs störungsfreien Südwestlinie dort.
Ich glaube, schön langsam muss in das Bewusstsein kommen, dass man mit neuen Straßen nur bedingt die "Probleme" löst, meistens verlagert und am Ende noch mehr MIV produziert. Es ist endlich an der Zeit, dass dem Umweltverbund (ÖV, Rad, Fuß) der Stellenwert zukommen, dem ihm zusteht, anstatt alles immer nur mit neuen Straßen lösen zu wollen.
Man braucht nur schauen, welche Verkehrshölle durch den Südgürtel in der Puntigamer Straße entstanden ist. Den ganzen Verkehr, den es jetzt dort gibt, gab es vorher dort ganz sicher nicht. Ein Paradebeispiel für eine völlig falsche Verkehrspolitik. Eine kleine Lösung für die Entlastung des Bereiches dort hätte genügt, dafür hat man dort aber den Holzhammer ausgepackt und erntet dafür jetzt ordentlich Verkehr. Nicht umsonst musste schon die Kreuzung mit der Puchstraße eiligst (und teuer!) umgebaut werden!
Und all das bezahlen wir Steuerzahler: neue Straßen, deren Erhaltung und weiterer Ausbau, die Folge für Umwelt und Natur (Versiegelung, Luftverschmutzung), die Unfallfolgekosten etc. pp
Mit Weitsicht kann sowas nix zu tun haben, eher mit mangelnder Einsicht, dass das System Auto, so wie wir es betreiben, eigentlich versagt hat und - volkswirtschaftlich - nicht funktioniert!
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)