Fahrradhighway für Graz

Am Montag fand an der TU Graz eine Informationsveranstaltung von TU, KFU und ÖH zum Thema Fahrradhighway für Graz statt.

Neben den Referaten vom Rektor der TU, dem TU-Leiter für Technik und Gebäude sowie Vertretern von der Karl-Franzens-Universität, der ÖH beider Häuser standen aus verkehrstechnischer Sicht vor allem die  Fachvorträge von Dr. DI Kurt Fallast und Univ. Prof. Dr. Ing. Martin Fellendorf im Mittelpunkt.

In kurzen Worten zusammengefasst, sieht das Konzept eine Einbahnführung des Straßenzuges Mandellstraße - Petersgasse in Fahrtrichtung stadtauswärts vom Kaiser-Josef-Platz bis zur Bruckner Straße vor, wobei der Abschnitt Waltendorfer Gürtel - Moserhofgasse vom MIV in beiden Richtungen befahren werden darf. Südlich davon dürfen nur ÖV, Taxi und Radfahrer in Richtung stadteinwärts fahren und nördlich des Waltendorfer Gürtels bis zum Kaiser-Josef-Platz sind ausschließlich Radfahrer erlaubt.
Die Regionalbushaltestelle für das Sacre Coeur soll sich in der Münzgrabenstraße befinden.

Generell ist der "Fahrradhighway", der neben einer schnelleren Verbindung von TU zu KFU auch die drei TU-Standorte verbinden soll eindeutig zu befürworten, was allerdings keines falls zu  Lasten des ÖV passieren darf.

Die Verlagerung derzeitiger Verkehrsströme wurden von Prof. Fellendorf untersucht, wobei hier doch nicht alle Zweifel ausgeräumt werden konnten, wonach das Projekt zu einer Verschlechterung bei den Fahrzeiten der Straßenbahnlinie 6 führen könnte.. Die Brennpunkte dabei sind wie bereits jetzt die Kreuzung Moserhofgasse - Münzgrabenstraße sowie das Einmünden letzterer am Dietrichsteinplatz. Die Lösung für die staugeplagte Bim-Linie sollten intelligente Ampelschaltungen sein.
Ob das dann letztlich funktioniert sollte man keinesfalls dem Zufall überlassen.

Mal sehen was die Politik daraus macht, generell haben die Projektwerber von BM Vize-BM und Stadträtin einen bekommen.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5531920/Forderung-der-TU_Fallen-90-Parkplaetze-fuer-einen-Grazer-RadHighway

Also, so begrüßenswert diese Änderung auch ist, die Folgen für die Linie 6 werden fürchte ich dramatisch sein. 
Was ich nicht verstehe ist, warum man die Einbahnführung nicht umdreht:
Der Flaschenhals in der Münzgrabenstraße ist ja ganz klar die Einmündung am Dietrichsteinplatz. Wenn man also die Mandellstraße/Petersgasse stadteinwärts offen lässt und stadtauswärts über die Münzgrabenstraße umleitet, so würde sich der Verkehr wohl eher verträglich für den ÖV verlagern, da im Bereich Moserhofgasse/Münzgrabenstraße mehr PKW abfließen können als zeitgleich am Dietrichsteinplatz nachströmen können.
Zudem wäre ein Linksabbiegen in die Münzgrabenstraße am Dietrichsteinplatz für PKW deutlich unattraktiver als ein großräumiges Ausweichen über die Wielandgasse/CvH bzw Plüddemanngasse, was nachhaltig die Münzgrabenstraße entlasten sollte.

Das denke ich mir auch, aber Herr Dr. DI Kurt Fallast hat gemeint, dass die Richtung der Einbahn egal sei.... ich denke gleich wie Du.

Ganz ehrlich, ich kann's mir nicht vorstellen dass das wirklich kommt. Die Schlagzeile der Kleinen Zeitung zeigt schon recht deutlich, was die Leute denken wenn sie von so einem Projekt hören: "Forderung der TU: Fallen 90 Parkplätze für einen Grazer Rad-Highway?"

Ich weiß auch nicht was daran jetzt ein "Highway" sein soll. Sofern's wirklich was wird, ist das dann halt ein Radweg.

Die Überschrift ist seine Meinung, aber sicher nicht die aller.

Studenten würden das begrüßen - der Punkt ist, dass viele Nawi-Graz-Studierende (https://www.nawigraz.at) zwischen neuer Technik/Inffeld und Hauptuni pendeln müssen. Es gibt keine gute öffentliche Verkehrsanbindung und die Radwege sind mühsam oder nicht vorhanden. Das ist ein massives Problem. Der Druck auch von Seiten der ÖH ist daher recht groß. Auch auf eine Busverbindung, die beide Unis verbindet, wird seit Einführung der Nawi-Studiengänge (also seit bald 10 Jahren) vergeblich gewartet.

Ich fürchte auch, dass der Bürgermeister hier bremsen wird. Der Auftritt der jungen Gemeinderätin Anna Hopper war mehr als peinlich. Die ÖVP hat wohl aus gutem Grund sie geschickt, und nicht etwa den Verkehrssprecher oder jemanden aus dem Wirtschaftsflügel. Die Frage, die an sie gestellt wurde, nämlich, woran ein derart sinnvolles und von den Unis einstimmig befürtortetes Projekt überhaupt scheitern könne, wollte sie jedenfalls nicht beantworten. Die ehrliche Antwort wäre nämlich gewesen: "Verhindern werden das unsere Leute in der ÖVP, für die das Auto das Maß aller Dinge ist und jegliche Beschränkungen kategorisch abzulehnen sind. Wir fordern ein Bekenntnis zum Auto in der Innenstadt".