ÖBB kürzen Bauprojekte, 525 Millionen € von FrühpensionenSparpaket. Minderausgaben bei Schienenprojekten bis 2016 sollen 920 Millionen € einsparen. Drei Viertel der Ausgabenkürzungen entfallen auf Tunnelprojekte.
APA/PfarrhoferWien.. Die Bundesbahnen tragen in den nächsten fünf Jahren 1,6 Milliarden € zum Sparpaket bei. Dabei stammen 920 Millionen € aus der Kürzung bzw. Verschiebung von Verkehrsprojekten, weitere 525 Millionen € soll der geplante Stopp von Frühpensionen bringen.
Die Einsparungen in den Jahren 2012 bis 2016 werden zu drei Viertel bei den Großprojekten Brenner-Basistunnel, Koralmbahn und Semmering-Basistunnel realisiert, nur rund ein Viertel des Sparvolumens kommt aus Verschiebungen und Redimensionierungen anderer Projekte.
Mit dem Paket müsse man vom Ziel der Modernisierung der Bahn nicht Abschied nehmen, betonte Verkehrsministerin Doris Bures (S) am Freitagabend. Bei den Konsolidierungsmaßnahmen werde das Augenmerk darauf gelegt, dass der verkehrspolitische Nutzen garantiert sei. "Es gibt keine Abstriche bei der Qualität des Bestandsnetzes, beim Kundennutzen und natürlich auch nicht bei der Sicherheit."
Einsparungen bei TunnelprojektenAlles in allem sollen heuer für die Bauten 47 Millionen €, 2013 knapp 160 Millionen € weniger ausgegeben werden als ursprünglich geplant. 2014 soll die Einsparung dann bei knapp 260 Millionen €, 2015 bei 212 Millionen € und 2016 bei 240 Millionen € liegen. Dies ergibt in Summe ein Einsparungsvolumen von knapp 920 Millionen € alleine bei Schienen-Infrastrukturprojekten.
Beim Brennerbasistunnel soll die Einsparung 450 Millionen € betragen, wobei die Inbetriebnahme 2026 nicht verschoben werden soll. Kostenintensive Bauphasen sollten zeitlich erstreckt werden, Weichenverbindungen und Überholgleise entfallen. Bei der Südachse sollen 300 Mio. Euro eingespart werden, wobei der Koralmtunnel den Löwenanteil (260 Millionen €) beitragen soll. Die Inbetriebnahme wird offiziell auf 2023 (bisher 2022) verschoben. Beim Semmeringbasistunnel werden die Einsparungen mit nur 40 Millionen € angegeben. Diverse andere Infrastrukturprojekte sollen 250 Millionen € bringen.
Schnitt bei PensionenDas Aus für die ÖBB-Frühpensionen ab 2012 soll sich mit Minderausgaben von 525 Millionen € niederschlagen. In den vergangenen zehn Jahren sind laut ÖBB etwa 8.000 Mitarbeiter frühpensioniert worden, pro 1.000 Personen entstanden Kosten von 35 Millionen € jährlich.
2009 betrug das durchschnittliche ÖBB-Pensionsalter 52,3 Jahre, 2010 waren es 53,5 Jahre und 2011 lag es bereits bei 54,4 Jahre. Das Ende für die Frühpensionen bedeutet einen Pensionsantritt mit Regelalter 61,5 Jahre nach frühestens 42 Beitragsjahren, so die ÖBB.
Die ÖBB sollen in den nächsten fünf Jahren weiters 80 Millionen € für die Streichung von Ausnahmen bei der Mineralölsteuer (MöSt; Busse) beisteuern. Dazu kommt der Wegfall einer günstigen Steuerregelung für eine Fahrbegünstigung (ebenfalls 80 Millionen €). Alles in allem seien die Bundesbahnen beim neuen Sparpaket mit 1,8 Milliarden in der Pflicht, geht aus einer Aussendung des Verkehrsministerium hervor.
Quelle:
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/oesterreich/wirtschaftspolitik/oebb-kuerzen-bauprojekte-525-mio-euro-von-fruehpensione-507224/index.do?_vl_pos=r.1.NT