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Thema: Tram als Rollstuhl-Hürde (4912-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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  • Styria Mobile Team
Tram als Rollstuhl-Hürde
Tram als Rollstuhl-Hürde
Rollstuhlfahrer Egon Tenert stößt auf täglich unüberwindbare Hürden im Grazer Öffi-Netz. Verkehrsbetriebe reagieren bis jetzt hilflos.

Rollstuhlfahrer stoßen im Grazer Verkehrsnetz auf Hindernisse:
Von Barrierefreiheit ist Graz noch meilenweit entfernt. Das erfährt der querschnittgelähmte Egon Tenert tagtäglich, sobald er nur in eine Straßenbahn in der Annenstraße einsteigen will.

Hebebühnen. "Mich ärgert, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel an technischen Unzulänglichkeiten von Bussen und Straßenbahnen scheitert", sagt der 52-jährige Übersetzer. Tenert meint vor allem die elektrischen Rampen und Hebebühnen der Straßenbahnen. Beim Lokalaugenschein mit der Kleinen Zeitung am Esperantoplatz zeigen sich die Trams tatsächlich als unüberwindliche Hürde für den Rollstuhlfahrer. "Die alte 7er nach Wetzelsdorf geht sowieso nicht", weiß Tenert. Als eine Straßenbahn mit ausziehbarer Rampe kommt, verunmöglicht allerdings die Doppelhaltestelle ein Einsteigen. Die Autos versperren den Weg zurück zur zweiten Tram, den Gehsteig entlang zur Tram zu fahren, nützt Tenert auch nichts, weil es keine abgeschrägten Gehsteigkanten gibt, die er mit seinem 120 Kilo-Elektro-Rollstuhl gefahrlos überwinden könnte.

Cityrunner. Als dann, als achte Tram, endlich ein moderner Cityrunner kommt, wieder die Enttäuschung: Die Bühne funktioniert nicht, Tenert kann nicht einsteigen. "Das ist eine unnötige Fehlinvestition, denn diese Hebebühnen funktionieren nur an Verkehrsinseln oder Schienen in Gehsteignähe", ärgert sich Tenert. Damit sei nur ein Bruchteil der Haltestellen ausgestattet.

"Unebenheiten am Asphalt". GVB-Planungschef Andreas Solymos bedauert diese Situation: Schuld seien "Unebenheiten am Asphalt". GVB-Sprecherin Katharina Hofmann-Sewera verweist auf das neue Verkehrskonzept, das in frühestens fünf Jahren Abhilfe schaffen soll. Solange will Egon Tenert nicht warten.

HELMUT BAST

quelle: kleinezeitung.at
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Wäre interessant zu wissen, wie es da mit den 600ern aussieht?

SG
Grazer111
Liebe Grüße
Martin

Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #1
Bei den Bussen funktioniert das anscheinend besser, zumindest hab ich scho öfter solche Rollstühle da gesehen.

Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #2
Ich hab auch schon oft in der Straßenbahn Rollstühle gesehen. Bei den Busse hat man halt schon 100 % Niederflurfahrzeuge, bei der Straßenbahn ist das erst 2015 der Fall. Dazu kommen noch ein paar Besonderheiten:

- Bei den Bussen gibt es einfache (mechanisch oder auch elektrisch betriebe) (Klapp-) Rampen bei den Cityrunner den Hublift (der meistens nicht funktioniert - warum man hier keine Klapprampe gemacht hat, verstehe ich nicht, bei den Bussen hat sich dieses System ja auch nicht bewährt. Die Mittelteile der 600er habe übrigens eine Klapprampe!)
- Busse können leichter an den Bordstein heranfahren, die Tram kann das halt nicht (siehe Annenstraße)
- Und die Grazer Besonderheit ist halt, dass die Bordsteine bis uns halt sehr niedrig sind. War gerade gestern in Kassel. Dort sind die (meisten) Haltestellen so ausgelegt, dass man direkt in die Fahrzeuge rollen kann (die haben dort - abgesehen von einigen N - zu 70%niederflurige Fahrzeuge), aber bei den drei Niederflureinstiegen pro Fahrzeuge gibt es gleich einen großen Auffangraum (alles kein Problem).

Daran happert`s in Graz ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • kestrel
Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #3
Ist wiedermal typisch Graz, nichts wird konsequent gemacht >:( Die Verantwortlichen sollten einmal einen Blick nach Frankreich werfen, dort gibts praktisch überall Niederflurfahrzeuge mit exakt gleich hohen Bordsteinkanten wo man mit einem Rollstuhl nur mehr reinzurollen braucht. Nix Hublift, nix Rampe diesen Schnickschnack braucht man dort nicht der sowieso irgend wann mal kaputt geht wenn mans braucht. Mir ist zwar schon klar das die neugebauten Trambetriebe in F nicht 1:1 mit Graz vergleichbar sind aber seid wie vielen Jahren gibt es NF/Teil NF in Graz? Cityrunner war 2001, 600er 99 oder 2000. Jetzt schreiben wir 2008. In acht Jahren hat meine keinen einzigen niveaugleichen Einstieg schaffen können. Die ganzen Umbaumaßnahmen an den Haltestellen waren alle für die Katz. Wenn ein/e Rollstuhlfahrer/in kräftig genug ist und die Gehsteigkante direkt bei der Straßenbahn, kann er/sie sich an den seitlichen Griffstangen beim CR selber in die Straßenbahn heben(oder auch mit Hilfe), bei einem Elektrowagen brauchst du das nicht probieren. Wenn dann der Hublift nicht geht oder der Fahrer Angst hat ihn zu benutzen bleibt der Rollstuhl draussen!

Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #4
Problem ist - wie ich schon geschrieben habe - dass man in Graz die Bordsteinkanten nicht höher machen will (aus städtebaulichen Gründen) und alle Versuche zumindest teilweise die Bahnsteigkanten zu erhöhen, werden abgeschmettert. Ich verstehe auch nicht, dass man es zulässt sämtliche Haltestellen für Tram und Bus so anzuheben, dass man einfach reinrollen kann ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #5
Zitat
aus städtebaulichen Gründen


Was sind das für Gründe? >:(

Zitat
Die Verantwortlichen sollten einmal einen Blick nach Frankreich werfen


Die haben es wohl nur nach Deutschland geschafft. (Nürnberg) Aber ich stimme dir
voll und ganz zu.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #6

Zitat
aus städtebaulichen Gründen

Was sind das für Gründe? >:(


Es geht darum, dass im Stadtbild keine optische Hürden entstehen. Auf der anderen Seite helfen niedrigere Bordsteinkanten z. B. Blinden oder sonst körperlich eingeschränkten Personen, z. B. die Straße zu überqueren bzw. auf den Gehsteig zu kommen.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #7
Da reichen ja die Absenkungen vor den Zebrastreifen ja normalerweise vollkommen aus. Blinde werden ja nicht irgendwo die Straße queren.
Auf jeden Fall müssen in der Annenstraße bald mal Taten folgen. Stichwort Verkehrsberuhigung.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #8
Alles richtig, wird nur nix an der generellen Richtung ändern, dass unsere Bordsteinkanten so niedrigen bleiben wie es jetzt sind.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #9
Also am Geld kann es nicht liegen. :P
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • kestrel
Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #10
Zitat
Es geht darum, dass im Stadtbild keine optische Hürden entstehen. Auf der anderen Seite helfen niedrigere Bordsteinkanten z. B. Blinden oder sonst körperlich eingeschränkten Personen, z. B. die Straße zu überqueren bzw. auf den Gehsteig zu kommen.


Naja meiner Meinung nach ist die auf dem Foto dargestellte Station nicht wirklich hinderlich und auf gar keinesfalls eine optische Hürde(was auch immer das auch heißen mag). Die Station fügt sich sogar sehr gut in die enge Straße ein.

Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #11
Wir in Linz haben mit Cityrunner auch kein Problem mit Rollstuhlfahrer/in. :)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Tram als Rollstuhl-Hürde
Antwort #12
Zitat
Die Station fügt sich sogar sehr gut in die enge Straße ein.


Genau so wie auf dem Bild gehört es auch in Graz umgesetzt.

Zitat
Wir in Linz haben mit Cityrunner auch kein Problem mit Rollstuhlfahrer/in.


Wieso auch?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile