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Thema: Massives Sicherheitsproblem bei den ÖBB (2273-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Massives Sicherheitsproblem bei den ÖBB
Der Artikel ist zwar aus NÖ, betrifft aber ganz Österreich und hat damit hier seine Berechtigung.
Auf die Ausdrucksweise und das Fachwissen des Reporters achten! ;D

INTERNES PAPIER / Heuer wurden bis August doppelt so oft Signale von Lokführern überfahren wie im Vorjahr. Das Risiko für Zugsunglücke wächst damit exorbitant.
VON HEINZ BIDNER

Bei den Bundesbahnen ist Feuer am Dach. Und das lodert mittlerweile so stark, dass heuer sogar ein eigener aufwühlender Lehrfilm produziert wurde, der Lokführer zu mehr Achtsamkeit im Führerstand animieren soll.
Hintergrund: Das Risiko für Kollisionen auf den Schienen und damit für Zugsunglücke ist heuer exorbitant gestiegen. Details verrät ein internes ÖBB-Papier, das nun der NÖN vorliegt.
Demnach wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres bundesweit 25 wichtige Haupt- und Schutzsignale wie ,,Halt" von Lokführern überfahren. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (11) ist das mehr als eine Verdoppelung. Im gesamten Vorjahr wurden laut diesem Papier 24 Signalüberfahrungen registriert.

Bei den ÖBB will man auf NÖN-Anfrage von den heurigen Zahlen gar nichts wissen. ,,Im Vorjahr waren es 24 Signalüberfahrungen", bestätigt Pressesprecher Christopher Seif zwar, aber ,,für heuer liegen mir noch keine Zahlen vor." Er wisse aber, dass es heuer keinen Zusammenstoß gegeben habe. Im Vorjahr gab es laut Seif hingegen zwei: Das eine Mal entstand nur Sachschaden, das andere Mal gab es auch leichte Verletzungen.
Das letzte große Zugsunglück durch Überfahrung eines Haltesignals passierte im Sommer 2005 in Gramatneusiedl im Bezirk Schwechat. Damals krachte ein Güter- in einen Personenzug. 13 Personen wurden verletzt - vier davon schwer. Der Sachschaden betrug 20 Mio. Euro.

Trotz Sicherheitssystem Kollisionen möglich
Der ÖBB-Sprecher möchte die Zahl der Signalüberfahrungen generell nicht überbewerten: ,,Oft wird das Signal auch nur um bis zu einem Meter überfahren. Dann rutscht der Triebfahrzeugführer über das Signal drüber."
Und durch die Sicherungseinrichtungen PZB (Punktgenaue ZugsBeeinflussung) komme es automatisch zu einer Zwangsbremsung des Zuges. Warum dann trotzdem Kollisionen möglich sind? ,,Weil der Zug noch nicht vollständig zum Stillstand gekommen ist", erklärt Seif.

Die Ursache dafür liege ,,in der Regel bei menschlichem Versagen". Als Gegenmaßnahmen würde man verstärkte Schulungen durchführen und die Triebfahrzeugführer sensibilisieren.
Bahninsider können für Signal- überfahrungen aber noch weit mehr Gründe nennen. Neben Ablenkungen - etwa durch private Handytelefonate - wären auch Zeitdruck bei Verspätungen, schlechte Sicht oder technische Probleme mit Schuld.
Viele sehen zudem mangelnde Routine und Ausbildungsdefizite als Ursachen. So wurde etwa die Ausbildungsdauer für Triebfahrzeugführer von 27 Monaten im Jahr 1989 auf nunmehr 11 Monate sukzessive heruntergefahren. Auch der zugbegleiterlose Fahrbetrieb verlangt von den Zugfahrern mehr zusätzliche Leistungen und bringt damit mehr Stress.

Immer mehr Züge fahren trotz planmäßigen Halts durch
Ebenfalls zugenommen haben in den ersten drei Quartalen 2010 die Haltestellen-Durchfahrten, wie ein anderes internes ÖBB-Papier zeigt. Das bedeutet, dass Züge trotz planmäßigen Halts in einer Station durchfahren. Waren es im Vorjahr 115 registrierte Fälle, dürfte diese Zahl heuer übertroffen werden.
Seitens der ÖBB sieht man hier kein Sicherheitsproblem. Aber man würde mehr schulen.
Insider erklären dieses Phänomen mit der Unaufmerksamkeit der Zugfahrer, der teils schlechten Sicht auf die Signalanlagen sowie versehentlich falsch aufgelegten und unübersichtlichen Fahrplänen im Führerstand.


http://www.noen.at/news/chronik/OeBB-Massives-Sicherheitsproblem;art151,14982

Tja, zum Glück gibt es ja das Allheilmittel Auto, wo nie etwas passiert. ::) Klar das so ein bahnfeindlicher Artikel aus der Pröll´schen Zeitung kommt. ;D

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro