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Thema: Ausbau Straßenbahnnetz (482127-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #285
Ich glaube eben nicht, dass mutwiliges Parkplatzstreichen so produktiv ist:
Wir wollen doch alle, dass die Variobahnen endlich überall im Netz fahren können und unnötige Hetze gegen Straßenbahn-Netzausbauten auf keinen fruchtbaren Boden fällt.

Daher meine Bitte an die Politik: Bitte Ausgleich für Parkplatzverluste für die Anrainer in Form bewirtschafteter blauer bzw. grüner Zone anstatt Innenstadt-Parkgaragen: Weniger Ideologie und mehr Pragmatik walten lassen. Alle Leute sollen sich über den Straßenbahn-Ausbau freuen, und wenn es für manche nur die vl. drei zusätzlichen Parkplätze in der Umgebung sind.

Sonst werden wir es erleben, dass wir in Graz eben nichts mehr erleben werden. Der bereits jahrzehntelange Stillstand bezüglich Entlastungsstrecke ist für mich frustrierend.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #286

Für auf Grund der neuen Gesetzeslage zu streichende Parkplätze in Leonhardtsr. und anderswo empfehle ich daher, Ausgleichsparkplätze in der Nähe zu schaffen.

Dafür habe sogar ich (als Nicht-Autobesitzer) vollstes Verständmis!


Gerade aber im innerstädtischen Bereich ist eine Parkplatzvermehrung oft nicht möglich und wäre verkehrlich auch kontraproduktiv. Außerdem hat es die Parkplatzvermehrung durch den Bau unzähliger Parkgaragen (Kastner, Kunsthaus, Karmeliterplatz) eh schon gegeben. Danke, dass genügt auch!

Das hat aber mMn. nichts mit den Anrainern (und deren Besuchern) zu tun, deren Parkplätze in der unmittelbaren Umgebung der Wohnadresse gestrichen werden sollen. Ein geändertes Gesetz müsste das gerechtigkeitshalber kompensieren! Die zusätzlichen Kosten gehörten allerdings gerechterweise aliquot aufgerechnet.
Beispiel: Mir wird auch (als Teilbetrag) die Rennovierung der zur Wohnanlage gehörenden Tiefgarage in der Miete angerechnet, obwohl ich dort gar keinen Parkplatz benötige.
Sogesehen wäre eine solche Maßnahme nur sozial gerecht.

HG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #287
Naja, gerade im Bereich der Linie 3 gab es ja genügend Vorschläge, einfach in den Nebenstraßen durch Einbahnregelungen und Schrägparken die Situation zu halten.

Aber grundsätzlich sollte doch die Frage von Parkplätzen nicht dazu führen, dass neue Straßenbahn nicht eingesetzt werden können.

Notfalls müssen halt die p. t. Haus- und Wohnungsbesitzer auf eigene Kosten Parkraum auf ihren Grundstück schaffen - bei Neubauten ja obligatorisch (und du zahlst da ja meistens mit, auch wenn du kein Auto hast).

Eine öffentliche Straße ist ja im Prinzip zum Fahren und nicht zum Parken da!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #288
Ja, sicher.

Mir geht es einfach darum, dass man nicht mit vermeidbaren unpopulären Maßnahmen einzelne Straßenbahntypen und am Ende jeden Netzausbau bei der Bevölkerung in Misskredit bringt.

Die Menschen sollen sich wieder mit großer Mehrheit freuen auf neue Straßenbahntypen und auf jeden Netzausbau. Diese Stimmung geht mir im Gegensatz zu Linz, Innsbruck (vl. auch Wien?) bei uns ab. Das gehört wieder ins Lot gebracht.

  • Amon
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #289
Zitat
Gerade aber im innerstädtischen Bereich ist eine Parkplatzvermehrung oft nicht möglich und wäre verkehrlich auch kontraproduktiv. Außerdem hat es die Parkplatzvermehrung durch den Bau unzähliger Parkgaragen (Kastner, Kunsthaus, Karmeliterplatz) eh schon gegeben. Danke, dass genügt auch!


Vollkommen richtig. Allerdings zählen Parkgaragen nicht, da diese ja nicht der Stadt gehören und auch viel zu teuer sind. Ist jetzt nicht meine Meinung, aber das ist das häufigste Argument. Tatsächlich werden in Graz ständig neue Parkplätze geschaffen. Jedes neue Wohnbauprojekt MUSS einen Parkplatz pro Wohneinheit beinhalten. Hinzu kommen wie erwähnt die öffemtlich zugänglichen Garagen.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #290

Mir geht es einfach darum, dass man nicht mit vermeidbaren unpopulären Maßnahmen einzelne Straßenbahntypen und am Ende jeden Netzausbau bei der Bevölkerung in Misskredit bringt.


Weil du gerade schreibst "einzelne Straßenbahntypen": Gerade in Sachen Parkplatzproblematik hat hier aber auch die Presseabteilung der HGL auf voller Breite versagt: Dass der Parkplatzverlust schlicht und einfach an der geänderten Gesetzeslage für Neuzulassungen egal welcher Type liegt, wurde bei weitem nicht ausreichend kommuniziert. Damit hätte man vergleichsweise billig sehr viel negative Stimmung gegen die böse Variobahn verhindern können.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #291
Absolut!

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #292
Ein neues Kapitel:

Es erklingt ein Streichkonzert

Budget: Die Politik muss Projekte absagen, die sie seit Jahren forciert. Vor allem der Ausbau des öffentlichen Verkehrs kommt zum Stehen. FPÖ ist sich mit ÖVP einig, was macht die SPÖ?

Die Parteien setzen zum Endspurt an. Nach den Weihnachtsfeiertagen wurden gestern die Verhandlungen für eine neue Regierung wieder aufgenommen - mit einer ersten Einigung: "Der Stabilitätspakt ist für uns in Ordnung", sagt FPÖ-Chef Mario Eustacchio nach einem Vieraugengespräch mit ÖVP-Chef Siegfried Nagl. Das Ja von SPÖ-Frontfrau Martina Schröck, die sich gestern auch mit Nagl getroffen hat, steht noch aus. Eustacchio versteht nicht, "warum sich Schröck so ziert, mit uns gemeinsam etwas zu unterschreiben".

Schröck weist das zurück. "Ich ziere mich nicht. Der Pakt ist sehr allgemein gehalten und ich unterschreibe dann, wenn die Inhalte klar sind." Ende der Woche wisse man mehr.

Heute folgen Termine zwischen Nagl und KPÖ-Chefin Elke Kahr sowie der Grünen Lisa Rücker. Während Kahr weiter betont, dass Privatisierungen mit ihr nicht zu machen sind, präsentierte Rücker gestern den Medien ihre "Bedingungen": Dazu gehöre eine völlige Transparenz in Sachen Parteiensubvention. Zudem will Rücker die Gemeinwesenarbeit und damit die Schaffung eines Stadtressorts namens "Zusammenleben" forcieren. Und schließlich müsse der Ausbau des öffentlichen Verkehrs fortgesetzt und die Südwestlinie gemeinsam mit dem Land in Angriff genommen werden. Rücker: "Schafft es Nagl, für diese Punkte eine breite Mehrheit zu finden, dann unterschreiben wir den Stabilitätspakt."

Das Problem: Der angestrebte Stabilitätspakt lässt für die kommenden fünf Jahre kaum Spielraum, nur 100 Millionen Euro für neue Projekte stehen bereit. Die Folge: ein Streichkonzert der unschönen Art. Die Politik muss Projekte absagen oder vertagen, die seit Jahren forciert werden.

Sturzplatz
Der Sturzplatz hätte erneuert und ausgebaut werden sollen. Die Holding Graz hat dieses Vorhaben aber von ihrer Projektliste bis 2017 gestrichen.

Südwestlinie
Die neue Straßenbahnlinie zur Hummelkaserne samt Entlastungsstrecke für die Herrengasse fehlt auf der Liste ebenfalls. Das 98-Millionen-Projekt kann nur dann wieder aufleben, sollte das Land mitzahlen - und das ist wohl nur mit einer Nahverkehrsabgabe denkbar.

Lange Variobahn
Sämtliche Straßenbahnen sollten durch den Einbau von zusätzlichen Mittelteilen verlängert werden, um den Kundenansturm bewältigen zu können. Bis vor Kurzem galt diese Maßnahme als dringend notwendig, jetzt ist das Vorhaben von der Liste vorerst gestrichen.

Fliegerhorst Nittner
Als Reservefläche für den Flughafen Thalerhof wollte die Holding den vom Bundesheer bald stillgelegten Fliegerhorst Nittner in Kalsdorf kaufen. Auch dieser Plan wird vertagt.


Quelle: Kleine Zeitung

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #293
Zitat

Es erklingt ein Streichkonzert


Na dann gute Nacht Graz!
Versinken wir wieder im Dornröschenschlaf ...  :sleep:
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • kroko
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #294
Ich kann mich nicht erinnern wann's in Graz mal gute Nachrichten bezüglich Straßenbahn gegeben hat. In den letzten Jahren nichts als Pleiten, Pech, Pannen und vor allem Unfähigkeit und politisches Hasardieren. Dass es die Innenstadt-Entlastungsstrecke oder die Südwestlinie jemals geben könnte glaub ich nicht mehr - Graz versinkt in der typisch österreichischen Lethargie.

  • PeterWitt
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #295
Fassen wir mal kurz zusammen:

*) die Grüne Welle wird wider besseren Wissens als großer Fortschritt und Allheilmittel angepriesen, um die Wähler abzuspeisen. Jeder Beteiligte allerdings weiß, dass dies bei dem vorhandenen Straßennetz nicht machbar ist und nur noch zu mehr Chaos führt.

*) Die Entlastungsstrecke für die Innenstadt, nicht nur als Bypass bei Störungen, sondern vor allem auch aus Kapazitätsgründen dringend benötigt, ist bereits mehrfach zu Grabe getragen worden. Die müsste praktisch erst mal geboren werden, damit sie tot ist.  :'(

*) Da die Frequenz aus oben genannten Gründen nicht erhöht werden kann, beschließt man die Kapazität der einzelnen Fahrzeuge zu erhöhen - und lässt diese Idee dann auch sterben. Wozu auch, sollen doch die Leute mit dem Auto fahren.

*) Die Stadt Graz wächst, wächst und wächst, die Prognosen zeigen für Stadt und Großraum steil nach oben, nur die Infrastruktur - beim ÖV sowie so gut 30 Jahre im Rückstand - wird eingefrohren bzw. sogar punktuell zurückgenommen. Das Netz sowie v.a. die Wagen (einst top in Schuss) haben durch den Sparkurs der letzten 2 Jahre schon massiv gelitten (siehe z.B. Wagen, die seit Monaten mit den selben Schäden im täglichen Einsatz stehen, alles ist plötzlich verdreckt, verschlissen, beschmiert), auch so kann man künftigen Kapazitätsengpässen vorbeugen versuchen.

*) Aufgrund politischem Versagen dürfen die Gelder, die oben gespart werden, brav in Form von Feinstaub-Strafzahlungen nach Brüssel abgeführt werden.

Hätte man doch bloß irgendwo in einer Schublade eine Idee, einen großen Plan, Visionen oder dergleichen, um die Infrastruktur auf ein angepasstes Niveau zu heben oder gar fit für die Zukunft zu machen, dann würde man im Kontext mit Feinstaub etc. sicherlich auch externe Gelder anzapfen können. Nur, wie gesagt, dazu bräuchte man Ideen, Visionen, müsste vielleicht auch etwas Arbeit in die Bewerbung stecken, und v.a. müsste man dann auch Glaubwürdig und Zielstrebig sein, aber dieses Kapital hat man wohl über die letzten Jahre gänzlich verschossen.

Mit kommt daher eher vor, dass "Big N" realistisch nicht mehr davon ausgeht, die nächste Wahl zu gewinnen und seinem Nachfolger möglichst viele Baustellen auf dessen Scheitern aufhalsen will - Prinzip verbrannte Erde halt. Ach ja, auch Nero fing mit "N" an  ;D

  • 4010
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #296

Graz versinkt in der typisch österreichischen Lethargie.


Zumindest was Verkehrspolitik betrifft: ostösterreichisch. Wien und Graz sind wohl die beiden letzten Ostblockstädte, was Verkehrsplanung und Stadtgestaltung angeht: Seien es idiotische Prestigeprojektvisionen (Seilbahnen, Cableliner, U5), seien es ÖV-bremsenden Ampelschaltungen, seien es niedrige Bahnsteige bzw. welche mit fußbreitem Spalt, seien es dilettantische Rasengleiskonstruktionen, sei es die Fahrzeugbeschaffung, seien es Unmengen an hinausgeschmissenem Geld, das für den ÖV fehlt (Südgürtel vs. Südwestlinie, Anschlussstelle Landstraße vs. 13er), garniert mit einer konzeptlosen Stadtentwicklungspolitik, soetwas findet man sonst kaum in Mitteleuropa, zumindest nicht in dieser Konsequenz durchgezogen. Aber wichtig: Sich City of Design oder lebenswerteste Stadt der Welt schimpfen!

Auch wenn es in Innsbruck, Gmunden und Linz Probleme und Kämpfe gibt: Dort ist man um Welten weiter. Klar, man ist immer noch in Österreich (neugebaute Straßenbahntrassen im Mischverkehr... *seufz*), aber dort ist es auch keine so schlimme Tragödie (mehr).

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #297
Ich war heute Nachmittag bei P+R Fölling. Ganze 19 geparkte Autos konnte ich zählen. Damit eben 19 Autos weniger nach Graz fahren, fährt 24 Mal ein Bus, wie ich dem Fahrplan entnehmen konnte. Das ist sicher eine tolle Feinstaubeinsparung die von unseren Politikern erdacht wurde. Und das  um 600.000 Euro Kosten pro Jahr. Wenn man das Geld nicht so raushauen würde, hätte man vielleicht gar eines für die Innenstadtentlastungsstrecke. Aber man gibt lieber Geld für Projekte mit hohen Folgekosten aus, wie für vernünftige Investitionen, So hätte man mit der Umlegung des Einsers zur Uni ohne zusätzliche Betriebskosten den Busbetrieb vom Jakominiplatz zur Universität sparen können. Und wenn ein leerer Dreier hinter einem überfüllten Siebener vom Jakominiplatz bis zur Waagner-Biro Straße fährt, macht das auch wenig Sinn. Daher ist eine zweite Strecke (wie die nun nicht gebaute Entlastungsstrecke) auch von daher sinnvoll, da hintereinander fahrende Straßenbahnen dem Fahrgast nichts bringen, auf anderen Wegen (mit entsprechender Neuordnung des Busnetzes) aber Busse einsparen würden. Auch vom Jakominiplatz über die Keplerbrücke zum Hauptbahnhof wäre als bussparende Zusatzstrecke möglich. Das wären Investitionen die Einsparungen bringen würden, und sich damit auch rechnen können. Aber offensichtlich muss mit dem Geld vom Steuerzahler nicht gerechnet werden...

  • 200er
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #298
Der Stopp der Straßenbahnprojekte ist eine Katastrophe. Aber es ist auch eine kleine Gemeinheit am Rande, derartige Investitionen gemeinsam mit solchen Micky-Maus-Projekten wie "Sturzplatz" und "Fliegerhorst Nittner" in einem Atemzug zu nennen, so als ob die in einer Liga (Unterliga???) spielen würden. Das zeigt die Wertigkeit, die den Verkehrsfragen in Graz zugemessen wird - genauso übrigens wie die Tatsache, dass das Verkehrsressort für den "letzten Zwerg" übriggelassen wird, dem Eustacchio, einem Underdog, dem man "wichtigere" Aufgaben nicht überlassen will.

Wie es mit dem ÖPNV in Graz jetzt aussieht, zeigt mein derzeitiges Avatar-Bild...  :boese:

lg 200er

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #299

Wie es mit dem ÖPNV in Graz jetzt aussieht, zeigt mein derzeitiges Avatar-Bild...  :boese:


Solang sie noch fährt...  :P
Liebe Grüße
Martin