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Thema: Starker Dauerregen verursachte massive Überschwemmungen (07.05.2013) (3073-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Starker Dauerregen verursachte massive Überschwemmungen (07.05.2013)
Starker Dauerregen verursachte massive Überschwemmungen

Nach starken Regenfällen, die am Dienstag seit kurz nach Mitternacht anhalten, gibt es in der Steiermark, vor allem im Großraum Graz, großflächige Überschwemmungen und vereinzelte Murenabgänge. Keine Wetterbesserung in Sicht.
Wegen des Starkregens traten mehrere Bäche über die Ufer - hier der Haselbach bei Fehring

Dutzende Keller und Garagen sind überflutet, Straßen blockiert und auch die öffentlichen Verkehrsmittel betroffen. Die Feuerwehren sind mit mehreren hundert Kräften im Einsatz, hieß es vom Landesfeuerwehrverband und der Grazer Berufsfeuerwehr.

Die Feuerwehren sind im Bezirk Graz-Umgebung seit 1.30 Uhr im Dauereinsatz. Über 100 Objekte sind zum Teil unter Wasser, vor allem im Süden der Landeshauptstadt. In Gössendorf ist auch die Volksschule betroffen. Hier ist der Strom ausgefallen, die Schule bleibt am Dienstag geschlossen, berichtete der ORF Steiermark. In Hausmannstätten wurde das Gemeindezentrum überflutet, in Grambach wurden ganze Siedlungen überschwemmt. Keller stehen teilweise bis zur Decke unter Wasser. In Fernitz traten Bäche im Ortsgebiet über die Ufer, mehrere Häuser stehen bis zu einem Meter unter Wasser. In Raaba ist ein Krisenstab aufgebaut worden, von hier aus werden die Einsätze koordiniert.

In Graz sind vor allem die Bezirke St. Peter und Andritz betroffen. Zahlreiche Keller und Straßen wurden überschwemmt, Bäche traten über die Ufer, am Thalersee ging eine Mure ab. Die Berufsfeuerwehr steht mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz, Verstärkung aus anderen Bezirken wurde angefordert. Die Mur hat die fünf Meter Marke überschritten. Aus Sicherheitsgründen wurde die Sperrung sämtlicher Radwege entlang der Mur veranlasst. Die Muruferpromenade bleibt weiterhin gesperrt.

Im Dauereinsatz

In den frühen Morgenstunden wurde das ganze Ausmaß der Wasserschäden sichtbar. "Die Menschen stehen auf und sehen die Bescherung", berichtete Johann Kirnich von der Grazer Berufsfeuerwehr. Gegen 7.30 Uhr waren noch 180 Einsätze abzuarbeiten, vor allem Pumpeinsätze wegen überfluteter Keller. Die Holding Graz unterstützte die 150 Leute von berufs- und Freiwilliger Feuerwehr mit 350 Personen. U.a. mussten wegen des Hochwassers in der Mur - der Pegel überschritt die Fünf-Meter-Vorwarnmarke - Unterführungen, Stege und Radwege gesperrt werden.

"Ja, wir sind ein bisserl überfordert", räumte Kirnich ein. Praktisch im Sekunden-Takt erreichten die Notrufe die Zentrale: "Es ist nicht gerade eine Katastrohe, aber in der Menge ist das Wasser schon lange nicht gekommen." Aus dem Bezirk Graz-Umgebung und Voitsberg wurden zusätzliche Kräfte in die Landeshauptstadt beordert.

Mindestens ebenso dramatisch war die Lage im Süden der Landeshauptstadt, wo laut dem Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, Thomas Meier, 900 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz standen: "Jedenfalls ein Extremwetterereignis." 150 Objekte standen unter Wasser, teilweise bis zur Kellerdecke. Aber auch im südöstlichen Landesteil gab es für die Helfer Hochbetrieb: Im Bezirk Weiz traten Raab und Rabnitz über die Ufer, einige Anrainer mussten geweckt und vor der Gefahr gewarnt werden. In Ludersdorf wurde das Gemeindeamt überschwemmt. Weitere Einsätze wurden aus den Bezirken Leibnitz und Bruck-Mürzzuschlag gemeldet. Die Feuerwehr Kapfenberg wurde in den Nacht- bzw. Morgenstunden zu einer Hangrutschung im Stadtgebiet alarmiert. Das Ausmaß dieser Rutschung ist derzeit nicht bekannt. Betroffen im Bezirk Leibnitz waren die Gemeinden Seggauberg, Tillmitsch, Gamlitz, Wildon, Empersdorf, Schönberg, Heiligenkreuz am Waasen, St.Ulrich, St. Georgen a.d.Stfg. und Kaindorf an der Sulm. Die Feuerwehren waren bemüht bis in den frühen Morgen die eingegangenen Einsatzmeldungen abzuarbeiten. Neben einigen umgestürzten Bäumen, standen zahlreiche Keller unter Wasser, die ausgepumpt wurden. Zahlreiche Straßen wurden mit Schlammmaßen vermurt. Teilweiße musste angeschwemmtes Geröll entfernt werden.

Keine Wetterbesserung

Nach den heftigen Gewittern mit Starkregen im Großraum Graz, Graz-Umgebung und Leibnitz (Niederschlagsmengen von bis zu 90mm wurden registriert) ist noch mit keiner Wetterberuhigung zu rechnen. Mit einem Tief über Italien werden aus Südosten weiterhin feuchtlabile Luftmassen in die Steiermark transportiert. Jederzeit können Schauer und Gewitter niedergehen, die innerhalb von kurzer Zeit große Regenmengen bringen können. Mit einer Entspannung der Situation ist erst am Donnerstag den zu rechnen.
Südosten

Lokale Unwetter gab es gestern im Südosten des Landes "In Feldbach und Fehring traten Bäche über die Ufer, wurden Landes- und Gemeindestraßen überflutet beziehungsweise vermurt, landwirtschaftliche Flächen und Gartenanlagen unter Wasser gesetzt", beschreibt Meier die Lage. Zudem mussten zahlreiche Keller ausgepumpt und Verklausungen an Brücken beseitigt werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Fladnitz musste gestern gegen sieben Uhr früh zu einem Einfamilienhaus ausrücken. Aufgrund des Starkregens waren sowohl der Bach als auch der angrenzende Teich über die Ufer getreten. Während die Garage und die Einfahrt bereits unter Wasser standen, strömten die Wassermassen weiter in Richtung Wohnhaus. "Mit einer Schmutzwasserpumpe wurden die Wassermassen vom Wohnhaus weggepumpt", berichtete die FF Fladnitz, die anschließend mehrmals zum Straßenwaschen ausrücken musste, um diese teilweise mit Schaufeln vom Schlamm zu befreien.
Große Hagelkörner

Donner und Blitze ließen unschwer erkennen, dass die Gewittersaison in der Steiermark eröffnet ist - Hagel inklusive. "Hagelkörner mit bis zu vier Zentimetern Durchmesser wurden am Freitag aus dem Murtal gemeldet", sagte Thomas Rinderer von der österreichischen Unwetterzentrale. In der Buckligen Welt (NÖ) lag der Hagel am Samstag bis zu 30 Zentimeter hoch.
Liebe Grüße
Martin

Re: Starker Dauerregen verursachte massive Überschwemmungen (07.05.2013)
Antwort #1
Überschwemmungen in St.Peter

Der Stand von 8:00h in der Früh:
Die Feuerwehr und Reinigungstrupps der Stadt Graz sind seit den Nachtstunden nach wie vor mit Aufräumungs-, Putz- und Pump-Arbeiten beschäftigt.
Schlamm, Zweige und Äste sowie Unmengen an Blätter und Schnittwerk wurden bis in die St.Peter Hauptstraße gespült.
Der Petersbach führt Hochwasser, war an zahlreichen Stellen über die Ufer getreten, überall am Bachverlauf gab es Verklausungen.
An vielen Hauseingängen und Kellerfenstern wurden Sandsäcke aufgestapelt, als Schutz vor den Wassermassen. Dennoch wurden die "üblichen" Tiefgaragen und Keller überflutet.
Viele Bewohner helfen tatkräftig mit und räumen den Dreck beiseite. Auf den Gehsteigen wird die zum Teil zentimeterdicke Schlammschicht zur Behinderung. "Rutschen anstatt gehen" ist angesagt.
Straßenbahn fährt bis zumindest nach 9:15h keine nach St.Peter. Ein einzelner Schienenersatz-Bus (Nr.88) befördert die Fahrgäste von der Endhaltestelle bis nach St.Peter Schulzentrum. Entsprechende Lautsprecherdurchsagen oder Hinweistexte an den Haltestellen gibt es überhaupt nicht! Zahlreiche Wartende sind wütend und führen untereinander Diskussionen, weshalb die HG-Linien, nach so vielen Jahren in denen immer wieder Überschwemmungen auftraten, noch immer nicht im Stande ist, die Fahrgäste über die Einstellung der Straßenbahnverkehrs nach St.Peter zu informieren!
Einige der Wartenden wird es nach 20 Minuten warten zu blöd und gehen sichtlich schlecht gelaunt zu Fuß in Richtung St.Peter Hauptstraße.

Neben dem Ersatzverkehr-Bus Nr.88, staute es sich in der Wendeschleife St.Peter Schulzentrum kurzfristig! Die Straßenbahnen VB216 und dahinter VB207 verstellten die Schleife, womit für Bim Nr.584 nur der "Halteplatz" in der Petersgasse übrig blieb. Der Grund: Die Fahrerin von VB216 half einer blinden Dame, die richtige Bushaltestelle für die Weiterfahrt zu finden! Sehr, sehr lobenswert! 2 Minuten später folgte auch schon Bim Nr.605...
Hier nun ein paar Fotos:


Erstellt am: Mai 07, 2013, 10:27:36
Fortsetzung der Fotos:

Erstellt am: Mai 07, 2013, 10:29:46
Fortsetzung der Fotos...

Re: Starker Dauerregen verursachte massive Überschwemmungen (07.05.2013)
Antwort #2
So sah es heute Vormittag im Bereich Baiernstraße/Bergstraße aus. Der Kanal konnte das Wasser aus dem Einsiedelgraben nicht mehr aufnehmen, sodass dieses wie eine kleine Fontaine fröhlich aus dem Schacht sprudelte und sich sodann den Weg über die Bergstraße suchte um sich letztendlich in der Senke der Baiernstraße zu sammeln.

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Starker Dauerregen verursachte massive Überschwemmungen (07.05.2013)
Antwort #3
Hier ein Youtube Video aus St. Peter:

http://youtu.be/nD0BeW7RtCs
Liebe Grüße
Martin