Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #9 –
Naja, dass klang schon unterschwellig so - ganz nach dem Motto: "Frei Fahrt für freie Bürger".
Außerdem: wer sagt, dass nicht in einigen Bereichen Tempo 30 auch in Hauptverkehrsstraßen zur Verflüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs beiträgt? Es ist schon klar, dass auf einer vierspurigen Straße Tempo 30 psychologisch nicht klug wäre, aber es gibt genug Ecken, wo Tempo 50 einfach zu viel ist (bzw. in vielen Fällen gar nicht gefahren werden kann).
Tempo 30 ist natürlich kein Allheilmittel gegen Stau und den überbordenden Autoverkehr, aber nicht grundsätzlich für Hauptverkehrsstraßen abzulehnen - auch aus Sicht der Verkehrssicherheit.
Die Reisegeschwindigkeiten des ÖV sind aber schon ein anderes Thema - da ist ja meist der Stau oder Gleisparker etc. das Problem, nicht die generelle Fahrgeschwindigkeit!!!
Ich habe immer noch das Gefühl, dass sich individuell motorisierte Menschen immer noch herausnehmen können, überhaupt keine oder wenige Einschränkungen im Leben hinzunehmen: Parkplatz vor dem Haus, am besten noch gratis, weiterhin ungezügelter Ausbau der Straßeninfrastruktur (Südgürtel, Umbau Knoten Graz-Ost etc. etc. etc.), keine Kostenwahrheit, Alkoholisierung als Kavaliersdelikt, Radfahrer als generelles Feindbild (obwohl das wohl gegenseitig gilt), ÖV als störendes Element (immerhin gibt das Land hundertausende Euro im Jahr aus, um sinnlose Busbuchten zu bauen, damit der Verkehr nicht "behindert" wird, obwohl das gefährlichste Situationen bei Überqueren der Straße und Herausfahren aus der Busbucht entstehen).
Ich kann dieses Geraunze nicht mehr hören, dass man keine Reglementierung will. Es wird - hws. schon bald - der Punkt kommen, wo dies nötig sein wird, weil uns die Umweltprobleme auf den Kopf fallen werden (Stichwort: Feinstaub, Ozon)!!!
Aber einige Träumen immer noch - sollen sie dies doch tun ...
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)