Neuer Service soll Pendlern das Leben erleichtern

Es ist ein Mittelding aus Taxi und Öffi und läuft derzeit im Pilotbetrieb in der Südsteiermark: Geht es nach der steirischen Pendlerinitiative sollen die IST-Mobile die gesamte Steiermark erobern.  Von Günter Pilch


350.000 Steirer pendeln jeden Tag von ihrem Wohnort zur Arbeit. Ein verstärkter Umstieg vom Privatauto auf den öffentlichen Verkehr wäre aus mehreren Gründen wünschenswert, ist jedoch für jene, die am Land wohnen, oft nicht praktikabel. Zu pärlich sind die Anbindungen von Bus und Bahn, zu unflexibel ist das System aus Fahrplänen und Linien. Das Projekt IST-Mobil soll dieses Ungleichgewicht austarieren.

Die in Graz ansässige GmbH organisiert mit ortsansässigen Taxi- und Mietwagenfirmen ein bislang einzigartiges Service, das derzeit als Pilotprojekt an der südsteirischen Weinstraße läuft: Interessierte können übers Internet, telefonisch oder per Handy-App Fahrten bestellen (etwa zum Arbeitsplatz oder zum Bahnhof), ab zwei Fahrgästen tritt ein Gruppentarif in Kraft. Preislich orientiert sich das Angebot an den Öffi-Tarifen, für Pendler gibt es ein Abo.

Modellfall für das Land

"Das könnte zum Modellfall für die ganze Steiermark oder sogar für ganz Österreich werden. Wir appellieren an alle Regionen, teilzunehmen", sagt Franz Gosch, Obmann der steirischen Pendlerinitiative. "So wird ohne viel Mehraufwand eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehr geschaffen."

Als Ergänzung und nicht als neue Konkurrenz zu Bus, Bahn und Bim wollen sich auch die Betreiber von IST-Mobil sehen. "Der öffentliche Verkehr kann von unserem Service sogar profitieren, weil wir uns auf die Fahrpläne von Bus und Bahn abstimmen", sagt Geschäftsführer Alexander Stiasny. "Wir können Pendler zum Beispiel zielgerichtet zu den Bahnhöfen bringen. Oder wenn jemand in die nächste Stadt will, erfährt er in unserem Callcenter unter Umständen, dass am Nachmittag zwei weitere Kunden dorthin unterwegs sind, was die Fahrt noch billiger machen würde."

Überall unterwegs

Rund um die Uhr sind die IST-Mobile allerdings nicht unterwegs. Sie richten sich, wie auch der öffentliche Verkehr, nach jenen Tageszeiten, an denen der Bedarf am größten ist. Nur sind die Sammeltaxis flexibler und bedienen nicht ein bestimmtes Liniennetz mit Haltestellen, sondern die gesamte Fläche.

Dass der Bedarf für das System vorhanden ist, bestätige sich aus den ersten Erfahrungen an der südsteirischen Weinstraße, wo das Projekt mit starktem touristischem Fokus im Probebetrieb läuft. "Wir haben dort ein Fahrgastpotenzial von mehreren Zehntausen Personen pro Jahr", sagt Stiasny. Als Partner an Bord ist die Wirtschaftskammer. Anton Moser, Geschäftsführer der Sparte Verkehr und Transport, ist zuversichtlich, "dass aus dem Modell noch Großartiges entsteht".

Bereits angedockt hat das Mariazellerland. Dort läuft nun eine Mobilitätserhebung, 2016 soll das Service starten. Einen Schritt weiter ist man bereits im niederösterreichischen Bezirk Korneuburg. Dort ist die Planungsphase abgeschlossen, 2015 werden die ersten IST-Mobile ihre Fahrgäste befördern. Infos unter: www.istmobil.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/chronik/4598235/Verkehr_Neuer-Service-soll-Pendlern-das-Leben-erleichtern

• Martin
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Neuer Service soll Pendlern das Leben erleichtern - ISTMOBIL

November 20, 2014, 08:00:47

Neuer Service soll Pendlern das Leben erleichtern

Es ist ein Mittelding aus Taxi und Öffi und läuft derzeit im Pilotbetrieb in der Südsteiermark: Geht es nach der steirischen Pendlerinitiative sollen die IST-Mobile die gesamte Steiermark erobern.  Von Günter Pilch


350.000 Steirer pendeln jeden Tag von ihrem Wohnort zur Arbeit. Ein verstärkter Umstieg vom Privatauto auf den öffentlichen Verkehr wäre aus mehreren Gründen wünschenswert, ist jedoch für jene, die am Land wohnen, oft nicht praktikabel. Zu pärlich sind die Anbindungen von Bus und Bahn, zu unflexibel ist das System aus Fahrplänen und Linien. Das Projekt IST-Mobil soll dieses Ungleichgewicht austarieren.

Die in Graz ansässige GmbH organisiert mit ortsansässigen Taxi- und Mietwagenfirmen ein bislang einzigartiges Service, das derzeit als Pilotprojekt an der südsteirischen Weinstraße läuft: Interessierte können übers Internet, telefonisch oder per Handy-App Fahrten bestellen (etwa zum Arbeitsplatz oder zum Bahnhof), ab zwei Fahrgästen tritt ein Gruppentarif in Kraft. Preislich orientiert sich das Angebot an den Öffi-Tarifen, für Pendler gibt es ein Abo.

Modellfall für das Land

"Das könnte zum Modellfall für die ganze Steiermark oder sogar für ganz Österreich werden. Wir appellieren an alle Regionen, teilzunehmen", sagt Franz Gosch, Obmann der steirischen Pendlerinitiative. "So wird ohne viel Mehraufwand eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehr geschaffen."

Als Ergänzung und nicht als neue Konkurrenz zu Bus, Bahn und Bim wollen sich auch die Betreiber von IST-Mobil sehen. "Der öffentliche Verkehr kann von unserem Service sogar profitieren, weil wir uns auf die Fahrpläne von Bus und Bahn abstimmen", sagt Geschäftsführer Alexander Stiasny. "Wir können Pendler zum Beispiel zielgerichtet zu den Bahnhöfen bringen. Oder wenn jemand in die nächste Stadt will, erfährt er in unserem Callcenter unter Umständen, dass am Nachmittag zwei weitere Kunden dorthin unterwegs sind, was die Fahrt noch billiger machen würde."

Überall unterwegs

Rund um die Uhr sind die IST-Mobile allerdings nicht unterwegs. Sie richten sich, wie auch der öffentliche Verkehr, nach jenen Tageszeiten, an denen der Bedarf am größten ist. Nur sind die Sammeltaxis flexibler und bedienen nicht ein bestimmtes Liniennetz mit Haltestellen, sondern die gesamte Fläche.

Dass der Bedarf für das System vorhanden ist, bestätige sich aus den ersten Erfahrungen an der südsteirischen Weinstraße, wo das Projekt mit starktem touristischem Fokus im Probebetrieb läuft. "Wir haben dort ein Fahrgastpotenzial von mehreren Zehntausen Personen pro Jahr", sagt Stiasny. Als Partner an Bord ist die Wirtschaftskammer. Anton Moser, Geschäftsführer der Sparte Verkehr und Transport, ist zuversichtlich, "dass aus dem Modell noch Großartiges entsteht".

Bereits angedockt hat das Mariazellerland. Dort läuft nun eine Mobilitätserhebung, 2016 soll das Service starten. Einen Schritt weiter ist man bereits im niederösterreichischen Bezirk Korneuburg. Dort ist die Planungsphase abgeschlossen, 2015 werden die ersten IST-Mobile ihre Fahrgäste befördern. Infos unter: www.istmobil.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/chronik/4598235/Verkehr_Neuer-Service-soll-Pendlern-das-Leben-erleichtern

Liebe Grüße
Martin