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Thema: 170 Mio. Euro Investition für Bahnausbau in Vorarlberg und St. Gallen (2386-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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170 Mio. Euro Investition für Bahnausbau in Vorarlberg und St. Gallen
170 Mio. Euro Investition für Bahnausbau in Vorarlberg und St. Gallen

Bund, Land Vorarlberg, mehrere Gemeinden und ÖBB-Infrastruktur unterzeichnen ambitioniertes Ausbauprogramm

Mit einer modernen, kundenfreundlichen
Schieneninfrastruktur sollen in Zukunft noch mehr Personen und Güter
sicher, verlässlich und rasch per Bahn transportiert werden. Im
Landhaus in Bregenz wurden heute fünf Finanzierungsverträge für
wichtige Bahnprojekte der Zukunft offiziell unterzeichnet. Die
Verträge sind das klare Bekenntnis zum Schienenausbau in Österreich
und insbesondere im Land Vorarlberg, waren sich die
Vertragsunterzeichner Verkehrsministerin Doris Bures, Landeshauptmann
Herbert Sausgruber, Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG
Andreas Matthä und die Bürgermeister Richard Amann (Hohenems), Elmar
Rhomberg (Lauterach) und Martin Summer (Rankweil) einig. Gemeinsam
werden rund 170 Mio. Euro in den Modernisierungsschub investiert.

Anforderungen der Zukunft begegnen

Im umfangreichen Gesamtpaket enthalten ist die wichtige Ausbaustufe
des Rheintalkonzeptes mit dem kundenfreundlichen, barrierefreien
Umbau der Bahnhöfe Hohenems, Lauterach und Rankweil in den nächsten
Jahren. In einem weiteren Projekt werden mit dem Start des
Streckenausbaus zwischen Vorarlberg und der Schweiz mehrere positive
Aspekte umgesetzt. Die Anrainer erhalten mit dem Neubau und der
Anhebung der Rheinbrücke einen verbesserten Hochwasserschutz und
durch die moderne Bauweise weniger Bahnlärm. Der Schienennahverkehr
zwischen Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen kann künftig weiter
ausgebaut werden und die Strecke St. Margrethen - Lauterach, als Teil
der internationalen Achse München - Zürich, schneller befahren
werden. Auf einer weiteren Bahnachse in die Schweiz rüsten sich die
Partner für die zukünftigen Anforderungen. Mit dem Planungsvertrag
von Feldkirch nach Tisis (Grenze Liechtenstein) ist die Basis
geschaffen das Nahverkehrsangebot zwischen Feldkirch und Buchs
mittelfristig zu verdichten. Zusätzlich wird eine neue Haltestelle
bei Feldkirch-Tosters entstehen.

Starkes Schienennetz und weiterer Meilenstein

"Die Österreicher und insbesondere die Vorarlberger sind schon jetzt
fleißige Zugfahrer. Dieses Investitionspaket steigert die
Attraktivität der Bahn in der Region und macht unser Schienennetz in
die Schweiz und nach Liechtenstein fit für die Zukunft", so
Ministerin Doris Bures. Als "weiteren Meilenstein im
grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr" bezeichnet
Landeshauptmann Herbert Sausgruber die vertraglich vereinbarten
Ausbauprojekte in die Nachbarregionen. Mit den Investitionen in die
Bahnhöfe würden sich zudem Qualität und Komfort für die Menschen
deutlich erhöhen. Schienen- und Busverkehr werden noch attraktiver.
"Von großer Bedeutung ist zudem der Beitrag zum Hochwasserschutz",
betont Sausgruber. Vorstandssprecher Andreas Matthä von der
ÖBB-Infrastruktur AG lobt die gute Zusammenarbeit mit Bund, Land und
Gemeinden: "Wenn mehrere Partner gemeinsam an einem Strang ziehen,
dann profitieren die Kunden von der modernen Infrastruktur. Mit
diesen Projekten tragen wir zum weiteren Ausbau eines
umweltfreundlichen, zukunftsweisenden Verkehrsangebotes in Vorarlberg
bei."

Moderne Verkehrsstationen für Hohenems, Lauterach und Rankweil
Der erste Teil des Rheintalkonzeptes wurde mit der Erneuerung von
fünf Bahnhöfen und Haltestellen (Dornbirn, Feldkirch, Hatlerdorf,
Dornbirn-Schoren und Bregenz Riedenburg) abgeschlossen. Die Zahl der
Einsteiger an einzelnen Bahnhöfen wie etwa in Dornbirn stieg um 50%.
Mit der nun startenden zweiten Phase werden weitere drei Bahnhöfe neu
gestaltet. Im Mittelpunkt stehen die Kunden und ihre Bedürfnisse. So
geht es vor allem um eine barrierefreie Gestaltung der
Bahnhofsgebäude und der Zugänge. Die neuen überdachten Bahnsteige
werden auf 55 cm erhöht und ermöglichen ein stufenloses Einsteigen in
die Züge. Zudem werden die Gleisanlagen sowie die Stellwerksanlagen
komplett erneuert. Auch die Bahnhofsvorplätze werden neu gestaltet
und Park&Ride, Bike&Ride sowie Kiss&Ride Anlagen errichtet. Mit dem
ausgearbeiteten Modernisierungsprogramm werden die Verkehrsstationen
zu echten Mobilitätsdrehscheiben. An diesen Knotenpunkten sind
Schiene, Bus, Auto und Fahrrad nahtlos miteinander verbunden.
Insgesamt werden über 80 Mio. Euro investiert, das Land Vorarlberg
beteiligt sich bei Planungs- und Baukosten mit rund 15 Mio. Euro. Die
Gemeinden leisten finanzielle Beiträge für Park&Ride sowie Vorplätze
in der Größenordnung von rund 6 Mio. Euro. Baustart in Hohenems und
Lauterach ist 2012, der Bahnhof Rankweil soll ein Jahr später folgen.

Streckenausbau zwischen Österreich und der Schweiz

Die eingleisige ÖBB Eisenbahnstrecke von St. Margrethen im Schweizer
Kanton St. Gallen bis nach Lauterach in Vorarlberg liegt auf der
internationalen Achse Zürich - München. In den nächsten Jahren
erfolgt die Neuerrichtung der Rheinbrücke (Grenze Österreich -
Schweiz) in einer um zwölf Meter südlich verschobenen Lage. Zudem
wird die neue Brücke zwei Meter höher liegen, was eine enorme
Verbesserung für den Hochwasserschutz darstellt. Der Neubau in
höherer Lage erfolgt neben der Bestandsstrecke und bedingt einen
Streckenausbau auf rund 1,9 km Länge, wo insgesamt sieben weitere
Brückenobjekte erneuert werden. Durch die Verflachung des Lustenauer
Bogens ist eine Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit von bisher
60 auf 90 km/h möglich, was zu Fahrzeitverkürzungen führt. Für den
Nahverkehr ergibt sich dadurch die Option den Taktverkehr zwischen
Bregenz und St. Margrethen auszubauen. Für die Anrainer ergibt sich
durch die moderne, leise Brücke und den Lärmschutzelementen eine
deutliche Verbesserung. Insgesamt werden rund 90 Mio. Euro
investiert. Die Schweiz beteiligt sich mit 20 Mio. Franken am Neubau
der Rheinbrücke, das Land Vorarlberg steuert zum Gesamtprojekt rund
12 Mio. Euro bei. Die Europäische Union hat aus dem Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE) die Planungskosten für das Projekt mit
1,5 Mio. Euro unterstützt. Bis Mitte 2013 soll der erste Abschnitt
inklusive Rheinbrücke fertig sein. Der zweite Abschnitt von Lustenau
bis Lauterach soll bis Ende 2015 umgesetzt werden. Dabei sollen die
Verkehrsstationen Lustenau und Hard-Fußach kundenfreundlich
(Park+Ride, Vorplätze, Fahrradabstellanlage, etc.) umgebaut werden. 

Planungsvertrag von Feldkirch über Liechtenstein bis nach Buchs
Der zwischen BMVIT, Land Vorarlberg und ÖBB-Infrastruktur AG
unterzeichnete Planungsvertrag bezieht sich auf den eingleisigen
österreichischen Streckenabschnitt von Feldkirch bis Tisis (Grenze zu
Liechtenstein). Wesentliches Ziel ist die Ausarbeitung von Maßnahmen
um das Nahverkehrsangebot zwischen Feldkirch und Buchs in der Schweiz
auf einen fixen Taktverkehr steigern zu können. Unter anderem wird
ein 5,7 km langer zweigleisiger Abschnitt von Österreich bis nach
Liechtenstein geplant um den zukünftigen Bahnverkehr abwickeln zu
können. Ein Teilabschnitt davon soll zudem mit höherer
Geschwindigkeit, 100 statt 90 km/h befahrbar werden. Ebenfalls im
Planungsvertrag enthalten ist die Errichtung der neuen Haltestelle
Feldkirch-Tosters. Auf dem österreichischen Abschnitt beteiligt sich
das Land Vorarlberg mit 40 Prozent an den Planungskosten, die rund 1
Mio. Euro betragen.

Auf dem Staatsgebiet von Liechtenstein werden mehrere
Verkehrsstationen (Nendeln, Schaanwald, Forst-Hilti und Schaan-Vaduz)
kundenfreundlich umgebaut. Unter anderem werden höhere Bahnsteige zum
stufenlosen Einstieg in die Züge errichtet. Zudem sind Maßnahmen
gegen den Bahnlärm geplant und mehrere Eisenbahnkreuzungen sollen
aufgelassen werden. Das Fürstentum Liechtenstein beteiligt sich dabei
mit 60 Prozent an den Planungskosten für jene Vorhaben die auf ihrem
Hoheitsgebiet umgesetzt werden. Die Gesamtinvestitionssumme für den
Planungsvertrag von Feldkirch bis nach Buchs beträgt 4,5 Mio. Euro.


Quelle: APAOTS