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Thema: AB Greinitz - Wieder eine weniger (3604-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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AB Greinitz - Wieder eine weniger
Mit der heuer im Frühjahr aufgelassenen AB über die Waagner Biro-Straße zum VA Stahlhandel im Bezirk Lend ist nicht nur wieder eine sehr lange bestehende AB verschwunden, sondern auch die letzte westlich des Grazer Hauptbahnhofes. Ein kleiner Bilderbogen soll daher an diese AB erinnern.
Die Firma Eisen-Handels- und Industrie-A.G. Greinitz wurde bereits 1818 gegründet und hatte ihren Sitz in der Griesgasse. In der Voreisenbahnzeit brachten die Flößer die Erzeugnisse der obersteirischen Eisenindustrien nach Graz, von wo sie dann weiter nach Kroatien und Ungarn verfrachtet wurden. Nachdem auch Graz an das Eisenbahnnetz angeschlossen worden war, errichtete die Firma Greinitz westlich des Südbahnhofes einen großen Lagerplatz mit fast 50.000 m2 Fläche und Gleisanschluss. Noch in den 1930-er-Jahren betrug das durchschnittliche Lagervolumen rund 1000 Waggons der Warenpalette Eisen, Gußwaren, Träger, Bleche und Drähte. In Unterthal an der Lamming besaß die Firma früher auch ein eigenes Hammerwerk. Obwohl die Firma immer wieder modernisierte, wurden der Eisen- und Stahlhandel und der Lagerplatz 1977 von der VA Stahl übernommen. Bis 2014 kam dieser Eisenhandelsstandort im Zuge weiterer Umstrukturierungen und Fusionierungen in einen Firmenkonzern, der auf einen Bahnanschluss verzichtete. Ungewöhnlich schnell wurde die AB gekappt und die Gleise in der Waagner Biro-Straße entfernt. Die unmittelbar nördlich der AB Greinitz verlaufende AB Konsum wurde schon vor mehr als 10 Jahren abgetragen. Ein Teil der ehemaligen Firma Greinitz (Sanitär-, Heizungs- und Installationsbereich) besteht übrigens nach einigen Fusionierungen gemeinsam mit der früheren Firma MMW (Mannesmannwerke) als Mm Greinitz in der Wetzelsdorfer Straße auch noch heute.  
Bild 1 zeigt den großen Lagerplatz in den 1930-er Jahren. Hinter dem geschäftigen Treiben sind der Turm der St. Vinzenzkirche und der Plabutsch zu sehen.
Bild 2 stammt aus den frühen 1950-ern und zeigt den firmeneigenen Verschub-LKW der Marke Faun im westlichen Bereich des Lagerplatzes nahe der Alten Poststraße mit der damals noch bestehenden Laudonkaserne im Hintergrund. Schienengängige Schlepper dieser Bauart Faun ZRS waren auch im Puchwerk in Thondorf und bei der Brauerei Zipf im Einsatz. Letzterer blieb nach einem Gastspiel bei der Gleisbaufirma Schmidt & Metzger dank der Initiative von Herrn Ing. Herbert Schirmböck im Südbahn-Museum in Mürzzuschlag erhalten.
Auf Bild 3 ist der firmeneigene Kramer-Allrad-Schlepper im Jahr 1983 bei der Überstellung eines G-Wagens zu sehen. Schlepper dieser Art waren auch auf den Brauerei-Anschlussbahnen Puntigam und Reininghaus eingesetzt.
Bild 4 zeigt die Bedienung durch die 2067 034 im Jahr 2001 und auf Bild 5 quert im Jahr 2003 die 2068 021 die Waagner Biro-Straße.
Bild 6 ist eine Aufnahme mit einer Wagenabholung durch die 2067 016 im Jahr 2002 mit Blick in Richtung Lehrwerkstätte bzw. Hauptbahnhof.
Bild 7 zeigt den werkseigenen Hubstapler, den die VA Stahl noch 2009 zum Wagenverschub einsetzte, wobei auch die mittlerweile erfolgte Abtragung der großen straßenseitigen Halle zu erwähnen ist.
Bild 8 zeigt schließlich die 2068 060 bei der Abholung eines modernen polnischen Teleskopwagens der Bauart Simms am 11.06.2008.


Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: AB Greinitz - Wieder eine weniger
Antwort #1
Jöh  :o !

Bild 2 wurde unweit des heutigen BILLA-Parkplatzes aufgenommen! Im Hintergrund kann man die gewaltigen Ausmaße der Laudonkaserne erkennen.

Die AB Greinitz wurde Ende 70er / Anfang 80er Jahre von der dritten Verschubreserve bedient. Das war nach dem Personalzug in der Früh so ziemlich die erste Arbeit der Tagschicht.


LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: AB Greinitz - Wieder eine weniger
Antwort #2
Dietmar hat berichtet, dass nunmehr auch die AB zum Betrieb Mm Greinitz/SHT in der Wetzelsdorfer Straße am südlichen Ende des Vorbahnhofes der GKB abgebaut worden ist. Die AB zum Betonwerk Katzenberger, die am nördlichen Ende des Vorbahnhofes abzweigte, wurde übrigens schon vor einigen Jahren (2010 oder 2011?) entfernt.
Weitere AB, die im Bereich des Graz Köflacher-Bahnhofes abgebaut wurden:
AB Reininghaus Ost (Bereich Kreisverkehr/Unterführung)
AB Reininghaus Mitte (könnte einmal Straßenbahntrasse werden)
AB Lagerhaus mit 90 Grad-Kreuzung der AB SGP in der Eckertstraße
AB SGP-Werk Eckertstraße
AB SGP-Werk Köflachergasse - alt
AB Lagerhaus in Fortsetzung SGP-Werk und AB Holzlagerplatz SGP-Werk (beide kreuzten die Alte Poststraße beim heutigen Eingang der FH Joanneum, wobei dieser Bereich einmal die Ladestelle für die beiden ÖSSW-Akkulokomotiven war)
Brach liegt auch die AB zur Kaserne Wetzelsdorf, auf der früher viele Panzertransporte gelaufen sind.
In Betrieb sind in diesem Bereich noch folgende AB:
AB STAMAG ex Reininghaus West (teilweise Eigenbetrieb mit MB UNIMOG, siehe Bild, noch aufgenommen auf AB Reininghaus Mitte)
AB GARANT (teilweise Eigenbetrieb mit ZAGRO-Gerät mit Hubstapler, siehe Bild)
AB SIEMENS (Eigenbetrieb mit UNIMOG, siehe Bild)
AB Heizöl Roth (Abstellgruppe der GKB)
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.