Mit dem Anpflanzen von Sträuchern und Bäumen wirkt sich das positiv auf dieses Baugebiet aus.
Ein Stadtteil wird aufgeforstet"Asset One" will seine Reininghausgründe für Investoren noch attraktiver machen und pflanzte 450 neue Bäume. Gebäude werden frühestens in drei Jahren folgen. Und: Brauhausstraße wird zur Wohnstraße.
WILFRIED ROMBOLD
Gartenarchitektin Gertraud Monsberger kommt fast ins Schwärmen, wenn sie von ihrer Arbeit auf den Reininghausgründen erzählt. "Noch nie zuvor konnte ich bei einem Bauprojekt zuerst die Grünflächen gestalten, noch bevor überhaupt ein Gebäude geplant war". Tatsächlich zäumt der Immobilien-Entwickler "Asset One" bei seinem Mammutprojekt im Grazer Westen das Pferd von hinten auf und ließ als erstes sichtbares Zeichen für den neuen Stadtteil in den letzten Wochen 450 ausgewachsene Bäume und 2600 Sträucher pflanzen.
Es sind insgesamt fünf Baumhaine (plus vier Baumreihen) im Bereich der Alten Poststraße und der Brauhausstraße, die in den nächsten Jahren zu richtigen kleinen Wäldchen heranwachsen und den künftig dort wohnenden und arbeitenden Menschen mehr als nur Schatten spenden sollen. "Bäume und Sträucher verbessern auch das Kleinklima im Stadtteil und filtern den Feinstaub, sie sind Erholungsraum und Rückzugsgebiet", pries "Asset One"-Vorstand Roland Koppensteiner seine Pflanzaktion bei der gestrigen Präsentation. Planungsstadtrat Gerhard Rüsch pflichtete ihm bei und wünschte sich "für jedes neugeborene Kind in Graz einen Baum, das wären 3000 Neupflanzungen im Jahr".
Stadt und EU zahlen mit 30 unterschiedliche Baum- und Straucharten - durchwegs heimische - hat Gestalterin Monsberger gewählt, um eine möglich große Vielfalt an Wuchsformen
und Blütezeiten zu gewährleisten. 21.000 von insgesamt 540.000 Quadratmeter verwertbarer Fläche lässt "Asset One" begrünen bzw. bepflanzen und kommt für die Hälfte der Kosten von 200.000 Euro auf. Den Rest lukriert man aus dem Topf des EU-Projekts "Urban-Link Graz-West", in den die Stadt 75.000 Euro beisteuerte.
Bis zwischen den Bäumen auch Häuser in den Himmel über Reininghaus wachsen, wird es allerdings noch ein wenig dauern. Die "Asset One" lässt sich selbst bis ins Jahr 2010 Zeit, um sich an die konkrete Umsetzung ihres neuen urbanen Stadtteils zu machen - und freilich auch, um finanzkräftige Investoren an Land zu ziehen. "Die notwendige Geduld wollen wir aufbringen. Wir bringen unsere Infrastruktur und Verkehrslösungen mit ein", sprach Rüsch die geplante Straßenbahnanbindung an.
Vorerst aber bleibt die aufstrebende Wohngegend verkehrstechnisch noch im Abseits. Der Ausbau der Wetzelsdorfer Straße inklusive Radweg scheint auf die lange Bank geschoben. Dafür ist für nächstes Jahr der Rückbau der südlichen Brauhausstraße in eine Wohnstraße fix geplant.
Quelle:
www.kleine.atAsset1
Nur schade, dass die Wetzelsdorfer Straße noch immer nicht saniert wird.