Styria-Mobile Forum

Verkehr => ÖPNV - Stadtverkehr => Inland => Thema gestartet von: kroko am März 09, 2011, 12:33:33

Titel: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: kroko am März 09, 2011, 12:33:33
Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
LINZ. Gute Chancen gibt es nun, dass die Linzer Eisenbahnbrücke doch erhalten bleibt. Fachleute überprüfen derzeit, das 111 Jahre alte Bauwerk auch in Zukunft für den Verkehr zu nützen.

Noch vor kurzem schien es, als ob die denkmalgeschützte und für das Linzer Ortsbild sowie den Verkehr wichtige Brücke keine Zukunft hätte. Doch nun zeichnet sich ab, dass die ,,alte Dame" weiterleben kann. Stadt Linz, Land, Bundesdenkmalamt und Brückeneigentümer ÖBB verhandeln intensiv über die älteste Linzer Donaubrücke. Die Gespräche werden in den kommenden Wochen abgeschlossen.

Von allen Beteiligten ist zu hören, dass die Verhandlungen sehr positiv verlaufen. Im vergangenen Jahr hatten sich die Verhandlungspartner mit ihren Vorstellungen noch eingebunkert, so dass eine positive Lösung für die Eisenbahnbrücke kaum noch möglich schien.

Die Brücke soll eigentlich ab Anfang 2013 gesperrt werden, da sie dann nicht mehr sicher sei. So steht es, wie mehrfach berichtet, im Gutachten des Wiener Universitätsprofessors Josef Fink. Er erstellte seinen Befund im Auftrag des Brückeneigentümers ÖBB. Nun wird allerdings überlegt, die Brücke doch nicht Anfang 2013 zu sperren.

Sperre hinauszögern

,,Fachleute prüfen, ob durch spezielle Maßnahmen die Benützbarkeit über den 1. Jänner 2013 hinaus verlängert werden kann", sagt der Linzer Verkehrsreferent Vizebürgermeister Klaus Luger (SP). Für eine große Sanierung ist eine Sperre der Eisenbahnbrücke allerdings unvermeidlich. Denn die Konstruktion muss abgebaut und an Land saniert werden.

Ob die Brücke hergerichtet werden kann, war im vergangenen Jahr monatelang umstritten. Verkehrspolitiker hatten das Gutachten von Professor Fink so interpretiert, dass die Brücke am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sei. Widerlegt wurde diese Interpretation allerdings durch ein weiteres Gutachten. Der deutsche Industriearchäologe Rolf Höhmann, den das Bundesdenkmalamt eingeschaltet hatte, zeigte im vergangenen Sommer auf, dass die Eisenbahnbrücke doch noch repariert werden könne.

Die Stadt Linz begann indes mit Vorarbeiten für eine neue Brücke neben der Eisenbahnbrücke.
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/art66,570397
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Martin am September 03, 2013, 10:10:59
Schaut nicht gut aus mit einer Sanierung - Der Denkmalschutz wurde aufgehoben! -  :P

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20130903_OTS0011/denkmalschutz-fuer-eisenbahnbruecke-linz-aufgehoben?utm_source=feedburner&utm_medium=twitter&utm_campaign=Feed%3A+Apa-ots-RssFeedAussenderOebb-oesterreichische-bundesbahnen+%28%C3%96BB+Presse%29
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: amadeus am September 03, 2013, 11:14:10

Schaut nicht gut aus mit einer Sanierung - Der Denkmalschutz wurde aufgehoben!


Bei einem Bauwerk, das mehr oder weniger nurmehr aus Rost besteht, war das früher oder später zu erwarten. Man hätte zwar jedes einzelne Teil auswechseln können - um letztendlich eine neue ,,alte Brücke" (mit allen Nachteilen) zu besitzen. Die Lebensdauer technischer Bauwerke ist eben begrenzt, die Weiterverwendung nur mit immer teureren und niemals endenden Investitionen verbunden.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: kroko am September 03, 2013, 11:54:58
Zitat
Die Lebensdauer technischer Bauwerke ist eben begrenzt, die Weiterverwendung nur mit immer teureren und niemals endenden Investitionen verbunden.


Genauso könnte man argumentieren dass die Lebensdauer aller Bauwerke begrenzt ist, und man sie halt irgendwann abreißen muss. Aber Bauwerke haben eben nicht nur eine rein technische Funktion (z.B. Dach überm Kopf beim Stephansdom), sondern auch eine kulturelle, geschichtliche, usw.usf.

Letztlich ist es eine Frage des (politischen) Willens. Als gelernter Österreicher wäre ich jedenfalls überrascht wenn das neue Bauwerk ästhetisch wird, und wenn es außer dem MIV irgendwem eine Verbesserung bringt.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: amadeus am September 03, 2013, 12:28:25

Genauso könnte man argumentieren dass die Lebensdauer aller Bauwerke begrenzt ist, und man sie halt irgendwann abreißen muss. Aber Bauwerke haben eben nicht nur eine rein technische Funktion (z.B. Dach überm Kopf beim Stephansdom), sondern auch eine kulturelle, geschichtliche, usw.usf.


Grundsätzlich ist alles endlich. Und manches ist eben für den vorgesehenen Zweck nicht mehr brauchbar, das kann man bestenfalls noch aufbewahren.
Altes muß man wegen Unbrauchbarkeit nicht unbedingt vernichten (niemand kommt auf die Idee, einen antiken Kochtopf noch für den vorgesehenen Zweck verwenden zu wollen oder wegzuwerfen), aber es ist eben für Ersatz zu sorgen. Und Alles bis zum St. Nimmerleinstag aufbewahren zu wollen, würde uns irgendwann in eine perfekte Messiewelt versetzen.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Linzer023 am September 03, 2013, 20:17:40

Als gelernter Österreicher wäre ich jedenfalls überrascht wenn das neue Bauwerk ästhetisch wird, und wenn es außer dem MIV irgendwem eine Verbesserung bringt.

Das mMn größte Problem an der Eisenbahnbrücke ist, dass sie der NSL (=neue Straßenbahnachse Linz) im Weg steht!

Abgesehen davon, dass die Brücke stark baufällig ist, ist sie für die Pläne, also ein zweigleisiger Donauübergang für die Tram und die RegioTram, einfach zu schmal!
Zusätzlich zur Sanierung müsste die Brücke noch verbreitert werden, damit wäre das Problem für den Autoverkehr aber nicht gelöst und eine zweite Brücke müsste gebaut werden und das Erscheinungsbild der Brücke wäre erst recht wieder beeinträchtigt und geschädigt!

Deshalb ist der aktuelle Plan eine Brücke zu errichten, die breit genug für 2 Straßenbahngleise, 2 Fahrspuren und einen Geh- bzw Radweg ist.

P.S.: Derzeit ist ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, die ersten Entwürfe erinnern insofern an das alte Erscheinungsbild, dass alle 3 Bögen haben.... 8)
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: kroko am September 04, 2013, 03:58:09
Zitat
Das mMn größte Problem an der Eisenbahnbrücke ist, dass sie der NSL (=neue Straßenbahnachse Linz) im Weg steht!


Ach, ich weiß nicht. Da wird jetzt schon seit Jahrzehnten gelabert und nichts getan. Eine unterirdische Straßenbahn mit immensen Errichtungskosten - glaubt irgendwer im Ernst dass das kommt?
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Dezember 05, 2013, 18:56:46

Zitat
Das mMn größte Problem an der Eisenbahnbrücke ist, dass sie der NSL (=neue Straßenbahnachse Linz) im Weg steht!


Ach, ich weiß nicht. Da wird jetzt schon seit Jahrzehnten gelabert und nichts getan. Eine unterirdische Straßenbahn mit immensen Errichtungskosten - glaubt irgendwer im Ernst dass das kommt?

Nein, das glaubt niemand wirklich.
Und ob die "Mühlkreisstraßenbahn" wirklich so kommt, wie in verschiedensten Pressemeldungen kolportiert  - warten wir's ab.
Es ist das schon eine skurrile Situation. Man spurt von 1435 auf 900 mm zurück und kappt den Rest. Normalspur dann im Inselbetrieb bis Aigen-Schlägl? Das wär' ein Kuriosum! :frech:
Alles viel Gerede, denk' ich.
Geld wird's nicht viel geben.
Und die Brückengeschichte ist ja auch ein Kuriosum für sich...  :pfeifend:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: TW 581 am Dezember 05, 2013, 19:19:38


Zitat
Das mMn größte Problem an der Eisenbahnbrücke ist, dass sie der NSL (=neue Straßenbahnachse Linz) im Weg steht!


Ach, ich weiß nicht. Da wird jetzt schon seit Jahrzehnten gelabert und nichts getan. Eine unterirdische Straßenbahn mit immensen Errichtungskosten - glaubt irgendwer im Ernst dass das kommt?

Nein, das glaubt niemand wirklich.
Und ob die "Mühlkreisstraßenbahn" wirklich so kommt, wie in verschiedensten Pressemeldungen kolportiert  - warten wir's ab.
Es ist das schon eine skurrile Situation. Man spurt von 1435 auf 900 mm zurück und kappt den Rest. Normalspur dann im Inselbetrieb bis Aigen-Schlägl? Das wär' ein Kuriosum! :frech:
Alles viel Gerede, denk' ich.
Geld wird's nicht viel geben.
Und die Brückengeschichte ist ja auch ein Kuriosum für sich...  :pfeifend:


Mit Frühling 2014 könnte die Mühlkreisbahn bereits Geschichte sein, denn ab März 2014 wird die ÖBB INFRA die Wartung der Linzer Eisenbahnbrücke einstellen und dann ist nur noch eine Frage der Zeit!
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am Dezember 05, 2013, 20:14:28

Und ob die "Mühlkreisstraßenbahn" wirklich so kommt, wie in verschiedensten Pressemeldungen kolportiert  - warten wir's ab.
Es ist das schon eine skurrile Situation. Man spurt von 1435 auf 900 mm zurück und kappt den Rest. Normalspur dann im Inselbetrieb bis Aigen-Schlägl? Das wär' ein Kuriosum! :frech:
Alles viel Gerede, denk' ich.
Geld wird's nicht viel geben.
Und die Brückengeschichte ist ja auch ein Kuriosum für sich...  :pfeifend:

Die ÖBB wollen halt für die Instandhaltung der Brücke nicht mehr aufkommen, haben aber mit dem Land noch einen bis 2017 laufenden Verkehrsdienstevertrag, der den Betrieb der Mühlkreisbahn beinhaltet.
Von 1435 auf 900 mm umspuren wird den Fahrgästen ziemlich wurscht sein, Hauptsache man braucht in Urfahr nicht mehr umsteigen, um ins Zentrum zu gelangen (siehe Karlsruher Modell). Und Güterverkehr wird es ohnehin keinen mehr geben, man hat es verabsäumt Betriebe (und Wohnhäuser ab Rottenegg aufwärts) entlang der Strecke anzusiedeln.
Von Normal- auf Schmalspur wurde übrigens zuletzt die Strecke Gmunden - Engelhof umgespurt, in der Schweiz der Abschnitt Aarau - Suhr der Wynentalbahn. Also kein Kuriosum . . .
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: J. 1042 am Dezember 05, 2013, 21:01:19

Von Normal- auf Schmalspur wurde übrigens zuletzt die Strecke Gmunden - Engelhof umgespurt


Zwischen Umspuren und einem Dreischienengleis ist aber schon ein kleiner Unterschied.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Dezember 05, 2013, 22:00:00


Von Normal- auf Schmalspur wurde übrigens zuletzt die Strecke Gmunden - Engelhof umgespurt


Zwischen Umspuren und einem Dreischienengleis ist aber schon ein kleiner Unterschied.

Das mein' ich wohl auch.. ;D
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am Dezember 06, 2013, 17:51:42


Von Normal- auf Schmalspur wurde übrigens zuletzt die Strecke Gmunden - Engelhof umgespurt


Zwischen Umspuren und einem Dreischienengleis ist aber schon ein kleiner Unterschied.

Bekanntlich war es früher eine reine Normalspurstrecke, dann zum Teil eine Dreischiengleistrecke (bis zur Abzweigung nach Traundorf), zuletzt zur Gänze eine Dreischienengleistrecke nach Verlegung der GV-Endstation zum Seebahnhof. In den letzten Jahren wurde die dritte Schiene für die Normalspur bei Gleiserneuerungen nicht mehr berücksichtigt. Somit wurde eine Normalspurstrecke in eine Schmalspurbahn umgewandelt.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Birkfelder am Dezember 06, 2013, 18:52:16
Bei diesem Thema passt der Spruch "Früher war alles besser" wirklich sehr gut. Vor rund 30 Jahren gab es die gleiche Situation: Schwere Schäden an der Brücke festgestellt, keiner wollte bezahlen aber schließlich konnte man sich doch einigen. Die Stadt zahlte damals rund 11 Mio. Schilling, die ÖBB knapp 36 Millionen und nach über einem Jahr war die Brücke wieder wie neu.

Und auf der Mühlkreisbahn stand der Verkehr nicht still, denn damals gab es noch den guten alten Strassenroller vom KWD der über 14.000 !! Wagen transportierte, darunter mehrere 2062, 5081, 2043, einen Schneepflug und unzählige Güterwagen. Sic transit gloria mundi.  :(
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Dezember 09, 2013, 23:00:56
Jetzt kommt unerwartet Bewegung in die Sache...  :gluck:

"In mir spielt es Jo-Jo", sagte Moderator und OÖN-Autor Lorenz Potocnik. Auf einer Podiumsdiskussion Donnerstagabend, veranstaltet vom Verein "Rettet die Eisenbahnbrücke" hatten Gegner und Befürworter eines Abrisses der Brücke ihre Argumente in Stellung gebracht. Dabei prallten Expertenaussagen auf konträre Expertenmeinungen. Und alle waren im ersten Moment glaubhaft.

"Wir wollen die Brücke im Gespräch halten, alle Gutachten offenlegen und den Planungswettbewerb öffnen", sagte Potocnik. Die Vertreter der politischen Parteien zementierten sich gleich zu Beginn in den bekannten Positionen ein. SPÖ und Grüne sind für einen Abriss, weil die Sicherheit nicht gewährleistet werden könne. Die ÖVP ist für den Erhalt der Brücke. Die FPÖ forderte einmal mehr, das Volk abstimmen zu lassen. Dieser Zug dürfte aber abgefahren sein, da im Oktober im Gemeinderat beschlossen wurde, einen Neubau zu realisieren.

Die Experten rieben sich an diesem und vielen weiteren Punkten. Man habe in Europa schon kaputtere Brücken renoviert, sagte Gerhard Stadler, Industriearchäologe an der TU Wien. Brückenbauer Erhard Kargel erklärte, die Brücke könne ohne grobe Verkehrseinschränkungen saniert werden. Man brauche nur Bruchteile der Bausubstanz zu tauschen.
Nicht alle Gutachten öffentlich

Auch Wilfried Posch, emeritierter Professor für Städtebau, und Kunstschmied Christian Reisinger sprachen sich für den Erhalt aus. Linz könne mit der Sanierung ein Vorbild werden. Die anwesenden Experten der Stadt Linz, Gunter Amesberger und Werner Sonnleitner, beklagten, dass die in Auftrag gegebenen Gutachten angezweifelt würden, seien sie doch sehr detailliert und von Fachexperten erstellt. Es seien wegen der Gefahr von Urheberrechtsverletzungen nicht alle Gutachten veröffentlicht worden. Die Stadt benötige aber eine verkehrstaugliche Donaubrücke. Starken Applaus erhielt zum Schluss ein Gast aus dem Publikum, der sagte: "Wird die Eisenbahnbrücke abgerissen, hat Linz kein Kulturdenkmal mehr. Darum sollten wir sie zumindest erhalten wollen."

Eisenbahnbrücke hat eine lange Geschichte

Im Jahr 1900 wurde die Eisenbahnbrücke eröffnet. Bis heute befindet sie sich im Eigentum der ÖBB. Weil sie eine der letzten genieteten Stahlkonstruktionen entlang der gesamten Donau ist, wurde sie im Jahr 2002 unter Denkmalschutz gestellt.
Aufgrund des schlechten Zustands der Brücke wurde dieser nach einem Antrag der ÖBB aufgehoben. Die Stadt Linz hat nun acht Architektenteams eingeladen, am Planungs-Wettbewerb teilzunehmen. Die Pläne sehen vor, die Eisenbahnbrücke wegzureißen und durch eine breitere Donaubrücke zu ersetzen. Über diese soll auch die zweite Straßenbahn-Achse laufen.

Stimmen zur "Eisenbahnbrücke"

"Linz benötigt eine sichere Querung der Donau. Diesem Punkt ist alles unterzuordnen. Die Brücke ist 113 Jahre alt. Auch das Bundesdenkmalamt hat bekräftigt, dass eine endgültige Sicherheit nicht gewährleistet werden kann."
Karin Hörzing, Verkehrsreferentin der Stadt Linz (SP)

"Die ÖVP ist für die Brücke. Das Traurige ist, dass man sie einfach verrosten hat lassen und dass die ÖBB das teure Bauwerk nun endgültig losgeworden sind. Aber die Gutachten besagen nicht, dass eine Sanierung unmöglich ist."
Stefan Hutter, Gemeinderats-Abgeordneter (VP)

"Die Eisenbahnbrücke zu sanieren, ist kein Problem. Wir haben in Europa schon kaputtere Brücken gerettet. Linz weigert sich, seine Kulturdenkmäler zu erhalten. Nach der Sprengung der Wollfabrik hieß es: Das darf uns nicht mehr passieren."
Gerhard Stadler, Industrie-Archäologe, TU Wien

"Die Brücke kann an Ort und Stelle saniert werden. Das ist sogar unter Verkehr möglich. Man muss nicht 50 Prozent, sondern nur einen Bruchteil der Bausubstanz austauschen. Die Sicherheit wäre danach wieder voll gegeben."
Erhard Kargel, Brückenbauer aus Oberösterreich

"Das Stadtzentrum entwickelt sich Richtung Osten. Dafür benötigen wir die entsprechende Verkehrsinfrastruktur. Eine neue Brücke muss insgesamt vierspurig sein und Platz für eine Straßenbahn haben."
Gunter Amesberger, Stadtentwicklung Linz

Quelle: Oberösterreichische Nachrichten vom 09.12.2013
Typisch österreichisch?  :sh:
Was ist Sache?
Kennt sich noch jemand aus?

Warum kommt das erst jetzt in die Presse?  :frech:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: amadeus am Dezember 10, 2013, 05:13:22
Irgendwann wird man bei der Brücke nach und nach sämtliche Teile ausgewechselt haben und dann erkennen, daß man eine 1:1-Kopie auch billiger erstellen hätte können ...
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Dezember 18, 2013, 13:26:47
Und die ganze Sache findet nun ihre Fortsetzung:  :bier:
Eisenbahnbrücke: Sperre wird am Mittwoch aufgehoben
LINZ. Die seit 9. Dezember gesperrte Eisenbahnbrücke wird am Mittwochnachmittag wieder für den Verkehr freigegeben. Im Jänner wird dann bei einem Krisengipfel über den weiteren Verlauf diskutiert.

An dem Treffen sollen die Stadt, das Land, die ÖBB als Eigentümer und der städtische Verkehrsbetreiber Linz AG teilnehmen. Das Büro Lugers bestätigte am Mittwoch, einen Termin gebe es jedoch noch nicht.

Ende November hatten die ÖBB bekannt gegeben, dass sie die Erhaltungsarbeiten an der 113 Jahre alten Donauquerung einstellen. Ab Mitte 2014 dürfen keine Busse mehr fahren, was der Linz AG jährlich rund 620.000 Euro kosten dürfte. Zudem droht die Sperre für den Pkw-Verkehr. Die fehlende Donauquerung erhöht den Druck, Baustellen in der Verkehrsplanung - wie die Zukunft der Mühlkreisbahn oder einen Brückenneubau - abzuarbeiten.

Das Bauwerk muss wegen Reparaturarbeiten immer wieder gesperrt werden. Seit 9. Dezember bis längstens kommenden Freitag darf es nun tagsüber nicht befahren werden. Die Linzer FPÖ und die oberösterreichischen Grünen hatten zuletzt einen Gipfel noch vor Weihnachten gefordert.
Linzer Eisenbahnbrücke wieder für Verkehr freigegeben

Die seit 9. Dezember tagsüber für den Kfz-Verkehr gesperrte Linzer Eisenbahnbrücke wird bereits am Mittwochnachmittag wieder freigegeben. Die Reparaturarbeiten an dem 113 Jahre alten Bauwerk wurden schneller abgeschlossen als erwartet, wie die ÖBB mitteilten. Ursprünglich war eine Sperre bis spätestens Freitag angenommen worden.An dem Treffen sollen die Stadt, das Land, die ÖBB als Eigentümer und der städtische Verkehrsbetreiber Linz AG teilnehmen. Das Büro Lugers bestätigte am Mittwoch, einen Termin gebe es jedoch noch nicht.

Ende November hatten die ÖBB bekannt gegeben, dass sie die Erhaltungsarbeiten an der 113 Jahre alten Donauquerung einstellen. Ab Mitte 2014 dürfen keine Busse mehr fahren, was der Linz AG jährlich rund 620.000 Euro kosten dürfte. Zudem droht die Sperre für den Pkw-Verkehr. Die fehlende Donauquerung erhöht den Druck, Baustellen in der Verkehrsplanung - wie die Zukunft der Mühlkreisbahn oder einen Brückenneubau - abzuarbeiten.

Das Bauwerk muss wegen Reparaturarbeiten immer wieder gesperrt werden. Seit 9. Dezember bis längstens kommenden Freitag darf es nun tagsüber nicht befahren werden. Die Linzer FPÖ und die oberösterreichischen Grünen hatten zuletzt einen Gipfel noch vor Weihnachten gefordert.
Linzer Eisenbahnbrücke wieder für Verkehr freigegeben

Die seit 9. Dezember tagsüber für den Kfz-Verkehr gesperrte Linzer Eisenbahnbrücke wird bereits am Mittwochnachmittag wieder freigegeben. Die Reparaturarbeiten an dem 113 Jahre alten Bauwerk wurden schneller abgeschlossen als erwartet, wie die ÖBB mitteilten. Ursprünglich war eine Sperre bis spätestens Freitag angenommen worden.
Quelle: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Eisenbahnbruecke-Sperre-wird-am-Mittwoch-aufgehoben;art4,1265192
Es wird langsam amüsant...  :frech:
Nein, eigentlich ist das ein Trauerspiel österreichischer Machart  ::) :P
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Sgg 71 am Januar 27, 2014, 09:48:31

Quelle:
OTS0182 - 24. Jan. 2014, 17:22
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140124_OTS0182/ergebnis-des-gipfelgespraechs-zur-eisenbahnbruecke (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140124_OTS0182/ergebnis-des-gipfelgespraechs-zur-eisenbahnbruecke)


Ergebnis des Gipfelgesprächs zur Eisenbahnbrücke

Bürgermeister Klaus Luger: "Die Linz AG wird den für Linz wesentlichen Bahnstreckenabschnitt mit der Brücke übernehmen!"





Linz (OTS) - Die Bahnstrecke vom Mühlkreisbahnhof bis zur Hafenstraße
inklusive Eisenbahnbrücke soll von den Österreichischen Bundesbahnen
(ÖBB) an die Linz AG abgetreten werden. Darauf einigten sich heute
grundsätzlich Vertreter beider Unternehmen sowie die zuständigen
PolitikerInnen aus Stadt und Land bei einem Gipfelgespräch zur
Zukunft der Eisenbahnbrücke. Konkrete Details, wie der Zeitpunkt des
Eigentumsübergangs und die Kosten, werden rasch in eigenen
Vertragsverhandlungen bis Mai festgelegt. Bürgermeister Klaus Luger
ist mit diesem Gesprächsergebnis zufrieden: "Das Heft des Handelns
für die Zweite Straßenbahnachse liegt nun alleine in Linz!"


Aufgrund des desolaten Zustands der Eisenbahnbrücke sowie der
Ankündigung der ÖBB, den Bahnverkehr über diese Brücke einzustellen
und in weiterer Folge bis zum heurigen Sommer die Brücke abzutragen,
hat Bürgermeister Klaus Luger zu einem Gipfelgespräch über die
weitere Vorgehensweise eingeladen. Der Einladung gefolgt sind die
Linzer Verkehrsreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, die
beiden Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl und Ing. Reinhold
Entholzer, Vorstandssprecher Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä und Mag.
Franz Hammerschmied von der ÖBB Infrastruktur AG sowie
Generaldirektor Mag. Alois Froschauer und DI Erich Haider von der
Linz AG.


"Bei unserem heutigen Gespräch teilten uns die ÖBB mit, dass der
Schienenverkehr über die Brücke jedenfalls bis zum Sommer eingestellt
wird. Danach hat das staatliche Eisenbahnunternehmen keinen Bedarf
mehr für die Brücke und sieht es auch nicht mehr als ihre Aufgabe,
die Brücke zu erhalten", erörtert Bürgermeister Klaus Luger. "Auf der
anderen Seite ist die Donauquerung und der anschließende
Schienenstrang ein wesentlicher Bestandteil der Zukunftskonzepte
Zweite Schienenachse und RegioTram. Deshalb hat sich die Linz AG
bereit erklärt, den gesamten Bahnstreckenabschnitt vom
Mühlkreisbahnhof bis in die Hafenstraße zu übernehmen, inklusive der
Eisenbahnbrücke."


Die Details dieser Übernahme werden nun zwischen den ÖBB und der
Linz AG ausverhandelt. Offen ist, neben dem konkreten Zeitpunkt, an
dem die Eigentumsrechte an der Schieneninfrastruktur und der Brücke
auf die Linz AG übergehen soll, vor allem die Höhe der Kosten für den
Erwerb.


Linz-AG-Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Klaus Luger zeigt
sich nach dem Gespräch erleichtert: "Ich bin froh, dass mit Linz AG
und ÖBB zwei unternehmerisch denkende Partner einen Ausweg aus der
bislang sehr komplexen Lage gefunden haben. Für die Stadtentwicklung
bedeutet dieses Ergebnis, dass wir nun eigenständig die für Linz so
wichtigen Verkehrsprojekte vorantreiben können."


Weiters wurde im Einvernehmen mit Landeshauptmann-Stellvertreter
Hiesl und Landeshauptmann-Stellvertreter Entholzer vereinbart, dass
die LinzAG umgehend mit der sogenannten Einreichplanung beginnen
kann. Im Vorfeld werden letzte Streckendetails zwischen Land
Oberösterreich, Stadt Linz und LinzAG abgeklärt.
 
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Januar 27, 2014, 11:22:31
Und dann schau'n wir mal, was nun weiter geschieht..  :hehe: :frech:

Und:
http://muehlkreisbahn.blogspot.co.at/

Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 27, 2014, 11:34:41
Die Meldung gab es schon hier: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=982.msg121097#msg121097

W.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Januar 30, 2014, 08:47:32
Und nun folgt der nächste Schritt:

Ab März keine Niederflur-Triebwagen mehr auf der Mühlkreisbahn

LINZ/MÜHLVIERTEL. Laut ÖBB wird bereits ab März 2014 der Niederflur-Triebwagen "Desiro" (5022) nicht mehr auf der Mühlkreisbahn-Strecke verkehren. Dann stehen den Fahrgästen bis zum Jahr 2017, wenn sich die ÖBB endgültig völlig von der Mühlkreisbahn zurückzieht, nur mehr der ältere Triebwagen 5047, früher "Ruckzuck" genannt, zur Verfügung. Dieser hat keinen barrierefreien Einstieg, ist also beispielsweise für Frauen mit Kinderwägen, ältere Leute oder Behinderte ein Problem. "Unsere Mitarbeiter werden bei Bedarf helfen", sagt ÖBB-Pressesprecher Mario Brunnmayr.

Kritik von Grünen und Blauen

Der Abzug des "Desiro" auf der Mühlkreisbahn hängt mit der Eisenbahnbrücke zusammen. Die Linz AG wird die Eisenbahnbrücke ab dem Sommer von der ÖBB übernehmen. Das Land OÖ, die Stadt Linz, die ÖBB und die Linz AG einigten sich vergangene Woche beim "Brückengipfel". Ab dem Sommer wird auch der leichtere ÖBB-Triebwagen 5047 nicht mehr die Brücke passieren dürfen. "Wartungen und Services werden künftig auf dem Mühlkreisbahnhof durchgeführt", so Brunnmayr. Für die Verkehrssprecherin der Grünen, Ulrike Schwarz, bedeutet dies einen weiteren "Rückschritt und Qualitätsverlust". Schwarz: "Der ÖBB-Vorstand lässt 5000 Bahnpendler buchstäblich auf der Straße stehen." Nach Information der Grünen, die mit mehreren Eisenbahn-Experten in Kontakt ist, wird die ÖBB die Hauptwartung nur auf dem Hauptbahnhof durchführen können. Die Zuggarnituren müssten dann per Lkw-Tieflader überstellt werden. Auch FP-Klubobmann Günther Steinkellner fürchtet, dass mit der Übernahme der Eisenbahnbrücke durch die Linz AG das endgültige Aus für die Mühlkreisbahn droht. ÖBB-Sprecher Brunnmayr garantiert, "dass es keine Qualitätsverluste bei den Bahntakten gibt".

Ist übrigens hier (http://www.meinbezirk.at/ottensheim/chronik/ab-maerz-keine-niederflur-triebwagen-mehr-auf-der-muehlkreisbahn-d823136.html) im Originaltext nachzulesen..

Also doch: Inselbetrieb! :hehe:
Die Konsequnzen?
Was wird in den nächsten Jahren geschehen?
Vermutlich wird nie eine "Regio-Tram" fahren. Weder bis Rottenegg, noch bis Kleinzell oder gar bis Rohrbach.
Und ob Überstellfahrten ab Sommer über die Brücke tatsächlich nicht mehr durchgeführt werden, bleibt abzuwarten...
Auszuschließen ist es keineswegs, daß nach 2017 ein privates (nicht notwendigerweise oberösterreichisches) EVU den Betrieb übernimmt. Mit einem vernünftigen Konzept unter Einbindung auch jener Orte, die nach Kleinzell in Richtung Aigen/Schlägl an der Strecke liegen, ist es nicht unrealistisch.
So scheint es die zweite normalspurige Strecke in OÖ zu werden, die als Inselstrecke existiert (auf einer findet ja kein Betrieb mehr statt)..
Und was wird aus der Brücke?
Schauen wir mal...  :hehe:
Titel: Ab März keine Niederflur-Triebwagen mehr auf der Mühlkreisbahn
Beitrag von: 5047er am Februar 02, 2014, 16:16:36
LINZ/MÜHLVIERTEL. Laut ÖBB wird bereits ab März 2014 der Niederflur-Triebwagen "Desiro" (5022) nicht mehr auf der Mühlkreisbahn-Strecke verkehren. Dann stehen den Fahrgästen bis zum Jahr 2017, wenn sich die ÖBB endgültig völlig von der Mühlkreisbahn zurückzieht, nur mehr der ältere Triebwagen 5047, früher "Ruckzuck" genannt, zur Verfügung. Dieser hat keinen barrierefreien Einstieg, ist also beispielsweise für Frauen mit Kinderwägen, ältere Leute oder Behinderte ein Problem. "Unsere Mitarbeiter werden bei Bedarf helfen", sagt ÖBB-Pressesprecher Mario Brunnmayr.

Kritik von Grünen und Blauen
Der Abzug des "Desiro" auf der Mühlkreisbahn hängt mit der Eisenbahnbrücke zusammen. Die Linz AG wird die Eisenbahnbrücke ab dem Sommer von der ÖBB übernehmen. Das Land OÖ, die Stadt Linz, die ÖBB und die Linz AG einigten sich vergangene Woche beim "Brückengipfel". Ab dem Sommer wird auch der leichtere ÖBB-Triebwagen 5047 nicht mehr die Brücke passieren dürfen. "Wartungen und Services werden künftig auf dem Mühlkreisbahnhof durchgeführt", so Brunnmayr. Für die Verkehrssprecherin der Grünen, Ulrike Schwarz, bedeutet dies einen weiteren "Rückschritt und Qualitätsverlust". Schwarz: "Der ÖBB-Vorstand lässt 5000 Bahnpendler buchstäblich auf der Straße stehen." Nach Information der Grünen, die mit mehreren Eisenbahn-Experten in Kontakt ist, wird die ÖBB die Hauptwartung nur auf dem Hauptbahnhof durchführen können. Die Zuggarnituren müssten dann per Lkw-Tieflader überstellt werden. Auch FP-Klubobmann Günther Steinkellner fürchtet, dass mit der Übernahme der Eisenbahnbrücke durch die Linz AG das endgültige Aus für die Mühlkreisbahn droht. ÖBB-Sprecher Brunnmayr garantiert, "dass es keine Qualitätsverluste bei den Bahntakten gibt".



Quelle: http://www.meinbezirk.at/ottensheim/chronik/ab-maerz-keine-niederflur-triebwagen-mehr-auf-der-muehlkreisbahn-d823136.html
Titel: Ab März keine Niederflur-Triebwagen mehr auf der Mühlkreisbahn
Beitrag von: TW 581 am Februar 02, 2014, 16:20:51
Die 5022 wandarn wohl nach Braunau am Inn, damit kann man zwischen Salzburg Hbf - Braunau am Inn mit diesen fahren kann und dafür kommen die 5047er zur Mühlkreisbahn!

Mich wundert es, dass die ÖBB den Betrieb für die nächsten 3 Jahren dort noch aufrecht behält, denn wichtigen Arbeiten werden dort sicher nicht mehr durchgeführt!

Titel: Ab März keine Niederflur-Triebwagen mehr auf der Mühlkreisbahn
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 03, 2014, 08:14:40
Diesen Artikel gibt es schon seit 30.01.2014 hier (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=4141.msg121370#new)...  :P
@admins: Bitte Themen zusammenführen bzw. Thread schließen...  ;)
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 05, 2014, 12:43:32
Und wieder eine Pressemeldung zur Brückencausa bzw. Mühlkreisbahn  :hehe::

Die barrierefreien Triebwagen auf der Mühlkreisbahn sind - nach nur zehn Jahren - ab März Geschichte.
Barrierefreiheit auf der Mühlkreisbahn zu teuer


Der Desiro wurde erst 2004 stolz auf der Mühlkreisbahn eingeführt. Nun ist er zu schwer um im Bedarfsfall auf Tieflader verladen zu werden.

Als Österreichs größter Mobilitätsanbieter ist es Ziel der ÖBB, allen Kunden ein bequemes Reisen mit der Bahn zu ermöglichen...", so werben die Bundesbahnen im Online-Reiseportal. Für die Mühlkreisbahn gilt das aber nicht mehr: Nach dem angekündigten Aus für den modernen Desiro-Triebwagen auf der Mühlkreisbahn häufen sich die Beschwerden verärgerter Bürger. Das Vorgänger- und Nachfolgermodell 5047 ist nämlich nicht barrierefrei gebaut - und übrigens auch nicht klimatisiert. "Natürlich verstehen wir den Unmut der Fahrgäste, allerdings ist die Umstellung eine technische Notwendigkeit, die wir einfach nicht ändern können", sagt ÖBB-Sprecher Mario Brunnmayr. Dazu sei allerdings angemerkt, dass früher im 5047 auch noch Zugpersonal verfügbar war, um beim Ein- und Ausstieg behilflich zu sein. Brunnmayr gibt zu: "Wenn kein Personal am Zug ist, ist es natürlich auch schwierig zu helfen." Heißt im Klartext: Menschen mit Beeinträchtigung oder Mütter mit Kinderwägen werden schlicht im Stich gelassen.

Mehr Lösungsvorschläge als ein "Wir bitten um Verständnis" gibt es seitens der Bundesbahnen nicht. Die Tatsache, dass ab März eben nur mehr die alten Triebwagen fahren, wird hingenommen. Daran sieht man, dass die Mühlkreisbahn längst aufgegeben wurde. Die Bundesbahnen wissen, dass die Strecke nur ein "Problem auf Zeit ist". Letztlich ist die Abkehr von der Barrierefreiheit nur ein weiterer Schritt in der Taktik der jahrelangen kontinuierlichen Verschlechterung. Das Problem ist, dass der Aufschrei in der Region nicht wirklich groß ist. Außer beherzten Aktivisten kümmert sich im Bezirk Rohrbach nicht wirklich jemand um die Bahn. Das Engagement der lokalen Politik kann maximal als halbherzig bezeichnet werden. Leidtragende sind die Pendler im unteren Abschnitt, die die Bahn auch wirklich nutzen - aus dieser Ecke kommen auch die meisten Beschwerden.
Es fehlt der Wille

Die Argumentation, warum man überhaupt wieder auf die alten 5047 umstellt, ist schnell erklärt: Der Desiro sei mit 70,6 Tonnen zu schwer. Sein Vorgänger bringt gerade einmal 46 Tonnen auf die Waage. Dies sei für die Eisenbahnbrücke gerade noch tragbar. Doch ab Sommer fahren ja überhaupt keine Züge mehr auf der Eisenbahnbrücke und auch der 5047er muss dann in Urfahr gewartet werden und kreuzt folglich ausschließlich zwischen Urfahr und Aigen. Warum der Desiro nicht für diesen Inselbetrieb geeignet ist? "Im Notfall können wir den 5047 auf einen Tieflader laden. Beim Desiro wäre das nur mit erheblichem finanziellen Aufwand möglich", sagt Mario Brunnmayr. Dennoch würde sich mit gutem Willen und eben finanziellem Aufwand auch dieses Problem lösen lassen.

Was letztlich fehlt, ist der Wille, eine vernünftige Zugverbindung in das Mühlviertel aufrechtzuerhalten, und eine Politik, die das auch einfordert - oder eben ehrlich sagt: "Das können wir uns nicht leisten, sperren wir ab Rottenegg zu."


Zu schwer

Bis zum Sommer dürfen auf der Eisenbahnbrücke noch die alten Triebwagen verkehren. Der Desiro ist ab März zu schwer. Es gehe um ,,Windspitzen", heißt es seitens der ÖBB. Wenn kein Zug mehr über die Brücke fahren kann, ist in Ausnahmefällen der Transport via Tieflader nötig. Dieser käme beim Desiro schlicht zu teuer.

Im Original hier (http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/Barrierefreiheit-auf-der-Muehlkreisbahn-zu-teuer;art69,1297293) nachzulesen...
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 10, 2014, 08:36:46
Nun wird's langsam lustig:  :frech:
Die nächste Pressemeldung:
Wirbel um ÖBB-Pläne für die Mühlkreisbahn

Der Plan der ÖBB, auf der Mühlkreisbahn bald nur noch alte Züge einzusetzen, lässt immer mehr Kritik aufkommen. Neben politischen Parteien melden sich auch Pendler zu Wort, die kritisieren, dass sie einen Komfortverlust hinnehmen müssen.


Die ÖBB planen, ab März auf der Strecke nach Aigen keine modernen ,,Desiro" Garnituren mehr verkehren zu lassen, weil die 70 Tonnen schweren Dieseltriebwagen nicht mehr über die marode Linzer Eisenbahnbrücke fahren dürfen. Eine andere Überstellungsstrecke gibt es nicht. Nach einem Treffen zwischen Vertretern des Landes und den ÖBB gibt es noch keine Entscheidung. Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer (SPÖ) gab auch bekannt, dass die ÖBB alle technischen Notwendigkeiten dafür in den nächsten Wochen prüfen werden. Sobald eine Entscheidung bekannt sei, werde er diese umgehend an die Öffentlichkeit und die Gemeindevertreter weitergeben.

Unmut bei den Pendlern

Bei Pendlern und politischen Parteien hat die Nachricht, dass auf der Strecke zwischen dem oberen Mühlviertel und Linz nur mehr die Züge aus den 80er Jahren verkehren sollen, viel Unmut hervorgerufen. Die veralteten, aber im Vergleich zu den modernen leichteren Triebwagen, verfügen über keinen Niederflureinstieg, ein Problem für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen. Und auch eine Klimaanlage sucht man vergeblich.

Das stößt etwa der Puchenauer Bürgerinitiative gegen die Westring - Transitautobahn sauer auf. Sie spricht davon, dass eine existentiell wichtige Bahnstrecke mit steigenden Fahrgastzahlen sabotiert werde. Dies widerspreche jeder Initiative zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und Klimaschutzzielen.

Bei der FPÖ spricht man davon, dass die Mühlkreisbahn sukzessive vernichtet werde. FP-Klubobmann Günther Steinkellner geht davon aus, dass mit den alten und beschleunigungsschwächeren Triebwagen der Fahrplan nur schwer einzuhalten sein werde.

Beim KPÖ-Landesvorstand Oberösterreich sieht man die Stadt Linz und die Arbeiterkammer gefordert, um die Qualität auf der Strecke zu erhalten.

Beim ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB will man sich gegen das Aushungern der Mühlkreisbahn wehren, denn immerhin habe das Land Oberösterreich mit den ÖBB bis zum Jahr 2017 einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen, der die ÖBB zu einer qualitativen Beförderung ihrer Fahrergäste verpflichtet.

Mitsprache bei alter Eisenbahnbrücke

Auch die Debatte um die Zukunft der Eisenbahnbrücke in Linz ist wieder um eine Facette reicher. Die Grünen Linz fordern, dass den Linzern beim geplanten Neubau ein Mitspracherecht eingeräumt wird. Die ÖVP begrüßt den Vorstoß, fordert aber gleichzeitig, dass die Linzer sollen über zwei Lösungen abstimmen können. Die FPÖ kann den Vorstoß der Grünen nicht nachvollziehen und kritisiert deren Demokratieverständnis.

Grüne wollen ,,aktive Bürgerbeteiligung"

Der Brückenneubau sei für viele Linzer eine Herzensangelegenheit und das sei ein guter Grund sie in die Entscheidung einzubinden, sagt die Grüne Stadträtin Eva Schobesberger. Sie sollen aus drei ausgewählten Projekten ihr Lieblingsprojekt wählen können. Die Grünen wollen daher im nächsten Gemeinderat im März einen Antrag zum Thema ,,aktive Bürgerbeteiligung" einbringen.

Die ÖVP begrüßt den Vorstoß der Linzer Grünen. Er eröffne einen neuen Weg zu einer demokratischen Entscheidung über die Zukunft der Eisenbahnbrücke, meint die Linzer ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Manhal. Die ÖVP will ebenfalls einen Antrag einbringen. Die Linzer sollen über zwei Lösungen abstimmen können. Einerseits über den Erhalt der Eisenbahnbrücke und die zwei Brücken-Lösung. Andererseits über Abriss und Ersatz durch das erstgereihte Neubauprojekt.

ÖVP schlägt Volksabstimmung vor

Dem ÖVP-Vorschlag nach einer Volksabstimmung über den Erhalt der Brücke, können die Linzer Grünen nichts abgewinnen. Die Klubobfrau der Grünen, Gerda Lenger, verweist darauf, dass trotz einer Generalsanierung Sicherheitsmängel nicht auszuschließen seien. Es sei an der Zeit, die Realitäten zur Kenntnis zu nehmen.

FPÖ wirft Grünen Augenauswischerei vor

Die freiheitliche Verkehrssprecherin Susanne Walcher hinterfragt das Demokratieverständnis der Grünen und spricht von einer Augenauswischerei. Denn diese hätten unlängst einen FPÖ-Vorschlag, die Linzer über Renovierung bzw. Abriss der Eisenbahnbrücke zu befragen, abgelehnt. Walcher fordert, die Linzer zuerst zu befragen ob sie überhaupt eine neue Donaubrücke möchten oder ob die Eisenbahnbrücke doch saniert werden soll.
So, wie sich die ganze Sache jetzt darstellt, ist es die Chance, schwer finanzierbare und ungeliebte Projekte zu beerdigen... :rock:
Die Fraktionen werden lustig weiterstreiten, auf der MKB werden's mit den 5047ern fahren und irgendwie geht dann alles seinen Gang.
(Und wenn dann doch mal über die Brücke gefahren werden muß, gibt's halt eine Ausnahmegenehmigung.. :hehe:)

Im Original hier (http://ooe.orf.at/news/stories/2629725/) nachzulesen...
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 17, 2014, 08:37:21
Und weiter geht's in der Brückencausa bzw. mit Wortmeldungen zur Mühlkreisbahn:  :hehe:

Da gab ein ehemaliger ÖBB-Regionalmanager ein Interview:

,,Das Land ist den ÖBB nie auf die Zehen gestiegen"

Robert Struger, geboren 1951, war bis 2009 ÖBB-Regionalmanager für den Personenverkehr in Oberösterreich. Dem studierten Bauingenieur ist die Mühlkreisbahn ein besonderes Anliegen.  Die aktuelle Situation auf der Regionalbahn, meint  der Linzer, sei aber leider ein Paradebeispiel dafür, wie man Potenziale eines öffentlichen Verkehrsmittels nicht ausschöpft.

KURIER: In einem Leserbrief schreiben Sie, dass es bei der Mühlkreisbahn fünf nach zwölf ist. Warum?
Robert Struger: Die Politik hat schon vor der letzten Landtagswahl gesagt, dass es grundlegende Verbesserungen geben wird. Seither wurde aber nur geredet, passiert ist gar nichts. Auch die Leute glauben nicht mehr daran, dass sich etwas verbessern wird.

Das ist der Vorwurf, den man der Politik machen kann. Technisch ist die Mühlkreisbahn doch noch zu retten.
Natürlich ist das möglich. Dass die ÖBB die Linzer Eisenbahnbrücke samt Verbindungsgleis an die Linz AG abgegeben hat, erschwert allerdings die Situation. Eine Überstellung von Trieb- und Erhaltungsfahrzeugen auf direktem und kurzem Weg ist dadurch nicht mehr möglich. Alles, was sich auf der Mühlkreisbahn bewegt, muss aufwendig auf der Straße zu den Werkstätten hinter dem Hauptbahnhof transportiert werden. Denn dort wird sowohl die Wartung der Fahrzeuge als auch die Reinigung gemacht. Ohne die Verbindung Eisenbahnbrücke ist zu erwarten, dass sich die Qualität für die Reisenden auf der Mühlkreisbahn massiv verschlechtern wird.

Haben die ÖBB die Eisenbahnbrücke abgegeben, um ihren Abschied von der Mühlkreisbahn zu beschleunigen?
Das Dilemma begann schon in den 1980ern. Die Stadt Linz war nie wirklich  bereit, über eine Sanierung der Brücke und eine Kostenteilung zu reden. Eine gemeinsame Lösung war nicht im Interesse der Stadt. Es wäre also falsch, der ÖBB allein die Schuld zu geben. Aber die Brücke einfach ohne Perspektiven abzugeben, war  falsch. Auch weil es einen aufrechten Verkehrsdienstevertrag mit dem Land Oberösterreich gibt.

Dieser Vertrag läuft noch bis zum Jahr 2017.  Sind die ÖBB dadurch in der Pflicht, die Qualität aufrechtzuerhalten oder ist der Vertrag zu zahnlos?
Der Vertrag ist überhaupt nicht zahnlos. Er enthält sehr genaue Formulierungen über die Qualität des Verkehrsangebots. Das Land muss diese Qualität aber auch einfordern. Bei den Langsamfahrstellen wurde der ÖBB-Infrastruktur nicht auf die Zehen gestiegen.

Warum?
Möglicherweise , weil im Hintergrund bereits ein Deal mit der Linz AG gelaufen ist, die Mühlkreisbahn durch eine Straßenbahn zu ersetzen.

Für die Regiotram wäre eine Umspurung der gesamten Strecke notwendig, dafür könnte die regionale Straßenbahn dann von Rohrbach bis zum Hauptbahnhof durchfahren. Um das Projekt ist es zuletzt allerdings sehr ruhig geworden. Vor eineinhalb Jahren hat SPÖ-Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer den Mühlviertlern diese Variante noch als quasi fix verkauft.
Man hat den Leuten damals vorgegaukelt, dass das Projekt schon relativ weit gediehen ist. In Wahrheit war und ist es nichts anderes als ein Vorprojekt ohne Betriebskonzept mit einem extrem langen Weg bis zur Umsetzung. Außerdem muss man bedenken, dass die Regiotram nicht ohne die zweite Straßenbahnachse funktioniert. Das wäre die Vorbedingung. Die zweite Straßenbahnachse braucht aber die Eisenbahnbrücke. Die Regiotram ist also in der zeitlichen Hierarchie das Letzte, was kommt.

Wann könnte es denn so weit sein?
Selbst wenn die Politik wirklich dahinter ist, dauert das mindestens zwei Legislaturperioden. Dann ist jeder Politiker von heute Geschichte und keiner wird sich mehr an irgendetwas erinnern.

Aktuell kommen mehr als 80 Prozent der Pendler mit dem Auto nach Linz. Ist die Mühlkreisbahn wirklich noch ein entscheidendes Verkehrsmittel?
Ohne Mühlkreisbahn würden zusätzlich 5000 Pendler ohne ordentliche öffentliche Verkehrsverbindung mit dem Auto vor den Toren der Stadt stehen. Das müsste eigentlich auch in Linz jemanden aufwecken. Da ist Handlungsbedarf.

Von einem Pendler aus dem oberen Mühlviertel, der nicht direkt an der Mühlkreisbahn wohnt, kann man derzeit aber nur schwer verlangen, dass er mit dem Zug zur Arbeit fährt.
Die Politik glaubt immer, dass die Fahrzeit das allein Entscheidende  ist. Eine Beschleunigung der Mühlkreisbahn ist ohne Zweifel notwendig. Aber ebenso notwendig ist, dass der Reisende die Zugfahrt sinnvoll nutzen kann, zum Beispiel zum Arbeiten oder Lesen. Damit gewinnt er quasi Lebenszeit. Wenn es dann noch ein ordentliches Angebot mit guten Taktverkehr gibt, dann gewinnt man sehr schnell sehr viele Leute auf die Schiene zurück. Das beweisen auch internationale Beispiele.

Was würde eine Modernisierung der bestehenden Normalspur kosten?
Ich glaube, dass man mit 40 bis 60 Millionen Euro die Infrastruktur der Bahnstrecke maßgeblich verbessern kann.

Das wäre nicht einmal ein Zehntel von dem, was der Linzer Westring kosten soll.
So würde ich nicht argumentieren. Es gibt einen Vergleich, der für sich spricht. Eine Schmalspur-Regiotram bis Kleinzell würde uns die halbe Strecke um den vierfachen Preis bringen. Sie soll ja 160 Millionen Euro kosten. Die Attraktivierung der gesamten bestehenden Normalspurstrecke bis hinauf nach Aigen wäre um  ein Viertel des Geldes möglich.

Die Regiotram soll bis Rohrbach führen, nicht nur bis nach Kleinzell.
Das ist doch eine Illusion. Es wird gesagt, man baut einmal bis Kleinzell und schaut dann, ob man weiterbaut, wenn sich der Betrieb bewährt. Da weiß doch jeder gelernte Österreicher sofort, dass in Kleinzell Schluss ist.

Man hört, die ÖBB planen bereits jetzt einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ab Rottenegg.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es solche Pläne gibt. Dahintersteckt offenbar das Bestreben der ÖBB, sich auf der Mühlkreisbahn von der Schiene zurückzuziehen.

Das Land soll die Mühlkreisbahn von den ÖBB übernehmen. Warum dauert es so lange, bis alles unter Dach und Fach ist?
Da geht es um viel Geld und das Land will sich die Strecke in keinem schlechten Zustand unterschieben lassen.

Glauben Sie, dass die ÖBB noch in die Mühlkreisbahn investieren werden?
Wenn die ÖBB als Schienenverkehrsunternehmen ernst genommen werden wollen, dann werden sie wohl die Langsamfahrstellen beseitigen müssen. Auch, um ihre vertraglichen Verpflichtungen einzuhalten.

Das wird aber nur dann passieren, wenn der Verkehrslandesrat dahinter ist.
Zumindest so lange die Eisenbahnbrücke befahrbar ist, wäre es wünschenswert, dass das Land das einfordert. Der Desiro dürfte ja jetzt doch weiter auf der Mühlkreisbahn fahren. Eine Gefahr ist allerdings, dass Triebfahrzeuge durch Unfälle oder Defekte ausfallen. Die Wartung wird ohne Eisenbahnbrücke sehr aufwendig.

Ein Blick in die Zukunft: Wer soll die Strecke nach der Übernahme durch das Land weiterbetreiben?
Das wird es sicher Interessenten geben. Die Mühlkreisbahn mag nicht ins Infrastruktur-Konzept der ÖBB passen, für andere Unternehmen ist die Strecke aber  auf jeden Fall interessant. Es geht ja immerhin um eine vom Land bestellte Verkehrsleistung. Selbst die ÖBB-Personenverkehr  AG könnte sich bewerben. Es wäre also möglich, dass die ÖBB weiter auf der Strecke fährt, obwohl diese dann nicht mehr der ÖBB-Infrastruktur AG gehört.[/quote]

Aus meiner Sicht wahre Worte!  :D :hehe:

Die RegioTram ist in Wahrheit schon beerdigt bzw. war sie nie wirklich eine realistische Option. Die ÖBB Infrastruktur AG will sich von der Mühlkreisbahn zurückziehen und hat durch den Brückenverkauf den Ball der Stadt Linz bzw. dem Land Oberösterreich zugespielt.
Dort steht man aber auf der Bremse - man würde es ebenso, wenn die Brücke lt. allen Gutachten noch absolut intakt wäre. Das war nur ein willkommener Anlaßfall..
Interessant wird es spätestens, wenn das Jahr 2017 kommt.
Und vorher? Na ja, möglich, daß die ÖBB PV AG den Betrieb auf der Schiene nur mehr bis Rottenegg führt.
Dennoch: Wird dann ausgeschrieben, werden die Karten ggfs. neu gemischt...
Und die Brücke?
Die steht bis dahin vermutlich noch immer.
Und wer weiß, vielleicht kommt noch ein weiteres Gutachten, das der Brücke bescheinigt, daß sie noch zu vertretbaren Kosten reparabel ist...  :bier:

Nachzulesen im Originaltext hier (http://kurier.at/chronik/oberoesterreich/muehlkreisbahn-das-land-ist-den-oebb-nie-auf-die-zehen-gestiegen/51.517.795)
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 17, 2014, 12:26:50
Und jetzt werden auch die Rohrbacher wieder munter:

Mühlkreisbahn: Debatte um Desiros wird Chefsache
Tips Redaktion   Christian Hartl aus Rohrbach, Tips Redaktion, erstellt am 13.02.2014, 15:22 Uhr

Auch LH Josef Pühringer wehrt sich gegen die alten Garnituren.
BEZIRK ROHRBACH. Das ist neues Wasser auf den Mühlen der Bahnverfechter: Jetzt spricht sich auch Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) dafür aus, die Desiro-Garnituren auf der Mühlkreisbahn-Strecke weiter einzusetzen. ,,Wir haben einen gültigen Verkehrsdienstevertrag mit der ÖBB, der noch bis Ende 2017 läuft. Damit haben sich die ÖBB auch zu einer qualitativen Beförderung der Fahrgäste verpflichtet", spricht sich der Landeshauptmann gegen die Idee aus, ab März wieder mit den alten nicht barrierefreien ,,Ruck-Zuck"-Garnituren zu fahren.

Vertrag wird verletzt
Darunter leidet nicht nur Qualität der Beförderung. Laut Pühringer werde mit diesem Schritt auch der Vertrag des Landes mit den ÖBB verletzt. Dazu kommt, dass durch den Einsatz der 5047-Triebwagen die Fahrtzeiten auf Mühlkreisbahn aufgrund der geringeren Leistung noch zusätzlich länger werden.

Nachzulesen ist das hier (http://www.tips.at/news/rohrbach/land-leute/285262-muehlkreisbahn-debatte-um-desiros-wird-chefsache)

Land OÖ contra Stadt Linz?  :hehe: Ring frei zur nächsten Runde?   :bier:

Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: invisible am Februar 18, 2014, 03:29:38

Die RegioTram ist in Wahrheit schon beerdigt bzw. war sie nie wirklich eine realistische Option.


Selbst wenn die RegioTram-Pläne ernst gemeint waren wären sie ein Blödsinn. Eine bestehende Normalspurstrecke um viel Geld auf Schmalspur umzubauen ist doch Unsinn zum Quadrat. Insbesondere wenn man so oder so eine zweite Schienenachse durch die Stadt braucht.

Optimal wäre immer noch eine S-Bahn auf der bestehenden Trasse der Mühlkreisbahn (immerhin hat man am Hauptbahnhof schon in weiser Voraussicht eine Bahnsteigkante dafür vorgesehen) und *daneben* eine zweite Straßenbahnachse (die muss auch nicht sündteuer im Tunnel gebaut werden, in den betreffenden Straßenzügen ist massenhaft Platz für eine Strecke an der Oberfläche).

Wenn man das partout nicht will, dann könnte man immer noch Dreischienengleis verwenden, und Stadt-Regionalbahn und Straßenbahn auf der selben Trasse führen (auch dafür gibts international genug Beispiele, dass das problemlos funktioniert). Wenn man ganz lustig ist könnte man das sogar bis Ottensheim oder Rottenegg machen und wäre unterm Strich immer noch deutlich billiger unterwegs als mit einer Komplett-Umspurung. Mit dem gesparten Geld gehen sich dann einige Linienverbesserungen auf der Mühlkreisbahn aus.

Und langfristig - die Benzinpreise steigen - hält man sich damit immer noch die Option offen, die Mühlkreisbahn auch mal nach Osten (Gallneukurchen - Pregarten) oder sogar auch im Noden (Ullrichsberg) zu verlängern.



Der Plan einer RegioTram bis Kleinzell und "dann schaun wir mal weiter" klingt jedenfalls nach einer gefährlichen Drohung. Die Mühlkreisbahn führt genau im Bereich St.Martin - Kleinzell fernab jeglicher Siedlung durch die Landschaft; die Haltestelle Kleinzell liegt eher ungünstig und der größte Ort der Gegend - St. Martin - wird überhaupt zielsicher umfahren. Dementsprechend ist da schon absehbar, dass dann die Fahrgastzahlen "leider" nicht den Erwartungen entsprechen werden.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen: um die ohne Umspurung gesparten 100 Millionen sollte man lieber schauen, ob sich nicht eine Streckenverlegung via St. Martin ausgeht. Vom Gelände her sollte das nicht viel aufwändiger als die bestehende Trasse sein.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 18, 2014, 09:01:59


Die RegioTram ist in Wahrheit schon beerdigt bzw. war sie nie wirklich eine realistische Option.


Selbst wenn die RegioTram-Pläne ernst gemeint waren wären sie ein Blödsinn. Eine bestehende Normalspurstrecke um viel Geld auf Schmalspur umzubauen ist doch Unsinn zum Quadrat. Insbesondere wenn man so oder so eine zweite Schienenachse durch die Stadt braucht.

Das sehe ich auch so. Nur: Die Pläne dürften eben nicht wirklich ernst gemeint sein.


Optimal wäre immer noch eine S-Bahn auf der bestehenden Trasse der Mühlkreisbahn (immerhin hat man am Hauptbahnhof schon in weiser Voraussicht eine Bahnsteigkante dafür vorgesehen)
Das wird ja schon seit Jahren immer wieder angedacht. Nur wer da die tatsächlichen Bremser waren - da gibt's wohl einige Beteiligte..


Und langfristig - die Benzinpreise steigen - hält man sich damit immer noch die Option offen, die Mühlkreisbahn auch mal nach Osten (Gallneukurchen - Pregarten) oder sogar auch im Norden (Ullrichsberg) zu verlängern.

Die Idee, einen Lückenschluß via Ulrichsberg nach Waldkirchen oder nach Haidmühle/Nové Údolí zu machen, ist nicht neu.
Sollte die Option nach Haidmühle je Thema weden, wird vermutlich auch die Wieder-Streckenverlängerung Nové Údolí - Haidmühle durch die České dráhy Thema werden. Die ČD wollten dies vor einigen Jahren auf eigene Kosten(!!) durchführen, dies scheiterte aber am Gemeinderat und vor allem an der starrköpfigen Haltung des damaligen Bürgermeisters von Haidmühle, der befürchtete, dies könne zu einer Abwanderung von Touristen führen  :P :P ???
Übirgens waren nicht alle Einwohner der Gemeinde Haidmühle dagegen, da gab' es durchaus einen Prozentsatz, der dies wollte...
So ganz nebenbei:
Dieses Hotel (http://www.hotel-haidmuehle.de/) wurde seinerzeit erbaut, weil die Verbindung Passau Hbf. - Haidmühle - Krummau - Budweis - Prag Franz-Josefs-Bf. als zweigleisige Hauptbahn konzipiert war. Sie wurde nur eingleisig und der Rest der Geschichte (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Waldkirchen%E2%80%93Haidm%C3%BChle) ist bekannt.
Die Inhaber des Hotels befürworten die Wiederherstellung der Bahnverbindung und meinen auch, eine Bahnverbindung nach Aigen/Schlägl wäre auch für Haidmühle in touristischer Hinsicht positiv..
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 20, 2014, 11:41:52
Und bitteschön - es geht weiter:

Mühlkreisbahn: Desiro-Ende verletzt Vertrag mit dem Land
Tips Redaktion   Christian Hartl aus Rohrbach, Tips Redaktion, erstellt am 18.02.2014, 17:00 Uhr

Das drohende Ende der Desiro-Garnituren sorgt für eine fieberhafte Debatte. (c) vowe  
Bezirk Rohrbach. Wenn die ÖBB die Desiro-Garnituren auf der Mühlkreisbahn einstellen, verletzt das den Verkehrsdienstevertrag mit dem Land, das die Anschaffung der Garnituren mitfinanzierte. Über Konsequenzen wird derzeit nicht nachgedacht - man will lieber gemeinsame Lösungen finden.
,,Es wird gerade geprüft, ob und wie die Desiro-Garnituren weiterhin auf der Mühlkreisbahn-Strecke weiter fahren können", heißt es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer (SP) über die Debatte um die Rückkehr der ,,Ruck-Zuck"-Garnituren. Laut Landeshauptmann Pühringer (VP) würde das Aus für den barrierefreien Desiro den Verkehrsdienstevertrag mit dem Land verletzen, der die ÖBB bis 2017 zu einer ,,qualitativen Beförderung verpflichtet". Überdies war das Land an der Finanzierung der Desiro-Garnituren beteiligt. ,,Jetzt hoffen wir, mit den ÖBB eine Lösung zu finden", sagt Hannes Halak, Sprecher von Landesrat Entholzer. Konsequenzen über die Vertragsverletzung stehen derzeit nicht zur Debatte. Wie berichtet, sollen wegen des desolaten Zustands der Eisenbahnbrücke ab März die Überfahrten zu Wartungen und Reparaturen eingestellt werden. Die Garnituren müssten per Tieflader überstellt werden. Dass Reparaturen auch auf der Mühlkreisbahnstrecke möglich wären, besagt ein Protokoll einer Landtagssitzung vom 28. Jänner 2010: Darin weist der damalige Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SP) darauf hin. Auch die ÖBB sprechen davon, dass es möglich ist, grundsätzlich Wartungen vor Ort durchzuführen.

Parlamentarische Anfrage
In Sachen Eisenbahnbrücke bringen die Grünen eine parlamentarische Anfrage an Infrastrukturministerin Doris Bures ein. ,,Sie soll beantworten, wie sie sich die dauernde Einstellung des Bahnbetriebs ab Sommer auf der Eisenbahnbrücke vorstellt, obwohl die Verträge mit dem Land bestehen", ärgert sich Ulrike Schwarz. Auch der Gemeinderat Hofkirchen hat auf Betreiben der Grünen eine Resolution für den Erhalt der Desiro-Garnituren beschlossen.[/quote]

Nachzulesen im Original hier (http://www.tips.at/news/rohrbach/land-leute/285456-muehlkreisbahn-desiro-ende-verletzt-vertrag-mit-dem-land)  :hehe:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 24, 2014, 12:38:00
Wenn's so weitergeht, wird bald aus Aigen bzw. Rohrbach (in Richtung Linz) scharf geschossen! :hehe:
Nun wird bereits aufmagaziniert, damit es losgehen kann: :bier:

Widerstand gegen Schmalspurbahn wird größer
MüHLVIERTEL. Die Bürgermeister wünschen sich mehr Unterstützung von "ihren" Abgeordneten.


Zwar hat Landesrat Reinhold Entholzer (SP) zugesagt, dass die Desiro-Triebwagen auch weiterhin auf der Mühlkreisbahn verkehren sollen, doch die Diskussion um die Zukunft der Bahn ebbt nicht ab. Die Initiative "Zugkunft Mühlkreisbahn" forderte Mittwochabend mehr Unterstützung von der heimischen Politik. Auch die Bürgermeister fühlen sich im Stich gelassen. Doch wo liegen die größten Probleme der Mühlkreisbahn? Ein Erklärungsversuch:

1 Die ÖBB-Infrastruktur:
In dem Moment, als das Wort RegioLiner - mittlerweile firmiert ja die Haider-Idee unter RegioTram - auftauchte, wurden die Arbeiten an der Infrastruktur eingestellt. Weil der Betrieb der Bahn nur bis 2017 im Verkehrsdienstvertrag festgeschrieben ist, besteht für die ÖBB-Infrastruktur auch nicht wirklich Handlungsbedarf.

2 Die Stadt Linz hat naturgemäß überhaupt kein Interesse, dass eine normalspurige Bahn in das Mühlviertel führt.
Der Stau an der Stadteinfahrt stört die Stadtväter nur wenig. Vorschläge von Pendlerinitiativen zur Linderung des Stauproblems wurden und werden in Linz gänzlich ignoriert, zumal diese auch eher halbherzig eingefordert werden. Aus Linzer Sicht reicht eine Straßenbahnlösung bis Rottenegg völlig aus.

3 Das Land Oberösterreich scheint grundsätzlich gewillt, die Nebenbahnen zu übernehmen.
Allerdings sind die Verhandlungen dazu noch nicht einmal gestartet. Laut Landeshauptmann Pühringer sollen diese noch im ersten Halbjahr 2014 stattfinden. Vorher will man sich aus taktischen Gründen nicht festlegen.

4 Die Eisenbahnbrücke: Stadt, Land, ÖBB und die politischen Fraktionen werfen sich gegenseitig Untätigkeit vor.
Fest steht, dass Handlungsbedarf besteht und bis zur Sanierung oder dem Neubau einer Brücke die Donau mit einem normalspurigen Schienenfahrzeug nicht gequert werden kann. Deshalb sprechen sich die Landesräte Hiesl und Entholzer (nach Haider und Kepplinger) für eine schmalspurige Lösung aus. Damit - so soll es den Menschen im Mühlviertel schmackhaft gemacht werden - ist es möglich, die Donau auch ohne Eisenbahnbrücke zu queren und eine Durchbindung zum Hauptbahnhof zu schaffen.

5 Die Kosten: 166 Millionen Euro wurden bei der Präsentation der RegioTram veranschlagt.
Damit würde die Straßenbahn allerdings erst bis Rohrbach fahren. Vor allem das Umspuren auf die in Linz üblichen 900 Millimeter schlägt hier zu Buche - Triebwagen nicht eingerechnet.

6 Die Urfahraner sind fleißige Zugfahrer und überhaupt der Grund dafür, dass die Mühlkreisbahn noch lebt.
5000 Fahrgäste nützen täglich die Bahn. Für die Pendler in Puchenau, Ottensheim und Walding ist die Mühlkreisbahn eine echte Alternative zum Auto.

7 Die Rohrbacher wurden von der Bahn kontinuierlich vertrieben.
Nach dem Hochwasser 2002 wurden wichtige Reparaturmaßnahmen verschleppt. Von den damaligen Fahrgastzahlen von mehr als 1000 Gästen pro Tag kann man nördlich des Saurüssels nur mehr träumen. Immerhin fahren noch 550 bis 600 Passagiere täglich mit. Weshalb die Initiative "Zugkunft Mühkreisbahn sowie Abt Martin Felhofer und einige Bürgermeister auch "mehr Engagement von den heimischen Landespolitikern einfordern.

8 Viele Ideen: Viele Menschen machen sich Gedanken zur Mühlkreisbahn.
In der Bevölkerung hat man allerdings keine rechte Freude mit der Schmalspur-Lösung. Treffendstes Argument: Während der Bauphase (Umspurung) steht der gesamte Bahnbetrieb. Man kann vorerst mit einem Umstiegs-Terminal in Urfahr leben, hat aber die Möglichkeit einer späteren normalspurigen S-Bahn-Lösung noch nicht gänzlich aufgegeben.

9 Die Zukunft: Alles hängt davon ab, wie schnell sich das Land zur Übernahme der Regionalbahnen entscheiden kann
und wie es mit der Eisenbahnbrücke in Linz weitergeht.

"Ich bitte die Politik, Ja zu sagen zur Mühlkreisbahn. 2019 haben wir in Schlägl die Landesausstellung, bis dorthin müssten wir ein gutes Konzept haben. Schließlich könnte man direkt in die Ausstellung hinein fahren. Eine bessere Werbung für den öffentlichen Verkehr gibt es nicht."
Abt Martin Felhofer, Schlägl

"Die Lokal- und Landespolitik muss endlich das tun, was wir Bürgermeister fordern. Wir haben uns schon mehrmals für die Beibehaltung der Normalspur ausgesprochen. Am Land will man das aber offensichtlich nicht hören. Wir müssen den Druck erhöhen."
Wilhelm Peinbauer, Bürgermeister in Oepping


Der Artikel findet sich im Original hier (http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/Widerstand-gegen-Schmalspurbahn-wird-groesser;art69,1312147)...
Ist m. E. ganz gut herausgearbeitet, wo die Ursachen für die heute existierende Situation liegen!
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: TW 581 am Februar 24, 2014, 12:42:18
Zitat
9 Die Zukunft: Alles hängt davon ab, wie schnell sich das Land zur Übernahme der Regionalbahnen entscheiden kann
und wie es mit der Eisenbahnbrücke in Linz weitergeht.


Da die Landespolitik im diesem Punkt schon Jahr nur zuschaut, heißt es wohl bald Abschied nehmen von dieser Nebenbahn, dieser wird durch den Autobus ersetzt werden, wenn nicht JETZT was passiert welche die Bahn rettet!
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 24, 2014, 12:50:10

Zitat
9 Die Zukunft: Alles hängt davon ab, wie schnell sich das Land zur Übernahme der Regionalbahnen entscheiden kann
und wie es mit der Eisenbahnbrücke in Linz weitergeht.


Da die Landespolitik im diesem Punkt schon Jahr nur zuschaut, heißt es wohl bald Abschied nehmen von dieser Nebenbahn, dieser wird durch den Autobus ersetzt werden, wenn nicht JETZT was passiert welche die Bahn rettet!

Daß LH Pühringer auch weiterhin nur zuschaut, fällt mir schwer zu glauben.
Denn: Landtagswahlen sind im Land Oberösterreich für 2015 angesetzt.
Will er es sich mit den Mühlviertlern verscherzen?  :o Die Bevölkerungsmehrheit ist ja seiner Partei zugeneigt - zumindest bis jetzt.  :hehe:
Und: Die oberösterreichische Landesausstellung findet im Jahr 2019 wieder in Schlägl statt.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: TW 581 am Februar 24, 2014, 12:55:08
Nach der Wahl im Jahr 2015 kann man die Bahn ganz ruhig schließen, hat man in NÖ auch so gemacht!

Zitat
Und: Die oberösterreichische Landesausstellung findet im Jahr 2019 wieder in Schlägl statt.

Dorthin kann der Autobus direkt von Linz Hbf hinfahren.  ::)
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am Februar 24, 2014, 18:22:15

Wenn's so weitergeht, wird bald aus Aigen bzw. Rohrbach (in Richtung Linz) scharf geschossen! :hehe:
Nun wird bereits aufmagaziniert, damit es losgehen kann: :bier:


Das ist ein letztes Aufbäumen der Initiative "Zugkunft Mühlkreisbahn". Mit der Übernahme der Linzer Eisenbahnbrücke durch die LinzAG sind die Weichen für die Regiotram gestellt.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 25, 2014, 08:24:45


Wenn's so weitergeht, wird bald aus Aigen bzw. Rohrbach (in Richtung Linz) scharf geschossen! :hehe:
Nun wird bereits aufmagaziniert, damit es losgehen kann: :bier:


Das ist ein letztes Aufbäumen der Initiative "Zugkunft Mühlkreisbahn". Mit der Übernahme der Linzer Eisenbahnbrücke durch die LinzAG sind die Weichen für die Regiotram gestellt.

Aha - und wer wird das Geld dann in die Hand nehmen?  :frech:

Es gilt, einen bestehenden Verkehrsdienstevertrag zu erfüllen - und das ist LH Pühringer - angesichts der Landtagswahlen 2015 - ein verständliches Anliegen.
Die Gemeinden des Mühlviertels machen mobil und da ist es keineswegs gesichert, daß die ÖVP ihre Wähler behält - das weiß Pühringer natürlich. Und die Bürgermeister nutzen die Gunst der Stunde und machen Druck. So z. B. auch die Labyrinthgemeinde Hofkirchen, nicht ganz unwichtig für den Tourismus, die zwar nicht unmittelbar an der Mühlkreisbahn liegt, aber sie hat sich auch klar für den Erhalt bzw. Fortbestand der Bahnstrecke ausgesprochen.
Daß die Stadt Linz kein Interesse an der MKB hat, ist allgemein bekannt. Denen geht es nur um eine Tram bis Rottenegg. Da war nicht wirklich was bis Kleinzell oder gar Rohrbach angedacht. Denn: Das ist - mit Verlaub gesagt - der Stadt so was von wurscht.  :hehe:
Nur: Der Bevölkerung wurde jahrelang vorgegaukelt, daß eine RegioTram bis Rohrbach kommt. In Wahrheit ist das ganze nicht über eine Vorprojektstudie hinausgediehen und wurde wiederum still beeerdigt. Ideales Ablenkungsmanöver durch das Brückentheater. Siehe das Interview mit dem ehem. Regionalmanager der ÖBB, Robert Struger (Antwort #24). Der muß es wissen.

Und die SPÖ. Landesrat Entholzer als zuständiger Verkehrslandesrat wird sich mitsamt seiner Fraktion auch hüten, hier Stimmung gegen die Anliegergemeinden im Mühlviertel zu machen - schließlich will man der ÖVP ja Wählerstimmen abluchsen...  :one:

Und dazu gibt's passend die nächste Pressemeldung: :rock:

Mühlkreisbahn: "Druck aus der Region wieder bündeln"
MÜHLVIERTEL. Initiative "Zugkunft Mühlkreisbahn" nimmt Politik in die Pflicht.

Die Desiro-Triebwagen sollen vorerst bleiben - Mühlviertler wollen aber eine Lösung für die Zeit nach 2017.


Zwar gibt es eine grundsätzliche Zusage, dass die modernen Desiro-Züge auf der Mühlkreisbahn auch weiterhin verkehren, dem Frieden traut aber im Mühlviertel niemand so recht. Aufgerüttelt von OÖN-Berichten, formieren sich die Mühlkreisbahn-Befürworter. Wie berichtet, planten die ÖBB, statt der modernen Garnituren nur noch ältere Modelle zu verwenden. Das Land setzt sich nun für den Erhalt der Desiro-Züge ein.

Rohrbach wachrütteln
Erst am Dienstagabend gab es ein Treffen von gut 40 Bahn-Fans unter der Schirmherrschaft der Aktion "Zugkunft Mühlkreisbahn". "Wir müssen die Menschen und die Politik im Bezirk Rohrbach wieder für das Thema sensibilisieren, besonders die Abgeordneten und die Bürgermeister. Es geht ja vor allem um eine Lösung für die Zeit nach 2017", sagte Alois Hain, Sprecher der "Zugkunft Mühlkreisbahn". Er spricht damit das Problem an, dass der Rückhalt für die Mühlkreisbahn in Urfahr-Umgebung größer erscheint als im Bezirk Rohrbach.

Grundsätzlich kristallisieren sich regional zwei Lager heraus: Die Urfahraner sind fleißige Zugfahrer und der Grund, dass die Mühlkreisbahn noch lebt. 5000 Fahrgäste nützen täglich die Bahn. Für die Pendler in Puchenau, Ottensheim und Walding ist die Mühlkreisbahn eine echte Alternative zum Auto.

Die Fahrgäste aus dem Bezirk Rohrbach wurden dagegen kontinuierlich vertrieben. Nach dem Hochwasser 2002 wurden wichtige Reparaturmaßnahmen verschleppt. Von den damaligen Fahrgastzahlen von mehr als 1000 Gästen pro Tag kann man nördlich des so genannten Saurüssels nur noch träumen. Derzeit fahren noch 550 bis 600 Passagiere täglich mit. Diese Zahlen sind allerdings inoffiziell. Laut Sprecher Mario Brunnmayr geben die ÖBB keine Fahrgastzahlen mehr bekannt, seit es im Personenverkehr Konkurrenten gibt.
Weiter Widerstand gegen Schmalspur

1 RegioTram:
Die wohl teuerste, allerdings von der Landespolitik favorisierte Lösung ist die RegioTram auf 900 Millimeter Schmalspur. 166 Millionen Euro wurden bei der offiziellen Präsentation des Projektes veranschlagt. Damit würde die Straßenbahn allerdings erst bis Rohrbach fahren.

2 Normalspur:
Im Mühlviertel sieht man die Umspurung auf 900 Millimeter kritisch. Erstens glaubt niemand an die Realisierung bis Aigen und zweitens wäre man in der Bauphase ohne Bahnanschluss. Den Umstieg in Urfahr würde man in Kauf nehmen.

3 Verkehrsdienstevertrag:
Bis Ende 2017 müssen die ÖBB die Mühlkreisbahn laut Verkehrsdienstevertrag noch befahren.

Das alles steht hier (http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Muehlkreisbahn-Druck-aus-der-Region-wieder-buendeln;art4,1304986) nachzulesen...

Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am Februar 25, 2014, 19:38:59
Mit Auslaufen des Verkehrsdienstevertrags wird der Betrieb auf der Mühlkreisbahn eingestellt, verkündeten die ÖBB schon mehrfach. Dann wird der Umbau in eine RegioTram (Bund hat dem Land 50% Mitfinanzierung zugesagt) erfolgen oder die Einstellung.
Bei den Landtagswahlen ist die Mühlkreisbahn null von Bedeutung, wenn der LH als Finanzreferent die Bahn Wert schätzen würde, ließe er sie nicht so verfallen. 40 - 60 Mio würde laut der Initiative eine Bestandssanierung kosten, ohne die beim Regiotram-Projekt vorgesehenen Ausbaumaßnahmen.
Weder die Stadt Linz noch die Linz Linien haben Interesse an einer Übernahme der Mühlkreisbahn oder einer Teilstrecke dieser. Dort gilt es die zweite Straßenbahnachse und weitere Projekte im Stadtgebiet zu stemmen.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am Februar 26, 2014, 08:45:06

Mit Auslaufen des Verkehrsdienstevertrags wird der Betrieb auf der Mühlkreisbahn eingestellt, verkündeten die ÖBB schon mehrfach.

Welche ÖBB?
ÖBB Infrastruktur oder ÖBB PV?  ::)


Dann wird der Umbau in eine RegioTram (Bund hat dem Land 50% Mitfinanzierung zugesagt) erfolgen

Ooooooohhhhhhhhhhhhhhhh!  :bier:
Na, da bin ich schon gespannt! Ist nur die Frage, wofür sich das Land entscheidet (Hier ist nicht von der Stadt Linz die Rede). :hehe:
Und mit Zusagen des Bundes - uiiiiiiiiii!  :frech:


...oder die Einstellung.

Ein bisserl was zum Nachlesen (https://www.wko.at/Content.Node/branchen/w/TransportVerkehr/Schienenbahnen/Sommertagung-2012/Beilage2_Aktuelles_aus_Bruessel-Gstettenbauer-13.06.2013_2.pdf) - so einfach wird's nach 2017 vermutlich nicht werden...


Bei den Landtagswahlen ist die Mühlkreisbahn null von Bedeutung...

Tun wir mal abwarten...


...wenn der LH als Finanzreferent die Bahn Wert schätzen würde, ließe er sie nicht so verfallen.

Es geht auch um die Übernahme von Regionalstrecken durch das Land OÖ, nebenbei angemerkt...


40 - 60 Mio würde laut der Initiative eine Bestandssanierung kosten, ohne die beim Regiotram-Projekt vorgesehenen Ausbaumaßnahmen.

Dies ist gemeinhin bekannt..


Weder die Stadt Linz noch die Linz Linien haben Interesse an einer Übernahme der Mühlkreisbahn oder einer Teilstrecke dieser. Dort gilt es die zweite Straßenbahnachse und weitere Projekte im Stadtgebiet zu stemmen.

Das ist das einzige, was in Stein gemeißelt zu sein scheint...

Übigens: Von welcher Fraktion bist Du?   ;D :hehe:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am März 04, 2014, 08:23:20
Bitteschön, jetzt wird wieder über die Brücke diskutiert. Nun schreibt sogar der Standard (http://derstandard.at/1392686989543/Gezerre-um-rostige-Linzer-Bahnbruecke) darüber:  :hehe:


Gezerre um rostige Linzer Bahnbrücke
Kerstin Scheller
3. März 2014, 17:28

Die Linzer Eisenbahnbrücke von Hofschlosser Anton Biro ist stark verrostet und laut SPÖ nicht sanierbar.
   
Die 114 Jahre alte Linzer Eisenbahnbrücke soll abgerissen werden, doch es regt sich Widerstand gegen die Pläne der SPÖ. Die Vertreter anderer Fraktionen wollen das Volk dazu befragen. Allerdings können sie sich nicht auf eine gemeinsame Linie einigen.

Linz - Eigentlich wäre alles geklärt: Die marode Eisenbahnbrücke in Linz wird geschleift, für die neue "ist der Architektenwettbewerb in Vorbereitung", erklärt die zuständige Stadträtin Karin Hörzing (SPÖ). Doch politisch ist der Abriss der historischen Brücke alles andere als abgemacht.

Die ÖVP will das 114 Jahre alte "Baujuwel", eine genietete Eisenfachwerkkonstruktion von Hofschlosser Anton Biro, sanieren lassen und glaubt die Mehrheit der Linzer hinter sich. Deshalb wird sie im Gemeinderat diesen Donnerstag einen Antrag auf eine Volksbefragung einbringen. Auch FPÖ und Grüne möchten die Bürger entscheiden lassen. Dennoch, eine Mehrheit wird sich nicht finden lassen, jede Fraktion will vom Volk etwas anderes abstimmen lassen.Seit vorigem Jahr steht fest, dass die stark verrostete Brücke nicht mehr lange verkehrstüchtig sein wird. Eine Generalsanierung käme auf geschätzte 40 Millionen Euro, was die ÖBB als Eigentümerin jedoch nicht bereit war zu zahlen. Daher stellte sie einen Antrag, die Brücke aus dem Denkmalschutz zu entlassen.

Im Herbst 2013 erließ das zuständige Amt überraschend die "Zerstörungsbewilligung". Denn die Sanierungskosten seien außergewöhnlich hoch, und dann bliebe noch immer ein "Restrisiko" im Hinblick auf die Sicherheit, lautete die Begründung.

Damit schien klar, dass die historische Brücke fallen wird. Die stadteigene Linz AG übernahm diese dann Anfang des Jahres von der ÖBB, und die Vorbereitungen für einen Architektenwettbewerb begannen - ganz zum Ärger der ÖVP, die den Erhalt der Eisenbahnbrücke inklusive Neubaus einer Zusatzbrücke für den Autoverkehr fordert. Klubobfrau Elisabeth Manhal präsentierte deshalb jetzt eine Zwei-Brücken-Lösung, die ihre Partei bei einem Wiener Planungsbüro ausarbeiten ließ (Kosten werden nicht angeführt).

Verschiedene Kostenangaben

Auch der Verein "Rettet die Linzer Eisenbahnbrücke" kämpft seit Monaten für den Fortbestand des "Linzer Ingenieur- und Architekturdenkmals". Mehrere tausend Bürger haben sich dem Verein bereits angeschlossen. Was sie am meisten ärgert: dass die regierende SPÖ eine Sanierung a priori ausschließt und mit falschen Zahlen operiert werde. So sei eine Generalüberholung laut Angebot einer Stahlbaufirma schon für 30 und nicht für 40 Millionen Euro möglich.

Doch bei dem Architekten- und Ingenieurswettbewerb wird nur die Errichtung einer neuen maximal 60 Millionen Euro teuren Donaubrücke ausgelobt. Deshalb hat der Verein seinen Sitz in der Wettbewerbsjury zurückgelegt, ebenso die ÖVP. Mahnal will, dass die Linzer in einer Volksbefragung aus zwei Alternativen auswählen sollen. Zwischen der von der ÖVP favorisierten Zwei-Brücken-Lösung und dem Siegerprojekt aus dem Wettbewerb.

Auch die Grünen möchten die Linzer entscheiden lassen. So soll die Wettbewerbsjury aus den eingereichten Neubauprojekten drei auswählen, anschließend voten die Linzer via Internet für ihr Lieblingsprojekt. Der Antrag für diesen "Pilot der Bürgerbeteiligung" kommt ebenfalls am Donnerstag in den Gemeinderat.

Ganz anderes fordert hingegen die FPÖ. Bevor überhaupt der Wettbewerb gestartet wird, will sie eine Volksbefragung zu folgenden Varianten: Der Renovierung oder dem Abriss der bestehenden Brücke - so lautet der dritte Antrag in der Causa.
"Nicht sanierbar"

Eine Mehrheit wird sich aber für keine der Volksbefragungen finden lassen. Den Vorschlag der Grünen hält Hörzing für "vergabe- und wettbewerbsrechtlich problematisch", wenn nicht die Jury den Sieger bestimmt. Und der ÖVP und FPÖ richtet die Stadträtin aus: "Die Eisenbahnbrücke ist nicht sanierbar. Mit diesem Faktum muss man sich abfinden." (Kerstin Scheller, DER STANDARD, 4.3.2014)

Und so wird es weitere Gutachten geben - für die Brücke - gegen die Brücke!

Jaaaa, das ist Österreich!  :frech: :bier:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am März 10, 2014, 12:47:46
Also, nun die nächste Etappe in der "Brücken-Causa" und betreffend die Mühlkreisbahn:  :hehe:

ÖBB Desiro Züge fahren bis 2019 auf der Mühlkreisbahn
ÖBB investieren und halten an Verträgen mit Bund und Land fest und laden Land Oberösterreich neuerlich zu Gesprächen über Regionalbahn-Zukunft

Linz (OTS) - Um die von vielen als unglücklich empfundene Situation rund um die Linzer Eisenbahnbrücke und die Mühlkreisbahn zu
verbessern, gehen die ÖBB nun in die Offensive: Die ÖBB investieren noch einmal in die Eisenbahnbrücke Linz, damit sie bis Ende 2014 für
Züge befahrbar bleibt. Zusätzlich bauen die ÖBB in Rottenegg eine Servicehalle für die Wartung von Zügen, die ab Anfang 2015 fertig
sein soll. Daher können die bei den Fahrgästen beliebten Desiro-Züge bis 2019 auf der Mühlkreisbahn im Einsatz bleiben. Die ÖBB werden
ihre Verträge mit dem Bund und dem Land selbstverständlich einhalten.
Durch diese Schritte erhält der Partner - das Land Oberösterreich - nun noch mehr Zeit für seine Entscheidung über die Zukunft der
Mühlkreisbahn. Denn es gilt die Zeit nach 2019 zu planen und dafür Entscheidungen zu treffen.

Der Zugverkehr über die Brücke wird nun bis Ende 2014 ermöglicht und muss dann eingestellt werden. Das gilt auch für die städtischen und
überregionalen Busse. Autos, Radfahrer und Fußgänger können die Brücke bis auf weiteres benützen.

Die Zukunft der Eisenbahnbrücke wurde bereits bilateral zwischen ÖBB und der Stadt Linz gelöst: Die Linz Linien werden die Brücke mit Ende
des Jahres übernehmen.

Mühlkreisbahn: Desiro Züge bis 2019
Die Erhaltungsarbeiten an der Brücke sowie eine neue Servicehalle erlauben den Einsatz der beliebten Desiro-Züge bis 2019. Die
Fahrzeuge sind bei den Kunden sehr beliebt, erlauben aber - entgegen anderslautenden Meinungen - nur bei zwei (Puchenau und Aigen-Schlägl)
von insgesamt 19 Haltestellen der Mühlkreisbahn das barrierefreie Ein- und Aussteigen. Bei allen anderen Haltestellen besteht wie
bisher ein Höhenunterschied von 20 Zentimetern.

Zukunft der Regionalbahnen: Rückkehr an Verhandlungstisch wünschenswert
Das Land Oberösterreich hat die Verhandlungen über die Zukunft der Regionalbahnen in der Vergangenheit bereits zweimal abgebrochen.
Dadurch konnte bisher kein bindendes Ergebnis erzielt und umgesetzt werden, was die Ursache für die offene und schwierige Situation auf
den Regionalbahnen, so auch rund um die Mühlkreisbahn, ist. Das Angebot der ÖBB zur partnerschaftlichen Übergabe von 7
oberösterreichischen Regionalbahnen inkl. einem Investitionspaket ist aber nach wie vor aufrecht. Der Abschluss kann, wie er bereits Ende
2012 ausgemacht war, jederzeit erfolgen, sobald das Land dazu bereit ist. In anderen Bundesländern haben die Übernahmen durch die Länder
gut funktioniert: Die steigenden Fahrgastzahlen auf der Pinzgaubahn in Salzburg oder der Mariazellerbahn mit neuen Fahrzeugen in
Niederösterreich sind ein klarer Beleg dafür.

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und
Gütern. Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas und bieten ihren Kunden die höchste Pünktlichkeit in der EU. Mit
konzernweit 39.833 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (davon 35.990 in Österreich, 3.843 im Ausland, zusätzlich 1.814 Lehrlinge) und
Gesamterträgen von rd. 6,27 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Strategische
Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

Jetzt kommt Bewegung in die Sache!   :bier:

Nachzulesen im Original hier (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140310_OTS0088/oebb-desiro-zuege-fahren-bis-2019-auf-der-muehlkreisbahn)....
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Martin am März 10, 2014, 12:49:48
Klingt gut. - Oberösterreich ist anders!
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: TW 581 am März 10, 2014, 12:54:39

Klingt gut. - Oberösterreich ist anders!


Jetzt wäre nur mehr zu hoffen, dass OÖ von der RegioTram abgeht und eine voll Eisenbahn inkl. S-Bahn Stationen in der City zum Hbf realisiert.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am März 10, 2014, 13:54:58

Klingt gut. - Oberösterreich ist anders!

Das ist natürlich im Licht folgender Ereignisse zu sehen:
Und die Brücke wird also erst mit Jahresende von der Linz AG übernommen, interessant! Ich dachte, die wurde schon übernommen!
Also, so wie es aussieht: Alles ist offen, alles ist möglich!  :one: :hehe:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am März 10, 2014, 17:43:25

Jetzt wäre nur mehr zu hoffen, dass OÖ von der RegioTram abgeht und eine voll Eisenbahn inkl. S-Bahn Stationen in der City zum Hbf realisiert.


. . . die dann zum Nachteil der Bevölkerung/Fahrgäste weitaus weniger aufschließungsreich wäre.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am März 10, 2014, 20:39:05


Jetzt wäre nur mehr zu hoffen, dass OÖ von der RegioTram abgeht und eine voll Eisenbahn inkl. S-Bahn Stationen in der City zum Hbf realisiert.


. . . die dann zum Nachteil der Bevölkerung/Fahrgäste weitaus weniger aufschließungsreich wäre.

Das ganze Szenario ist im Moment eine wunderbare Gelegenheit, die RegioTram still zu beerdigen... :hehe:

Nach 2019 ist es denkbar, daß im Zuge einer Neuausschreibung neben ÖBB PV auch andere interessierte Betreiber der Strecke gibt.
LILO? SLB? GKB? Wer auch immer... Und da ist es unerheblich, wem zu deisem Zeitpunkt die Strecke gehört, ÖBB Infra oder Land Oberösterreich..  ;)
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: TW 581 am März 10, 2014, 20:42:08
Die GKB tut sich das in OÖ sicher nicht an!

Veolia ja vielleicht? Es wird bestimmt wieder die ÖBB PV sein, denn wenn das Land genug zahlt fährt man dort noch lange!
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am März 10, 2014, 21:40:04

Die GKB tut sich das in OÖ sicher nicht an!

Ja - wer weiß. Obwohl LILO und SLB natürlich aheliegender sind. Die SLB fahren ja auch nach OÖ (auf ihrer Stammstrecke)


Veolia ja vielleicht?

Ist auch gut möglich.


Es wird bestimmt wieder die ÖBB PV sein, denn wenn das Land genug zahlt fährt man dort noch lange!

Davon wird viel abhängen...  ;)
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: SC Pendolino am April 26, 2014, 10:24:50
Und wieder eine neue Facette in der Brücken-Causa - bitteschön:   :frech:

Linz AG kauft Eisenbahnbrücke gegen Widerstand von VP, FP und Grünen

LINZ. Mehrheitlicher Aufsichtsratsbeschluss - Donauquerung Teil von zweiter Schienenachse.


Was sich länger angekündigt hat, ist seit gestern fix: Die städtische Linz AG kauft den ÖBB die marode Eisenbahnbrücke ab. Die Donauquerung ist ein wesentlicher Teil der Strecke für die geplante zweite Linzer Schienenachse, die von Urfahr aus das östliche Stadtgebiet erschließen soll.

Um diese errichten zu können, braucht die Stadt ÖBB-Grundstücke, deren Kauf durch die Linz AG gestern beschlossen wurde. Der Preis dafür, samt der Eisenbahnbrücke und einem Teil des Schienenstrangs der Mühlkreisbahn, beträgt rund 2,7 Millionen Euro.

Wann wird Brücke abgerissen?

Damit hat sich die SP, die für den Kauf gestimmt hat, gegen die übrigen Gemeinderatsfraktionen durchgesetzt. Dem Vernehmen nach haben Vertreter von VP, FP und den Grünen gestern gegen das Vorhaben gestimmt. Bereits zuvor hatten sie der SP vorgeworfen, die Causa bewusst im Aufsichtsrat zu behandeln, da sie im Gemeinderat keine Mehrheit hätte. Nachdem im Aufsichtsrat neben politischen Vertretern auch weitere Personen, darunter SP-nahe Betriebsräte, sitzen, kam die Mehrheit für den Kauf zustande. Auch die Vergabe der Einreichplanung wurde beschlossen.

Bürgermeister Klaus Luger (SP) appellierte gestern, die Zukunft des öffentlichen Verkehrs nicht für parteipolitisches Kleingeld aufs Spiel zu setzen. "Ohne Brücke und Schienenstrang keine zweite Schienenachse", sagt er.

Unklar ist, wie lange es die Eisenbahnbrücke noch gibt. Diese soll durch einen Übergang für den Individual- und den öffentlichen Verkehr sowie für Fußgänger und Radfahrer ersetzt werden. Eine neue Brücke dürfte nicht vor 2019 stehen, derzeit läuft der Architektenwettbewerb. Aber schon 2016 droht der Abriss der alten Brücke. Denn im Antragstext zur gestrigen Aufsichtsratssitzung steht, dass sich die Linz Linien verpflichten, bis drei Monate vor Ablauf der im Denkmalschutzgesetz normierten Dreijahresfrist die Abtragung der Brücke durchzuführen.

Hintergrund ist, dass laut dem Gesetz ein Bauwerk, das vom Bundesdenkmalamt zum Abriss freigegeben wurde, binnen drei Jahren abgetragen oder baulich verändert werden muss. Sonst erlischt die Bewilligung. Bei der Eisenbahnbrücke wäre das im Herbst 2016. Ein Aufschub von drei weiteren Jahren ist theoretisch möglich. Laut Luger sei nur an Umbauarbeiten gedacht, um dem Gesetz zu entsprechen.

Andere Meinung bei Linz AG?

Pikant ist, dass Linz-AG-Chef Alois Froschauer dem Vernehmen nach in der Aufsichtsratssitzung gesagt haben soll, dass ihm Umbaupläne nicht bekannt seien. "Formal steht im Antrag, dass im Herbst 2016 mit der Zerstörung der Brücke begonnen wird. Das heißt aber nicht, dass es auch so kommt", hieß es dazu erneut aus dem Büro Luger.

Im Original ist dies hier (http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Linz-AG-kauft-Eisenbahnbruecke-gegen-Widerstand-von-VP-FP-und-Gruenen;art4,1369722) nachzulesen...

Eines ist gewiß:
Mit diesem Theater um die Brücke und eine "zweite Schienenachse" für den "Linzer Speckgürtel" setzt sich die Stadt Linz ein bleibendes Denkmal.   :one: :bier:
Darüber wird man auch noch sprechen, wenn die Brücke nicht mehr steht (bzw. stehen sollte).

Und:
Dann werd' ma' mal schauen, wie der gütige Herr Landesvater nun zum dauerhaften Erhalt und der Attaktivierung der Mühlkreisbahn über 2019 hinaus steht bzw. stehen wird... :hehe:
Wann sind Landtagswahlen? Da war doch irgendwas in nächster Zeit...

Und: Es gibt auch das Szenario, daß das Geld für derartige Vorhaben ausgeht bzw. gar nicht vorhanden ist...  :rock:
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: 222 am September 21, 2014, 18:21:23
Es kommt eine neue Brücke:


Pariser Architekten erhalten Zuschlag für die neue Linzer Eisenbahnbrücke

LINZ. Knapp zehn Stunden hatte die Jury beraten, nun ist die Entscheidung, wie die neue Donaubrücke anstelle der Eisenbahnbrücke aussehen soll, gefallen. Wie bereits gestern berichtet, weist die Stahlkonstruktion drei Bögen auf, die in der Nacht beleuchtet werden sollen. Gewisse optische Parallelen zur historischen Eisenbahnbrücke sind erkennbar.

"Das Projekt besticht durch seine Leichtigkeit. Außerdem werden die Ufer- und die Flusslandschaft wenig beeinträchtigt", sagt Architekt Heinz Lang, Vorsitzender der 14-köpfigen Jury des Architekten- und Ingenieurwettbewerbes, die das Siegerprojekt aus acht Vorschlägen gekürt hat. Mit 12:2 Stimmen hatte sich das Gremium für den Entwurf des Pariser Architekturbüros Marc Mimram Ingénierie SA - Marc Mimram Architecte, das bereits Brücken in China und Frankreich entworfen hat, ausgesprochen. Unterstützt wurde der Sieger vom Linzer Ziviltechnikbüro KMP GmbH.

Platz findet auf der Donauquerung neben Individualverkehr, Fußgehern und Radfahrern auch die Straßenbahn. Schließlich ist die Brücke wichtiger Teil der geplanten zweiten Schienenachse. Der Übergang soll aber nicht nur zur raschen Überquerung der Donau, sondern auch zum Innehalten einladen. Dafür sind Balkone mit Sitzbänken vorgesehen.

Bis die neue Brücke steht, werden noch rund fünf Jahre vergehen. "Ende 2014 oder Anfang 2015 sollen die Planungen starten", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SP). Bis alle Verfahren abgeschlossen sind und mit dem Bau begonnen werden kann, wird es zwei bis zweieinhalb Jahre dauern. Noch einmal solange soll die Bauzeit für die Brücke betragen. Das Bauwerk dürfte somit nicht vor 2020 stehen. Die Kosten für die Errichtung betragen laut ersten Schätzungen rund 47 Millionen Euro ohne Umsatzsteuer. Der Kostenrahmen liegt bei 50 Millionen Euro netto. Geplant ist laut Luger, dass sich das Land an der Finanzierung beteiligt.

Rund zwei Jahre ohne Brücke

Fix ist hingegen, dass die Eisenbahnbrücke vor Baubeginn abgerissen werden muss. Ursprünglich war eine Lösung ins Auge gefasst worden, bei der der neue Übergang parallel zum historischen errichtet und anschließend an die Stelle der "Alten Dame" verschoben worden wäre. Dies lässt sich aus Kostengründen nicht verwirklichen, somit müssen Linzer und Pendler mindestens zwei Jahre mit einer Donauquerung weniger auskommen.

Der Forderung vom Verein "Rettet die Eisenbahnbrücke" und der VP, eine neue Brücke neben der 114 Jahre alten zu bauen, hatte das Bundesdenkmalamt eine Absage erteilt. Wie lange die marode Eisenbahnbrücke noch benutzt werden kann, ist unklar. "Die neue Brücke ist deshalb ein Meilenstein für eine sichere Donauüberquerung", sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SP). (cb)

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Pariser-Architekten-erhalten-Zuschlag-fuer-die-neue-Linzer-Eisenbahnbruecke;art4,1503959


Neue Donaubrücke spaltet die Meinungen

LINZ. So sehr wie in der Frage, ob die Eisenbahnbrücke erhalten werden soll oder nicht, gehen die Meinungen auch über das Aussehen der gestern präsentierten neuen Donaubrücke auseinander.

Das Bauwerk, das die Pariser Teilnehmergemeinschaft Marc Mimram Ingénierie SA und Marc Mimram Architecte geplant hat, erinnert mit seinen drei Bögen durchaus an die historische Eisenbahnbrücke.

Kein gutes Haar an der Konstruktion lässt deshalb der Verein "Rettet die Eisenbahnbrücke" (siehe dazu auch untenstehenden Artikel). "Ein Nachbauen alter Formen ist Kitsch und zeigt, wie unentschlossen und ängstlich die Stadt agiert", sagt Vereinsmitglied und Stadtentwickler Lorenz Potocnik. In dieselbe Kerbe schlägt auch die VP, die ebenfalls den Erhalt der "Alten Dame" fordert. Für Vizebürgermeister Bernhard Baier ist der Entwurf "nicht Fisch, nicht Fleisch." Dazu würden die Pläne einen Versuch zeigen, das Erscheinungsbild der Eisenbahnbrücke zu kopieren.

Ihre Forderung nach einer Volksbefragung, ob die marode Eisenbahnbrücke saniert und daneben eine weitere gebaut werden soll oder ob das historische Bauwerk abgerissen und stattdessen ein Neubau entstehen soll, bekräftigt die FP. Für Gemeinderat Werner Pfeffer ist das Siegerprojekt eine Bemühung, "es möglichst allen Recht zu machen."

Ganz anders beurteilt die SP das Siegerprojekt. Bürgermeister Klaus Luger sprach von einem "modernen Architekturprojekt, das symbolisch auf Linz als Stahlstadt hinweist." Vizebürgermeisterin Karin Hörzing nannte das Ergebnis einen "wichtigen Meilenstein". Positiv gestimmt sind die Linzer Grünen. "Im Gegensatz zu den existenten Brücken liefern die Wettbewerbsergebnisse allesamt zukunftsorientierte Lösungen", sagt Stadträtin Eva Schobesberger.

,,Schlimmer als alle bisherigen Befürchtungen"

Bei Erhard Kargel, anerkannter Brückenbauer und Obmann der Plattform ,,Rettet die Eisenbahnbrücke", wohnen zwei Seelen in der Brust, wenn er das Siegerprojekt für die neue ,,Eisenbahnbrücke" sieht.

Doch seine Meinung ist hier wie dort eindeutig (negativ): ,,Ich bin entsetzt und enttäuscht. Das ist schlimmer als all meine Befürchtungen. Die Bögen sind ja nur ein Gag, Seile oder Zugbänder würden ausreichen. Die Jury ist den Architekten auf den Leim gegangen und darauf hereingefallen, dass die neue Brücke ja praktisch eh so ausschaut wie die alte", sagt der renommierte Linzer Brückenbauer.

Mit der Jury geht Kargel hart ins Gericht: ,,Wenn Politiker mit ihrem Hausfrauenverstand eine Brücke bewerten sollen, kann nichts anderes herauskommen."

Ebenso kritisch argumentiert Plattform-Mitglied und Stadtentwickler Lorenz Potocnik: ,,Im Versuch, die Bevölkerung ruhig zu halten, wird formal so getan, als ob die Brücke ohnehin bliebe."

Wie berichtet, sammeln die Gegner im Rahmen einer Bürgerinitiative Unterschriften für den Erhalt der 114 Jahre alten Brücke.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/Neue-Donaubruecke-spaltet-die-Meinungen;art66,1503823


Neue Linzer Donaubrücke präsentiert

Linz soll als Ersatz für die alte Eisenbahnbrücke eine Brücke erhalten, die von einem Pariser Architekturbüro entworfen wurde. Am Donnerstag wurden die Pläne der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Pariser Architekturbüro Marc Mimram hat sich durchgesetzt mit den Plänen für eine Fachwerksbrücke mit angedeuteten Bögen, die insgesamt auch sehr leicht wirkt, wie am Donnerstag bei der Präsentation hervorgehoben wurde.

Nur zwei Gegenstimmen
Die Stahlstruktur soll einerseits die Bedeutung der Stahlindustrie für Linz widerspiegeln, andererseits auch in gewisser Weise an die alte Eisenbrücke erinnern. Die 14-köpfige Jury sprach sich fast zur Gänze dafür aus, es gab nur zwei Gegenstimmen. Der Jury-Vorsitzende, Architekt Heinz Lang sagt: ,,Erinnern ist vielleicht zu direkt gesagt. Es sollte in einer bestimmten Art und Weise an einem Ort, an dem ein signifikantes Bauwerk jetzt doch 100 Jahre gestanden ist, etwas stehen, was dem ebenbürtig ist und vielleicht mit der Wahl dieser Konstruktion eine gewisse Reminiszenz hat. Das ist aber eine Interpretation einiger Jury-Mitglieder gewesen. Ob das so gewollt war, können wir schwer nachvollziehen, aber wir haben es als sehr schönes Motiv empfunden."


Wie gefällt Ihnen die neue Brücke?
84.85%
Gefällt mir.
10.38%
Gefällt mir nicht.
4.76%
Ist mir egal.
Dieses Voting wurde beendet. Angezeigt wird das Endergebnis vom 19.9.2014 um 12.00 Uhr.

http://ooe.orf.at/news/stories/2669172/
Titel: Eisenbahnbrücke Linz wird abgerissen
Beitrag von: Torx am September 28, 2015, 14:40:08
In Linz ist die Volksbefragung klar gegen die alte Eisenbahnbrücke ausgegangen:
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4830738/Eisenbahnbrucke_Linzer-stimmen-fur-Neubau-statt-Renovierung-

Verschiedene Gruppierungen haben dafür bzw. dagegen mobil gemacht:
http://www.bruecke-fuer-linz.at/
http://www.rettetdieeisenbahnbruecke.at/

Wieder ein klassischer Fall wo man als Belohnung für den Verfall den Denkmalschutz aufgehoben hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Linzer_Eisenbahnbr%C3%BCcke

Auch interessant: Während viele in Oberösterreich aus Angst vor Kultur- und Identitätsverlust die FPÖ gewählt haben, war es gleichzeitig für 68% nicht wert die Brücke zu erhalten. Wenn Kultur und Tradition sich darauf beschränken, dass Dirndl und Lederhose 'hip' sind und man in diesem Outfit so lässig mit Strache & Co in der Disco saufen kann...dann ist das wohl das Ergebnis. Ob das viel anders ausgegangen wäre, wenn man darüber abgestimmt hätte ob man einen verfallen gelassenen Vierkanthof für einen Parkplatz abreißt?
Titel: Re: Eisenbahnbrücke Linz wird abgerissen
Beitrag von: Stefan 4076 am September 28, 2015, 18:19:26

Auch interessant: Während viele in Oberösterreich aus Angst vor Kultur- und Identitätsverlust die FPÖ gewählt haben, war es gleichzeitig für 68% nicht wert die Brücke zu erhalten. Wenn Kultur und Tradition sich darauf beschränken, dass Dirndl und Lederhose 'hip' sind und man in diesem Outfit so lässig mit Strache & Co in der Disco saufen kann...dann ist das wohl das Ergebnis. Ob das viel anders ausgegangen wäre, wenn man darüber abgestimmt hätte ob man einen verfallen gelassenen Vierkanthof für einen Parkplatz abreißt?

Wenn einmal die Hauptträger größtenteils durchgerostet sind und nur Verstärkerplatten die Brücke noch zusammenhalten, was will man da noch retten. Die sogenannten "Brückenretter" legten zudem falsche Zahlen auf den Tisch, eine zweiseitige und unverbindliche Kostenschätzung eines Metallbauers ist wenig seriös. Die Mehrkosten von 40 Mio. € der Zweibrückenlösung kann man sinnvoller investieren, dass haben 70 % der Linzer klar entschieden.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: FlipsP am September 28, 2015, 18:52:55
Aber mit dieser Entscheidung ist die Mühlkreisbahn zum Hbf Geschichte oder?
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Provodnik am September 29, 2015, 00:20:32
Also ich versteh das Theater, das in Linz seit Jahren um diese blöde Brücke gemacht wird, schon lang nicht mehr. Das ging jetzt seit 10 Jahren - da muss man einfach einmal eine Entscheidung machen und dann durchziehen, und nicht hundert mal hin- und her überlegen und fünf Gutachten erstellen lassen.
Es wird Zeit, dass mal vollendete Tatsachen geschaffen werden, auch damit die ewigen Diskussionen über die Mühlkreisbahn einmal in eine klare und eindeutige Richtung gehen.

Sich immer alle Optionen offen zu halten, führt mE nur dazu das nix weitergeht, wenn da keine echten Macher am Werk sind. Da wird nur herumdiskutiert, das führt zu nix.
Also räumts die Brücke endlich weg und setzt ein zukunftsträchtiges Konzept für die Mühlkreisbahn um (denn ein solches erfordert nicht unbedingt die alte Brücke).

Ich hab kein grundsätzliches Problem mit der alten Brücke, von mir aus hätt sie auch bleiben können, wenn man vor Jahren eine auf einem schlüssigen Konzept basierende klare Entscheidung diesbezüglich getroffen hätte. Ich hab aber ein Problem mit der dilletantischen Vorgehensweise diesbezüglich in Linz. Von daher bin ich froh, wenn endlich mal Fakten geschaffen sind, denn mit Diskutieren bringen die Linzer das in 100 Jahren nicht zu einem Ende.
Oft gilt halt: Mehr Umsetzen, weniger Diskutieren!


Provodnik
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Cerberus2 am September 29, 2015, 06:49:34
Nur mal eine Frage: Handelt es sich bei dieser Brücke um die auf dem Bild? Wenn ja: dann müsste ja auch im Straßenbereich so etwas wie eine Weizer Lösung gebaut werden ...

Anbei auch ein paar teilweise rostige Büdln vom Mühlkreisbahnhof im November 2004.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am September 29, 2015, 19:56:16

Aber mit dieser Entscheidung ist die Mühlkreisbahn zum Hbf Geschichte oder?

Nein, durch die Einbindung der Mühlkreisbahn in das Straßenbahnnetz entsteht dann nicht nur eine Verbindung zum Hauptbahnhof, sondern auch eine umsteigefreie Verbindung dorthin wo die meisten Fahrgäste ihr Ziel haben, nämlich ins Stadtzentrum.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: FlipsP am September 29, 2015, 19:59:59
Aber die Mühlkreisbahn als Eisenbahn ist damit Geschichte oder? Und somit auch die Bahn im oberen Mühlviertel.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Stefan 4076 am September 29, 2015, 20:48:11

Aber die Mühlkreisbahn als Eisenbahn ist damit Geschichte oder? Und somit auch die Bahn im oberen Mühlviertel.

Den (meisten) Fahrgästen ist es wurscht, ob auf den Schienen eine Eisenbahn oder eine Regiotram fährt, wie weit der Abstand zwischen den Schienen ist usw., man will einfach nur bequem (und möglichst umsteigefrei) von A nach B. Es gibt entlang der Bahn weder touristisches Potenzial, was eine Bahn rechtfertigen würde, noch Firmen/Industrie für eine mögliche Wiederaufnahme des Güterverkehrs. Einziges Potenzial sind die Pendler von/nach Linz, deren Anzahl aber auch im Vergleich zu anderen auf Linz zulaufenden Achsen nicht besonders hoch ist. Hinzu kommt, dass mit dem Bau des Westrings die Bahn weiteres Fahrgastpotenzial verliert.
Titel: Re: [Linz] Neue Hoffnung für Eisenbahnbrücke: Sanierung ist wahrscheinlich
Beitrag von: Hubert Voller am Februar 27, 2016, 13:38:23
Die letzten Stunden der 115 Jahre alten Linzer Eisenbahnbrücke haben geschlagen. In den vergangenen Tagen haben sich viele Menschen von der Linzer Brücke verabschiedet
Abschied von der Eisenbahnbrücke in Bildern
Nachrichten.at;Samstag, 27. Februar 2016 (http://www.nachrichten.at/nachrichten/fotogalerien/cme194107,1440021)

l.g. rellov