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Thema: Diskussion Jakobsdrehgestelle (10244-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Ch. Wagner
Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #15
Alsdann: bei einer Ausschreibung kann jeder mitmachen. In Grazer Fall waren dies 3 Teilnehmer, für alle anderen Hersteller war Graz also offensichtlich nicht interessant genug. Siemens und Bombardier waren zu blöd, um die Ausschreibungsrichtlinien einzuhalten, sind also erst garnicht in die Ausscheidung gekommen. Stadler blieb also übrig. Siemens hat versucht, das zu beeinspruchen, ist aber abgeblitzt. Und seitem haben wir die Variobahn.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #16

Alsdann: bei einer Ausschreibung kann jeder mitmachen. In Grazer Fall waren dies 3 Teilnehmer, für alle anderen Hersteller war Graz also offensichtlich nicht interessant genug. Siemens und Bombardier waren zu blöd, um die Ausschreibungsrichtlinien einzuhalten, sind also erst garnicht in die Ausscheidung gekommen. Stadler blieb also übrig. Siemens hat versucht, das zu beeinspruchen, ist aber abgeblitzt. Und seitem haben wir die Variobahn.
LG!Christian


"Nicht interessant genug"? 45 Fahrzeuge, mit Option auf Verlängerung... welcher Hersteller lässt sich so etwas durch die Lappen gehen wenn er ein passendes Fahrzeug anbieten kann. Dazu wäre bei nur 70% geforderten NF eben zumindest Heiterblick problemlos in der Lage gewesen; beim Alstom Citadis bin ich mir jetzt nicht sicher, ob der mit nur 2,30m Breite verfügbar ist bzw. ob er den Mindestradius schafft.

Bombardier war sich wohl (leider?) zu sicher; bei Siemens vermute ich auch intern einige Unstimmigkeiten. Gerüchteweise ist mit dem ULF als Nischenserie nicht wirklich jeder glücklich, kann also gut sein dass Graz auch eine Art interner Kampf war zwischen denen die den ULF weiter produzieren wollen und jenen die ihn eher loswerden wollen. Aber selbst bei Einhaltung der Richtlinien: der Preis und nicht zuletzt auch die komplett unterschiedliche Technik hätte den ULF wohl so oder so ins Abseits befördert.

Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #17
Ich glaube nicht, dass die angedacht gewesene Verlängerung der Variobahnen schon Bestandteil der Ausschreibung war ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #18
AFAIK war die Option einer Verlängerung sehr wohl Bestandteil der Ausschreibung.

Das könnte sogar durchaus ein Grund für das Ausbleiben von Angeboten für 70%- NF-
Drehgestellfahrzeuge gewesen sein, da diese Konzepte meist keine Verlängerungsmöglichkeit
bieten.

Durch den Einbau zusätzlicher Module verlängern lassen sich der NGT D8DD zum NGT D12DD,
die allerdings 29,3 bzw 44,6m lang sind und daher nicht in das Grazer 27 bzw max 40m- Dogma
passen. Eine Verkürzung der einzelnen Fahrzeugteile dürfte bei diesem Typ bauartbedingt
(eben wegen der Drehgestelle) kaum möglich sein...

Bleibt eigentlich nur mehr der Flexity- Classic in der Krakauer Version (NGT6) und der 301, der
für Orleans in einer Breite von 2,32m gebaut wurde (es geht also!), den Alstom aber offensichtlich
nicht mehr zu produzieren bereit ist, sowie das CAF- Fahrzeug für Bilbao, das, wies scheint, auch
nicht mehr angeboten wird.

Die Verlängerungsoption allein schließt also fast alle verfügbaren Drehgestellfahrzeuge
schon von vornherein aus....

LG Rainer


Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #19

Die Verlängerungsoption allein schließt also fast alle verfügbaren Drehgestellfahrzeuge
schon von vornherein aus....


Aus dem LeoLiner hätte man sicher etwas basteln können; ich denke nicht dass eine oder zwei weitere Sänften mit Laufradsätzen bei dem ein großes Problem wären (und weil ganz vorne und ganz hinten ein vollwertiges Drehgestell mit viel Platz sitzt wäre da auch bei einem 10-Achser eine entsprechende Motorisierung machbar gewesen).

Beim Flexity Classic lässt sich die Gesamtlänge sehr leicht durch die Länge der schwebenden Sänften variieren, wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob man damit ganze 4m "einsparen" kann. Aber das stand ja auch nicht zur Diskussion, da Bombardier ohnehin den Cityrunner angeboten hat (und das wohl auch getan hätte wenn ein geringerer NF-Anteil erlaubt gewesen wäre).

Der Skoda ForCity zeigt dass es auch mit Jacobsdrehgetsellen geht (aber wie schon gesagt stand der damals ja noch nicht zur Verfügung).



Am Ende denke ich aber immer noch, dass die Variobahn kein gar so schlechtes Fahrzeug ist, zumindest wenn man nicht die billigste Fahrwerksausführung nimmt. Und gerade bei letzterem Punkt besteht ja immer noch Hoffnung, denn prinzipiell kann man da wohl immer noch eine Luftfederung nachrüsten.

Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #20
Ich vermeide es grundsätzlich, mich auf die Frage einzulassen, ob und was man aus irgendeinem
Fahrzeugkonzept "basteln" könnte, sondern beschränke mich der Seriosität halber
bewusst auf Produkte, die von der Industrie auch tatsächlich angeboten werden.


[...] Beim Flexity Classic lässt sich die Gesamtlänge sehr leicht durch die Länge der schwebenden Sänften variieren, [...]


Aufpassen bitte!! "Flexity Classic" ist kein Fahrzeugtyp, sondern eine sehr große Fahrzeugfamilie mit
unterschiedlichsten Konfigurationen ( und mein "favorite" darunter ist ganz eindeutig die ER- Auführung
für Kassel, die aber auch keine Verlängerungsoption bietet ).
Aus dem Kontext schließe ich allerdings, dass Du Dich da auf die Fahrzeuge für Dresden und Leipzig
beziehst.. :


[...] wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob man damit ganze 4m "einsparen" kann. [...]


Sicher nicht, tatsächlich geht es ja um 2,3m für eine Sänfte in der 8-achsigen Version. Dabei würde
dann nicht einmal ein reines Türmodul übrigbleiben (was für die GVB / Graz Linien natürlich kein Problem
wäre  :ätsch: ), Tatsache bleibt aber, dass schwebende Fahrzeugteile eine gewisse Mindestlänge
aufweisen müssen, um einen stabilen Lauf des TW zu gewährleisten, va bei der Fahrt durch S- Kurven
(die es - frei von Übergangsbögen - gerade in Graz in rekordverdächtiger Anzahl gibt...  :P ).


Die Option zu einer nachträglichen Verlängerung um zusätzliche Module weisen jedenfalls grundsätzlich
nur diese Fahrzeugkonzepte auf, die über kurze, drehgestelllose Fahrwerkmodule verfügen ( in der
- deutschen - Fachpresse als "Gelenk(zwischen)wägelchen" bezeichnet ), alle anderen - in diesem Sinne -
modular aufgebauten Fahrzeuge sind ohnehin 100%- NF- Typen, neben den Multigelenkern ULF, Avenio
und 15T, von denen aber außer dem ULF zum Ausschreibungszeitpunkt eben noch keiner verfügbar
war.


Am Ende denke ich aber immer noch, dass die Variobahn kein gar so schlechtes Fahrzeug ist, zumindest wenn man nicht die billigste Fahrwerksausführung nimmt.


Das sehe ich genauso.
Denn vorausgesetzt, man stellt dem Fahrzeug ein entsprechendes Netz zur Verfügung, fährt es
auch problemlos wie zB in Bergen.



Und gerade bei letzterem Punkt besteht ja immer noch Hoffnung, denn prinzipiell kann man da wohl immer noch eine Luftfederung nachrüsten.


Der Zug dürfte allerdings abgefahren sein, denn bei der oa Remisenführung wurden wir auch
darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Ausführung der Sekundärfederung kein Kriterium in der
Ausschreibung war.

LG Rainer

  • 4010
Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #21

....neben den Multigelenkern ULF, Avenio und 15T, von denen aber außer dem ULF zum Ausschreibungszeitpunkt eben noch keiner verfügbar war.


Den Avenio gab's aber schon - nur halt nicht unter dem Namen, sondern als Combino Plus in Budapest und Portugal. Nur Siemens wollte halt den ULF ins Rennen schicken, da erhoffte man sich zumindestens in Österreich einen kleinen Erfolg, wenn's scho im Ausland nicht klappt.


Der Zug dürfte allerdings abgefahren sein, denn bei der oa Remisenführung wurden wir auch
darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Ausführung der Sekundärfederung kein Kriterium in der
Ausschreibung war.


Da sieht man's wieder: Stadler hat geliefert, was bestellt wurde - und es wurde möglichst kostenminimiert gedacht und bestellt!

  • TW 22
Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #22

Ich glaube nicht, dass die angedacht gewesene Verlängerung der Variobahnen schon Bestandteil der Ausschreibung war ...


Und warum wurde dann dies angeboten? Selbstverständlich waren die Verlängerungsmodulle schon Bestandteil der Ausschreibung (als Option - inkl. zeitlichen Rahmen).

8)

Re: Diskussion Jakobsdrehgestelle
Antwort #23


[...] Beim Flexity Classic lässt sich die Gesamtlänge sehr leicht durch die Länge der schwebenden Sänften variieren, [...]


Aufpassen bitte!! "Flexity Classic" ist kein Fahrzeugtyp, sondern eine sehr große Fahrzeugfamilie mit
unterschiedlichsten Konfigurationen ( und mein "favorite" darunter ist ganz eindeutig die ER- Auführung


Der Grundaufbau des "Flexity Clasic" ist immer gleich: es gibt vierachsige Module mit 2'2' oder B'B', zwischen die entweder schwebende Sänften gehängt werden (NGT D8DD, D12DD, 12-LEI, ...) oder die ein- oder beidseitig mit Modulen mit einem Laufdrehgestell, welche sich mittig abstützen, ergänzt werden (NGT6DE, NGT8 Dortmund, ...). Lediglich die Krakauer Wagen passen nicht in dieses Schema, bei denen hat das Mittelsegment nur zwei Achsen (also quasi eine Mischung aus Flexity-Outlook-Mittelstück und Flexity-Classic Endmodulen).

Siehe http://www.bombardier.com/en/transportation/products-services/rail-vehicles/light-rail-vehicles/flexity-trams - dort gibts auch technische Zeichnungen: Adelaide, Bremen, Dessau, Dortmund, Dresden, Essen, Frankfurt, Genf, Kassel, Krakau, Leipzig, Schwerin haben alle die selbe Grundkonstruktion.

Dann gibts noch den "Flexity Outlook" (vulgo Cityrunner) und die Eurotram (Strasbourg, Porto, Mailand) die sie auch noch irgendwie unter dem Namen 'Flexity' vermarkten.

Zitat

für Kassel, die aber auch keine Verlängerungsoption bietet ).


Doch, sogar verschiedene Varianten:
* vierachsiges Modul + eine Sänfte in der Mitte einfügen
* zweiachsiges Modul ohne Führerstand einfügen, dass sich auf dem vorhandenen vierachsigen abstützt

In beiden fällen müssten die neuen Module natürlich motorisiert sein, aber die gibts ja schon.

Zitat

Die Option zu einer nachträglichen Verlängerung um zusätzliche Module weisen jedenfalls grundsätzlich
nur diese Fahrzeugkonzepte auf, die über kurze, drehgestelllose Fahrwerkmodule verfügen


Siehe oben. Einen z.B. NGT D8DD kann man mit vorhandenen Teilen verlängern (um Sänfte + 4x oder Sänfte + 2x wie bei den Krakauern). Die Krakauer Ausführung kann man überhaupt genauso verlängern wie einen Cityrunner: neue Sänfte + 2x, da ändert sich an den Fahrzeugenden nichts.
Außerdem kann man immer noch zweiachsige Endmodule ohne Führerstand bauen, und sie als einseitig abgestützte Mittelteile verwenden.

Solange ganz vorne und ganz hinten ein richtiges Drehgestell sitzt ist vermutlich auch jede Variante davon gleisschonender als Fahrzeuge von der Grundkonstruktion der Cityrunner oder VB.

Zitat


Und gerade bei letzterem Punkt besteht ja immer noch Hoffnung, denn prinzipiell kann man da wohl immer noch eine Luftfederung nachrüsten.


Der Zug dürfte allerdings abgefahren sein, denn bei der oa Remisenführung wurden wir auch
darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Ausführung der Sekundärfederung kein Kriterium in der
Ausschreibung war.


Die derzeitigen Umbauten waren auch nicht Teil der Ausschreibung :)