Millionen für den Ausbau der steirischen Tunnels

Mehrere Autobahn-Großbaustellen kommen in den nächsten Jahren auf die steirischen Autofahrer zu. Die Asfinag pumpt Hunderte Millionen Euro in den Ausbau der Tunnels.

Viel Verkehr und viele Baustellen: So werden sich die steirischen Autobahnen auch in den nächsten Jahren präsentieren. Allein heuer wendet die Autobahngesellschaft Asfinag 70 Millionen Euro für die Sanierung viel befahrener Schnellstraßen- und Autobahnteilstücke im Land auf. In den nächsten sechs Jahren liegen die Investitionen im dreistelligen Millionenbereich.

Priorität hat dabei die Tunnelsicherheit. Noch im heurigen Oktober startet die Sanierung des Niklasdorftunnels (S 6), die 2013 abgeschlossen sein soll. Ebenfalls 2013 soll die zweite Röhre des Bosrucktunnels (A 9) fertiggestellt sein, jene des Gleinalmtunnels wird 2013 bis 2017 gebaut. Die Planungen dafür haben bereits begonnen. Allein für dieses Projekt sind 315 Millionen Euro veranschlagt.

Die neuen Raststätten

A 2 - Zöbern-Pinggau: Sanierung beide Richtungen, März 2011 bis Oktober 2011, Weiterführung 2012
A 2 - Ilz-Sinabelkirchen: Sanierung Richtung Wien, August 2011 bis Ende November 2011
A 2 - Anschlussstelle Graz Ost: Sanierung der Brücken und Rampen, Juli 2011 bis Ende September 2011
A 2 - Anschlussstelle Lieboch: Juli 2011 bis Mitte November 2011
S 6 - Leoben West-St. Michael: Sanierung beide Richtungen, Juli 2011 bis Ende November 2011
S 6 - Niklasdorftunnel: Generalsanierung des Tunnels von Anfang Oktober 2011 bis spätestens Sommerbeginn 2013
A 9 - Bosrucktunnel: Zweite Röhre: Baubeginn 2009, Verkehrsfreigabe 2013. Dazu kommt die Generalsanierung der bestehenden Röhre von 2013 bis 2015
A 9 - Gleinalmtunnel: Für die zweite Röhre ist der Baubeginn 2013 geplant, die Verkehrsfreigabe sollte 2017 erfolgen. Danach steht die Sanierung der ersten Röhre bis 2019 an.

Geplante Rastplätze mit einer Gesamtinvestition von 22 Millionen Euro:

2011: Raststätte Krachelberg Süd (A 2)
2012: Raststätten Krachelberg Nord (A 2), Lindegg Ost und West (A 2) sowie Premstätten (A 9)
2014: Raststätte Schäffern Ost (A 2)
2015: Raststätte Ardning (A 9)

Für Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) und Asfinag-Geschäftsführer Gernot Brandtner sind solche Projekte zur Steigerung der Verkehrssicherheit in den steirischen Tunnels die wichtigsten Investitionsmaßnahmen im Straßenverkehr. Seit 2007 konnten die Unfälle und Brände in den Röhren laut Kurzmann um fast 50 Prozent von 119 Ereignissen auf 61 reduziert werden. Über die Initiative "Zurückschalten und Auftanken" sollen außerdem bis 2015 an den steirischen Autobahnen und Schnellstraßen sieben neue Rastplätze gebaut werden.

Brennpunkt Plabutsch

Als unausweichlich für die Verkehrssicherheit betrachtet Kurzmann die Section Control für den Plabutschtunnel, die im Herbst kommen soll: "Die Verkehrsteilnehmer fahren meist mit 120 km/h durch den Tunnel, das ist kein Kavaliersdelikt", so Kurzmann. Die Section Control bewege die Bevölkerung am ehesten zum sicheren Fahren.

Zu den aktuellen Problemen mit den Frontradaren meinten Kurzmann und Brandtner unisono, dass der Austausch der Geräte rasch und problemlos funktionieren werde.
ALEXANDER LOGAR

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/muerzzuschlag/spital_am_semmering/2825792/asfinag-saniert-tunnels-2013-bau-zweiter-gleinalm-roehre.story

Ich hoffe, dem Land kostet das keinen Cent.

Beim Ausbau der Autobahnen und Schnellstraßen hat der Bund genug Geld, aber für den zwei Stunden Takt der ICs zwischen Graz - Salzburg nicht.     So sieht wohl die Verkehrspolitik in Österreich aus.

Man darf darauf hinweisen, dass auch hier die Kosten alle ohne Finanzierung dargestellt werden, die in letzter Zeit von Kritikern bei Bahnprojekten immer hinzu addiert werden.

Dafür gibts ja auch die Autobahnvignette 

Beim Tunnelausbau hat man halt mit dem Sicherheitsgewinn ein absolutes Totschlagargument. Dass dadurch quasi nebenbei das (Auto-)Verkehrsaufkommen steigt, Fracht von der Schiene auf die Straße verlagert wird usw. ist vergleichsweise völlig irrelevant (zumindest in der öffentlichen Meinung; dass mehr Straßenverkehr wieder mehr Unfälle bedeutet ist eine indirekte Verschlechterung, der natürlich viel weniger sichtbar ist als der Sicherheitsgewinn direkt im Tunnel).

Nachdem die Schnellstraße nach Bruck ja fertig ist könnte man den Gleinalmtunnel ja komplett schließen oder? Schließlich fahren ja praktisch keine Leute nach Linz und Salzburg, wie wir gerade eindrucksvoll von den ÖBB und Volksverrätern lernen...

In Wirklichkeit hätte man sich ja eine der beiden Strecken "erspart", entweder die Gleinalmautobahn (mit Tunnel) oder die Brucker Schnellstraße!!!

W.

Beim Tunnelausbau hat man halt mit dem Sicherheitsgewinn ein absolutes Totschlagargument. Dass dadurch quasi nebenbei das (Auto-)Verkehrsaufkommen steigt, Fracht von der Schiene auf die Straße verlagert wird usw. ist vergleichsweise völlig irrelevant (zumindest in der öffentlichen Meinung; dass mehr Straßenverkehr wieder mehr Unfälle bedeutet ist eine indirekte Verschlechterung, der natürlich viel weniger sichtbar ist als der Sicherheitsgewinn direkt im Tunnel).

Stimmt so nicht wirklich. Mehr Verkehr bedeutet nicht automatisch mehr Unfälle. Wenn die Autobahn sich der Kapazitätsgrenze nähert sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer, es wird nicht mehr so viel gedrängelt (weil es nichts mehr "bringt"), riskante Manöver werden weniger usw.

Die Gesamtzahl der Unfälle mag steigen, aber die Anzahl der Unfälle pro Fahrzeug sinkt mit steigendem Verkehrsaufkommen. Am meisten Unfälle pro Fahrzeug passiert auf Straßen auf denen man vermeintlich freie, ungestörte Fahrt hat.

Dafür gibts ja auch die Autobahnvignette 

Nur mit der Autobahnvignette kann man defintiv einen 315 Millionen Euro Tunnel finanzieren.

Dafür gibts ja auch die Autobahnvignette 

Nur mit der Autobahnvignette kann man defintiv einen 315 Millionen Euro Tunnel finanzieren.

Ja, problemlos:

,,Im Kalenderjahr 2010 erwartet die ASFINAG Vignettenerlöse in Höhe von EUR 355 Mio. und damit eine Steigerung der Vignetteneinnahmen von rund EUR 15 Mio., wobei in etwa EUR 11 Mio. aus der Valorisierung (2009: +3,2%) und rund EUR 4 Mio. aus Mehrverkäufen stammen", erläutert Dr. Josef Fiala, Geschäftsführer der ASFINAG Maut Service GmbH.

Gefunden unter http://www.asfinag.at/vignette-2011

Das mag schon stimmen. Aber die Straßenerhaltung kommt da auch noch dazu.
Die ASFINAG erwartet sich also 355 Millionen Euro Einnahmen und kann damit ohne weitere Hilfe Tunnel bauen.

Ein kleiner Vergleich: Die ÖBB Infra nimmt nur durch das Infrastrukturbenützungsentgelt 464,3 Millionen Euro ein (Quelle: Geschäftsbericht ÖBB Infrastruktur
2010). Und finananzieren die sich irgendeinen Tunnel selbst? Ich denke nicht.

lg

Man müsste sämtliche Straßen zusperren, welche nicht wirtschaftlich sind. Darüber traut sich kein Politiker zu reden.

Man müsste sämtliche Straßen zusperren, welche nicht wirtschaftlich sind.

Nein. Ich finde es nur lächerlich, wenn man dann bei der Eisenbahn wegen Unwirtschaftlichkeit sempert.

lg