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Thema: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege (2385-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Grüne Initiativen im Gemeinderat abgeschmettert

Stadträtin Schwentner: In Graz fehlt der Mut für eine echte Verkehrswende




,,Wir dürfen nach der Corona-Krise nicht zur Tagesordnung übergehen. Jetzt ist ein Zeitfenster, um eingefahrene Pfade zu verlassen, den öffentlichen Raum neu zu verteilen und in Projekte zu investieren, die das Klima schützen und die Regionalwirtschaft stärken," so die Grüne Stadträtin Judith Schwentner.

Das waren auch die Themen, die die Gemeinderät*innen der Grazer Grünen im heutigen Gemeinderat dringlich machten. So forderte die Grüne Wirtschaftssprecherin Andrea Pavlovec-Meixner gerade in der zu erwartenden Rezession ein mutiges städtisches Konjunkturpaket ein: ,,Leisten die Investitionen einen Beitrag zum Klimaschutz? Schaffen sie in Graz Arbeitsplätze und gewährleisten sie eine regionale Wertschöpfung? Das sind die Fragen, die sich die Stadt Graz künftig bei jeder Investition stellen muss," so Pavlovec-Meixner.

Eine mutige und entschlossene Vorgangsweise bei der Neuverteilung des Straßenraums forderte der Grüne Klubobmann Karl Dreisiebner ein:

,,Eine echte Verkehrswende mit mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ist in Zeiten der Corona-Krise eine absolute Notwendigkeit für jede Stadt. Fußgänger*innen brauchen Platz um die Abstandsregeln einhalten zu können und wenn die Schulen wieder öffnen, wird es auch in den Öffis wieder eng. Pop-Up-Radwege, schnell umgesetzte Begegnungs- und Fußgänger*innen-Zonen sind ein Gebot der Stunde," so der Appell von Dreisiebner.

Beide Dringliche Anträge wurden von Schwarz-Blau abgeschmettert, auch Verkehrsstadträtin Kahr sah keinen Anlass, jetzt Raum für sanfte Mobilität zu schaffen.

Dazu die Grüne Stadträtin Judith Schwentner: ,,Was uns die heutige Gemeinderatsdebatte gezeigt hat ist, dass in Graz sowohl der politische Wille als auch der Mut fehlt, um eine echte Verkehrswende jetzt anzugehen. Damit bleibt Graz in Sachen moderne Mobilitätspolitik weit hinter anderen Städten zurück. Letztendlich geht das auf Kosten der Lebensqualität aller Menschen, die in Graz leben."

Presseaussendung der Grazer Grünen

{hr]

Mehr dazu:

https://steiermark.orf.at/stories/3048632/
Liebe Grüße
Martin

Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #1
Hmmmm, aus der Kategorie "Quaak" eines grünen Frosches. Mir erscheint das wenig durchdacht genauso wie der Uni-Kreisverkehr.

Lieber besser kleinere gezielte Massnahmen. Die Keplerbrücke-Radunterquerung zum Beispiel wenngleich auch nicht sooo klein. Denke mir jedes mal wie toll die ist und wie es früher war.

p.s. Beim Uni-Kreisverkehr denke ich mir aber wie toll war es früher (ohne wie jetzt Angst zu haben niedergefahren zu werden).

Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #2
...

p.s. Beim Uni-Kreisverkehr denke ich mir aber wie toll war es früher (ohne wie jetzt Angst zu haben niedergefahren zu werden).

Die Unfallzahlen sind aber seit damals deutlich gesunken. Das war einst der hauptgrund für den Umbau. Die Umsetzung des zweiten Grundes, die optische Attraktivierung, ist nicht wirklich gelungen.

Im Übrigen hat der Platz einen Namen: Sonnenfelsplatz. Die "Keplerbrücke-Radunterquerung" heißt seit Jahren Elise-Steininger-Steg.

  • kroko
Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #3
Der Sonnenfelsplatz ist ein weitgehend gescheitertes Experiment. Wenn ich denke was damals für ein Aufwand betrieben wurde mit Bürgerbeteiligung usw. Jetzt ist es ein lieblos gestalteter Platz wie viele andere in Graz. Die Attraktivierung für Fußgänger und Radfahrer hat nicht wirklich stattgefunden, de facto ist's kein "Shared Space" sondern vor allem ein Platz für den Autoverkehr - die Fußgänger schleichen meistens an den Rändern entlang.

Klar ist freilich auch: es wäre höchste Zeit, die Zinzendorfgasse autofrei zu machen - damit gewinnt natürlich auch der Sonnenfelsplatz immens.

Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #4
Der Sonnenfelsplatz ist ein weitgehend gescheitertes Experiment. Wenn ich denke was damals für ein Aufwand betrieben wurde mit Bürgerbeteiligung usw. Jetzt ist es ein lieblos gestalteter Platz wie viele andere in Graz. Die Attraktivierung für Fußgänger und Radfahrer hat nicht wirklich stattgefunden, de facto ist's kein "Shared Space" sondern vor allem ein Platz für den Autoverkehr - die Fußgänger schleichen meistens an den Rändern entlang.

Klar ist freilich auch: es wäre höchste Zeit, die Zinzendorfgasse autofrei zu machen - damit gewinnt natürlich auch der Sonnenfelsplatz immens.

Stimmt natürlich größtenteils. Aber toll, wie scheurin behauptet, war der Platz vor dem Umbau, als unfallträchtiger Kreisverkehr mit einem verkümmerten Baum in der Mitte, auch nicht. Zur mangelnden optischen Attraktivität trägt nicht nur der Platz selbst (die Gestaltung wurde lt. Planungen nur mangelhaft umgesetzt), sondern auch das hässliche Vorgelände der Mensa bei (das wurde einst auch bei Umfragen unter Passanten so beurteilt). Für mehr Attraktivität unter Radfahrern und Fußgängern bräuchte es neben der Zinzendorfgasse als Fußgängerzone noch zusätzlich ein Sackgassenkonzept für den MIV für die anderen einmündenen Straßen. Man müsste sich dann aber auch ein Konzept für die betreffenden Buslinien überlegen.

  • Amon
Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #5
Zitat
Der Sonnenfelsplatz ist ein weitgehend gescheitertes Experiment.

Würd ich so nicht sagen. Der Platz ist zwar nicht schön, aber das Shared-Space-Konzept funktioniert. Falls tatsächlich die ganze Zinzendorfgasse zur BeZo werden sollte, kann ja auch der Platz nochmals in Angriff genommen werden.

Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #6
Oje wollte das nur als Beispiel  hernehmen und keine Diskussion darüber verursachen.

Ps unter uns Studenten war und ist das immer der Uni Kreisverkehr und den Namen des Steges werde ich mir nie merken können.

  • Amon
Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #7
Wie singt Sinemus so schön:

"ich schwöre, ich hab's probiert und bin hinaufmarschiert,
war schon fast bei Kreisverkehr.
Bin auf ein Bier schnell in die Wartburg rein
und vom Rest weiß ich nichts mehr"


Wie auch immer. Die Diskussion gestern war an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Wenn aber die von Stadträtin Kahr angeküdigten Projekte allesamt umgesetzt werden (u.a. der TU-Schnellradweg, der Lückenschluss am Grieskai, die neue Zinzendorfgasse und eine Fahrradstraße), ist das schonmal besser als nichts.

Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #8
Der Sonnenfelsplatz ist ein weitgehend gescheitertes Experiment. Wenn ich denke was damals für ein Aufwand betrieben wurde mit Bürgerbeteiligung usw. Jetzt ist es ein lieblos gestalteter Platz wie viele andere in Graz. Die Attraktivierung für Fußgänger und Radfahrer hat nicht wirklich stattgefunden, de facto ist's kein "Shared Space" sondern vor allem ein Platz für den Autoverkehr - die Fußgänger schleichen meistens an den Rändern entlang.

Das liegt aber v. a. auch an den rechtlichen Änderungen durch einen späteren Verkehrsstadtrat und jetzigen Vizebürgermeister, der dort Rechtssicherheit (für die Autofahrer) haben wollte. Und solche "Projekte" muss man natürlich auch betreuen - das passiert eben auch nicht ...

Problem ist sicherlich, dass bei den Ämter eine gewisse "Behebigkeit" herrscht, die solche "Pop-Up"-Maßnahmen dann gerne behindern, weil da sofort irgendwelche rechtlichen Keulen kommen. Die Elke Kahr ist schon eine vernünftige Politikern, aber halt auch keine brennende Verkehrsaktivistin am Stadtsenatsstuhl. Und die Grünen wollen halt wieder in ihr angestammtes Revier zurück und machen es ihr da auch nicht so leicht, obwohl man doch gemeinsam (gerade bei Verkehrsmaßnahmen) einiges erreichen könnte ...

In Wirklichkeit hält der Bürgermeister die Zügel in der Hand, der Vizebürgermeister hat es bei seiner Wutrede ja eh auf den Punkt gebracht, in der er sinngemäß meinte, dass die Stadträte außerhalb der Koalition überhaupt froh sein dürfen, am Budgettisch zu sitzen und zumindest etwas zu kriegen. Das sagt ja alles, in einer Stadt wo laut Statut eine Konzentrationsregierung tätig sein MUSS. Demokratiepolitisch ist das eine sehr gefährliche und gewagte Aussage, aber wir kennen ja den Vater des Gedankens (ebenso wie die unsachlichen Ergüsse bei der vorletzten Sitzung durch den FP-Klubobmann in Richtung Coronakrise, die schon fast in Richtung Verschwörungstheorien gingen).

In beiden Fällen hat der Herr Bürgermeister in Richtung StR Riegler und Hohensinner nur milde gelächelt.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • ptg
Re: Grüne fordern mehr Platz für Geh- und Radwege
Antwort #9
Verkehrstechnisch funktioniert der Sonnenfelsplatz genauso wie alle anderen Begegnungszonen - zumindest die, die ich kenne (Sonnenfelsplatz, LKH, Laßnitzhöhe und ein paar in Wien) - nicht, weil
- 95% der Verkehrsteilnehmer die geltenden Regeln nicht kennen und auch verkehrspolitisch (und das nicht nur auf Gemeinde- sondern auch Landes- und Bundesebene sowie durch div. Vereine) kein Interesse da ist, das Bewusstsein dafür zu stärken
- man bauliche und optische Maßnahmen treffen muss, damit Autofahrer, obwohl es prinzipiell sowieso nicht erlaubt wäre (hat wiederum mit dem vorherigen Punkt zu tun), dort nicht parken. Dadurch geht aber die eigentliche Intention, einen mehr oder weniger offenen Verkehrsraum zu schaffen, verloren und wird allen Verkehrsteilnehmern doch wieder eine "Straße" mit der Vorrherrschaft des Autos suggeriert. 
- keinerlei verkehrs(beg)leitende Massnahmen getroffen werden, den MIV zu minimieren, wodurch dieser dominant und damit die klassische Rollenverteilung "erst das Auto, dann der Rest" bleibt.