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Thema: mur.at schickt eigenen Mini-Satelliten ins All (1527-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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mur.at schickt eigenen Mini-Satelliten ins All

mur.at schickt eigenen Mini-Satelliten ins All

Das Kunstnetzwerk mur.at will 2011 einen Minisatelliten ins All schicken. In der ESC im (Raum-)Labor laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Kleine Zeitung ist mit an Bord.


Es klingt wie ein Faschingsscherz: Abseits von NASA, James Bond & Co. will das Grazer Kunstnetzwerk mur.at im kommenden Jahr einen eigenen Minisatelliten ins All schicken. Ausgestattet mit diversen Sensoren und Kameras soll der "mur.sat1" einige Wochen lang Daten senden, die zur Produktion von Kunstwerken genutzt werden. Nach drei bis sechs Wochen verglüht der Erdtrabant vollständig in der Atmosphäre. Kostenpunkt: läppische 8000 US-Dollar (in Worten: achttausend).

Möglich macht den Traum vom eigenen Satelliten die kalifornische Firma Interorbital Systems, kurz IOS. Aus einem Baukasten, der mehr an die Bastelbögen aus dem "Yps"-Magazin erinnert als an Weltraumtechnologie, zimmert man sich seinen persönlichen Satelliten. Danach wird dieser zurück an die Firma IOS geschickt, die den "TubeSat" in Neptune30-Raketen in 310 Kilometer Höhe befördert. Oder besser: befördern will. Denn es ist auch für IOS ein Jungfernflug.


Kamera & Kinderwünsche

"Es ist verrückt, dass so etwas angeboten wird", freut sich Reni Hofmüller von der ESC, wo der "mur.sat1" derzeit zumsammengebaut wird. "Wir gehen aber davon aus, dass es funktioniert". Nachdem Jogi Hofmüller über IOS gelesen hatte und daraufhin der Bausatz bestellt wurde, beschäftigen sich die rund zehn beteiligten mur.at-Künstler und Wissenschaftler nun intensiv mit dem Inhalt ihres Trabanten. Die Frage, um die alles kreist: "Welche Ideen bringen wir hinein?"

Geplant sind eine Kamera, die Bilder von der Erde und vom Satelliten selbst liefern soll, ein Mikrofon, mit dem man Klanginstallationen steuern will, ein Scanner für Weltraummüll. Zudem will Künstlerin Eva Stern auf einem Chip Kinderwünsche in das Weltall schießen und als "Stern-Schnuppe" sichtbar machen.

Ein Scherz? Ein Traum? Otto Koudelka vom Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz: "Ich kenne diese spezielle Firma nicht genau und werde noch recherchieren. Grundsätzlich ist es technisch machbar." Und Reni Hofmüller: "Wir können es nicht wissen, glauben aber fest daran. Es ist ein Experiment, das die Fantasie immens beflügelt."

Gefördert wird das Projekt vom Bund, der die "Materialkosten" von 8000 Dollar übernimmt. Und auch die Kleine Zeitung ist mit an Bord. Auf Einladung von mur.at werden wir die Vorbereitungen begleiten und - wenn alles klappt - die ersten mur.sat-Fotos, Werke und Messdaten präsentieren. Hofmüller: "Es soll schließlich jeder an diesem Abenteuer teilhaben können."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2590296/mur-at-schickt-eigenen-mini-satelliten-ins-all.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile