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Thema: Stadtverkehr Salzburg (80954-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 222
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #45
Ein netter Film über den Salzburger O - Bus aus dem Jahre 1991:

http://www.youtube.com/watch?v=sLz-HstcsT8

LG
222
LG 222

Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #46


Solaris Trollino 18 WN 330 als Linie 1 am Hauptbahnhof.



MAN Lion's City G als Linie 25 am Hauptbahnhof.

  • 222
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #47
Einigung zwischen Salzburg AG und Gunter Mackinger:

Mackinger zieht seine Klage zurück und verlässt mit Ende Oktober das Unternehmen. Anbei einige interessante Medienberichte und Leserbriefe zu dieser skandalösen Geschichte. Man sieht wieder einmal wie wichtig unseren Politikern der Öffentliche Verkehr und das Wohl der Bevölkerung ist!
Die Petition für Mackinger haben übrigens bis dato über 3000(!) Personen unterzeichnet!
Ich hoffe, Gunter Mackinger kann mit seinem Fachwissen noch bei vielen anderen Unternehmen tolle Erfolgsgeschichten schreiben. Jedes Unternehmen müsste eigentlich glücklich sein, einen solchen Profi an Bord zu haben. Aber wenn die Partei wichtiger als die Sache ist ... Bezüglich ÖV scheint für Salzburg die Zukunft im Moment nicht sehr rosig zu sein ...

LG
222
LG 222

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #48
Gut für ihn, aber sehr schlecht für den ÖV...  :-\
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #49
Graz könnte bereits seit einigen Jahren eine im Verkehrsbereich kompetente Person in der Vorstandsposition benötigen!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #50
Das Problem hier wie dort ist doch dasselbe. - Meistens werden nur "brave ParteisoldatInnen" mit einem Versorgungsposten belohnt. - Von fachlicher Qualifikation keine Spur.

Und wenn "Big Brother" abgewählt wird siehts eben finster aus... :P

Der österreichische Weg.
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #51
http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/mieter-wollten-jahreskarte-fuer-den-bus-nicht-einmal-geschenkt-129976/

Zitat
Im neuen "Freiraum Maxglan" erhielten die Bewohner von 266 Wohnungen eine kostenlose Jahreskarte für den Verkehrsverbund. Ergebnis: Rund die Hälfte der Öffi-Jahreskarten holte niemand ab, rund ein Viertel wurde "auf dem Schwarzmarkt", also im Internet, verkauft. Und das, obwohl an der Kleßheimer Allee teils alle fünf Minuten ein Bus fährt.

  • kroko
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #52
Weiter unten steht, dass Carsharing für 170 Euro im Monat abgelehnt wurde - das verstehe ich, das ist wirklich verdammt teuer. (Und vor allem fallen die Kosten regelmäßig an, während den meisten Leuten ein Autokauf um, sagen wir mal, 15.000€ als "einmalige Ausgabe" nicht besonders wehtut.)

Das mit den Jahreskarten allerdings ist einfach krank - da fällt mir echt nicht viel dazu ein. Ob's die Leute nicht gewusst haben? Schwer vorstellbar. Schon eher dass es eben so viele Leute gibt die geistig dermaßen unflexibel sind, dass sie sich's einfach nicht vorstellen können mal mit dem Bus zu fahren.

  • 222
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #53
Der Salzburger O - Bus wird heuer 75 Jahre alt. Heute erschien in der Salzburger Krone folgender Artikel

LG
222
LG 222

Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #54
Kritik an Haltestellen auf Fahrbahnen

In der Stadt Salzburg gibt es wieder Unmut über Bushaltestellen, die mitten auf Straßen eingerichtet werden. Dadurch wird der übrige Verkehr komplett blockiert. Das sei rechtswidrig, kritisiert NEOS.

Laut Straßenverkehrsordnung dürften Haltestellen den Gesamtverkehr nämlich nicht behindern, so die Kritiker.

Lokalaugenschein in der Petersbrunnstraße: Der Bus bleibt an der Haltestelle stehen, sofort bildet sich dahinter eine Autoschlange. Dass es auch anders geht, zeigt die Gegenrichtung. Dort ist die Haltestelle so angelegt, dass Autos problemlos vorbeifahren können.

Haltestellen auf Fahrbahnen KritikORF
Unmut, Flugblätter, Kritik
Oder in der Bürglsteinstraße: Auch hier ist das Vorbeikommen unmöglich. Der gesamte Straßenzug wird zum Dauerstau. NEOS verteilt am Mittwoch hier Flugblätter an Autofahrer und Passanten. Sie kritisieren die ihrer Meinung nach ,,unnötigen und rechtswidrigen" Haltestellen-Lösungen der Stadt. NEOS-Gemeinderat Lukas-Paul Rößlhuber betont: ,,Laut Straßenverkehrsordnung ist diese Bushaltestelle zu entfernen, denn es sind Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs beeinträchtigt an diesem Tag mit starkem Verkehr."

Stadtrat Padutsch verweist auf ,,Sicherheit"
Es gebe allerdings auch gute Argumente für den Stau, glauben die Befürworter. Rechtswidrig seien die Haltestellen auf keinen Fall, sagt Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste): ,,Es geht nicht nur um Leichtigkeit und Flüssigkeit sondern vor allem auch um die Sicherheit des Verkehrs. Das ist das dritte Prinzip und hat Vorrang vor allen anderen Prinzipien. Bei Schulen machen solche Haltestellen Sinn, und wie in der Bürglsteinstraße - damit der Verkehr auch aus den anderen Straßen einbiegen kann."

Landesrat gibt Diskussionsbedarf zu
Rechtlich zuständig ist die Landesregierung. Der Unmut sei zwar verständlich, Grund zum Handeln gebe es aber nicht, betont Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach): ,,Wir haben Gutachter und Beamte, die das zu entscheiden haben. Aber ich gebe zu, dass es teilweise schon diskutiert werden muss."

NEOS verlangt nun eine genaue Überprüfung aller Bushaltestellen in der Stadt Salzburg.

Quelle: http://salzburg.orf.at/news/stories/2709417/


  • Hubert Voller
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #55
10 Neue Obusse für Salzburg
Am 23. Juni 2015, wurden am Residenzplatz zehn Obusse der neuesten Generation der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Beisein von Stadtpolitik und dem Altstadtverband fand die Segnung der Fahrzeuge statt.
Die Salzburg AG setzt im Bereich Verkehr auf Komfort, Information und Verlässlichkeit. ,,Wir investieren allein dieses Jahr rund 12 Mio. Euro", sagt Leonhard Schitter, Vorstand Salzburg AG. Dazu gehören unter anderem die Fahrgastinformation in Echtzeit sowie die Ankurbelung des Vorverkaufs mit Ticketautomaten. Die Obus-Flotte in Salzburg fährt mit 100% erneuerbarer Energie und zählt zu den modernsten Europas.

Mit den zehn neuen Fahrzeugen erfüllen wir höchste Standards in den Bereichen Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Modernität", betont Schitter. Besonders im Stadtverkehr wirkt sich der elektrische Antrieb positiv aus: der Obus ist leise und fährt völlig emissionsfrei. Bis zu einem Drittel des Stroms erzeugt er beim Bremsvorgang selbst. Ein besonderes Highlight der neuen Serie sind die USB-Anschlüsse im Obus, denn hier können die Fahrgäste ihr Handy unterwegs aufladen. Dass der öffentliche Verkehr zunehmend an Bedeutung gewinnt sind sich Salzburg AG, Stadtpolitik und der Altstadtverband einig.
Mit einem hochwertigen Angebot wollen wir noch mehr Salzburgerinnen und Salzburger für den Obus  begeistern", sagt Schitter und setzt fort: ,,Umweltfreundliche Mobilität und ein florierender Wirtschaftsraum wie die Salzburger Altstadt muss Hand in Hand mit einem gut funktionierenden Öffentlichen Verkehr gehen. Und dafür braucht es die optimalen Rahmenbedingungen und erfolgreiche Partnerschaften."

Obus als Lebensader der Stadt


Der Obus ist ein tragender Teil des städtischen Verkehrssystems. ,,Zu einer lebenswerten Stadt gehört auch ein gut funktionierender und hochwertiger öffentlicher Verkehr. Zukunftsorientiert hat die Landeshauptstadt deshalb in den letzten Jahren knapp 10 Mio. Euro in den Ausbau der Oberleitungen investiert. Aktuell ist die Finanzierung von drei neuen Obussen geplant", sagt Bürgermeister Heinz Schaden.
Das moderne Design macht den Obus zum attraktiven Verkehrsmittel im städtischen Raum", ist Schaden überzeugt. ,,Dabei ist es wichtig, das Angebot stetig an die Bedürfnisse der Salzburgerinnen und Salzburger anzupassen. Noch heuer sollen die Linie 7 und 8 von Richtung Mülln kommend im Bereich Hanuschplatz neu über den Franz-Josefs-Kai geführt werden."
Unverzichtbar ist der Obus auch als wichtiger Zubringer für die Altstadt. ,,Rund 35.000 Fahrgäste pendeln täglich in die Salzburger Innenstadt und viele Touristen nutzen das Obus-Angebot, um umweltfreundlich ins Herz des Weltkulturerbes zu gelangen," ist sich Vize-Bürgermeister und Vorsitzender des Verkehrsausschusses Harald Preuner, um die Bedeutung eines verlässlichen Öffi-Angebotes bewusst.
Darum erhielt der moderne Obus Nr. 342 den Namen ,,Altstadt Salzburg" und wurde von Inga Horny vom Altstadtmarketing heute enthüllt.

Komfort und High-Tech für Fahrgäste

Als größter Mobilitätsanbieter in der Stadt legt die Salzburg AG großen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit der Fahrzeugflotte. Bei Bedarf können die neuen Obusse vom Fahrer abgesenkt werden, sodass das Ein- und Aussteigen mit Fahrrad oder Kinderwagen erleichtert wird. Eine ausklappbare Rampe in der Fahrzeugmitte, bringt auch Fahrgästen mit schweren elektrischen Rollstühlen eine deutliche Erleichterung beim Ein- und Aussteigen.
Eine zweifach-gesteuerte Klimaanlage sorgt dafür, dass der Obus für die Fahrgäste angenehm temperiert ist. Zudem ist garantiert, dass Obuslenkerinnen und Obuslenker auch an heißen Sommertagen einen kühlen Kopf bewahren.  Besonders bewährt hat sich der Hilfsmotor, mit dem die neuen Obusse flexibel sind und so einfacher an den Baustellen vorbeikommen. Der gesamte Innenraum ist mit energiesparenden Boden- und Leselampen in LED-Technik ausgestattet. Videodisplays erleichtern dem Fahrer den Überblick über den Fahrgastraum.

1000. Trollino in Salzburg

In den letzten Jahren wurden viele der weltweit 350 Obus-Städte mit Fahrzeugen der Trollino-Serie von Solaris beliefert. Alleine in Salzburg waren bislang bereits 29 Obusse der Firma Solaris im Einsatz. Seit Juni fährt nun auch der 1000. Trollino in Salzburg. ,,Wir freuen uns, dass der 1000. Trollino in der Weltkulturerbestadt-Salzburg sein Zuhause gefunden hat", sagt Petra Höfinger, Solaris-Geschäftsführerin.


Details:


  • Type: Trollino Metro-Style von Solaris

  • Fahrzeuglänge: 18 m

  • Sitzplätze: 35

  • Stehplätze: 96

  •   USB-Anschluss im Obus




©Salzburg AG
 
Quelle:Salzburg AG

l.g.rellov
   
   
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #56
Damit werden wohl die letzten Gräf & Stift GE 112 M16 abgestellt.


  • 222
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #57
http://salzburg.orf.at/news/stories/2717859/

Musterkorridor soll Obus schneller machen

Stadt und Land Salzburg wollen in der Landeshauptstadt einen Musterkorridor für die Obuslinie 2 einrichten. Das kündigte die Salzburg AG an. Der Obus soll künftig auf einer ausgewiesenen Strecke quer durch die Stadt immer den Vorrang vor Privatautos haben.

Verkehrsexperten von Stadt, Land und Salzburg AG unterhalten sich seit einiger Zeit über diesen Musterkorridor, der von der Haltestelle Walserfeld quer durch die Stadt bis Obergnigl führen soll. Bis Jahresende wollen die Beteiligten ein Konzept vorlegen. Ende 2016 soll der Musterkorridor Realität sein, sagt Salzburg AG-Vorstand Leonhard Schitter.

Eigene Busspuren, bessere Ampelsteuerung
,,Einfach sozusagen einmal zeigen, wie kann ein Musterkorridor, der durchgängig mit Busspuren oder besseren Ampelsteuerungen ausgestattet ist, funktionieren und welchen Vorteil hat man hier auch zeitlich. Wir denken, dass man Verbesserungen von zehn bis 15 Minuten zusammenbringen kann", meint Schitter.

Die Obuslinie zwei fährt vom Walserfeld über den Flughafen, am Landeskrankenhaus vorbei durch die Ignaz-Harrer-Straße zum Bahnhof und dann über den Mirabellplatz und Schallmoos nach Obergnigl. Darunter sind Stellen, an denen es sich vor allem zur Verkehrsspitze erheblich staut. Gelingt das Experiment, wäre das ein Quantensprung im öffentlichen Verkehr, sagen die Experten.
LG 222

  • 222
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #58
Am 4. September ist heuer letztmalig die Museumslinie 75 in Betrieb. Auf der Ringlinie kommt vorrangig der Henschel-Uerdinger UH IIIs O-Bus 123 zum Einsatz. Der Bus wurde 1957 gebaut. Fahrgestell ist von Henschel, Aufbau Uerdingen und die Elektrik stammt von Kiepe/BBC. Der Bus war von 1957 bis 1973 in Solingen im Einsatz und gehört zwei Engländern. Da diese bereits zwei ÜH in Solinger Ausführung besitzen, wurde dieser Bus im Aussehen der ehemaligen Salzburger O-Busse restauriert. Drei derartige Fahrzeuge gab es in Salzburg.Seit 2007 ist dieser Bus als Leihgabe bei Pro Obus Salzburg. Beim Museumslinieneinsatz am 21.8.2015 hatte eine junge symphatische O-Busfahrerin ihren Fahrgast-Premiereneinsatz mit dem Obus-Oldie.

Vorankündigung: 3.10.2015 "75 Jahre O-Bus in Salzburg"
Tag der Offenen Tür in der Zentralgarage (Alpenstraße 91) mit Flohmarkt und Obuspendelfahrten, Gastobus Mercedes Nr.135 ex Kaiserslautern, ...
ab 15.50 Obusparade von der Zentralgarage zum Mozartsteg
18.00-1.00: Obusausstellung am Kapitelplatz im Rahmen der Langen Nacht der Museen
18.00-24.00: Gastobus 135 im Rahmen der Langen Nacht der Museen unterwegs

Bis 31. August 2015 gibt es noch eine Vitrinenausstellung ,,75 Jahre Salzburger Obus" in der Café-Konditorei Holztrattner
Kajetanerplatz/Schanzlgasse 8


LG
222


LG 222

  • FlipsP
Re: Stadtverkehr Salzburg
Antwort #59
Nicht direkt Sradtverkehr, der Artikel passt aber, denke ich, zum Thema.

Mit Vollgas in den Stau

ALS HÄTTEN SIE KEIN DAHEIM

Die hohe Ausbaustufe des südlichen Abschnitts der Lamprechtshausener Bun­desstraße B 156 lockt immer mehr Individualverkehr auf diese Pendlerroute. Nicht, dass die Züge der parallel verlaufenden SLB zu den Hauptverkehrszeiten leer wären, ganz im Gegenteil! Und doch, möchte man meinen, reihen sich Woche für Woche mehr Autos in die Endlosschlange zwischen dem oberen Innviertel und der Stadt Salzburg. Was für Gelegenheitsfahrer mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal beginnen mag, stockt oftmals schon vor Acharting, spätestens aber bei Anthering im Stop and Go-Verkehr wegen Überlastung.
Wer sich's einrichten kann, fährt das nächste Mal einfach zwei Stunden später - und erlebt sein blaues Wunder: Zwischen deutlich weniger PKWs rollen zahllose LKW-Züge und Transporter in beiden Richtungen übers Land. Vor nicht allzu vielen Jahren gab es während einiger Zeitfenster untertags noch halbwegs freie Fahrt auf der B 156. Mittlerweile kriecht der Verkehrs-Moloch die ganze Woche hindurch von frühmorgens bis spätabends die Achse Salzburg-Braunau entlang; sogar in der Nacht muss man schon mit Konvoi fahrenden Frächtern rechnen.

RASEN WAR EINMAL

Die weitaus überwiegende Mehrheit der Autofahrerinnen und Autofahrer überholt im Überlandverkehr grundsätzlich nicht. Dem Herdentrieb gehorchend schleichen sie mit 60 bis 80 Stundenkilometern hinter noch so langsamen Bremsern her; selbst Traktoren, die auch bei Gegenverkehr immer wieder ungefährlich überholt werden könnten, produzieren regelmäßig hunderte Meter lange Kolonnen. Dazu kommt eine offenbar weit verbreitete Verunsicherung vieler LenkerInnen bereits bei leicht eingeschränkter Sicht, beginnendem Niederschlag oder Außentemperaturen unter fünf Grad Celsius; mit der zu beobachtenden drastischen Reduktion der Durchschnittsgeschwindigkeit reagieren sie anscheinend vorauseilend auf eine unmittelbar drohende und gravierende Verschlechterung der Straßenverhältnisse.
Da auch zahlreiche LKW-Lenker die zulässigen 100 km/h nur in Ausnahmefällen ausschöpfen, herrscht auf der B 156 zumeist eine faktische Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 80 und 90 Stundenkilometern. Ein Absenken der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h brächte demnach für viele kaum eine Veränderung, von einer echten Verkehrsentlastung ganz zu schweigen. Die verkürzte Geschwindigkeitsspanne würde vielmehr bei dichtem Verkehr die Häufigkeit der rätselhaften Spontan- oder Phantomstaus und damit auch der Auffahrunfälle drastisch erhöhen.

GO NONSTOP STATT STOP AND GO

Freilich ließe sich der leider allzu wörtlich zu verstehende Individualverkehr - tatsächlich befördern die meisten PKW lediglich eine einzige Person! - durch vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schnell und einfach auf ein vertretbares Maß eindämmen. Treuen Fahrgästen der SLB sträuben sich allerdings die Nackenhaare bei der Vorstellung, dass auch nur die Hälfte derjenigen, die man Morgen für Morgen im Stau stehen sieht, die bereits übervollen Waggons zusätzlich bevölkern sollen. Eine Zeitlang könnte sich die SLB vielleicht mit zusätzlichen Triebwagen behelfen; mittelfristig wäre ein zumindest streckenweise zweigleisiger Ausbau aber wohl unausweichlich.
Andererseits kann ja jeder selbst entscheiden, ob er lieber in der Blechschlange stehend bzw. Schritttempo fahrend kräftig Abgase in die frische Morgenluft absondert, oder sich lieber doch mit einem guten Buch oder feiner Musik im Kopfhörer stressfrei in die Stadt und dort mit dem Obus bequem und ohne Parkplatzprobleme praktisch überall hinfahren lässt. Auch Fahrgemeinschaften oder kombinierte Fahrten nach dem Park and Ride Prinzip könnten den täglichen Stau zur und von der Arbeit deutlich entschärfen; schließlich sind ja doch auch einige bei ihrer täglichen Arbeit auf das eigene Kraftfahrzeug angewiesen.
Das wahre Problem auf der hier behandelten Verkehrsachse zwischen Braunau und Salzburg liegt aber ohnehin beim Schwerverkehr. Sowohl in Sachen Lärm- und Schadstoffausstoß als auch im Hinblick auf Verkehrsfluss und Fahrbahnschäden reizt das ständig und rasant wachsende Aufkommen in dieser Kategorie vielerorts schon lange die Duldsamkeit der Anrainer aus. Grund genug für die Salzburger Landesregierung, die tatsächliche Verkehrssituation auf dieser Nord-Süd-Verbindung inklusive relevanter Querverbindungen auf mehreren alternativen Routen professionell erheben zu lassen.
Nach Diskussionsveranstaltungen und medienwirksamen Lokalaugenscheinen in den Vorjahren präsentierte der zuständige Landesrat Hans Mayr jüngst in einigen Flachgauer Gemeinden die Ergebnisse einer groß angelegten Verkehrsuntersuchung, zuletzt auch in Göming, dessen Nachbargemeinde Lamprechtshausen mit einer neuralgischen Engstelle in der Ortsdurchfahrt (Stadlerkurve) besonders unter dem Schwerverkehr leidet.
Trotz hunderter interessierter Teilnehmer im Herbst 2014 bei einer großen Diskussionsveranstaltung in Lamprechtshausen zu diesem Thema, fanden mitten im vergangenen Advent hauptsächlich Lokalpolitiker und einige ,,chronisch" Interessierte den Weg in den geräumigen Gemeindesaal von Göming. Angesichts der ernüchternden Fakten, welche dort präsentiert wurden, war so mancher Bürgermeister vielleicht ganz froh, dass nicht mehr Gemeindebürger anwesend waren.

DIE KATZE IST AUS DEM SACK
Ein renommiertes Unternehmen hatte im Auftrag des Landes Salzburg jeweils zwei Tage hindurch an ausgewählten Punkten auf den wichtigsten Verkehrsrouten im Großraum Innviertel und nördlicher Flachgau insgesamt etwa zweitausend Lenker von LKW jeder Bauart, Größe und Herkunft interviewt. Abgefragt wurden Abfahrts- und Zielort, Fahrtzeiten und verschiedene andere Details. Schließlich wurde aus den Ergebnissen das nach Fahrzeugtypen aufgeschlüsselte durchschnittliche Verkehrsaufkommen je Nord-Süd-Verbindung ­er­mittelt. Dass eine erschreckende Zunahme gegenüber früheren Erhebungen herauskommen würde, war ja für die An­-
wesenden zu erwarten. Gänzlich überrascht wurden sie freilich von der Kernaussage der Studie, dass bei deutlich anwachsendem Schwerverkehr der Anteil des Durchgangsverkehrs - also Fahrten durch die Region hindurch - mit deutlich unter 20 Prozent nicht nennenswert gestiegen sei.
Am täglichen Verkehrsaufkommen auf der B 156 bei Eggelsberg von knapp 8.000 Kraftfahrzeugen beträgt demnach der Anteil des Güterverkehrs zehn Prozent der Fahrten; gut zwei Drittel davon sind große LKW mit Auflieger bzw. Anhänger - nach Süden hin vervielfachen sich die absoluten Zahlen bis Bergheim dramatisch. Auf Grund der Befragungen konnte festgestellt werden, dass 23 Prozent der großen und 4 Prozent der kurzen LKW durch die Region Innviertel-Flachgau hindurchfahren. Das sind zwar auf der Höhe von Eggelsberg immerhin etwa 130 Durchgangsfahrten insgesamt pro Tag, aber eben doch nur 17 Prozent des Güterverkehrs.

WO BLEIBT PLAN B ?

Man konnte es im Saal förmlich hören, wie die Hoffnung auf eine wirksame Bekämpfung des Schwerverkehrs zerplatzte. Schließlich hatte sich so mancher bis zuletzt von einem Fahrverbot für so genannte ,,Transitfahrten" eine nennenswerte Verkehrsentlastung für die Region erwartet. Nun sahen sich die anwesenden Bürgermeister und Mandatare mit der klaren Erkenntnis konfrontiert, dass vor allem die erfolgreiche Ansiedelungspolitik für Gewerbebetriebe in den vergangenen Jahren zur Explosion des Schwerverkehrsaufkommens geführt hat. Zwar wurde zu Recht angemerkt, dass der Verkehr durch den Flachgau kaum geringer wäre, wenn manch großes Unternehmen sich im angrenzenden Oberösterreich statt im Norden Salzburgs niedergelassen hätte.
Auch die zerknirschte Einsicht, dass man angesichts der neuen Erkenntnisse bei künftigen Standortentscheidungen sehr genau auf die Verkehrsauswirkungen zu achten haben werde, änderte nichts an der momentanen Schockstarre, welche die versammelten Lokalpolitiker wie das Kaninchen vor der Schlange angesichts der Zahlen einer unvermeidbaren Verkehrslawine erfasst hatte.
Von einer Umfahrung, welcher Art auch immer, für Lamprechtshausen ist ja weit und breit keine (Finanz-)Rede und zur Reduktion des Verkehrsaufkommens hört man bislang sowohl von Seiten der vertretenen Kommunen als auch vom Land keinen sachdienlichen Ansatz; schon gar nicht jetzt, da dem vermeintlichen Bösewicht Transitverkehr durch eine schlichte Studie plötzlich die Giftzähne gezogen sind.
Wenn wir also demnächst wieder in der sich zusehends verdichtenden Blechlawine auf der B 156 bei Anthering oder Fürwag zum Stehen kommen oder in einen der zwangsläufigen Staus in Lamprechtshausen geraten, weil sich mal wieder zwei schwerfällige LKWs in der Stadlerkurve begegnen, dann lohnt es sich vielleicht wieder einmal ein wenig nachzudenken: Muss ich wirklich eineinhalb Tonnen Material rund um mich durch die Gegend wuchten, um mein Zwanzigstel an Gewicht von hier nach da zu bringen, wenn doch die Lokalbahn daneben - staufrei - sowieso fährt? Und muss ich wirklich alles von überall her und möglichst sofort verfügbar haben, ohne mir zuerst zu überlegen, wie viel meines täglichen Bedarfs ich denn ganz einfach in meiner näheren Umgebung abdecken kann? Damit würden wir zwar die Straßen nicht gleich leer fegen, in der aktuellen Pattstellung könnte es aber vielleicht einen Aufbruch in eine bessere Zukunft anstoßen.


Quelle: http://www.salzachbruecke.eu/de/artikel/wirtschaft-10/auto-verkehr-48/mit-vollgas-in-den-stau-1657.htm

Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates