Baubeginn für Shared Space in Feldkirchen bei Graz

Mit dem Shared Space in Feldkirchen wird das zweite Pilotprojekt Österreichs mit "geteiltem Raum" in Angriff genommen. 2,4 Mio. Euro werden in das erste Baulos investiert.

So soll der Shared Space in Feldkirchen aussehen

Weg mit den Schildern, her mit Bäumen und Verkehrsflächen für alle: In Feldkirchen bei Graz wird ab sofort am Shared Space gearbeitet und damit das zweite Pilotprojekt Österreichs mit "geteiltem Raum" in Angriff genommen. Aus der Durchzugsstraße soll ein lebendiger Marktplatz werden, das Ortsbild wird aufgemöbelt und Autofahrern die Benutzung der Umfahrung schmackhaft gemacht. 2,4 Mio. Euro fließen in das erste Baulos im Norden der Marktgemeinde, so Bürgermeister Adolf Pellischek (V).

Durchzugsverkehr
Seit jeher lebte man in der 5.500 Einwohner zählenden südlichen Nachbargemeinde von Graz mit der Treisterstraße (B67) und dem starken Durchzugsverkehr. Obwohl 2006 die sogenannte Flughafen-Umfahrung um den Ortskern von Feldkirchen herum eröffnet wurde, wählen noch immer rund 12.000 Fahrzeuglenker täglich die direkte Strecke vorbei an Volks- und Hauptschule, Geschäften, Lokalen und Schülerhort. Als eine Sanierung - auch für die staureiche Einmündung der Rudersdorferstraße in die Triesterstraße - notwendig wurde, bewarb sich die Gemeinde für ein Shared Space-Pilotprojekt.

Baustelle in den Ferien
Während Gleinstätten in der Südsteiermark, wo die erste Umsetzung des Modells im vergangenen Herbst erfolgte, bereits durchwegs positive Erfahreungen gesammelt hat, wurde in Feldkirchen nun mit den ersten Vorbereitungen für den Umbau begonnen. Ende des Jahres soll das erste Baulos im Norden fertig werden. Dann werden sich Straße, Gehsteig, Radweg und Marktplatz auf einem Niveau befinden und die verschiedenen Funktionalitäten nur noch durch unterschiedliche Pflasterungsmaterialien angedeutet werden. Bäume sollen direkt in die ehemalige Fahrlinie der Autos gesetzt werden, um einen Entschleunigungseffekt zu erzielen.

Wie Bürgermeister Adolf Pellischek (V) sagte, werde vorwiegend in der Ferienzeit gebaut. Bei dieser Gelegenheit soll der Durchgangsverkehr verstärkt auf die Umfahrung dirigiert werden, eine beabsichtigte nachhaltige Verhaltensänderung. 800.000 Euro der 2,4 Mio. Euro sollen nach Rechnung der Gemeinde vom Land Steiermark als Förderung für das erste Baulos beigesteuert werden. Das zweite Baulos in den südlichen Ortsteilen Abtissendorf und Wagnitz sollte spätestens 2013 fertig sein.

Die Skepsis der Bevölkerung und der Wirtschaftstreibenden, die bei der Planung ein Wörtchen mitsprechen durften, betraf zu Beginn des Projekts den Verlust von Parkplätzen und damit verbundenen Kundenschwund. Da nun aber auch rund um den künftigen Marktplatz gefahren und geparkt werden darf, haben sich die Wogen geglättet. Für Thomas Pilz von der Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM) hätten die Pläne aber gerne "radikaler" sein können. Trotzdem setze die neue Gestaltung die Ideen des Shared Space um und werde seiner Meinung nach auch funktionieren.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/grazumgebung/feldkirchen_bei_graz/2744246/baubeginn-fuer-shared-space-feldkirchen-bei-graz.story



Alles schön und gut: Da bedarf es dann allerings einer gescheiten Lösung bei der Kreuzung von der Umfahrung mit der Autobahnabfahrt aus Richtung Wien. Dort kommt es oft zu Rückstaus bis auf die Autobahn!!!
Wenn der Verkehr auf der L 377 dann aufgrund des shared space Projektes noch zunimmt ist hier mit einer wesentlichen Verschlechterung der Verkehrssicherheit zu rechnen.

Sehe ich auch so - ein Kreisverkehr darf es meiner Meinung nach nicht werden. Dafür ist die Kapzität einfach viel zu hoch.
Die Frage ist, hat man für einen künftigen Ausbau der Auf- und Abfahrt vorgesorgt und auf den UFT Rücksicht genommen?

Sehe ich auch so - ein Kreisverkehr darf es meiner Meinung nach nicht werden. Dafür ist die Kapzität einfach viel zu hoch.
Die Frage ist, hat man für einen künftigen Ausbau der Auf- und Abfahrt vorgesorgt und auf den UFT Rücksicht genommen?

Es gibt leider fast keine Optionen für diese Problemstelle. Eine Ampel will man aufgrund der Unterflurtrasse auch nicht, da sich im Tunnel kein stehender Verkehr befinden soll und der Rückstau durch die Ampel die beiden Kreisverkehre blockieren würde und die Situation noch zusätzlich verschärft werden würde.

Ich fahre dort sehr oft von der Autobahn ab, meistens aber Richtung Graz. Wenn ich aber Richtung Flughafen muss und es sich zurückstaut fahre ich meistens trotzdem Richtung Graz und wende beim Kreisverkehr nach der UFT. Damit bin ich immer schneller.

Das könnte auch die Lösung für das Problem sein: Man könnte einfach das Abbiegen nach links verbieten und den ganzen Verkehr über den Kreisverkehr führen. Bei der derzeitigen Verkehrsbelastung könnte die Straße diese Verkehrsführung locker verkraften.

Das stimmt und das wäre auch eine logische Begründung für den Bypass am nördlichen Kreisverkehr Richtung Seiersberg, der im Moment ja eigentlich aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens dort völlig sinnlos ist.