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Thema: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!" (4503-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Jahrzehnt der Katastrophen
Unwetter, Hochwasser und Sturmschäden: Seit dem Jahr 2000 entstand dadurch in der Steiermark ein Milliardenschaden. Immer mehr Verantwortungsträger fordern ein Umdenken in Sachen Klimaschutz.

Erst Mitte Juli herrschte im Großraum Oberwölz Weltuntergangsstimmung. Unmittelbar nach dem Unwetter waren hier 2.000 Feuerwehrmänner zusammen 30.000 Stunden lang im Einsatz; anschließend errichtete das Bundesheer in 19 Tagen sieben Brücken.

Ein Monat danach sind zwar die ärgsten Schäden behoben, bei weitem aber noch nicht alle. Der Bürgermeister von Oberwölz, Günther Bischof ist aber zufrieden: "Es ist wirklich sehr viel passiert. Es haben die Einsatzorganisationen hervorragend gearbeitet - von der Feuerwehr bis zum Bundesheer. Aber auch die private Hilfe war eine große Hilfe für alle."

Dürre, Stürme, Hochwasser

Es war die vorerst letzte Naturkatastrophe von vielen, die sich seit dem Jahr 2000 in der Steiermark ereignet haben:
- 2003: Wasserknappheit und Dürre.
- 2005: Hochwasser, unter anderem in Gasen.
- 2006: Schneekatastrophe in Mariazell.
- 2008: Stürme "Paula" und "Emma".
- 2009: Hochwasser, unter anderem im Bezirk Feldbach.
- 2010 Hochwasser im Wechselgebiet, in Pinggau und Kleinsölk.

"Es ist sehr gut bekannt, dass Klimawandel - nämlich weltweit - ganz drastische Auswirkungen hat."
Auswirkungen des Klimawandels
Zwar ist nicht an allem der Klimawandel schuld, sagt Andreas Gobiet vom Grazer Wegener-Zentrum für Klima und globalen Wandel, aber "es ist sehr gut bekannt, dass Klimawandel - nämlich weltweit - ganz drastische Auswirkungen hat. Das darf man jetzt nicht nur auf die Steiermark beziehen: Es gibt Meeresspiegel-Anstieg, es gibt ganze Nationen, die schon mit großer Wahrscheinlichkeit untergehen werden, schlicht und einfach. Und es gibt eben auch bei uns Auswirkungen, mit denen wir vielleicht fertig werden können."

Jeder kann etwas zum Klimaschutz beitragen
Johann Seitinger (ÖVP), der für den Klimaschutz zuständige Landesrat macht drei Vorschläge, um mehr zum Klimaschutz beizutragen: "Niedrigenergiehäuser bauen, eine Verstärkung der erneuerbaren Energieszene, und auch der Bereich der Mobilität muss hier angesprochen werden. Wir müssen schauen, dass wir die Menschen in die öffentlichen Verkehrsnetze bringen, und dass nicht jeder selbst fährt."
            
            
"Das einzige, das wir tun können, ist, sehr sensibel die Unwetter-Warnungen zu beobachten."
Feuerwehren so gut wie möglich gerüstet
Eine Vorhersage, ob die Häufigkeit - etwa von schweren Unwettern in der Steiermark in den nächsten Jahren zu- oder abnehmen wird, gibt es nicht. Einsatzorganisationen, wie etwa die 36.000 aktiven steirischen Feuerwehr-Mitglieder, versuchen, so gut wie möglich gerüstet zu sein.

"Das einzige, das wir tun können, ist, sehr sensibel die Unwetter-Warnungen zu beobachten und uns dementsprechend darauf einzustellen, dass wir mit Mannschaft und Gerät möglichst schnell zur Verfügung stehen", sagt Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband.

Bundesheer-Pioniere immer öfter im Einsatz
Immer wichtiger wurden in den vergangenen Jahren Katastrophen-Einsätze für die Pioniere des Bundesheeres, sagt Christian Fiedler vom Militärkommando Steiermark: "Sie sind mittlerweile speziell für die Waffengattung der Pioniere zur Hauptaufgabe in den Friedenseinsätzen des Bundesheeres geworden in den Inlandseinsätzen."

Spezielles System für rasche Hilfe
Es ist ein spezielles System, das Katastrophenschutz-Behörde und Einsatzorganisationen in der Steiermark für den Ernstfall entwickelt haben - für rasche Hilfe und raschen Einsatz, so der Leiter der Katastrophenschutzabteilung, Kurt Kalcher, "und dieses System gibt es in dieser Form nur in der Steiermark - darauf können wir stolz sein, leider Gottes aus leidgeprüfter Erfahrung heraus."

Stolz sind viele auch auf immer wieder großzügige Hilfe Privater im Katastrophenfall - wie etwa der Aktion "Bäuerinnen helfen Bauernfamilien" mit Gemüse-Spenden für Betroffene im Wölzertal.
            
Der Brennpunkt im Rahmen von "Steiermark heute" beleuchtet jeden Donnerstag ausführlich die Hintergründe zu aktuellen, relevanten Themen - und ist natürlich auch on demand nachzusehen.
Brennpunkt - on demand

Quelle: http://steiermark.orf.at/stories/531670/




Ich werde unserem Landesrat am Montag Abend folgendes Mail schicken:

Sehr geehrter Herr Seitinger!

Ich bin Administrator bzw Moderator und Redakteur von unserer Internetplattform Styria-Mobile, die sich hauptsächlich mit den Themen Verkehr, Bauprojekte und Infrastruktur in der Steiermark beschäftigt.
Der Großteil unserer Mitglieder ist für die Förderung  des Öffentlichen Verkehrs sowie den Ausbau desselben.

Wir haben gespannt den "Brennpunkt" am 11.08.2011 in "Steiermark Heute" verfolgt, in dem über die Auswirkungen des Klimawandels bzw. dessen Ursachen berichtet wird.
Sie sprechen als zuständiger Landesrat wörtlich davon, dass man die Leute in die öffentlichen Verkehrsnetze bringen muss, damit nicht jeder selbst fährt.

Dazu hätte ich einige Fragen an Sie bzw. die anderen Mitglieder der steirischen Landesregierung:

Wenn es so wichtig ist, dass der ÖFFENTLICHE VERKEHR forciert und ausgebaut wird:

- Was möchten Sie für eine Forcierung des ÖV tun?
- Wie möchten Sie mehr Leute in die "Öffis" bringen?

Im Gegensatz zu Ihrer Idee stehen aber leider eine Vielzahl offener Fragen:
- Warum wird ein Sparpaket geschnürt, in dem alle wichtigen ÖV-Ausbauten gestrichen werden?
- Warum wird mittels Sonderfinanzierung ein Südgürtel in Graz um geschätzte 133 Millionen Euro gebaut, der in Folge noch mehr Individualverkehr anzieht?
- Warum werden wichtige Bahnverbindungen in andere Landeshauptstädte gestrichen bzw. ausgedünnt? (Salzburg, Linz, Marburg, ...)
- Warum gibt es kein Budget für den so wichtigen Ausbau des Grazer Straßenbahnnetzes? (Entlastungsstrecke, Süd-West-Linie,...) - Linz bzw. OÖ zeigen wie es gehen könnte....
- Warum werden Bahnverbindungen komplett eingestellt? (Friedberg, Gesäuse, Obdacher Sattel, Graz-Linz,...)
- Warum wird das steirische S-Bahnnetz nicht mehr forciert?
- Warum gibt es fast wöchentlich neue Hiobsbotschaften rund um den ÖV?

- Der Grazer Hauptbahnhof wird derzeit zu einer modernen Nahverkehrsdrehscheibe umgebaut - So wie es aussieht, werden aber immer weniger Züge ankommen bzw. abfahren? - War dieser Um- bzw. Ausbau dann auch umsonst?


Wir sind alle an einem leistungsfähigen, attraktiven und zuverlässigen ÖV in der Steiermark interessiert!
Der positive Trend, der durch die Einführung der S-Bahn Steiermark und die damit verbundenen Investitionen der steirischen EVU's in neue Fahrzeuge eindeutig erkennbar war, würde sich ins Gegenteil umkehren, wenn die ÖBB auf den Verschlechterungen beharren sollte.
Was wird bzw. will die steirische Landesregierung dazu beitragen, dass der ÖV und auch der Klimaschutz in Zukunft großgeschrieben werden?

Wir fordern von Ihrer Seite Antworten auf die o.a. Fragen und noch mehr: Eine ÖV-freundlichere Landesregierung!


Abschließend möchte ich Ihnen jeweils Links zu den entsprechenden aktuellsten Beiträgen in unserem Forum geben:
Südgürtel: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=1276.msg75480#msg75480
Bahnverbindungen: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=3519.msg77776#msg77776
Einstellung Friedberg - Oberwart: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=4288.msg77777#msg77777
Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof: http://www.nvd-graz-hbf.info/
Graz-Linz: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=2419.msg34645#msg34645


Mit freundlichen Grüßen
.........




Hab ich was vergessen?

Antwort in diesem Thread möglich!

Was meint Ihr dazu?

Bitte um zahlreiche Meinungen! Danke
Liebe Grüße
Martin

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #1
Eine weitere Frage an den Herrn Landesrat Seitinger bzw die mit dem Verkehrs- und Umweltressort
befassten Mitglieder der Landesregierung fällt mir schon noch ein:

Wann wird endlich damit begonnen, das bestehende Grazer ÖPNV- Netz auf einen
zeitgemäßen Stand zu bringen?

Um den ÖV in der Stadt ernsthaft konkurrenzfähig zum MIV zu machen, sind unter Anderem (!)
folgende Maßnahmen dringendst umzusetzen:

- Schaffung von eigenen Bahnkörpern, das heißt baulich vom übrigen Verkehr getrennter
Strecken, primär in Hauptverkehrsstraßen, dazu wird in einzelnen Fällen auch die ersatzlose
Sperrung von Straßenzügen für den MIV notwendig sein (Leonhardstr., Münzgrabenstr.),
großteils ließen sich diese Maßnahmen aber ohne restriktive Eingriffe für den Straßenverkehr
realisieren, wenn nur der nötige planerische Wille (und Weitblick) da wäre.
- Bevorrangung des ÖV an Lichtsignalanlagen, also eine Unterbrechung der Ampelprogramme
durch Straßenbahnen und Busse, um ein Passieren der LSA ohne Wartezeit zu garantieren.
- Schaffung von barrierefreien Haltestellen mit an die Einstiegshöhe der Fahrzeuge angepassten
Bahnsteigen (min 27 cm).
- Verbesserung des Witterungsschutzes an den Haltestellen, vollflächige Überdachung, Windschutz
etc. zumindest an den wichtigsten Haltestellen und Gewährleistung eines witterungsgeschützten
Umsteigens.
- eine fahrgastgerechte Planung von Verknüpfungsstationen mit Optimierung der Umsteigewege.
- Einführung eines flächendeckenden, zeitgemäßen und zuverlässigen Fahrgastinformationssystems.
- Einsatz von Fahrzeugen, deren Fassungsvermögen an das Verkehrsaufkommen angepasst ist
(das Grazer Straßenbahnnetz operiert in seiner jetzigen Form nicht an der Kapazitätsgrenze,
sondern hat diese schon vor etlichen Jahren überschritten!!!). Dazu wäre die sofortige Einlösung
der Option auf die Verlängerung aller 45 Variobahnen nötig.
(zumindest auf dem Bussektor - der in Graz schon traditionell bevorzugt behandelt wird - wurde
auf diese Notwendigkeit ja schon reagiert...)

Ein zweiter Schritt zur Verlagerung des innerstädtischen Verkehrs auf stadtverträgliche Verkehrsmittel
müsste dann beinhalten:

- Verlängerung von Straßenbahnlinien an die Peripherie und Schaffung von P&R- Anlagen
an den Endstationen bei gleichzeitiger Auflassung der äquivalenten Stellplätze im Stadtzentrum.
(was eigentlich, nicht nur angesichts der Auslastung des ansonsten fast perfekt geplanten P&R Murpark,
eine Selbstverständlichkeit sein sollte, und weltweit fixer Bestandteil von P&R- Konzepten ist...)
- hierbei vorrangig Auflassung von PKW- Stellplätzen, die unmittelbar an die Fahrwege
öffentlicher Verkehrsmittel angrenzen, ua um die massiven Behinderungen durch Gleisparker
zu eliminieren.
- Nachrüstung fehlgeschlagener P&R- Versuche mit einem Straßenbahnanschluss, womit unter
Umständen nicht nur diese Planungsfehler behoben werden, sondern auch wichtige Siedlungsschwerpunkte
einen adäquaten ÖPNV- Anschluss erhalten würden.

LG Rainer

  • kroko
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #2
Frag ihn, warum er, wenn er sich wirklich für den öffentlichen Verkehr interessiert, ausgerechnet bei der Autofahrerpartei ÖVP ist.

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #3
Außerdem sollte man das Radwegenetz weiter ausbauen und mehr überdachte und sichere Radabstellplätze errichten. Ein Pedelec-Verleih (inklusive E-Tankstellen) wäre auch eine gute Sache.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #4

Frag ihn, warum er, wenn er sich wirklich für den öffentlichen Verkehr interessiert, ausgerechnet bei der Autofahrerpartei ÖVP ist.


Vielleicht, weil das Leben nicht nur aus (öffentlichem) Verkehr besteht? Es gibt eben keine Universalpartei und wollte man eine solche, müßte man eine eigene gründen. Und dort allein bleiben.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • kroko
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #5
Zitat
Zitat von: kroko am Heute um 15:52:45
Frag ihn, warum er, wenn er sich wirklich für den öffentlichen Verkehr interessiert, ausgerechnet bei der Autofahrerpartei ÖVP ist.


Vielleicht, weil das Leben nicht nur aus (öffentlichem) Verkehr besteht? Es gibt eben keine Universalpartei und wollte man eine solche, müßte man eine eigene gründen. Und dort allein bleiben.


Aber ganz besonders die ÖVP hat sich in Sachen öffentlicher Verkehr (und Umweltpolitik allgemein) genau gar keine Lorbeeren erworben, und vertritt oft die absurdesten und bescheuertsten Ideen (siehe Murgondelbahn und dergleichen), bzw. die Interessen der Autofahrerlobby. Aber natürlich, es steht jedem Menschen frei Mitglied zu sein wo und wie er will (eben bei der ÖVP, oder z.B. bei einem SS-Veteranenverein, wie ein anderer vorgeblich am öffentlichen Verkehr interessierter Herr).

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #6
Ganz kann ich Dir nicht zustimmen:

Die steirische S-Bahn ist schliesslich auch unter Kristina Edlinger Ploder (ÖVP) erstmals "gefahren"!!
Liebe Grüße
Martin

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #7
Die genannten Punkte in Sachen ÖV-Ausbau sind im Wesentlichen ja alle zu unterschreiben.

Meines Erachtens müssten aber vorher noch andere gesetzliche Maßnahmen umgesetzt werden:

- Raumplanung: weiterhin gibt es eine starke Zersiedlung v. a. im ländlichen Raum, die eine Anbindung an den ÖV schwierig machen. Hier kann eh nur mehr repariert werden, in dem man versucht möglichst kompakte Siedlungsstrukturen zu schaffen; auf dieser Basis können da auch ÖV-Maßnahmen geplant und umgesetzt werden
- Zweckgemeinschaften: im Moment sieht es ja so aus, dass viele Gemeinden (z. B. Graz) im Wesentlichen Einzelkämpfer bei der Finanzierung des ÖV-Ausbaues sind - redliche Ausnahmen sind die Aichfeld-Gemeinde (Regionalbus-Aichfeld) und einige Gemeinden im Süden von Graz, die ÖV mitfinanzieren. Hier muss es zu Zusammenschlüssen kommen, die ÖV-Projekte umgesetzt und finanziert werden können.
- Finanzierung: Zum einen muss entsprechende Bundesgelder geben (die gibt es auch --> Mineralölsteuer), die durch die Länder auch in den ÖV-Ausbau stecken könnten (was z. B. in der Steiermark nicht unbedingt passiert), aber auch die Gemeinde müssen in die Lage versetzt werden - im Zusammenhang mit Zweckverbänden - ÖV-Angebote zu finanzieren.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #8
Danke! Die Vorschläge von hubertat gehören auf jeden
Fall in die Aussendung!

LG Rainer

  • Metro5
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #9
Einige Beispiele, wo ÖV-Spuren dringend nötig wären:

- Eigene Spur für den 5er im Schönaugürtel stadtauswärts, damit er nicht im Stau stecken bleibt.
- Und was mMn noch wichtiger ist, weil eigentlich eine Farce: Die Busspur in der Heinrichstraße stadteinwärts ist rechts von Parkplätzen umgeben und zudem relativ knapp bemessen, wodurch sie, wenn in der IV-Spur ein LKW steht oder ein Auto a bissal z'weit rechts, dann ist sie unbenutzbar, d.h. der Bus steht trotz eigener Spur mit im Stau und im Endeffekt hat niemand was davon.
- Buspuren für den 63er (jemand hat mal im Scherz gesagt: "Was in Wien der 18er, ist in Graz der 63er, man weiß nie, Wann/ob er kommt) Richtung Petersbergenstraße zw. Hst. Merangasse und 6er Haltestelle, wo möglich. --> Parkplätze müssten natürlich entfallen.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #10
Danke für die zahlreichen Meinungen!  :one:

Ich werde morgen oder am Montag alles nochmal zusammenfassen bevor ich Herrn Seitinger das Mail schicke...

Liebe Grüße
Martin

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #11
Eventuell sollte man fairerweise auch einige positiven Punkte kurz erwähnen, etwa die Modernisierung der S-Bahnflotte vonn GKB und StLB, sowie den kompetenten und kundenorientierten Betrieb dieser beiden Bahnunternehmen.

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #12

Eventuell sollte man fairerweise auch einige positiven Punkte kurz erwähnen, etwa die Modernisierung der S-Bahnflotte vonn GKB und StLB, sowie den kompetenten und kundenorientierten Betrieb dieser beiden Bahnunternehmen.


Z.B.: Die kostenlose Fahrradmitnahme in jedem GKB-Zug!  :one:


LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #13
Positive Dinge sind auf jeden Fall passiert, wie z. B. S-Bahn, neue Haltestellen (Don Bosco, Puntigam), neue Fahrzeuge (wenngleich die noch nicht so, wie geplant, eingesetzt werden können), Bussystem Graz-Südost, ABER es gibt laufende Rückschritte, wie z. B. die Fahrplanaktualisierungen auf verbundliniel.at beweisen, nämlich das gerade im Freizeitverkehr (Samstag, Sonntag, Feiertag und (!) Ferien) viele Busangebote zurückgenommen werden ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Jahrzehnt der Katastrophen -LR Seitinger fordert "Menschen in ÖV Netze bringen!"
Antwort #14
Endgültige Fassung - wird morgen früh abgeschickt!  ;)

Sehr geehrter Herr Landesrat!

Ich bin Administrator bzw. Moderator und Redakteur von unserer Internetplattform Styria-Mobile, die sich hauptsächlich mit den Themen Verkehr, Bauprojekte und Infrastruktur in der Steiermark beschäftigt.
Der Großteil unserer Mitglieder ist für die Förderung  des Öffentlichen Verkehrs sowie den Ausbau desselben.
Wir haben gespannt den "Brennpunkt" am 11.08.2011 in "Steiermark Heute" verfolgt, in dem über die Auswirkungen des Klimawandels bzw. dessen Ursachen berichtet wird.
Sie sprechen als zuständiger Landesrat wörtlich davon, dass man die Leute in die öffentlichen Verkehrsnetze bringen muss, damit nicht jeder selbst fährt.
Dazu hätten wir einige Fragen an Sie bzw. die anderen Mitglieder der steirischen Landesregierung:

Wenn es so wichtig ist, dass der ÖFFENTLICHE VERKEHR forciert und ausgebaut wird:
- Was möchten Sie für eine Forcierung des ÖV tun?
- Wie möchten Sie mehr Leute in die "Öffis" bringen?

Im Gegensatz zu Ihrer Idee stehen aber leider eine Vielzahl offener Fragen:
- Warum wird ein Sparpaket geschnürt, in dem alle wichtigen ÖV-Ausbauten gestrichen werden?
- Warum wird mittels Sonderfinanzierung ein Südgürtel in Graz um geschätzte 133 Millionen Euro gebaut, der in Folge noch mehr Individualverkehr anzieht?
- Warum werden wichtige Bahnverbindungen in andere Landeshauptstädte gestrichen bzw. ausgedünnt? (Salzburg, Linz, Marburg, ...)
- Warum werden Bahnverbindungen komplett eingestellt? (Friedberg, Gesäuse, Obdacher Sattel, Graz-Linz,...)
- Warum wird das steirische S-Bahnnetz nicht mehr forciert?
- Warum gibt es fast wöchentlich neue Hiobsbotschaften rund um den ÖV?
- Der Grazer Hauptbahnhof wird derzeit zu einer modernen Nahverkehrsdrehscheibe umgebaut - So wie es aussieht, werden aber immer weniger Züge ankommen bzw. abfahren? - War dieser Um- bzw. Ausbau dann auch umsonst?
- Warum gibt es kein Budget für den so wichtigen Ausbau des Grazer Straßenbahnnetzes? (Entlastungsstrecke, Süd-West-Linie,...) - Linz bzw. OÖ zeigen wie es gehen könnte....
- Warum wird die Attraktivität des ÖV gerade in Graz nicht gesteigert?

Dazu ein Maßnahmenkatalog um den ÖV vor allem in Graz auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen sowie konkurrenzfähig zum MIV machen zu können:
- Raumplanung: weiterhin gibt es eine starke Zersiedlung v. a. im ländlichen Raum, die eine Anbindung an den ÖV schwierig machen. Hier kann eh nur mehr repariert werden, in dem man versucht möglichst kompakte Siedlungsstrukturen zu schaffen; auf dieser Basis können da auch ÖV-Maßnahmen geplant und umgesetzt werden
- Zweckgemeinschaften: im Moment sieht es ja so aus, dass viele Gemeinden (z. B. Graz) im Wesentlichen Einzelkämpfer bei der Finanzierung des ÖV-Ausbaues sind - redliche Ausnahmen sind die Aichfeld-Gemeinde (Regionalbus-Aichfeld) und einige Gemeinden im Süden von Graz, die ÖV mitfinanzieren. Hier muss es zu Zusammenschlüssen kommen, die ÖV-Projekte umgesetzt und finanziert werden können.
- Finanzierung: Zum einen muss entsprechende Bundesgelder geben (die gibt es auch --> Mineralölsteuer), die durch die Länder auch in den ÖV-Ausbau stecken könnten (was z. B. in der Steiermark nicht unbedingt passiert), aber auch die Gemeinde müssen in die Lage versetzt werden - im Zusammenhang mit Zweckverbänden - ÖV-Angebote zu finanzieren.
- Schaffung von eigenen Bahnkörpern für die Tram: das heißt baulich vom übrigen Verkehr getrennter Strecken, primär in Hauptverkehrsstraßen, dazu wird in einzelnen Fällen auch die ersatzlose Sperrung von Straßenzügen für den MIV notwendig sein (Leonhardstr., Münzgrabenstr.), großteils ließen sich diese Maßnahmen aber ohne restriktive Eingriffe für den Straßenverkehr realisieren, wenn nur der nötige planerische Wille (und Weitblick) da wäre.
- Bevorrangung des ÖV an Lichtsignalanlagen, also eine Unterbrechung der Ampelprogramme durch Straßenbahnen und Busse, um ein Passieren der LSA ohne Wartezeit zu garantieren.
- Schaffung von barrierefreien Haltestellen mit an die Einstiegshöhe der Fahrzeuge angepassten Bahnsteigen (min 27 cm).
- Verbesserung des Witterungsschutzes an den Haltestellen, vollflächige Überdachung, Windschutz etc. zumindest an den wichtigsten Haltestellen und Gewährleistung eines witterungsgeschützten Umsteigens.
- eine fahrgastgerechte Planung von Verknüpfungsstationen mit Optimierung der Umsteigewege.
- Einführung eines flächendeckenden, zeitgemäßen und zuverlässigen Fahrgastinformationssystems.
- Einsatz von Fahrzeugen, deren Fassungsvermögen an das Verkehrsaufkommen angepasst ist (das Grazer Straßenbahnnetz operiert in seiner jetzigen Form nicht an der Kapazitätsgrenze, sondern hat diese schon vor etlichen Jahren überschritten!!!). Dazu wäre die sofortige Einlösung der Option auf die Verlängerung aller 45 Variobahnen nötig. (zumindest auf dem Bussektor - der in Graz schon traditionell bevorzugt behandelt wird - wurde auf diese Notwendigkeit ja schon reagiert...)

Ein zweiter Schritt zur Verlagerung des innerstädtischen Verkehrs auf stadtverträgliche Verkehrsmittel müsste dann beinhalten:
- Verlängerung von Straßenbahnlinien an die Peripherie und Schaffung von P&R- Anlagen an den Endstationen bei gleichzeitiger Auflassung der äquivalenten Stellplätze im Stadtzentrum. (was eigentlich, nicht nur angesichts der Auslastung des ansonsten fast perfekt geplanten P&R Murpark, eine Selbstverständlichkeit sein sollte, und weltweit fixer Bestandteil von P&R- Konzepten ist...)
- hierbei vorrangig Auflassung von PKW- Stellplätzen, die unmittelbar an die Fahrwege öffentlicher Verkehrsmittel angrenzen, ua um die massiven Behinderungen durch Gleisparker zu eliminieren.
- Nachrüstung fehlgeschlagener P&R- Versuche mit einem Straßenbahnanschluss, womit unter Umständen nicht nur diese Planungsfehler behoben werden, sondern auch wichtige Siedlungsschwerpunkte einen adäquaten ÖPNV- Anschluss erhalten würden.



Wir sind alle an einem leistungsfähigen, attraktiven und zuverlässigen ÖV in der Steiermark interessiert!
Der positive Trend, der durch die Einführung der S-Bahn Steiermark und die damit verbundenen Investitionen in neue Haltestellen (Don Bosco, Puntigam, Wettmannstätten,.....) sowie in neue Fahrzeuge eindeutig erkennbar war, würde sich ins Gegenteil umkehren.

Was wird bzw. will die steirische Landesregierung dazu beitragen, dass der ÖV und auch der Klimaschutz in Zukunft großgeschrieben werden?

Wir fordern von Ihrer Seite Antworten auf die o.a. Fragen und noch mehr: Eine ÖV-freundlichere Landesregierung!


Abschließend möchte ich Ihnen jeweils Links zu den entsprechenden aktuellsten Beiträgen in unserem Forum geben:
Südgürtel: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=1276.msg75480#msg75480
Bahnverbindungen: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=3519.msg77776#msg77776
Einstellung Friedberg - Oberwart: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=4288.msg77777#msg77777
Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof: http://www.nvd-graz-hbf.info/
Graz-Linz: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=2419.msg34645#msg34645

Besonders aktuell:
Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 in Linz: Link zum Bericht von Rainer...

Mit freundlichen Grüßen
  • Zuletzt geändert: August 15, 2011, 13:53:05 von Grazer111
Liebe Grüße
Martin