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Thema: Zukunft der Regionalbahnen (3075-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Zukunft der Regionalbahnen
Die Reise geht in Richtung neue Mobilität

Bei der Podiumsdiskussion der Grünen in Leoben stand die Zukunft des öffentliches Regionalverkehrs im Zentrum. Die Debatte barg Zündstoff und erfolgte auf hohem Niveau.

Großer Termindruck und ein eher schlanker Fahrplan geben den Takt vor: Zwei von vier Diskutanten sind daher nicht mit dem Zug, sondern mit dem Auto zur Podiumsdiskussion im Café Bellini in Leoben angereist. Und schon ist man auch mitten im Thema: der Zukunft des öffentlichen Regionalverkehrs in der Obersteiermark. Die Grünen haben geladen. Die Debatte birgt Zündstoff und hat von Anfang an Tiefgang. "Wir haben die dritte Generation, die sich automatisch ins Auto setzt. Da braucht es ein Umdenken", bringt Hans-Dieter Klammer, Pensionist aus Murau, ein Kernproblem auf den Punkt.

Konkretes Thema aus aktuellem Anlass war die Zukunft der seit 2001 stillgelegten Bahnstrecke von Trofaiach nach Vordernberg-Markt, welche die ÖBB verkaufen will. "Wenn der letzte Zug gefahren ist, ist es wahnsinnig schwierig, den Bahnverkehr wiederzubeleben - auch, weil es eine Menge Geld kostet", meint Helmut Wittmann, Direktor der Steirischen Landesbahnen. Patrik Ehnsperg und Markus Frewein verweisen auf Niederösterreich, wo das Regionalbahnkonzept de facto gescheitert ist. Auch positive, gut funktionierende Beispiele werden ins Treffen geführt: "Die Vintschgauer Bahn in Südtirol hat heute drei Millionen Fahrgäste pro Jahr", so Frewein. Der Betrag von 820.000 Euro für den Kauf der Strecke und die 500.000 Euro für die erste Instandsetzung seien aufzubringen.
Im Vergleich zu Investitionen in den Straßenbau seien das sehr überschaubare Beträge, sind sich alle einig.

Gesamtheitlich

Man dürfe bei Mobilitätskonzepten den Fokus nicht nur auf die Kostendeckung legen, meint Frewein auf eine Frage von Horst Klampfl aus Leoben: "Es geht um einen gesamtheitlichen Lösungsansatz." Als Beispiel führt er das Mobilitätskonzept für die Regionen Murau und Lungau an: "Rückgrat ist die Murtalbahn, für die Seitentäler werden smarte Mobilitätslösungen angedockt." Ziel müsse eine optimale Vernetzung unterschiedlicher Lösungen sein: "Da wird das Auto dabei sein."
"Eine S-Bahn nach Trofaiach hätte genügend Fahrgäste und wäre zu rechtfertigen. Man müsste nur ein paar Haltestellen verlagern", so Schönleitner. Eine solche S-Bahn sei auch touristisch von Bedeutung. Man müsse den Druck aus der Region erhöhen, um etwas zu erreichen. Ehnsperg kritisiert, wie viel Geld bei den ÖBB quasi verschwendet werde: "Und für wirklich sinnvolle Bahnprojekte fehlt das Geld." Auf die Frage, ob sich die Steirischen Landesbahnen überlegt hätten, die Strecke zu kaufen, meint Wittmann: "Wir gehören dem Land Steiermark. Solche Entscheidungen werden dort gefällt, wir sind damals nicht gefragt worden." Wenn man damit konfrontiert werde, seien die Landesbahnen bereit, darüber intensiv nachzudenken. Schönleitner plädiert für ein Verschlechterungsverbot im öffentlichen Verkehr. Frewein: "Wenn die Bahngleise weg sind, kommt ein Busangebot, nach zwei Jahren mit sinkenden Fahrgastzahlen wird die Busfrequenz zurückgenommen, irgendwann ist alles weg."

Finanzierung

Erich Landner aus Leoben will wissen, wie sich ein Bahnkonzept finanzieren solle. Durch Steigerung der Effizienz in anderen Bereichen - etwa der Lkw-Maut - , dem Zurückfahren des Autobahnbaus und einer Nahversorgungsabgabe der Dienstgeber, so Schönleitner. Helga Hinger aus Leoben meint: "Ich bin dagegen, dass die Bürger Bausteine zum Erhalt der Bahn kaufen. Die Politik hat die Verantwortung, dass etwas geschieht." Man solle nicht warten, dass einem etwas angeboten wird: "Wenn etwas zum Verkauf steht, muss ich sagen, dass ich das will", so Hinger. Karl Rinnhofer aus Trofaiach vom Verein Fahrgast betont, dass alleine das Vorhandensein von Bahngleisen eine Aufwertung einer Region und eine Stimulanz für Betriebsansiedlungen bedeute.
ANDREAS SCHÖBERL

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/vordernberg/3242046/reise-geht-richtung-neue-mobilitaet.story
Liebe Grüße
Martin

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Re: Zukunft der Regionalbahnen
Antwort #1
Liebe Grüße
Martin