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Thema: Kleine Zeitung "Jetzt schon unzumutbar"Bauboom im Grazer Süden sorgt für "Blechl (2189-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Kleine Zeitung "Jetzt schon unzumutbar"Bauboom im Grazer Süden sorgt für "Blechl
"Jetzt schon unzumutbar"Bauboom im Grazer Süden sorgt für "Blechlawine"
Aufschrei in Graz-Puntigam: Vielerorts sei der Verkehr schon jetzt unzumutbar - dabei stehen weitere Bauprojekte vor der Tür.

Von Andrea Rieger | 17.26 Uhr, 21. November 2020

Mit den Einwohnern wächst in Graz auch die Zahl der Wohnungen - wohin mit den dazugehörigen Autos?

Der Bauboom im Grazer Süden reißt nicht ab, Puntigam ist beim Zuwachs an Wohnungen Spitzenreiter. Wir bereits berichtet, hat dort die Zahl der Wohnungen seit 2015 um sagenhafte 45 Prozent zugenommen. Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch nimmt die Zahlen nun zum Anlass, neuerlich zu warnen: ,,In manchen Straßen ist der Stau jetzt schon unzumutbar. Großprojekte werden das Problem weiter verschärfen, da muss man jetzt hinschauen!"

Unter den Projekten, die aus der Sicht des Bezirkschefs für noch mehr Verkehr sorgen werden: die neue Rotkreuz-Zentrale mit Schulungszentrum und 300 Parkplätzen auf dem ehemaligen Ackerngrundstück. ,,Es ist illusorisch, dass die Leute aus der ganzen Steiermark mit der S-Bahn anreisen", unterstreicht Scheuch. Die geplante Verbindungsstraße zwischen Herrgottwiesgasse und Puchstraße und weiter zur Triester Straße werde zudem Ausweichrouten im Viertel noch stärker belasten. Eine Anlage mit 300 neuen Wohnungen in der Nachbarschaft verschärfe die Situation.

Andrea Rieger Bezirksvorsteher Helmut Scheuch: "Großprojekte werden das Problem weiter verschärfen"

Bezirksvorsteher Helmut Scheuch: "Großprojekte werden das Problem weiter verschärfen"

Die Sorgenkinder
Ein Projekt mit 500 Wohnungen in der Grenzgasse zählt ebenfalls zu Scheuchs ,,Sorgenkindern", auch weil am anderen Ende der Grenzgasse, bereits in Seiersberg, ebenfalls gebaut wird. Die dritte zukünftige Großbaustelle im Bezirk: 600 Wohneinheiten, die am Schwarzen Weg errichtet werden. ,,Insgesamt gibt es in Puntigam noch 100 Hektar große Flächen, die bebaut werden können", umreißt Scheuch das Problem.

Er vermisst eine gemeindeübergreifende Raum- und Verkehrsplanung. ,,Die ortskundigen Bezirksvertretungen sollten außerdem vorab in die Erstellung der Bebauungspläne eingebunden werden", unterstreicht Scheuch. Eine neue Forderung, die bei den Bauträgern nicht auf Gegenliebe stoßen wird: Ausgleichsflächen, die sie dem jeweiligen Bezirk zur Verfügung stellen sollen, wenn sie Flächen versiegeln.



Puntigam erfindet sich aktuell gerade neu und wandelt sich vom Industrie- zum Wohnbezirk.

WOLFGANG FEIGL, STÄDTISCHE VERKEHRSPLANUNG
Nicht so schwarz wie der Bezirksvorsteher sieht der Leiter der Grazer Verkehrsplanung die Situation, auch wenn er einräumt, dass man vor Herausforderungen stehe. ,,Puntigam erfindet sich aktuell gerade neu und wandelt sich vom Industrie- zum Wohnbezirk", so Wolfgang Feigl.

Der Stadtteil stehe bei der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gut da, unterstreicht Feigl. Einen Mobilitätsvertrag mit dem Roten Kreuz hat man bereits abgeschlossen, um Alternativen zur Anreise mit dem Auto attraktiv zu machen. Gute Öffi-Verbindungen zwischen Nahverkehrsknoten Puntigam und zukünftigem Rotkreuz-Zentrum sowie zum Schwarzen Weg sind laut Verkehrsplanung in Arbeit. ,,Die Frequenz der Regionalbusse, die aus den südlichen Nachbargemeinden nach Graz fahren, wurde erhöht, die Straßenbahn wird ausgebaut", ergänzt Feigl.


Quelle: Kleine Zeitung

Ich finde den Ansatz von Herrn Scheuch sehr gut! Seine Ideen und Anmerkungen gefallen mir auch gut (obwohl ich selten mit ÖVP Politikern einer Meinung bin). Leider sehe ich aber hier eher ein "das Problem jemand anders zuspielen". Das was er anprangert, ist richtig, die Adresse aber nicht. Hier ist klar die Baubehörde mit Herrn Nagl verantwortlich und nicht das Verkehrsresort, die dafür verantwortlich gemacht werden.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates