Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #346 –
Habe mir erlaubt, Herrn Nagl einen Brief zu schreiben!
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Nagl!
Bis jetzt waren Sie für mich ein innovativer Politiker, der der Stadt Graz, aber auch vielen Mitstreitern der steirischen ÖVP mit neuen Ideen und unkonventionellen Zugängen zur Lösung anstehender Probleme wertvolle Impulse gegeben hat. Mit dem Hirngespinst einer Murgondel, von dem Sie glauben, dass es eine Verbesserung des Grazer Verkehrsnetzes bringt, und dessen Abstimmung beim mit Sicherheit in dieser Frage sehr fachkundigen Stadtparteitag, haben Sie den Weg der Umsetzung sinnvoller Projekte und Maßnahmen nun leider verlassen und sich von einer zukunftsorientierten Real- und Verkehrspolitik leider verabschiedet. Ich bedaure es sehr, dass Sie damit der Stadt Graz viel Geld und vor allem viel Zeit für einen forcierten Ausbau eines leistungsfähigen Straßenbahnnetzes vorenthalten! Was sollen normal und real denkende Menschen von Ihnen und Ihrer Partei halten, wenn sie vor rund 1,5 Jahren das fixe Konzept der Südwestlinie in den Medien vorgestellt bekommen haben und Sie nun plötzlich davon nichts mehr wissen und ein neues System installieren wollen, das für den Stadtverkehr an sich völlig ungeeignet ist. Warum forcieren Sie nicht, anstelle dieser blödsinnigen Idee mit einer Seilbahn, die zwar auf Ebene 1 ungehindert fährt, aber für einen vernetzten Stadtverkehr in einer Stadt mit relativ kleinem Zentralraum keine Verkehrseffizienz bringt, den Ausbau der leistungsfähigen Straßenbahn mit den drei fehlenden Hauptkomponenten Südwestlinie, Nordwestlinie und Innenstadtentflechtung sowie den Ergänzungsabschnitten Uni-Linie und Reininghaus? Nehmen Sie sich die Mühe und verschaffen Sie sich einen Überblick über die weltweit angelaufene Renaissance der guten alten Straßenbahn! Sie werden merken, dass dieses Verkehrsmittel in aller Welt eine große Zukunft hat, Städte formt, den Städten Qualität gibt und die Menschen zur Benützung verleitet (Siehe Beispiel Linz!). Mit Ihrer Seilbahnidee werden Sie zwar in die Geschichte eingehen, der Stadt Graz und ihren Menschen aber keine Lösung mit Weitblick hinterlassen!
Mit freundlichen Grüßen
Reg.-Rat Alfred Moser
Weingartenweg 13
8020 Graz
Linzer Straßenbahn sehr gut genutzt
Die Linzer Straßenbahn ist ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Die Linien der Landeshauptstadt gehören zu den am meisten genutzten in ganz Österreich.
Platz zwei und drei belegen im österreichweiten Vergleich die Linzer Straßenbahnlinien 1 und 2. Gut 65.000 beziehungsweise 61.000 Fahrgäste werden hier täglich gezählt. Nur in Wien gibt es mehr Straßenbahnnutzer und zwar auf den Linien 6 und 43.
Ein Viertel aller Wege mit Öffis
Insgesamt wird in Linz ein Viertel aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Das zeigt eine Studie des Verkehrsclub Österreich. Natürlich liegt auch hier die Bundeshauptstadt vorne, allerdings ein Vergleich hinkt etwas, gibt es doch in Wien auch ein gut ausgebautes U-Bahn-Netz.
Allerdings: Alle anderen Landeshauptstädte liegen hinter Linz, beim öffentlichen Verkehr gibt es hier nur Nutzungsanteile von 20 Prozent und weniger.
"Mineralölsteuer fix für Öffentlichen Verkehr"
Um den Anteil am öffentlichen Verkehr weiter zu steigern, brauche es aber finanzielle Sicherheit für den geplanten weiteren Ausbau, ist der Linzer SPÖ-Vizebürgermeister Klaus Luger überzeugt. Er fordert einen Teil der Mineralölsteuer fix für den Öffentlichen Verkehr bereitzustellen.
Quelle: oberoesterreich.orf.at
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne Bahnanschluss.