Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden (13378-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • Michael
  • Styria Mobile Team
Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
4,5 Mrd. Euro investiert die ASFINAG in dieser Legislaturperiode in den Ausbau der Straßen. Eines der Projekte, die damit finanziert werden sollen, ist der Ausbau der S 36 Judenburg-Scheifling. Damit soll bereits 2008 begonnen werden. 
    
    Über 400 Mio. Euro Gesamtkosten
Der Baubeginn für den Bauabschnitt St. Georgen - Scheifling ist für 2008 vorgesehen, jener für Judenburg - St. Georgen im Jahr 2010. Die Gesamtkosten werden auf 437 Millionen Euro geschätzt.

"Gerade diese Maßnahmen bieten die Möglichkeit, dass sich neue Betriebe in dieser Region und durch die gesamten Infrastrukturmaßnahmen im ländlichen Raum in ganz Österreich ansiedeln, führte der steirische ÖVP-Abgeordnete Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch am Donnerstag im Nationalrat aus. 
    
    
    Dadurch würden diese Regionen einen wichtigen wirtschaftlichen Aufschwung und Hand in Hand damit das Entstehen von Arbeitsplätzen für die Bewohner vor Ort fördern können. 

Quelle: http://steiermark.orf.at


Ob´s wichtig ist? - Fakt ist, dass die Obersteiermark (Murtal) am Abstellgleis landen wird, wenn die Koralmbahn erst mal fertig gestellt ist.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Massiver Widerstand gegen Ausbau der S 36/S 37
Antwort #1
Massiver Widerstand gegen Ausbau der S 36/S 37

Ausbau S 36/S 37: Es wogt pro und kontra, Bau von Abschnitt 2 soll im Herbst starten. Von Widerstand, Verkehrslawine und Wachtelkönig.
Transparente in Hülle und Fülle bei der Demo


Stoppt die Asfinag-Betonierer!" Erneut formierte sich vergangenes Wochenende massiver Widerstand gegen den geplanten Ausbau der S 36/S 37: Straßenblockaden in Unzmarkt, wir berichteten. Die Ideen der Bürgerinitiativen, um für ihr Anliegen mobil zu machen, rollen generell im nicht zimperlich-kreativen Bereich: Man denke an die Installation beim Perchauer Sattel, wo eine Heerschar an Totenkreuzen den Vorbeiströmenden die Gefahr einer ausgebauten "Autobahn" ins Bewusstsein bomben sollte.

Etwas lieblicher sagte man jüngst in Kulm "nein" zur vierspurigen Durchfahrt: Ein Wachtelkönigfest unterstrich die Existenz des berühmten Crex crex auch im Murtal. Bürgermeister Johann Obermayer ist bekennender Ausbau-Gegner, fühlt sich von "Ignoranten", die den Vogel für ein erfundenes Mittel zum Zweck halten, nicht irritiert: "Das ist die Taktik von Leuten, die etwas durchsetzen wollen und nicht nachdenken, dass die Region die Straße nicht braucht."

Ja, auch im Murtal: Umstrittene, verhinderte Straßenprojekte kennt man in der Steiermark, die Ennstaler können ein Lied davon singen. Der Protest entzweite die Bevölkerung und führte bis zur aktionistischen Ankettung an Baugeräten. Auf die Bremse steigt die Straßenbaugesellschaft Asfinag deshalb nicht: "Wir haben mit Protesten Erfahrung, akzeptieren das freie Demonstrationsrecht", versichert Sprecher Volker Höferl und glaubt: "Je überschaubarer der Trassenplan, desto geringer der Widerstand." Immerhin sei man laufend mit den Bürgerinitativen in Kontakt, halte regelmäßig "Gemeindeforen" ab, um die kommunalen Vertreter zu informieren.

Freilich leiden die Menschen, die direkt an dieser Transitroute leben, seit Jahrzehnten unter der stetig wachsenden Verkehrslawine. Viele plädieren für einen Ausbau, etliche Unternehmer argumentieren mit wirtschaftlichen Nachteilen.
Murverlegung

Aktueller Stand: Während für den ersten Teilabschnitt von Judenburg nach St. Georgen die Umweltverträglichkeitsprüfung läuft, soll der Bau des Abschnittes von St. Georgen bis Scheifling im Herbst starten. Schritt eins: die Verlegung der Mur, was einige Monate in Anspruch nehmen dürfte. Mitten in diesem zweiten Abschnitt Unzmarkt - dort wurde mit Vehemenz und schließlich Erfolg eine Verlängerung der Unterflurtrasse eingefordert.

Ein Neumarkter wünscht im Gespräch mit der Kleinen anderes: "Wir wollen eine Umfahrung!" Seit mehr als 50 Jahren wohne er direkt - Abstand vier Meter - neben der Straße: "Der Verkehr ist für uns eine Belastung. Die Hauptader muss aus dem Ortsgebiet hinaus." Den Aktionisten richtet er aus: "Sich nur auf die Straße zu legen und sagen, hier nicht - das geht nicht."

Auch politische Kräfte in dem Markt, der seit langem pro und kontra Umfahrung hadert, sprechen sich für eine solche statt des Ausbaues aus. Der Haken: Dazu müsste die Straße von der Asfinag ans Land gehen, und dieses hat bekanntlich nicht einmal genug Geld zum Stopfen der Asphaltlöcher. Deshalb bestehen etwa die Grünen auf ein neues, unaufhebbares Lkw-Fahrverbot.

Spannend wird weiters, welchen Lauf die Beschwerde der Gemeinde Perchau beim Verfassungsgerichtshof nimmt: Sie fußt auf einen Artikel des Verkehrsprotokolls zur Alpenkonvention, wonach das gesamte Projekt für rechtswidrig erklärt werden könnte. Man hofft auf eine Überprüfung des Bundesstraßengesetzes und in weiterer Folge darauf, dass es für nicht verfassungskonform erklärt wird.

Peter Hasler von den Bürgerinitiativen: "Die Chance dafür ist hoch." Voraussetzung: Der Gerichtshof prüft tatsächlich. Ein derartiges Urteil könnte sogar EU-weit bahnbrechend wirken.
BETTINA OBERRAINER


Arbeitsgruppe: Bürger wurden ausgebremst

Vor einem Jahr beschloss der Landtag, die Regierung anzuhalten, gemeinsam mit Kärnten eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung von Asfinag, betroffenen Gemeinden und Bürgerinitiativen einzusetzen. Zweck: die Verkehrsplanung strategisch darstellen und zu erwartende Auswirkungen des Straßenbaus als Basis für weitere Entscheidungen zu prüfen. Diese Arbeitsgruppe gibt es nun - bloß wurden Gemeinden und Bürgerinitiativen offenbar ausgebremst. "Diese Arbeitsgruppe ist für den Hugo und hat eine völlige Schieflage", ätzt dazu Grün-Abgeordneter Lambert Schönleitner. Straßenbaulobbyisten und das BZÖ würden den Ton angeben, nachdem aus Kärnten drei, aus der Steiermark nur zwei Mitglieder eingebunden seien.

Dass die Politik zu ihren Zugeständnissen steht, hätte auch Scheiflings Bürgermeister Christian Göttfried (SPÖ) erwartet: "Schließlich ist es ein Gemeinschaftsprojekt." In Bezug auf die aktuelle Situation fühlt man sich etwas im Regen stehen gelassen. "Wir wissen nicht viel, nur, dass die Tunnelvariante im Gemeindegebiet Scheifling fix sein soll." Eine Lösung, von der der Ortschef glaubt, dass damit mehr als die Hälfte der Bürger leben könnte. Sollte dem nicht so sein, so werde auch er, obwohl grundsätzlich für den Straßenausbau, die Meinung der Bevölkerung vertreten. Der Landespolitik empfiehlt Göttfried, die Gemeinden besser einzubinden.

Diese harren nun einer Einladung zur Projektpräsentation, die schon für Ende Juli angekündigt war.

BETTINA OBERRAINER







Maximaler Schutz

Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten", haben einst die Grünen proklamiert. Das Zitat wurde von der Zeit überholt, den Verkehr haben wir längst auch dort, wo die Straßen nicht ausgebaut wurden. Der beste Beweis dafür ist das Ennstal, wo Stau, Lärm und Unfälle an der Tagesordnung stehen.

Ausbaden muss dies alles die Bevölkerung, die speziell seit der Ostöffnung in vielen Teilen des Landes von der Verkehrslawine geradezu überrollt wird.

Heutzutage aber eine neue Straße bauen zu wollen, trifft natürlich auf erbitterten Widerstand. Dem entsprechend können sich etwa die Bürgerinitiativen gegen die S 7 von Ilz nach Heiligenkreuz und die gegen die Murtal-Schnellstraße von Judenburg nach Scheifling regen Zulaufs erfreuen.

An beiden Projekten wird wohl kein Weg vorbeiführen. Eines muss der Politik und den Straßenbauern aber klar sein: Die Bevölkerung dort muss vor den Auswirkungen maximal geschützt werden. Auch wenn der Steuerzahler dafür sehr tief in die Tasche greifen muss.

Sie erreichen den Autor unter
bernd.olbrich@kleinezeitung.at
BERND OLBRICH

quelle: kleine.at

Liebe Grüße
Martin

  • kroko
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #2
Aus für die Verlängerung der Murtal-Schnellstraße

Verkehrsministerin Bures fürchtet neue Transitachse. Bürgerinitiativen kämpfen um "lokale Lösungen". Künftig mehr Geld für die Schiene.



Die Verlängerung der Murtal-Schnellstraße (S 36) von Judenburg nach Scheifling wird nicht so gebaut werden wie geplant. Das ist eines der Ergebnisse einer monatelangen Überprüfung aller Infrastrukturprojekte, die gestern von der zuständigen Ministerin Doris Bures (SP) mit den Spitzen von Asfinag und ÖBB präsentiert wurden.

Offiziell heißt es im Rahmenplan, dass Land und Asfinag das Projekt "nochmals überprüfen" werden, um eine "bedarfsgerechte Lösung für die Region" zu finden. Bures sieht in der S 36/S 37, der Verbindung von Obersteiermark und Kärnten, die Gefahr, eine neue Transitachse zu schaffen, betonte aber auch, dass Gespräche mit den Ländern geführt werden. Der steirische Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FP) lässt seine Position noch offen und sagt, er sei "Befürworter von Lückenschlüssen". Lambert Schönleitner von den Grünen zeigt sich ob des Aus für die Verlängerung der Schnellstraße jedenfalls erleichtert.

In Jubelstimmung ist auch Matthias Göschke, Rechtsanwalt und Vertreter der Bürgerinitiativen gegen die S 36/S 37, die 20.000 Unterschriften sammelten. Dass die Verlängerung der S 36 gefallen sei, "ist sensationell. Wir, die Bürgerinitiativen, arbeiten jetzt an konkreten Vorschlägen, wie die Straßen ausgebaut werden könnten. Dabei geht es um lokale Problemlösungen wie Umfahrungen und Unterflurtrassen."
Gleinalmtunnel

Bures und die Asfinag bekräftigten gestern hingegen den Bau der Fürstenfelder Schnellstraße S 7 (die Kleine Zeitung berichtete). Ab März 2011 erwartet Autofahrer auf der Autobahn im Wechselabschnitt eine Großbaustelle wegen Sanierungsarbeiten. Gesichert ist auch der zweite Tunnel durch die Gleinalm, er soll ab 2013 gebaut werden. Der steirische Rahmenplan bis 2016 enthält im Straßenbau Projekte um gesamt 1,16 Milliarden Euro.

Für die Eisenbahn ist viel mehr reserviert: Da kommt das Ministerium auf geplante Investitionen von 9,77 Milliarden Euro, Koralmbahn und Semmeringbasistunnel bis 2024 eingerechnet. Weitere große Brocken sind der zweigleisige Ausbau von Werndorf bis Spielfeld-Straß (Fertigstellung 2012) und der Grazer Bahnhofsumbau (fertig 2016).

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2554715/fuer-verlaengerung-murtal-schnellstrasse.story

  • kroko
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #3
Ausbau gefordert
Die "stille schweigende Mehrheit" wird nun laut: Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Sozialpartnerschaft und andere in Kampfeslaune - sie fordern den Bau der S 36 vehement ein.

Entwicklungsland, Sterbehilfe, Fassungslosigkeit, Wahnsinn: Mit drastischen Worten wurde bei der gestrigen Pressekonferenz zum Thema Straßenausbau nicht gespart. Es lud der schwarze Nationalratsabgeordnete Fritz Grillitsch in seiner Funktion als Obmann des Forum Land: Viele waren gekommen, um ihren Standpunkt zu vertreten, um für den Ausbau einzutreten - jetzt wo es eigentlich zu spät ist, jetzt wo Verkehrsministerin Doris Bures das Aus der S 36 verkündete. "Die Befürworter sind die stille schweigende Mehrheit. Jawohl", betonte Landtagsabgeordneter Peter Rieser.


Für Grillitsch ist es nicht zu spät: "Der Ausbau muss parteiübergreifend gefordert werden", wiederholte er immer wieder. Die reservierten Plätze der roten Mandatare der Region blieben aber frei, sie hatten schon tags zuvor zu einer Pressekonferenz geladen (wir berichteten).

Narren
Mit einer starken Delegation will man nun den Weg ins Verkehrsministerium suchen: "Der Druck aus der Region muss dazu führen, dass das Aus der S 36 nicht passiert", so Grillitsch. Und: "Wir lassen uns nicht zum Narren halten!" Zumal das Projekt baureif sei, sämtliche Verfahren so gut wie abgeschlossen, Millionen bereits geflossen sind. "In Schilling sind es mehr als eine Milliarde", rechnet Grillitsch um.

"Gemeinsam können wir es schaffen", glaubt auch Peter Rieser. Der Kampf dürfe nicht aufgegeben werden: "Wer nicht kämpft, hat schon verloren."

"Mit Umfahrungen beginnen wir wieder von vorne", sagt Landtagsabgeordnete Manuela Khom, die das Problem der Abwanderung anriss.

Die Chefin der ÖVP Murau betont zudem: "Der Bezirk Murau ist in der Straßensituation das Schlusslicht des Landes." Sie glaubt, dass Verkehrsministerin Doris Bures die Region als Wurmfortsatz, als Blinddarm, sieht - ob man ihn hat oder nicht, sei letztlich einerlei.

Auch Vertreter der Sozialpartner sprachen sich für den Bau der Straße aus. "Wenn ich Millionen investiert habe, kann ich so ein Projekt nicht nur aus Sparzwängen mit einem Federstrich vom Tisch wischen", meinte etwa Erwin Stöller, Vizepräsident der Arbeiterkammer Steiermark.

Für die Wirtschaftskammer legte sich Josef Herk ins verbale Zeug: "Kommt die Straße nicht, heißt das nächste Programm für die Region Euthanasie, Sterbehilfe."

Für die Wirtschaft sei die Infrastruktur wichtig, um im europäischen Wettbewerb bestehen zu können: "Die erste Frage lautet immer: Was habt ihr für eine Infrastruktur?"

Wettbewerbsfähigkeit
Laut Karl Schmidhofer, Obmann der Urlaubsregion Murtal, ist das Aus der S 36 für den Tourismus ebenfalls fatal: "Die Snowboard-Weltmeisterschaft 2015 auf dem Kreischberg wird dann die letzte Großveranstaltung sein." Die Wettbewerbsfähigkeit für den Tourismus sei nicht mehr gegeben. Für die Industriellenvereinigung meinte Klaus Rainer, Geschäftsleiter der AL-KO Obdach: "Ich bin viel unterwegs. Die Situation, dass eine Autobahn mit einer Brücke endet, gibt es vielleicht noch in Rumänien oder Bulgarien."

"Wir brauchen eine zeitgemäße Infrastruktur", so Heinz Bartelmuss, Geschäftsführer der IBS und Initiator einer Pro S 36-Plattform. Die Region würde mit dem Bau des Koralmtunnels auch in Sachen öffentlicher Verkehr auf der Strecke bleiben. Und: "Man hat unser Steuergeld dafür ausgegeben, dass wir nichts kriegen."

Sein Appell an alle Politiker: "An einem Strang ziehen und einfädeln, dass diese Straße gebaut wird."

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/murau/murau/2563905/ausbau-gefordert.story

Die Wirtschaftslobby bekommt Nervenflattern - ein gutes Zeichen, glaub ich.

Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #4

Die Wirtschaftslobby bekommt Nervenflattern - ein gutes Zeichen, glaub ich.

Wohl eher ein schlechtes Zeichen...ein Zeichen dafür das diese Straße in den nächsten Jahren nicht gebaut werden wird!

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #5
...also eh ein gutes Zeichen! :D
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • kroko
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #6
Eben.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
"Geld muss für sanften Ausbau bis Dürnstein reichen"
Antwort #7

"Geld muss für sanften Ausbau bis Dürnstein reichen"

Nach Absage des Ausbaues der S 36 will Bund für zweispurigen Ausbau von Judenburg bis Scheifling zahlen. Bürgerinitiativen wollen aber sanften Ausbau bis Kärnten.


SPÖ-Bundesrat Christian Füller hat bereits im Dezember angekündigt, dass der Bund die Kosten für einen zweispurigen Ausbau von Judenburg bis Scheifling übernehmen werde. Für Matthias Göschke, Anwalt der Bürgerinitiativen gegen einen vierspurigen Ausbau, ist das zu wenig. "Es sind bis zu 250 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Dieses Geld darf nicht nur zwischen Judenburg und Scheifling verbaut werden, sondern soll für Verbesserungen bis Dürnstein an der Kärntner Grenze reichen."

Sprecher dieser insgesamt 16 Initiativen ist Gerhard Fötschl aus Unzmarkt. "Wir fordern bei der Umsetzung dieses sanften Ausbaues eine Mitsprache der Initiativen." Fötschl lud gestern gemeinsam mit Matthias Göschke und den Bürgerinitiativen-Vertretern Andreas Gruber-Veit und Hermann Stocker aus St. Peter ob Judenburg zu einer Pressekonferenz in Graz. Unisono forderten die vier Vertreter, dass auch die Gemeinden St. Peter, St. Georgen und Unzmarkt sowie Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch von ihrer Forderung nach einem vierspurigen Ausbau abgehen. "Sonst droht die Gefahr, dass die Ministerin auch das in Aussicht gestellte Geld für den zweispurigen Ausbau streicht."


Verbesserung

Denn das etwas mit der Straße gemacht werden muss, stellen auch die Bürgerinitiativen nicht in Frage. "Gegen eine Verbesserung der Straßensituation haben wir uns nie ausgesprochen." Nun gelte es, bei der Planungen von Umfahrungen oder Unterflurtrassen auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinden einzugehen. "Natürlich soll etwa St. Georgen ob Judenburg eine Unterflurtrasse bekommen, aber eben nicht vier-, sondern zweispurig", sagt Fötschl. Ein sanfter Ausbau habe den Vorteil, dass Transitverkehr durch das Murtal verhindert werde. Ein Vollausbau bis Kärnten würde eine attraktive Strecke für Frächter sein, die um 30 Kilometer kürzer sei als die A2 von Wiener Neustadt über Graz nach Klagenfurt.

Wenn, wie von Göschke gefordert, in Sicherheitsmaßnahmen von Judenburg bis Dürnstein investiert wird, könnte allerdings die 7,5-Tonnen-Beschränkung für Lkw fallen, die nur wegen mangelnder Sicherheit gilt. Dazu Matthias Göschke: "Ich sehe diese Gefahr nicht. Denn bestimmte Stellen, etwa die enge Ortseinfahrt von Neumarkt, sind eben nur dann sicher, wenn das 7,5-Tonnen-Verbot aufrecht bleibt."



CHRONOLOGIE ZUM THEMA VIERSPURIGER AUSBAU

Forderung. Das Thema Ausbau der S 36 ist seit Jahrzehnten heiß diskutiert. Lange war ein vierspuriger Ausbau von Judenburg bis Kärnten eine zentrale Forderung regionaler Politiker, sogar Demonstrationen und Unterschriftenaktionen wurden initiiert. Damals gab es keine Bürgerinitiativen gegen einen Ausbau.

Wende. Die Wende kam mit der Einführung der Lkw-Maut am 1. Jänner 2004. Blitzartig verlagerte sich der Verkehr von der Südautobahn auf die Strecke durchs Mürz- und Murtal. Frächter sparten sich so auf der Strecke Wien-Italien Mautgebühren.

Fahrverbot. Als Reaktion darauf wurde am 17. Juli 2006 ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen auf der Strecke Scheifling-Dürnstein erlassen. Grundlage dafür sind einige Gefahrenstellen.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2628877/schnellstrassen-gegner-sehen-sich-aufwind.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #8
Murtal-Schnellstraße soll doch weitergebaut werden

Steirischer Verkehrslandesrat beruft sich auf Bures-Zusage: Schnellstraße (S36) von Judenburg nach Scheifling soll doch kommen, wenn auch "in abgespeckter Form".

Die im Zuge der Evaluierung durch das Verkehrsministerium infrage gestellte Verlängerung der Murtal-Schnellstraße (S36) von Judenburg nach Scheifling soll doch kommen, wenn auch in "abgespeckter Version", wie der steirische Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (F) unter Berufung auf Gespräche mit Infrastrukturministerin Doris Bures (S) am Donnerstag sagte.

Planungskosten

220 bis 240 Mio. Euro müsste der Bund bzw. die Asfinag in die Hand nehmen, um den 21 Kilometer langen Abschnitt bis Scheifling zu bauen. Das ist halb so viel wie bisher vorgesehen. 41 Mio. Euro sind schon bisher an Planungskosten und für Grundeinlösen angefallen. Laut Kurzmann könnte der Baubeginn im April erfolgen. Die Weiterführung von Scheifling als S37 Klagenfurter Schnellstraße nach Kärnten, die vom Ministerium als neue Transitachse und wohl auch aus Kostengründen (die Kosten für die 55 km wurden auf 1,2 Mrd. Euro geschätzt) verworfen wurde, hat man mittlerweile auch von Landesseite abgeschrieben.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/judenburg/judenburg/2649217/murtal-schnellstrasse-soll-doch-weitergebaut-werden.story
LG TW 581

  • Stipe
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #9
Was ist eine abgespeckte Schnellstraße? So ein Desaster wie die Sparautobahn (Pack, Gleisdorf) oder bauen die halt nur eine Fahrtrichtung?

  • kroko
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #10
Ich würd nicht drauf wetten, dass die Schnellstraße gebaut wird. Vielleicht kommen kleine kosmetische Änderungen, damit niemand das Gesicht verliert.

  • Stipe
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #11
Ich fahre diese Strecke halbwegs regelmäßig, d.h. 3-5 pro Jahr. Wenn die St. Georgen bei Judenburg noch umfahren, was aber auch eine Landesstraße sein kann, ist da echt alles in Butter... die Schnellstraße braucht da keiner.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #12
Im Murtal ist die Geduld am Ende

Vor einem Jahr sollte der Ausbau der Schnellstraße im Murtal beginnen, dann kam die Absage. Die Betroffenen harren einer Lösung, die längst versprochen ist.
Hermann Hartleb, Bürgermeister von St. Georgen ob Judenburg

Hermann Hartleb ist Politiker - Kommunalpolitiker. Doch von der "großen Politik" in Graz und Wien ist der ÖVP-Bürgermeister von St. Georgen ob Judenburg mit rund 1000 Einwohnern enttäuscht. Hört er von dort doch immer Vertröstungen, wenn es um eine Sache geht, für die er (und viele andere) sich seit fast 20 Jahren einsetzen: eine Verkehrslösung für seine Gemeinde und das Murtal.

Vor einem Jahr hätte mit dem Ausbau der Murtalschnellstraße von Judenburg nach Scheifling, etwas mehr als 20 Kilometer, begonnen werden sollen. Doch die Evaluierung sämtlicher hochrangiger Straßenprojekte in Österreich kam dazwischen und letztlich die Absage für die Verlängerung der S 36 in ihrer geplanten Form. In Sparzeiten nicht wirtschaftlich genug, begründete Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ), die außerdem eine Verschärfung des Transits befürchtete. "Eine Transitstrecke ist das Murtal doch bereits", hielt da Bürgermeister Hartleb entgegen.

Doch weder Franz Voves (SP) noch Hermann Schützenhöfer (VP) legten sich für den Vollausbau noch ins Zeug. Allerdings ging nach der Absage das Ringen um eine Lösung weiter. Wirtschaftskammer und die Gewerbetreibenden des Murtals klopften mehrfach bei Bures an, die versprach, mit dem Land und der Asfinag nach günstigeren Alternativen zu suchen.

"Für Ende Mai waren uns die Ergebnisse zugesagt, aber gehört haben wir bis heute nichts", beklagt Hartleb.
Vertrag fast fertig

Tatsache ist aber, dass Bund, Land und Asfinag in den vergangenen Monaten hinter den Kulissen einen Vertrag ausgearbeitet haben, der einige Baumaßnahmen entlang der alten Schnellstraßentrasse vorsieht. "Wir feilen an den Details dieses Vertrages und die Präsentation wird demnächst erfolgen", erklärt Susanna Enk, Sprecherin der Ministerin.

Bisher bekannt sind Pläne für Unterflurtrassen in St. Georgen und Unzmarkt. Laut Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) hatte Bures dafür im Jänner ihre Zusage gegeben und einen Baustart noch heuer in Aussicht gestellt. Dann wurde auf 2012 verschoben, jetzt steht man bereits bei 2013. "Das", sagt der Landesrat, "werden wir aber nicht hinnehmen" und appelliert an Wien für einen früheren Beginn. Welche Summe in den Ausbau im Murtal investiert werden soll, sickerte bislang nicht durch.

Bürgermeister Hartleb bleibt trotz so konkreter Schritte vorsichtig: "Ich glaube nichts, bevor nicht der erste Bagger auffährt."

Für Gabriele Kolar, SP-Landtagsabgeordnete aus der Region, sind die Unterflurtrassen in St. Georgen und Unzmarkt aber "nur der Anfang. Es müssen weiters einige gefährliche Straßenabschnitte entschärft werden". Kolar spricht sich aber deutlich gegen den Ausbau zu einer Transitstrecke aus: "Sonst haben wir es wieder mit den Gegnern der Schnellstraße zu tun."
HANNES GAISCH

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/judenburg/2831862/murtal-geduld-ende.story
Liebe Grüße
Martin

  • kroko
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #13
Nach dem ganz großen Ausbau klingt das nicht mehr - gut so! Offenbar kommt eher ein deutlich zurückdimensionierter teilweiser Ausbau.

  • Stipe
Re: Ab 2008 soll S36 ausgebaut werden
Antwort #14
St. Georg/Judenburg und Unzmarkt umfahren reicht völlig, dazwischen und danach gibts ja auch schon ein paar Überholstellen, das passt so schon. So kann Budgetknappheit auch sinnstiftend sein. ;-)