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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => GKB => Thema gestartet von: Walter4041 am Februar 12, 2014, 20:05:18

Titel: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Walter4041 am Februar 12, 2014, 20:05:18
Auto von Zug erfasst: Vier Personen getötet

Vier Menschen kamen Mittwochabend bei einem schweren Verkehrsunfall im Bezirk Deutschlandsberg ums Leben, als ihr Auto auf einem Bahnübergang von einem Zug der Graz-Köflacher-Bahn GKB erfasst wurde.
....


:-\

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3547159/auto-zug-erfasst-vier-personen-getoetet.story (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3547159/auto-zug-erfasst-vier-personen-getoetet.story)
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Commanderr am Februar 13, 2014, 07:32:21

Auto von Zug erfasst: Vier Personen getötet

Schlimm.  :o
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 13, 2014, 08:48:27
Da sieht man wieder die Notwendigkeit von technischen Sicherungsanlagen - leider gibt es hier große Probleme, weil die Gemeinden jetzt draufgekommen sind, dass sie 50 % der Kosten dafür zu tragen haben und es große Widerstände gibt, kleine, unwichtigere Übergänge geschlossen werden sollen ...

W.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: zweitervondrei am Februar 13, 2014, 09:15:40

Da sieht man wieder die Notwendigkeit von technischen Sicherungsanlagen - leider gibt es hier große Probleme, weil die Gemeinden jetzt draufgekommen sind, dass sie 50 % der Kosten dafür zu tragen haben und es große Widerstände gibt, kleine, unwichtigere Übergänge geschlossen werden sollen ...

W.


Vielmehr sind derartige Unfälle auf mangelnde Eigenverantwortung zurückzuführen.  Man kann nicht jede Eventualitaet mit Sicherungsmassnahmen ausschließen.  Auch wenn das Ergebnis tragisch iat aber hier geht es um menschliches Versagen und nicht mangelnde Sicherheit.

Andernfalls braeuchte man als Verkehrsteilnehmer ja garnicht mehr zu denken.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 13, 2014, 09:33:08

Da sieht man wieder die Notwendigkeit von technischen Sicherungsanlagen ...


... dann wird eben statt der Stoptafel das Rotlicht mißachtet, nicht einmal ein niedergehender Schranken hält diese Idioten vom Weiterfahren ab. Und schließlich: warum sind es (fast) ausschließlich Einheimische, die in die Unfälle verwickelt sind? Vielleicht sollte der Bürgermeister, statt Schranken zu fordern, in einer Aussendung die Einwohner über die StVO belehren.

LG! Christian
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 13, 2014, 09:37:23
Das es überwiegend Einheimische sind, scheint richtig zu sein - ganz nach dem Motto "Das geht sich eh noch aus". Und dass auch trotz technischer Sicherung, immer wieder etwas passiert, ist auch richtig. Trotzdem muss man das Risiko minimieren, d. h. unwichtige Übergänge schließen, die anderen umrüsten bzw. umbauen ...

W.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: kroko am Februar 13, 2014, 09:38:23
Zitat
Auch wenn das Ergebnis tragisch iat aber hier geht es um menschliches Versagen und nicht mangelnde Sicherheit.


Das ist Unsinn. Dort wo Menschen unterwegs sind, muss man die Möglichkeit menschlichen Versagens in Betracht ziehen, und entsprechend vorsorgen. Soll heißen: eine Eisenbahnkreuzung gehört nicht nur so gesichert, dass sie der perfekte 100%-ig aufmerksame Autofahrer ohne Unfall queren kann, sondern so dass auch jemand der ein bisschen unaufmerksam ist ohne tödlichen Unfall drüberkommt. Und das heißt für mich: ein Schranken.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 13, 2014, 09:59:10

Das ist Unsinn. Dort wo Menschen unterwegs sind, muss man die Möglichkeit menschlichen Versagens in Betracht ziehen


Das bedeutet also auch für mich als Autofahrer, daß ich bei Ampel geregelten Kreuzungen jederzeit damit rechnen muß, daß ein anderer Lenker das Rotlicht mißachtet. Dito bei einer Nachrang- oder Stoptafel. Mit anderen Worten, für ein paar Unvernünftige, Idioten etc. muß alles gemacht werden. Jegliche Verantwortung wird an den Staat abgeschoben. Das, lieber Kroko, halte ich für Unsinn. Einerseits wollen alle mündige Bürger sein, doch an dir einfachen Regeln wollen sie sich nicht halten.

LG! Christian
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: J. 1042 am Februar 13, 2014, 10:01:29

Und das heißt für mich: ein Schranken.


Womit sich dann der dümmste anzunehmende Autofahrer erfolgreich einschließen kann; einen Schranken dann aufzufahren ist für die meisten dann auch schon wieder zu viel verlangt!
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 13, 2014, 10:02:04

Soll heißen: eine Eisenbahnkreuzung gehört nicht nur so gesichert, dass sie der perfekte 100%-ig aufmerksame Autofahrer ohne Unfall queren kann, sondern so dass auch jemand der ein bisschen unaufmerksam ist ohne tödlichen Unfall drüberkommt. Und das heißt für mich: ein Schranken.


Muss es nicht, hängt letztlich von der Örtlichkeit ab - grundsätzlich ist eine STOP-Tafel eine STOP-Tafel; es gibt ja sowas wie der Vertrauensgrundsatz ...

W.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Vespa am Februar 13, 2014, 10:17:23
Müssten alle EKs der Sicherheit halber mit Schranken o.ä. gesichert sein, wie hier tlw. gefordert, da man von mündigen, autofahrenden (!) Menschen das Quäntchen Aufmerksamkeit und Intelligenz nicht mehr erwarten kann, eine Stoptafel nicht zu überfahren, würde das dann nicht auch bedeuten man müsste alle Kreuzungen, Zebrastreifen, Radfahrerüberfahrten, Autobahnauf- und Abfahrten, Einfahrten, Ausfahrten, und so weiter und so fort ebenfalls zumindest mit Ampeln regeln?

Bei aller Tragik eines solchen Unfalls und allem angebrachten Mitgefühl, aber von einem mündigen Menschen, der rechtens Besitzer eines Führerscheins ist, muss man erwarten können, dass er sich und andere an einer EK nicht aus Unachtsamkeit umbringt!

Btw: Lt. GKB-SMS gabs heute Vormittag anscheinend einen Unfall zwischen Webling und Gkf.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Martin am Februar 13, 2014, 11:40:08
Man müsste bei der Lenkerausbildung beginnen! - Das Auto ist die heilige Kuh und jeder muss offenbar einen "Sattel" dafür kriegen!

Die Geh- und Verbote im Straßenverkehr wurden in den letzten Jahrzehnten durch mehrere Faktoren immer mehr aufgeweicht.
Die Konzentration der Fahrzeuglenker auf das Verkehrsgeschehen wird immer schlechter, weil es immer mehr "Ablenkungen" gibt, die scheinbar ein Kavaliersdelikt darstellen:
Telefonieren, FERNSEHEN!, Essen, Trinken, Rauchen, Schminken, Frisieren, Rasieren, etc.

Kontrollen dienen leider zu 95% der Geldbeschaffung und haben mit Verkehrssicherheit nichts zu tun.

Wo Kontrollen notwendig wären, werden keine gemacht. Wenn ich heute bei Rot über eine Kreuzung fahre, habe ich keinerlei Strafe zu befürchten, wenn ich nicht gerade eine mit Rotlichtblitzer erwische.

Die Bewusstseinsbildung funktioniert in anderen Ländern offenbar viel besser als bei uns, weil hier macht jeder was er will, an Regeln halten sich die wenigsten.
Einige Punkte, bei denen man mit keiner Strafe rechnen muss, die aber genauso gefährlich für die Verkehrssicherheit sind:

Zu schnell
Zu geringer Abstand
Linksfahren außerhalb von Ortsgebieten
Nicht anhalten bei Stopp
Nicht anhalten bei Schutzwegen
Fahren bei Gelb oder Rot (nur noch schnell drüber - ich habs ja eilig  >:D )
Überholen vor EK's
Waghalsige Überholmanöver
ZU langsam fahren (unbegründet)
usw
usw

Ein Schranken hilft, den Lokführer und die Fahrgäste zu schützen, aber wer finanziert das?

Das Lenken eines Kraftfahrzeuges ist mit einiger Eigenverantwortung verbunden und ist kein Spaß! - Dieses Bewusstsein müsste gefördert werden!



Btw: Lt. GKB-SMS gabs heute Vormittag anscheinend einen Unfall zwischen Webling und Gkf.


Ja und jetzt noch einen zwischen Voitsberg und Köflach...  :-X
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 13, 2014, 14:31:14

Kontrollen dienen leider zu 95% der Geldbeschaffung und haben mit Verkehrssicherheit nichts zu tun.


Angeblich gibt es Quoten, aber grundsätzlich werden die Geschwindigkeitsbeschränkungen schon an den richtigen Stellen gemacht. Und gerade an Eisenbahnübergängen wird viel gemacht - nur kann man nicht jeden überwachen; auch bei der GKB gibt es da Aktionen (blickende Rückstrahler in der Fahrbahn etc.).

Zitat

Ein Schranken hilft, den Lokführer und die Fahrgäste zu schützen, aber wer finanziert das?


Dafür gibt es eine entsprechende Verordnung - 50 % müssen halt die Gemeinde zahlen und die wehren sich und die Gemeinden wehren sich auch, kleinere Übergänge zu schließen. Da liegt das Problem!

Die GKB erwägt da ja auch Klagen, weil sie natürlich die ganze Problematik lösen will (Auflassung von unwichtigen Übergängen und technische Sicherung der wirklich wichtigen) - Problem ist, dass die Behörde da sicherlich nicht mehr lange zuschauen wird und dann drohen erhebliche Geschwindigkeitsbeschränkungen (von 15 km/h oder weniger ist die Rede); damit wäre die ganze Weststeiermark eine einzige Bahnlangsamfahrstelle!!!

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/voitsberg/3516950/nun-droht-gemeinden-ein-langer-rechtsstreit.story
https://www.kommunalnet.at/news/artikel/select_category/87/article/erste-hohe-rechnungen-flattern-ins-haus.html?cHash=2b04437aed6957108b66356b56b6386a
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3250224/kampf-gegen-sperre.story

Zitat

Btw: Lt. GKB-SMS gabs heute Vormittag anscheinend einen Unfall zwischen Webling und Gkf.

Ja und jetzt noch einen zwischen Voitsberg und Köflach...  :-X


Nicht ganz die Tage der GKB  >:(


Erstellt am: Februar 13, 2014, 11:43:46
Natürlich wird die Ursache des Unfalls untersucht: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3547882/sicherheitstechnische-untersuchung-eingeleitet.story

Sicherheitstechnische Untersuchung eingeleitet

Nach dem tragischen Zugunglück im Bezirk Deutschlandsberg, ist nun die Sicherheitsuntersuchung eingeleitet worden. Der Unfallhergang soll rasch und sorgfältig geklärt werden um derartige Unfälle in Zukunft zu vermeiden.

Im Zusammenhang mit dem Unfall auf einer technisch nicht gesicherten Eisenbahnkreuzung in der Weststeiermark am Mittwochabend hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie die Einleitung einer Sicherheitsuntersuchung eingeleitet. Wie es am Donnerstag hieß, geht es um eine rasche und sorgfältige Klärung des Unfallhergangs.

Die Prüfung sei von der Sicherheitsuntersuchungsstelle der Bundes auf Basis der Bestimmungen der entsprechenden EU-Richtlinie mit den Regelungen des österreichischen Unfalluntersuchungsgesetzes eingeleitet worden. Nach Abschluss der Untersuchung wird der Untersuchungsbericht unter http://versa.bmvit.gv.at abrufbar sein.

Die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes ist funktionell und organisatorisch unabhängig und hat das Ziel, die Ursache von Unfällen zu eruieren, um Sicherheitsempfehlungen ausarbeiten zu können und um derartige Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Untersucht werden Vorfälle, von denen neue Erkenntnisse zur Unfallvermeidung und zur nachhaltigen Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erwarten sind.

W.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: exilgrazer am Februar 13, 2014, 21:13:36


Martin hat leider Recht, die Kontrollen werden dort gemacht, wo entsprechende Einnahmen zu erwarten sind und nicht wo sie der Verkehrssicherheit dienen
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: kroko am Februar 14, 2014, 02:57:12
Zitat
Das bedeutet also auch für mich als Autofahrer, daß ich bei Ampel geregelten Kreuzungen jederzeit damit rechnen muß, daß ein anderer Lenker das Rotlicht mißachtet. Dito bei einer Nachrang- oder Stoptafel. Mit anderen Worten, für ein paar Unvernünftige, Idioten etc. muß alles gemacht werden. Jegliche Verantwortung wird an den Staat abgeschoben. Das, lieber Kroko, halte ich für Unsinn. Einerseits wollen alle mündige Bürger sein, doch an dir einfachen Regeln wollen sie sich nicht halten.


Nein, man muss nicht jederzeit damit rechnen dass ein anderer Lenker einen schweren Fehler macht. Aber an Stellen, wo ein Fehler extreme Folgen nach sich ziehen kann, gehört eben ganz besonders stark gesichert. Und an einer Eisenbahnkreuzung kann eben durch eine relativ kleine Unachtsamkeit ein extrem schlimmer Unfall passieren.

Und es ist ein Unterschied, ob jemand an einer Stopp-Tafel nicht hält oder in einem Schranken eingeschlossen wird. Ersteres kann wirklich aus Unachtsamkeit passieren, letzteres nur aus Überheblichkeit und Ignoranz.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Dampflok am Februar 14, 2014, 06:00:59
Ich bin dafür, dass an jeder Auffahrt eines Gemeindeweges auf eine Bundesstrasse mit einer Stoptafel eine Ampelanlage oder evt. auch eine Schrankenanlage  gemacht wird. Gleiche Sicherheit für alle!
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Gregor88 am Februar 14, 2014, 14:49:02
Ein kleines Rechenbeispiel:

Wenn man annimmt, dass der Lenker des SUV das Haltegebot an der Eisenbahnkreuzung übersehen oder wissentlich missachtet hat, dann kann man auch davon
ausgehen, dass er vor dem Queren der Gleise auch nicht abgebremst hat. Wenn ich nun weiter annehme, dass das Auto mit sagen wir einmal 30km/h (enspricht 8,33m/sek.) unterwegs war, dann kann ich ausrechnen, dass der SUV nichteinmal 1 Sekunde brauchen würde, um die Eisenbahnkreuzung komplett zu queren und somit aus dem Gefahrenbereich zu sein. Wenn er in dieser kurzen Zeit voll von einem Triebwagen gerammt werden kann, der mit 80km/h unterwegs ist, kann ich auch grob ausrechnen, wie weit der Triebwagen von der EK maximal entfert sein darf damit der Zusammenstoß noch stattfinden kann. Ein Triebwagen der mit 80km/h fährt bewegt sich 22,2m in jeder Sekunde. D.h. Damit der Zusammenstoß stattfinden kann, muss sich der Triebwagen zum Zeitpunkt wo der SUV die EK passiert, weniger als 22,2m vor der Eisenbahnkreuzung befinden.

Das sind zwar sehr vereinfachte Werte, aber man kann sich gut ein Bild von der Situation machen. Der Zug wäre bei dieser Nähe zur EK auch in sehr dichtem Nebel alleine durch die Beleuchtung erkennbar gewesen. Somit gibt es nur eine Möglichkeit einen solchen Unfall zu bauen, nämlich dann wenn man die Augen nicht auf der Straße sondern sonstwo hat. Wenn der Fahrer den Zug im letzten Moment noch irgendwie gesehen hätte, hätte er eine Vollbremsung eingeleitet, was man dann an Bremsspuren erkennen könnte. Jedoch ist von denen nirgends die Rede.

Quellen:
http://www.kfz-tech.de/Formelsammlung/Bremsverzoegerung.htm

Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 14, 2014, 17:50:44

Ein kleines Rechenbeispiel:


Puh, das ist jetzt ganz interessant.
Nur: hätte sich der KFZ Fahrer an die Stoptafel gehalten, wär auch nichts passiert. Aber deine Berechnung wird sicher die VERSA in ihre Untersuchungen mit einfließen lassen.
Und: alle haben so großes Mitleid mit den Angehörigen und Freunden der Opfer. Und wen interessiert das beschissene Gefühl des Lokführes? Und das des Lehrlings? Aber nein, diskutieren wir weiter über Rotlicht-oder Schrankenanlagen und ja nicht über Verantwortung von Autofahrern.
LG! Christian
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: TW 22 am Februar 14, 2014, 19:33:38
Tja vor allem da der Wagen seitlich in den Zug gefahren sein soll ...
Und wie sieht da die Berechung aus - ich würde sagen rechtzeitiges bremsen des Autofahrers hätte den Unfall verhindert - Oder? Aber mit so einem schönen neuen SUV, da ist bremsen nicht angesagt ...
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Gregor88 am Februar 14, 2014, 20:04:55


Ein kleines Rechenbeispiel:


Puh, das ist jetzt ganz interessant.
Nur: hätte sich der KFZ Fahrer an die Stoptafel gehalten, wär auch nichts passiert. Aber deine Berechnung wird sicher die VERSA in ihre Untersuchungen mit einfließen lassen.
Und: alle haben so großes Mitleid mit den Angehörigen und Freunden der Opfer. Und wen interessiert das beschissene Gefühl des Lokführes? Und das des Lehrlings? Aber nein, diskutieren wir weiter über Rotlicht-oder Schrankenanlagen und ja nicht über Verantwortung von Autofahrern.
LG! Christian


Ja ich finde das Aufstellen von Schrankenanlagen bzw. Rotlichtanlagen an jeder noch so kleinen EK auch komplett übertrieben und das nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Kosten gesehen. Ich finde sie nur dort sinnvoll, wo die Sicht auf einen ausreichend langen Schienenabschnitt links und rechts der Straße durch Hindernisse verstellt ist.
Auch finde ich, dass es nichts bringt, wenn das Thema jetzt in den Medien extrem aufgeblasen wird. Es haben ja alle größeren Tageszeitungen darüber berichtet. Es ändert nichts daran, dass Autofahrer immer mehr wie "motorisierte Glücksspieler" unterwegs sind und das nicht nur auf Bahnübergängen.
Genauso wie Ch. Wagner sehe ich es auch. Das Mitleid für die Opfer hält sich bei mir auch eher in Grenzen, weil es ja immerhin extremer Leichtsinn war.  Der Lokführer und alle die, die Unfallhergang live miterlebt haben sind hier vorallem psychisch viel schlimmer dran und denen schenke ich mein Mitgefühl.
Und entschuldigt wenn das "Rechenbeispiel" etwas unpassend in diesem Zusammenhang war, ich wollte nur unterstreichen dass man einen 100m entfernten Zug auch in noch so dichtem Nebel nicht übersehen kann, wenn man links und rechts aus dem Auto schaut. Und wenn der Fahrer des SUV den erkannt hätte, wie er noch 100m entfernt war, hätte er alle Zeit der Welt gehabt um den Unfall zu verhindern, sofern er noch vor der EK zum stehen gekommen wäre. Und dass der Unfall nicht passiert wäre wenn er sich an die Stopptafel gehalten hätte, ist natürlich sowieso klar.


Tja vor allem da der Wagen seitlich in den Zug gefahren sein soll ...
Und wie sieht da die Berechung aus - ich würde sagen rechtzeitiges bremsen des Autofahrers hätte den Unfall verhindert - Oder? Aber mit so einem schönen neuen SUV, da ist bremsen nicht angesagt ...


Nicht unbedingt. Das hängt davon ab wie früh er zu Bremsen begonnen hat. Wenn man an der EK Bremsspuren finden würde, würde das darauf hindeuten, dass er den Zug bereits ein paar Sekunden vorher gesehen hatte, er aber den SUV nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte. Wenn sich dort keine finden, dann ist er in voller Fahrt in den Zug gekracht.

Lg Gregor
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Manuel Keller am Februar 14, 2014, 21:54:58
Hallo zusammen,

heute an meiner Schicht passiert. Mein Bahnhof hat einen vollbeschrankten Bahnübergang, der von mir als FDL einsehbar ist. Ich stellte also die Durchfahrt für einen IC ein, nachdem ich den BÜ sicherte. Der IC fährt hier 160km/h !!! Eine Frau, sie dürfte so um die 40 sein, sieht das die Schranken sind, geht mit ihrem Hund, um die Schranken herum und überquert die Gleise!!! Ich direkt durch die Sprechanlage eine Warnung ausgesprochen. Sie draußen, zurück zum Stellwerk geschaut, zeigt den Mittelfinger und schreit zurück. " Das ist ja mein Leben! "

Was willste denn da noch besser technisch sichern, oder als FDL machen ????

Nach Ihrer Aktion drückte ich erneut auf die Sprechanlage und erwiederte:" Das vielleicht, aber es wäre schade um den Hund "

Die Frau, so berichteten mir auch einige Kollegen tut dieses wohl fast täglich. Sie ist bereits unserem Bezirksleiter bekannt und es wurden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Dampflok am Februar 15, 2014, 05:42:05
Wenn man vor der Stopptafel wie vorgeschrieben einfach stehen bleibt und links und rechts schaut, noch dazu bei guter Sicht, dann braucht es auch keine weiteren Aktionen, um als Autofahrer sicher unterwegs zu sein. Aber das muss man halt machen.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Martin am Februar 15, 2014, 13:36:30
In Österrecih (und auch andernorts) wird die Verantwortung für das Fehlverhalten samt Unfallschuld dann eben oft auch woanders gesucht als beim Lenker selbst.
Das ist das große Problem.

Warum bitte sind folgende Dinge z.B. laut heutiger Gesetzeslage nicht mehr genehmigungsfähig:


* Eine gemeinsame Grünphase (betrifft Linksabbieger) wenn aus der Gegenrichtung mehrere Fahrspuren kommen. Gibt es Linksabbieger MÜSSEN diese eine eigene Grünphase bekommen.

* Ein Schutzweg ohne Lichtzeichen bei mehreren Fahrspuren in eine Richtung.

* Nachtabschaltung von VLSA mit mehreren Fahrspuren pro Richtung (Neubauten)


Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Scheinbar versucht ja schon der Gesetzgeber die Eigenverantwortung von KFZ-Lenkern zu minimieren, damit nicht eine Flut an Klagen von Bürgern passiert.
Die offiziellen Organe (Stadt, Straßenamt, Gemeinden - aber auch von EVU's) sind somit verpflichtet sich an die immer strenger werdenden Gesetze zu halten.

Heutzutage gibt es natürlich auch eine Vielzahl an relativ günstigen Rechtschutzversicherungen, die es dem Bürger viel leichter machen als früher über sinnfreie Dinge unsere Gerichte zu bemühen.


Ein überspitztes Beispiel:
Frei nach dem Motto wenn ich (zu schnell, betrunken,...) in eine Mauer fahre, lasse ich überprüfen ob die Mauer dort rechtmäßig steht. - Gibt es rechtliche Ungereimtheiten bin ich vll nicht mehr 100% an meinem Unfall schuld, sondern der Bauherr der Mauer bekommt auch eine Teilschuld.

Auswüchse des ganzen sieht man immer wieder auf der Straße:
z.B. die Warnschilder auf der A2 im Wechselabschnitt mit gelben Blinklichtern und übermannshohen Tafeln, die auf die "tiefstehende Sonne" hinweisen.
und viele weitere Warnschilder, die nur dazu dienen den verantwortlichen Organen mehr Rechtssicherheit zu geben.

Verantwortlich ist der Autofahrer immer selbst! - Im Nachhinein wird aber oft versucht ein bisschen das Recht zu verdrehen.
Die Folge wird sein, dass sich die Fahrgeschwindigkeiten verringern und die Staus vergrößern. Die EVU's werden auch bemüht sein, alle EK's mit Schranken zu versehen oder - noch besser - zu unterführen, damit es kaum mehr Unfälle geben kann.

Natürlich kann es auch sein, dass Organe Fehler machen, aber diese sollten nicht mit Lupe und Mikroskop gesucht werden! -
Errare humanum est...
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: J. 1042 am Februar 15, 2014, 14:25:27

Die EVU's werden auch bemüht sein, alle EK's mit Schranken zu versehen oder - noch besser - zu unterführen, damit es kaum mehr Unfälle geben kann.


Das liegt aber nicht in der Macht eines EVU!
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 15, 2014, 15:06:45

Das liegt aber nicht in der Macht eines EVU!


Dafür gibt es eben die erwähnte Verordnung - die Gemeinden müssen halt dazuzahlen, weil die EVU das auch nicht alleine tragen können. Diese Regelung gibt es übrigens seit 2012 und jetzt kommen die Gemeinden erst drauf, dass da ein (finanzielles) Problem auf sie zukommt  :no:

W.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Bim am Februar 15, 2014, 15:53:24

Warum bitte sind folgende Dinge z.B. laut heutiger Gesetzeslage nicht mehr genehmigungsfähig:

* Eine gemeinsame Grünphase (betrifft Linksabbieger) wenn aus der Gegenrichtung mehrere Fahrspuren kommen. Gibt es Linksabbieger MÜSSEN diese eine eigene Grünphase bekommen.

* Nachtabschaltung von VLSA mit mehreren Fahrspuren pro Richtung (Neubauten)


1. Bei den Ampeln muss man beim Grünlicht beachten, handelt es sich um eine allgemeine Ampel nur mit einem Grünlicht, oder handelt es sich um eine Ampel mit Fahrspurensignalisatioen.

allgemeine Ampel: Wird mittels einer "einfachen" Ampel geregelt, müssen die Vorangregeln beim Abbiegen beachtet werden (Linksabbieger, Fußgänger), da der Gegenverkehr und die Fußgänger in der Seitenstraße gleichzeitig Grün bekommen.

2. Sobald eine Fahrspur eine eigene Signalisation bekommen, bedeutet dies ja, dass ich für meine Richtung ohne wenn und aber freie Fahrt habe, dafür gibt es ja eine Fahrspurensignalisation - würde ja sonst nichts bringen. Und in diesem Fall wird der Linksabbieger extra geschaltet, was heißt, bekommen Linksabbieger Grün, hat der Gegenverkehr und die Fußgänger in der Seitenstraße Rot. (Sonst würde man ja überall "einfache" Ampeln, ohne Fahrspurensignalisation aufstellen. Logischerweise muss ja ein Unterschied zwischen den beiden Varianten sein.)


Von Nachtabschaltungen nimmt man sicherheitshalber Abstand, da es gerade in der Vergangenheit immer schwerwiegende Unfälle gerade in den Nachtstunden bei wenig Verkehr gab. Um dies zu verhindern, bleiben mittlerweile Ampeln rund um die Uhr aktiv - hat leider früher auch nicht funktioniert ...
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: amadeus am Februar 15, 2014, 16:36:11
Zitat
* Ein Schutzweg ohne Lichtzeichen bei mehreren Fahrspuren in eine Richtung.


Das ist nur zum Schutz der Fußgänger. Da ist schon sehr viel passiert. Es nützt eben nichts, wenn sich einer richtig verhält und ein anderer cool vorbeibrettert.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Bim am Februar 15, 2014, 16:49:13

Zitat
* Ein Schutzweg ohne Lichtzeichen bei mehreren Fahrspuren in eine Richtung.


Das ist nur zum Schutz der Fußgänger. Da ist schon sehr viel passiert. Es nützt eben nichts, wenn sich einer richtig verhält und ein anderer cool vorbeibrettert.


Ein immer mehr werdendes Problem ist halt auch, dass teilweise die Fußgänger anstatt zügig und mit gebotener Eile (wie im Gesetz nach persönlicher Möglichkeit gefordert), unnötig langsam, fast provokant, den Schutzweg überqueren bzw. am Schutzweg, wenn sie sich mittig auf der Straße befinden, fast stehen bleiben.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Walter4041 am Februar 15, 2014, 16:58:39


Die EVU's werden auch bemüht sein, alle EK's mit Schranken zu versehen oder - noch besser - zu unterführen, damit es kaum mehr Unfälle geben kann.


Das liegt aber nicht in der Macht eines EVU!


Nein, sondern im Gestaltungsbereich des EIU. :hammer:
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: amadeus am Februar 15, 2014, 17:56:08


Zitat
* Ein Schutzweg ohne Lichtzeichen bei mehreren Fahrspuren in eine Richtung.

Das ist nur zum Schutz der Fußgänger. Da ist schon sehr viel passiert. Es nützt eben nichts, wenn sich einer richtig verhält und ein anderer cool vorbeibrettert.

Ein immer mehr werdendes Problem ist halt auch, dass teilweise die Fußgänger anstatt zügig und mit gebotener Eile (wie im Gesetz nach persönlicher Möglichkeit gefordert), unnötig langsam, fast provokant, den Schutzweg überqueren bzw. am Schutzweg, wenn sie sich mittig auf der Straße befinden, fast stehen bleiben.


Hat aber nichts mit dem Thema zu tun. Oder werden die Fußgänger überfahren weil sie die Straße nicht schnell genug überqueren? Oder vieleicht doch weil der Autofahrer ihren Gasfuß nicht schnell genug lüpfen können?  :boese:
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Bim am Februar 15, 2014, 21:20:27



Zitat
* Ein Schutzweg ohne Lichtzeichen bei mehreren Fahrspuren in eine Richtung.

Das ist nur zum Schutz der Fußgänger. Da ist schon sehr viel passiert. Es nützt eben nichts, wenn sich einer richtig verhält und ein anderer cool vorbeibrettert.

Ein immer mehr werdendes Problem ist halt auch, dass teilweise die Fußgänger anstatt zügig und mit gebotener Eile (wie im Gesetz nach persönlicher Möglichkeit gefordert), unnötig langsam, fast provokant, den Schutzweg überqueren bzw. am Schutzweg, wenn sie sich mittig auf der Straße befinden, fast stehen bleiben.


Hat aber nichts mit dem Thema zu tun. Oder werden die Fußgänger überfahren weil sie die Straße nicht schnell genug überqueren? Oder vieleicht doch weil der Autofahrer ihren Gasfuß nicht schnell genug lüpfen können?  :boese:


Weder das eine noch das andere muss unbedingt sein .... so lange kein Autofahrer und kein Fußgänger von seiner sturen Meinung herunter steigt, wirds nie funktionieren - es sollte eigentlich ein Miteinander geben, statt ein Gegeneinander .... aber das ist ja ein anderes Thema uns passt hier jetzt nicht her.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: kroko am Februar 16, 2014, 06:16:48
Zitat
Ein immer mehr werdendes Problem ist halt auch, dass teilweise die Fußgänger anstatt zügig und mit gebotener Eile (wie im Gesetz nach persönlicher Möglichkeit gefordert), unnötig langsam, fast provokant, den Schutzweg überqueren bzw. am Schutzweg, wenn sie sich mittig auf der Straße befinden, fast stehen bleiben.


Geh bitte. Ein "immer mehr werdendes Problem"? Das Gejammer über zu langsam über die Straße gehende Fußgänger kenne ich seit Jahrzehnten. Und mehr als Gejammer ist es nicht. Um wieviel Zeit geht's denn? Eine Sekunde? Viellecht gar zwei Sekunden? Hast du echt keine anderen Probleme?
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Martin am Februar 16, 2014, 07:41:42
Das wird schon mehr...

Wir haben als Kinder gelernt, dass man nebeneinander über die Straße geht und nicht hintereinander.
Heutzutage kann man aber oft beobachten, dass die Leute hintereinander gehen und das dauert dann schon um einiges länger, weil ja wieder welche aus der anderen Richtung kommen usw.

An der Disziplin sollten aber natürlich ALLE Verkehrsteilnehmer arbeiten.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: amadeus am Februar 16, 2014, 07:54:10

Wir haben als Kinder gelernt, dass man nebeneinander über die Straße geht und nicht hintereinander.


Lernt man das jetzt so? Mir ist nichts dergleichen in Erinnerung.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: kroko am Februar 16, 2014, 08:40:11
Zitat
Wir haben als Kinder gelernt, dass man nebeneinander über die Straße geht und nicht hintereinander.
Heutzutage kann man aber oft beobachten, dass die Leute hintereinander gehen und das dauert dann schon um einiges länger, weil ja wieder welche aus der anderen Richtung kommen usw.


Blanker Unsinn. Bei einem Zebrastreifen darf man so über die Straße gehen, wie man hinkommt. Und wenn tausend Leute einer nach dem anderen ohne Pause hinkommen, dann dürfen die dem Gesetz nach einer dem anderen ohne Pause über die Straße gehen, und die Autos müssen eben warten. Oder glaubst du die warten alle zusammen bis keiner mehr kommt, und gehen erst dann (alle tausend nebeneinander, oder was?)

Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: amadeus am Februar 16, 2014, 09:33:25
Zitat
An der Disziplin sollten aber natürlich ALLE Verkehrsteilnehmer arbeiten.


Wir kommen da zu einem grundsätzlichen Problem.

Es ist ein Fehler, daß sich alle Verkehrsteilnehmer auf rollenden Rädern mit den Fußgängern gleichzusetzen versuchen.

Der Mensch ist ein Wesen, welches von Natur aus auf (meist) zwei Beinen auf dieser Kugel herumläuft. Fußgänger ist also jeder, vom Genie bis zum Volltrottel, vom Jungen bis zum Alten, vom Gesunden bis zum Kranken. Da kann es also fast keine großen Voraussetzungen geben - weil man niemandem das herumlaufen verbieten kann.
Sobald aber jemand eine mehr (Kraftfahrzeug) oder weniger (Fahrrad) gefährliche Maschine (grundsätzlich sind alle Maschinen potenziell gefährlich oder gefahrerhöhend) in Betrieb nimmt, kann und soll man vom Benutzer ein Verhalten erwarten, welches andere Menschen nicht gefährdet und nicht darauf vertrauen, daß diese die Gefahr rechtzeitig erkennen und ihr ausweichen können.

Wer mit einem Brotmesser hantiert, gefährdet (sich und andere) auch mehr als einer, der nur vom Wecken herunterbeisst ...  ;)
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Bim am Februar 16, 2014, 11:49:11
Also dürfen Fußgänger auch bei Rotlicht, oder geschlossenen Schranken über Bahnübergänge gehen, weil man kann von Fußgängern kein richtiges Verhalten im Straßenverkehr verlangen, weil es ja nur Fußgänger sind?!  :-X   ???


(Man kann nicht Autofahrer wegen nur noch so Kleinigkeiten verteufeln und für alle anderen die grenzenlose Freiheit fordern. Gleiches Recht für alle - was das Verhalten angeht. Entweder man schaut bei allen über kleine Fehlern hinweg, oder bei niemanden und fordert von jedem ein möglichst richtiges und korrektes bzw. vorschriftsmäßiges Verhalten ein.)
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: amadeus am Februar 16, 2014, 12:44:48

Also dürfen Fußgänger auch bei Rotlicht, oder geschlossenen Schranken über Bahnübergänge gehen, weil man kann von kein richtiges Verhalten im Straßenverkehr verlangen, weil es ja nur Fußgänger sind?


Darum schrieb ich auch von ,,fast keinen großen Voraussetzungen". Bedeutet, daß es kleine (also grundlegende) aber keine weitergehenden Voraussetzungen sehr wohl geben kann. Aber die Anforderungen an andere sind wesentlich größer.


Entweder man schaut bei allen über kleine Fehlern hinweg, oder bei niemanden und fordert von jedem ein möglichst richtiges und korrektes bzw. vorschriftsmäßiges Verhalten ein.


Die Fehler der einen haben auf andere aber wesentlich größere Auswirkungen. Daher ist deren Verhalten auch anders zu beurteilen. Wer gefährlichere tut hat mehr Vorsicht walten zu lassen. Und ,,Gleiches Recht für Alle" gilt nur, wenn man Gleiches mit Gleichem vergleicht.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Bim am Februar 16, 2014, 16:22:26


Entweder man schaut bei allen über kleine Fehlern hinweg, oder bei niemanden und fordert von jedem ein möglichst richtiges und korrektes bzw. vorschriftsmäßiges Verhalten ein.


Die Fehler der einen haben auf andere aber wesentlich größere Auswirkungen. Daher ist deren Verhalten auch anders zu beurteilen. Wer gefährlichere tut hat mehr Vorsicht walten zu lassen. Und ,,Gleiches Recht für Alle" gilt nur, wenn man Gleiches mit Gleichem vergleicht.


Ein Beispiel:

Ein sehr stark betrunkener Fußgänger geht im Dunklen am Gehsteig, jedoch kann er sich aufgrund seiner Alkoholisierung nicht am Gehsteig halten und fällt, unmittelbar vor einem heran nahenden, vorschriftsmäßig fahrendem Auto auf die Fahrbahn, sodass der Lenker keine Chance mehr hat, zu reagieren.

Wer verschuldet diesen Unfall? Der Autolenker, oder der Fußgänger? Ich nehme wohl an, der Autofahrer .... weil er eben dort gefahren ist ...?


Das heißt, auch bei diesem schrecklichen Zugsunfall trifft die Eisenbahn und den Triebfahrzeugführer das Verschulden?! Schuld am Unfall ist demnach nicht der Autofahrer, sondern der Triebfahrzeugführer, denn ein Zug ist gefährlicher, als ein Auto, daher hat auch ein Zug größere Auswirkungen bzw. richtet noch mehr Schaden an, als ein Auto. Daher kann nur einer am Unfall Schuld sein .... der Triebfahrzeugführer hätte wohl besser bei der EK schauen müssen und sich etwas langsamer annähern.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: invisible am Februar 16, 2014, 17:55:58

Wer verschuldet diesen Unfall? Der Autolenker, oder der Fußgänger? Ich nehme wohl an, der Autofahrer .... weil er eben dort gefahren ist ...?


Gleiches mit gleichen vergleichen: Gehen ist ein "Grundrecht" (mir fällt jetzt kein geeigneteres Wort ein), Alkoholisierung nicht.

Wenn man sich selbst willentlich seiner Körperkoordination beraubt ist man eben wieder gefährlicher unterwegs, als wenn man das nicht tut. Folglich trägt man auch an daraus resultierenden Unfällen mehr Mitschuld (ok, in Österreich wird Alkoholisierung - leider - oft eher als Milderungsgrund gewertet).
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Martin am April 17, 2014, 20:04:59
Warnlichtanlage für Bahnübergang Hollenegg

Nach der Kollision eines Autos mit einem Zug mit vier Toten Mitte Februar hat am Donnerstag eine Sicherheitskommission den Bahnübergang Hollenegg unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Es soll eine Warnlichtanlage errichtet werden.
PKW und Zug vor Bahnübergang

Beim gefährlichen Bahnübergang Hollenegg soll eine Warnlichtanlage errichtet werden.

Die dramatischen Ereignisse auf dem ungesicherten Bahnübergang Hollenegg im Bezirk Deutschlandsberg liegen rund zwei Monate zurück. Am Abend des 12. Februar übersah ein Lenker aus Deutschlandsberg den herannahenden Zug der Graz-Köflach-Bahn. Mit rund 80 km/h krachte die tonnenschwere Garnitur in den SUV, für die 4 Insassen kam jede Hilfe zu spät - mehr dazu in Zug gegen Auto: Vier Tote (13.2.2014). Nach diesem Unfall kündigten Bund und Länder an, die Sicherheit der heimischen Bahnübergänge verbessern zu wollen. Allein in der Steiermark sollen bis zum Jahr 2024 mehr als 500 Bahnkreuzungen überprüft und falls nötig sicherheitstechnisch aufgerüstet werden.
Vermehrt Fahrzeuge mit eingeschränkter Sicht

Am Donnerstag waren Sicherheitsexperten des Landes sowie Vertreter des Bahnunternehmens und der Gemeinde in Hollenegg, um die Eisenbahnkreuzung amtlich zu überprüfen. Dabei geht es um Kriterien wie Sichtweiten, Anfahrtsgeschwindigkeiten oder auch die Schnittwinkel zwischen Straße und Schienen. Sachverständiger Guido Richtig: ,,Heutzutage werden vermehrt Fahrzeuge verwendet, wo der Lenker oftmals eine eingeschränkte Sicht nach rechts oder nach links hat, wie zum Beispiel bei kleinen Kastenwägen. In der neuen Eisenbahnkreuzungsverordnung ist daher nur mehr ein Kreuzungswinkel von 90 Grad zwischen Straße und Schiene zulässig."

Warnlichtanlage: Verhandlungen um Finanzierung

In Hollenegg sind zwar die vorhandenen Sichtweiten ausreichend, der Schnittwinkel von Straße und Schiene sei mit 95 Grad aber grenzwertig, sagen die Experten. In Absprache mit dem Bahnunternehmen werde man hier deshalb wahrscheinlich den Bau einer Warnlichtanlage veranlassen. Ob sich die Gemeinde an den Kosten von rund 300.000 Euro beteiligen muss, ist derzeit noch unklar. Die Verhandlungen zwischen Ministerium und Gemeindebund stehen noch bevor.

Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2642588/
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: StefanTiran am April 18, 2014, 09:34:00
Bitte auch eine Warnblinkanlage vor jedem Schutzweg!
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Immanuel Cunt am April 18, 2014, 10:15:23

Bitte auch eine Warnblinkanlage vor jedem Schutzweg!


Und Straßenkreuzungen nur noch mit exakt 90° Schnittwinkel erlauben. Schon 95° sind viel zu gefährlich!!elf!  ;)

lg, IC
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Commanderr am April 18, 2014, 19:48:48

Und Straßenkreuzungen nur noch mit exakt 90° Schnittwinkel erlauben.

Und an diesem Bahnübergang in Deutschfeistritz (http://www.alpenbahnen.net/assets/images/autogen/a_13.12.jpg) wird dann wohl eine Unterführung oder eine entsprechende Straßenbrücke fällig!
Eventuell hätte man dafür sogar die ehemalige Brucker Hochbrücke weiterverwenden können!  :lol:
Ganz ehrlich: Die spinnen, die Eisenbahnkreuzungsverordnungs-Sachverständigen, wenn sie glauben, dass es durch ausschließlich 90° Kreuzungen weniger Unfälle geben würde!
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 18, 2014, 19:53:58
Und an der Stelle gab es bis vor wenigen Jahren noch nicht einmal eine Signal-Sicherung für die Autofahrer - allerdings ist die Geschwindigkeit des "Übelbachers" an der Stelle nicht sonderlich hoch ...

W.
Titel: Re: Schwerer Unfall auf Bahnübergang bei Hollenegg
Beitrag von: 5047er am April 18, 2014, 20:13:46
Interessant ist ja in diesem Fall folgendes:
Zitat

,,Heutzutage werden vermehrt Fahrzeuge verwendet, wo der Lenker oftmals eine eingeschränkte Sicht nach rechts oder nach links hat, wie zum Beispiel bei kleinen Kastenwägen. In der neuen Eisenbahnkreuzungsverordnung ist daher nur mehr ein Kreuzungswinkel von 90 Grad zwischen Straße und Schiene zulässig."


Komisch, dass der Unfall mit einem SUV passiert ist, von welchem man das Geschehen sicherlich nicht überblicken könnte.  ::)