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Thema: Fernwärme Graz (12207-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • FlipsP
Re: Fernwärme Graz
Antwort #15
Also persönlich wäre mir Feinstaub aus Holzverfeuerung (am besten aus Blockheizkraftwerken) lieber, als Feinstaub aus Erdgas, wie aktuell.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Fernwärme Graz
Antwort #16
Also persönlich wäre mir Feinstaub aus Holzverfeuerung (am besten aus Blockheizkraftwerken) lieber, als Feinstaub aus Erdgas, wie aktuell.

Erdgas ist allerdings bei dessen Verbrennung ausgesprochen feinstaubarm. Das ist, aus verbrennungstechnischer Sicht, der einzig große Vorteil von Erdgas (und Biogas) gegenüber vielen festen und flüssigen Brennstoffen.

...
Letztlich wird es in Zukunft ein Mix aus vielen unterschiedlichen Energiequellen werden müssen, um die Wende zu schaffen. Solar, Wind, Biomasse, Wasserkraft (nicht nur aus Laufkraftwerken, sondern auch z.B. Flussturbinen), Biogas aus unterschiedlichsten Quellen, Wärmeauskoppelungen aus Industrie, und natürlich auch Zwischenspeicher, um die Unterschiede zwischen Verbrauch und Produktion ausgleichen zu können.

Stimme dir voll zu.

  • FlipsP
Re: Fernwärme Graz
Antwort #17
Also persönlich wäre mir Feinstaub aus Holzverfeuerung (am besten aus Blockheizkraftwerken) lieber, als Feinstaub aus Erdgas, wie aktuell.

Erdgas ist allerdings bei dessen Verbrennung ausgesprochen feinstaubarm. Das ist, aus verbrenungstechnischer Sicht, der einzig große Vorteil von Erdgas (und Biogas) gegenüber vielen festen und flüssigen Brennstoffen.

Andererseits gibt halt Erdgas wieder CO2 frei, als Holz, dass zumindest einigermaßen CO2 neutral verbrennt.

So lange man aber verbrennen muss, um die Fernwärme zu erzeugen, gibt es eben Emissionen.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Fernwärme Graz
Antwort #18
Eine Alternative wäre lt. Experten u.a. die verstärkte Auskoppelung von Wärme aus Industrieanlagen:.

Das ist der Kern, dazu Energiesparen und auch der ergänzende Einsatz von Solarenergie dezentral für Warmwassererzeugung.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Fernwärme Graz
Antwort #19
...als Holz, dass zumindest einigermaßen CO2 neutral verbrennt.

...

Das stimmt pauschal so leider auch nicht. Es gibt genug Beispiele in Europa, wo die Waldbewirtschaftung nicht nachhaltig ausfällt. Sobald das der Fall ist, ist die CO2-Bilanz von Holz auch nicht mehr neutral.

  • LS64
Re: Fernwärme Graz
Antwort #20
...als Holz, dass zumindest einigermaßen CO2 neutral verbrennt.

Das stimmt pauschal so leider auch nicht. Es gibt genug Beispiele in Europa, wo die Waldbewirtschaftung nicht nachhaltig ausfällt. Sobald das der Fall ist, ist die CO2-Bilanz von Holz auch nicht mehr neutral.

...und der Flächenverbrauch ist riesig. Man benötigt wieder viele schnell wachsende Bäume und damit Monokulturen und diese sind wieder aus anderer Sicht problematisch und so weiter.

Aber entscheidend ist auch ein Punkt, der gerne vergessen wird und der auch im aktuellen IPCC-Report herausgearbeitet wurde: Erstmal muss der Wald verheizt werden, DANN forstet man ihn wieder auf und holt das CO2 sukzessive über Jahrzehnte aus der Atmosphäre. Würde man das also überall machen, hätte man bis 2050 eine katastrophale CO2-Bilanz.

Re: Fernwärme Graz
Antwort #21
Eine Alternative wäre lt. Experten u.a. die verstärkte Auskoppelung von Wärme aus Industrieanlagen:.

Das ist der Kern, dazu Energiesparen und auch der ergänzende Einsatz von Solarenergie dezentral für Warmwassererzeugung.

W.

Stichwort "Thermochemische Energiespeicherung" - ein eigentlich sehr spannendes Konzept sobald es in größerer Skalierung effizient funktionieren würde.

  • FlipsP
Re: Fernwärme Graz
Antwort #22
Ich hatte jetzt keine Zeit, um Zahlen zu finden. Aber wollt ihr wirklich behaupten, dass die Steiermark als waldreiches Bundesland nicht genug Holz bereitstellen könnte?

Kann ich mir schwer vorstellen.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • LS64
Re: Fernwärme Graz
Antwort #23
Ich hatte jetzt keine Zeit, um Zahlen zu finden. Aber wollt ihr wirklich behaupten, dass die Steiermark als waldreiches Bundesland nicht genug Holz bereitstellen könnte?

Ich denke, da liegt ein Missverständnis vor. Ich glaube nicht, dass das jemand geschrieben hat.

  • FlipsP
Re: Fernwärme Graz
Antwort #24
Ich hatte jetzt keine Zeit, um Zahlen zu finden. Aber wollt ihr wirklich behaupten, dass die Steiermark als waldreiches Bundesland nicht genug Holz bereitstellen könnte?

Ich denke, da liegt ein Missverständnis vor. Ich glaube nicht, dass das jemand geschrieben hat.


Wieso ist dann die Beschaffung des Holzes ein großes Problem?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Fernwärme Graz
Antwort #25
Ich hatte jetzt keine Zeit, um Zahlen zu finden. Aber wollt ihr wirklich behaupten, dass die Steiermark als waldreiches Bundesland nicht genug Holz bereitstellen könnte?

Und was passiert dann mit dem anderen Holzbedarf (für Baustellen etc.)? Ich meine, es muss doch jetzt schon Holz importiert werden, weil es nicht genügend gibt. Oder liege ich da falsch. Und am Ende wird man die Wälder auch ja irgendwie wiederaufforsten müssen. Das dauert ja nicht, 5, sondern 50 Jahre - das ist ja das Problem bei der so genannten "Ökobilanz".

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • PeterWitt
Re: Fernwärme Graz
Antwort #26
Ich hatte jetzt keine Zeit, um Zahlen zu finden. Aber wollt ihr wirklich behaupten, dass die Steiermark als waldreiches Bundesland nicht genug Holz bereitstellen könnte?

Ich denke, da liegt ein Missverständnis vor. Ich glaube nicht, dass das jemand geschrieben hat.


Wieso ist dann die Beschaffung des Holzes ein großes Problem?
Es ging wohl global gesehen und darum, dass Holz auch nicht nachhaltig entnommen werden kann. Aber eines muss man auch klar sagen:
Aber entscheidend ist auch ein Punkt, der gerne vergessen wird und der auch im aktuellen IPCC-Report herausgearbeitet wurde: Erstmal muss der Wald verheizt werden, DANN forstet man ihn wieder auf und holt das CO2 sukzessive über Jahrzehnte aus der Atmosphäre. Würde man das also überall machen, hätte man bis 2050 eine katastrophale CO2-Bilanz.
Das mag zwar stimmen (wobei ja schon quasi bei Verbrennung begonnen wird das CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entziehen), nur lautet die Alternative: weiterhin fossile Energie verbrennen und somit bis 2050 weiterhin täglich zusätzliches CO2 in die Luft blasen, oder eben heute Verbrennen, auch wenn dieses CO2 erst 2050 wieder vollständig durch das Wachstum aufgenommen wurde.
Dazu ein Gedankenspiel: hätte man 1990 alles auf Holzenergie umgestellt, so wäre man schon täglich CO2-neutral unterwegs, anstatt weiterhin täglich weiterhin fossile Energie zu verbrennen und die Welt weiter aufzuheizen.

  • PeterWitt
Re: Fernwärme Graz
Antwort #27
Und was passiert dann mit dem anderen Holzbedarf (für Baustellen etc.)? Ich meine, es muss doch jetzt schon Holz importiert werden, weil es nicht genügend gibt. Oder liege ich da falsch. Und am Ende wird man die Wälder auch ja irgendwie wiederaufforsten müssen. Das dauert ja nicht, 5, sondern 50 Jahre - das ist ja das Problem bei der so genannten "Ökobilanz".
Naja, Österreich exportiert auch kräftig Holz - aber man benötigt eben für unterschiedliche Anwendungen auch unterschiedliche Hölzer, entsprechend wird sowohl Ex- als auch Importiert.
Und ja, die mangelnden Flächen und langen Aufforstzeiten sind bestimmt ein Problem, aber nicht eines der Ökobilanz, sondern eines unserer Lebensweise . denn wir verbrauchen Jährlich weit mehr an Rohstoffen (aller Arten), als der Planet bieten kann. DAS gilt es natürlich als langfristiges Ziel ebenso zu ändern, wird aber nicht ohne Änderung jedes Einzelnen funktionieren.

Re: Fernwärme Graz
Antwort #28
Beim Holz gibt es wohl zwei große Gründe für Import/Export von Holz.

1. Die benötigte Holzart. Je nach Baumart ist da je ein großer Unterschied bezüglich Härte und dergleichen. Manche Holzarten hat man in einem Land im Überfluss, andere dafür wenig bzw. gar nicht. Das kann entweder wegen des vorherrschenden Klimas (manche Baumarten wachsen bei uns besser, manche schlechter) oder wegen der historischen Entwicklung (welche Baumarten wurden nachgepflanzt?) sein.

2. Der Preis. Je nachdem wo (Personal-/Transportkosten) und vor allem wie (Nachhaltigkeit) Wälder bewirtschaftet werden, ist auch der Preis unterschiedlich.

  • FlipsP
Re: Fernwärme Graz
Antwort #29
Ich hatte jetzt keine Zeit, um Zahlen zu finden. Aber wollt ihr wirklich behaupten, dass die Steiermark als waldreiches Bundesland nicht genug Holz bereitstellen könnte?

Und was passiert dann mit dem anderen Holzbedarf (für Baustellen etc.)? Ich meine, es muss doch jetzt schon Holz importiert werden, weil es nicht genügend gibt. Oder liege ich da falsch. Und am Ende wird man die Wälder auch ja irgendwie wiederaufforsten müssen. Das dauert ja nicht, 5, sondern 50 Jahre - das ist ja das Problem bei der so genannten "Ökobilanz".

W.

Naja. Grundsätzlich sind Bauholz und Brennholz 2 verschiedene Kategorien.

Wie geschrieben: Ich hatte noch keine Zeit Zahlen zu suchen, aber die steirische Holzwirtschaft posaunt ja immer stark heraus, dass noch locker genügend Holz nachhaltig bewirtschaftet werden kann.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates