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Thema: Ennstalsperre  (12572-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Ennstalsperre
Antwort #15
Natürlich sind die Sperren in den letzten Jahren bitter allerdings wäre es spannend zu sehen wie sich das in den letzten 10, 20, 30 Jahren verhalten hat. Wurde die Strecke vielleicht einfach in den 90ern vernachlässigt? Die letzten 5 Jahre sind da ein zu kurzer "Durchrechnungszeitraum".

Die Massnahmen waren aber meines Wissens keine "Baumaßnahmen" sondern reine "Erhaltungsmassnahmen". Neue Brücken, Durchlässe, neue Oberleitung, neue Gleise tlw. usw,.. Alles nur mit dem Ziel, dass der Betrieb weiterhin funktioniert.

Und wirkliche Fahrzeitgewinne wirds ja im Fernverkehr eh nicht geben. Laut Zielnetz 2025 der ÖBB ist die Fahrzeit Selzthal/Bischofshofen mit 85 Minuten angegeben (derzeit sind 89). Alles darüber hinaus würde durch das Warten auf Anschlüsse an einem der beiden Enden der Ennstalbahn eh wieder weg gemacht.

Re: Ennstalsperre
Antwort #16
Zitat

Die Massnahmen waren aber meines Wissens keine "Baumaßnahmen" sondern reine "Erhaltungsmassnahmen". Neue Brücken, Durchlässe, neue Oberleitung, neue Gleise tlw. usw,.. Alles nur mit dem Ziel, dass der Betrieb weiterhin funktioniert.


Eh, aber was hindert einen daran, die neue Brücke 10m daneben zu bauen, sodass sich ein größerer Kurvenradius ausgeht?

Zitat

Und wirkliche Fahrzeitgewinne wirds ja im Fernverkehr eh nicht geben. Laut Zielnetz 2025 der ÖBB ist die Fahrzeit Selzthal/Bischofshofen mit 85 Minuten angegeben (derzeit sind 89). Alles darüber hinaus würde durch das Warten auf Anschlüsse an einem der beiden Enden der Ennstalbahn eh wieder weg gemacht.


Naja Fahrzeitreserve und schnellere Verbindungen auf dieser Strecke...

Re: Ennstalsperre
Antwort #17

Eh, aber was hindert einen daran, die neue Brücke 10m daneben zu bauen, sodass sich ein größerer Kurvenradius ausgeht?


Der Eigentümer des Grundes 10 Meter neben der Bahn...

Re: Ennstalsperre
Antwort #18
Zitat

Naja Fahrzeitreserve und schnellere Verbindungen auf dieser Strecke...


Fahrzeitreserven sind natürlich ein Thema. Wobei dabei spannend wäre wieviel davon es derzeit auf der Strecke schon gibt.
Siehe dazu auch:
http://www.oebb.at/infrastruktur/__resources/llShowDocSec.jsp?nodeId=27493701
Die 89 Minuten für Selzthal - Bischofshofen sind ja wie gesagt nicht das schnellste fahrbare sondern ergeben sich aus den Anschlüssen an den Taktknoten.

Und Geld auszugeben für schnellere Verbindungen die bspw. dazu führen, dass man schneller (von Graz aus) in Bischofshofen ist, dort dafür aber länger "rumsteht" wäre meines Erachtens auch fragwürdg.

Re: Ennstalsperre
Antwort #19


Eh, aber was hindert einen daran, die neue Brücke 10m daneben zu bauen, sodass sich ein größerer Kurvenradius ausgeht?


Der Eigentümer des Grundes 10 Meter neben der Bahn...


Für den wird dann ja 10m daneben was frei. Bei einer Trassenverbesserung sogar ein paar Quadratmeter mehr (da die Strecke ja kürzer wird).
Erstellt am: 14 August 2014, 11:13:21

Und Geld auszugeben für schnellere Verbindungen die bspw. dazu führen, dass man schneller (von Graz aus) in Bischofshofen ist, dort dafür aber länger "rumsteht" wäre meines Erachtens auch fragwürdg.


Umgekehrt könnte man mit der Argumentation aber jede Streckenverbesserung verhindern, die (für sich allein genommen) nur ein paar Sekunden bringt. Interessant ist natürlich erst die Summe aller Teile.

Es ist natürlich klar, dass dem natürliche Grenzen gesetzt sind und man auch bei optimaler Streckenführung nicht von 89min auf 59min kommen wird. Trotzdem kann es einen Unterschied machen, ob man von 89 auf 87 oder auf 85min kommt. In letzterem Fall könnte sich z.B. ein zusätzlicher Zug im Taktgefüge ausgehen (ob und wie hängt natürlich von der jeweiligen Strecke, der Anzahl der Aufenthalte, den möglichen Kreuzungen, etc. ab).

Re: Ennstalsperre
Antwort #20
Natürlich können Grundstücke erworben oder ggf. getauscht werden, der finanzielle und zeitliche Aufwand dafür ist allerdings ungleich höher als bei einem Neubau an bestehender Stelle.

Gerade am Beispiel Ennstalbahn sehe ich den großen Vorteil nicht, wenn (zusätzlich zur Erhaltung!) noch Millionen investiert werden würden, nur damit Graz - Salzburg gleichlang dauert aber Selzthal - Bischofshofen im Nahverkehr 4 Minuten schneller wird. (von den begrenzten Kreuzungsmöglichkeiten bei einer eingleisigen Strecke mal abgesehen)

Re: Ennstalsperre
Antwort #21

Umgekehrt könnte man mit der Argumentation aber jede Streckenverbesserung verhindern, die (für sich allein genommen) nur ein paar Sekunden bringt. Interessant ist natürlich erst die Summe aller Teile.


Das tut man doch hoffentlich auch. Und die Summe aller Teile muss (bei Streckenneubauten) halt irgendein höheres Ziel erfüllen.
- Schnelle Verbindung (zwischen entsprechend großen Städten)
- Bessere Anschlüsse
- mehr Fahrten möglich (falls die Strecke schon am Limit ist)

Re: Ennstalsperre
Antwort #22
Man darf aber den Erhaltungsaufwand von kurvenreichen Strecken nicht außer Acht lassen und muss die Zeitersparnis bei Streckenausbauten immer im Kontext sehen. Gerade am Beispiel Ennstalbahn wären bestimmte Begradigungen, Zweispurinseln etc. schon sehr hilfreich ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Ennstalsperre
Antwort #23
Ich bin ja nicht komplett gegen solche Maßnahmen, ich würd nur gerne verstehen was sie effektiv bringen würden.

Begradigungen würde also folgendes bringen:
- Zeitersparnis (m. E. vernachlässigbar, siehe oben)
- eventuell bessere Streckenlage im Hinblick auf Umwelteinflüsse (Muren, Überschwemmungen,...)
- eventuell Auflassen von EKs

Zweispurinseln würde also folgendes bringen:
- mehr Flexibilität bei Verspätungen

Re: Ennstalsperre
Antwort #24



Eh, aber was hindert einen daran, die neue Brücke 10m daneben zu bauen, sodass sich ein größerer Kurvenradius ausgeht?


Der Eigentümer des Grundes 10 Meter neben der Bahn...


Für den wird dann ja 10m daneben was frei. Bei einer Trassenverbesserung sogar ein paar Quadratmeter mehr (da die Strecke ja kürzer wird).


Der Grundbesitzer freut sich sicher über einen 10m breiten Streifen, der dann auf der anderen Seite der Eisenbahn liegt!

Und größerer Kurvenradius bedeutet eine längere, nicht kürzere Strecke.

LG
Gert

Re: Ennstalsperre
Antwort #25

Und größerer Kurvenradius bedeutet eine längere, nicht kürzere Strecke.


Bist Du Dir da wirklich sicher? Ich habe da folgendes Bild vor mir:

1.: Gerade - enge Kurve - Gerade (alte Strecke)

2.: stattdessen weite Kurve ohne Geraden

Irgendwie lässt sich mit der Figur aus 1. und 2. so eine Art Dreiecksungleichung bilden ...

Re: Ennstalsperre
Antwort #26
Da der Ennstalboden über weite Teile ja ganz flach ist, könnte man ja auch ein paar solcher Strecken-Mäander durch eine Gerade ersetzen. Damit verkürzt sich die Strecke, verbraucht also weniger kostbaren Naturraum und nebenbei werden auch Verschleiß und Instandhaltungsaufwand geringer...

Re: Ennstalsperre
Antwort #27

Da der Ennstalboden über weite Teile ja ganz flach ist, könnte man ja auch ein paar solcher Strecken-Mäander durch eine Gerade ersetzen. Damit verkürzt sich die Strecke, verbraucht also weniger kostbaren Naturraum und nebenbei werden auch Verschleiß und Instandhaltungsaufwand geringer...

Wenn ich mich nicht täusche, ist der Ennstalboden über weite Strecken ziemlich sumpfig. Eine größere Neutrassierung wäre daher ein eher teures Unterfangen.

  • Ch. Wagner
Re: Ennstalsperre
Antwort #28

Wenn ich mich nicht täusche, ist der Ennstalboden über weite Strecken ziemlich sumpfig. Eine größere Neutrassierung wäre daher ein eher teures Unterfangen.


+ Wachtelkönig + UVP + Grundablösen + Enteignung + schwierige Bauarbeiten = uninteressant. Schon bei ihrem Bau hatte die Bahnstrecke keine hohe Priorität. Am wichtigsten war die Anbindung der Rudolfsbahn in Steinach-Irdning an die Salzkammergutstrecke, das erfolgte mittels Peage Abkommen mit der Kaiserin Elisabeth Bahn. Und wegen der paar Züge lohnt sich nur ein Herrichten der Strecke. Schon der sogenannte Beginn des zweigleisigen Ausbaus von sagenhaften 3,335 km zwischen Stainach-Irdning und Abzw. Liezen war eine unnötige Pflanzerei der Frau Klasnic ("Wir haben durchgesetzt: Semmerungbasistunnel"). Und die paar Sonderzüge nach Schladming und zum Kulm machen das Kraut auch nicht fett.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Ennstalsperre
Antwort #29

+ Wachtelkönig + UVP + Grundablösen + Enteignung + schwierige Bauarbeiten = uninteressant.


Genau. Wenn dort alles so einfach wäre, dann hätten wir zuallererst nicht nur eine weiträumige Straßenumfahrung Stainach (mit bereits fertigem Autobahnrastplatz in der Mitte), sondern zumindest eine Anbindung an die Pyhrnautobahn bei der Abfahrt Liezen.

Da werden wir doch nicht von der Bahn und einer winzigen Zweispurinsel reden, die noch dazu nur auf 120 km/h trassiert ist. Aber seien wir nicht unbescheiden: Die paar Sekunden 120 km/h sind eh schon das Nonplusultra für das Ennstal.