Re: Open Data – freie Fahrplandaten
Antwort #8 –
Fahrgäste erhalten live Daten von Bus und Bim
Premiere in Graz: Ab 2014 liefern Holding Graz und Verkehrsverbund "Echtzeitdaten" der Öffis. So kann man dank Handy-App live kontrollieren, ob Fahrplan eingehalten wird.
Endlich könne sie die Ärmel runterkrempeln, lacht Daniela Grabe, Gemeinderätin der Grünen in Graz: Denn nach "einem Jahr intensiver Vorarbeiten" sei es so weit - das Projekt "Echtzeitdaten von öffentlichen Verkehrsmitteln" habe nun auch in der steirischen Landeshauptstadt grünes Licht erhalten.
Eine entscheidende Weichenstellung in puncto Fahrgastservice, so Grabe: Man könne künftig "sekundenschnell" die günstigste Verkehrsverbindung abfragen - "und zwar unter Berücksichtigung aller Verspätungen oder Störungen, die in diesem Moment gerade vorliegen".
Tatsächlich ereignet sich damit ein kleiner Kulturbruch: Geht es derzeit um spontane Änderungen oder Störungen, wird dies dem Fahrgast "bloß" mittels Leuchtschrift an den Haltestellen selbst mitgeteilt. Ja, außerdem gibt es die "BusBahnBim"-Auskunft im Internet oder als App (Software) fürs Smartphone - doch dies ermöglicht nur die simple Planung von Station A nach Station B.
Künftig führt man beide Ansätze zusammen: "Ja, wir werden unsere App um die Echtzeitdaten unserer Partnerunternehmen erweitern", bestätigt Stephan Thaler, Sprecher des Verkehrsverbundes. Damit könne der Gast schon vor Antritt der Fahrt seinen ganz persönlichen Fahrplan erstellen - und live mitverfolgen, ob die ihn betreffende Bim oder der relevante Bus eh pünktlich kommt. Und falls nicht, welche Alternativen es gibt.
Zweites Quartal 2014
"Wenn ich derzeit eingebe, dass ich bei nächstbester Gelegenheit vom Jakominiplatz nach Puntigam will, dann erhalte ich beispielsweise stets die Auskunft 9.03 Uhr. Weil das die Solldaten sind", erklärt Verkehrsverbund-Sprecher Thaler. "Künftig sagt mir das System aber exakt 9.05 Uhr, weil im Hintergrund bereits die Information läuft, dass diese Straßenbahn zwei Minuten Verspätung hat."
Dieses Service soll Fahrgästen im Großraum Graz ab dem zweiten Quartal 2014 zur Verfügung stehen. "Letztlich wollen wir dies in der gesamten Steiermark anbieten, aber das erfordert eine entsprechende Ausrüstung. Etwa bei der Technik der Fahrzeuge", gibt Verkehrsverbund-Sprecher Thaler zu bedenken. Daher werde man zunächst gemeinsam mit der Holding Graz starten - in weiterer Folge dann mit den ÖBB "und allen Unternehmen, die technisch dazu in der Lage sind".
Grünen-Gemeinderätin Daniela Grabe ist sicher: "Verkehrstechnisch kommt man damit nach dem Vorbild von Wien und Linz im 21. Jahrhundert an." Sie wolle ausdrücklich Holding Graz und Verkehrsverbund loben, "die damit natürlich auch einen Einblick in die Servicequalität ihrer Dienstleistungen ermöglichen".
Und schließlich freut sich Barbara Meyer von der städtischen "Informationstechnik Graz GmbH": Im Sinne von Open Government Data sei damit der Weg für ganz neue Programme geebnet - im Internet oder via Handy.
MICHAEL SARIA
Liebe Grüße
Martin