Ein Blöder Vergleich.
Blumenkisten am Rathaus oder Fenster eines Hauses oder Blumenbeete in einem Park sind doch etwas anderes als eine Wiese mitten auf der Straße.
Nicht unbedingt, es hängt am Blickwinkel. Ja, eine Wiese mitten auf der Straße ist im Klimastress, weil die Randbedingungen ungünstig sind, weil das Substrat wenig Tiefe und Nährstoffe bietet, und weil mitunter bei Regen die Drainage auch nicht funktioniert und dann tagelang das Wasser steht. Aber all das sind durchaus Faktoren, die alle "künstlichen" Lebensräume von Pflanzen treffen. Siehe Bäume am Jakominiplatz - vor dem Umbau gab es da durchaus auch größere, stattliche Vertreter, aber nach dem Umbau hat man den Neupflanzungen zu wenig Platz gegeben (da geht es nicht nur um die m² der Baumscheibe, vor allem in die Tiefe ist das Problem), die Bäume nie gepflegt, auch in der größten Dürrezeit nie gegossen, und vor allem im Winter die Baumscheibe als Ablage für den Salzmatsch genommen.
Was ist das Resultat? Richtig, die Bäume wachsen nicht, viele sind kaputt, wurden schon mehrfach ausgewechselt.
Klar kann man jetzt sagen: eine Stadt ist ohnehin kein Lebensraum für Bäume, also weg damit. Anderenfalls gibt es viele Beispiele von prächtigen Alleen, die gleich eine ganz andere Lebens- und Aufenthaltsqualität haben als reine Asphalt/Betonwüsten wie zB die Annenstraße.
Man muss es halt auch zulassen und wollen, dass die Pflanzen wachsen und insbesondere in jungen Jahren benötigt dies auch Zuwendung durch Düngung, Gießen, etc. (Siehe auch die jährlich nachgepflanzten Bäume in der Kurve Burgring/Opernring - solange man dort keine Leitschienen montiert oder Betonleitwände aufbaut, solange werden dort nie mehr echte Bäume wachsen).
Ja, es gibt Städte, die ihr Rasengleis bewässern, es sogar düngen, vor allem, wenn es quasi Mitten auf der Straße situiert ist, und ja, diese Städte liege mitunter sogar in trockenen und wärmeren Gegenden als Graz - aber der Erfolg gibt der Strategie halt auch Recht. Kostet was, klar, muss es einem Wert sein. Aber auch neue Straßen und Parkhäuser, E-Ladestationen etc kosten Geld, aber das ist es uns halt allemal noch Wert, bloß eine halbwegs lebenswerte Stadt, die auch optisch ein wenig was hergibt, das brauch'ma net. Da ist das billigste gut genug, weil es keine billigere Alternative gibt.
Ich sprach übrigens unsprünglich von einem Rasengleis im Park, und dort wäre das ungleich einfacher und dauerhafter.
Und wenn man nicht einfach nur die Gleise mit Bauschutt verfüllt und sich selbst überlässt, sondern zB Humus aufbringt und einen Rollrasen für einen raschen sowie zuverlässlichen Start verlegt, dann hat man von Beginn an und dauerhaft auch eine ansprechende Gestaltung, das sieht man in Wien zB regt gut im Vergleich der Verlängerungen die Linien D und O, bei letzterer wurde Rollrasen verwendet, sah vom ersten Tag an gut aus, wogegen am früher eröffneten D die Erde mehr oder minder sich selbst überlassen wurde und noch nie wirklich eine optisch geschlossene Grasfläche entstehen konnte.