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Allgemein => Strukturreform (Bezirks- und Gemeindezusammenlegungen etc.) => Thema gestartet von: Michael am September 04, 2009, 07:05:50

Titel: Weststeirer City
Beitrag von: Michael am September 04, 2009, 07:05:50

Fünf Gemeinden planen
Die weststeirischen Gemeinden Voitsberg, Köflach, Bärnbach, Maria Lankowitz und Rosental wollen sich zu einer Stadt zusammenschließen. Stimmt die Bevölkerung zu, könnte die zweitgrößte Stadt der Steiermark entstehen.
            
            
Voitsberg, Köflach, Bärnbach, Maria Lankowitz und Rosental wollen sich zusammentun.

            Aus fünf mach eins
Gemeinsam statt einsam: Immer mehr Gemeinden arbeiten in Zeiten der Krise enger zusammen. Das reicht von der gemeinsamen Müllentsorgung bis zu den Kindergärten. In der Weststeiermark geht eine Initiative aber noch weiter: Voitsberg, Köflach, Bärnbach, Maria Lankowitz und Rosental wollen sich zu einer einzigen, gemeinsamen Gemeinde zusammentun.
            
            
            Meixner: "Bringt mehr Einnahmen"
Dem Voitsberger Bürgermeister Ernst Meixner und dem Obmann der regionalen Wirtschaftskammer, Peter Kalcher, schwebt ein Projekt namens "Weststeirer City" vor. "Im Grunde ist die aktuelle finanzielle Situation aller Gemeinden sehr angespannt. Ein gemeinsames Paket bringt natürlich auch mehr Einnahmen, mehr politisches Gewicht und damit mehr Möglichkeiten für die Bevölkerung", so Bürgermeister Meixner.
            
            Größte Zusammenlegung im Jahr 1938
Die bisher größte Gemeindezusammenlegung gab es 1938 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten: Damals wurden die Orte Liebenau, St. Peter, Waltendorf, Ries, Mariatrost, Andritz, Gösting, Eggenberg, Wetzelsdorf und Straßgang in Graz eingemeindet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Steiermark außerdem das erste Bundesland, in dem es zu größeren Gemeindezusammenlegungen gekommen war. 1945 gab es in noch 1.004 Gemeinden, heuer sind es 542.
            
            
            KMUs sind für Weststeirer City
Und es könnten noch weniger werden: 1.700 Klein- und Mittelbetriebe (KMU) wurden befragt; 75 Prozent davon sind für eine Weststeirer City. Die Vorteile liegen, so sagen die Visionäre, auf der Hand:

"An die sechs Millionen Euro mehr Bedarfszuweisungen würden die Gemeinden erhalten. Außerdem ein gemeinsames koordiniertes Vorgehen für neue Betriebsansiedelungen und natürlich auch die gemeinsame Flächenwidmung und Flächenausweisung des Kernraumes", so Peter Kalcher von der Wirtschaftskammer.
            
            
            30.000 Einwohner
Mit einem Schlag würde mit Voitsberg, Bärnbach, Rosental, Köflach und Maria Lankowitz die zweitgrößte Stadt der Steiermark entstehen - mit 30.000 Einwohnern. Jedoch gibt man in der Gemeinde Rosental an der Kainach noch skeptisch: "Ich bin für eine enge Zusammenarbeit, aber nicht für die Zusammenlegung, weil die Bürger doch meinen, dass sie mehr in der Anonymität verschwinden", erklärt Bürgermeister Franz Schriebl.
            
            
            Entscheidung im Oktober
Die Bevölkerung soll nun im Oktober entscheiden, ob die Weststeirer City Wirklichkeit wird oder nicht. Gemeindezusammenlegungen sind durchaus sinnvoll, vor allem wenn es ums Geld geht, betont Erwin Dirnberger vom Gemeindebund. Jedoch: "Wenn es generell in der Steiermark durchgeführt wird, dann schwindet dieser Vorteil. Das passiert deswegen, weil die Finanzmasse, die auf die Steiermark aufgeteilt wird, ja nicht größer wird."

Quelle: http://steiermark.orf.at/stories/387396/

Hört sich ja interessan an, ich hoffe, das es nicht bei diesem Namen bleibt. Dieses Thema war gestern Brennpunkt in "Steiermark heute".
http://ondemand.orf.at/bheute/player.php?id=stm&day=2009-09-03&offset=00:05:13

Studie dazu (alt) http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StID=435751&DstID=1944
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Empedokles am September 04, 2009, 09:41:28

Hört sich ja interessan an, ich hoffe, das es nicht bei diesem Namen bleibt. ...


Vorschlag:   UPERAKIA


E.    8)
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Martin am September 04, 2009, 11:14:51

Vorschlag:   UPERAKIA


Wie kommst Du auf das?

Ich würde ROVOKÖBÄMALA nehmen  :hehe:

GLG
G111
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Gleisnagel am September 04, 2009, 11:39:20
Wenn es zu diesem Zusammenschluß kommen sollte hoffe ich, daß man nicht einen Namen findet der anglifiziert ist (Weststeier City  :'( ). Warum sollten die bisherigen Namen nicht bestehen bleiben ? Mit einer Namensänderung würde ja auch Kulturgut verloren gehen - aber ich denke, man wird in der Region wissen was man tut.
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Martin am September 04, 2009, 11:44:59
Weststeirer City  wäre nicht gut

Da müßte man alle Autokennzeichen austauschen ...  ;D

Statt VO gäbe es dann WC  :lol:

GLG
G111
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Empedokles am September 04, 2009, 12:55:53


Vorschlag:   UPERAKIA


Wie kommst Du auf das?


Zur Römerzeit wurde die Weststeiermark vom norischen Stamm der Uperaken bewohnt.
Deswegen.

LG, E.    8)
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Mario_84 am September 04, 2009, 13:41:09
Ich bin für die Zusammenlegung! :-)
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Empedokles am September 04, 2009, 13:46:56
Jo, von mir aus ...


Ich würde ROVOKÖBÄMALA nehmen  :hehe:


"Voiköbärnmalaro" funzt auch!


E.    :-X
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: amadeus am September 04, 2009, 14:12:17
Wenn sie wollen, dann sollen sie. Wenn nicht, dann nicht ... 8)
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Ch. Wagner am September 04, 2009, 20:56:56
Wenn man der Geschichte und den Geschichten glauben kann, dann gab es unüberwindliche Gräben zwischen Grubenarbeitern und Glasbläsern, eine Heirat zwischen den Gruppen war unmöglich. Wie schaut es eigentlich mit Piber aus: ist das eine eigenständige Gemeinde oder Ortsteil von Bärnbach? Wart ma halt amal ab.
LG!Christian
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: amadeus am September 04, 2009, 21:16:02

Wie schaut es eigentlich mit Piber aus: ist das eine eigenständige Gemeinde oder Ortsteil von Bärnbach?


Das gehört zu Bärnbach.
Haupthindernis wäre allerdings, wenn die beteiligten Gemeinden nicht die gleiche politische Farbe hätten. Ist dort aber eher nicht ...
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Michael am Oktober 07, 2009, 20:17:35

Na dann schaut es ja derzeit eh recht gut aus. :)
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: amadeus am Oktober 08, 2009, 18:40:54
Maria Voitslach bei Rosenwitz
wäre doch ein schöner Name!  >:D
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Martin am Oktober 08, 2009, 20:43:49

Maria Voitslach bei Rosenwitz
wäre doch ein schöner Name!  >:D


wie wahr.... :one: :hehe:

GLG
G111
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Michael am November 02, 2009, 12:21:09

Zitat
Die Bevölkerung soll nun im Oktober entscheiden, ob die Weststeirer City Wirklichkeit wird oder nicht. Gemeindezusammenlegungen sind durchaus sinnvoll, vor allem wenn es ums Geld geht, betont Erwin Dirnberger vom Gemeindebund. Jedoch: "Wenn es generell in der Steiermark durchgeführt wird, dann schwindet dieser Vorteil. Das passiert deswegen, weil die Finanzmasse, die auf die Steiermark aufgeteilt wird, ja nicht größer wird."


Ob die Abstimmung schon durchgeführt wurde?
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Michael am Dezember 16, 2010, 22:11:36

Die ,,Weststeirer-City" eine Erfolgsgeschichte? (http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StID=512117&DstID=1944&titel=Die,%E2%80%9EWeststeirer-City%E2%80%9C,eine,Erfolgsgeschichte?)

Wirtschaft im Bild (http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StID=532959&DstID=0&titel=Wirtschaft,im,Bild)


Und hier noch ein älterer Bericht aus der WienerZeitung:
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3858&Alias=wzo&cob=452918
Titel: Re: Weststeirer City
Beitrag von: Michael am Oktober 01, 2011, 11:26:16

Studie Gemeindezusammenlegungen Weststeirer-City

Fusion von Bärnbach, Köflach, Maria Lankowitz, Rosental und Voitsberg (Weststeirercity) bringt 3,8 Mio.€ an Mehreinnahmen.


Das Finanzausgleichsgesetz schafft im Rahmen des abgestuften Bevölkerungsschlüssels (aBS), aufgrund dessen drei Viertel aller Ertragsanteile auf die Gemeinden verteilt werden, Anreize für eine Zusammenlegung.

Es zeigt sich, dass in Summe alle fünf Kommunen von der Zusammenlegung profitieren, die ,,Weststeirercity" würde aufgrund des aBS als Gemeinde um 3,8 Mio. € mehr an Einnahmen lukrieren können, als die Summe der fünf Einzelgemeinden derzeit ausmacht.

Je Einwohner bedeutet dies ein zusätzliches Budget von 132 €.

Quelle: http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?angid=1&stid=635020&dstid=677&cbtyp=1&titel=Studie%2cGemeindezusammen-%2clegungen%2cWeststeirer-City


Die Studie kann man bei der Quelle herunterladen.
Titel: Vom Faschingsscherz bis zum "Grabstein"
Beitrag von: Michael am Dezember 28, 2011, 20:02:18

Vom Faschingsscherz bis zum "Grabstein"

Keine Freude bei drei Bürgermeistern aus dem Kernraum über Fusionsgerüchte. Man wünscht sich mehr Zusammenarbeit und rascheres Agieren vom Land, aber keine Zwangsbeglückung.
Josef Riemer, Franz Schriebl und Max Kienzer setzen auf die Kernraum-Kleinregion, wollen aber keine Fusionen


Heftige Reaktionen kamen nach unserem Artikel über Gemeindezusammenlegungen, in dem Ortschef Siegfried Steurer aus Salla (ÖVP) festhielt, dass seine Gemeinde eigenständig bleiben wird.

In eine ähnliche Kerbe schlagen die SPÖ-Bürgermeister Franz Schriebl aus Rosental, Max Kienzer aus Bärnbach und Josef Riemer aus Maria Lankowitz, die mit den kolportierten Plänen, dass der Kernraum in zwei Großgemeinden um Köflach und Voitsberg aufgeteilt werden soll, absolut nicht einverstanden sind.


Geschockt

"Ich war geschockt, weil das mit einer Strukturreform nichts zu tun hat, wenn Rosental filetiert werden soll. Ich habe das eher als Faschingsscherz empfunden", meinte Schriebl, dessen Gemeinde je zur Hälfte Köflach und Voitsberg in den Schoß fallen soll. Er habe vom ersten Tag an die Zusammenarbeit zu den anderen Gemeinden gesucht und das werde in der Kleinregion Kernraum-Allianz verwirklicht. Das Teamwork bei der Müllabfuhr sei erst der Anfang, derzeit steht ein gemeinsames Steueramt mit Sitz im Köflacher Rathaus vor der Umsetzung und weitere Projekte könnten folgen. "Ich bin für engste Zusammenarbeit, das ist meine klare Botschaft. Wenn es Partner gibt, die sich finden, ist auch eine Zusammenlegung in Ordnung", so Schriebl, der einer angedachten Änderung der Gemeindeordnung mit der Schaffung von Ortsteilbürgermeistern nichts abgewinnen kann.

So sieht das auch Kollege Riemer aus Maria Lankowitz: "Dann bist du nur noch ein Grabstein, an dem sich jeder ausweint. Früher gab es Ortsteilvorsteher, das hat nicht viel gebracht." Riemer spricht sich ebenfalls gegen eine Fusion seiner Gemeinde aus. "Sie sollen uns das verwirklichen lassen, was wir mit der Kernraum-Allianz begonnen haben und schneller reagieren beim Land." Riemers Kritik zielt auf den Steuerverbund, der ab 2012 auf Schiene sein könnte, aber für den die Zustimmung vom Land seit dem Frühjahr fehlt. "Langfristig gesehen, verlieren wir eine Million Euro", so Riemer.

"Mir kann keiner erklären, welche Vorteile eine Zusammenlegung für die Bürger meiner Gemeinde bringt. Wir haben nur 18 Prozent Personalkosten. Wer kann effizienter arbeiten?" Ein Problem sehe er bei den Feuerwehren. "Ich glaube, dass wir mit den Gemeinden Gößnitz, Graden und Salla besser zusammenpassen als mit Köflach, wo die Industrie im Vordergrund steht."

Kienzer bestätigt, dass er unverbindliche Gespräche mit den Verantwortlichen der Nachbargemeinden Piberegg, Kohlschwarz und Kainach geführt habe: "Ich habe herausgehört, dass keine Zusammenlegung gewollt wird. Ich bin ein Verfechter der Kleinregion und glaube, dass zwei Großstädte im Kernraum die unglücklichste Lösung wären. Schriebl, Kienzer und Riemer werden dem Land daher vorschlagen, noch mehr über die Kernraum-Allianz zu kooperieren. "Wenn sie uns zwangsverpflichten, dann soll die Bevölkerung darüber entscheiden. Und zwar in jeder Gemeinde für sich." Schriebl ergänzt: "Es ist lobenswert, dass man in der Steiermark Reformen sieht und angeht. Was mir fehlt, dass man von oben nach unten durchgängige Strukturen schafft. Vom Bund abwärts. Themen wie Gesundheits- und Altersvorsorge betreffen alle Staatsbürger gleich."


Finanzausgleich

Eine Sache liegt allen am Herzen: "Es muss ein ordentlicher Finanzausgleich verhandelt werden. Die Steiermark gehört endlich gleichgestellt mit dem Westen. Die Differenz beträgt rund 200 Euro pro Bewohner. Mit diesem Geld könnten wir alle ausgeglichen bilanzieren", ärgern sich Kienzer, Schriebl und Riemer über die Aufteilung.


Strukturreform

Während sich manche wünschen, dass der Kernraum zu einer Stadt verschmilzt, gibt es Gerüchte über eine Zweiteilung: Köflach, Graden, Maria Lankowitz, Salla halb Gößnitz und halb Rosental als eine Gemeinde sowie Voitsberg, Bärnbach, Piberegg und ein Teil von Krottendorf als zweite.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/strukturreform/2906074/vom-faschingsscherz-bis-zum-grabstein.story