Das freut mich jetzt wirklich, das ihr in dieser neuigkeitsarmen Zeit so ein interessantes Thema gefunden habt: "deppates TMG".
Das ist eine klare Unterstellung Deinerseits!
Niemand hat das so gesagt, im Gegenteil das Posting sollte auch den TMG-Verantwortlichen zeigen, dass der neue Wagen im Freien steht.
Aber wenn ich für meinen Teil alle Pro's und Contra's der vergangenen Woche vergleiche, komme ich leider zu keinem Lob für das TMG. Seit Sonntag habe ich schon mindestens von einem Dutzend Leute (auch Leute, die nicht aus der Szene sind) gehört, dass man in Zukunft nicht mehr in Straßenbahnoldtimer des TMG einsteigen wolle. Grund: Der Fahrpreis von € 10,-.
- Das war ein Kombiticket, klar, aber das hat scheinbar nicht jeder mitbekommen.
Seit ich denken kann, war an Museumsöffnungstagen die Anreise nach Mariatrost bzw. das Mitfahren mit den Museumsfahrezugen kostenlos bzw. gegen die Leistung einer freiwilligen Spende möglich.
Nun wurde eben ein neues Konzept ausprobiert, mit der Folge dass man viele Leute von der Straße aber auch Straßenbahnfreunde verärgert hat. - Das ist ziemlich schade, aber leider hausgemacht.
Grundsätzlich solltet ihr einmal bei der Stadt und bei der HGL nachfragen, warum sie nicht an einem Tramwaymuseum interessiert sind, wie es in anderen Städten, die stolz auf ihren öffentlichen Verkehr sind, üblich ist. Denn da sehe ich das Hauptproblem.
Das Interesse an den Oldtimern war leider immer ziemlich gering, aber einzelne Personen - vor allem bei der GVB - haben mit unermüdlicher Initiative und Einsatz immer wieder sehr positive Dinge bewegt.
Der Vorstand des Vereines besteht aber heute aus Personen die bei den o.a. Institutionen beschäftigt sind und die daher auch in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Stadt und HGL aber auch zur Politik stehen oder aus Personen, die für Ihr Unternehmen von Aufträgen abhängig sind, welche von den selben Institutionen vergeben werden.
Hier muss es klassischerweise zu Interessenskonflikten kommen.
So wurde auch im April 2014 einer Weisung "von oben" entsprochen, wonach der Kontakt oder eventuelle Kooperationen mit styria-mobile oder meiner Person sofort zu beenden seien.
Abgesehen davon, dass so eine Weisung eigentlich demokratiepolitisch nicht korrekt ist, konnte ich in der Zeit danach sehen, wie es um die "Freunde" aussah, das ist aber hier nicht relevant. Gott sei Dank bin weder ich noch styria-mobile in irgendeiner Weise von solchen Kooperationen abhängig.
Nachdem man gemeinsam einige erfolgreiche Veranstaltungen organisiert und durchgeführt hatte, ist es halt nur sehr schade, weil solche Dinge der eigentlichen Sache schaden, aber darüber muß/müssen sich die Person(en) Gedanken machen, die solche Weisungen herausgeben bzw. bedingungslos befolgen.
Ich war und werde immer FÜR DIE SACHE eintreten und das ist auch der Grund warum ich den Abstellplatz des TW 267 gestern kritisiert habe!
Und so lautet auch die einfache Antwort auf die Frage, warum der 267 draußen steht: weil es niemanden von der HGL interessiert.
Warum ist der Wagen dann jetzt zwei Jahre in der Halle gestanden?
Man weiß ja nicht wer auf die Idee kam das Fahrzeug genau dort zu parken. Kann ja auch sein, dass es irrtümlich passiert ist.
TW 566 und auch ein Dutzend anderer Fahrzeuge können uns aber ein Lied davon singen, wie sie im Freien verkamen.
Der Platz war das eine Problem dabei, aber auf der anderen Seite wurde lange Zeit in Kauf genommen, dass die Fahrzeuge schaden nehmen konnten.
Ich will nicht, dass der 267er dasselbe Schicksal erleidet wie der Wuppi bzw einige andere Fahrzeuge, daher werde ich es auch im Wiederholungsfall wieder tun.
Die andere Sache ist, daß ihr ganz einfach die Arbeit der Freiwilligen desavouiert, aus welchen Gründen auch immer. Und das betrifft nicht nur die nach außen sichtbare Arbeit, sondern auch die Archivarbeit.
Vielleicht hat sich neuerdings in der Sache "Archiv" etwas geändert, aber früher war es eine geheiligte Stätte, in die nur wenige Leute Zugang hatten. Auch auf konkrete Angebote zur Mithilfe wurde nicht reagiert.
Die Arbeit der freiwilligen Helfer wird in keinster Weise desavouiert, wie kommst Du drauf?
Ich weiß was das heißt!
Nachdem ihr ja nicht zu den Vorträgen beim VEF kommt, kennt ihr auch diese Seite der Arbeit nicht, in der die Geschichte von Linien und Wagen aufbereitet gezeigt wird. Die Wiener hat das übrigens sehr interessiert, nur so nebenbei gesagt.
Ja ich bin sicher, dass das sehr interessant ist, aber Du musst verstehen, dass ich mir als Dissident dort Fehl am Platz vorkomme.
Und schließlich die "Authentizität" der Fahrzeuge: die scheitert genaugenommen schon daran, daß eine Bestuhlung nur nachgebaut werden kann, daß es keinen Orginallack mehr gibt usw. Und wenn man bei der Bahn alte Fahrzeuge mit Magneten, Funk etc. nachrüsten muß, damit sie Streckenfahrten machen könnten, dann sind diese Loks auch nicht mehr authentisch. Aber man könnte ja immer noch den berühmten Mann mit der wedelnden roten Fahne vorn gehen lassen. Und das wäre dann wirklich authentisch.
Naja das mit dem Originallack lassen wir einmal außen vor, aber der originale 260er hatte eben einen Kurbelfahrschalter. - Simatic Pedalsteuerung mit Schaffner hat es eben nicht gegeben.
Das Fahrzeug, wie es jetzt dasteht ist doch wunderhübsch. Ich sehe keine Notwendigkeit hier irgendwelche Umbauten vorzunehmen. In ein paar Jahren, wenn andere nicht fertige Projekte beendet sind, kann man ja über Veränderungen nachdenken. Dann ist der Lack wahrscheinlich ohnehin zu erneuern.
PS: in diesem Sinn werdet ihr hoffentlich auch die TMG Sonderfahrt am Freitag boykottieren. Nicht nur weil sie spontan organisiert wurde, nein, das ist auch viel zu kurzfristig. Und Spenden wollen sie auch noch dafür.
Warum sollte man diese Fahrt boykottieren? - Ich mache auch gerne Werbung dafür, wenn es der SACHE dienlich ist!
Vielleicht mache ich auch Fotos und bezahle nichts...
Zu dieser Fahrt stellt sich ja eigentlich die Frage, warum nicht der neue Museumswagen 267 dafür zum Einsatz kommt, das wäre doch eine optimale Gelegenheit den Wagen auszuführen.
Aber da gibt es ja das Gerücht, dass das Fahrzeug am Sonntag einen Motorschaden erlitt.
Sollte das stimmen, frage ich mich, warum man es nicht (zumindest unter Eisenbahnfreunden) publiziert. Das Mitgefühl und die Sympathie wären dann in jedem Fall beim Verein, aber man muss ja alles geheim halten und dann wundert man sich, wenn die Leute verärgert sind.
Übrigens - gerade eine Meldung von einem Kollegen samt Foto: TW 267 steht wieder zumindest zu 80% in der Halle.