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Thema: Partymeile Univiertel (43801-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • ptg
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #15
Hmmm? Wie ist das mit dem Billa-Eck und den Glühweinstandln? Auch da gibt es die Guten und die Bösen.
Bei den Glühweinstandln hab´ich schon einiges erlebt, beim Billa bin ich bis jetzt maximal angeschnorrt worden.
Ob man erkennen kann, ob ein Angesoffener Arbeiter oder Prokurist ist, ist auch komplett egal. Das ist eine rein individuelle Geschichte wie man unter Alkoholeinfluss reagiert.

Der Unterschied ist das Gewalteinwirkungspotenzial (Massenschlägerei, Messerstecherei) und das ist gebietsabhängig schon unterschiedlich.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #16
Zitat
Hier gibt es genauso Streitereien und Raufereien.

Natürlich, hierbei stellt sich aber die Frage wie oft und in welchem Zeitraum.
Das Kottulinsky zum Beispiel zieht eher intellektuelles Puplikum an (außerdem erst ab 21...), Schlägereien halten sich da schon in Grenzen, sowie das Univiertel meiner Meinung nach auch nachts verhältnissmäßig friedlich ist.
Weitaus gewalttätiger wird es da schon wenn man in den Süden kommt, nur wohnt halt dort keiner...
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #17
Also im Univiertel, vor allem beim Three Monkeys kannst Du sicher sein, dass massiv betrunkene Gäste sicher nicht eingelassen werden.
Wenn sich vor dem Lokal wer übergeben sollte, wird das vom Personal bzw . Securitypersonal des Monkeys sofort beseitigt.

In der Gleisdorfergasse interessiert das niemanden, außerdem kommt jeder in das Retro hinein.
Oft habe ich den Eindruck je besoffener umso leichter...

Wie 4020er schon erwähnt hat ist auch ein Unterschied beim Publikum zu bemerken.

Ich bin mir sicher dass es im Retro mind. 5mal mehr Polizeieinsätze gibt als im 3 Monkeys...
Liebe Grüße
Martin

  • Bumsti
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #18
Das Retro hat eine so lange Geschichte. In den 1980ern war es dem Gerhard Möser sein Mr. Bojangles - das war das Publikum einigermaßen erträglich, dann war es das Space, da waren dann schon schrägere Leute drinnen. Zwischendurch war es glaub ich einmal eine Albaner Disco, das war zu Zeiten als die ehemalige Tenne/Monte Carlo/2Night/Monte/Stage dann das Kristall war. Zwischendurch war es eine Zeitlang geschlossen, dann sollte es als Mr. Bojangles wiederauferstehn, das ist aber in die Hose gegangen seitdem heißt es Retro. Sollte ich irgendeine Zwischenstation vergessen haben, freue ich mich über jede Erinnerung. Ich war in den Jahren 1999 bis 2007 nicht in Graz und kann daher wenig bis nix über die Szene in der Zeit sagen außer vom weghören.

Verstehe natürlich die Problematik aber es sollte trotzdem ein Konsens gefunden werden und die Mieter sollen mal nicht so auf die Pauke hauen, denen geht es hauptsächlich um die extrem niederen Mieten, da sie schon teilweise über 50 Jahre in den Wohnungen sind. Das Lokal steht übrigens seit Oktober vorigen Jahres zum Verkauf. Die Ablöse beträgt 3000.000 Euro und die Pacht inkl. BK und USt 2400.-
You only live once. But if you have lived like I have, once is enough. ( Frank Sinatra )

  • Martin
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Re: Partymeile Univiertel
Antwort #19
Alkverbotszone mit Wachstumsproblemen

Alkverbot-Ausweitung verzögert/Uni-Viertel-Kampagne startet/Prämie für "Magistratler"

Am Schloßbergplatz, in der Sackstraße, am Hauptplatz (weiterhin), in der Landhausgasse, in Mur- und Albrechtgasse und obendrein in der Hans-Sachs-Gasse: Überall dort soll Freiluft-Bechern künftig untersagt sein. Die Ordnungswachse kontrolliert, bei Verstößen blühen Strafen von 35 bis 2000 Euro.

Bloß sind die Amtswege aufwendiger als gedacht. So kann die Polizei nicht auf Knopfdruck ermitteln, wie viele Straftaten in Zusammenhang mit Alkohol es in den Gassen gegeben hat. "Das ist irrsinnig schwer", bestätigt Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter. Die Daten für die Verordnung müssen aufwendig erhoben werden. Und ein Leiterwechsel in der Behörde beschleunigt die Sache nicht eben. "Für Jänner geht es sich nicht mehr aus. Wir wollen das Alkoholverbot dem Gemeinderat im Februar zum Beschluss vorlegen", schildert Thomas Rajakovics, Sprecher von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP).

Im Uni-Viertel gilt ja das Verbot. Nur hat es keine Beruhigung gebracht. Um die von Nagl geplante Sperrstunde um zwei Uhr früh zu verhindern, haben die Wirte ihre eigene Security-Truppe installiert. "Seither ist es merklich ruhiger", meint Kottulinsky-Eigentümer Oswald Held erleichtert: "Jetzt starten wir unsere Marketing-Kampagne." Unter dem Motto "Das gibt Ärger" werden Gäste der Partymeile in Foldern in den Lokalen und mit Markierungen auf Gehwegen humorvoll auf die Folgen rücksichtslosen Verhaltens hingewiesen. Dass Bewusstseinsbildung nicht alles ist, weiß Held: "Seit wir über zwei Gäste Lokalverbote in allen Bars über die ganze Nacht verhängt haben, ist die Disziplin enorm gestiegen." Beruhigt sich die Meile, könnte die Vorverlegung der Sperrstunde fallen.

Das Haus "Graz" - also Magistrat, Holding und Töchter - ist aufgestellt, die "Bewohner" müssen aber noch den Umgang miteinander lernen. So beantragte Nagl nun im Namen von Magistratschef Martin Haidvogl 59.000 Euro - um bei 91 Führungskräften das "Wir-Gefühl Haus Graz" und die Führungskräfteentwicklung zu forcieren. Das Malik-Management-Zentrum St. Gallen führt Regie und ein dänischer Markenexperte wird den städtischen Managern zur Seite gestellt.

Beim Gemeinderat kommende Woche wird die "Konsolidierungsprämie" abgesegnet. Damit umgeht die Stadtpolitik die Nulllohnrunde für Beamte, die die Landeshäuptlinge Franz Voves (SPÖ) und Hermann Schützenhöfer (ÖVP) verhängt haben. Jeder städtische Mitarbeiter bekommt heuer eine Prämie von 70, 2013 von zusätzlich 30 Euro - je 14 Mal. Für Finanzstadtrat Gerhard Rüsch bedeutet das Mehrkosten von 3,1 Millionen Euro (2012) und 4,8 Millionen Euro (2013).
Die Freude von Personalvertretungschef Gerhard Wirtl ist groß, ein Satz im Gemeinderatsstück wird das aber trüben: "Die Vereinbarung umfasst auch die Aufnahme von Verhandlungen zur Besoldungsreform für städtische Bedienstete." Die Politik will Zulagen und automatische Gehaltsvorrückungen streichen. B. HECKE, T. ROSSACHER, G. WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/2922171/alkverbotszone-wachstumsproblem.story
Liebe Grüße
Martin

  • Martin
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Re: Partymeile Univiertel
Antwort #20
Das Univiertel kommt nicht zur Ruhe

Die Anrainer wollen Mittwochabend bei der Infoveranstaltung Antworten auf alle brennenden Fragen einfordern. Die Wirte sehen eine deutliche Beruhigung durch die "Selbsthilfe".

Trotz aller Bemühungen der Wirte sehen Anrainer kaum eine Beruhigung in der Partymeile rund um die Uni Graz
Die Partymeile abseits der Karl-Franzens-Universität sorgt nach wie vor für heftige Turbulenzen. Solche sind auch bei der am Mittwoch, auf Wunsch der Interessengemeinschaft Lebensraum Univiertel einberufenen Infoveranstaltung um 19 Uhr im Hörsaal 07/02 der Vorklinik zu erwarten. Die Beurteilung der Situation ist diametral wie eh und je, ganz von der jeweiligen Betroffenheit abhängig.

Mit der für sieben Lokale per Bescheid verordneten Sperrstunde um 2 Uhr, gegen die die Lokalbetreiber berufen haben, hat die Stadt Graz den Wirten eine Rute ins Fenster gestellt. Mit einer Art "Selbsthilfeaktion" wollen die Gastronomen während des Berufungsverfahrens beweisen, dass die Vorverlegung der Sperrstunde nicht notwendig ist.
Seit Herbst sorgen von den Lokalbetreibern beauftragte Security-Trupps für die Abkühlung allzu erhitzter Gemüter auf den Straßen. Und auch bei der Reinigung greift man unterstützend ein. "Selbst die Straßenreinigung durchführen dürfen wir aufgrund der Gesetzeslage gar nicht", erklärt Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold. Dazu läuft eine Marketingaktion in den Lokalen, um die Gäste auf die Folgen von Lärm und Vandalismus aufmerksam zu machen.
"Viel merkt man nicht durch die Aktionen der Wirte. Es gibt nach wie vor häufig Wirbel und am Samstag in der Früh war unsere Straße fürchterlich verdreckt", stellt Johann Eder von der Interessengemeinschaft fest. "Wir sind komplett von allen Informationen abgeschnitten", klagt Eder und ist froh, dass man die seit September gewünschte Infoveranstaltung bekommt. "Wir wollen Antworten auf alle Fragen."
"Mit der Security hat sich die Situation wesentlich verbessert, die Anzeigen sind massiv zurückgegangen", widerspricht Nusshold den Anrainern. Man stoße bei den Gästen auf viel Verständnis. "Unbelehrbare bekommen aber überall Lokalverbot", so Nusshold.
Zweifel am Erfolg der Aktionen äußert auch Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter: "An der Grundstruktur ändert sich nichts. Mit Alkoholisierten hat auch die Security ihre Probleme." Auf der Straße sei es etwas besser geworden, meint Verena Ennemoser, die Leiterin der Bau- und Anlagenbehörde. Es gebe aber immer wieder Strafen für Wirte, die sich nicht an die Lautstärke in ihren Lokalen hielten. Es werde streng kontrolliert.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2970177/univiertel-kommt-nicht-zur-ruhe.story
Liebe Grüße
Martin

  • Martin
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Re: Partymeile Univiertel
Antwort #21
"Gute Gründe für eine frühe Sperrstunde"

Univiertel: Bei Infoabend spricht sich auch Polizei für vorgezogene Sperrstunde aus. Gegen diese hatten ja einige Wirte berufen, nun muss Kommission entscheiden.
Nachtruhe ist für viele Bewohner im Univiertel Mangelware. Sie hoffen auf frühere Sperrstunde

Mit zum Teil heftigen Attacken über die unzumutbaren Belastungen durch die Partymeile im Univiertel fuhren zahlreiche Anrainer bei der Infoveranstaltung Mittwochabend in der Vorklinik auf. Tenor der Wortmeldungen: Die von den Wirten gestarteten Maßnahmen, etwa der Einsatz von Security, hätten nichts gebracht. Nun setzt man alle Hoffnung in die Berufungskommission, die bis zum Sommer eine Entscheidung treffen muss.

Gegen die Vorverlegung der Sperrstunde auf 2 Uhr, die sieben Lokalen vorgeschrieben wurde, ist ja berufen worden (wir berichteten). Damit ist die vorgezogene Sperrstunde ausgesetzt. Aus verständlichen Gründen ließ sich beim Infoabend die Beamtenschaft um Magistratsdirektor Martin Haidvogl und die Amtsleiter Verena Ennemoser (Bau- und Anlagenbehörde) sowie Harald Hrubisek (Straßenamt) nicht in die Karten blicken, wie die Entscheidung aussehen könnte.

Klare Worte fand hingegen der stellvertretende Grazer Polizeidirektor Hofrat Gerhard Lecker: "Nach den Erhebungen im Auftrag der Stadt sehen wir gute Gründe für die Vorverlegung der Sperrstunde." Und er berichtete weiter, dass bei mehreren Schwerpunktaktionen im vergangenen Jahr insgesamt 598 Organmandate ausgestellt und 436 Verwaltungsstrafanzeigen erstattet wurden.

Die Behörde hat jetzt die betroffenen Wirte um Stellungnahmen ersucht. Es können auch noch weitere Erhebungen, etwa Lärmmessungen, durchgeführt werden. Sollte die Kommission die frühere Sperrstunde bestätigen, könnten die Lokalbetreiber zum Verwaltungsgerichtshof gehen. Für die Wirte erklärte Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold: "Wir hören immer wieder, dass die von uns gesetzten Maßnahmen zur Beruhigung beigetragen haben."

Anrainerin Doris Malli widersprach heftig: "Lärm und Dreck stehen weiter auf der Tagesordnung. Ich bin berufstätig. Der Mensch braucht einfach ein paar Stunden Schlaf."
HANS ANDREJ

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Ein langer Weg

Immer wieder Radau, der aus dem Schlaf reißt. Tagelang verdreckte und mit Glasscherben übersäte Gehsteige. Kaum zu glauben, dass die Bewohner des Univiertels das alles nur erfinden. Erst recht nicht, wenn man die vielen gleichlautenden Wortmeldungen bei der Infoveranstaltung am Mittwoch gehört hat.

Daran haben auch die von den Wirten mit viel Aufwand in die Wege geleiteten Maßnahmen kaum etwas geändert (siehe Seiten 22/23). Die Stellungnahme der Polizei lässt an Deutlichkeit nichts offen. Auch wenn die Wirte das etwas anders sehen.

Akuter Handlungsbedarf ist nach wie vor gegeben. Ob das Problem mit einer vorgezogenen Sperrstunde gelöst werden kann, ist fraglich, wäre aber vielleicht ein Signal. Vor allem für jene Herrschaften, die für das Problem sorgen. Vor der Ruhe steht wohl noch ein langer Weg. Vor allem viel Überzeugungsarbeit.

Sie erreichen den Autor unter

hans.andrej@kleinezeitung.at


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2972142/gute-gruende-fuer-fruehe-sperrstunde.story
Liebe Grüße
Martin

  • Torx
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #22
Also ich bin generell dagegen, dass man meine Freiheit einschränkt, nur weil sich andere nicht benehmen können.

Sicher, ist das im Univiertel oft schon zuviel des guten wie sich die Leute benehmen. Aber Randalieren ist verboten, nachts lärmen ist verboten - wieso werden nicht einfach die bestehenden Gesetze kontrolliert?

Für eine Studentenstadt wie in Graz ist es wichtig dass es auch Fortgehmöglichkeiten bis in der früh gibt, man kann nicht einfach vom italienischen Flair reden und die ganze Stadt dicht machen. Wenn das so weitergeht wird es daraus hinauslaufen, dass sämtliche Aktivitäten nur mehr in irgendwelchen Einkaufszentren stattfinden. Eine Stadt braucht Leben - aber das soll natürlich kein Freibrief dafür sein, dass sich ein paar Leute nicht vernünftig benehmen können!

  • Ch. Wagner
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #23

man kann nicht einfach vom italienischen Flair reden


Das ist mir jetzt neu, daß man unter "italienischen Flair" Flaschen-/Gläserwerfen, in Hauseingänge speiben, Autospiegelabreißen usw. usf. versteht. Die Mafia würde das nicht dulden.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #24

Das ist mir jetzt neu, daß man unter "italienischen Flair" Flaschen-/Gläserwerfen, in Hauseingänge speiben, Autospiegelabreißen usw. usf. versteht.

Das nicht. Aber damit meine ich dass bei uns dauernd wer daherkommt und sich aufregt, dass es zu laut ist - auch wenn's friedlich zugeht. Dass der Mur Beach um Punkt 10 die Aktivitäten einstellen müssen und dergleichen. In Italien hat man in der Stadt auch noch lange etwas los - aber vielleicht auch keine solchen Exzesse.

Nur wie schon gesagt: Die von Dir beschrieben Sachen sind ohnehin schon verboten - da braucht man kein neues Gesetz. Und: Anderso ist das Publikum sicher reifer als in der Elisabethstraße...

Re: Partymeile Univiertel
Antwort #25
Bin schon gespannt, wie man die Sperrstunde um 2 Uhr durchbringen will, denn um diese Zeit sind die Lokale voll!
LG TW 581

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #26
Sperrstunde auf Probe sorgte für Straßenparty

Lärm und Vandalismus im Uni-Viertel: Wirte und JVP führten verordnete Sperrstunde im Probelauf durch - Straße wurde zur Partymeile.

Es ist Samstag früh kurz vor zwei Uhr. Die Uni-Viertel-Lokale sind mit Besuchern gefüllt, die tanzen, feiern und trinken. Um Punkt zwei Uhr geht plötzlich die Musik aus und das Licht an - im Gecco, Revolution, Kulturhauskeller, Kottulinsky, Orange, Tamtam, Three Monkeys und in der Scheinbar. Über Durchsagen oder Monitore werden die Gäste aufgefordert, die Lokale zu verlassen.

Rund 2000 junge Menschen strömen auf die nächtliche Elisabethstraße: Es wird gepfiffen, gegrölt und Schlachtgesänge wie in Fußballstadien werden angestimmt. Eine junge Frau fordert: "Macht?s an Krawall, sonst sperrt alles zu!" Warum das alles? Seit Jahren beklagen sich Anrainer im Uni-Viertel über Lärmbelästigung und Vandalismus, Politiker ringen um Lösungen: Bisherige Schwerpunktaktionen und runde Tische ergaben nichts. Nun verordnete VP-Bürgermeister Nagl eine generelle Sperrstunde um zwei Uhr früh, dagegen berufen die Wirte. Ziel der von der Jungen Volkspartei Graz (JVP) initiierten und in Kooperation mit den Wirten veranstalteten Aktion war es, "die Problematiken rund um die generelle Sperrstunde aufzuzeigen. Mit der Simulation wollten wir demonstrieren, was es heißt, wenn alle gleichzeitig auf der Straße sind und sich das Lärmaufkommen verstärkt", sagt Obfrau Martina Kaufmann.

Auf Höhe der "Three Monkeys" kommt es um 2.10 Uhr zu einem Sitzstreik mitten auf der Straße, Fahrzeuge stauen sich und werden nicht durchgelassen - 15 Minuten später beginnen Autofahrer und Taxler zu hupen. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, die Feierhungrigen kehren zurück in die Lokale.

Die JVP ist "natürlich dafür, dass Vandalismus, Urinieren in der Öffentlichkeit oder Flaschenwerfen abzustrafen" sind und fordert "strenge Jugendschutzkontrollen". Klar ist für sie, "dass die von Bürgermeister Nagl geforderte Sperrstunde nicht das Allheilmittel ist, denn je mehr Leute auf einem Fleck sind, desto mehr Vandalismus und Schlägereien gibt es". Dennoch meint sie, dass "Nagl richtig handelt, da Handlungsbedarf gegeben" sei. Kottulinsky-Eigentümer Wolfgang Nusshold glaubt, dass sich das "Grundproblem nur verlagern würde - etwa in den Stadtpark" und ist "überzeugt, dass im Sommer auch der Shared Space" genutzt wird.
KATHARINA PILLMAYR

Quelle:  http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2979440/probe-sperrstunde-uni-viertel.story
Erstellt am: März 27, 2012, 09:34:18

Univiertel-Aktion in Graz schlägt hohe Wellen
Ausnahmezustand auf Probe: Die jüngste Aktion der Jungen Volkspartei im Grazer Univiertel sorgt für Wirbel - und schlägt VP-Chef Nagl auf den Magen.

Samstag, zwei Uhr früh: Knapp 2000 Feiernde stehen "probehalber" auf der Elisabethstraße

Wurde Sturm Graz frühzeitig Fußballmeister? Oder die Aktion "1 plus 1 gratis" bei Uni-Prüfungen eingeführt? Immerhin zeigt das jüngste Graz-Video auf der Internetplattform "Youtube", wie massenhaft junge Leute mitten im März und mitten in der Nacht auf der Elisabethstraße grölen und feiern.

Der wahre Hintergrund ist bekanntlich ein anderer: In der Nacht auf Samstag griff die Grazer Junge Volkspartei (JVP) aktionistisch in die Univiertel-Debatte ein. Laut JVP ist der Plan der Stadt Graz, dank einer einheitlichen Sperrstunde um zwei Uhr früh die Partymeile zu bremsen, der falsche Weg. Um dies zu untermauern, wurde nun ein genereller Feierabend "simuliert": Um Punkt zwei Uhr sperrten acht Lokale zu - und kurz danach wieder auf (wir berichteten).
Die Folge: Straßenparty pur. Und teils harsche Kritik. So spricht Christina Jahn, Klubchefin der Grünen, von einer "populistischen Aktion auf Kosten der Anrainer". Johann Eder, Sprecher der IG Lebensraum Univiertel, wiederum betont, man werde sich auch durch diese Aktion nicht vertreiben lassen.
Und nicht zuletzt ist Bürgermeister und VP-Chef Siegfried Nagl verärgert: Nein, er begrüße diese Aktion nicht, "sie ist nicht zielführend", lässt er ausrichten. Genau aus diesem Grund dürfte er sich auch gestern mit Martina Kaufmann getroffen haben.
Dabei ist die JVP-Chefin nicht die einzige der jungen Schwarzen, die ausgerechnet den Vorstoß von Parteichef Nagl in Richtung Sperrstunde kritisiert. Auch VP-Gemeinderat Kurt Hohensinner ließ zuletzt bei einer Schülerdiskussion aufhorchen, da er wie Kaufmann argumentiert: Ja, im Univiertel herrsche Handlungsbedarf, dazu gehören strenge Auflagen für Wirte und harte Strafen für alkoholisierte Poltergeister. "Aber eine generelle Sperrstunde um zwei Uhr verschärft das Problem eher noch", so Hohensinner.
MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2981158/kater-danach.story




Ich begrüße diese Aktion, vielleicht erkennt der Herr Bürgermeister jetzt die Lage....  :-\
Liebe Grüße
Martin

  • Stipe
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #27
Wahnsinnig intelligente Aktion. Wenn dort um 2 Uhr Sperrstund ist gehen auch weniger Leute hin, viele kommen ja erst um Mitternacht herum. Deshalb würde es nie so laut werden wie am Samstag. Soweit denkt die JVP aber offenbar nicht...

Kontrolliert man die bestehenden Sperrstunden und die Straßen etwas mehr wirds auch ruhiger, da brauche ich den Hammer der Sperrstundenverlegung nicht auspacken.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #28
Ich halte es für eine nicht angemeldete Demonstration.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Partymeile Univiertel
Antwort #29
Also ich finde solche Aktionen Scheiße! Damit wird doch nur erzielt, dass das Univiertel zu einem Asozialenviertel verkommt, und die, die es sich leisten können wegziehen. Discos haben in der Innenstadt nichts verloren! Die sind nämlich eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Während entlang der Eisenbahnstrecken sinnlos Lärmschutzwände aufgebaut werden, obwohl ein vorbeirauschender Güterzug ein beruhigendes Geräusch ist, das wohl kaum beim Schlafen stören kann, wird hier den AnwohnerInnen aggressiver Lärm erzeugt von Arschgeigen zugemutet. Wenn es nach mir ginge, gäbe es in der Stadt nur ruhige Piano-Bars mit Rauchverbot! Für Raucher und Freunde der Bumm-Bumm-Musik kann man gerne Discos in der Peripherie errichten, die dann per Nachtbusnetz angeschlossen werden.

Liebe Grüße,
Stefan