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Thema: Partymeile Univiertel (43804-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Partymeile Univiertel
Antwort #60
Leere Gläser und volle Straßen

Dieses Wochenende mussten die Univiertel-Lokale "Kottulinsky" und "Three Monkeys" erstmals um zwei Uhr "dicht machen". Folglich avancierte die von der Polizei abgesperrte Elisabethstraße zur Tanzfläche für das Partyvolk. Von Klaus Knittelfelder.

Samstags zwei Uhr im Univiertel: "Three Monkeys" und "Kottulinsky", die absoluten Publikumsmagnetender Grazer Partymeile, müssen aufgrund der neu verordneten Sperrstunde schließen und ihre Gäste vor die Tür setzen. Diese Maßnahme soll die seit einer gefühlten Ewigkeit laufenden Streitigkeiten mit den Anrainern im Grazer Party-Mekka lösen. Das Feier-Volk wollte allerdings partout nicht heimgehen und demonstrierte (wie bereits am Freitag), dass niemand unter ihnen auch nur das Geringste von einer Sperrstunde um zwei Uhr hält.

"Unser Viertel!"

Die Polizei war gezwungen, die Elisabethstraße zwischen Glasicstraße und Merangasse abzusperren, massiv eingegriffen wurde bis auf wenige Ausnahmen allerdings nicht. Vereinzelt fliegen beim Eintreffen der Polizei Gegenstände durch die Luft - und es wird auf Mülltonnen getrommelt. Die Menge skandiert "Unser Viertel, unser Viertel! Hey! Hey!" und wirft damit die Frage aller Fragen auf: Wem gehört das Univiertel? Dass eine Partymeile nicht mit einer Wohnoase kompatibel ist, steht wohl außer Frage. Dass Samstagnacht auch nur ein Anrainer einen ruhigeren Schlaf als sonst genießen konnte, ebenso.

Die Lokale basteln womöglich bereits an einer Lösung des Problems: So sorgt das "myClub"-Eintrittssystem, das vorerst von "Three Monkeys" und "Kottulinsky" verwendet wird, für Gesprächsstoff. Hierbei muss man sich im Vorhinein beim jeweiligen Lokal registrieren lassen, was für mehr Sicherheit in den Lokalen führen soll. Ob sich der Zapfenstreich dadurch nach hinten verschieben lässt, ist aus aktueller Sicht aber eher unwahrscheinlich: Ein Lokal wird sich wohl kaum als Verein führen lassen können.
KLAUS KNITTELFELDER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3295362/leere-glaeser-volle-strassen.story
Liebe Grüße
Martin

  • Amon
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #61
Ich verstehe nicht, warum man die vorgeschlagene Lösung, ab 2 Uhr die Lokale nur noch verlassen, aber nicht mehr betreten zu dürfen, so schnell abgetan wurde. Meines Erachtens der sinnvollste Ansatz, um das "Partyvolk" in den geschlossenen Räumen zu halten.

  • Martin
  • Global Moderator
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Re: Partymeile Univiertel
Antwort #62
Polizei: "Lassen uns das sicher nicht gefallen"

Macht und Ohnmacht im Grazer Univiertel: Nach "organisierter" Straßenparty sei man nun gerüstet, betont die Polizei. Indes verweist Bürgermeister Nagl erneut auf die schwierige Rechtslage.
"Aus aktuellem Anlass" ist die Polizei erneut im Univiertel präsent

Der Cocktail aus blockierten Straßen, durch die Luft geschleuderten Flaschen und deftigen Kommentaren im Internet sorgte auch gestern noch für Katerstimmung - im Grazer Rathaus wie bei der Polizei. Was sich da in der Nacht auf Sonntag im Univiertel abgespielt habe (wir berichteten), sei eine neue Dimension.

So verheimlicht Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter seinen Ärger nicht: "Das war sicher eine organisierte G'schicht! Wieso waren sonst Fernsehkameras und Radiomikrofone vor Ort?! Aber was noch schlimmer war: Plötzlich ist dort auch ein Flaschencontainer gestanden, den es dort wohlweislich sonst nicht gibt. Und daraus haben sich dann leider einige bedient, um ihren Frust abzubauen."

Künftige Einsatzpläne rund um die Elisabethstraße wolle er bewusst nicht verraten: "Aber wir werden präsent sein, keine Sorge! Wir lassen uns das sicher nicht gefallen."

Zumindest darauf baut auch Siegfried Nagl - wenngleich der Grazer Bürgermeister darauf verweist, "dass keiner an einer Eskalation interessiert ist". Doch abgesehen davon musste das Stadtoberhaupt einmal mehr mit den Schultern zucken.

Und so sprach ein verärgerter Nagl gestern über . . . . . . die jüngste Straßenparty: "Das war mehr als kontraproduktiv. Die Berufungskommission der Stadt muss ja gerade erneut über zwei Anträge von Wirten entscheiden, den erstinstanzlichen Bescheid in puncto Sperrstunde aufzuheben. Nach diesen Vorkommnissen kann ich mir das aber nur schwer vorstellen."

. . . die Rechtslage: "Sogar die Höchstgerichte haben die Vorgehensweise der Stadt Graz bestätigt. Und dennoch hast du kaum eine Handhabe. Der Grazer Gemeinderat hat schon mehrmals versucht, etwa die Gewerbeordnung zu ändern, aber das Land Steiermark reagiert nicht einmal. Diese heiße Kartoffel will halt keiner angreifen." . . . Sperrstunden: "Aktuell gilt bei den betreffenden fünf Lokalen eine Sperrstunde um zwei Uhr früh. Das sind keine Maßnahmen gegen die Gäste oder gegen die Wirte, von denen sich einige durchaus bemühen. Sondern es sind Schritte für die Anrainer."

. . . Strafen: "Die Einhaltung der Sperrstunde wird selbstverständlich laufend kontrolliert. Und notfalls werden auch Strafen verhängt." . . . eine Ersatz-Partymeile, die Nagl schon 2011 nach Gesprächen mit Wirten in Aussicht stellte (fernab von Anrainern, hieß es): "Nein, die gibt es nicht."

MICHAEL SARIA, DIDI HUBMANN

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3297320/polizei-lassen-uns-sicher-nicht-gefallen.story




...und das in einem zivilisierten Land - Anstatt auf Konsens und Information zu bauen setzt die Statdregierung ihre  Regeln mit Gewalt um. - Traurig aber wahr  :-\
Liebe Grüße
Martin

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #63
Lassen wir die Waffen sprechen? - Oder wie?

Also es ist doch mehr als traurig, wenn man solche Regelungen mit "Polizeigewalt" durchsetzen muss. - Das erinnert mich eher an ferne Länder!  :boese:
Liebe Grüße
Martin

  • Stipe
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #64

Und bei mehrmaligen Wiederholens der Übertretung sollte die Gewerbeberechtigung entzogen werden können!



Das geht ja eh.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #65

Wie kommen die Bewohner dieser Gegend dazu, das allnächtliche Rudelsaufen und Kollektivgrölen mit anschließendem Massenspeiben ertragen zu müssen?

Du bist scheinbar öfters dort und weißt wie es dort abläuft?




Das Verhalten der Stadt Graz in dieser Sache ist gegenüber den Wirtschaftstreibenden - allen voran dem Besitzer des Kottulinsky - einfach nur lächerlich.

Das Kottulinsky befindet sich in den Räumlichkeiten der Stadt, wo früher das Amt für Wahlen und Einwohnerwesen untergebracht war. - Diese Räumlichkeiten wurden von der Stadt verpachtet und vom Pächter wurde viel Geld investiert. Nun nachdem sich das Lokal in der Szene einen Namen gemacht hat und endlich schwarze Zahlen schreibt, darf es um zwei Uhr zusperren, wo das Geschäft eigentlich erst richtig losgeht?  :P
Das 3Monkeys ist seit Jahren - wenn nicht Jahrzehnten - das Szene Lokal, wo sich nach Mitternacht auch immer wieder Promis die Hand geben, und auch internationale Stars, wenn diese in Graz weilen. Die Stadt sollte eigentlich stolz darauf sein, so ein Lokal zu haben, wo auch das Niveau des Publikums entsprechend hoch ist.

Im Univiertel wird seit Jahrzehnten "Party" gemacht. - Bei den Lokalen gab es großteils ein Kommen und Gehen oder zumindest Besitzerwechsel. - Das 3M bekommt nun für seine jahrelange gute Arbeit die rote Karte von der Stadt, was keinesfalls nachvollziehbar ist. Die Wirte von den beiden Lokalen und einigen anderen haben private Security-Streifen organisiert sowie andere Aktionen gestartet, um zu zeigen, dass sie kompromißbereit sind. - Das wurde von der Stadt alles negiert.
Die Anrainer dort, sind sich der Situation dort auch seit Jahrzehnten bewusst - das ist dasselbe wie in der Theodor Körnerstraße mit der Variobahn.

In Graz gibt es eine Vielzahl an weiteren Lokalen, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben, aber die sind nicht in so einem noblen Viertel und daher haben die Anrainer dort scheinbar keine Macht!
Im Univiertel mischt sich die Stadt aber ein - das halte ich persönlich für Diskriminierung.

So stehen nun die Wirte, die zahlreichen Angestellten in den Lokalen und auch Taxifahrer und -unternehmer ihrer Einnahmen von der Stadt beraubt da. - Danke ÖVP!! Diese Partei tritt überall für die Wirtschaft und die lokalen Unternehmen ein nur in Graz nicht.

Graz ist einmal mehr die Stadt der Verbote!

Zuerst verspricht der Bürgermeister für Ersatz zu sorgen, jetzt gibt es das nicht. - Erwartet der Bürgermeister, dass die Leute wirklich zuhause bleiben?
Mitnichten - die Leute werden sich andere Lokale suchen und dann geht das ganze halt dort wieder weiter.

Graz ist noch eine "lebende" Stadt. Die Politik - allen voran der BM - arbeitet aber offenbar daran, daraus den sterbenden "Schwan" zu machen.

Alles wird regelmentiert die Parkzonen werden bis in die Nacht erweitert. - Finstere Zeiten für die "Stadt der Verbote!"
Liebe Grüße
Martin

Re: Partymeile Univiertel
Antwort #66

In Graz gibt es eine Vielzahl an weiteren Lokalen, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben, aber die sind nicht in so einem noblen Viertel und daher haben die Anrainer dort scheinbar keine Macht!

So stehen nun die Wirte, die zahlreichen Angestellten in den Lokalen und auch Taxifahrer und -unternehmer ihrer Einnahmen von der Stadt beraubt da. - Danke ÖVP!! Diese Partei tritt überall für die Wirtschaft und die lokalen Unternehmen ein nur in Graz nicht.


Ergo: Die Anrainer sollten gefälligst umziehen, wenn sie den Lärm nicht mehr ertragen. (?)
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Partymeile Univiertel
Antwort #67
Das Problem sind nicht die Anrainer und auch nicht die Wirte.
Das Problem machen die Gäste! Und denen gehörte einmal eine Grenze gezeigt.

Gefeiert wurde schon immer. Nur das Verhalten der Gäste neigt inzwischen jedesmal zur Eskalation.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • Amon
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #68
Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben:

1. Das "Univiertel" ist ein Stadtviertel aus der Gründerzeit. Warum sollten Menschen, die dort seit Jahrzehnten leben, plötzlich wegziehen, nur weil Wirte und Polizei ihre Gäste bzw. die "Party-Hooligans" nicht unter Kontrolle haben? Es betrifft ja - wie im Fußball - immer nur einen sehr kleinen Anteil, der sich nicht zu benehmen weiß.

2. Man könnte sich um die Entwicklung einer neuen Partymeile in einer der Stadtentwicklungsgebiete (natürlich weit genug von den Wohngebieten entfernt) bemühen: In Reininghaus nahe der neuen ÖAMTC-Zentrale wird sich sicher niemand über laute Betrunkene auf der Straße beschweren. Nachtbusse ins Zentrum alle 30 Minuten (dafür würde man genau 1 Bus benötigen und die Wirte dürften ggf. mtzahlen).

3. Die Regelung, die Straßen zu beruhigen indem es statt einer Sperrstunde ein generelles Einlassverbot ab 2 Uhr gibt, wurde nie ernsthaft zur Umsetzung angedacht, obwohl es m.E. das Sinnvollste wäre.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #69

3. Die Regelung, die Straßen zu beruhigen indem es statt einer Sperrstunde ein generelles Einlassverbot ab 2 Uhr gibt, wurde nie ernsthaft zur Umsetzung angedacht, obwohl es m.E. das Sinnvollste wäre.


Das kann so nicht verordnet werden, da es dafür keine gesetzliche Grundlage gibt. Sperrstunde bedeutet ,,Lokal außer Betrieb", nicht ,,Türe geschlossen".
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Partymeile Univiertel
Antwort #70
Also zu meiner Zeit gabs nur den kultus und die Black Box.  Denke mal, dass die Probleme mit der Anzahl der Lokale zusammenhängen. Am Ende werden sich die mit dem besten Angebot durchsetzen und die anderen eben zusperren. Damit gibts weniger Lokale damit weniger Lärm und die Sperrstunde kann wieder verlegt werden.  Qasi von induzierte natürliche Selektion. Für die Angestellten wirds vielleicht schwerer,  da sie andernorts moglicherweise mehr als ein Drittel ihres Einkommens versteuern müssen.
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #71
Partystreit spitzt sich zu

Univiertel-Wirte setzen auf "geschlossene Veranstaltungen" für geladene Gäste, um die Sperrstunde um zwei Uhr auszuhebeln. Die Stadt kündigt weitere Strafen an.

Der Streit um die Univiertel-Sperrstunde geht in die nächste Runde. Die Sperrstunde wurde bei bestimmten Lokalen auf zwei Uhr früh behördlich verordnet. Einige Wirte sperrten daher am letzten Wochenende um zwei Uhr zu. Ein Chaos auf den Straßen des Univiertels war die Folge. Die Polizei glaubt sogar, dass die Krawalle inszeniert waren, um die Sperrstunde zu bekämpfen. Jetzt kommt es zur nächsten Eskalationsstufe: Wie die Kleine Zeitung bereits berichtete, wurde von den Lokalbesitzern ein neues Registrierungssystem eingeführt. Jene Gäste, die in die Lokale wollen, müssen sich vorab registrieren. Einige Lokalbesitzer glauben damit, die Möglichkeit entdeckt zu haben, ungestraft länger offen zu halten.

Die Lokale könnten, so sie ihren Betrieb als geschlossene Veranstaltung deklarieren, länger als bis zwei Uhr offen halten. "Hierbei handelt es sich um keine Umgehung der Sperrstunden. Es handelt sich um eine Reaktion auf die derzeitige Entwicklung. Die Lokale ziehen sich zum Teil auf geschlossene Veranstaltungen zurück. Die Sperrstunde bezieht sich aber auf öffentliche Veranstaltungen", erklärt Michael Stummvoll, Anwalt der Lokale Kottulinsky und Three Monkeys.

3000 registrierte Gäste


Registriert haben sich bereits über 3000 Gäste. Die Lokale könnten dann Einladungen an ausgewählte Mitglieder ausschicken und die geladenen Gäste bis ins Morgengrauen feiern. Anrainer befürchten eine Verschärfung, wenn Gäste ohne Einladung durch die Straßen ziehen.

Die Rechnung haben die Wirte aber ohne die Stadt gemacht: "Eine geschlossene Veranstaltung in diesen Betriebsstätten in Form eines Klubs ändert nichts an der Sperrstunde um zwei Uhr, weil die Tätigkeit nach wie vor eine gewerbliche Tätigkeit in der Anlage ist. Sie begehen damit eine Verwaltungsübertretung und werden wieder gestraft", erklärt Verena Ennemoser, Abteilungsvorstand der Bau- und Anlagebehörde Graz.
DIDI HUBMANN, KLAUS KNITTELFELDER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3298042/partystreit-spitzt-sich-zu.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Partymeile Univiertel
Antwort #72
"Ziehen aus dem Univiertel weg"

Eine Univiertel-Anrainerin will nicht warten, bis sich Politik und Wirte einigen. Sie kehrt dem Krawall den Rücken und zieht samt Familie weg.

Sie wolle anonym bleiben, meinte die Bewohnerin des Univiertels im Gespräch mit der Kleinen Zeitung - und verwies auf ihren kurz zuvor geschickten Leserbrief. Darin schildert die Grazerin, was es für Betroffene heißt, in der Partymeile zu wohnen - und berichtet von der persönlichen Konsequenz: "Wir haben uns entschieden, aus dem Univiertel wegzuziehen".

Die Grazerin will unerkannt bleiben (Name und exakte Adresse sind der Redaktion bekannt), "weil wir jetzt richtig Angst haben". Die "nackte, offene Aggression" auf der Elisabethstraße am letzten Wochenende und der Aufstand und Krawall gegen die Polizei "haben endlich das Fass zum Überlaufen gebracht". Auf der Straße herrschten "nachts viel Gewalt und strengster Alkoholismus". Dabei gehöre sie nicht zu den "stereotypen Pensionisten", zu den "Party-Killers". Sie lebe mit ihrer Familie seit zwölf Jahren im Univiertel und verstehe ja, "dass unsere Jugend Spaß haben will. Aber ich frage mich jeden Morgen, wenn ich mühsam zwischen Erbrochenem, unzähligen Glasscherben und halb vollen Wodkaflaschen meine Schritte setze: Wo war hier der Spaß?"

Man treffe "reaktionslose Burschen" mit zerbrochener Whiskyflasche in der Hand, höre von Lock-Angeboten der Wirte und frage sich: "Gibt es kein Gesetz gegen so etwas?!"
Sie ziehe weg und schlage Martina Kaufmann von der Jungen Volkspartei oder einem der Lokalbesitzer, also den Verteidigern des Status quo, einen Wohnungstausch vor. "Sie können gerne mit Familie und Kindern hier einziehen", ruft sie auf. Und fügt hinzu: "Man weiß jetzt, wie man eine blühende, nette Wohngegend komplett kaputtmachen kann."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3300050/ziehen-dem-univiertel-weg.story

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Partymeile Univiertel
Antwort #73
Und plötzlich war alles anders
Lokalaugenschein im Univiertel. Die trügerische Ruhe nach dem Sperrstunden-Sturm.

Nur vereinzelt stolpern gut gelaunte Grüppchen die Elisabethstraße entlang. Es ist ruhig im Univiertel. Von einem Auflauf protestierender Studenten - wie in der vergangenen Woche - ist man an diesem Abend weit entfernt. Mehr noch: Wüsste man es nicht besser, man würde niemals auf die Idee kommen, dass diese fade Asphaltwüste die Partymeile von Graz ist. Freitag, 23 Uhr: Das Kottulinksy hat zum ersten Mal nur für Clubmitglieder von "My Club" geöffnet, die Online-Registrierung muss vor Ort noch aktiviert werden. Das Personal hantiert noch etwas ungelenk mit iPads, das dauert. Trotzdem kein Schlangestehen. Auch an der Bar wird man als Erster bedient. Auf der Tanzfläche tritt einem niemand auf die Füße. Sitzplätze gibt's auch genug. Und das in einem Lokal, in dem die Besucher vor nicht allzu langer Zeit quasi übereinandergestapelt gefeiert haben. Die Sperrstunde, die unendlichen Diskussionen darüber, sie scheinen Spuren bei all jenen hinterlassen zu haben, die bisher nicht wiedergekommen sind. "Für uns ist das so nicht tragbar. Ich hoffe sehr auf eine Lösung, dass sich die Gastronomen und die Stadt in der Mitte treffen", sagt Florian Hiebl vom Kottulinsky. Zuversichtlich wirkt er dabei nicht. Samstag, 0.15 Uhr: Auch im Three Monkeys melden sich die Gäste noch schnell für den My Club an. Ein paar Handvoll haben es schon geschafft. Richard Wurzer: "Es war schon in den letzten Tagen vergleichsweise wenig los. Überall sonst sind mehr Leute." Am neuen Club-System, an den privaten Veranstaltungen, liegt es wohl nicht. Brav geben alle ihre Daten ein, kein Murren, nur ein Stammgast weigert sich. Sie wolle ab sofort nicht mehr herkommen. Samstag, 3 Uhr: Gähnende Leere. Im Kottulinsky tanzen zwei Kellnerinnen, sonst haben sie ja nichts zu tun. Hiebl zuckt mit den Schultern, hilflos. Im Three Monkeys sind die Gäste ebenfalls weg. Das Mädchen an der Kassa sagt, es habe Angst um seinen Job. "Vielleicht wird es ja bald wieder besser. Wenn dann alle Benutzerkonten aktiviert sind und jeder Gast länger als zwei Uhr hier sein darf."
Doch auch abseits der zwei Sperrstunden-Betroffenen wirkt das Univiertel ungewöhnlich ausgestorben. Nirgendwo scheinen sich Menschenmassen durch Eingänge zu drängen. Vielleicht Zufall.
SABRINA LUTTENBERGER

Quelle:  http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3299982/ploetzlich-alles-anders.story




Gratulation an die Stadtregierer, die offenbar zwei Unternehmen binnen kürzester Zeit ruiniert haben.  :P
Liebe Grüße
Martin

Re: Partymeile Univiertel
Antwort #74
Ist der Beitrag erst nach einer Woche erschienen oder hat die KLZ eine Zeitmaschine? Woher wissen die wie es in ca einer Stunde im Univiertel ausschaut bzw in knapp vier Stunden.

Qualitaetsjournalismus erster Güte! !!!!

Abgesehen davon haetten die Herren szenegastronomen halt den einen oder anderen Schwarzeuro in den Sicherheitsdienst investiert wäre ey vermutlich nicht soweit gekommen.
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!