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Allgemein => Graz => Thema gestartet von: Martin am August 01, 2020, 22:35:04

Titel: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Martin am August 01, 2020, 22:35:04
Das Geburtshaus von Alexander Girardi in der Grazer Leonhardstraße wurde heute von Aktivisten besetzt. - Sie fordern Maßnahmen gegen den Verfall des Hauses und möchten darin ein Begegnungszentrum für Künstler haben.
Auch die Verkehrswende scheint den Aktivisten wichtig.
Der Straßenbahnverkehr war nicht von der Aktion betroffen.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/5847455/Graz_Girardihaus-in-der-Leonhardstrasse-besetzt

https://www.krone.at/2203222
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Cerberus2 am August 02, 2020, 10:00:37
Welcher Eigentümer lässt sein besetztes Haus nicht räumen? Wer von uns würde so etwas tatenlos dulden?
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 02, 2020, 10:10:31
Welcher Eigentümer lässt sein besetztes Haus nicht räumen? Wer von uns würde so etwas tatenlos dulden?

Gegenfrage. welcher Haubesitzer lässt sein Haus, dass noch dazu unter Denkmalschutz steht, mutwillig verfallen? Hier geht es doch nur um reine Immobilienspekulation und nichts anderes.

Meine Sympathien haben die Hausbesetzer jedenfalls, ebenso wie die Aktivisten mit den Flugzetteln/der Internetseite gegen den überbordenden Kfz-Verkehr.

Wer nicht hören will, muss halt manchmal fühlen!

W.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: FlipsP am August 02, 2020, 10:46:55
Die Flugzettelaktion empfand ich auch als eine willkommene Abwechslung und auch die Hausbesetzung ohne Blockierung des ÖV sehe ich positiv. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man nicht ständig um irgendwelche Häuser nachtrauern muss, nur weil darin zB irgendjemand vor 170 Jahren geboren wurde. Es gibt sicher schützenswerte Objekte, sogar sehr viele, aber das Leben ist Veränderung und das heißt, dass Altes für Neues weicht.

Gleiches gilt für mich zB bei den Häusern am Dietrichsteinplatz (die ja für die neue Feuerwache geschleift werden sollen). Nur weil das Gebäude alt (ein Geburtshaus oder sonst etwas) ist, ist es nicht automatisch schützenswert.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 02, 2020, 10:59:18
Was kulturhistorisch schützenswert ist, darüber gibt es Fachmeinungen seitens des Bundesdenkmalamtes und der Altstadtschutzkommission und da geht es eigentlich nicht darum, wer da drinnen geboren wurde, sondern welche städtebaulichen, architektonischen und kulturhistorischen Wert ein solches Gebäude hat. Und gerade dafür ist eigentlich Graz weltberühmt, nämlich eine baulich intakte Innenstadt zu haben, die in der Vergangenheit (!) durch architektonisch wertvolle Gebäude ergänzt wurde (u. a. Kunsthaus, Zaha Hadid), z. T. auch unter Einbeziehung des Alt-Bestandes.

Allerdings wird und wurde in der jüngsten Vergangenheit sehr viel (v. a. in Villenvierteln) zugunsten von gesichtsloser Architektur abgerissen. Das kann aber nicht das Ziel sein.. Man kann nicht alles erhalten, aber gerade ein typisches Vorstadthaus, wie in der Leonhardstraße, zumal nicht umsonst unter Denkmalschutz, wäre es wert. Das einfach abzutun, geht bitte nicht!

Es ist ja nicht so, dass z. B. in der Gründerzeit nicht Ähnliches passiert ist (z. T. Teile der Burg, Trompetergang etc.. - darüber gibt es eh einschlägige Architektur), aber retrospektiv gesehen war z. B. der Abriss der alten Hauptbrücke und der Kaibebauung in Richtung Süden eher ein städtebaulicher Rückschritt und ein Fehler.

Ich weiß nicht, ob man durch bloßen Augenschein und - Entschuldigung! - Halbwissen eine Expertise abgeben kann, ob ein Gebäudekomplex schützenswert ist oder nicht. Dafür gibt es doch berufenere Stellen. Seine Meinung dazu darf man freilich haben.

W.


Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Vitus am August 02, 2020, 11:09:29
Die Flugzettelaktion empfand ich auch als eine willkommene Abwechslung und auch die Hausbesetzung ohne Blockierung des ÖV sehe ich positiv,



Du siehst also diese kriminellen Aktionen positiv. 
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 02, 2020, 11:23:01
Du siehst also diese kriminellen Aktionen positiv. 

Wahnsinnig kriminell. Muss ich mich jetzt fürchten? Klar, wird das rechtliche Folgen haben, aber man soll das jetzt bitte nicht zu sehr aufbauschen. Da passieren in der Stadt ganz andere Dinge, die weder verfolgt werden, noch irgendeinen öffentlichen Aufschrei nach sich ziehen (z. B. beim Abriss von denkmalgeschützten Häusern oder der immer noch fehlenden Dacheindeckung eines innerstädtischen Großkaufhauses).

Wenn, da soll man bitte Gleiches mit Gleichem bewerten!

W.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: FlipsP am August 02, 2020, 21:43:14
Was kulturhistorisch schützenswert ist, darüber gibt es Fachmeinungen seitens des Bundesdenkmalamtes und der Altstadtschutzkommission und da geht es eigentlich nicht darum, wer da drinnen geboren wurde, sondern welche städtebaulichen, architektonischen und kulturhistorischen Wert ein solches Gebäude hat. Und gerade dafür ist eigentlich Graz weltberühmt, nämlich eine baulich intakte Innenstadt zu haben, die in der Vergangenheit (!) durch architektonisch wertvolle Gebäude ergänzt wurde (u. a. Kunsthaus, Zaha Hadid), z. T. auch unter Einbeziehung des Alt-Bestandes.

Allerdings wird und wurde in der jüngsten Vergangenheit sehr viel (v. a. in Villenvierteln) zugunsten von gesichtsloser Architektur abgerissen. Das kann aber nicht das Ziel sein.. Man kann nicht alles erhalten, aber gerade ein typisches Vorstadthaus, wie in der Leonhardstraße, zumal nicht umsonst unter Denkmalschutz, wäre es wert. Das einfach abzutun, geht bitte nicht!

Es ist ja nicht so, dass z. B. in der Gründerzeit nicht Ähnliches passiert ist (z. T. Teile der Burg, Trompetergang etc.. - darüber gibt es eh einschlägige Architektur), aber retrospektiv gesehen war z. B. der Abriss der alten Hauptbrücke und der Kaibebauung in Richtung Süden eher ein städtebaulicher Rückschritt und ein Fehler.

Ich weiß nicht, ob man durch bloßen Augenschein und - Entschuldigung! - Halbwissen eine Expertise abgeben kann, ob ein Gebäudekomplex schützenswert ist oder nicht. Dafür gibt es doch berufenere Stellen. Seine Meinung dazu darf man freilich haben.

W.

Natürlich habe ich dazu kein fundiertes Fachwissen. Es ist meine einfache Meinung, die sagt, dass ich den Denkmalschutz teilweise übertrieben finde. Das beste Beispiel ist hier, für mich, eben das Girardihaus.

@Vitus: Nein, Illegales befürworte ich nicht. Aber das ,,in die offene Wunde greifen" schadet nicht.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 02, 2020, 21:57:42
Natürlich habe ich dazu kein fundiertes Fachwissen. Es ist meine einfache Meinung, die sagt, dass ich den Denkmalschutz teilweise übertrieben finde. Das beste Beispiel ist hier, für mich, eben das Girardihaus.

Bei der Erhaltung von Bausubstanz geht es halt auch um Geschichte und das Gesicht einer Stadt. Man kann, wird und muss nicht alles erhalten, beim Girardihaus gibt es gute Gründe dafür: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/girardihaus-graz-trotz-denkmalschutz-nicht-schuetzenswert/

Man kann es im dem Fall auch anders sehen, muss man aber nicht. Nicht nur ich, würde es auf jeden Fall bedauern, unabhängig von Alexander Girardi oder Lore Krainer ...

W.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: FlipsP am August 02, 2020, 22:29:39
Wie gesagt es ist nur meine Meinung. Ich denke halt, auch eine 1000 Jahre alte Eiche hat viel Geschichte zu erzählen, ist aber nur ein Baum, wie viele andere und wird irgendwann umfallen und Platz für einen neuen Baum schaffen.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 02, 2020, 22:31:39
Der Mensch ist ja ansich auch nur eine Episode auf der Erde ...

Wie sagte Humboldt so schön: "Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!"

W.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Ch. Wagner am August 03, 2020, 07:58:36
Im DEHIO ist das Haus einen kurzen Satz wert: "im östl. Hausteil profilierte Holzbalkendecke, 17. Jhdt".
Viel wichtiger wäre der Erhalt und die Renovierung des Hauses Kaiser-Franz-Josef-Kai 50. Das aus dem 16./17. Jhdt. alte Haus wurde 1858 vom katholischen Gesellenverein übernommen und unter anderem mit einem Theatersaal ausgestaltet, in dem auch Girardi spielte. In unserer Zeit wurde er als Tanzschule genutzt.
Nachdem das Theater der KiStL demnächst aberissen wird, wäre der Girardi Theatersaal eine ideale neue Spielstätte für dies überaus engagierte Truppe und natürlich auch für andere.
"Girardihäuser" gibt es noch viele, einen solchen Theatersaal in Zentrum keinen.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Deadlocked am August 03, 2020, 21:16:46
Ich denke, die Gebäude sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es wurden und werden immer noch viel zu viele erhaltenswerte Altbauten durch Neubauten in zweifelhafter Qualität ersetzt, die weder nachhaltig, noch optisch ansprechend sind. Das nicht nur in Graz, sondern quer durchs Land.
Verdichtung soll meiner Meinung nicht auf Kosten alter erhaltenswerter Bauten erfolgen.

Wie gesagt es ist nur meine Meinung. Ich denke halt, auch eine 1000 Jahre alte Eiche hat viel Geschichte zu erzählen, ist aber nur ein Baum, wie viele andere und wird irgendwann umfallen und Platz für einen neuen Baum schaffen.
Und wie lange braucht ein neu gepflanzter Baum, um wieder die gleiche Qualität für Mensch, Natur und Umgebung zu bieten?
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: FlipsP am August 04, 2020, 01:09:36
Ich denke, die Gebäude sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es wurden und werden immer noch viel zu viele erhaltenswerte Altbauten durch Neubauten in zweifelhafter Qualität ersetzt, die weder nachhaltig, noch optisch ansprechend sind. Das nicht nur in Graz, sondern quer durchs Land.
Verdichtung soll meiner Meinung nicht auf Kosten alter erhaltenswerter Bauten erfolgen.

Dieser Meinung bin ich auch! Nur sehe ich wahrscheinlich viel weniger Gebäude als erhaltenswert an, als zB du. Viel mehr bin ich der Meinung, dass ein überbordender Denkmalschutz (den wir oft haben und andererseits ich selbst auch des Öfteren bei ,,wichtigen" Objekten vermisse) dem Fortschritt im Weg steht.

Zitat

Wie gesagt es ist nur meine Meinung. Ich denke halt, auch eine 1000 Jahre alte Eiche hat viel Geschichte zu erzählen, ist aber nur ein Baum, wie viele andere und wird irgendwann umfallen und Platz für einen neuen Baum schaffen.
Und wie lange braucht ein neu gepflanzter Baum, um wieder die gleiche Qualität für Mensch, Natur und Umgebung zu bieten?

Welche Qualität bietet ein heruntergekommenes Haus, die ein neues nicht liefern könnte?
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Cerberus2 am August 04, 2020, 07:57:11
Denkmalschutz ist im Prinzip ein schwerwiegender Eingriff in das Eigentumsrecht. Er muss daher sorgfältig abgewogen werden.

Ich besitze ein Einfamilienhaus im Speckgürtel von Wien, dass ich demnächst wegreißen werde, weil es baufällig ist und nicht zeitgemäß sanierbar ist. Es sieht "typisch" für das ehemalige Ortsbild aus. Nun gut, so ein Juwel ist es nicht, dass ich damit rechnen muss, dass es unter Denkmalschutz kommt.

Aber wenn ja (rein theoretisch), wäre das eine schöne Scheiße für mich, und im Prinzip eine totale Entwertung der Gesamtliegenschaft.

Vor diesem Dilemma steht vielleicht auch der Besitzer des Girardihauses.

Aber Denkmalschutz ist wenigstens rechtlich gedeckt. Hausbesetzungen sind es nicht. Und wohin der achtlose Umgang mit Recht führen kann, versuchten wir hier schon 2015 zu erörtern (die Diskussion ist beendet), und im Prinzip kann sich jeder heute ein Bild machen, wo wir stehen (aktuell: Schuldenaufnahme durch die EU selbst).

Und abgesehen vom Recht: Dem Denkmalschutz wird sicher immer noch besser gedient, wenn das Haus leer steht, als wenn es von Leuten illegal bewohnt wird, denen unsere gesellschaftliche Ordnung vorsichtig ausgedrückt nicht ganz so wichtig ist.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: PeterWitt am August 04, 2020, 08:04:53
Generell sollte man mMn nicht nur auf einzelne Gebäude, sondern auch auf ganze Ensemble achten. Das Girardihaus ist ein letzter Rest der alten Vorstadtbebauung in diesem Bereich und somit ein letzter Zeuge vergangener Tage- mal ganz abgesehen von Girardi. So wäre zB auch die Häuserzeile in der Leonhardstraße ggü der Seebachergasse erhaltenswert, weil eben noch vollständig erhalten, hier einen 5-Geschoßigen gesichtslosen Wohnblock hineinklotzen wäre wohl recht unpassend.

Auch wenn dafür keine erhaltenswerten Altbauten abgerissen wurden, so sehe ich die Kreuzung Plüddemanngasse/Waltendorfer Hauptstraße als absolutes Negstivbeispiel für Stadtentwicklung an. Da wurde ein gesichtsloser Block neben den anderen gesetzt, also ohne jedweder Gestaltung und Farbe, und ohne jeder Nachhaltigkeit. Ein Ausbau der Kreuzung (zB für ÖV-Ausbau) ist dort fortan nicht mehr möglich, weil man alle Neubauten bis zur Gehsteigkante errichtet hat, und Platz war dort schon zuvor Mangelware....

Und für das Wachsen der Stadt gibt es noch genug freie brachliegende Flächen, wo mit einer neuen Verbauung das ganze Viertel aufgewertet werden würde, siehe zB SmartCity oder auch Brauquartier oder OST. Gerade entlang der Einfallsstraßen finden sich ausreichend solcher Beispiele, ob Wienerstraße, Tristerstraße, Grabenstraße, Kärntnerstraße, aber auch am Bahnhofsgürtel etc.

Das Abreißen von historischen Villen und das Auffüllen mit einem deplazierten Wohnblock inmitten von homogenen Einfamilienhaus-Bereichen,
wo vielleicht auch die Infrastruktur nicht ausreicht (nur einspurig Fahrbahn zB) gehört hier aber eher nicht dazu.

Und abgesehen vom Recht: Dem Denkmalschutz wird sicher immer noch besser gedient, wenn das Haus leer steht, als wenn es von Leuten illegal bewohnt wird, denen unsere gesellschaftliche Ordnung vorsichtig ausgedrückt nicht ganz so wichtig ist.
Nun, genau das denke ich könnte auch der Grund sein, warum der Besitzer nicht räumen lässt - es dürft ihm ganz recht sein, vielleicht "passiert" ja was - ups, und dann war's das mit dem Denkmalschutz. Wäre ja nicht das erste Mal...
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: FlipsP am August 04, 2020, 18:51:46
Eines sollte man nicht vergessen: Die Häuser, die man (Ihr) heute als erhaltenswert seht, waren früher genauso nur gesichtlose 0815 Gebäude. Auch die gesichtslosen, heutigen Objekte werden in vielen Jahren ,,Zeitzeugen ihrer Zeit" sein.

Natürlich wird bei den Neubauten heutzutage auch vieles (absichtlich?) verhaut. Trotzdem ist für mich gerade die Kreuzung Plüddemanngasse/Waltendorfer Hauptstraße eher ein positives Beispiel. Die Plüddemangasse ist heute von Süden her breiter als früher (weil die Hauskanten zurückgesetzt wurden), auch die Gehstiege sind vor den Neubauten recht breit. Genauso gäbe es Platz für eigene ÖV Spuren, wenn man das denn wirklich möchte (Das war ja eh schon mal Thema hier im Forum). Problem ist hier eher die Bestandsbebauung zwischen Waltendorfer Hauptstraße und Koßgasse, welche ich persönlich sofort schleifen würde.

Wer das Wachsen der Stadt einzig und allein auf Neubaugebiete reduziert, der wird in 20 Jahren eine ausgehungerte Stadt und einen sehr gut ausgebauten Speckgürtel haben.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Ch. Wagner am August 04, 2020, 19:41:29
Eines sollte man nicht vergessen: Die Häuser, die man (Ihr) heute als erhaltenswert seht, waren früher genauso nur gesichtlose 0815 Gebäude. Auch die gesichtslosen, heutigen Objekte werden in vielen Jahren ,,Zeitzeugen ihrer Zeit" sein.



Da sieht man doch, wie dumm wir sind, wir erfreuen uns an alter Architektur. Es gibt sogar welche unter uns, die sich alte römische (ägyptische, arabische, ...) Bauten anschauen. Und stell dir vor, ich habe sogar bemalte Höhlen aus der Steinzeit angeschaut. Die können natürlich nicht mit der Verbauung der Waltendorfer Hauptstraße bis hin zum Sternwirt mithalten, aber wer weiß, in 50 Jahren?
Und allemal würde ich eine renovierte Altbauwohnung einem heutigen Bau vorziehen. Hätte ich das Geld, ich kaufte mir ein altes Haus etwa in der Griesgasse und richtete es her. Das wäre für mich Wohn- und Lebensqualität.
In der Waltendorfer Hauptstraße stand eine bemerkenswerte Trainkaserne (die zuletzt von einer Autowerkstatt benutzt wurde), da wurde nicht lange gefackelt, ritsch, ratsch abgerissen.
Wenigstens das Ensemble um das alte Gemeindeamt und dem Bauernhof vom Pölzl steht noch. Eine Erinnerung, als Waltendorf noch eine eigene Gemeinde war - wie übrigens auch der Ruckerlberg.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Martin am Dezember 17, 2020, 11:44:58
https://grazer.at/de/XhiC36va/girardihaus-ist-gerettet-stadt-graz-macht-ein/
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: FlipsP am Dezember 17, 2020, 12:12:02
Na, super..  :hammer:
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 17, 2020, 14:45:21
Schau mer mal, was daraus wird, im Hintergrund lief ja schon die ganze Zeit etwas, ob das dann am Ende wirklich etwas Zählbares sein wird, muss man noch abwarten ...

W.
Titel: Re: Hausbesetzung Girardihaus - Leonhardstraße 28
Beitrag von: Moderator1 am Dezember 17, 2020, 20:48:12
Dazu die Meldung auf der Homepage der Stadt Graz inkl. politischer Statements:

https://www.graz.at/cms/beitrag/10362108/8106610/Gerettet_das_Geburtshaus_von_Alexander_Girardi.html