Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Gesäusebahn vor dem Aus? (10784-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • flow
Gesäusebahn vor dem Aus?
Gesäuse-Bahn könnte am Abstellgleis landen

Die ÖBB dementieren Gerüchte über eine komplette Einstellung des Personenverkehrs. Über ein Buskonzept werde aber nachgedacht.

Unter Insidern über Belange des öffentlichen Verkehrs gilt es als "fast sichere Sache", dass der Personenverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Selzthal und Kleinreifling eingestellt werden könnte. Davon betroffen wären entlang der steirischen Gesäusestrecke die Gemeinden Admont, Johnsbach/Gstatterboden, Hieflau, Landl/Großreifling, Weißenbach-St. Gallen und Kleinreifling.

Als möglicher Zeitpunkt für die Einstellung wird der Fahrplanwechsel 2009/2010 genannt. Als Ersatz soll ein Buskonzept ausgehend vom neuen Liezener Busbahnhof erarbeitet werden. "Es gibt noch keine definitive Entscheidung und von einer Einstellung ist keine Rede", sagt dazu ÖBB-Pressesprecherin Verena Harrasser. Sie bestätigt aber, dass an einem Angebotskonzept für die Gesäuseregion gearbeitet werde. "Es gibt Überlegungen, alternativ Busse einzusetzen oder Bus und Schiene ergänzend zu nutzen. Derzeit werden Varianten auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft, fix ist noch gar nichts." Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden "hätten gerne ein Buskonzept", so Harrasser.

Nicht offiziell. Der Admonter Bürgermeister Günther Posch hat aus der Gerüchteküche ebenfalls vernommen, dass der Personenverkehr auf der Bahn-Gesäusestrecke eingestellt und durch Busse ersetzt werden könnte. "Offiziell war aber niemand bei uns, es gibt auch keine Gespräche oder Verhandlungen." Posch stützt die Darstellung der ÖBB-Sprecherin: "Wenn auf Busse umgestellt wird, hätte ich, für meine Gemeinde gesprochen, damit kein Problem, denn der Weg zum Zug ist für viele Bewohner doch weit." Ein Problem hätte Posch allerdings dann, wenn die Gemeinden für den Busverkehr mitzahlen müssten. "Das kann ich mir nicht vorstellen, denn die Gemeinden tun sich jetzt schon sehr schwer. Außerdem ist der öffentliche Verkehr Sache von Bund und Land, nicht der Gemeinden."

Bahnhofumbauten. Kürzlich wurden Bahnhofumbauten in Admont und Weißenbach/Enns angekündigt. Laut Posch sei das Vorhaben in Admont nicht auf Eis gelegt. Reduziert werden soll auf der Gesäusestrecke aufgrund des gesunkenen Frachtaufkommens angeblich der Güterverkehr, Transporte in der Nacht seien eingestellt. Die ÖBB dementiert.



Kleine Zeitung Liezen, 24. März 2009
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/1867368/index.do
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #1

Die ÖBB dementieren Gerüchte über eine komplette Einstellung des Personenverkehrs. Über ein Buskonzept werde aber nachgedacht.

Na wenigstens besteht auf Grund des Güterverkehrs auf der Strecke nicht die Gefahr, dass sie dann komplett stillgelegt wird.

Zitat

Ein Problem hätte Posch allerdings dann, wenn die Gemeinden für den Busverkehr mitzahlen müssten. "... Außerdem ist der öffentliche Verkehr Sache von Bund und Land, nicht der Gemeinden."

:lol: Genau. Ich finde, Graz sollte sich auch mal auf diesen Standpunkt stellen ;)
Im ernst: Das ist mit Graz natürlich nicht zu vergleichen, aber wieder mal eine typische einstellungen. Wenn der Busverkehr dann auf Grund von Unfinanzierbarkeit eingestellt wird, ist der sicher einer der ersten, der aufschreit...

MfG, Christian

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #2
Beim Güterverkehr wird die ÖBB sicher keine Einschränkungen bekanntgeben - spätestens wenn im Ennstal und auf der Pyhrnbahn wieder nichts geht (Sommersperren) wird man das Gesäuse auch in der Nacht brauchen.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #3

Erfolgreiches kaputt sparen. :P
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • flow
Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #4
Es geht weiter bergab...

Weichenstellung für Bus statt Zug durchs Gesäuse

Mit den Gemeinden wird bereits konkret über ein Buskonzept verhandelt. Einen definitiven Beschluss der ÖBB gibt es aber noch nicht.
Die Einstellung des Zugsverkehrs auf der Gesäusestrecke zwischen Selzthal und Kleinreifling (wir berichteten) ist zwar offiziell noch nicht beschlossene Sache, die ÖBB haben die Weichen aber ganz klar in diese Richtung gestellt. Mit den Bürgermeistern der Region gibt es bereits entsprechende Gespräche.

An Buskonzept wird gearbeitet. "Fix sind bei uns die Dinge erst, wenn Vorstand und Aufsichtsrat eine Entscheidung gefällt haben, und das ist definitiv nicht der Fall", erklärt dazu ÖBB-Sprecherin Verena Harrasser. Derzeit werde unter Einbindung der Gemeinden an einem Buskonzept gearbeitet - eher ein Vorteil, wie Harrasser meint, denn mit Bussen könne man den Bedürfnissen der Fahrgäste eher gerecht werden als mit Zügen. Der Admonter Bürgermeister Günther Posch hat bereits signalisiert, dass er diesen Argumenten einiges abgewinnen kann, auch der Ortschef von Landl, Bernhard Moser, ist dieser Variante gegenüber nicht unbedingt abgeneigt, hat aber auch Bedenken: "Alls zusperren kann auch nicht die Lösung sein, aber man muss schauen, was herauskommt."

Nationalpark ohne Eisenbahn nicht vorstellbar. Widerstand der Region würde es allerdings geben, wenn die Strecke komplett aufgelassen würde - der Nationalpark ohne Eisenbahn ist nicht vorstellbar. "Das ist aber überhaupt nicht angedacht, die Strecke soll nicht lahm gelegt werden, auch die Nostalgiezüge sollen weiter fahren", so Harrasser. Bedenken haben die Gemeinden, dass sie für den Busverkehr zur Kasse gebeten werden könnten und Orte nur dann angefahren werden, wenn die Gemeinden mitzahlen. "In diesem Fall ist das kein Thema, denn es geht nicht um zusätzliche Leistungen, sondern um Bus statt Zug, die Leistungen werden vom ÖBB-Personenverkehr übernommen", sagt Harrasser.



Grüne Kritik: ÖBB-Pläne "völlig sinnlos"

Scharf kritisiert der Grüne Lambert Schönleitner angebliche Pläne der ÖBB, wonach der Personenverkehr im Gesäuse eingestellt werden soll.
Die Sache ist nicht unkompliziert: Für die betroffenen Bürgermeister, regionale Abgeordnete und sogar für viele Eisenbahner der Region ist die Einstellung des Personenverkehrs auf der Gesäusestrecke eigentlich fix (die Kleine Zeitung berichtete). Von offizieller Seite ziert man sich bei den ÖBB zwar noch, aber auch das nicht unbedingt mit letztem Nachdruck. Darüber hinaus unstrittig ist, dass für das Gesäuse bereits an einem Buskonzept getüftelt wird.

Ob fix oder nicht - bei den Grünen will man sich mit einer Streichung des Personenverkehrs auf keinen Fall abfinden. "Das ist der absolut falsche Weg! Statt den Personenverkehr wegfallen zu lassen muss man ihn, um eine bessere Auslastung zu erreichen, jetzt attraktivieren", fordert Grünen-Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner. Dementsprechend seien die - immer massiver betriebenen Pläne der ÖBB - "völlig sinnlos".

Attraktivierung der Strecke. Statt über eine Streichung des Personenverkehrs nachzudenken sei eine Attraktivierung der Strecke der sinnvollere Weg, ist der Abgeordnete aus Hall bei Admont überzeugt. Jetzt gelte es, gemeinsam mit der Erzbergbahn bei der Gesäusebahn die touristische Qualität auszubauen. Schönleitner: "Das heißt, dass hier nicht nur Nostalgiedampflokfahrten stattfinden, sondern dass man sich die Schweiz zum Vorbild nimmt und mit modernen Panoramafahrten beginnt."

Einsparungen. Natürlich hat Schönleitner auch einen Grund für die geplanten Einsparungen der ÖBB zur Hand: "Für die Abermillionen an Spekulationsverlusten der ÖBB müssen nun die Regionen ,bluten'. Das kann es doch nicht sein!"



Kleine Zeitung; 14.4.2009
Morteratsch - fermeda sün dumanda

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #5

Allerdings stellt sich auch die Frage, ob sich die Bahnstrecke dort überhaupt rentiert?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #6
Welche Bahnstrecke rentiert sich schon?

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #7

Beim Güterverkehr wird die ÖBB sicher keine Einschränkungen bekanntgeben - spätestens wenn im Ennstal und auf der Pyhrnbahn wieder nichts geht (Sommersperren) wird man das Gesäuse auch in der Nacht brauchen.


Im Güterverkehr ist die Gesäusestrecke ohnehin gut ausgelastet. In der Nacht wird auf den beiden eingleisigen Routen (Gesäuse und Pyhrnbahn) im Einbahnbetrieb gefahren um die Zeit für Zugkreuzungen zu sparen.

Erstellt am: 15 April 2009, 20:36:50

Welche Bahnstrecke rentiert sich schon?


Im Personenverkehr? Mit viel schönrechnen vielleicht die Westbahn...

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #8

Naja, Personenverkehr ist ja AFAIK schwierig. ;)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #9
Tourist fährt halt sicher praktisch (fast) keiner mit dem Bus...

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #10
Die Gerüchte über die bevorstehende  Einstellung des Personenverkehrs im Gesäuse verdichten sich zusehens. Ich war zwar schon eine Weile nicht mehr dort, mußte aber schon bei meinen letzten Besuchen sehen, daß kaum mehr Fahrgäste mit der Bahn unterwegs sind. Lediglich bis Admont gibt es noch einen relativ guten Schülerverkehr. Die Zeiten wo Berg- und Wassersportler mit der Bahn anreisten sind sicher vorbei. Der Personenverkehr nach Eisenerz ist schon lange eingestellt.

Zu einer Einstellung der kompletten Bahnlinie wird es bestimmt nicht kommen da die Gesäusestrecke ja auch als Umleitungsstrecke zur Verfügung stehen muß.

Ich möchte daher einige Bilder bringen die noch den Dampfbetrieb für Personen- und Güterzüge zeigen. Die Bilder stammen durchwegs aus den frühen 70-er Jahren und sind gescannte Diapositive.
FRIEDE-FREIHEIT-GERECHTIGKEIT   ---    Sorge dich nicht, L E B E

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #11
und die Gerüchte haben sich bewahrheitet  >:(

Ich hoffe, dass zumindest Sonderzüge über die Strecke geführt werden... Erhalten bleibt sie ja Gott sei Dank noch.

Zitat
Ab Herbst kein Personenverkehr mehr mit der Gesäuse-Bahn
ÖBB stellen den Personenverkehr ab 1. September ein. Passagiere werden dann mit Bussen transportiert, das Angebot soll ausgeweitet werden.

Von der Bahn auf den Bus heißt es ab Herbst für die Fahrgäste auf der Gesäuse-Strecke der Bundesbahnen. Ab 1. September wird der Personentransport im Zug eingestellt. Der Grund ist die zu geringe Auslastung. Waren und Güter werden weiterhin auf der Bahnstrecke expediert.

Gespräche. Die Pläne, erklärt ÖBB-Konzernsprecher Alfred Ruhaltinger, wurden den Bürgermeistern der an der Bahnstrecke gelegenen Gemeinden bekannt gegeben. Am 29. Juni soll es detaillierte Gespräche geben. In den Gemeinden herrscht Aufregung, die regionalen Landtagsabgeordneten stemmen sich gegen das Vorhaben der Bahn. Der gemeinsame Tenor: Busse könnten die Bahn nicht ersetzen. Bei den ÖBB scheint der Zug abgefahren, Ruhaltinger sagt: "Die Umstellung ist heuer am 1. September geplant."

Wenige Einsteiger. Die ÖBB nennen aus ihrer Sicht schlagende Argumente. Die Gesäuse-Strecke sei vor allem für den Güterverkehr bedeutend, berichtet Verena Harrasser, ÖBB-Sprecherin in der Steiermark. Nur zwischen "zwei und 17 Einsteiger" würden die Strecke pro Tag im Personenverkehr nutzen. Die Aufrüstung der Strecke für schnellere Personenzüge würde zudem um die 15 bis 20 Millionen Euro kosten, sagt Ruhaltinger.

Klimaanlage als Anreiz für Busse. Für die Busse führen die ÖBB als positiv an, dass es eine bessere Anknüpfung an Liezen gebe, die Anschlüsse würden von 22 auf 44 verdoppelt. Eine zusätzliche Verbindung führe über den Buchauer Sattel. Eingesetzt würden moderne Fahrzeuge mit Klimaanlage, Behindertenlift und Fahrradträgern.

Verlust. Die Gesäuse-Strecke verursacht den ÖBB einen jährlichen Verlust von 2,2 Millionen Euro: "Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Erhaltung der Zugstrecke in derzeitiger Form für den Personenverkehr nicht vernünftig." Die Busse fahren die Ortszentren an, die ÖBB gehen davon aus, dass deswegen mehr Kunden auf den öffentlichen Verkehr umsteigen. Daher sei die Buslösung pro Fahrgast auch umweltfreundlicher als ein schlecht ausgelasteter Zug.
HELLFRIED SEMLER


http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/wirtschaft/2030051/index.do

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #12

Gerüchte entstehen ja niemals aus dem Nichts. Dass sie sich aber so rasch umsetzen ist vielleicht etwas ungewohnt. Aber die ÖBB hat uns ja "einen Schinkenknochen" wie einem Hund vorgeworfen: Sonderzüge, Nostalgiefahrten werden weiter durch das Gesäuse geführt!  D A N K E !
Es wird nicht einmal eine Triebwagenverbindung zwischen Selzthal und Admont eingerichtet. Anscheinend sind das Stift und das Internat diesen Anschluß nicht wert.

Klar ist es auch, dass die Strecke nicht vollkommen eingestellt werden kann. Man braucht ja eine Umleitungsstrecke für die Pyhrn- aber auch für die Westbahn wenn es dort einmal zu einem Unfall kommen sollte. Deswegen ist für mich auch nicht ganz nachvollziehbar warum man den, wenn auch schwachen Personenverkehr, aus einer solchen Strecke herausnimmt.

Gr.  -----    Gleisnagel
FRIEDE-FREIHEIT-GERECHTIGKEIT   ---    Sorge dich nicht, L E B E

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #13
Wo steht das mit den Sonderzügen?

Re: Gesäusebahn vor dem Aus?
Antwort #14
Um deine Frage zu beantworten Deadlocked,
es steht in der Kleinen Zeitung von gestern die auch über die Einstellung berichtet.

Gr.  --  Gleisnagel
  • Zuletzt geändert: Juni 21, 2009, 18:00:43 von Gleisnagel
FRIEDE-FREIHEIT-GERECHTIGKEIT   ---    Sorge dich nicht, L E B E