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Thema: Biogasanlage Zettling (5253-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Biogasanlage Zettling
Biogasanlage als Geheimprojekt

Im Grazer Süden soll die landesweit größte Biogasanlage entstehen. Das 20 Millionen Euro teure Werk soll Sprit für Autobusse erzeugen. Doch schon vor Baubeginn türmen sich die Probleme.
Die bisher größte Biogasanklage steht in Leoben. Die Geruchsbelästigung ist ein Problem

Ein ebenso ehrgeiziges wie geheimes Bauprojekt haben die Energie Steiermark und die Grazer Stadtwerke im Talon: Bis 2014 soll im Süden von Graz die landesweit größte Biogas-Erzeugungsanlage errichtet werden. Das Werk wird laut Plan 20 Millionen Euro kosten, jährlich 66.000 Tonnen Bioabfälle verarbeiten und künftig zwei Drittel des gesamten Treibstoffbedarfs aller 135 Grazer GVB-Busse decken. Betreiber ist eine gemeinsame, in Gründung befindliche Gesellschaft der Stadtwerke und der Energie Steiermark.

Rein technisch ist alles klar: Aus Haushalts-Bioabfällen, verdorbenen Lebensmitteln sowie Brauerei- und Schlachtabfällen soll Biomethan gewonnen werden. Dieses Gas gilt als CO2-neutraler Ökotreibstoff. Das Projekt wird intern sogar als "Leuchtturmprojekt" beschrieben.
Der Standort: Zettling

Damit ist die Harmonie aber auch schon vorbei. Denn bei der Realisierung des Vorhabens wartet ein wahres Minenfeld von Problemen. Heikelster Punkt ist die Standortfrage. Immerhin sorgt eine ähnliche, wesentlich kleinere Anlage in Leoben aufgrund ihrer Geruchsbelästigung bis heute für Ärger und Anrainerprotest. Offiziell ist der Grazer Standort deshalb geheim. Inoffiziell wird ein heißer Tipp gehandelt: Man hat bereits ein 17.000 Quadratmeter großes Areal in der Gemeinde Zettling in Aussicht genommen.

Die seit Monaten laufenden Vertragsverhandlungen haben sich auch an wirtschaftlichen und juristischen Problemen festgefressen. Als größte Hürde gilt die Frage, wie man die Bereitstellung der erforderlichen Müllmengen über die Laufzeit von 20 Jahren garantieren kann. Schließlich will die Estag keinen zweiten "Fall Enages" erleben: Die Müllverbrennungsanlage in Niklasdorf ist seit Jahren Opfer von Preistreiberei der Abfallwirtschaft. Für das Werk Zettling sollen deshalb nicht nur die Stadtwerke-Töchter AEVG und Servus, sondern auch die Firma Saubermacher ins Boot geholt werden. "Wir sind gerade dabei, die Abfallströme zu erfassen", verrät Stadtwerke-Vorstand Wolfgang Messner auf Anfrage.

So mustergültig das Umweltengagement auch ist, ob man das Werk jemals kostendeckend führen kann, steht in den Sternen. Dem Stadtwerke-Aufsichtsrat wurde zwar ein braves Papier präsentiert, wonach die "grobe Wirtschaftlichkeitsbetrachtung" eine Rendite von 6,09 Prozent ergibt. Da sind aber viel Optimismus und 30 Prozent öffentliche Förderungen eingerechnet.
Eigene Gasleitung geplant

Und rund um das Werk gibt es Riesenaufwand: Man müsste eine eigene Gasleitung zur Busgarage in der Grazer Kärntner Straße bauen und dort eine Gastankstelle einrichten. Estag-Vorstand Olaf Kieser ist dennoch zuversichtlich, die Anlage zu realisieren. Und Stadtwerke-Vorstand Wolfgang Malik verweist auf die Umweltvorteile: "Das Projekt ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll."


Ein steiniger Weg

Von der Planung her soll es ein mustergültiges Umweltprojekt sein: Der Energiekonzern Estag und die Grazer Stadtwerke wollen eine große Biogasanlage bauen und mit dem so gewonnenen Biosprit die Grazer Autobusse betreiben (siehe Seiten 18/19). Das schont vor allem die Klimabilanz.

So weit, so vorbildlich. Nur leider kommt das Projekt nach einem Jahr intensiver Vorbereitungen nicht so recht in Fahrt. Da ist einmal die Frage, wie man sicherstellen kann, über Jahre hinweg brauchbaren Biomüll in der erforderlichen Menge zu günstigen Preisen zu erhalten. Die Estag ist ein gebranntes Kind, weil sie mit der Müllverbrennungsanlage der Enages in Niklasdorf, auf gut steirisch gesagt, "eingefahren" ist.

Vor allem aber sollte man nicht übersehen, dass so ein Projekt nur mit den betroffenen Anrainern im Konsens umgesetzt werden kann. Vorerst scheint es so, als habe man die mögliche Geruchsbelästigung technisch noch nicht im Griff. Wir lernen daraus: Das Bekenntnis zu "Öko" klingt immer gut. Doch die Umsetzung ist steinig. Möge die Übung gelingen.

Sie erreichen den Autor unter

ERNST SITTINGER


quelle: kleine.at




Nachdem es sich hier um ein sehr langfristiges Projekt handelt, frgt sich nur wozu man bei der GVB dann einen Hybrid Bus testet.
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #1

Nachdem es sich hier um ein sehr langfristiges Projekt handelt, frgt sich nur wozu man bei der GVB dann einen Hybrid Bus testet.

Dito. Weiß die Gvb überhaupt was sie will?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #2
Ob es auch etwas mit der Länge des Projekts zu tun hat, dass die kleine noch (oder schon wieder?) von den Grazer Stadtwerken schreibt?  ;D

  • TW 22
Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #3

Dito. Weiß die Gvb überhaupt was sie will?



Also - diese Antwort ist für mich nicht verständlich? Und wo bitte gibt es einen Widerspruch zwischen (Bio)-Gasbus und Hybritbus. Da ja ein Hybritbus mit einem Verbrennungsmotor angetrieben wird/werden muss  (ob Diesel, Gas, Benzin, Wasserstoff oder sonst wie) ist es nur sinnvoll sich mehrere Optionen und Varianten zu überlegen.

8)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #4

Da ja ein Hybritbus mit einem Verbrennungsmotor angetrieben wird/werden muss  (ob Diesel, Gas, Benzin, Wasserstoff oder sonst wie) ist es nur sinnvoll sich mehrere Optionen und Varianten zu überlegen.


Ich schrieb ja schon anderswo, die ultimative Lösung wäre ein Gas-Hybrid-Bus.

Aber der wäre wahrscheinlich so kopflastig, daß er schon im Stehen umfällt ....   >:D
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #5

Also - diese Antwort ist für mich nicht verständlich?


Die Frage habe ich mir auch gestellt, da ja offenbar schon eine Entscheidung in Richtung Gas-Bus gefallen ist - es war ja von der mittelfristigen Umstellung der Busflotte auf Gas die Rede. Insofern sind die da Nachfragen durchaus verständlich ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • TW 22
Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #6

... da ja offenbar schon eine Entscheidung in Richtung Gas-Bus gefallen ist ...


Es ist noch gar keine Entscheidung gefallen! Es wird in verschiedene Richtungen gedacht.

Fakt ist, dass bis zur Entscheidung der Systemfrage BUS (diese soll 2012 getroffen werden) keine weiteren neuen Busse angeschafft werden. So müssen kurzfristig weitere 14 Solobuse (Umstellung Eigenbetrieb und für Angebotsausweitungen) gebraucht (LEIDER!) beschafft werden.

8)

... und so nebenbei - mir währ ein Obus ohne Oberleitung :one: am liebsten ...

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #7
... und so nebenbei - mir währ ein Obus ohne Oberleitung :one: am liebsten

Gibt es da schon etwas in diese Richtung?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Biogasanlage Zettling
Antwort #8

Es ist noch gar keine Entscheidung gefallen! Es wird in verschiedene Richtungen gedacht.


Klang aber schon mal anders: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1085.15.html

Zitat

Fakt ist, dass bis zur Entscheidung der Systemfrage BUS (diese soll 2012 getroffen werden) keine weiteren neuen Busse angeschafft werden. So müssen kurzfristig weitere 14 Solobuse (Umstellung Eigenbetrieb und für Angebotsausweitungen) gebraucht (LEIDER!) beschafft werden.


Und dabei hat man (bzw. wollte man) die Betriebsreserve reduziert: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1085.0.html

Zitat

... und so nebenbei - mir währ ein Obus ohne Oberleitung :one: am liebsten ...


Am liebsten wäre uns doch allen ein schienengebundenes Fahrzeug ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)