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Thema: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn (266128-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Ch. Wagner
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #195

Ich bin auch sehr skeptisch. Andererseits sollte es möglich sein, für so einen Projekt einen sehr großen Teil der Kosten über EU-Förderungen zu bezahlen. Nachdem die Wertschöpfung für die Bauarbeiten weitgehend in der Region bleiben könnte, wäre das vielleicht ein Anreiz für die Landesregierung sich zu engagieren.


Welches EVU hat Interesse an dieser Verbindung? Und warum soll die EU ein Projekt fördern, daß weder Österreich noch Slowenien will oder auch braucht.
Die Radkermsburgerbahn existiert nur, weil das Land bezahlt. Die ÖBB haben kein Interesse daran.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #196


Ich bin auch sehr skeptisch. Andererseits sollte es möglich sein, für so einen Projekt einen sehr großen Teil der Kosten über EU-Förderungen zu bezahlen. Nachdem die Wertschöpfung für die Bauarbeiten weitgehend in der Region bleiben könnte, wäre das vielleicht ein Anreiz für die Landesregierung sich zu engagieren.


Welches EVU hat Interesse an dieser Verbindung? Und warum soll die EU ein Projekt fördern, daß weder Österreich noch Slowenien will oder auch braucht.
Die Radkermsburgerbahn existiert nur, weil das Land bezahlt. Die ÖBB haben kein Interesse daran.

LG! Christian


Die EU soll doch eher die Strecke Spielfeld - Maribor und andre wichtige Strecken mitfinanzieren, wäre klüger!!
LG TW 581

Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #197
Als ersten Schritt können die zuständigen Politiker ja schon einmal verhältnismäßig günstig auf ebenem Boden das projektierte Teilstück bis auf Höhe Plaschenaustraße bauen, mit einem doppelten Stumpfgleis. Daran kann man dann ihre ehrlichen Absichten erkennen. Was spricht denn dagegen, bis man sich in ferner Zukunft einmal die Murbrücke überhaupt leisten kann bzw. will, schon einmal die Hälfte des billigeren Teilstücks (bis zu einem sinnvollen Haltepunkt) zu verwirklichen?

Wäre doch ein guter Prüfstein, ob die Bevölkerung nur gepflanzt werden soll oder echte Absichten vorliegen...

Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #198

Als ersten Schritt können die zuständigen Politiker ja schon einmal verhältnismäßig günstig auf ebenem Boden das projektierte Teilstück bis auf Höhe Plaschenaustraße bauen, mit einem doppelten Stumpfgleis.


Zur Not würde auch ein einfaches Gleis reichen, Zugkreuzungen finden dort eh net statt.

Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #199

Welches EVU hat Interesse an dieser Verbindung? Und warum soll die EU ein Projekt fördern, daß weder Österreich noch Slowenien will oder auch braucht.
Die Radkersburgerbahn existiert nur, weil das Land bezahlt. Die ÖBB haben kein Interesse daran.

Das die ÖBB an der Radkersburger Bahn in der derzeitigen Form kein Interesse hat, das ist klar.
Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass die ÖBB sehr wohl an einer potentiellen Ausweichstrecke für den Güterverkehr (wenn beispiesweise die Steirische Ostbahn oder die Südbahn zwischen Spielfeld-Straß und Pragersko zu ist) hat. Und wenn so ein Projekt der ÖBB ohnehin quasi nichts kosten würde (alleine die EU finanziert solche Projekte mit bis zu 85 Prozent, und den Rest würden sicherlich auch Bund, Land und Slowenien beisteuern) dann sagt man sicherlich auch nicht nein.

Der Betrieb im Personenverkehr ließe sich sicherlich ähnlich günstig wie jetzt bewerkstelligen, immerhin ginge sich mit gleichem Fahrzeug- und Personalaufwand ein Betrieb von Spielfeld-Straß nach Gornja Radgona (bzw. am besten gleich Radenci) mit einem Triebwagen im Zweistundentakt aus, für einen Betrieb im Stundentakt würde man halt eine neue Kreuzungsmöglichkeit (vermutlich in Purkla) benötigen. Wichtig wäre es halt nur, dass die Bereitschaft der Republik Sloweinen gegeben wäre, solche Leistungen auch zu bezahlen)

Ob ein Betrieb im Personenverkehr zwischen Radenci und Ljutomer wirkich sinnvoll ist, wage ich eher zu bezweifeln, da die Leute von Gornja Radgona und Radenci eher in Richtung Maribor, Murska Sobota und Graz wollen, zwischen Radenci und Ljutomer wirklich "nix" ist, und ich denke, dass auch der Bedarf von Ljutomer nach Gornja Radgona nicht allzu groß ist. Aber wenn ich denke, wie viel (für slowenische Verhältnisse) beispielsweise zwischen Ormož und Središče fährt, wo auch wirklich "nix" ist, dann könnte ich es mir gut vorstellen, dass die SŽ auch auf diesem Abschnitt (evtl. mit ÖBB 5022 im Kilometerausgleich?) den Personenverkehr wieder aufnimmt.

Im Zuge dieses Ausbaus darf man natürlich auch eine Beseitigung aller LA's auf der Radkersburger Bahn sowie eine Schleife in Spielfeld nicht vergessen)




Güterverkehr wird dadurch nicht mehr werden.


Weil?
Auf der slowenischen Seite gibt es ja auch derzeit Güterverkehr, wenn auch recht wenig. Weiters gibt es in der Pomurska gar nicht so wenig Industrie (einige Unternehmen liegen sogar direkt neben der Bahn, allerdings ohne Gleisanschluss und man darf auch nicht außer Acht lassen, welche Möglichkeiten sich im Güterverkehr noch eröffnen. Immerhin gewinnt auch die Strecke von Pragersko nach Hodoš aktuell durch die Elektrifizierung an Bedeutung und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ein Bedarf vorhanden wäre, ein paar Güterwagen beispielsweise von Zalaegerszeg, Nagykanizsa oder Čakovec nach Graz zu führen.

Und - wie bereits erwähnt, kann man die Strecke auch sicher gut als Ausweichstrecke gebrauchen.

  • Tom
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #200
Slowenien hat sich übrigens zu 50% an den Projektierungskosten von € 40.000,- beteiligt, die die Machbarkeitsstudie (die erfolgreich ausging, siehe Zeitungsartikel weiter oben) beinhalten.


Ich würds mir auch wünschen, auch das dadurch die Strecke gestärkt wird. Aber ich sehe leider auch kein Verkehrsaufkommen dadurch. Vielleicht kann mir das einer noch nöher erklären?


Ein potentielles Verkehrsaufkommen sehe ich schon. Für 2014 habe ich leider (noch) keine Statistik gefunden, aber mit Stand Dezember 2013 konnte auf der Radkersburger Bahn ein Fahrgastzuwachs von +128% (seit Einführung des S-Bahn-Verkehrs) erzielt werden:


(S-Bahn Steiermark/Verbund, veröffentlicht auf http://neue.radkersburger-bahn.at/)

Interessanterweise deckten sich demnach Ende 2013 die Fahrgastzahlen der Radkersburger Bahn mit jenen der Übelbacherbahn.
Auf slowenischer Seite (in der Region Pomurska) ist die Bevölkerungsdichte zusätzlich übrigens höher, was dort ein höheres Potenzial vermuten lässt, da einige in Radkersburg (Bsp.: Therme) oder noch weiter Richtung Graz angestellt sind (bzw. Schulen in Radkersburg besuchen?). Dass es Einwohner dieser Region eher zu Einkäufen/Tagesausflügen Richtung Maribor zieht dürfte sich auch ändern, wenn in die Stadt Graz endlich sinnvolle öffentliche Reisemöglichkeiten existieren.

Zu der gesamten Thematik möchte ich auf folgenden offenen Brief verweisen:

                                                                                              Bahnhof Bad Radkersburg, 21.August 2013

Betr.:  Fahrzeit und Streckenklasse auf der Radkersburger Bahn


Sehr geehrter Herr Infrastruktur-Vorstand Ingenieur Magister Andreas Matthä,
Sehr geehrter Herr Diplomingenieur Franz Bauer,
Lieber Herr Siegfried Stumpf,

die Interessensgemeinschaft ,,Neue Radkersburger Bahn" (IG NRB) sieht sich als lokale Anlaufstelle für Belange der Pendlerinnen und Pendler - überhaupt aller Bahnkunden - rund um das Thema ,,Radkersburger Bahn". Wir streben nicht nur eine dauerhafte Sicherung dieser 31 Kilometer langen Lokalbahnlinie über das Jahr 2018 hinaus an, sondern wollen - mittels Attraktivierungsprogramme - die Fahrgastzahlen erhöhen.
Bei entsprechender Frequenz ist ein Fortbestehen der Radkersburger Bahn leichter argumentierbar, egal, welches Eisenbahnunternehmen künftig diese Linie bedienen wird.
Aktuell betreiben die ÖBB die Radkersburger Bahn. Dank Zuzahlung von Seiten des Landes Steiermark, sichern die sogenannten ,,Verkehrsdienstverträge" den Betrieb dieser Bahnlinie bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018. Bis dahin fließt Geld vom Land Steiermark an die ÖBB - und ein annehmbarer Fahrbetrieb muss daher selbstverständlich sein. Was könnte man also unternehmen, um mehr Leute auf die Bahn zu bringen?

Wir haben unsere Bahnfahrer befragt und von diesen, unisono, diese fünf Argumente gehört:

• Das Bahnfahren soll günstig sein.
• Die Bahn soll rasch von A nach B befördern.
• Die Bahn soll pünktlich sein.
• Die Bahn soll sauber sein.
• Bahnkunden wollen so wenig wie möglich umsteigen müssen.

Wenig Interesse haben Bahnfahrer an überdimensionierten Verkehrsstationen-Neubauten, wie beispielsweise am Bahnhof Leibnitz nachvollziehbar: Die 87 Millionen Euro Investitionen stehen in keiner Relation zum Kundennutzen. Derart politisch motivierte Aktionen lösen Unverständnis, gar Kopfschütteln aus, sind aber - wie schon erwähnt - politische Entscheidungen. Warum die ÖBB die Herstellung solcher Bauvorhaben nicht anwenderfreundlicher ausführen, ist ernsthaft zu hinterfragen, weil sich die Anzahl derartiger Beispiele ungebremst ausweitet.
Zu unserem Hauptanliegen:
Wir haben die Fahrzeiten auf der Radkersburger Bahn verglichen und mit Befremden festgestellt, dass sich diese diese um zehn (!) Prozent verlängert haben, obgleich alle Argumente für eine Verringerung der Fahrzeit sprechen müssten. Lassen Sie mich wie folgt ausführen:
Die Radkersburger Bahn ist eine 31 Kilometer lange Lokalbahnlinie von Spielfeld-Straß, südostwärts, über Mureck nach Bad Radkersburg. Schon im Jahr 1989 sind wir mit einem Dieseltriebwagen (Baureihe 5046.2) Baujahr 1953 diese 31 Kilometer in 40 Minuten gefahren. Die schnellste Verbindung im selben Fahrplan war das Zugpaar E950/E951, gefahren mit einer Diesellok Baureihe 2043 (gebaut ab 1964) und vier Waggons Bauart Schlieren. Diese Züge befuhren die Strecke sogar in 37 Minuten, siehe dazu beigefügten Fahrplan.

Gegenwärtig verbummeln die ÖBB für dieselben 31 Kilometer Bahnstrecke sage und schreibe 44 (in Worten: vierundvierzig) Minuten, obwohl zwecks Fahrzeitverkürzung folgende Maßnahmen getroffen wurden:

08.-09.08.1990: Vier neue Lichtzeichenanlagen gehen in Betrieb.
18.05.1995: Lichtzeichenanlage in Gersdorf geht in Betrieb.
03.11.1997: Zugleitbetrieb wird eingeführt.
19.12.2002: Lichtzeichenanlagen in Mureck und Bad Radkersburg gehen in Betrieb.
22.11.2007: Haltestelle Diepersdorf wird geschlossen.
01.12.2007: Haltestelle Weixelbaum an der Mur wird geschlossen.
10.12.2007: Der Desiro kommt als modernstes Fahrzeug der ÖBB-Flotte zu uns.
November 2009: ,,Purkla-Bogen" bekommt neue Gleise.
Dezember 2012: Bedarfshaltestellen werden eingeführt.
September 2012: 2,4 km Langsamfahrstelle (LA) wird um 1,2 Mio. Euro saniert.
März 2013: 2 km LA zw. Mureck und Gosdorf wird um 0,9 Mio. Euro saniert.

Bitte, wer von den ÖBB vermag uns erklären, wie es möglich ist, dass - trotz der Vielzahl all der oben genannten Maßnahmen - die Fahrzeit von 37 Minuten auf 44 Minuten sich erhöht hat?

Im Fahrplanjahr 1989/90 sind die ÖBB die 4,4 Kilometer lange Teilstrecke Bad Radkersburg - Halbenrain in FÜNF Minuten gefahren. 2012 wurde die Fahrzeit - aufgrund der Langsamfahrstelle im Bereich km 26,5 bis 28,3 - auf SECHS Minuten erhöht. Dieselbe Langsamfahrstelle wurde um 1,2 Mio. Euro saniert, trotzdem ist die Fahrzeit im Fahrplan 2013 auf SIEBEN Minuten angehoben worden, obgleich keine weitere Langsamfahrstelle dazugekommen ist.

Ganz gleich verhält es sich in Mureck:
Im Jahr 1989 ist der E950/E951 die 2,6 Kilometer zwischen Gosdorf und Mureck  in VIER Minuten gefahren. 2012 wurde die Fahrzeit aufgrund der Langsamfahrstelle auf SECHS Minuten angehoben.
Im März wurde die zwei Kilometer lange Langsamfahrstelle um € 900.000,- saniert, dennoch beträgt die Fahrzeit WEITERHIN SECHS Minuten.
Unter Bedachtnahme all dieser Aspekte ist es wohl kaum verwunderlich, dass hinter vorgehaltener Hand von einem systematischen ,,Abmontieren" der Radkersburger Bahn durch das (,,systemadäquate") Unternehmen ÖBB gesprochen wird. Zusätzlich wird diese Theorie vom Umstand genährt, dass - obwohl in Wien dutzende einsatzbereite (!) Triebwägen der Baureihe 5047 abgestellter Weise umherstehen - in Radkersburg ein Schienenersatzverkehr mit externen Bussen kostenintensiv geführt wird, da die VT 5022 (,,Desiro") aufgrund der Hitze der Reihe nach ausfallen: Aktuell sind NEUN Desiro-Garnituren infolge Untauglichkeit in Graz abgestellt.

Warum verzichten die ÖBB auf eine praktikable, daher annehmbare Lösung, wo diese doch auf der Hand liegt?

Man rühmt sich seitens des Unternehmens ÖBB über die tolle Pünktlichkeitsstatistik, da die ÖBB im europäischen Vergleich sehr weit vorne liegen. Doch, wie sollen ÖBB-Züge zu spät kommen, wenn die Fahrzeiten so großzügig dimensioniert sind, dass sie zwar immer pünktlich sind, jedoch gegenüber dem PKW zeitlich ,,konkurrenzlos nachhinken", da die Zugfahrzeiten viel zu unattraktiv sind.

Ein Umsteigen auf die Bahn könnte man Leuten schon schmackhaft machen, aber sicherlich nicht, wenn die Fahrzeit für eine Fahrt von Bad Radkersburg nach Graz für 78 Kilometer 105 Minuten dauert, obwohl der PKW die gleiche Strecke in 65 Minuten zurücklegt. Für die Radkersburger Bahn wünschen wir uns die Wiedereinführung der schon zuvor praktizierten 37 Minuten Fahrzeit, sodass wir mit einem Anschluss zum REX in Spielfeld nach wenigstens 79 Minuten Fahrzeit in Graz ankommen können. Diese Fahrzeit, gebündelt mit den günstigen Verbundtarifen, wäre eine echte Alternative und ein ZUGkräftiges Argument, das eigene Auto am P&R-Platz abzustellen und die S-Bahn zu benutzen.
Die S51 Bad Radkersburg - Spielfeld-Straß ist ein wichtiger Impulsgeber für die S-Bahn Steiermark - und genauso, wie viele kleine Bäche einen Fluss nähren, ist auch  ein Fahrgast-Zulauf aus der Fläche in Richtung urbaner Zentren mithilfe des Schienenverkehrs eine wichtige Maßnahme, um Abwanderung zu verhindern, die Umwelt zu entlasten und schließlich auch den Tourismus zu beleben:
Fahrradfreundliche Gemeinde Radkersburg, Wildoner Radmarathon von Wildon nach Bad Radkersburg, Tour de Mur u. v. m.

Wir bitten Sie daher, nicht wieder die ,,Ausredenkiste" auszupacken und uns weismachen, warum die Radkersburger Bahn mit so vielen Fahrplan-Mängeln behaftet ist. Wir ersuchen Sie eindringlich, dass die ÖBB ernsthaft daran gehen, die Radkersburger Bahn zu attraktiveren, infolgedessen die ohnehin leidgeplagten Pendlerinnen und Pendler mit schnelleren Fahrzeiten belohnen.
Wir sind uns dessen sicher, dass Sie - bei einigermaßen gutem Willen - die Radkersburger Bahn attraktivieren können.
Wir freuen uns schon sehr auf Ihre geschätzte Antwort.

Es grüßt Sie recht freundlich von der Radkersburger Bahn,

                                                          Armin klein, Obmann der
                                                           Interessensgemeinschaft
                                                        ,,Neue Radkersburger Bahn"


(Quelle: http://neue.radkersburger-bahn.at)

  • Ch. Wagner
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #201
Das sind ja richtig ermutigende Zahlen. Seit ein paar Jahren befördert jeder Zug 58 statt 29 Fahrgäste. Der Vergleich mit der Übelbacher Bahn ist natürlich lieb, aber nicht zulässig, wenn man die Streckenlänge und das Einzugsgebiet betrachtet. Und jetzt verweist du noch auf einen Artikel in der "Kleinen", in dem steht, daß die Öffentlichkeit am 27. Jänner informiert wird. Und kennst natürlich das Studienergebnisse, aber willst uns natürlich nichts vorher sagen. Auch gut, sehr lieb. Zu den Kosten: Was ist denn in den 20 Mill. mit dabei? Projektierung, Grundablösen, Brückenbau, Streckenbau, Schleife Spielfeld? Und das finanziell angeschlagene Slowenien finanziert das mit, damit die Oberradkersburger mit der Bahn nach Graz fahren können? Und warum fordert ihr nicht gleich noch die Elektrifizierung? Oder die einst geplante Anbindung an die Gleichenberger Bahn? An den Fertigbauweisen der WSB? Das wäre Weitsicht gewesen.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #202
Der Vergleich mit der Übelbacher Bahn ist natürlich lieb, aber nicht zulässig, wenn man die Streckenlänge und das Einzugsgebiet betrachtet.

Da hast du natürlch recht, auf der Radkersburger Bahn gibt es selbstverständlich ein viel größeres Fahrgastpotential als im Übelbacher Tal, alleine die Gemeinden Gornja Radgona sowie Radenci haben zusammen rund 15.000 Einwohner, da ließen sich die Fahrgastzahlen durch eine Anbindung sowie eine Fahrzeitanpassung (inkl. Schleife Spielfeld für den REX nach Graz) leicht vervielfachen.



Und warum fordert ihr nicht gleich noch die Elektrifizierung? Oder die einst geplante Anbindung an die Gleichenberger Bahn?


Warum sollte man das fordern? Es ist klar, dass das Verkehrsaufkommen auch nach der Erweiterung trotzdem noch geringer sein wird, als beispielsweise auf der Steirischen Ostbahn oder den GKB-Strecken. Und auch auf diesen Strecken steht eine Elektrifizierung aktuell nicht zur Debatte. Außerdem würde eine Elekfifizierung sicherlich deutlich teurer kommen als der Lückenschluss zwischen Bad Radkersburg und Gornja Radgona.

Und eine Anbindung an die Gleichenberger Bahn wäre wirklich sinnlos, da müsste man zuerst die Gleichenberger Bahn komplett neu trassieren. Was allerdings durchaus sinn machen würde, wäre ein gut durchdachtes Buskonzept, dass auf die Bahn anbgestimmt ist und von Bad Radkersburg bzw. Gornja Radgona aus Murska Sobota, Ljutomer, Feldbach, die Therme Bad Radkersburg sowie ggf. Maribor (via Lenart) anbindet.

Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #203

Und - wie bereits erwähnt, kann man die Strecke auch sicher gut als Ausweichstrecke gebrauchen.


In etwa so gut, wie die Donauuferbahn eine gute Ausweichstrecke zur Westbahn wäre! Für den verbliebenen Fernverkehr (AT-SLO) wegen des weiten Umweges, für den Güterverkehr wegen fehlender bzw. zu kurzer Ausweichgleise unbrauchbar. Darüber hinaus vereinfacht weder die Betriebsform Zugleitbetrieb noch die fehlende Schleife Spielfeld einen derartigen Verkehr (welche Streckenklasse hat die Strecke überhaupt?). Die Strecke auch dahingehend zu ertüchtigen ist also nochmals ein erheblicher finanzieller Aufwand.


Auf der slowenischen Seite gibt es ja auch derzeit Güterverkehr, wenn auch recht wenig. Weiters gibt es in der Pomurska gar nicht so wenig Industrie (einige Unternehmen liegen sogar direkt neben der Bahn, allerdings ohne Gleisanschluss und man darf auch nicht außer Acht lassen, welche Möglichkeiten sich im Güterverkehr noch eröffnen. Immerhin gewinnt auch die Strecke von Pragersko nach Hodoš aktuell durch die Elektrifizierung an Bedeutung und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ein Bedarf vorhanden wäre, ein paar Güterwagen beispielsweise von Zalaegerszeg, Nagykanizsa oder Čakovec nach Graz zu führen.


Und für diese paar Wagen richtet man dann extra einen Trägerzug (in welcher Form auch immer) auf der Radkersburgerbahn ein nur um die Wagen mit mehrmaligem Verschubaufwand auf dem vermeintlich kürzesten Weg zu führen? - Ich kann es mir nicht vorstellen! Selbst mit einem (grenzüberschreitenden) Verschubgüterzug, wären diese Relationen immer noch besser und vor allem wesentlich einfacher durch die bestehenden Ferngüterzüge auf den höherwertigeren Strecken abgedeckt.
Verkehr zur lokalen Industrie mag es geben, wird sich allerdings auch in Grenzen halten.

  • Tom
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #204

Das sind ja richtig ermutigende Zahlen. Seit ein paar Jahren befördert jeder Zug 58 statt 29 Fahrgäste.


Richtig, wenn der Trend anhält sehe ich das als positiv an. Und im Vergleich zur Übelbacherbahn hätte ich mir einen größeren Unterschied erwartet (höhere Fahrgastzahl nach Übelbach, trotz abweichender Bedingungen).


Und jetzt verweist du noch auf einen Artikel in der "Kleinen", in dem steht, daß die Öffentlichkeit am 27. Jänner informiert wird. Und kennst natürlich das Studienergebnisse, aber willst uns natürlich nichts vorher sagen.


Nein, lieber Christian, ich enthalte dir nichts vor. Es war eine reine Mutmaßung anhand des Titels und der Schreibweise im Artikel. Wenn ich mir diesen durchlese bekomme ich nicht gerade das Gefühl, dass die Studie negativ ausgefallen ist. Aber warten wir auf den 27. Jänner...


Zu den Kosten: Was ist denn in den 20 Mill. mit dabei? Projektierung, Grundablösen, Brückenbau, Streckenbau, Schleife Spielfeld?


Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten. In Zusammenhang mit dem "Probst-Plan" war von grob geschätzten 8 Millionen für die Trasse die Rede. Die Schleife Spielfeld ist in den im Artikel genannten 20 Millionen sicher nicht enthalten...


Und das finanziell angeschlagene Slowenien finanziert das mit, damit die Oberradkersburger mit der Bahn nach Graz fahren können?


Meines Wissens steht noch nicht fest, (ob und) welcher Teil aus einem EU-Topf beigesteuert werden könnte.
  • Zuletzt geändert: Januar 18, 2015, 10:09:08 von Tom

  • Tom
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #205


Auf der slowenischen Seite gibt es ja auch derzeit Güterverkehr, wenn auch recht wenig. Weiters gibt es in der Pomurska gar nicht so wenig Industrie (einige Unternehmen liegen sogar direkt neben der Bahn, allerdings ohne Gleisanschluss und man darf auch nicht außer Acht lassen, welche Möglichkeiten sich im Güterverkehr noch eröffnen. Immerhin gewinnt auch die Strecke von Pragersko nach Hodoš aktuell durch die Elektrifizierung an Bedeutung und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ein Bedarf vorhanden wäre, ein paar Güterwagen beispielsweise von Zalaegerszeg, Nagykanizsa oder Čakovec nach Graz zu führen.


Und für diese paar Wagen richtet man dann extra einen Trägerzug (in welcher Form auch immer) auf der Radkersburgerbahn ein nur um die Wagen mit mehrmaligem Verschubaufwand auf dem vermeintlich kürzesten Weg zu führen? - Ich kann es mir nicht vorstellen! Selbst mit einem (grenzüberschreitenden) Verschubgüterzug, wären diese Relationen immer noch besser und vor allem wesentlich einfacher durch die bestehenden Ferngüterzüge auf den höherwertigeren Strecken abgedeckt.
Verkehr zur lokalen Industrie mag es geben, wird sich allerdings auch in Grenzen halten.


Das stimmt natürlich, rein für den Güterverkehr rechnet sich der Lückenschluss nicht. Ich sehe das Potenzial eher im Personenverkehr, in jenen, die derzeit "öffentlich abgeschnitten" von Österreich südlich der Grenze leben.
Und wie schon angesprochen, eine sinnvolle Trassenführung nahe an der Stadt bzw. Parktherme in Bad Radkersburg muss natürlich auch gegeben sein.

  • 4010
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #206


Und das finanziell angeschlagene Slowenien finanziert das mit, damit die Oberradkersburger mit der Bahn nach Graz fahren können?


Meines Wissens steht noch nicht fest, (ob und) welcher Teil aus einem EU-Topf beigesteuert werden könnte.


Könnte man bitte endlich aufhören, alle finanziellen Bedenken mit möglichen EU-Förderungen abzuschmettern? Zum einen gibt es von der EU nur eine Kofinanzierung (da grenzüberschreitend ist ein recht hoher Satz, etwa drei Viertel, möglich), also kriegt man wenn nur einen Teil der Investitionen gezahlt, und zweitens hilft das nicht, wenn dann niemand die Leistungen bezahlt.

Also, um konkret zu sein: Wer zahlt in welchem Umfang für Leistungen auf der Strecke? Bevor das nicht geklärt ist und niemand da dahinter steht, hat es keinen Sinn, von irgendwelchen Güterzügen zu fantasieren.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #207
Eine Langsamfahrstelle, die aufregt

Eine Langsamfahrstelle der Radkersburger Bahn ärgert Autofahrer und Bahnkunden. Eine Sanierung der maroden Gleise ist erst 2018 in Sicht.
Von Walter Schmidbauer


Zwischen Weixelbaum und Diepersdorf gibt es wegen des maroden Ober- und Unterbaus eine zwei Kilometer lange Langsamfahrstelle der Radkersburger Bahn. Aufgrund der veralteten Gleisanlage kann die S-Bahn in diesem Bereich nur mit 30 Stundenkilometer fahren. Darüber ärgern sich nicht nur Bahnkunden, sondern auch Autofahrer, die bei einer Eisenbahnkreuzung in Weixelbaum lange warten müssen.

,,Da die PKW-Fahrer über die Langsamfahrstelle natürlich nicht Bescheid wissen, ist man verleitet zu glauben, dass der Zug immer so langsam unterwegs ist und dass auch deswegen die Leute nicht mit der so langsamen Radkersburger Bummelbahn fahren wollen", meint dazu Armin Klein, Obmann der Interessensgemeinschaft Radkersburger Bahn.

Da die ÖBB von 2. März bis 2. April wegen eines Neubaus der Gleisanlage im Bereich von Ehrenhausen bis Leibnitz die Südbahn für den Zugverkehr sperrt und einen Schienenersatzverkehr mit Bussen einrichtet, stellte die IG Radkersburger Bahn die Forderung, auch gleich die betreffende Stelle in Weixelbaum zu sanieren. ,,Grund für den Neubau in Retznei ist der neue und moderne Güterverkehr.
Diese Gleisanlage wäre aber für den leichteren Personenverkehr der Radkersburger Bahn geeignet und könnte dieser quasi als Second-Hand-Gleis noch mehr als 20 Jahre gute Dienste tun", hatte Klein einen Vorschlag zu einer kostengünstigen Sanierung.

Auf Jahre hinaus geplant

,,So einfach ist das nicht", lautete die Antwort von Christoph Posch, dem Pressesprecher der ÖBB. ,,Gleissanierung und Neubau sind auf Jahre hinaus geplant. Die Gleisbaumaschinen werden nach ihrem Einsatz auf der Südbahn in Salzburg gebraucht.". Außerdem müssten die gebrauchten Gleise im Oberbaustofflager der ÖBB in Linz/Wegscheid erst auf ihre weitere Verwendbarkeit geprüft werden.

Wenn eine Weiterverwendung möglich ist, werden sie für nächste Bauvorhaben aufbereitet. Bis zur Sanierung der Radkersburger Bahn müssen sich Bahnkunden und Autofahrer also noch eine Weile gedulden. ,,Das ist 2018 mit wiederaufbereiteten Schienen und neuen Schwellen geplant", kann Posch aber schon einen Termin nennen.


Quelle: Kleine Zeitung
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #208

  • 4010
Re: Weiterbetrieb und Ausbau der Radkersburger Bahn
Antwort #209
Ist von slowenischer Seite auch jemand anwesend? So klingt die Einladung halt sehr nach einseitiger Aktion.