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Thema: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden (27411-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden

Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden

Eine Reformgruppe soll Gemeindezusammenlegungen in die Wege leiten, Verwaltungsabläufe durchleuchten und sich um schlankere Gemeindestrukturen bemühen. Aus 542 Gemeinden könnten weniger werden.

Verwaltungsreform und Gemeinden zusammenlegen

GRAZ. "Es geht um die Zukunftsfähigkeit der Steiermark", ist Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) überzeugt: Gemeinsam mit seinem Vize Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wurde eine "Gemeindereformgruppe" eingesetzt. Längerfristiges Ziel dieser Gruppe ist "eine Gemeindestruktur, die den modernen Anforderungen entspricht".

Übersetzt in die reale Welt bedeutet das, größere Gemeinden statt der in der Steiermark traditionellen Kleinstrukturiertheit. Nicht nur, dass es vielen kleinen Gemeinden nicht mehr möglich ist, ihre komplette Infrastruktur sowie ihre Sozialleistungen zu finanzieren. Sie werden auch durch den geltenden - und tendenziell so bleibenden - Finanzausgleich (die Verteilung der Bundessteuern auf Bund, Land und Gemeinden) benachteiligt: Je kleiner die Gemeinde, umso weniger Geld pro Kopf gibt es per Gesetz aus den Steuermitteln.

Die Steiermark hat die kleinste Gemeindestruktur Österreichs: Von 542 Gemeinden haben 76 weniger als 500 Einwohner, 196 weniger als 1000 und 407 weniger als 2000 Einwohner. Im Jahr 2009 hatten rund 200 Gemeinden einen negativen Jahresabschluss, dieses Minus musste durch Bedarfszuweisungen ausgeglichen werden, die Mehrheit davon waren Kleinstgemeinden.

Voves und Schützenhöfer wollen dieses Problem sehr ernsthaft angehen, waren aber gleichzeitig bemüht, vorhandene Ängste abzubauen: Man wolle derartige Projekte "nur gemeinsam mit den Gemeinden" durchsetzen, es gebe bereits einige Interessenten. Große Zusammenlegungen gab es in der Geschichte bereits: Im Jahr 1948 begann Landeshauptmann Josef Krainer sen. mit 1004 Gemeinden. Bei seinem Tod, 1961, gab es nur noch 562 Gemeinden.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2599515/gemeinden-sollen-zusammengelegt-werden.story


In der Quelle gibt es Video von der Konferenz.

Damit wird "WeststeirerCity" wieder aktuell.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • x37
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #1
Auf jeden Fall zu Begrüßen.
Vor allem bei denen mit unter 500 Einwohnern.


Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #2
Jap, finde ich auch gut, obwohl ich das nicht von der Einwohnerzahl sondern eher vom Umfeld abhängig machen würde.

Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #3
Ich würde mal damit beginnen die Umlandgemeinden von Graz (vor allem im Süden) einzugemeinden.
Hart bei Graz, Raaba, Feldkirchen, Kalsdorf, Seiersberg, Pirka, eventuell Stattegg. Das sind im Prinzip nur Vororte von Graz, die die Infrastruktur von Graz nutzen, deren Bevölkerung zu annähernd 100% in Graz arbeitet, die Pendlerverkehr verursachen, weil bei der GVB großteils an der Gemeindegrenze schluss ist und die Graz (und somit uns allen) massenhaft Geld kosten (z.B. Seiersberg).
In allen diesen Gemeinden wohnen vermutlich mehr "zuagraste" Grazer, als "einheimische".
Bei Seiersberg gibts die Diskussion ja immer wieder und die Gemeinde (vor allem der Bürgermeister, der um seinen Job fürchtet) wehrt sich mit tiefster "Proleten Propaganda" dagegen, aber wenns eine Volksabstimmung in Seiersberg geben würde wage ich zu behaupten, daß mehr als 50% für Graz stimmen würden. Vor allem die Jungen und die Grazer, die sich dort ein Haus gebaut haben.
Graz könnte somit weit über 300.000 EW kommen und um einiges Mehr an Geld über den Finanzausgleich bekommen, als derzeit Graz plus die genannten Gemeinden zusammen. Weiters spart man sich 15-25 Gemeinderäte pro Gemeinde und deren Bürgermeister. Auch das kostet Geld, daß man besser in die Infrastruktur kippt.
Wer jetzt Angst um die "Direkte Demokratie auf Komunaler Ebene hat: Man kann ja aus den Gemeinden Stadtbezirke machen und das Bezirkssystem in Graz etwas umbauen. Ähnlich wie in Wien, wo die Bezirke quasi die Gemeinden darstellen nur halt nicht so aufgeblasen.

just my2cent

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #4

Ich würde mal damit beginnen die Umlandgemeinden von Graz (vor allem im Süden) einzugemeinden.


Es  kommt nicht darauf an, wer was wie und warum zu tun beabsichtigt. Wenn das  die betroffenen Gemeinden nicht wollen, dann findet es auch nicht statt.
Im Burgenland mußte nach einem Spruch des Verfassungsgerichtshofes sogar wieder "ausgemeindet" werden.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #5
Nur ob Seiersberg überhaupt ein Interesse hat, ein Teil von Graz zu werden? 
LG TW 581

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #6

Zitat
Nur ob Seiersberg überhaupt ein Interesse hat, ein Teil von Graz zu werden?
 
Die Frage kann man sich wohl selbst beantworten.

Zitat
aber wenns eine Volksabstimmung in Seiersberg geben würde wage ich zu behaupten, daß mehr als 50% für Graz stimmen würden.

Aber möglicherweise sind die "Flüchtlinge" auch nur der Kosten wegen aus Graz in die Umdörfer gezogen. Von daher wäre ich mit den 50% etwas vorsichtig.

In der Schweiz gibt es fast jedes Jahr Eingemeindungen -> http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/schweiz/230599.weitere-45-gemeinden-verschwinden.html

Vor allem dieser Satz ist interessant:
Zitat
Viele können oder wollen die wachsenden Infrastruktur- und Sozialkosten nicht mehr alleine tragen und schliessen sich zusammen.


Da stellt sich die Frage, ob sich auch Straßen überall rentieren. Sie verursachen ja auch Kosten wie eben die Instandhaltung - Also, ein klares Nein. Darüber wird ja fast nie diskutiert, wahrscheinlich deshalb, weil die Auto-Lobby sehr stark ist. Eigentlich wäre jeder Straßenneubau zu hinterfragen. Na gut, bei uns wurde in den letzten Jahren eh fast gar nichts gemacht mit den Ausnahmen der Großprojekte wie Ausbau Nordspange, Triesterstraße - Die waren aber nötig und da gab es eh reichlich Diskussionen. Mir geht's da um kleinere Straßenprojekte.


Weitere Pressemeldungen:


Gemeinden: Skepsis wegen Zusammenlegung

Über die Ankündigung der Landesregierung, steirische Gemeinden zusammenlegen zu wollen, hält sich die Euphorie dort in Grenzen.
Skepsis herrscht bei den betroffenen Gemeinden


Auf ordentliche Skepsis oder sogar offene Ablehnung stößt das Vorhaben von SPÖ und ÖVP, noch in dieser Legislaturperiode steirische Gemeinden zu größeren Verwaltungseinheiten zusammenlegen zu wollen. "Es geht vorerst einmal darum zu durchleuchten, wo man noch stärker zusammenarbeiten kann", zeigt sich Gemeindebundpräsident Erwin Dirnberger wenig euphorisch, "nur ein paar Gemeinden zusammenzulegen macht die Welt noch nicht heil." Größe sein keine Garantie für Erfolg, "weil dann müssten alle Großen blütenweiß dastehen".

Finanziell so richtig auszahlen würde sich das überhaupt erst ab 10.000 Einwohnern, denn dann winke mehr Geld aus dem Finanzausgleich. "Ich bin dafür, sachlich zu diskutieren, die Fakten auf den Tisch zu legen, sich die Verwaltungskosten anzuschauen, die Möglichkeiten besserer Zusammenarbeit auszuloten und dann erst an eine Zusammenlegung zu denken" so Dirnberger, der Freiwilligkeit der Gemeinden und die Zustimmung der Bürger als Voraussetzung dafür verlangt. Allerdings: "Da und dort wird es vielleicht einen Schupfer brauchen."


Heikel

Die Freiwilligkeit bei Zusammenlegungen beziehungsweise bei der Zusammenarbeit von Gemeinden betont auch Bernd Rosenberger. Der Bürgermeister von Bruck, zugleich Vorsitzender des steirischen Städtebundes, weiß, wie heikel dieses Thema ist: "Aber die Kommunen werden es allein nicht mehr schaffen, vor allem die kleineren Gemeinden." Noch hätten die größeren Städte aufgrund ihrer Beamtenschaft die besseren Karten, aber auch diese Karten werden nicht ewig das Trumpf-Ass im Ärmel sein.

Rosenberger sieht in Zukunft radikalere Reformen am Horizont heraufdräuen, als vielen Kommunalpolitikern heute bewusst sei. "Wir werden uns über Gewohnheiten und Dogmen hinwegsetzen müssen." Dabei gehe es nicht nur um Prestigeprojekte einzelner Gemeinden, sondern da gehe es durchaus ans Eingemachte, etwa bei der Verwaltung. Sogar eine Kooperation der Nachbarstädte Bruck und Kapfenberg - bislang nicht einmal für Utopisten vorstellbar - ist für Rosenberger kein Tabuthema: "Auch wenn es derzeit natürlich kein Thema ist, vorstellen kann man sich alles, aber wenn, dann nur freiwillig." Denn Zwangszusammenlegungen wie etwa in Deutschland in den 1970er-Jahren, hätten Gräben aufgerissen, die bis heute nicht zugeschüttet sind, weiß Rosenberger von Hagen-Hohenlimburg, einer Partnerstadt von Bruck.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2601535/gemeinden-skepsis-zusammenlegung.story






Was sagen betroffene Gemeinden?

Aus 542 Gemeinden könnten weniger werden. Was sagen betroffene Bürgermeister dazu?


Für Gemeindezusammenlegungen wie für vieles andere gilt: Die Lösung kommt nie von außen, sondern aus eigener Kraft. Ich sehe überhaupt keine Notwendigkeit, mit unserer Nachbargemeinde Schladming zu fusionieren. Der Weg von Rohrmoos war immer, sich und seinen Themen treu zu bleiben. Dazu gehört auch, dass wir unsere eigenen, erfolgreichen Hotelbetriebe stärken und uns auch schützend vor sie stellen, statt willkürlich Betreiber für neue Hotels zu suchen. Schladming geht da einen sehr progressiven Weg, unserer ist aber bewusst ein anderer.

Karl Feiel, Reifling

Für mich als Bürgermeister kommt eine Zusammenlegung mit Judenburg nicht infrage. Die Bevölkerung, 400 Leute, würde das auch nicht zulassen. Reifling ist schuldenfrei, es gibt eine gute Zusammenarbeit mit Judenburg. Man sollte bei den großen Gemeinden mit ihren aufgeblasenen Beamtenapparaten ansetzen.


Alois Pichler, Flatschach

Der Zusammenhalt eines Ortes stirbt durch Gemeindezusammenlegungen. Wir halten enorm zusammen, ich kenne jeden der 204 Bewohner persönlich. Ich finde, vorrangig wäre, die Strukturen von oben beginnend zu bereinigen, Stichwort Verwaltungsreform. Flatschach will eigenständig bleiben und nicht Teil von Spielberg werden.


Leutschach

Vor fünf Jahren hätte es im südsteirischen Rebenland mit seinen knapp 4000 Einwohnern beinahe eine besondere Hochzeit gegeben: Damals wurde in Leutschach, Eichberg-Trautenburg, Schloßberg und Glanz das Volk über eine Zusammenlegung der vier Gemeinden befragt. In ersteren dreien waren bis zu 95 Prozent der Befragten dafür - in Glanz aber nur 25 Prozent. Dort hatte sich ÖVP-Bürgermeister Reinhold Elsnig im Vorfeld gegen eine Großgemeinde ausgesprochen.

Skeptisch ist er auch heute noch: "Derzeit würden wir Ertragsanteile verlieren. Aber eine Kooperation macht viel Sinn." Tatsächlich teilt man sich Rüsthaus, Standesamt und Sportverein, auch Kameradschaftsbund und Pfarre gehören zusammen. Mehr noch: Die Gemeindeämter von Leutschach und Glanz sind im selben Haus, jene von Eichberg und Schloßberg in der Nachbarschaft.


Eichbergs Bürgermeister, der Landtagsabgeordnete Peter Tschernko, trauert der "Ehe" auch heute noch nach: "Finanziell hätte uns die Großgemeinde sicher viel gebracht. Ich will nicht krampfhaft Gemeinden zusammenlegen. Aber was zusammengehört, gehört zusammen."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leibnitz/eichberg_trautenburg/2601496/sagen-betroffene-gemeinden.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Stipe
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #7
Sehr gut. Die haben da also Bürgermeister befragt, die sich bei einer Gemeindezusammenlegung überflüssig machen würden. Und überraschenderweise sind die dagegen. Was tät ich ohne solche Journalisten.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #8

Eh klar, wer will schon seinen Sitz aufgeben. ;)

Gibt wieder was neues:

"Dramatische" Finanzlage, aber keine Fusionen

Aus 542 steirischen Gemeinden könnten bald weniger werden. Trotz "dramatischer" Finanzlage - sieben von zehn Gemeinden sind im Minus - spricht sich Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer gegen Zusammenlegungen aus.


Der Druck auf Österreichs Gemeinden steigt: Schon im Vorjahr waren sieben von zehn Gemeinden im Minus, erstmals hatten die Kommunen in Summe keine freien Finanzmittel für Investitionen mehr zur Verfügung. Heuer steigt die Finanzlücke auf fast 260 Mio. Euro, auch die Haftungen für die ausgelagerten Gemeindeschulden wachsen kräftig. Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (V) fordert daher mehr Geld vom Bund für die Finanzierung der stark steigenden Pflegekosten - andernfalls will er dem neuen Stabilitätspakt seine Unterschrift verweigern.


Finanzlage "dramatisch"

Mödlhammer bezeichnete die Finanzlage als "dramatisch". Um mehr Mittel für die Pflegefinanzierung zu erhalten, will er die derzeit verhandelte Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden über den Abbau des Staatsdefizits als Faustpfand verwenden. "Ich unterschreibe den Stabilitätspakt erst, wenn die Pflege gelöst ist", drohte Mödlhammer. Außerdem forderte er eine "Reformklausur", bei der Bund, Länder und Gemeinden die Strukturprobleme im Schul- und Gesundheitssystem sowie im Sozialwesen (Stichwort: Pflege) endlich angehen.

Eine großangelegte Strukturbereinigung der Gemeinden (drei Viertel haben weniger als 2.500 Einwohner) lehnte Mödlhammer dagegen ab, obwohl gerade die Kleingemeinden die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aufweisen. "Ich halte nichts von Zwangszusammenlegungen", so Mödlhammer mit Blick auf die Reformdebatte in der Steiermark. In Einzelfällen könnten Fusionen freilich Sinn machen. Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger (S) plädierte einmal mehr für Gemeinde-Kooperationen statt Zusammenlegungen.


Kein Geld für Investitionen

Laut den im "Gemeindefinanzbericht 2010" vorgelegten Zahlen hatten die österreichischen Kommunen im Vorjahr erstmals eine negative "freie Finanzspitze". Dabei handelt es sich um jene Mittel, die den Gemeinden für Investitionen zur Verfügung stehen (konkret um den Saldo aus laufenden Einnahmen und Ausgaben abzüglich der Schuldentilgungen). 2008 waren das in Summe noch 549 Mio. Euro, 2009 kippten die freien Mittel ein Jahr früher als erwartet ins Negative (minus 7 Millionen Euro). Für heuer werden minus 260 Mio. Euro erwartet, für 2011 minus 178 Millionen Euro.

Erstmals berechnet hat die auf Gemeindefinanzen spezialisierte Staatsbank Kommunalkredit für den Finanzbericht auch die Haftungen der Gemeinden (großteils für außerbudgetäre Schulden). Demnach kamen 2009 zur offiziellen Verschuldung von 11,5 Mrd. Euro noch einmal rund 6,4 Mrd. Euro für Haftungen dazu. Am Höchsten ist die Pro-Kopf-Verschuldung übrigens bei den niederösterreichischen Gemeinden (2.311 Euro pro Einwohner). Danach folgen Oberösterreich (1.817 Euro), Vorarlberg (1.783 Euro) und die Steiermark (1.664 Euro).

Kommunalkredit-Chef Alois Steinbichler betonte, dass die größten "Kostentreiber" bei den Gemeinden 2009 die Ausgaben für Gesundheit (plus 6,6 Prozent) und Soziales (plus 8,8 Prozent) waren - also Ausgaben, die von Ländern bzw. Bund vorgegeben, von den Gemeinden aber mitfinanziert werden. Außerdem sind die Verwaltungskosten um 4,6 Prozent gestiegen. Günstig wirkt sich der aktuell niedrige Zinssatz aus. Mödlhammer verwies allerdings darauf, dass um einen Prozentpunkt höhere Zinsen automatisch 100 Mio. Euro Mehrkosten für die Gemeinden bedeuten würden.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2604895/7-10-gemeinden-minus.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #9

Gemeindezusammenlegungen

Auf Landesebene haben SPÖ und ÖVP sich darauf geeinigt, das Projekt Gemeindezusammenlegungen anzugehen. Ziel dabei ist es, neben möglichen Verwaltungseinsparungen auch mehr Geld in die Gemeindekassen zu bekommen. Der Nationalratsabgeordnete Beppo Muchitsch macht nun eine mutige Rechnung: Wenn sich seine Gemeinden im Kernraum Leibnitz (Gralla, Kaindorf, St. Nikolai, Seggauberg, Tilmitsch, Wagna und Leibnitz) zusammentäten, bekämen sie allein aus dem Titel "Ertragsanteile" (aus Bundessteuern) künftig 16,2 Millionen Euro, aktuell sind es getrennt 13,1 Millionen: "Derzeit verschenken die Gemeinden Geld und belasten die Bürger", so Muchitsch. Rein rechnerisch schaut das ja ganz vernünftig aus, aber bis zu einem gemeinsamen Ortsnamen wird wohl noch einiges Wasser die Mur hinunterrinnen.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2614158/rot-schwarz-geruecht-um-einigung-bettelverbot-kursiert.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #10
In Dänemark hat man es ja auch geschafft - vielleicht könnte man im selben Durchgang auch die Länder und Bezirke zu einer Ebene zusammenlegen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsgliederung_D%C3%A4nemarks#Kommunen

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #11

Dazu noch passend die Neujahrsgespräche mit Herman Schützenhöfer und LH Franz Voves - Das Thema Gemeindezusammenlegung wird jeweils so gegen Ende des Clips angesprochen:


Hermann Schützenhöfer

Franz Voves
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Ortschefs gegen Fusionen
Antwort #12

Ortschefs gegen Fusionen


Das Land will sparen und macht dabei auch nicht vor  Tabuthemen halt. So wird nun ernsthaft über Gemeinde-Zusammenlegungen diskutiert. Das könnte Kostendruck von den verschuldeten Kommunen nehmen - weil sich nicht mehr jede Kleinstgemeinde ein eigenes Rathaus oder eine eigene Sportanlage leisten müsste. Zudem bekommen Kommunen mit größerer Einwohnerzahl mehr Geld aus dem Finanzausgleich.

Landeshauptmann Franz Voves (SP) will Gemeindefusionen ,,nicht von oben herab verordnen", sondern auf freiwillige Zusammenschlüsse setzen. Mit dieser ,,Zuckerbrot statt Peitsche"-Taktik dürfte sich Voves aber an den Ortskaisern die Zähne ausbeißen. Ein Blick in den Bezirk Graz-Umgebung, der 57 Gemeinden hat, zeigt, dass die Bürgermeister lieber weiter ihr eigenes Süppchen kochen wollen.


Keiner will nach Graz

Eine Fusion mit einer Nachbargemeinde ist für Werner Breithuber, SP-Ortschef von Seiersberg, kein Thema. Eine Eingemeindung in Graz erst recht nicht: ,,Das ist undenkbar, da würde kein Bürger mitgehen." Ähnlich klingt Raabas SP-Bürgermeister Josef Gangl:  ,,Das kommt für uns nicht infrage." Kooperationen mit anderen Gemeinden seien vorstellbar, dass Raaba ein neuer Ortsteil von Graz werden könnte, aber nicht. ,,Die Grazer wollen sich nur die begehrten Brocken, wirtschaftlich starke Gemeinden wie Raaba oder Seiersberg, einverleiben", schimpft Gangl in Richtung Uhrturm. Doch der Grazer VP-Stadtchef Siegfried Nagl winkt ohnedies ab: Die Murstadt wachse auch ohne Eingemeindungen, mit neuen Stadtteilen würde man sich nur neue Probleme an Bord holen.


Land soll entscheiden

Robert van Asten, VP-Bürgermeister der mit 153 Einwohnern kleinsten GU-Gemeinde Tyrnau, sieht das Thema nüchterner. Er kann zwar keine Vorteile in einer Zusammenlegung erkennen, weiß aber, dass sein Ort kaum eine selbstständige Zukunft hat. Über eine Fusion wolle er aber nicht selbst entscheiden, so van Asten. Das könne nur ,,von oben", also vom Land verordnet werden.

Quelle: www.grazer.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #13
Ja der Reformwille unserer Politiker ist wirklich unglaublich. Dass die Ortskaiser keine Vorteile sehen, liegt auf der Hand  ::)

Re: Steirische Gemeinden sollen zusammengelegt werden
Antwort #14
na die Ortskaiser werden sich ja nicht selber abschaffen.
Es könnte wirklich ein Haufen eingespart werden, wenn der gesamte Süden von Graz von Seiersberg/Pirka bis Hart bei Graz eingemeindet wird.
Diese Gemeinden sind zum Großteil sowiso mit Graz zusammengewachsen und im Prinzip teile von Graz mit eigener Verwaltung. Genau diese eigene Verwaltung könnte recht einfach eingespart werden.
Dann gibt es in der Steiermark eine vielzahl von kleinstgemeinden, teils unter 500EW. Jede dieser gemeinden leistet sich eine komplette Gemeindeverwaltung.

Es wird wohl heute keinen Grazer in St. Peter, Waltendorf, Strassgang usw. geben, der lieber eine eigene Gemeinde hätte. Diese "Gemeinden" wurden ja auch erst kurz vor dem WK2 eingemeindet.

Andere Staaten habens vorgemacht was es bringt kleinstgemeinden zusammenzulegen und umlandgemeinden von Großstädten an diese anzugliedern, nur Österreich schläft hier mal wieder.

Bei der Gelegenheit könnten auch gleich die folkloristischen Landesregierungen und Landtage abgeschaft werden. Kostet Geld und bringt nix. Die Lokale Verwaltung können auch die Bezirksbehörden erledigen.