Schifffahrt auf der Mur soll Graz vor einem drohenden Verkehrsinfarkt bewahren. Das ist das Jet-Boot, das in Bälde mit bis zu 75 Sachen über die Mur preschen soll. Für den Betrieb ist nur ein Wasserstand von 35 Zentimetern notwendig.
Wer in die Geschichte zurückblickt, der weiß, dass Städte immer nur entlang von Flüssen gegründet wurden. So auch Graz. Jahrhundertelang war die Mur die wichtigste Verkehrsader für unsere City, gleichbedeutend den heutigen Autobahnen. Ein Stellenwert, den sie nun in unserer feinstaubgeplagten Zeit bald wieder bekommen könnte.
Denn ab Mai soll die erste Jet-Boot-Verbindung vom Zentrum bis nach Kalsdorf in Betrieb gehen. Ein Vorreiter für einen angedachten Neuausbau der Schiffahrt hierzulande. ,,Zum Start planen wir die Strecke zweimal stündlich zu befahren, in erster Linie als alternative Form des Sightseeings. Ob mehr daraus wird, hängt von der Akzeptanz ab", so der Unternehmer, der noch anonym bleiben will. Die Vorbereitungen für das Jet-Boot-Projekt würden jedenfalls schon über ein Jahr lang laufen und die behördlichen Genehmigungen seien so gut wie in der Tasche.
,,Bedenkenlos für die Natur"
Das bestätigt auch Thomas Weihs, Leiter des zuständigen Landesreferats: ,,Wir haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, laut dem keinerlei Auswirkungen auf den Lebensraum Fluss zu befürchten sind. Wird seitens der Stadt die Genehmigung für einen Anlegesteg erteilt, steht einer entsprechenden schifffahrtsrechtlichen Konzession nichts mehr im Weg."
Ein Meilenstein, denn noch vor wenigen Jahren waren ähnliche Bemühungen aus Gründen des Naturschutzes verworfen worden. ,,Wenn es diesbezüglich wirklich keine Bedenken mehr gibt, dann sollte die Mur in die öffentliche Verkehrsplanung mit einbezogen werden", fordert Gemeinderat Hermann Candussi von den Grünen. Angesichts des drohenden Verkehrsinfarkts ist das auch für Stadtrat Gerhard Rüsch eine interessante neue Alternative: ,,Wir werden die Möglichkeiten für den öffentlichen Massenverkehr auf der Mur genauestens prüfen. Denn es wäre mit Sicherheit die schnellste Möglichkeit, um von einem Ende der Stadt ans andere zu kommen."
Autor Mario Lugger
Quelle inklusive Bild:
www.grazerwoche.atSowas braucht Graz - Darauf haben wir schon sehr lange gewartet.
Ist das jetzt schon wieder so eine blöde Wahlwerbung, wie die mit der Fahrrad-Polizei.
Abgesehen davon, kann man damit niemals den Öffentlichen Verkehr attraktivieren oder - ich weiss nicht.
Und selbst wenn, welches Ziel hat man in Kalsdorf oder in Puntigam. Dort landet man mittendrin in Gewerbegebieten.
Muss man selber erst mal auf den Bus umsteigen.