Re: Verkehrsunfälle - häufigste Ursachen
Antwort #15 –
Voitsberg, Feldkirchen, Gleinstätten, Eibiswald.
"Shared Space": Weniger Verkehrsschilder, mehr Sicherheit
Erfolgsmodell "Shared Space": Erste Begehungen gab es am Donnerstag in Voitsberg und Feldkirchen.
Dem Schilderwald soll ein Ende bereitet werden
Mehr Sicherheit im Verkehr durch fehlende Ampeln und Verkehrsschilder - eine Sache der Unmöglichkeit? Irrtum. Denn wie die Ergebnisse des EU-Projektes "Shared Space" ergaben, verhalten sich bei fehlenden Richtlinien alle Verkehrsteilnehmer vorsichtiger. In Folge vermindert sich die Unfallgefahr. Nun soll das Konzept nach holländischem Vorbild auch in der Steiermark umgesetzt werden.
Entlastung. Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder machte am Donnerstag mit Vertretern der Forschungsgesellschaft Mobilität und Willem Foorthuis, Direktor des Shared Space-Institutes in Drachten (Friesland), erste Begehungen in Voitsberg und Feldkirchen bei Graz. An den beiden Orten können sich die Experten eine Entlastung durch "Shared Space" vorstellen. Weiters nahmen Mitarbeiter des Verkehrsressorts und der Bezirkshauptmannschaften an einer Workshopreihe zum Thema teil. "Auch wenn es für viele erst einmal völlig unlogisch klingt, sprechen die Zahlen für unser Konzept", so Foorthuis.
Annenstraße im Visier. Die ursprünglich ins Visier genommene Annenstraße in Graz soll nun aber doch nicht zum "geteilten Raum" werden. Das Projekt wäre zu groß, außerdem könnte dort in den nächsten Jahren eine Fußgängerzone entstehen. Eine andere Straße in der Landeshauptstadt würde sich aber sehr wohl anbieten: "Die Situation am Opernring könnte durch dieses Prinzip beruhigt werden."
ANDREA STANITZNIG
Aufregung in Eibiswald: Geteilter Raum für alle
Rote Streifen sollen seit Sommer Autofahrer zum Stehen bleiben "verführen". Konzept soll auch in anderen Orten umgesetzt werden.
Aus eins mach zwei: Dort, wo in Eibiswald Anfang August noch ein roter Streifen als Fahrbahnquerung für Fußgänger und Radfahrer aufgetragen war, ist mittlerweile ein zweiter hinzugekommen. Jedoch nicht zur Freude aller. Einheimische, Durchreisende und Gäste stehen nämlich oft im wahrsten Sinne des Wortes vor einem Rätsel, gibt es solche Streifen doch derweil nur an ganz wenigen Stellen in der Steiermark.
Verkehrssicherungsmaßnahme. Geht es nach der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg und dem Land, soll diese Verkehrssicherungsmaßnahme schon bald an anderen Stellen in der Region zu finden sein. "Die roten Streifen lenken die Aufmerksamkeit der Autolenker auf sich", erklärt Helmut Pollak, Verkehrsreferent der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Im konkreten Fall sei zwar die Gemeinde Eibiswald selbst zuständig - die Durchzugsstraße ist nämlich eine Gemeindestraße. "Aber auch wir befürworten 30er-Zonen ohne Schutzwege", so der Verkehrsreferent. Immer öfter würden Autofahrer vor Zebrastreifen nicht mehr auf die Bremse steigen.
Gemeinsame Fläche. Abgeschaut hat man die Idee des roten Streifens in Eibiswald von Holland. Unter dem Motto "Shared Space" (siehe Infokasten) wird dort seit Jahren versucht, für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger eine gemeinsame Verkehrsfläche zu finden, ohne die einzelnen Verkehrsströme durch ein Übermaß an Verkehrszeichen und Markierungen überzureglementieren. "Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist aber die Mitarbeit der Bürger", meint Pollak.
Gesamtlösungen. Ähnlich argumentiert man seitens des Landes. "Prinzipiell befürworten wir Gesamtlösungen", heißt es aus dem Büro von Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder. Doch alle Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit zuträglich sind, würden vom Land prinzipiell akzeptiert werden. Die roten Streifen in Eibiswald würden jedenfalls nicht gegen die Straßenverordnung verstoßen.
Schwelle. Ob indes jene Schwelle, die zu Beginn des Sommers unter den Autofahrern in Eibiswald für Aufruhr sorgte (die Kleine Zeitung berichtete), auch noch zum Eibiswalder Verkehrskonzept gehört, ist ungewiss. Während mittlerweile hunderte Unterschriften dagegen gesammelt wurden, gibt es seitens der Bezirkshauptmannschaft keine Einwände. Damit soll nämlich garantiert werden, dass das vorgeschriebene Limit von 30 Stundenkilometern tatsächlich eingehalten wird. "Hier geht eindeutig ein Verkehrshindernis wie eben jene Schwelle vor polizeilicher Überwachung", so der Verkehrsreferent.
MONIKA SCHACHNER
quelle: kleinezeitung.at
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Martin