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Verkehr => IV - Straßenverkehr => Steiermark => Thema gestartet von: Michael am Dezember 19, 2006, 18:42:00

Titel: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Dezember 19, 2006, 18:42:00
Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos

Tempolimits ohne Verkehrszeichen verärgern steirische Autofahrer. Kaum jemand hält sich daran, Exekutive zählt tausende Anzeigen. Und das Land muss bei Verkehrstafeln nachrüsten.


Tempo 100 und ein Land rast vor Wut. Die Feinstaub-Verordnung sorgt gleich in den ersten Tagen für dicke Luft. Autofahrer tappen im Dunkeln, wo die Beschränkungen gelten, da das Land in der gesamten Hunderter-Zone auf Autobahnen nur acht Info-Tafeln aufgestellt hat. "Die Leute bombardieren uns mit Beschwerden", stöhnt Asfinag-Sprecher Volker Höferl. Der Zorn trifft die Falschen. Wäre es doch Landessache gewesen, den Schilderwald aufzuforsten.
Chaos. So aber - Chaos, wo man hinschaut: Mitten im Sanierungsgebiet treffen Autofahrer auf Verkehrszeichen, die das Hunderter-Limit aufheben, aber eigentlich außer Kraft sind. Auch wenn laut Straßenverkehrsordnung 130 erlaubt wären, gilt weiter die Feinstaub-Verordnung mit Tempo 100. "Um diese Tafeln wegzuklappen, brauchen wir aber einen eigenen Bescheid", erklärt Höferl. Andere müsste das Land hingegen nur aktivieren. Denn unzählige Hunderter-Tafeln aus der vorjährigen Feinstaub-Saison sind derzeit weggedreht.

Anzeigen. Wenig verwunderlich: Es hagelt bereits Anzeigen. Die Exekutive zählte an den ersten vier Tagen weit mehr als 1500 Anzeigen. Dass die Autofahrer diese Strafe aber zahlen müssen, ist unwahrscheinlich. Denn auch Peter Schurl, Leiter der Berufungsinstanz (Unabhängigen Verwaltungssenat) lässt kein gutes Haar am Schilder-Chaos.

Kleinlaut. Umweltlandesrat Manfred Wegscheider, der die Feinstaub-Bremse verordnet hat, traf gestern jedenfalls Volkes Zorn. Tönte er vormittags noch - "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" -, war er am Nachmittag kleinlaut und versprach nachzubessern: "Es stimmt. Für Autofahrer gibt es hier Unklarheiten. Wir werden die Ausschilderung von Tempo 100 nun verstärken und bei jeder Autobahnauffahrt im betroffenen Gebiet eine Tafel aufstellen." Warum erst jetzt? "Das war von Anfang an geplant. Wir haben eigentlich erwartet, dass das Verkehrsressort das auch umsetzt."


CLAUS ALBERTANI, HANNES GAISCH, BERND HECKE

Quelle: www.kleine.at


Tja, wer da wohl am Werk war? Viel zu kleine Schilder - Welche Abteilung ist den für Verkehrsschilder zuständig?  :-X

EDIT: Betreff geändert.
Titel: Feinstaub-Gebiet: Trotz Tempo 100 wird gerast
Beitrag von: Michael am Dezember 28, 2006, 20:40:01
Feinstaub-Gebiet: Trotz Tempo 100 wird gerast
Mehr als 3000 Anzeigen gegen Feinstaub-Raser in nur sechs Tagen. Das ist die Bilanz der Exekutive, die seit 22. Dezember auf den Tempolimit Strecken abstraft.


Genau zwei Wochen ist sie nun alt, die Feinstaub-Verordnung des Landes Steiermark. Seitdem gilt im Sanierungsgebiet auf der Autobahn zwischen Leibnitz und Deutschfeistritz sowie zwischen Lieboch und Sinabelkirchen Tempo 100, auf Freilandstraßen Tempo 80. Wer schneller fährt, wird bis 14. März mit mindestens 50 Euro zur Kassa gebeten.

3000 Lenker angezeigt. Weil entsprechende Hinweistafeln fehlten, geht die Exekutive erst seit 22. Dezember so richtig gegen Temposünder vor. Und zwar anständig: Innerhalb von nur sechs Tagen wurden mehr als 3000 Lenker angezeigt. Dabei ist besonders die Autobahn eine Tempofalle. "Wir messen mit einem stationären und mehreren mobilen Messgeräten", erzählt Oberstleutnant Heinz Froschauer von der Verkehrsabteilung des Landespolizeikommandos Steiermark.

Raser und Schleicher. Laut Polizei halten sich 30 bis 40 Prozent der Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Auf Bundesstraßen wird nur dort kontrolliert, wo ausreichend Tafeln aufgestellt wurden. Aber nicht nur Raser sind unterwegs: "Viele fahren deutlich unter 100 Stundenkilometer, die sind übervorsichtig", ergänzt Froschauer.

Kein Fahrverbot in Sicht. Zu einem Fahrverbot für filterlose Dieselfahrzeuge im Großraum Graz ist es bislang aber nicht einmal noch ansatzweise gekommen. Denn seit die Feinstaub-Verordnung gilt, wurde der Grenzwert von 75 Mikrogramm pro Kubikmeter im Großraum Graz nur am ersten Tag, dem 15. Dezember selbst, an einer Station überschritten. "Für das Fahrverbot müssen zwei Messstationen am selben Tag über den Grenzwert liegen", sagt Gertrude Zelisko von der Luftgüteüberwachung des Landes. Und das wird auch für die nächsten Tage nicht erwartet.

KONSTANTIN TZIVANOPOULOS

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Michael am Januar 01, 2007, 17:26:57
Knapp vorbei am Fahrverbot
Am Samstag wurde es amtlich fixiert: Keine Feinstaub-Fahrverbote am Dienstag.


"Die Belastungen in den letzten Tagen und auch am Silvesterabend sind sehr hoch, aber dann geht es langsam mit den Werten herunter", sagt Andreas Schopper, Luftgütereferent des Landes. Mehr noch: Nach Rücksprache mit den Meteorologen der Zentralanstalt in Graz wurde am Samstag amtlich beschlossen, dass es am Dienstag zu keinen Fahrverboten in den Sanierungsgebieten kommen wird. Denn da setzt Regen ein und wird den Feinstaub wegwaschen.

Hohe Feinstaub-Konzentration. An sich wäre der Dienstag der potenzielle Tag gewesen, um Fahrverbote zu verhängen. Denn nach fünf hochbelasteten Tagen tritt dieser Teil der Feinstaubverordnung in Kraft. Allerdings gibt es ein "Schlupfloch": Wenn die Wetterprognose für den sechsten Tag so ist, dass die Werte unter die Grenze fallen, entfällt auch das Fahrverbot. Bestimmt werden muss dies schon am dritten Tag: "Der öffentliche Verkehr benötigt diese Vorlaufzeit", sagt Schopper. Die Politik mische sich in diese Entscheidung nicht ein. Dennoch: Nach der Silvesterknallerei muss man mit sehr hohen Feinstaub-Konzentrationen rechnen; kein Wind verbläst die Schadstoffe.

Wettervorhersage. Einen anderen Tipp hat aber Richard Gwaltl von der Zentralanstalt für heute Nacht parat: "Auf dem Berg gibt es durch die Inversionslage besonders milde Temperaturen. Auf dem Schöckel zum Beispiel wird es sechs bis sieben Grad haben." Dies bleibt bis Montag, dann nehmen die Wolken zu und im Ennstal gibt es Niederschläge. Am Dienstag folgt auch im Süden "auf jeden Fall Regen, die Schneefallgrenze sinkt auf 800 Meter und in der Obersteiermark bis in die Tallagen", sagt Gwaltl.

Quelle: www.kleine.at


Wäre ja auch seltsam, wenn es jetzt nur wegen dem Silvester-Brauch ein Feinstaub Fahrverbot gegeben hätte.  :-\

Naja, ich habe immerhin auf Raketen verzichtet. Habe ja auch ein Haustier und immerhin auch Geld gespart.  :D

Ob der Schnee noch kommen wird?


Aber die Feinstaub-Verordnung hat ja auch etwas gutes - Immerhin wurde/wird ja am Ausbau der Straßenbahn gearbeitet.
Ohne Feinstaub wäre wohl der 4er, das einzige Verlängerungsprojekt gewesen?  :-\
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Michael am Januar 16, 2007, 17:06:42
Steirer müssen vorerst auf der Bremse bleiben
Minister-Vorstoß zur Abschaffung von Tempo 100 bringt Debatte über Sinn und Unsinn des Limits ins Rollen. Umweltlandesrat Wegscheider will aber Kurs halten.


Mit seiner Kampfansage gegen das Feinstaub-Tempo 100 auf Österreichs Autobahnen hat Neo-Verkehrsminister Werner Faymann eine Lawine an Reaktionen ausgelöst (siehe rechts). Doch Autofahrer sollten sich nicht zu früh freuen. Auch wenn der SP-Minister auf Tempo 130 drängt, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der steirische SP-Umweltlandesrat Manfred Wegscheider kämpft für "seinen" Hunderter: "Diese Maßnahme haben Experten empfohlen und sie wirkt. Das haben wir nicht aus Jux und Tollerei gemacht."

In der laufenden Saison ändert sich nichts. Der Hunderter auf Pyhrn- und Südautobahn ist bis 15. März verordnet - und bis dahin fällt diese Regelung nicht. Sollten dann die Agenden des Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L, siehe Lexikon) Bundessache werden, müsse eines klar sein, fordern Wegscheider und SP-Landeshauptmann Franz Voves: "Holt sich der Bund diese Kompetenzen, wie die Tempolimits, dann muss er im Kampf gegen den Feinstaub auch die Verantwortung übernehmen." Dass Wien das Steuer in die Hand nimmt, ist fix. Darauf haben sich ÖVP und SPÖ im Regierungsprogramm geeinigt. Dass Tempo 100 ganz erledigt ist, sei aber nicht sicher, hört man in Josef Prölls (VP) Umweltministerium. "Unser Ziel bleibt, den Feinstaub zu reduzieren. Es muss also weiter Maßnahmen zur Verbesserung der Luftgüte geben", betont Pröll-Sprecher Daniel Kapp.

Gezielter einsetzen. Selbst Verkehrsminister Faymann will Tempo 100 nicht ganz abmontieren, sondern nur gezielter einsetzen. Über elektronische Infotafeln würde der Hunderter kurzfristig und nur bei Feinstaub-Überschreitungen verordnet. Was Wegscheider zu wenig ist: "Wo die Luftbelastung hoch und die klimatischen Bedingungen schlecht sind, muss der Hunderter bleiben. Das Tempolimit reduziert den Partikelausstoß bei den Abgasen um ein Drittel." VP-Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder bezweifelt diese Zahlen und steigt aufs Gas: "Das Tempo 100 bringt Verbesserungen im Promillebereich. Die sinnvollste und effektivste Nutzung der Autobahnen ist bei 130 gewährleistet."

Limits sinnvoll. Dass Limits sehr wohl etwas bringen, belegt Stefan Hausberger vom Institut für Verbrennungskraftmaschinen der TU Graz in einer Studie: "Filterlose Diesel-Pkw stoßen bei Tempo 100 um 31 Prozent weniger Feinstaub aus als bei 130. Am günstigsten wäre Tempo 80." Denn da würden die Pkw bei optimaler Drehzahl sogar um 59 Prozent weniger Partikel ausstoßen. Der Effekt nehme aber mit der Entfernung zur Autobahn ab, gesteht Hausberger: "In Graz-Mitte wird die Reduktion wohl unter einem Prozent liegen. Es nimmt eben jeder Politiker den Wert, den er brauchen kann."

Neue Diskussion. Auch abseits der Autobahnen kam es gestern zum Schlagabtausch. Das Frank-Stronach-Institut legte eine Studie vor, wonach Pelletsheizungen bis zu zehn Mal mehr Feinstaub produzieren als Ölheizungen. Was der steirische Pelletsproduzent Leitinger zurückweist. Pellets würde fast vollständig verbrennen.


BERND HECKE / INTERVIEW: W. SIMONITSCH

Quelle: www.kleine.at


Habs ja gewusst, dass das nichts bringt.

Ich bin dafür, dass der Umweltlandesrat schnellstens handelt, das die 100er Zonen sofort abgeschafft werden.
Anderenfalls würde ich sagen, wir haben unfähige Politiker in unserem Land. Ist ja nicht nur einer.  ::) :'(

Ich bin sehr enttäuscht!
Titel: Winter stoppte feinen Staub
Beitrag von: Michael am März 11, 2007, 20:36:27
Winter stoppte feinen Staub

Das warme Wetter bremste den Feinstaub im Winter ein. In der Diskussion um die Maßnahmen von Landesrat Manfred Wegscheider ging es politisch heiß her.



Die Feinstaub-Saison neigt sich dem Ende zu. Und bereits jetzt ist fix: Ein Fahrverbot für Diesel-Pkw bleibt den Steirern im Winter 2006/07 erspart. Denn am kommenden Mittwoch, dem 14. März, läuft die Verordnung von SP-Umweltlandesrat Manfred Wegscheider aus - und ein Fahrverbot wird erst verhängt, wenn fünf Tage in Folge der Grenzwert von 75 Mikrogramm überschritten wird.

Fakten

Der öffentliche Ver-kehr wurde in diesen drei Monaten ausge-baut. In die Regionen rund um Graz wurden zusätzliche Bus- und Bahnverbindungen geschaffen, die aber nach derzeitigem Stand mit dem Ende der Verordnung wieder gestrichen werden.Belastung geringer. In einer ersten Bilanz zeigt sich, dass der frühlingshafte Winter die feinen Staubpartikel fest im Griff hatte. Durch die hohen Temperaturen und den ausgebliebenen Schnee fiel die Belastung deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor, bestätigt Thomas Pongratz von der Luftgüteüberwachung des Landes. Eine Schneedecke bindet nämlich nicht den Staub, sondern sorgt dafür, dass sich in Bodennähe so genannte Kälteseen bilden, die den Feinstaub begünstigen.

Wind. "Deswegen hatten wir nie hohe Feinstaubwerte über einen längeren Zeitraum", weiß Harald Pilger von der Zentralanstalt für Meteorologie. Auch kräftiger Wind hat das Grazer Becken immer wieder ordentlich durchgeputzt.

Trotzdem Chaos. Die genauen Daten der Feinstaub-Saison präsentiert Landesrat Wegscheider am kommenden Mittwoch, wenn seine nicht unumstrittene Verordnung samt Tempolimit und möglichem Fahrverbot ausläuft. Während das Fahrverbot also ausblieb, wirbelte das Tempolimit auf den Autobahnen ungleich mehr Staub auf. Vor allem die Art, wie Wegscheider diese öffentlich kundgetan hat, sorgte für Chaos. "

GERALD WINTER

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: MeisterSturm am März 11, 2007, 20:38:57
Na dann kann man ja hoffen, dass das lange Tempo 100 Stück wieder weg kommt.
Ist mir erst letztens wieder auf die Nerven gegangen. Mit den Probeführerschein muss man sich ja daran halten.  ;)
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Michael am März 11, 2007, 20:46:14
Zitat
Na dann kann man ja hoffen, dass das lange Tempo 100 Stück wieder weg kommt.
Ist mir erst letztens wieder auf die Nerven gegangen. Mit den Probeführerschein muss man sich ja daran halten.  ;)


Hoffentlich - bin mir da eigentlich schon ziemlich sicher, dass das ganze bald fallen wird.

Zitat
Mit den Probeführerschein muss man sich ja daran halten.


Ich war damals schon etwas schneller unterwegs (30er Zonen) - Nur jetzt wird ja von den Privat Sheriffs kontrolliert, da muss man aufpassen.
Bei Geschwindigkeitsübertretung kann man schon mal mit € 70 rechnen.


Michael
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: MeisterSturm am März 11, 2007, 20:51:54
Zitat
Zitat
Mit den Probeführerschein muss man sich ja daran halten.


Ich war damals schon etwas schneller unterwegs (30er Zonen) - Nur jetzt wird ja von den Privat Sheriffs kontrolliert, da muss man aufpassen.
Bei Geschwindigkeitsübertretung kann man schon mal mit € 70 rechnen.


Michael


... und ein Probejahr dazu.  ;)
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Michael am März 11, 2007, 20:54:31
Zitat
... und ein Probejahr dazu


Davon wusste ich nichts.  ;D
Titel: Feinstaub: Senat stoppt Tempo 100
Beitrag von: Michael am März 13, 2007, 07:38:36
Feinstaub: Senat stoppt Tempo 100

Feinstaub-Tempolimit auf der Autobahn war nicht ausreichend kundgemacht, begründet der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) seine Entscheidung. Tausende müssen die Strafe nicht bezahlen.


Knapp 14 Seiten umfasst der Bescheid, mit dem der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) gestern Tempo 100 auf den Autobahnen im Großraum Graz gekippt hat. Die Verordnung war "nicht gehörig kundgemacht", begründete UVS-Vorsitzender Peter Schurl. Das Land hätte Tafeln aufstellen müssen, die auch der Straßenverkehrsordnung entsprechen - und dies außerdem auf beiden Seiten der Fahrbahn. Nach Ansicht Schurls ist damit Tempo 100 zwei Tage vor dem offiziellen Ende der Feinstaubsaison ungültig.

UVS-Spruch. Der UVS-Spruch war seit Wochen mit Spannung erwartet worden: Der Autofahrer, der als erster in die Berufung gegangen ist, ist einer von geschätzten 50.000, die in die Feinstaub-Tempo-Falle getappt waren. Er hatte das Limit am 27. Dezember auf der Südautobahn in Laßnitzthal um 14 km/h überschritten und dafür von der BH Weiz ein Straferkenntnis von 50 Euro erhalten. Diese Strafe wurde nun aufgehoben, doch was bedeudet das für die tausenden anderen Betroffenen? "Eine schwierige Frage", gesteht Schurl ein. Da das Tempolimit gegenüber den Autofahrern auf Grund des UVS-Spruches nicht rechtswirksam war, können "Überschreitungen" des 100ers auch nicht bestraft werden.

Einspruch. Schurl: "All jenen, die ein Strafverfahren oder ein Straferkenntnis bekommen haben, rate ich zu einem Einspruch. Möglich ist aber auch, dass die Bezirksbehörden die Verfahren von sich aus einstellen." Genau diese Vorgangsweise stellt der Bezirkshauptmann von Weiz, Rüdiger Taus, in Aussicht.

Strafe zurückfordern. Wer die Strafe schon bezahlt hat, kann sie über einen Antrag bei der BH zurückfordern, sagt Schurl. "Viel schwieriger ist es aber bei Organmandaten und Anonymverfügungen, da ist die Politik gefordert, es bedarf einer Weisung." BH-Chef Taus ist noch vorsichtig: "Wir werden mit dem Amt der Landesregierung eine steiermarkweit einheitliche Regelung finden müssen."

Kein Rechtsmittel. Der UVS hat zwei Berufungen stattgegeben, ein dritter Spruch folgt in Kürze. Ein Rechtsmittel kann das Land übrigens nicht ergreifen. Auch die mehrfach diskutierte Anfechtung der Verordnung beim Verfassungsgerichtshof war nicht möglich, erklärt Schurl: "Wir hätten es gerne gemacht, aber wir hätten es zurückbekommen. Die Judikatur sagt, die Gerichte sind zuständig." Und zur Kritik von Landesrat Manfred Wegscheider, er, Schurl, sei wegen seiner kritischen Bemerkungen im Vorfeld befangen gewesen: "Diese Befangenheit gibt es nicht. Ich habe nicht meine Privatmeinung geäußert, sondern die der Mitglieder des Senates, und die haben es sich nicht leicht gemacht." Diese Taktik erinnere ihn an Jörg Haider, wenn er gegen die Verfassungsrichter losziehe: "Wenn die ihre Rechtsmeinung sagen, sind sie deswegen auch nicht befangen."

HANNES GAISCH, CLAUDIA GIGLER

Quelle: www.kleine.at


Na Gott sei Dank wurde dieses 100km/h Verordnung gekippt.
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Pollux am März 13, 2007, 11:44:41
Im Wiener bereich gilt auf allen autobahnen tempo 80, und 60 fuer LKW. Die lassen sich den dreck von den durchreisenden nicht ins haus kippen. Nur wir Steirer regen uns ueber den eigenen schutz auf. Kriegen wir was dafuer, wenn Mundi auf die tube druecken darf?

Es ist nur wieder typisch, dass LKW bei uns keine beschraenkungen haben! Die machen ja keinen feinstaub. ::)

LG Hans
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Michael am März 13, 2007, 17:35:05
Wie schaut die Welt ohne LKW aus? Das geht einfach nicht - Wenn, dann müsste man etwas revolutionäres erfinden aber soviele Ideen habe ich nunmal nicht.  ;D
Titel: Re: Mit Vollgas ins Feinstaub-Chaos
Beitrag von: Pollux am März 14, 2007, 00:46:30
Wie schaut die welt ohne PKW aus?

Wieso sollen die fraechter auf unsere kosten fahren duerfen? Ist irgendwie bekannt, wieviel sinnlos in der gegend herumgekarrt wird. Eventuell noch um irgendeine (EU-)foerderung zu kassieren! Wenn man will, kann man alles per LKW fahren. Man muss nur z.b. nach Italien schauen, wie die bahn abgedreht werden kann. Dort ist die lobby noch staerker wie bei uns! :(

LG Hans
Titel: Feinstaub-Tempo 100 um Graz nun flexibel
Beitrag von: Martin am August 26, 2008, 16:39:14
Feinstaub-Tempo 100 um Graz nun flexibel elektronisch verordnet
Verkehrsbeeinflussungsanlagen ab Mitte Dezember in Betrieb - 17,5 Millionen Euro Investitionen.
In der kommenden Wintersaison wieder Tempo 100 auf den Autobahnen im Großraum Graz geben

Nach einer Pause 2007/08 wird es in der kommenden Wintersaison wieder Tempo 100 auf den Autobahnen im Großraum Graz geben. Im Unterschied zu den vergangenen, rechtlich umstrittenen Verordnungen wird das Limit jetzt aber durch die aktuelle Luftgüte-und Wettersituation mittels Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) festgesetzt: Asfinag und Umwelt-Landesrat Manfred Wegscheider (S) haben am Dienstag das dazu notwendige elektronische Equipment vorgestellt, das Investitionen der Autobahngesellschaft von insgesamt 17,5 Millionen Euro erfordert.

Autobahnkorridore. Die VBA soll ab Dezember auf vier Autobahnkorridoren im Großraum Graz ein Beobachtungssystem bereitstellen, das Politik und Behörden u.a. ein Instrument zur Bekämpfung des Feinstaubs und der Erfüllung des Immissionsschutzgesetzes Luft (IG-L) in die Hand gibt. 50 Anzeigetafeln sind auf einer Gesamtlänge von 92 km auf der A2 Südautobahn und der A9 Pyhrnautobahn geplant. Als Grundlage für die jeweils vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen dient ein Algorithmus, den die Asfinag gemeinsam mit der TU Graz entwickelt hat. "Es werden sowohl Luftmessungen als auch Verkehrsaufkommen und Witterungsverhältnisse miteinbezogen", erklärte Projektleiter Christian Kurz von der TU. "Um die Werte des IG-L zu erzielen, müssten wir etwa die Hälfte aller Jahresstunden Tempo 100 verordnen." Im Winter könnte das tagelang Tempo 100 bedeuten.

Schlechtwetter. Viktor Geyrhofer von der Asfinag erörterte den Nutzen der Anlage, die erstmals 2005 in Tirol, allerdings vorerst nur zur Verkehrsflussoptimierung eingesetzt wurde, aus Sicht des Betreibers: "Die Verkehrszeichen, die von der VBA angezeigt werden, richten sich nach dem Verkehr, nicht umgekehrt. So erreichen wir eine höhere Kapazität auf unseren Straßen." Die Tafeln bremsen den Verkehr nicht nur bei Feinstaubalarm ein, sondern dienen auch als Warnungen bei Schlechtwetter oder Stau. Die VBA in der Steiermark ist bis jetzt das größte derartige Projekt in Österreich. Etwas widersprüchlich sind allerdings die Zielsetzungen der Beteiligten: Während die Asfinag davon sprach, so oft wie möglich Tempo 130 beibehalten zu wollen, liegt das Hauptaugenmerk von Wegscheider auf der Feinstaubreduktion und Tempo 100.

Niedriger Verbrauch. Laut Umweltreferent profitiere auch der Autofahrer von der VBA, nämlich durch höhere Sicherheit, weniger Feinstaub und geringerer Kosten infolge niedrigeren Verbrauchs. Besondere Überwachungen werde es auf den Abschnitten nicht geben. "Die anderen VBA in Österreich wurden gut angenommen und zeigen Wirkung", erklärte Thomas Greiner von der Asfinag. Zum einen sei es die Dynamik der Anzeigen, zum anderen auch die Angst vor einer möglichen Tempomessung, weil man hinter der Anlage eine "Section Control" vermute.

quelle:kleinezeitung.at
Titel: Feinstaub-Verkehrsschilder sollen in Verkehrsfluss eingreifen
Beitrag von: Martin am August 27, 2008, 08:26:37
Feinstaub-Verkehrsschilder sollen in Verkehrsfluss eingreifen
Mitte Dezember gehen auf Abschnitten der A2 und der A9 Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA) in Betrieb. Sie sollen helfen, die Feinstaubbelastung zu senken.
Auf Abschnitten der A2 und der A9 gehen mitte Dezember Verkehrsbeeinflussungsanlagen in Betrieb
Man könnte sie als denkende Verkehrsschilder bezeichnen. Die so genannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen greifen ein und senken das Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf hundert Stundenkilometer, wenn die Feinstaubbelastung den Grenzwert überschreitet.

50 Anlagen. Insgesamt sollen bis Ende November 50 der elektronisch gesteuerten Anlagen - Überkopfanzeigen wie Seitensteher - montiert sein. An den Anschlussstellen, wie Raststationen und Parkplätzen, wird der Fahrer immer wieder über das derzeit gültige Tempolimit informiert.

Aktuelle Daten. Die Anlagen erhalten alle 30 Minuten aktuelle Daten der Luftgütemessstationen des Landes Steiermark, dazu kommen noch die meteorologischen Prognosedaten der Austro Control. Zusammen mit den Verkehrsdaten der Asfinag wird die Information ausgewertet und das Tempolimit entweder beibehalten, gesenkt oder wieder auf die gewohnten 130 Stundenkilometer umgeschaltet. Viktor Geyrhofer, Geschäftsführer der Asfinag: "Die Verkehrszeichen richten sich nach dem Verkehrsgeschehen und nicht umgekehrt. Sehr effektiv für Umwelt und Verkehr." Berechnungen zufolge dürfte die Hälfte des Jahres vom Tempolimit betroffen sein.

Verkehrszeichen. Ab 15. Dezember 2008 werden die Verkehrszeichen ganzjährig auf der Südautobahn (A2) und der Pyhrnautobahn (A9) in den Bereichen zwischen Lieboch und Sinabelkirchen und zwischen Leibnitz und Deutschfeistritz ins Verkehrsgeschehen eingreifen. Wobei die einzelnen Strecken noch einmal in die vier Korridore Nord (Deutschfeistritz bis Tunnel Gratkorn), West (Lieboch bis Graz West), Süd (Kalsdorf bis Leibnitz) und Ost (Graz West bis Sinabelkirchen) unterteilt sind. Sie werden getrennt geschaltet, um so Tempolimits in nicht betroffenen Zonen zu vermeiden.

Verkehrsfluss. Mit den VBAs soll ess nicht nur dem Feinstaub an den Kragen gehen, mit ihnen kann auch aktiv in den Verkehrsfluss eingegriffen werden. Bei Stau, Unfällen oder Glatteis kann die Asfinag schneller reagieren und die folgenden Fahrer vorwarnen.

17,5 Millionen Euro. Die Kosten für die Anlagen belaufen sich auf insgesamt 17,5 Millionen Euro. Die Steiermark ist somit das erste Bundesland mit einer ganzjährigen feinstaubabhängigen Geschwindigkeitsreduktion auf Autobahnen. Für die Bundesstraßen sind derzeit keine Tempolimits geplant.

Verbote. Ansonsten will man den Feinstaub noch mit einem Verbot von Brauchtumsfeuern im Sanierungsgebiet "Großraum Graz", einer Ausweitung der Fernwärme-Förderung und Umweltzonen nach deutschem Vorbild bekämpfen. Bei zuletzt genannten steht noch kein zeitlicher Rahmen fest. Derzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des Landes und der Stadt Graz mit der Umsetzung des Umweltzonen-Modells.
CARMEN OSTER

quelle kleinezeitung.at
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 12, 2008, 10:58:50
Feinstaub: Neuer Anlauf mit elektronischen Anzeigen
Ab 15. Dezember wird bei zu hoher Feinstaubbelastung die erlaubte Geschwindigkeit auf vier Autobahnabschnitten im Großraum Graz auf 100 km/h reduziert.
Die elektronische Anlage soll das ganze Jahr in Betrieb stehen

Der steirische Kampf gegen den gesundheitsschädlichen Feinstaub geht in die nächste Runde: Ab 15. Dezember wird bei zu hoher Feinstaubbelastung die erlaubte Geschwindigkeit auf vier Autobahnabschnitten im Großraum Graz auf 100 km/h reduziert. Die Verkehrsteilnehmer werden über 51 elektronische Anzeigen informiert. Im Gegensatz zu früheren Maßnahmen ist dieses Projekt nicht auf die Wintermonate begrenzt: Die Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) wird ganzjährig im Einsatz sein.

Maßnahme. In Oberösterreich gebe es zwar bereits eine VBA als Maßnahme gegen Feinstaub, die steirische Anlage sei aber mit insgesamt 92 Kilometern die größte in Österreich, so Asfinag-Sprecher Volker Höferl. Die elektronischen Anzeigen in den vier Korridoren können autonom geschaltet werden: Eine Herabsetzung auf Tempo 100 erfolgt automatisch, sobald zweimal hintereinander ein komplex errechneter Grenzwert - der neben der Luftgüte auch andere Daten einbezieht - überschritten wird. Sobald der Wert wieder unter der Grenze liegt, darf wieder mit 130 km/h gefahren werden. Alle 30 Minuten erfolgt eine Aktualisierung. Den Streifen der Autobahnpolizei werden die Veränderungen über Funk mitgeteilt, so Wolfgang Staudacher, Verkehrsabteilungsleiter im Landespolizeikommando.

Feinstaubaufkommen. Während bei erhöhtem Feinstaubaufkommen das Tempolimit also automatisch gedrosselt wird, erfolgt dieser Schritt bei widrigen Witterungsverhältnissen manuell, erklärte Höferl. Anlagen für die Umfelddatenverarbeitung messen u.a. den Wasserfilm auf der Fahrbahn. Schlägt ein Sensor Alarm, kann ein "Operator" in der Asfinag-Zentrale in Wien-Inzersdorf die Tempobeschränkung den Gegebenheiten anpassen. Die elektronischen Anzeigen werden zudem Verkehrsteilnehmer früh vor Staus oder gesperrten Fahrbahnen warnen. Seit Montag wird die VBA im einwöchigen "Blindbetrieb" vollautomatisch getestet. Dabei sind die Anzeigen dunkel geschaltet.

Landeshauptstadt. Graz gilt als "Feinstaubhochburg" Österreichs. Bisherige Maßnahmen, um die Luftgütequalität in der und um die steirische Landeshauptstadt zu verbessern, waren wenig erfolgreich. Vor zwei Jahren etwa hatte der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) wegen unzureichender Kundmachung eine generelle 100-km/h-Beschränkung in den Wintermonaten auf den Autobahnen im Sanierungsgebiet aufgehoben. Die neueste Idee ist die Einführung von Umweltzonen nach dem Vorbild mehrerer deutscher Städte.


Steirische Verkehrsbeeinflussungsanlage geht in Betrieb
Errichtungskosten betrugen 17,5 Millionen.
Die Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) Umwelt Steiermark nimmt am Montag, 15. Dezember, ihren Betrieb auf. Das Gebiet umfasst insgesamt 92 Autobahnkilometer: Davon sind 43 Kilometer auf der Südautobahn A2 zwischen Lieboch und Sinabelkirchen in der Oststeiermark sowie 49 Kilometer auf der Pyhrnautobahn A9 zwischen Leibnitz und dem Knoten Deutschfeistritz nördlich von Graz.

38 Anzeigen. Im Herbst wurden insgesamt 38 elektronische Anzeigen quer über die Fahrbahn - eine nach jeder Autobahnauffahrt - und 13 Seitensteher nach Ausfahrten von Park- und Rastplätzen angebracht. Die Errichtungskosten von rund 17,5 Millionen Euro trug zur Gänze die Asfinag. Für die nächsten Jahre ist laut Asfinag-Sprecher Volker Höferl ein dichterer Ausbau der Anzeigen angedacht.

Automatische Festlegung. Die Feinstaubbelastung wird durch die Luftgütemessstellen des Landes Steiermark erhoben. Mit Hilfe eines von TU Graz und Asfinag gemeinsam entwickelten Algorithmus - der auch Verkehrsdaten und Windmodelle einbezieht - wird automatisch festgelegt, wann eine Tempodrosselung notwendig ist. Informationen über Witterung, Sichtverhältnisse und Fahrbahnbeschaffenheit in den betreffenden Autobahnabschnitten liefern 14 Anlagen für die Umfelddatenverarbeitung.

quelle:kleinezeitung.at



Ist die Anlage auch "Wegscheider-sicher" ?  :hehe:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Dezember 12, 2008, 11:00:09

Man verschwendet das Geld für den Bau von elektronischen Anzeigen. Sehr sinnvoll...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 12, 2008, 11:02:09
Wenn die Sache mit den Tempolimits dann auch dem UVS standhält, könnte es durchaus sinnvoll sein.

SG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Dezember 12, 2008, 11:06:17

Aber auch nur vielleicht... Von den wirklich sinnvollen Maßnahmen (Ausbau der Öffis) wurde eigentlich noch gar nichts umgesetzt.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 12, 2008, 11:12:45
Da sind jetzt die Stadt- / Landespolitiker gefragt...  ;)

SG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: CaptnFuture am Dezember 12, 2008, 12:40:27

Man verschwendet das Geld für den Bau von elektronischen Anzeigen. Sehr sinnvoll...

Ich find das schon sinnvoll, immerhin können mit solchen Anlagen auch Stau- und Geisterfahrerwarnungen angezeigt werden und es wird auf die Witterungsverhältnisse mit Geschwindigkeitsbegrenzungen reagiert. Alles in allem kann das sicher zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen. Und das ist ja auch der Hauptgrund für die Errichtung einer solchen Anlage (das gibt's ja nicht nur bei uns). Dass die jetzt auch Feinstaubdaten berücksichtigen kann, ist nur eine Zusatzfunktion.

MfG, Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Dezember 12, 2008, 12:45:02

Naja, für Straßenprojekte ist halt immer Geld da... :P Anstatt dem wahren Problem Herr zu werden.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 12, 2008, 12:48:47

Anstatt dem wahren Problem Herr zu werden.

Was meinst Du?

In den letzten Jahren wurde aber auch viel für den Schienenverkehr in Graz und der STMK getan: 4+, 5+, 6+, S-Bahn, KAB......

GLG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Dezember 12, 2008, 12:51:30

Das ist ja nur ein kleines Stück vom großen Kuchen. Die S-Bahn sind ja eigentlich nur durch die Regionalzüge ersetzt worden und die paar Verbindungen die mit dem Fahrplanwechsel hinzu kommen...

Was fehlt, ist der große Wurf. Nur leider denken die Politiker halt alle anders. Natürlich gibt es Ausnahmen aber da fehlt halt das Durchsetzungsvermögen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: il_treno am Dezember 14, 2008, 20:44:30


Man verschwendet das Geld für den Bau von elektronischen Anzeigen. Sehr sinnvoll...


Genau so ist es der Hr. (Umwelt) Landesrat verschwendet Geld für fragwürdige Massnahmen (elektornische Taferln..). Für den weiteren massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs fehlt leider nach wie vor das Geld. Was will man von Politikern erwarten die selten (wie unser Hr. Umweltlandesrat) die Öffis selbst benutzen!!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 15, 2008, 07:08:14
Neuer Anlauf im Kampf gegen Feinstaub
Die Überkopfanlagen zur Verordnung von Tempolimits bei Feinstaubbelastung gehen am Montag in Betrieb. Der brandaktuelle Feinstaub-Bericht weist sie und die Umweltzonen als die effizientesten Maßnahmen aus.
Am Montag gehen die Überkopfanlagen in Betrieb

Insgesamt 62 Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung hat sich das Land im Jahr 2004 verordnet. Zwei Jahre später wurde das Paket zum ersten Mal evaluiert. Jetzt, kurz vor Jahreswechsel, legt Umweltlandesrat Manfred Wegscheider den zum zweiten Mal überarbeiteten Maßnahmenkatalog vor. Inklusive Bewertung und Ausblick.

Überkopfanzeigen. Die Bilanz ist nüchtern: Die Verkehrsbeschränkungen wurden vom Unabhängigen Verwaltungssenat gekippt, die Partikelfilterpflicht für Maschinen wurde nach der Klagsdrohung der EU gegen Tirol gleich vorbeugend zurückgenommen. Umweltlandesrat Manfred Wegscheider hat den Rückschlag inzwischen verdaut und unternimmt mit Überkopfanzeigen und Umweltzonen einen neuen Anlauf, weil, Geschwindigkeitsbeschränungen "ein sehr gutes Kosten/Nutzen-Verhältnis aufweisen", wie es im Bericht heißt.

Hauptverursacher Verkehr. Denn Faktum ist: Hauptverantwortlich für die hohen Feinstaubkonzentrationen sind die Emissionen aus dem Verkehr, wobei auch die Wiederaufwirbelung, also nicht nur der direkte Ausstoß aus den Motoren, eine große Rolle spielt, sowie der lange Zeit unterschätzte Hausbrand. Und Faktum ist auch: Die niedrigen Grenzwerte werden auch im Sommer oft über längere Phasen hinweg überschritten, es geht also um ganzjährig wirksame Maßnahmen. Positiv die Bewertung die Effizienz flankierender Maßnahmen, von Diesel-Filtern über Tempo-30-Zonen bis hin zu Marketing-, Tarif- und Angebotserweiterungsmaßnahmen im Öffentlichen Verkehr.

Verstärkte Straßenwäsche. Beim Winterdienst in Graz (effizientere Logistik, minimierter Kehrmaschinen-Einsatz im Frühling) wurden die Ziele zu 65 Prozent umgesetzt und sollen bis 2010 zu 100 Prozent umgesetzt sein. Die verstärkte Straßenwäsche erwies sich insbesondere an kalten Tagen als untauglich.

Stickstoffreduzierte Fütterung. In der Landwirtschaft (Belastung durch Ammoniak) heißt es, die Maßnahmen etwa in Zusammenhang mit der Gülleausbringung seien "in Umsetzung", nur die stickstoffreduzierte Fütterung sei erledigt. Beim emissionsmindernden Stallbau machte den Feinstaubbekämpfern die offene Stallbauweise einen Strich durch die Rechnung.

Erfolgsmeldung. Bei Hausbrand und Energie gibt es eine Erfolgsmeldung: Öffentliche Gebäude von Land und Stadt Graz seien fast zur Gänze auf Fernwärme umgestellt, und die Förderung der Umstellung auf Fernwärme sei äußerst effizient und wird daher noch ausgebaut. Die Anhebung diverser Grenzwerte steht aus. Wermuthstropfen für die Evaulierer: Es gibt vielfach keine Daten, die den Erfolg messen.
CLAUDIA GIGLER


Feinstaubmaßnahmen: Eine Chronologie
Erste Maßnahmen. Die ersten Maßnahmen gegen Feinstaub beim Verkehr setzte Landesrat Hans Seitinger (ÖVP) im Jahr 2003. Seine Verordnung zielte auf Temporeduktionen in belasteten Gebieten ab.

Manfred Wegscheider (SPÖ) übernahm das Umweltressort 2005 und kündigte tiefgreifende Maßnahmen an. Er führte Förderungen für Diesel-Partikelfilter, Tempo 100 auf Autobahnen und 80 im Freiland sowie Fahrverbote für Diesel-Pkw bei anhaltender Feinstaubbelastung ein. Letztere wurden allerdings nie schlagend.

Im Frühjahr 2007 kippte der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) zunächst den Feinstaub-Hunderter auf den Autobahnen, dann fiel auch Tempo 80. Die Limits seien "unzureichend kundgemacht" worden. 617.000 Euro an eingehobenen Strafen mussten zurückgezahlt werden.

Im darauffolgenden Winter verblieb als einzige Maßnahme eine Kampagne für einen freiwilligen autofreien Tag. Diese Pickerl-Aktion floppte gehörig.
quelle kleinezeitung.at




Das ist wohl die Chronologie des Unvermögens   :boese: :pfeifend:

SG
G111
Titel: Feinstaubalarm: "Bitte lasst die Autos stehen"
Beitrag von: Michael am Januar 15, 2009, 20:59:34

Ich habe den Bericht zweimal durchgelesen und habe keinen einzigen Satz für den Ausbau der Öffis gefunden.
Was ist mit denen los? Haben die Politiker keine Ahnung, wie man die Autofahrer auf die Schiene bringen will? >:(
Erstellt am: Dezember 15, 2008, 07:29:15


Schon die Überschreitung des Tagesmittelwertes für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft ist Gift für unsere Gesundheit. Doch in den letzten Tagen war die Luft noch deutlich dicker. Am Donnerstag spuckten Messstationen in Graz bis zu 310 Prozent des Grenzwertes aus, vorgestern lag der Tagesmittelwert bei 270 Prozent des erlaubten. "Im Raum Graz gibt es seit Jahresbeginn keinen Tag, an dem der Feinstaub-Grenzwert nicht gesprengt worden wäre", verrät Thomas Pongratz, der Luftgüteexperte des Landes, "auch in der Süd- und Oststeiermark waren die Belastungen enorm."

Appell. Umweltlandesrat Manfred Wegscheider und die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker richteten daher am Donnerstag einen Appell an die Öffentlichkeit: "Bitte das Auto stehen lassen. Angesichts der für die Luftgüte fatale Witterung muss man Autofahrten auf ein Minimum reduzieren und umsteigen." Nur so könne man verhindern, dass die Belastung weiter steigt.

Dicke Luft. Verlief der vorige Herbst witterungsbedingt einigermaßen glimpflich, hält sich die dicke Luft seit Jahresbeginn hartnäckig. Was auch die Statistik des "Luft-100ers" - des mittels Überkopfanzeigern flexibel verordneten Tempolimits auf den Autobahnen im Großraum Graz anheizte. Laut Asfinag galt Tempo 100 wegen Feinstaub-Gefahr oder Belastung insgesamt 1338 Stunden lang.

Gute Nachrichten. Trotz der fatalen Feinstaub-Lage im Jänner gibt es auch gute Nachrichten, verrät Landesrat Wegscheider. Der Vergleich der Überschreitungstage der Jahre 2005 bis 2008 zeigt eine klare Reduktion der Belastungstage. An der meist-belasteten Messstelle in Graz Don-Bosco waren es 2005 126 Überschreitungstage (erlaubt sind 30), 2008 waren esnur noch 53. Der gleiche Trend ist auch an den anderen Stationen ablesbar: etwa Hartberg (17 Tage 2008 statt 64 Tage 2005).

Erfolgreicher Kapmf. Wegscheider sieht darin den Beweis, dass der Kampf doch erfolgreich sein kann. Und Luftgüte-Chef Pongratz räumt zwar ein: "Die letzten beiden Jahre waren deutlich besser, weil auch die Witterung günstiger war." Aber der Trend nach unten sei deutlich. Die wichtigsten Maßnahmen, die gegriffen haben: die Reduzierung des Hausbrands dank Fernwärme- und Heizkesselaustausch-Förderung, die Umstellung des Winterdienstes von Splitt auf Feuchtsalz und die Dieselpartikelfilter.

BERND HECKE

Quelle: www.kleine.at


Die Feinstaubampel ;D http://www.oekostadt.graz.at/cms/ziel/1598346/DE/
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 02, 2009, 12:49:33
Feinstaub-Verkehrsschilder sorgen für Verwirrung
Seit sechs Wochen zeigen elektronische Anlagen den Feinstaub-100er an. Die Verkehrsschilder aus Blech müssen dennoch bleiben. Das sorgt für Verwirrung.

Bleichschilder und elektronische Anzeigen sorgen für Verwirrung  
Als Meilenstein hat Umwelt-Landesrat Manfred Wegscheider jene 51 elektronischen Überkopfanzeigen gepriesen, die Mitte Dezember auf der Süd- und der Pyhrnautobahn in Betrieb gegangen sind. Auf 92 Autobahnkilometern im Großraum Graz lässt sich das Tempolimit nach den jeweiligen Feinstaubwerten regeln: Im ersten Monat war der "Luft-100er" rund 1350 Stunden aktiviert.

Disziplin bei Autofahrer. Die Autofahrer seien diszipliniert und halten sich an das niedrigere Limit, sagt die Polizei. Doch viele sind auch einfach verunsichert. Die Beamten registrieren die Klagen von Lenkern, dass es oft unklar sei, wie schnell man gerade fahren dürfe. Denn neben den elektronischen Anzeigen stehen immer noch die Blechtafeln entlang der Autobahn und das sorgt für manche Verwirrung:Kurz vor der Einmündung des Zubringers Graz-Ost in die Südautobahn Richtung Laßnitzhöhe verkündet ein Schild das Ende des 100ers. Wenn aber gleichzeitig das Feinstaub-Limit aktiviert ist, wie schnell darf man dann unterwegs sein?

Widerspruch. Den Widerspruch gibt es auch umgekehrt: Wer von Seiersberg kommend in die Südautobahn Richtung Lieboch mündet, darf nur 100 km/h fahren, sagt jedenfalls das Blechschild am Straßenrand. Kaum 300 Meter weiter kann es aber sein, dass eine Anzeige den "Luft-100er" aufhebt.

Dritter Fall. Und - dritter Fall - nach wie vor gilt auch die Beschränkung auf 80 km/h bei Regen oder Schnee kurz vor Laßnitzhöhe Richtung Gleisdorf, unabhängig der Anzeigen der sogenannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen.

Kontrollen. "Wir können das Tempo derzeit nur dort kontrollieren, wo das Limit unmissverständlich ist", räumt Oberstleutnant Manfred Prasch von der Verkehrsabteilung im Landespolizeikommando ein.
HANNES GAISCH


Nicht finanzierbar

Warum aber werden nicht gleich alle Informationen für Autofahrer nur noch elektronisch angezeigt und auf die Blechtafeln verzichtet, um für mehr Übersicht zu sorgen? Dafür, erklärt die Autobahnengesellschaft Asfinag, wäre nach der Straßenverkehrsordnung ungefähr die dreifache Menge an elektronischen Anlagen notwendig und das sei derzeit nicht finanzierbar.

Abstände sind zu groß. Für die StVO sind die Abstände viel zu groß. Daher ist die Verkehrsbeeinflussungsanlage aus rechtlicher Sicht derzeit nur dazu da, den Feinstaub-100er anzuzeigen. Selbst wenn "Stau", "Glatteis", "Regen" oder "Unfall" aufleuchtet, muss sich die Asfinag eines Tricks behelfen und sich auf den Paragraph 44 der StVO - "Gefahr in Verzug" - berufen.

Vollausbau. "Die Akzeptanz der elektronischen Anzeigen ist viel größer als jene der Blechtafeln", weiß Autobahnmeister Christian Krall. Dennoch wird das Nebeneinander eine Zeit lang bestehen bleiben. Immerhin fällt das 80er-Limit im Schlechtwetterfall bei Laßnitzhöhe nach der Sanierung des Teilabschnittes 2010. Wann aber der Vollausbau der elektronischen Anlage kommt, weiß die Asfinag selbst nicht. Mitte des Jahres fällt eine Entscheidung.
HANNES GAISCH

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/1755471/index.do
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Februar 02, 2009, 14:19:41

Na super. Naja, wenn man beide Systeme im Einsatz hat, kann das nur für Verwirrung sorgen. Die Tafeln wird man ja wohl umdrehen können. Entfernen halte ich nicht für eine gute Idee, was ist, wenn einmal kein Strom da ist, man kann ja nie wissen...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 02, 2009, 14:22:50
Ohne Strom gilt dann eh 130  >:D  :hehe:

GLG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Februar 02, 2009, 14:24:10

Naja, wer bei Schneefall mit 130 Sachen fährt, denn kann man wohl nicht mehr "retten".
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 02, 2009, 14:27:58
Wenn die Fahrbahn salznass ist.... und die Temperatur leicht über dem Gefrierpunkt fahre ich schneller auch.  :pfeifend:

SG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 21, 2009, 08:35:04
Auch ohne Staub gilt der Feinstaub-100er
Drei Stunden lang wurde am Montag früh das Tempo auf der Autobahn gedrosselt, obwohl die Feinstaubwerte gering waren. Die Maßnahme ist bereits umstritten.

Der "Feinstaub-100er" wird auch in den Sommermonaten auf der Autobahn im Großraum Graz häufig aktiviert sein. Den Beweis lieferte der Montagmorgen, als im gesamten Einzugsgebiet von 7 bis 10 Uhr Tempo 100 galt - obwohl die Feinstaubwerte seit Mitte der Vorwoche im grünen Bereich lagen, bis zum Wochenende die Belastung weiter sank und es in der Nacht sogar geregnet hatte.

Automatisch. Die Schaltung erfolgt stets automatisch durch ein Computerprogramm, betont die Autobahnengesellschaft Asfinag. Dafür kann es zwei Gründe geben: Erstens die Überschreitung des Feinstaub-Grenzwertes von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter - das war gestern nicht der Fall.

Algorithmus. Der zweite Grund ist ein von Peter Sturm von der Technischen Universität Graz erstellter Algorithmus: In diese Berechnung fließen die Verkehrsbelastung ein, die Wetterprognose, die aktuellen Feinstaubwerte und die wahrscheinliche Ausbreitung der Schadstoffe - dieses Modell kam gestern zum Tragen. "Hauptgrund für die Aktivierung des Tempolimits war die Verkehrsbelastung, die Montag früh erfahrungsgemäß immer am stärksten ist", begründet Asfinag-Sprecher Volker Höferl.

Verbesserung. Das Tempolimit bringt jedenfalls eine Verbesserung der Luftsituation für den Großraum Graz auch in der wärmeren Jahreszeit, allerdings wird primär die Emission von Kohlendioxid und von Stickoxiden gebremst. Ob der "Feinstaub-100er" im Sommer viel zur Verbesserung der Feinstaubsituation beiträgt, bezweifelt aber selbst Sturm von der TU Graz. Der Autoverkehr ist nur zu 30 bis 40 Prozent Verursacher des Problems. Wird das Tempo auch im Sommer gedrosselt, wirkt sich das auf den Feinstaubgehalt der Luft nur noch mäßig aus. Zudem verlangt das Gesetz (Immissionsschutzgesetz Luft) die Temporeduktion über das ganze Jahr nicht. Von Seiten Sturms wurde aber immer davor gewarnt, dass durch sein Modell die Tempobremse auch im Sommer häufig gelten wird.

Ganzes Jahr über. Genau das ist auch der politische Wille: Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SP) beharrt darauf, dass sein Maßnahmenpaket - inklusive des 100ers auf der Autobahn - das ganze Jahr über gelten soll. Anfang Mai setzen sich die Experten Wegscheiders und der TU wieder zusammen, um zu evaluieren.
HANNES GAISCH
quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/1910346/index.do



Warum nicht gleich ein Knöpfchen am Schreibtisch des Landesrates mit denen er die Autofahrer wie Marionetten behandeln kann!  :boese:

Ich verstehe, dass bei sehr viel Verkehr und schlechten Witterungsverhältnissen ein Tempolimit aktiv ist, nicht verständlich ist aber sowas....
Außer zur Abzocke.... - Kopfschüttel
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am April 21, 2009, 09:00:10
Das interessante ist ja, dass man in Graz den 100er mit dem Feinstaub begründet obwohl es (wie im Artikel erwähnt) auch noch andere Probleme mit den Abgasen gibt (NOx). Die 100er Beschränkungen auf A1 und A10 bei Linz und Salzburg sind nämlich interessanterweise NOx Beschränkungen und nicht Feinstaub.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man nach den selben Bedingungen wie in Linz auch in Graz im Sommer 100er verordnen kann - vorallem da Stickoxide ja eine Vorstufe in der Reaktionskaskade zu bodennahen Ozon sind.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amadeus am April 21, 2009, 09:13:29

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man nach den selben Bedingungen wie in Linz auch in Graz im Sommer 100er verordnen kann - vorallem da Stickoxide ja eine Vorstufe in der Reaktionskaskade zu bodennahen Ozon sind.


Da hätten dann starre 100er-Tafeln auch genügt, eigentlich wieder rausgeschmissenes Geld...  >:(
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am April 21, 2009, 09:27:49

Da hätten dann starre 100er-Tafeln auch genügt, eigentlich wieder rausgeschmissenes Geld...  >:(


Im großen und ganzen JA.  :) - Allerdings kommt dann die Wähler / Autofahrerpsychologie dazu. Wenn es eine gesteuerte Anlage gibt, die nicht immer den 100er anzeigt ist er gleich viel besser begründet und wird eher akzeptiert.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 21, 2009, 09:38:42
Ja - aber wenn er zu 95 % aller Zeiten aktiv ist, war das ganze wieder für die Fische....  :pfeifend:

GLG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Wien, 16.Bezirk am April 21, 2009, 13:30:40
Da wäre es in Zeiten der Wirtschaftskrise sinnvoller, normale Tafeln hinzustellen und zu jeder Tafel jemanden der sie bei Bedarf hin- oder wegdreht. Sowas nenn ich dann Arbeitsplatzbeschaffung! (Achtung Ironie!!  :hehe:)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am April 21, 2009, 13:49:05
Dann noch jedem ein Radar/Lasergerät in die Hand gedrückt und sie können sich aus den Strafen selbst finanzieren.  :hammer:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 22, 2009, 00:21:34
Weiß jemand, wo ich mir eine Kreuzung oder ein Autobahnteilstück kaufen kann?  :hehe:

Damit mache ich mich dann selbständig.

GLG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am April 22, 2009, 00:27:21

;D ;D
Derzeit wohl der sicherste und beste Job. :pfeifend:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: CaptnFuture am April 22, 2009, 09:36:59

Da hätten dann starre 100er-Tafeln auch genügt, eigentlich wieder rausgeschmissenes Geld...  >:(

Nein, weil diese reagieren so schlecht auf Staus, Nebel etc.
Was viele anscheinend vergessen ist, dass diese Anlage ursprünglich ja nicht für Feinstaub-Tempolimits gedacht ist. Das ist nur ein Grund, wieso sie zuerst dort aufgestellt wurde.


Ja - aber wenn er zu 95 % aller Zeiten aktiv ist, war das ganze wieder für die Fische....  :pfeifend:

7 - 10 Uhr sind 3 Stunden, ein Tag hat davon 24 -> 12,5% ;)

MfG, Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 22, 2009, 13:38:42

7 - 10 Uhr sind 3 Stunden, ein Tag hat davon 24 -> 12,5% ;)

Gerechnet am relativen Verkehrsaufkommen schätze ich mal, dass alleine in dieser Zeit mehr als 30% des gesamten Tagesverkehrs (0-24 Uhr) unterwegs ist.

SG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Deadlocked am April 22, 2009, 14:22:54
Heute war der 100er auch schon um ca. 6:15 Uhr aktiv (Gleisdorf - Graz West).
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am April 22, 2009, 16:24:21
... aber ab 8.00 Uhr Graz-Ost Richtung Wien nicht mehr.
Möglicherweise diente die Beschränkung auch nur der Stauvorsorge, es sei denn, es war auch der Hinweis IgL angezeigt. Darin sehe ich auch generell die Berechtigung dieser Anzeigetafeln: es wird rechtzeitig auch vor Baustellen, Spurzusammenlegung etc. gewarnt. So wird häufig auch auf der A 9 von Leibnitz Richtung Graz ein LKW Überholverbot eingeschaltet, daß zweifelsohne für weniger Staus oder Behinderungen sorgt.
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Deadlocked am April 22, 2009, 20:30:42
IGL wurde angezeigt.
Titel: Dicke Luft bei Pendlern wegen Feinstaub-100ers
Beitrag von: Michael am Mai 13, 2009, 20:56:34

Autofahrer teilen heftige Kritik an Umweltlandesrat Wegscheider aus. Die Tempobremse auf der Autobahn ist sogar nach Regen aktiv. Das System arbeite zu langsam, gesteht der Landesrat ein.
100 Kilometer pro Stunde schreibt der Feinstaub-100er vor

Der Feinstaub-100er auf den Autobahnen im Großraum Graz entwickelt sich mehr und mehr zum Ärgernis Nummer 1 der Pendler. "Wie kann es sein", fragt Sabine Brunner, die täglich von Gleisdorf nach Gratkorn pendelt, "dass im April nahezu das ganze Monat IGL-100 geschaltet war, obwohl die Heizung in den meisten Haushalten schon gedrosselt und der Streusplitt von den Straßen gekehrt war?" Selbst im Mai konnte die Pendlerin keine wesentliche Änderung erkennen, "auch nach einer regenreichen Nacht" wurde sie von den Anzeigen der Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA) eingebremst; eine Erfahrung, die Brunner mit tausenden anderen Autofahrern teilt.

Unverständnis. Laut Asfinag war das Tempolimit im April rund 20 Prozent der Gesamtzeit aktiv, ein Wert, der sich von den ersten drei Betriebsmonaten (Mitte Dezember bis Mitte März) nicht wesentlich abhebt, denn da waren es rund 23 Prozent. War die Akzeptanz für die Tempobremse in der Feinstaubzeit noch gegeben, löst sie sich jetzt zunehmend in Unverständnis auf.

Evaluierung dauert noch an. Der Umweltlandesrat lässt die Maßnahme seit Anfang Mai überprüfen und erklärt der Kleinen Zeitung, dass er mit der derzeitigen Praxis selbst nicht zufrieden ist. Allerdings dauert die Evaluierung noch an, daher ist mit Ergebnissen erst in ein bis zwei Wochen zu rechnen.

Fehler im System. Ob es noch in diesem Sommer zu einer spürbaren Änderung kommen wird, muss nach Aussagen von Gerhard Semmelrock von der Luftgüteüberwachung aber bezweifelt werden: Um einen Effekt zu erzielen, wie es das Gesetz verlange, müssten die Anlagen so oft geschaltet werden, als ob 75 Prozent des Jahres Tempo 100 gilt, wird Semmelrock vom ORF Steiermark zitiert. Immerhin werden jetzt Fehler eingestanden, nämlich, dass das System zu langsam arbeite und das Limit nicht immer gerechtfertigt sei. Laut Wegscheider berechne das Programm die Werte einen Tag im Voraus und schalte bei einer Wetteränderung nicht um. Das müsse verbessert werden.

HANNES GAISCH

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: newsflash am Mai 18, 2009, 18:37:43
Ich bin letzte Woche um ca. 7:45 auch jeden Tag von Graz Richtung Wien gefahren, als der IGL 100er angezeigt wurde. Es hat sich so gut wie keiner um die Beschränkung geschert, außer ein paar Verkehrsteilnehmer aus anderen Bundesländern...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Mai 18, 2009, 23:29:15
Heute am Vormittag war er auch aktiv (zumindest auf der A9 bis Friesach), vll nur um der Polizei die Möglichkeit zu geben, das wieder hereinzuholen, was der LR W in den letzten Jahren verbockt hat?   8)

GLG
G111
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 19, 2009, 15:02:48

Heute am Vormittag war er auch aktiv (zumindest auf der A9 bis Friesach), vll nur um der Polizei die Möglichkeit zu geben, das wieder hereinzuholen, was der LR W in den letzten Jahren verbockt hat?   8)

GLG
G111


Ich habe nicht das Gefühl, daß sich Polizei viel darum kümmert. Sie stehen bei den üblichen 100 km/h Beschränkungen, zB. unter der Brücke bei Graz West oder Gratkorn, aber das war's auch schon.
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Juli 08, 2009, 09:04:08
Feinstaub-Hunderter wird seltener
Auf heftige Kritik, dass der "Feinstaub-Hunderter" auf den Autobahnen um Graz auch gelte, wenn es gar keinen Feinstaub gibt, reagiert Umweltlandesrat Manfred Wegscheider.
Der Feinstaub-Hunderter soll im Sommer seltener aufleuchten

Johann L. ist verärgert. Dieser Tage flatterte bei ihm per Post eine Anonymverfügung ins Haus. 90 Euro Strafe sollte er zahlen, weil er morgens auf der A 9 bei Graz Nord geblitzt worden war. Zu dieser Zeit hatte der "Feinstaub-Hunderter" von den digitalen Überkopf-Anzeigen geleuchtet. "Ich habe das im Nachhinein recherchiert", schimpft L. Am betreffenden Tag habe es nur 26 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gegeben. "Das ist weit unterhalb jedes Grenzwerts. Außerdem war es regnerisch. Ich sehe nicht ein, warum ich bestraft werde, wenn die Anlage nicht ordentlich arbeitet."

Überkopf-Anzeigen. Johann L. ist nur einer der vielen Autofahrer, die sich in den vergangenen Monaten von den Überkopf-Anzeigen genervt fühlten. Doch damit soll es, so Umweltlandesrat Manfred Wegscheider, spätestens ab August dieses Jahres vorbei sein: "Wir haben wie versprochen den Schalt-Algorithmus für die Anlagen evaluiert und sind zum Schluss gekommen, dass tatsächlich eine Nachjustierung vorzunehmen ist."

"Feinstaub-Hunderter". Somit werde es künftig nicht mehr vorkommen, dass der "Feinstaub-Hunderter" bei Regen von den Verkehrsbeeinflussungsanlagen leuchtet, außerdem wurde die Untergrenze für die Feinstaubbelastung, die zu einer Aktivierung der Anlagen führt, mit 30 Mikrogramm festgelegt. "Die Gesamtwirksamkeit der Maßnahme wird aber nach wie vor gewährleistet", so Wegscheider, "im Sommer wird es künftig weniger Beschränkungen geben, dafür im Winter mehr."

Politisches Einvernehmen. Dass die Änderung erst im August kommt, liegt am "Amtsweg". So wurde zwar schon das politische Einvernehmen mit Verkehrsministerin Doris Bures hergestellt, doch deren Beamte müssen für die neuen Rahmenbedingungen erst ihr Einverständnis - "Wir warten täglich darauf" - geben. Dann wird die neue Schaltung per Gesetzesnovelle binnen einer Woche in Kraft gesetzt werden. Schließlich folgt noch die technische Umrüstungszeit von etwa drei Wochen, während der der "Feinstaub-Hunderter" überhaupt nicht angezeigt wird.
BERND OLBRICH, GÜNTER PILCH


Kosten
Die Asfinag hat in die Errichtung der "Verkehrsbeeinflussungsanlage Umwelt" nach dem Immissionschutzgesetz Luft 17,5 Millionen Euro investiert.

Eine Überkopfanzeige kostet rund 100.000 Euro, eine elektronische Seitenanzeige 10.000 Euro.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2070840/index.do
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Juli 22, 2009, 11:00:12
Graz fällt bei EU in Sachen Feinstaub durch

Brüssel verweigert Gnadenfrist zur Einhaltung der Grenzwerte. Es könnten Strafzahlungen folgen.

Es ist unerfreuliche Post, die die Stadt Graz dieser Tage aus Brüssel bekam. Die Europäische Kommission hat den Antrag der Stadt abgelehnt, die Frist, in der die Union überhöhte Feinstaub-Grenzwerte noch akzeptiert, auf das Jahr 2011 auszudehnen. Die Konsequenz für Österreich könnte ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Republik sein, das in saftige Strafzahlungen münden kann.

Grundsätzlich gelten die europaweiten Grenzwerte für Feinstaub bereits seit 1. Jänner 2005. Laut EU-Gesetz darf der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nicht öfter als 35 Mal pro Jahr überschritten werden. Graz erfüllt diese Bedingungen nicht und hat um eine Toleranzfrist bis 2011 angesucht. So haben es mehrere österreichische Städte und alle Bundesländer gemacht.

Vier der neun Länder halten die Grenzwerte allerdings ohnehin bereits ein, die restlichen fünf bekamen die Fristerstreckung aus Brüssel genehmigt - darunter auch die Steiermark. Nur die Landeshauptstadt Graz ging trotz eines beschlossenen Maßnahmenpakets leer aus. Begründung der Brüsseler Behörde: Die Stadt habe nicht nachweisen können, dass die Feinstaub-Grenzwerte - anders als heute - zumindest ab 2011 eingehalten werden können. Damit sei auch die Fristgewährung sinnlos.

Gerhard Semmelrock, Leiter der technischen Umweltkontrolle im Land, schüttelt über die Entscheidung Brüssels den Kopf. "Insgesamt ist das schon absurd, aber da kann man nichts machen." Denn die EU habe schließlich die Maßnahmen anerkannt, die in Graz zur Bekämpfung des Feinstaubs gesetzt wurden. "Nur kreidet man uns an, dass wir nicht garantieren können, dass wir bis 2011 unterhalb der Grenzwerte liegen."

Das Land hofft nun auf die Neufassung des Immissionsschutzgesetzes Luft (IG-L), das Umweltminister Nikolaus Berlakovich im Herbst vorlegen will. "Unschädliche Bestandteile des Staubs werden dann nicht mehr berücksichtigt. Dann werden wir der EU noch einmal alles vor Augen führen", sagt Semmelrock.

Für Jürgen Schneider, Experte im Umweltbundesamt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Fristerstreckung doch noch durch geht. "Vorausgesetzt man bringt in Brüssel neue Maßnahmen und neue Informationen ein." Helfen könnte die Umweltzone, die für das nächste Frühjahr geplant ist (siehe hier (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1259.msg33778.html#msg33778)).

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2085785/graz-faellt-bei-eu-sachen-feinstaub.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Juli 24, 2009, 10:50:54
Graz: Die Feinstaub-Bremse wird gelockert

Ministerium gibt grünes Licht: Der Feinstaub-Hunderter im Raum Graz wird bereits ab Montag seltener aktiviert sein.

Der Ärger mit dem Feinstaub-Hunderter im Großraum Graz, der zeitweise sogar bei Regen aktiviert war, soll ab der kommenden Woche der Vergangenheit angehören. Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SP) erhielt am Donnerstag erfreuliche Post von Verkehrsministerin Doris Bures (SP): Sie gibt Wegscheiders neuer Verordnung nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft grünes Licht. Das Land darf die Tempobremse somit nachjustieren und wird den Feinstaub-Hunderter auf der Süd- und der Pyhrnautobahn während des Sommers seltener schalten.

"Im Winter wird es dafür mehr Schaltungen wegen des Feinstaubs geben, das ist für die Autofahrer dann verständlicher", erklärte Wegscheider der Kleinen Zeitung. Das neue Programm für die elektronischen VBAs (Verkehrsbeeinflussungsanlagen) auf der Autobahn, von Land, Technischer Uni Graz und Asfinag gemeinsam erstellt, gilt ab dem 1. August. Von kommenden Montag an bis Freitag wird Tempo "100 IGL" wegen der technischen Umrüstung völlig abgeschaltet - das betrifft aber nicht die anderen Anzeigen wie Stau- oder Unfallwarnungen, betont die Asfinag. Zwischen Graz-West und Graz-Ost gilt Tempo 100 ohnehin permanent, derzeit werden Autofahrer wegen der Sanierung der A 2 außerdem bis nach Laßnitzhöhe gebremst.

Künftig werde das Feinstaub-Limit auf den Autobahnen bei Regen nicht mehr aktiviert, verspricht der Umweltlandesrat. Viele Autofahrer hatten in den vergangenen Monaten dagegen protestiert. Zudem wurde die Untergrenze für die Feinstaubbelastung, die zu einem Auslösen des Tempolimits führt, mit 30 Mikrogramm festgelegt.
HANNES GAISCH


Tempo 100
Seit Mitte Dezember des Vorjahres sind die elektronischen Verkehrsbeeinflussungsanlagen zwischen Sinabelkirchen und Lieboch (Südautobahn, 43 Kilometer) sowie von Peggau bis Leibnitz (Pyhrnautobahn, 49 Kilometer) in Betrieb.
Im Juni war das Feinstaub-Limit 100 insgesamt 350 Stunden aktiviert.

quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2087306/feinstaub-bremse-gelockert.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am September 26, 2009, 16:39:51
Fällt nun auch Luft-Hunderter?

Lenker berief gegen Strafe wegen Überschreitung des Feinstaub-100ers und bekam Recht. Anwalt ist überzeugt, dass Verordnung nicht hält.
Bald keine Feinstaub-Hunderter mehr?

Noch lässt sich nichts mit Bestimmtheit sagen. Doch der Grazer Anwalt Gerald Mader hegt die starke Vermutung, dass der umstrittene Feinstaub-Hunderter auf den Autobahnen im Raum Graz fallen könnte. Im Namen eines Klienten hatte der Jurist bei der Behörde Einspruch gegen eine Strafverfügung eingelegt. Der betroffene Autofahrer war - wie viele andere auch - mit mehr als 100 km/h geblitzt worden, als das digitale Feinstaub-Tempolimit aktiv war.

Die Hauptbegründung des Anwalts für den Einspruch: "Es müsste zum Tempolimit eine Zusatzanzeige vorhanden sein, die angibt, für welche Streckenlänge das Limit gilt. Die fehlt aber bei den digitalen Überkopfanzeigen", sagt Mader. Und siehe da: Die zuständige Bezirkshauptmannschaft (BH) Graz Umgebung gab dem Einspruch statt und stellte das Strafverfahren gegen den Autofahrer ein. Eine offizielle Begründung ist bei solchen Vorgängen nicht vorgesehen. Am Freitag konnte man bei der Behörde keine nähere Auskunft zu dem Fall geben.

"Offenbar hat sich die Bezirkshauptmannschaft dem Hauptgrund unseres Einspruchs angeschlossen", vermutet Mader. Ist das der Fall, wäre das starker Tobak. Übersetzt würde das bedeuten, dass die Feinstaub-Tempolimits abermals falsch kundgemacht worden sind.

Mit Spannung wartet der Jurist nun auf das Ergebnis eines zweiten Einspruchs, den er für einen anderen Autofahrer bei der BH Leibnitz eingebracht hat. Auch in diesem Fall begründete Mader die Berufung mit der angeblich fehlerhaften Kundmachung des Tempolimits. Zudem, so argumentiert der Anwalt, sei die gesamte Tempolimit-Verordnung durch das Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) nicht gedeckt.

Mader hofft, dass die BH in diesem Fall das Verfahren gegen seinen Klienten nicht einstellt. Passiert das, kann der Jurist vor den Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) ziehen. Dieser, so Mader, könnte - wie er es schon einmal getan hat - die gesamte Tempolimit-Verordnung zu Fall bringen.
GÜNTER PILCH
quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2144956/faellt-nun-auch-luft-hunderter.story




Wahnsinn was unsere Politiker - allen voran der Umweltlandesrat - machen.  :boese:

Schilda läßt grüßen.  :hammer:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am September 26, 2009, 17:40:39
Trotzdem ist die Begründung des Einspruchs interessant - und auch dass dann eingestellt wurde.

Mir ist nämlich kein einziger Überkopfwegweiser bekannt (also so einer mit wechselbarem Limit) bei dem eine Distanz angezeigt wird. - Nicht in Europa / Nordamerika oder sonst wo ich unterwegs war.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am September 26, 2009, 18:07:04
Ich kann mich nicht erinnern, je bei einer temporären Geschwindigkeitsbegrenzung (pfuh, das war aber jetzt ein langes Wort) die Länge gesehen zu haben. Also zB. bei einer Baustelle eine Zusatztafel  "auf 20 m" oder auch "125 m" gesehen zu haben:
Aber so ist der Herr RA Mader zu einer PR Einschaltung gekommen, die ihm nichts kostete.
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am September 26, 2009, 19:05:39
Auf der Autobahn kann ich mich erinnern, dass es bei machen langen Baustellen im Gegenverkehrsbereich km Schildchen gibt, wie lange noch 80 gilt.
Interessanterweise gibt's dieselben Schilder aber nicht bei kürzeren, oder nur 1-2 tägigen Baustellen.

Auch manchmal (bspw. A1 bei Linz) haben feste 100 km/h Tafeln eine Distanzangabe - machmal aber auch nicht (80 km/h auf der A7 in Linz).

Also ich seh da kein System. - Sind vielleicht jetzt alle Limits auf der Autobahn ohne Distanzschild ungültig??  ;D

Aber ich habe eh gerade folgendes gefunden: http://steiermark.orf.at/stories/392509/

Büro Wegscheider widerspricht
Aus dem Büro des zuständigen Umweltlandesrats Manfred Wegscheider (SPÖ) heißt es dazu, die Argumente des Anwalts treffen nicht zu: Das Verfahren sei nicht wegen der fehlenden Kilometeranzeige eingestellt worden. Welcher Grund dazu führte, dass der Einspruch des geblitzten Steirers durchging, werde noch erörtert, so Wegscheiders Büroleiter Jürgen Dumpelnik.


Mal schauen...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am September 26, 2009, 19:13:10
Diese Geschwindigkeitsbegrenzungen sind wirklich unnötig. Autos verursachen 2% des gesamten Feinstaubs.

lg
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am September 26, 2009, 19:42:42
Na dass ist schon untertrieben.
Auch in konservativen Schätzungen hat der Straßenverkehr min. 20% Anteil (übrigens macht Reifen- und Bremsenabrieb ca. 1/3 davon aus).
Und da haben PKW einen nicht geringen Anteil.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: invisible am September 27, 2009, 01:26:51

Na dass ist schon untertrieben.
Auch in konservativen Schätzungen hat der Straßenverkehr min. 20% Anteil (übrigens macht Reifen- und Bremsenabrieb ca. 1/3 davon aus).
Und da haben PKW einen nicht geringen Anteil.



Und selbst wenn es nur 10 oder gar nur 5% wären: Irgendwo muss man anfangen (bzw. weitermachen, bei der Industrie wurden die Emissionen in den letzten Jahrzehnten ja bereits stark vermindert). Natürlich macht z.B. der Hausbrand auch einen großen Anteil am Feinstaub aus, aber man kann den Leuten schwer verbieten im Winter zu heizen und das Umbauen/Erneuern von Heizkesseln und Wärmedämmung dauert eben seine Zeit. Beim MIV gibt es immerhin Alternativen - vielleicht nicht immer optimal und nicht immer gleich bequem, aber es gibt sie bereits heute. Daher ist es nur logisch eben erst mal beim MIV anzusetzen. Jede Reduktion von Feinstaub (und anderen Emissionen) ist besser als weiter so zu tun als wäre alles in Ordnung.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am September 27, 2009, 13:50:21
Wenn ich die zahlen richtig im Kopf habe verursachen die Industrien 71% des Feinstaubs.

mfG
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am September 27, 2009, 14:50:17
Industrie liegt so bei 40%-50% (dort hat es auch schon die größten Maßnahmen gegeben). Hier gibt es die größten Schwankungen, auch örtlich, nach Industrieart und außerdem ob es fossile Kraftwerke gibt oder nicht.
dann folgt Verkehr mit 30 % (davon ca. 2/3 Straßenverkehr)
und Private (Häuser etc.) mit 20% - auch hier eine große Abhängigkeit ob Fernwärme oder Einzelkessel
der Rest sind dann Dinge wie Landwirtschaft was man meist nicht so in die Industrie rechnet

Und das wichtigste zu beachten ist, dass das alles Jahresmittel sind - die Industrie läuft mehr oder weniger konstant durch. Aber Haushalte produzieren vor allem im Winter und auch der Straßenverkehr wird einen höheren Anteil haben, wegen schlechterem Wetter und Streusalz / Split der zu Feinstaub gemahlen wird. -> also kann es passieren dass im Winter die Verteilung eher so aussieht: Industrie 30% - Verkehr 35% - Haushalte 30%

Es ist einfach ein komplexes System und da sollte man an verschiedenen Fronten angreifen - Heizungsumbau wird schon gefördert (man kann ja nicht einfach die Öfen abstellen), Industrie hat Grenzwerte (da ist sicher noch was drinnen) - und beim Verkehr?
Titel: So viel Staub gab es seit Jahren nicht
Beitrag von: Michael am Februar 23, 2010, 12:54:41

So viel Staub gab es seit Jahren nicht

Dem Feinstaub geht die Luft nicht aus: Leibnitz und Graz halten bereits bei mehr Überschreitungen, als im ganzen Jahr zulässig wären. Landesrat Wegscheider sagt Umweltzone langsam ade und arbeitet neue Maßnahmen aus.


Hans Zach und seine Mitarbeiter haben seit Jahresbeginn ordentlich zu tun. In der Praxis des Grazer Lungenfacharztes häufen sich derzeit die Patienten. "Wir haben viel mehr Termine vergeben müssen als sonst", sagt der Mediziner. "Es gibt mehr Infekte, und bei vielen ist es eine chronische Bronchitis, die plötzlich akut geworden ist." Der Zusammenhang mit der hohen Feinstaubbelastung, die bekanntlich das Immunsystem schwächen kann, ist für Zach naheliegend.

39 Tage mit Grenzwertüberschreitungen zeichnete etwa die Feinstaub-Messstation Graz-Süd seit 1. Jänner auf - also innerhalb von nur 53 Tagen. Anders herum ausgedrückt: Im Süden von Graz gab es heuer erst 14 Tage, an denen der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nicht überschritten wurde. Was noch immer nicht bedeutet, dass die Luft an diesen verbleibenden Tagen wirklich sauber war. Leibnitz zählte heuer sogar schon 40 Überschreitungen. Laut EU darf der Grenzwert pro Kalenderjahr maximal 35 Mal durchbrochen werden, laut österreichischem Recht gar nur 25 Mal. Werte, von denen der südliche Teil des Landes meilenweit entfernt liegt.
Umweltl-LR Wegscheider

    "Unser Plan B wird noch im März präsentiert"

Faktum ist: So belastet wie derzeit war die Luft seit Jahren nicht mehr. Nur im Jahr 2006 lagen die Feinstaub-Werte noch höher als heuer. In diesem Jahr hielt die Messstation Don Bosco am 22. Februar bei 41 Überschreitungen.

Entspannung brachte am Wochenende der Föhneinbruch. Die einsetzende Südwestströmung durchlüftet seither das Grazer Becken und ließ die Feinstaubwerte auf rund 20 Mikrogramm absinken. Doch in den kommenden Tagen soll sich der Wind laut Zentralanstalt für Meteorologie (Zamg) wieder abschwächen. "In der Nacht und vormittags kann sich dann wieder eine Inversionswetterlage bilden", sagt der Meteorologe Hannes Rieder.

Je länger aber die derzeitige Wärmephase anhält, desto besser. Denn mitverantwortlich für die ungünstige Feinstaublage ist die konstante Schneedecke. Sie lässt die Luft nachts rasch abkühlen. Tags darauf bleibt der Kaltluftsee im Grazer Becken stehen, der Wind bläst darüber hinweg. "Ist die Schneedecke einmal geschmolzen, wird sich die Lage wieder entspannen", sagt Rieder.

Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) verhandelt indes weiter mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), Allerdings: Die für Graz geplante Umweltzone mit schrittweisen Fahrverboten für ältere Dieselautos rückt dabei immer mehr in den Hintergrund. Solange die Novelle des Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) mit den nötigen Zusatzverordnungen in Wien nicht beschlossen sei, gebe es in Sachen Umweltzone kein Weiterkommen mehr, so Wegscheider (siehe Interview rechts).


Neues Maßnahmenpaket

Stattdessen arbeitet das Land gemeinsam mit der Stadt Graz an einem neuen Maßnahmenpaket in Sachen Feinstaub, das im März präsentiert werden soll. Details will Wegscheider noch nicht verraten. Eine mögliche Fernwärme-Anschlusspflicht für Graz möchte er weder dementieren noch bestätigen.

Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2299014/so-viel-staub-gab-seit-jahren-nicht.story)


Was wohl als nächster Schwachsinn präsentiert wird? ::)
Titel: Zum Fasching etwas Feinstaub
Beitrag von: amadeus am März 03, 2011, 12:48:31
Feinstaub: Umweltökonom schlägt Absaugung über Kanalsystem vor

Smogglocke über Graz soll über das Kanalsystem abgesaugt und dort mittels Sprühnebel gereinigt werden. Luftgüte-Experten reagieren: "Dieser Plan ist vollkommen illusorisch und nicht nachvollziehbar."

Mit einer Idee, wie man dem Feinstaubproblem in Graz beikommen könnte, lässt der Umweltökonom Franz Prettenthaler aufhorchen: Er schlägt vor, die Smogglocke über Graz über das Kanalsystem abzusaugen und dort mittels Sprühnebels zu reinigen. Als ebenso spektakuläre Alternative empfiehlt er, die Blechdächer unter Stromspannung zu setzen und so die Feinstaubpartikel abzuscheiden.
Reduktion des Feinstaubs

Prettenthaler, der Leiter der Forschungsgruppe Regionalpolitik, Risiko- und Ressourcenökonomik beim Joanneum Research ist, hatte 2010 in einer Studie für die Wirtschaftskammer herausgefunden, dass Umweltzonen hohe Kosten und wenig Nutzen bringen: Einer zu erwartenden Reduktion des Feinstaubs PM10 von 1,26 Prozent stünden 1.500 verlorene Jobs, 430 Mio. Euro Umsatzrückgang und 63,5 Mio. Euro Bruttowertschöpfungsverlust gegenüber. In der Folge war die von Stadt und Land bereits paktierte Einführung einer Umweltzone mit Fahrverboten für alte Diesel-Kfz vom neuen FPÖ-Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann verworfen worden.

Die Absaug-Idee äußerte der Wissenschafter, der nach eigenen Angaben auch das "Transferkonto" erfunden hat, zunächst in einer Diskussion im ORF Steiermark Radio am vergangenen Montag. Dabei lieferte er auch erste Berechnungen: Für die Energie, die man benötigen würde, um die Luft abzusaugen, würden Stromkosten von 150.000 Euro anfallen.

Auf Anfrage betonte der Wissenschafter, dass er keine fertige Machbarkeitsstudie in der Schublade habe, aber die Erstellung einer solchen fordere: "Ich will den Stillstand in der Feinstaubpolitik durch neue Ideen anreichern und die in der Vergangenheit erfolgte Engführung aufbrechen". Seine "Abschätzung" habe er auf Basis der Leistung herkömmlicher Industrieventilatoren erstellt. Diese sollten etwa 48 Stunden benötigen, um die 15 bis 30 Kubikkilometer Luft aus der Inversionsglocke über Graz abzusauen. Seinen Vorstellungen nach sollte die Luft dann im Kanalsystem mittels Sprühnebels gereinigt werden. Investitionskosten seien in der Abschätzung nicht mitgerechnet.

Abgesehen von der alternativen technischen Lösung, dem Feinstaub über Abscheidung mit Hilfe von Elektrizität auf Blechdächern zu Leibe zu rücken, hat Prettenthaler aber auch profane Lösungsvorschläge in petto: "Die effizienteste Maßnahme im Verkehrsbereich wäre sicher die Einführung eines Jobtickets." Wenig hält man von Prettenthalers Absaug- und Filterinnovationen im Referat Luftgüteüberwachung des Landes: "Vollkommen illusorisch", "unausgegoren" und "nicht nachvollziehbar", fasste Andreas Schopper zusammen. Seine Vermutung: "Eher ein Beitrag zum Fasching."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2689978/feinstaub-umweltoekonom-schlaegt-absaugung-ueber-kanalsystem-vor.story (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2689978/feinstaub-umweltoekonom-schlaegt-absaugung-ueber-kanalsystem-vor.story)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am März 03, 2011, 13:29:41
Zitat
: Für die Energie, die man benötigen würde, um die Luft abzusaugen, würden Stromkosten von 150.000 Euro anfallen.


Pro Tag? Woche? Monat? Zwetschke? Feinstaubpartikel?

Ein bisserl schwammig, der Artikel.

lg
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am März 03, 2011, 17:42:16
Zitat
Ein bisserl schwammig, der Artikel.


Naja, steht ja eh oben: Eher ein Beitrag zum Fasching.

Ich hoff nur der Kurzmann liest den Artikel nicht, sonst kommt er noch auf Ideen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am März 03, 2011, 18:30:50

Ich hoff nur der Kurzmann liest den Artikel nicht, sonst kommt er noch auf Ideen.

Ich bin sicher kein Fan von Kurzmann, aber ich hoffe umgekehrt auch dass die Grünen endlich mal die Artikel zu den Umweltzonen in Deutschland lesen...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am März 03, 2011, 19:30:29

Zitat
Ich bin sicher kein Fan von Kurzmann, aber ich hoffe umgekehrt auch dass die Grünen endlich mal die Artikel zu den Umweltzonen in Deutschland lesen...


Naja, dazu gibt's verschiedene Meinungen. Tatsache ist aber, dass bei uns wenn überhaupt nur eine minikleine Umweltzone mit Unmengen Ausnahmen kommt, die ganz sicher gar nichts bringt. Über Deutschland hab ich letztens folgendes gesehen:

Im Umweltbundesamt hält man das Einführen von Umweltzonen nicht automatisch für die beste Lösung. Schneider relativiert das oft zitierte Vorbild Berlin. Berlins Erfolg sei die Ausnahme und darauf zurückzuführen, dass die Umweltzone relativ groß ist. Sie umfasst ein Gebiet mit 1 Million Einwohner (entspricht fast ganz Wien) und gilt für den privaten wie gewerblichen Verkehr. In kleinen Umweltzonen habe man dagegen gegenteilige Erfahrungen mit sehr geringen Erfolgen gemacht.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am März 03, 2011, 20:24:40
Zitat
Sie umfasst ein Gebiet mit 1 Million Einwohner (entspricht fast ganz Wien)


Also zwischen 1 und 1,7 Mio. ist dann doch ein "geringer" Unterschied zu erkennen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 04, 2011, 09:03:49
All diese Diskussionen hatten wir schon. Nach dem Motto "eigentlich miaßat wos gschehn" macht keiner was. Und bevor nichts geschieht, sollten die Umweltzonen her, sollte der IG-L Hunderter konsequent überwacht werden, sollten Fahrverbote ausgesprochen werden. Nur nichtstun ist Schei (ups) Mist.
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: railjet16er am März 04, 2011, 11:48:05
Passend zum Feinstaub, war gestern in "Heute in Österreich" ein kurzer Beitrag:

in etlichen Straßenzügen in Wien wurden in der vergangenen Woche die zulässigen Werte deutlich überschritten.

U.a. in der Taborstraße, wo neben dem starken Autoverkehr auch die Straßenbahnlinie 2 fährt - hier war die höchste gemessene Feinstaubkonzentration, und das in unmittelbarer Nähe eines Krankenhauses (d. barmherzigen Brüder) .....

In Wien hofft man ja jetzt, mit einer Parkpickerlorgie am Stadtrand die bösen Pendler aus NÖ, die dafür schuldig gemacht werden, zu vertreiben. Faktum ist aber, es sind die Wiener selbst, die ihre Luft verpesten, indem sie mit dem Auto fahren - und das tuen die meisten Wiener wiederrum auch nur, weil die Öffis in Wien zu wünschen übriglassen ....
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am März 04, 2011, 15:52:46
@HP: ich beneide dich um dein Gottvertrauen (um es positiv zu formulieren).

Was ich nicht versteh:

Zitat
Ich glaube nicht, dass das irgend etwas ändern wird. In meiner Schulzeit (Hauptschule/Beginn HAK) hatten wir den sauren Regen. Er ist heute Geschichte. Dann kam, vor allem im Grazer Raum, der Smog, der ist ja auch nimmer da (warum auch immer) Heute ist es der Feinstaub, wobei man den sicher nicht so leicht wegbringen wird, wie den sauren Regen.


Was soll das bedeuten? Dass eh alles wurscht ist? Dass eh alles von selber gut wird? Gegen sauren Regen, gegen Smog hat es auch massive Kämpfe gegeben, genau das gleiche "aber wie soll die Wirtschaft das aushalten usw.usf", das jetzt in Sachen Feinstaub vorgebracht wird - was willst du damit beweisen? Dass sich eh alles von selbst erledigt? Ich glaub genau das Gegenteil: Saurer Regen und Smog sind nicht einfach so weg, sondern weil viel dagegen getan wurde. Jetzt gilt es was gegen den Feinstaub zu tun. Danach wird auch nicht alles super, und nicht alle Probleme werden gelöst sein. Aber das ist doch bitte kein Grund, um einfach die Hände in den Schoß zu legen, oder?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 04, 2011, 16:10:02
Du, HP, hast noch a bisserl was vergessen: Flieger und vorallem die Schiffe.
Und du wirst doch auch konsequent Einkaufen und Essen: mit dem Fahrrad zum Markt fahren, Aufpassen, daß dich kein Bauer bescheißt, Kochen - aber womit. Mac Donalds ist sowieso verboten. Trinken: mit dem Fahrrad nach Puntigam oder Stainz, je nach Vorliebe.
Viel Spaß!
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Gleisnagel am März 04, 2011, 18:54:42
So lange man es sich leisten kann "Sylvesterfeuerwerke" abzubrennen und diese auch noch offiziel genehmigt - kann es mit der Feinstaubbelastung nicht so kritisch sein.
Ich weiß, daß ist ja nur einmal im Jahr aber diesen Unsinn könnte man ja auch abstellen - irgendwo muß ja begonnen werden (Provokant gesagt !)
Aber damit würde man ja das "menschenrecht(un)freundliche" China treffen !

MfG.   ---   Gleisnagel
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am März 04, 2011, 19:51:38
Beim Sylvesterfeuerwerk kann die Politik gar nichts richtig machen: bleibt's erlaubt, regen sich die Leute von wegen Feinstaub auf, wird's verboten, wird von Vebotsstaat und Genussfeindlichkeit gelabert.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 04, 2011, 20:00:55
Lieber Gleisnagel, das wissen wir doch: erst kommt das Fressen, dann die Moral (zit. B. Brecht)
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Buchstabensalat am März 05, 2011, 13:31:35

Nicht wirklich. Über die unnötigen Allflüge brauch ma glaub ich ned reden.


Definitv! Wer braucht schon GPS, Wettervorhersage,  Sat-Fernsehen, Computertomographie...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 05, 2011, 15:47:41

Definitv! Wer braucht schon GPS, Wettervorhersage,  Sat-Fernsehen, Computertomographie...


Schon, das ist dein erster Beitrag, aber was haben Allflüge mit CT, MR usw. zu tun?
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 05, 2011, 16:42:27
Hallo und Willkommen im Forum!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Buchstabensalat am März 05, 2011, 17:15:30

Schon, das ist dein erster Beitrag, aber was haben Allflüge mit CT, MR usw. zu tun?


Hallo!
Die NASA hat wesentlich zu dessen Entwicklung beigetragen (http://www.sti.nasa.gov/tto/spinfaq.htm#spinfaq9).
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am März 05, 2011, 20:14:04

Und bevor nichts geschieht, sollten die Umweltzonen her

Aber ja, natürlich!  :one:

Und dann:

- Freie Fahrt für reiche Bürger  8)
- weg mit den stinkenden 3 Jahre alten Kleinwagen, her mit den supersauberen spritfressenden 2 to schweren Euro 5 SUVs  8)
- ab in dei Arbeitslosigkeit mit dem schichtarbeitenden Pöbel, der aufs Auto angewiesen ist und sich keinen Neuwagen leisten kann  8)
- ab in den Kamin mit dem vor 3 Jahren in ein Auto invstierten Kleingeld, die 500,-- Euro Autokäufer aus Ungarn lauern schon  8)
- weg mit den investitionswilligen Betrieben aus Graz, die suchen sich gerne eine Gegend, wo ihre Kunden und Mitarbeiter ohne Graz-Spezial-Umweltzonenpickerl zufahren können.  8)
- weg mit den Autotouristen aus Graz, die zu blöd sind, sich irgendwo in der Pampa im Ausland für ihr Auto die gnadenreiche Gewährung eines Graz-only-Umweltzonenpickerls zu organisieren!  8)
- weg mit den Einkaufstouristen aus Slowenien und Ungarn, sollen sie doch in die SCS nach Seiersberg fahren  8)

Man sieht: Nur Vorteile!   

(für die Neuwagenindustrie  :P)

Ach ja: Fast hätte ichs vergessen! 0,8% Feinstaub weniger gibts auch dank der Umweltzonen!

Also: Hauptsache wir tun was  :ätsch:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 06, 2011, 10:32:46

0,8% Feinstaub weniger gibts auch dank der Umweltzonen!
Also: Hauptsache wir tun was


Sagt der ADAC. Und der hat immer Recht. Und keineswegs soll eine hektische Alibi Aktion beginnen, ich meine nur, daß schon lange genug herumgedacht wurde. Und das angesichts der horrenden Werte tatsächlich etwas gemacht werden muß. Ich kann mich auch garnicht erinnern, in Berlin nur Reiche, nur SUVs, nur Arbeitslose, keine Touristen, keine Einkaufstempel gesehen zu haben.
LG!Christian
(Das "Ätsch" ist eigentlich nur blöd, laß es doch bleiben)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: railjet16er am März 06, 2011, 13:02:17

So lange man es sich leisten kann "Sylvesterfeuerwerke" abzubrennen und diese auch noch offiziel genehmigt - kann es mit der Feinstaubbelastung nicht so kritisch sein.
Ich weiß, daß ist ja nur einmal im Jahr aber diesen Unsinn könnte man ja auch abstellen - irgendwo muß ja begonnen werden (Provokant gesagt !)
Aber damit würde man ja das "menschenrecht(un)freundliche" China treffen !


Es geht dabei eigentlich nicht um China. Das Feuerwerk wurde zwar in China erfunden, ist aber heute eigentlich weltweite Tradition, um das neue Jahr einzuläuten.
In Sydney, in New York, in London, und auch in Wien und Graz werden Feuerwerke gemacht...... die mitunter aber auch schön zum Anschauen sind.

Dass sie aber nicht gut für die Umwelt sind (Schwefelbelastung, Feinstaub, ...) steht nicht zur Diskussion.

Nur wie gesagt, stell dir einen Jahreswechsel ohne Feuerwerk vor, da fehlt einfach was.


Während bei Autos - wenn man die etwas einschränkt - das stört nur die Autofahrer, und auch da nur die unbelehrbaren.......
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am März 06, 2011, 16:39:00
@fcw0810

Der  :ätsch: steht ganz bewusst da. Er symbolisiert die Dummheit derjenigen Politiker, die etwas fordern, wovon sie null Ahnung haben.

Denken wir doch einmal ganz logisch: Seit wann gibt es den Feinstaub?
Ich behaupte, es gibt ihn schon sehr sehr lange.

Früher hat man nahezu ausschließlich mit Kohle oder Holz geheizt, und da waren die Werte sicher enorm hoch.
Und niemand hat ihn gemessen. Das ist schade, dann hätten wir heute bessere Vergleichswerte.

Ich behaupte einmal, dass durch den technischen Fortschritt beim Heizen der Feinstaub seit den 50er Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist.
Das ist auch gut so, denn sicherlich ist er der Gesundheit nicht förderlich.

Vor ein paar Jahren, als die bodennahe-Ozon-Hysterie aktuell war (da hat es sogar Ausgehwarnungen gegeben!) und medial uninteressant geworden ist (aber nicht, weil es kein bodennahes Ozon mehr gibt!), hat man den Feinstaub hervorgezaubert, teure Messstationen installiert, ein Heer von Beamten überwacht und kontrolliert, Parteien können endlich wieder was Neues fordern, sich bezüglich Umwelt profilieren, die Autolobby hat Lunte gerochen und den Autoverkehr ins Rampenlicht gerückt, um - natürlich - ihren Neuwagenabsatz anzukurbeln.

In der BRD hat die Autolobby bekanntlich großen Einfluss auf die Politik und so war es ihr ein Leichtes, die autoverkaufsfördernden Umweltzonen einzuführen und auch noch den Steuerzahler in Form der Verschrottungsprämie zur Kasse zu bitten.

Dass die Zonen nicht viel nützen werden, war der Autolobby wohl klar, und sollte einem logisch denkeneden Menschen auch nachvollziehbar sein:

- alte Autos fahren nicht viel, sonst wären sie schon lange im Schrott -> deshalb bringt ein Ersatz kaum Feinstaubersparnis.
- alte Autos haben of bessere Abgaswerte als es die Norm ihrer Zeit vorschreibt - bloß Umtypisieren auf neue Normen gemäß gemessenem Feinstaubausstoß geht nicht und ist natürlich nicht vorgesehen! Dementsprechend bringt eine Ablöse dieser Fahrzeug viel weniger Effekt als die Berechnungen mit dem möglichen Maximalausstoß.
- neue Autos haben die superniedrigen Euro 5 Werte auch nur auf dem Prüfstand. Im normalen Fahrzyklus mit Kaltstart, Kurzstrecke, Motorenverschleiß etc. sieht die Sache ein wenig anders aus.

Äußerst geschickt hat es die Autolobby verstanden, trotz Feinstaubhysterie ihre fetten 2to SUVs unter den 'sauberen' Fahrzeugen unterzubringen, indem sie Fahrzeuggewicht, dadurch verursachter Reifen- und Fahrbahnverschleiß, und vor allem die immens große Staubverwirbelung  durch die größere Bodenfläche des Fahrzeuges und Breitreifen nie zum Thema hat werden lassen.
Und ja: die LKW-lobby hat es auch verstanden, ihre Fahrzeuge gänzlich aus der Feinstaubdebatte rauszuhalten, wohl wissend, dass ein Ersatz der LKWs gegen neue, feinstaubärmere Typen infolge der Wirtschaftskrise und der durch den Wettbewerb leistungsschwachen Frächter nicht möglich ist.
Die Luftfahrt war auch nie ein Feinstaubthema, die Baumaschinenindustrie wittert ein wenig Morgenluft, und das wars dann.

Wer bleibt über: Natürlich der private Nutzer, dem kann man das Geld für Neuwagenkäufe mit Umweltzonen perfekt aus der Tasche ziehen!

Und ja: Sogar das Bestandsrecht kann man dem privaten Nutzer wegnehmen, nämlich die Benutzung seines in gutem Glauben erworbenen Fahrzeuges einfach verbieten! So etwas war bisher eigentlich undenkbar, und bei konsequenter Handhabung würde wohl auch keine Hochflurtramway mehr fahren dürfen und Gasthäuser ohne Behindertentoiletten müssten schließen usw.
 
Genau diese Durchsichtigkeit der im Hintergrund agierenden Autolobby, die geringe Feinstaubreduktion, und die soziale Unverträglichkeit (=quasi Enteignung) gegenüber den wenigerverdienenden Schichten zeichnet die Umweltzonen aus.

Und genau deshalb ist die Forderung nach diesen Zonen eine Provokation, nichts anderes an ein  :ätsch: gegen die betroffenen Bürger, die sich eben keinen Neuwagen leisten können oder wollen und für die ein Umstieg auf ÖV schlicht und ergreifend aus Zeit- oder Ortsgründen nicht möglich ist.

Zitat
kann mich auch garnicht erinnern, in Berlin nur Reiche, nur SUVs, nur Arbeitslose, keine Touristen, keine Einkaufstempel gesehen zu haben.
Ich nehme doch an, dass dir die Verhältnisse in Berlin geläufig sind: Erstens ist die Zone überschaubar, zweitens ist der ÖV im zentralen Berlin gut ausgebaut, z.B. Nachtbusse täglich, drittens ist der Dieselanteil in der BRD wesentlich geringer als hier, und Kleinautos in der BRD sind hauptsächlich Benziner. Somit gibts auch - im Gegensatz zu uns - ein respektables Angebot an gebrauchten Benzinern, und das zu einem wesentlich niedrigerem Preisniveau als hierzulande.
Und wieviel Betriebe in Berlin zugesperrt haben, weil sie ihre Montagefahrzeuge nicht austauschen konnten, wieviele ihren Job aufgeben mussten, weil sie nicht mehr zur Arbeit kommen, danach kräht kein Hahn und die Politker werden sich hüten, negative wirtschaftliche Effekte kundzutun, war halt die Wirtschaftrskrise, die die Zahlen verschlechtert hat.  ::)

In Graz ist das anders: Eine Umweltzone im Feinstaubgebiet (also wo etwa der Lufthunderter gilt) betrifft nicht nur das zentrale Graz, sondern eigentlich alle Gebiete, wo sich das umliegende Wirtschaftsleben abspielt.  Und da sind die kolportierten Zahlen des Verlustes der Wirtschaftsleistung + Arbeitsplätze nicht unglaubwürdig.  Und genau so eine große Zone fordern ja die Grünen und ihre Mitläufer.

Zitat
Sagt der ADAC. Und der hat immer Recht.

Blödsinn:

Das kann man selbst herleiten:

Hier sind die Luftgütewerte des heutigen Tages von der Landesregierungshomepage:  

Graz Stadt: 81 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 162% des Grenzwertes
Graz Verkehrsnah: 81 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 162% des Grenzwertes
Graz-Umgebung: 53 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 106% des Grenzwertes
Weststeiermark: 84 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 168% des Grenzwertes
Oststeiermark: 68 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 135% des Grenzwertes
Raum Aichfeld: 42 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 85% des Grenzwertes
Raum Leoben: 41 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 83% des Grenzwertes
Bruck und Mürztal: 42 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 83% des Grenzwertes
Ennstal: 41 μg/m³ Feinstaub PM10, das sind 82% des Grenzwertes

Was fällt auf:

Graz Stadt hat 162% Grenzwert, Weststeiermark aber 168% und Oststeiermark 135%

Wieviel Verkehr gibts in Graz und wieviel Verkehr in Köflach, oder in Deutschlandsberg oder in Feldbach?

Für mich ist sonnenklar, dass das Verkehrsaufkommen (an Kilometern Autoverkehr) in Graz ungleich höher sein muss als in so bescheidenen Ortschaften wie Köflach oder Deutschlandsberg. Also muss wohl der Verkehr nicht die Hauptursache für den Feinstaub sein - auch wenn das Politiker ungern sehen.

Woher wird der Staub wohl kommen? Na von den Heizungen natürlich, was sonst. Und warum ist er dann in Orten wir Köflach, Deutschlandsberg etc. so hoch? Wegen den geförderten Biomasseheizungen natürlich, denn diese Heizungen sind das Einzige, wo diese Orte eine höhere Anzahl aufzuweisen haben als Graz (dank Fernwärme und Gasheizungen). Und ja, das kann man auch riechen und sehen, wenn man in diese Orte fährt, ein User hats oben auch beschrieben.

Fazit: Wenn man den Feinstaub kurzfristig vernünftig senken will, dann muss man bei den Heizungen anfangen. Und nirgends anders.

Aber: Da hat die Agrarlobby was dagegen und die Biomasselobby auch. Und schließlich fördert die Landesregierung auch noch diese Feinstaubschleuderheizungen. Und wieder ein  :ätsch: von den Politikern für den feinstaubgeplagten Bürger!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Deadlocked am April 30, 2011, 09:24:32
Neue Heizungen und Stauverbot sollen Umweltzone ersetzen

Land testet Luftreinhalteprogramm in Brüssel. FPÖ-Umweltlandesrat Kurzmann forciert Fernwärme und will Graz grüne Welle verordnen.

Die Zeit drängt. Anfang Mai pilgern Landesbeamte nach Brüssel, um zu erklären, warum die Steirer keine Umweltzone einführen. Aber das richtige Rezept gegen die Feinstaubbelastung haben. Sonst leiert die EU im Juni das Vertragsverletzungsverfahren wieder an. Der Grünen Mark blühen dann saftige Strafzahlungen wegen der anhaltend schlechten Luft. Entsprechend groß ist der Druck auf Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) und sein angekündigtes Luftreinhalteprogramm. Jetzt sickerten Details durch.

Sauber heizen. Eine Fernwärmeoffensive haben der Landesrat (in steirischen Luftsanierungsgebieten), aber auch Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker (in Graz) fix eingeplant. Der Umstieg wird gefördert und das Netz ausgebaut. Die Anschlusspflicht (bei Neubauten) dürfte kommen, ebenso das Aus für veraltete Heizanlagen (mit Übergangsfristen). An Feinstaubtagen soll verboten werden, alte Kessel dazuzuschalten.

Saubere Fahrzeuge. Alte Laster und Baumaschinen will das Land aus dem Verkehr ziehen. Entweder, es werden Filter eingebaut, oder Neufahrzeuge angekauft - vom Umweltressort gefördert. Landesmittel gibt es obendrein für neue Busse der Graz Linien. Noch nicht fix: Standplatznachteile für veraltete (Diesel-)Taxis in der Grazer Innenstadt.

Weniger Stau(b). Auf Baustellen muss künftig mehr gespritzt werden. Häufiger gewaschen werden die Landesstraßen. Für jene im Grazer Stadtgebiet bereitet man eine "emissionsoptimierte Ampelschaltung" vor. Eine Art Stauverbot mit Vorrang für Autos auf den Hauptverkehrsrouten.

Details will Landesrat Kurzmann "zuerst der Regierung vorstellen". Dann der EU. Er gehe jedenfalls davon aus, Brüssel überzeugen zu können.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2732562/neue-heizungen-stauverbot-sollen-umweltzone-ersetzen.story

Wargh - 0 Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr, stattdessen Vorrang für den Individualverkehr. Das versaut alle anderen guten Ansätze  :boese:

Auch wenn der Verkehr jetzt nicht die Hauptursache für den Feinstaub ist, der Individualverkehr hat genug andere Nachteile. Baut endlich die Straßen zurück und den ÖV aus, saftige Stellplatzabgabe für Einkaufszentren außerhalb der Ortszentren, keine Genehmigung für weitere Industriebauten in der Pampa und Einkaufszentren usw.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am April 30, 2011, 09:58:37
Es ist echt unglaublich. Dass die blauen Populisten nichts gegen den Autoverkehr machen, war eh klar. Aber dass der Feinstaub als Vorwand genommen wird, um den Autoverkehr gegenüber anderen (umweltfreundlicheren) Verkehrsarten zu BEVORZUGEN ist ganz einfach zum Kotzen unerträglich.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am Mai 01, 2011, 09:45:48
Das wird ein Desaster der Sonderklasse vor der EU. Schade um mein Steuergeld. Könnte man den Idioten in der Landesregierung nicht per Organhaftung persönlich belangen?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: TW 581 am Mai 01, 2011, 13:32:53
Zitat
Wargh - 0 Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr, stattdessen Vorrang für den Individualverkehr. Das versaut alle anderen guten Ansätze  Böse


Österreich ist ein Autofahrerland und das sieht man im ganzen Land! Für Autobahnen, Schnellstraßen, Umfahrungen usw. ist Geld genug da und da ist einfach das falsche Signal!

Ich bin gegen Umweltzonen, denn diese würde nur einen Effekt bringen, dass die Autohändler und die Autoindustrie eine Vielzahl von neuen Aufträgen bekommen, denn wer verzichtet schon gern auf das eigene Auto?  :P

Zitat
. Aber dass der Feinstaub als Vorwand genommen wird, um den Autoverkehr gegenüber anderen (umweltfreundlicheren) Verkehrsarten zu BEVORZUGEN ist ganz einfach zum Kotzen unerträglich.


Was machen Österreich genau dagegen, NICHTS!!!!!! Man fördert sogar das Autofahren, die Bahn wird doch immer schlechter, denn jedes Jahr werden auf etlichen Nebenbahnen der Personenverkehr eingestellt.

Zitat
Sauber heizen. Eine Fernwärmeoffensive haben der Landesrat (in steirischen Luftsanierungsgebieten), aber auch Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker (in Graz) fix eingeplant. Der Umstieg wird gefördert und das Netz ausgebaut. Die Anschlusspflicht (bei Neubauten) dürfte kommen, ebenso das Aus für veraltete Heizanlagen (mit Übergangsfristen). An Feinstaubtagen soll verboten werden, alte Kessel dazuzuschalten.


Das ist eine gute Idee, diese sollte man auch nachgehen, denn nicht den ganzen Feinstaub produziert der Autoverkehr.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: newsflash am Mai 09, 2011, 08:36:19

Es ist echt unglaublich. Dass die blauen Populisten nichts gegen den Autoverkehr machen, war eh klar. Aber dass der Feinstaub als Vorwand genommen wird, um den Autoverkehr gegenüber anderen (umweltfreundlicheren) Verkehrsarten zu BEVORZUGEN ist ganz einfach zum Kotzen unerträglich.


Was hat denn die grüne Welle mit anderen Verkehrsarten zu tun? Die grüne Welle funktioniert überall, außer in Graz! Sogar in Leoben kann man die B116 ohne ständig bei Rot stehen zu bleiben durchfahren.

Dort wo die Straßenbahn fährt hat diese bei den Ampeln sowieso Vorrang, das wird auch die FPÖ nicht ändern. Ebenso bei den Busen, die sogar von der Optimierung profitieren dürften.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am Mai 09, 2011, 10:40:19
Na selbstverständlich hat die grüne Welle was mit anderen Verkehrsarten zu tun - was denn sonst?

Und die FPÖ schlägt sehr wohl immer und immer wieder vor dem öffentlichen Verkehr den Vorrang zu nehmen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 09, 2011, 13:40:44

Ebenso bei den Busen, die sogar von der Optimierung profitieren dürften.


Des miaßast a bissl erklärn !
LG!Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am Mai 09, 2011, 14:33:52


Ebenso bei den Busen, die sogar von der Optimierung profitieren dürften.


Des miaßast a bissl erklärn !
LG!Christian


Busenoptimierung klingt irgendwie nach plastischer Chirurgie. Entsteht da auch Feinstaub?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: newsflash am Juni 18, 2011, 20:11:24



Ebenso bei den Busen, die sogar von der Optimierung profitieren dürften.


Des miaßast a bissl erklärn !
LG!Christian


Busenoptimierung klingt irgendwie nach plastischer Chirurgie. Entsteht da auch Feinstaub?


Gefährlich ist nur wenn zuviel am Busen optimiert wird und die Autofahrer vor lauter Staunen die roten Ampeln der roten Welle übersehen...  :o
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Juni 19, 2011, 19:40:31

Zitat
Gefährlich ist nur wenn zuviel am Busen optimiert wird

Etwa im Auto? ;D ;D

Busen - Bussen
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Walter4041 am Juni 19, 2011, 22:24:47

... vor lauter Staunen die roten Ampeln der roten Welle übersehen...  :o


Rotlichtmilieu?  8)
Titel: Feinstaub: Nun drohen härtere EU-Vorgaben
Beitrag von: Michael am November 12, 2011, 15:38:17

Feinstaub: Nun drohen härtere EU-Vorgaben

Brüssel könnte ab 2012 die Feinstaub-Auflagen weiter verschärfen. Die Steiermark versucht mit elf weiteren Regionen, noch strengere Vorgaben abzuwenden.


Der Steiermark käme der Schritt der EU-Kommission alles andere als gelegen. Seit Jahren kämpft das Land mit massiven Überschreitungen der europaweit vorgegebenen Feinstaub-Grenzwerte, sogar Strafzahlungen stehen im Raum. Jetzt droht weiteres Ungemach: Brüssel arbeitet an einer Novelle zur Luftreinhalterichtlinie. Soll heißen, die zulässigen Grenzwerte und Überschreitungstage werden im kommenden Jahr überarbeitet und neu geregelt - und viele Anzeichen deuten darauf hin, dass die Kommission die Spielregeln weiter verschärfen will.

Ein Szenario, das die Steiermark im Gleichschritt mit elf anderen feinstaubgeplagten EU-Regionen abwenden will. Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) unterzeichnete in Brüssel mit Vertretern aus London, Katalonien, Hessen, Piemont und anderen Regionen eine Erklärung, die von EU-Umweltkommissar Janez Potocnik praxisnähere Vorgaben bei der Luftreinhaltung verlangt. "Die EU muss die meteorologischen und geografischen Sondersituationen wie in der Steiermark berücksichtigen", fordert Kurzmann.


Hohe Rechnung

Tut sie das nicht, könnten auf die Steiermark noch höhere Strafzahlungen zurollen. Niedrigere Grenzwerte würden tendenziell zu noch mehr Überschreitungstagen führen. Im Falle einer Verurteilung würde tageweise abgerechnet - und jeder einzelne Überschreitungstag über der festgelegten Höchstmenge kann bis zu 162.000 Euro kosten.

Von seinem neu geschnürten Feinstaub-Paket, das ab Mitte Dezember schrittweise in Kraft treten soll, erhofft Kurzmann, zumindest Strafen für die vergangenen Jahre abwenden zu können. Die politischen Signale dafür seien positiv, heißt es in Brüssel. Nach Berechnungen des Landes bringe allein das Zweitheizungsverbot acht bis zehn Überschreitungstage weniger. Das gesamte Paket mit Kesseltauschaktionen, saubereren Lkw und anderen Regelungen soll eine Entlastung von rund 25 Tonnen Staub jährlich bewirken. Zum Vergleich: Die abgesagte Umweltzone hätte rund die Hälfte eingespart.

Dass die Grenzwerte nun eingehalten werden, könne er aber auch mit diesem Paket nicht garantieren, sagt Kurzmann. Eine solche Zusage hatte die EU aber verlangt, um auf eine Verurteilung aufgrund der Überschreitungen der vergangenen Jahre zu verzichten. Eine Entscheidung soll noch im Dezember fallen.

Mit den anderen elf EU-Regionen will die Steiermark künftig Ideen austauschen. Eine Umweltzone oder Citymaut, wie sie die meisten deutschen Regionen eingeführt haben, schließt der FP-Landesrat aber weiterhin aus.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/eu/2875239/feinstaub-nun-drohen-haertere-eu-vorgaben.story
Titel: Re: Feinstaub: Nun drohen härtere EU-Vorgaben
Beitrag von: 4010 am November 12, 2011, 15:46:31


"Die EU muss die meteorologischen und geografischen politischen Sondersituationen wie in der Steiermark berücksichtigen", fordert Kurzmann.
Titel: Re: Feinstaub: Nun drohen härtere EU-Vorgaben
Beitrag von: Torx am November 13, 2011, 14:11:37

"Die EU muss die meteorologischen und geografischen Sondersituationen wie in der Steiermark berücksichtigen"

Die Anschauung finde ich ja nicht falsch. Bestraft gehört nach objekitven Schadstoffausstößen. Das kann doch nicht sein, dass man andernorts ungestraft die 10-fache Menge an Schadstoffen in die Luft lassen kann nur weil man dort das Glück hat, dass sie der Wind besser verteilt.

Ein gerechtes System würde den tatsächlichen Schadstoffausstoß mit Strafe belegen wenn er einen gewissen Wert überschreitet und damit dann Lösungen in den benachteiligten Regionen fördern, in denen es trotz EU-unterdurchschnittlichen Schadstoffemissionen zu schlechten Luftwerten kommt.



"Die EU muss die meteorologischen und geografischen politischen Sondersituationen wie in der Steiermark berücksichtigen", fordert Kurzmann.

Was soll die politische Sondersituation in der Steiermark sein bitte?

Politische Sondersituation in der Steiermark: KPÖ im Landtag
Politische Sondersituation in der Tirol: Liste Dinkhauser im Landtag
Politische Sondersituation in der Kärnten: Der Landeshauptmann wird von einer Partei gestellt die sich regelmäßig umbenennt

Inwiefern das jetzt mit dem Feinstaub zu tun haben soll...
Titel: Re: Feinstaub: Nun drohen härtere EU-Vorgaben
Beitrag von: Ch. Wagner am November 13, 2011, 19:29:27

"Die EU muss die meteorologischen und geografischen politischen Sondersituationen wie in der Steiermark berücksichtigen", fordert Kurzmann.[/color]

Was soll die politische Sondersituation in der Steiermark sein bitte?
[/quote]

Daß der Herr Kurzmann Landesrat ist?

LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Deadlocked am November 13, 2011, 19:40:54
In der Sache waren die anderen Parteien ja auch höchst erfolgreich  ::)
Titel: Re: Feinstaub: Nun drohen härtere EU-Vorgaben
Beitrag von: Torx am November 13, 2011, 20:40:12
Zitat


Was soll die politische Sondersituation in der Steiermark sein bitte?

Daß der Herr Kurzmann Landesrat ist?

Und nochmal: Was bitte ist daran die Sondersituation?

In OÖ werden die Landesräte von Rot, Schwarz, Blau und Grün gestellt, in Niederösterreich und Kärnten gibt's schwarze, rote und blaue Landesräte.
Und da sind sicher nicht mehr oder weniger Blindgänger aller Couleur dabei.

Eine Sondersitation ist leider nicht mal mehr unsere Rechtssprechung (O-Ton des Richters: "Die Schwelle der Verhetzung ist nicht erreicht, ich würde auch den Vorsatz verneinen").   :-\ Situationen dieser Art hat man ja im Bund auch schon gehabt, wo sich dann eine Frau Prammer nicht traut den Herrn Graf zu entlassen.

Dennoch finde ich es komisch wenn die EU Regionen für ihre ungüstige Lage bestraft, während sich andere alles erlauben dürfen. Man wird doch EU-Regeln noch in Frage stellen dürfen, oder muss man das jetzt akzeptieren weil man sonst einer Meinung mit einem Herrn Kurzmann ist?
Titel: Feinstaub: Stadt Graz kritisiert Maßnahmen des Landes
Beitrag von: Michael am November 19, 2011, 11:52:24

Feinstaub: Stadt Graz kritisiert Maßnahmen des Landes

Die Stadtregierung beanstandet die Maßnahmen zur Feinstaub-Bekämpfung des Landes: In einer Stellungnahme zur Luftreinhalteverordnung hat der Stadtsenat am Freitag darin nur "einen bescheidenen Beitrag" gesehen.


Was Umwelt- und Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (F) da vorlege, entbehre jeder Ernsthaftigkeit und ignoriere die Sorge um die gesundheitlichen Auswirkungen, kritisierte Umweltreferentin Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (G) die Maßnahmen zur Feinstaub-Bekämpfung des Landes.

Die Maßnahmen etwa in der Förderung der Fernwärmeumstellung seien "nicht einmal der Tropfen auf den heißen Stein", kritisierte Rücker in einer Aussendung. Kurzfristig wirksame Maßnahmen seien keine in Sicht, der Bereich des motorisierten Verkehrs werde ausgespart: "Wenn Kurzmann nicht Umweltlandesrat wäre, hätten wir heuer bereits die Umweltzone - so wie in 170 europäischen Städten - erfolgreich umgesetzt und eine Reduktion von 20 Tonnen Feinstaub pro Jahr." Nach Rückers Berechnungen würden durch die geplanten Maßnahmen lediglich 2,6 von 312 Tonnen Feinstaub pro Jahr eingespart: "Eine Augenauswischerei und ohne politischen Willen, tatsächlich etwas zu verändern." Als eine grundsätzlich gute und effiziente Maßnahme bewertet Vizebürgermeisterin Rücker das Fahrverbot für Nutzfahrzeuge über 7,5 Tonnen, gestaffelt nach Euroklassen.


Fahrverbot für Nutzfahrzeuge über 7,5 t

Wie es zu der Kritik der Grazer Stadtregierung an Feinstaubmaßnahmen des Landes Steiermark ergänzend vom Umweltministerium hieß, sei die von Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (G) geforderte Kennzeichnungsverordnung nach dem Immissionsgesetz Luft für die Umsetzung der steiermärkischen Luftreinhalte-Verordnung 2011 nicht erforderlich. Die für das Fahrverbot für Nutzfahrzeuge über 7,5 t notwendigen Kontrollen könnten bereits jetzt mittels Zulassungsschein durchgeführt werden.

Das Immissionsgesetz Luft sei 2010 als "umfassender Werkzeugkasten" für die Bundesländer geschaffen, mit dem diese regional geeignete Maßnahmen setzen könnten, so die Sprecherin von Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) in einer Stellungnahme.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2880332/stadt-graz-kritisiert-feinstaubmassnahmen-des-landes.story
Titel: Re: Feinstaub: Stadt Graz kritisiert Maßnahmen des Landes
Beitrag von: Torx am November 19, 2011, 12:28:22

Feinstaub: Stadt Graz kritisiert Maßnahmen des Landes

Naja, eigentlich eine falsche Schlagzeile. Im Prinzip kritisiert die Frau Rücker die Maßnahmen des Herrn Kurzmann. Der Rest schaut zu und ist wahrscheinlich froh über den Schachzug sich mit diesem Thema nicht mehr die Hände dreckig machen zu müssen.

Zitat

Wenn Kurzmann nicht Umweltlandesrat wäre, hätten wir heuer bereits die Umweltzone - so wie in 170 europäischen Städten - erfolgreich umgesetzt und eine Reduktion von 20 Tonnen Feinstaub pro Jahr."

Wie lange wollen die noch an diesen Argumenten festhalten? Die Meldungen die man aus diesen Städten liest sind fast alle negativ, so bringen gut wie keine Verbesserungen und sind dafür sozial überhaupt nicht treffsicher. Ist ja ein Hohn, dass man mit einem 400 PS SUV in eine Umweltzone fahren darf. Im Prinzip sind diese Umeltzonen nur eine versteckte Subvention der Autoindustrie und das können ja die Grünen erst recht nicht wollen.
Zudem passt es nicht zum vereinten Europa, dass man sich dann in jeder Stadt erst wieder um ein eigenes Regelwerk kümmern muss um hineinfahren zu dürfen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am November 19, 2011, 17:55:49
Zitat
Zitat von: Michael am November 12, 2011, 15:38:17
"Die EU muss die meteorologischen und geografischen Sondersituationen wie in der Steiermark berücksichtigen"

Die Anschauung finde ich ja nicht falsch. Bestraft gehört nach objekitven Schadstoffausstößen. Das kann doch nicht sein, dass man andernorts ungestraft die 10-fache Menge an Schadstoffen in die Luft lassen kann nur weil man dort das Glück hat, dass sie der Wind besser verteilt.



Seh ich nicht so. In erster Linie geht es darum, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Und dazu müssen sich eben manche Städte mehr anstrengen als andere. Na und? So ist das eben. Man kann ja nicht achselzuckend sagen "werden die Grazer halt krank". Andere Städte müssen eben in anderen Bereichen mehr investieren, meinetwegen in Hochwasserschutz oder was auch immer. Dass sich Graz für alle Zeiten auf seine geographische Lage rausredet und Grenzwerte für gesundheitsbelastende Stoffe ignoriert kann jedenfalls nicht die Lösung sein.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 19, 2011, 23:59:38
Zitat

Seh ich nicht so. In erster Linie geht es darum, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Und dazu müssen sich eben manche Städte mehr anstrengen als andere. Na und? So ist das eben.

Das ist ja kein Widerspruch dazu, dass man diese Städte dann mit dem "Strafgeld" von denen unterstützt, die generell mehr Dreck machen, statt sie noch selbst mit Strafgeldern zu belegen.

Zudem ist dann auch die Frage was man unter "Anstrengung" versteht. Darunter würde ich jetzt verstehen, dass man Anreize für die Bevölkerung schafft, das Auto stehen zu lassen. Eine Umweltzone, die in den meisten Städten schon nichts gebracht hat, letzendlich von den Bürgern bezahlt wird, und noch dazu die Autoindustrie subventioniert ist keine Anstrengung sondern maximal Phantasielosigkeit.

Eine Sparschiene Österreich ist für mich zum Beispiel ein Anreiz lieber mit dem Zug nach Wien zufahren und wenn ich das Rad in der Tram mitnehmen könnte wäre das ein Anreiz den ÖV auch dort zu nutzen wo man von der Haltestelle einen längeren Weg zum Ziel hat, oder wo die Umstiegsverbindungen nicht ideal sind. Aber mit dauernden Verboten und Einschränkungen schafft man keinen besonderen Anreiz.

Zitat

Man kann ja nicht achselzuckend sagen "werden die Grazer halt krank".

Dazu habe ich eigentlich eine Frage: Ende der 80er kam es ein paar mal vor, dass man wegen Smog-Alarm schulfrei bekommen hat. Seitdem kann ich mich an keinen Fall mehr erinnern. Hat sich die Situation seitdem trotz der momentanen Situation gebessert, oder hat man das Problem einfach irgendwann zu ignorieren begonnen?

Zitat

Andere Städte müssen eben in anderen Bereichen mehr investieren, meinetwegen in Hochwasserschutz oder was auch immer.

Das ist ja nicht mit Umweltverschmutzung vergleichbar. Die gehört nämlich einfach überall möglichst unterbunden, egal ob den Dreck der Wind davon bläst oder die vergrabenen Batterien zunächst mal keinen stören. Und da seh ich nicht ganz ein wieso wer anders das straflos darf, nur weil's niemand merkt.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amadeus am November 20, 2011, 12:35:59

Dazu habe ich eigentlich eine Frage: Ende der 80er kam es ein paar mal vor, dass man wegen Smog-Alarm schulfrei bekommen hat. Seitdem kann ich mich an keinen Fall mehr erinnern. Hat sich die Situation seitdem trotz der momentanen Situation gebessert, oder hat man das Problem einfach irgendwann zu ignorieren begonnen?


Die Stickstoffdioxidbelastung führte 1988/89 zum Smog-Alarm.

http://www.ubz-stmk.at/luft1/kapitel3.htm (http://www.ubz-stmk.at/luft1/kapitel3.htm)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am November 30, 2011, 21:10:21

Dicke Luft, schlechte Luft

Was machen die steirischen Politiker gegen das Feinstaubproblem? Vizebürgermeisterin Lisa Rücker und Landesrat Kurzmann erklären, wie sie den Feinstaub loswerden wollen, der Straßenverkehr ist dabei ein umstrittenes Thema.

Quelle + Video -> Dicke Luft, schlechte Luft (http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/multimedia.do?action=showEntry_VideoDetail&project=462&id=179196)
Titel: Fahrverbote: Jeder will etwas anderes
Beitrag von: Michael am Dezember 08, 2011, 12:13:19

Fahrverbote: Jeder will etwas anderes

Bürgermeister Nagl und "Vize" Rücker auf einer Linie? Von wegen. In der jüngsten Feinstaub-Debatte gehen die Meinungen einmal mehr auseinander. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Alle Jahre wieder . . . bricht um diese Zeit über Graz eine Feinstaubdebatte herein. Die jüngste Diskussion wurde durch den "gemeinsamen" Aufschrei des Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) und Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) ausgelöst. Doch gehen ihre Forderungen in eine Richtung? Was würden tageweise Fahrverbote bringen? Hier die Antworten:

1. Was konkret wird nun von Rücker und Nagl gefordert? Antwort: Rücker und Nagl wollen tageweise Fahrverbote - im Detail aber zielt jeder in ganz andere Richtung: Während Nagl an Tagen mit Feinstaub-Alarm "nur" ältere Lkw und Pkw ausbremsen will, setzt sich Rücker für ein generelles Fahrverbot ein - etwa wechselweise für Autos mit geraden und ungeraden Kennzeichen.

2. Sollten sich Rücker und Nagl einigen, könnten sie dann nicht selbst ein Fahrverbot verhängen? Antwort: Nein. "Laut Immissionsschutzgesetz-Luft ist eindeutig das Land Steiermark zuständig", weiß Gerhard Semmelrock, Leiter der "Technischen Umweltkontrolle" beim Land. Und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FP) will eben von Fahrverboten nichts wissen.

3. Warum wehrt sich Kurzmann gegen Fahrverbote? Antwort: "Weil eine unsoziale Belastung der Bevölkerung, vor allem der Pendler, entstehen würde", so Kurzmann. Zudem würden Fahrverbote der Wirtschaft massiv schaden. Stattdessen setzt er auf die Maßnahmen des "Luftreinhalteprogramms" - darunter Mindeststandards für Taxis.

4. Würden tageweise Fahrverbote überhaupt etwas bringen? Antwort: Treffen sie bloß ältere "Diesel-Stinker", wäre die Mühe vergebens, meinen Experten - mittlerweile seien vergleichsweise nur noch wenige unterwegs. Doch auch ein generelles Fahrverbot sieht Gerhard Semmelrock skeptisch: "Das würde auch neue Benzinautos treffen. Und der logistische Aufwand, etwa die Aufstockung der öffentlichen Busse, wäre enorm." Rücker aber ist von der Wirkung überzeugt, "das sagen auch Fachleute".

5. Sollte nicht doch besser die gute, alte, aber nie realisierte "Umweltzone" zum Zug kommen? Antwort: Nein, ist man sich allerorts quasi einig: Eine "klassische" Umweltzone würde heute nichts mehr bringen. "Man könnte sie bloß adaptieren und neue Fahrverbote inkludieren, die etwa auch erst sechs Jahre alte Pkw treffen", meint Stefan Hausberger von der TU Graz. "Aber darüber sollte zuvor wohl die Bevölkerung abstimmen."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2894978/fahrverbote-jeder-will-etwas-anderes.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Dezember 08, 2011, 14:05:03
Na bitte, da sieht man dass die geforderten Umweltmaßnahmen auch nur Populismus fürs eigene Klientel sind und nicht wirklich viel bringen. Ausser man würde also wirklich alle Autos verbieten die älter als 6 Jahre sind - das ist dann aber wohl genau das, worüber sich die Autoindustrie am meisten freuen würde.

Generell würde ich das tageweise Fahrverbot (aber dann bitte wirklich für alle) vielleicht für den ein oder anderen als Anlass sehen auch öfter andere Verkehrsmittel in Betracht zu ziehen. Aber in der Praxis ist das wohl Wunschdenken und ausserdem sollte meiner Meinung nach ein Anreiz nicht durch Verbote geschaffen werden, sondern durch Verbesserung der Alternativen!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am Dezember 08, 2011, 15:09:19
Das Wichtigste wäre, den ÖV so attraktiv zu machen, dass man damit schneller ist, als mit dem PKW. In Frankreich hat das ja auch funktioniert. Stattdessen fordert Kurzmann weiterhin die unsinnige "grüne Welle", die meines Erachtens in Widerspruch mit der Bovorrangung öffentlicher Verkehrsmittel steht. Wie soll man die Leute zum Umsteigen bewegen, wenn man gleichzeitig Maßnahmen fordert, die den Autoverkehr attraktiver machen sollen, und gleichzeitig den ÖV ausbremsen?? Typisch FPÖ. Überhaupt ist die Straßenkapazität in Graz vielerorts erschöpft; da geht dann nichts mehr, auch wenn die Ampeln grün sind (gestern wieder in der Münzgrabenstraße erlebt). Solange der ÖV derart unterprivilegiert behandelt wird und bei jeder Maßnahme zuallererst mögliche negative Auswirkungen auf den MIV betrachtet werden (auch aktuell bei den SW-Linienplanungen), darf man sich nicht über die vielen KFZ (Grazer und Pendler) wundern. Ich bin davon überzeugt, dass sich bei einer Verlagerung der Mobilitätsformen im Modal Split (derzeit MIV ca. 45%) auf z.B. nur noch 30-35% MIV das Verkehrsproblem auch ohne Fahrverbote und Umweltzone beheben ließe. Verbote für Alt-LKWs und Mindeststandards für Taxis halte ich dennoch für sinnvoll. Das würde evtl. auch zu einer notwendigen "Auslese" im restlos übersättigten Grazer Taxigeschäft führen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: werner am Dezember 08, 2011, 16:51:00
Herr Kurzmann will eine "grüne Welle" einführen. Leider vergisst er dabei, dass es auch einen Querverkehr gibt.
Um Feinstaub zu vermeiden, werden diese Autofahrer sicherlich ihre Motoren abstellen, wenn sie 5 - 10 Minuten vor der roten Ampel stehen.

LG
Werner
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am Dezember 08, 2011, 17:03:01
Das mit der "Verbesserung der Alternativen" ist eine reine Floskel, die seit Jahrzehnten verwendet wird, wann immer es irgendwelche Nachteile für den Autoverkehr zu vermeiden gibt. Erst letztens hab ich in einer ÖAMTC-Aussendung ein furchtbares Gejammer gelesen, dass in Wien das Parken teurer wird, weil: "bevor man das Parken teurer macht, sollte man erst Alternativen schaffen". In Wien! Einer der Städte mit dem besten öffentlichen Verkehrsnetz weltweit. Genau das Gleiche auch hier in Graz: wenn jemand wie Kurzmann davon redet, erst Alternativen zu schaffen, heißt das nur: einige Jahre den Autoverkehr nicht antasten. Und nachdem die Alternativen nie perfekt sind, wird die Floskel von den fehlenden Alternativen von der Autofahrerlobby immer und immer wieder verwendet werden.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 08, 2011, 18:08:03
Also, eine "Grüne Welle" gibt es in Graz schon länger - seinerzeit hat ein FPÖ-Verkehrsstadtrat (Weinmeister) einen entsprechende Verkehrsrechner anschaffen lassen ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 08, 2011, 18:46:14
Zwischen soll und ist - Zustand klafft allerdings ein großes Loch...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 08, 2011, 19:25:00

Zwischen soll und ist - Zustand klafft allerdings ein großes Loch...


Das ist in dem Fall wenig von Interesse - es wurde seinerzeit um viel Geld ein solcher Verkehrsrechner angeschafft, um eben die "Grüne Welle" möglich zu machen. Problem ist halt, dass aufgrund des Verkehrsaufkommens und des nicht steuerbaren Verkehrsverhaltes eine solche "Grüne Welle" halt sehr schwer herstellbar ist (hat man natürlich damals nicht gesagt :-).

Außerdem heißt "Grüne Welle" immer "Rote Welle" für den ÖV!!!

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: il_treno am Dezember 08, 2011, 19:48:28
Was will man anders erwarten vom rechten Populisten. Ihm sind halt die blauen Autofahrerstimmen wichtiger als die Gesundheit der Steirer oder wäre er vielleicht bereit ein Fahrverbot für Nicht Österreicher einzuführen. Den Vogl hat er meiner Meinung nach abgeschossen, dass die Verschublokomotiven die grössten Umweltsünder sind!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 08, 2011, 19:57:29
Grüne Welle bedeutet nicht automatisch eine rote Welle für den ÖV.

Wenn ich mir manche Buslinien ansehe, wäre eine grüne Welle ohne kreuzenden ÖV schon was.
Glacis ab Rechbauerstraße (31, 39)
Wiener Straße nördlich Kalvariengürtel (40, 52)
...

Ansonsten muss eine Bevorrangung des ÖV sowieso obligat sein..
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am Dezember 08, 2011, 20:53:31
Zitat
Ansonsten muss eine Bevorrangung des ÖV sowieso obligat sein..


Ja, aber Stadtrat Eustacchio hat die Abschaffung dieser Bevorrangung wiederholt gefordert. Scheint halt FPÖ-Parteilinie zu sein, da darf man von Kurzmann nichts anderes erwarten. Natürlich nutzt eine "grüne Welle" dem ÖV, wenn dieser der Hauptverkehrsstraße folgt. Aber das tut er eben vielerorts nicht.

Ich habe heute ein E-Mail an Kurzmann geschickt, mit folgenden Fragen:

•   Hilft eine ,,grüne Welle" wirklich, wenn die Straßenkapazität erschöpft ist?
Am 7.12. nachmittags stand der Verkehr in der Münzgrabenstraße still, trotz grüner Ampeln. Ich gehe davon aus, dass die Kapazität vieler Straßen zur Hauptverkehrszeit bereits erschöpft ist und auch eine ,,grüne Welle" daran nichts ändern kann und wird.

•   Steht eine ,,grüne Welle" für KFZ nicht im Widerspruch zur Bevorrangung der öffentlichen Verkehrsmittel?
Der Bevorrangung des ÖPNV bildet einen wichtigen Bestandteil zu dessen Attraktivierung. Wenn Sie die Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen wollen, so müssen Sie alles dafür tun, dass der ÖV attraktiver wird: Busspuren zur Beschleunigung, unabhängige Straßenbahntrassen, Neubaustrecken und eben eine ausnahmslose Bevorrangung an Kreuzungen. Wenn Sie stattdessen eine Beschleunigung des motorisierten Individualverkehrs anstreben, wird genau das Gegenteil eintreten. Die Menschen werden nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, sondern künftig noch lieber ihr Auto benutzen. Übrigens forderte Mario Eustacchio wiederholt die Abschaffung der ÖV-Bevorrangung. Diese Forderung sollten Sie meiner Meinung nach als Verkehrs- und Umweltlandesrat (!) keinesfalls unterstützen.

•   Benachteiligt die ,,grüne Welle" für KFZ nicht Fußgänger und Radfahrer?
Ziemlich gewundert habe ich mich über einen Leserbrief in einer steirischen Tageszeitung: ,Radfahrer und Fußgänger produzieren keine Abgase und können deshalb an den Kreuzungen länger warten', hieß es dort sinngemäß. Als Umweltlandesrat sollten Sie jene Verkehrsteilnehmer, die sich für eine umweltfreundliche Form der Mobilität entscheiden, unterstützen und fördern, nicht durch längere Wartezeiten bestrafen. Mir ist schon klar, dass z.B. ein Fahrrad nicht für jeden Menschen eine optimale Fortbewegungsvariante ist, aber moderne Verkehrs- und Umweltpolitik sollte nicht an den Interessen derjenigen ausgerichtet sein, die am wenigsten zu einer Verbesserung der Situation beitragen.


Bin gespannt, ob da was zurückkommt...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Dezember 09, 2011, 00:04:07

Das mit der "Verbesserung der Alternativen" ist eine reine Floskel, die seit Jahrzehnten verwendet wird, wann immer es irgendwelche Nachteile für den Autoverkehr zu vermeiden gibt.

Nicht jeder Nachteil für den Autoverkehr ist automatisch ein Vorteil für andere Verkehrsteilnehmer.

Beispiel Umweltzone: Die bringen anderen Verkehrsteilnehmern nichts. Auch diese sinnlosen Betonsockeln die man da und dort montiert hat haben das Leben für mich als Fußgänger nicht besser gemacht.

Und was die grüne Welle angeht: Da kommt es halt an was man damit meint. Ich bin absolut dafür, dass der ÖV bevorzugt wird was die Ampeln angeht. Das heißt aber nicht automatisch, daß man deswegen am Sonntag keinen Verbesserungsbedarf für Autofahrer sehen darf. Da gibt's nämlich größtenteils freie Straßen und dafür Ampeln wo eine nach der anderen rot wird. Da kann mir keiner erzählen, daß man das nicht verbessern kann ohne daß dabei dem ÖV ein Nachteil entsteht. Für mich sieht das aus als hätte man es nicht geschafft sonntags eine andere Ampelschaltung zu programmieren.

Mir geht da diese ganze schwarz/weiß-Seherei etwas auf die Nerven. Aber so sind sie halt unsere Parteien und ihre Mitläufer...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Dezember 16, 2011, 15:23:12
Feinstaub: Einem Grazer reicht's

Nikolaus Reinberg will nicht länger zusehen: Der zweifache Vater ruft in Flugblättern zum Autoverzicht auf - notfalls will er gar in seinem Umfeld zur Bimkarte dazuzahlen.

Die Anrede "Liebe Eltern" ist ja noch vertraut - die folgenden Zeilen jedoch lassen ebendiese Eltern große Augen machen: Denn in einem Kindergarten in Mariatrost wird derzeit via Flugblatt zum Verzicht aufs Autofahren aufgerufen. Wegen der Feinstaubbelastung möge man doch bitte öfter auf Öffis umsteigen - notfalls zahle er auch dazu, meint der Verfasser.

Dieser heißt Nikolaus Reinberg, ist zweifacher Vater - und die Debatten um die Geißel Feinstaub leid. "Wir müssen etwas unternehmen. Jeder Einzelne", betont der 35-jährige Grazer. Er verweist auf "fehlende politische Maßnahmen", die Menschen krank machen: "Besonders Kinder sind ja gefährdet. Letztes Jahr hatten auch meine beiden Kinder in der Feinstaubzeit laufend Atemwegsbeschwerden."

Daher griff Reinberg ("Meine Lebensgefährtin hat ein Auto, für Fahrten in der Stadt benützen wir es aber nicht") bereits 2010 in die Tasten seines Computers. "Den Aufruf hab' ich dann bei mir in der Siedlung in Mariatrost aufgehängt." Heuer ging er einen Schritt weiter: Er brachte das Flugblatt auch in den Kindergarten seines Ältesten mit - um folgenden Passus erweitert: "Falls wer zu wenig Geld hat, das Auto an Tagen mit extrem hoher Feinstaubbelastung in Mariatrost stehen zu lassen und mit der Straßenbahn weiterzufahren, stelle ich gern das Geld für Parken und Straßenbahn zur Verfügung."

"Das gilt aber bitte nur für die Leute in meiner Nachbarschaft. Nicht, dass jetzt alle Leser der Kleinen Zeitung kommen", lacht Reinberg. Aber ja, es sei ihm ernst. Weil er zum Umsteigen und Nachdenken anregen wolle.

Deshalb betone er auch bewusst provokant: "Wenn es immer heißt, dass Autos nicht allein für Feinstaub verantwortlich sind, stimme ich zu. Autos sind auch noch für Lärm und Tausende Unfallopfer verantwortlich."
MICHAEL SARIA, THOMAS WIESER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2900746/feinstaub-grazer-reicht-s.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am Januar 05, 2012, 13:58:26
Zitat
Ich habe heute ein E-Mail an Kurzmann geschickt, mit folgenden Fragen:

•   Hilft eine ,,grüne Welle" wirklich, wenn die Straßenkapazität erschöpft ist?
Am 7.12. nachmittags stand der Verkehr in der Münzgrabenstraße still, trotz grüner Ampeln. Ich gehe davon aus, dass die Kapazität vieler Straßen zur Hauptverkehrszeit bereits erschöpft ist und auch eine ,,grüne Welle" daran nichts ändern kann und wird.

•   Steht eine ,,grüne Welle" für KFZ nicht im Widerspruch zur Bevorrangung der öffentlichen Verkehrsmittel?
Der Bevorrangung des ÖPNV bildet einen wichtigen Bestandteil zu dessen Attraktivierung. Wenn Sie die Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen wollen, so müssen Sie alles dafür tun, dass der ÖV attraktiver wird: Busspuren zur Beschleunigung, unabhängige Straßenbahntrassen, Neubaustrecken und eben eine ausnahmslose Bevorrangung an Kreuzungen. Wenn Sie stattdessen eine Beschleunigung des motorisierten Individualverkehrs anstreben, wird genau das Gegenteil eintreten. Die Menschen werden nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, sondern künftig noch lieber ihr Auto benutzen. Übrigens forderte Mario Eustacchio wiederholt die Abschaffung der ÖV-Bevorrangung. Diese Forderung sollten Sie meiner Meinung nach als Verkehrs- und Umweltlandesrat (!) keinesfalls unterstützen.

•   Benachteiligt die ,,grüne Welle" für KFZ nicht Fußgänger und Radfahrer?
Ziemlich gewundert habe ich mich über einen Leserbrief in einer steirischen Tageszeitung: ,Radfahrer und Fußgänger produzieren keine Abgase und können deshalb an den Kreuzungen länger warten', hieß es dort sinngemäß. Als Umweltlandesrat sollten Sie jene Verkehrsteilnehmer, die sich für eine umweltfreundliche Form der Mobilität entscheiden, unterstützen und fördern, nicht durch längere Wartezeiten bestrafen. Mir ist schon klar, dass z.B. ein Fahrrad nicht für jeden Menschen eine optimale Fortbewegungsvariante ist, aber moderne Verkehrs- und Umweltpolitik sollte nicht an den Interessen derjenigen ausgerichtet sein, die am wenigsten zu einer Verbesserung der Situation beitragen.


Bin gespannt, ob da was zurückkommt...


Die Reaktion aus dem Büro des Landesrates bin ich euch noch schuldig geblieben:

Zusammengefasst hat man mir vor allem die Vorteile der Grünen Wellen in Bezug auf Spritverbrauch und Aufwirbelung der KFZ erklärt. Auf mein bislang zweimaliges Nachfragen in Bezug auf mögliche negative Auswirkungen auf Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV wurde mir bislang lediglich mitgeteilt, dass dies "Einflussgrößen" für jede verkehrsplanerische Maßnahme seien. Nicht beantworten wolle man mir hingegen die Frage, ob die Bevorrangung des ÖPNV für Kurzmann hohe Priorität habe. Ich bleibe da weiter dran...

Auch das Thema Radweg in der Jahngasse habe ich angesprochen: Man ist im Büro des LR weiterhin der Meinung, dass die Sperre des dritten Fahrstreifens unverantwortlich sei. Ebenso bezeichnete man das Linksabbiegeverbot beim Paulustor als "nicht durchdachte grüne Verkehrsplanung". Auf meinen Lösungsvorschlag, den dritten Fahrstreifen in der Jahngasse lediglich außerhalb der Hauptverkehrszeiten als Ladezone freizugeben (da die derzeitige Ladezone ja durch den Radweg wegfallen würde), ist man bislang nicht eingegangen. Auch da werde ich nochmals nachfragen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: il_treno am Januar 05, 2012, 14:07:32
Dafür verschenkt er mit Steuergelder Vignetten auf der Antenne, so wird der Feinstaub sicher bekämpft werden!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Januar 06, 2012, 12:43:31

Naja, aber in Zeiten wo alles teuer wird finde ich die Aktion in Ordnung.
Man sollte doch den wahren Feinstaubverursacher eindämmen und das ist nun mal der Hausbrand bzw. die massenweis geförderten Holzpellets-Anlagen!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am Januar 07, 2012, 01:40:49
Zitat
Man sollte doch den wahren Feinstaubverursacher eindämmen und das ist nun mal der Hausbrand bzw. die massenweis geförderten Holzpellets-Anlagen!

... was man bei windstillem und kaltem Wetter jederzeit über Orten wie Leibnitz, Deutschlandsberg etc. anahnd der bläulichen, in den Augen beissenden Dunstwolke über den Häusern sehen kann. Nicht umsonst haben die geannten Orte oftmals höhere Feinstaubwerte als Graz!

Aber das Eingestehen der verfehlten Förderung für Holzbrennstoffe in Haushalten bringen unsere Politiker nicht zusammen :( Zu groß ist der Druck der Kesselbau-, Frächter und Agrarlobby.

Holzbrennstoffe gehören in Verbindung mit lokalen Fernwärmenetzen zentral und mit Abgaswäsche verheizt. Dank der totalen Zersiedelung der Steiermark wird sich die feinstaubfreudige Einzelheizung nicht abschaffen lassen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am Januar 07, 2012, 19:41:25
Man muss aber auch dazu sagen, dass Holz noch am umweltfreundlichsten ist, aber mit dem "Zentralisieren" von Holzkraftwerken (Fernheizkraftwerken) hast du vollkommen recht!!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 01, 2012, 10:45:35
Alte Taxis und Lkw stinken länger

Die Feinstaubwerte klettern derzeit auf Höchstniveau. Doch Umweltlandesrat Kurzmann verschiebt die Fahrverbotsfrist für alte Taxis und Lkw. Grüne rügen den "fehlenden Mut" Kurzmanns.

Die Feinstaubwerte klettern in Graz derzeit wieder auf Höchstniveau an. Laut Luftgüteüberwachung des Landes rangierten sie gestern auf fast 200 Prozent des Grenzwertes. Und dennoch verkündet FP-Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann eine Hiobsbotschaft für die vom Feinstaub Geplagten: Mit 1. Februar hätten laut der jüngst in Kraft getretenen Luftreinhalteverordnung eigentlich alte Grazer Taxis mit einem bestimmten Schadstoffausstoß nicht mehr fahren dürfen.

Doch weil laut Büro Kurzmann vonseiten des Taxigewerbes "massiv interveniert" wurde, wird dieses Vorhaben nun verworfen: Zum einen dürfen sieben "Stinker" mit Typengenehmigung Euro 0 (20 Jahre alt) noch bis März fahren. "Die Zeit von der Begutachtung der Verordnung im Dezember bis zum jetzigen Fahrverbot war zu kurz. Niemand hätte in dieser Zeit ein neues Taxi bestellen können. Ich bin froh, dass Kurzmann das eingesehen hat", sagt Peter Lackner seitens der Wirtschaftskammer. Mit Jänner 2013 soll es dann aber auch den Typen Euro 1 bis Euro 3 (es handelt sich in Graz um 170 Autos) an den Kragen gehen.

3000 Lkw ausmustern
Ähnliches gilt auch für die Lkw. Das Fahrverbot der Typen "Euro 0" kommt ab dem 1. Juni 2012, steiermarkweit trifft es 817 Fahrzeuge. Ab Jänner 2013 sind dann die 613 Lkw des Typs Euro 1 dran - ein Jahr später dürfen auch die 1519 Euro-2-Fahrzeuge nicht mehr auf die Straße. Laut Oliver Käfer von den Frächtern in der Wirtschaftskammer sind das viele Fahrzeuge, die im Großraum Graz unterwegs sind. Im Fernverkehr seien ohnehin die neuesten Lkw im Einsatz. Daher sei dies für viele kleinere Unternehmen gleichsam ein Berufsverbot. Die Frächter ärgert auch, dass diese Maßnahme nur sie trifft und etwa der Werksverkehr im Gewerbe ausgenommen werde.
Auch die Förderung für den Neufahrzeugkauf sei zu gering. Das Gesamtvolumen beträgt 480.000 Euro, mit maximal 5000 Euro pro Lkw. Damit seien nur 96 Lkw gefördert, aber nötig seien Förderungen für rund 3000 auszumusternde Lkw. "Schon nach zwei Tagen wurden 240.000 Euro Förderung abgeholt", so Käfer.
Kein gutes Haar an Kurzmanns Fahrverbotsverzögerung lassen auch die Grünen. "Wir waren froh, dass Kurzmann endlich einmal zu Feinstaubmaßnahmen beim Verkehr ansetzt und dann gibt es wieder Verzögerungen", ist man im Büro von Umwelt- und Verkehrsreferentin Lisa Rücker sauer. Kurzmann fehle es an Umsetzungspraxis und Mut. Die Verzögerung gehe zulasten der Gesundheit der Grazer.
HELMUT BAST

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Mut und Mütchen

Derzeit fährt in Graz die Feinstaubskala wieder zu Höchstwerten auf. Um 200 Prozent wird der erlaubte Grenzwert schon wieder überschritten.

Da kommt die Botschaft des blauen Umweltlandesrates Kurzmann, den alten Stinkern der Taxibranche doch noch eine Fristverlängerung zu gewähren, nicht gut an. Sie bleibt einem im feinstaub-kratzigen Hals stecken.
Auch die Erklärung, der Druck der Taxler war zu stark, um das umzusetzen, klingt eigenartig. Dabei hat eher beim zeitlichen Ablauf der Verordnung einiges nicht gestimmt.
Die Taxler bekommen eine Schonfrist. Damit verpufft gleich zu Beginn Kurzmanns einzige verkehrspolitische Feinstaubmaßnahme.
Ein paar alte Taxis verringern zwar nicht groß die Feinstaubbrisanz in der Stadt. Aber Mut, das Thema anzugehen, wird gar nicht sichtbar. Eher nur ein Mütchen.
Sie erreichen den Autor unter
helmut.bast@kleinezeitung.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2936161/alte-taxis-lkw-stinken-laenger.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am Februar 02, 2012, 11:00:11
Fassen wir doch mal Kurzmanns bisherige Errungenschaften als Verkehrs- und Umweltlandesrat zusammen:

- Keine Umweltzone
- Keine Fahrverbote
- Keine Unterstützung der Fahrradausbildung für Schulkinder
- Kein Radwegausbau, wenn davon MIV betroffen ist
- Keine Mitfinanzierung des Grazer Straßenbahnausbaus

dafür aber:
- Fodererung der "Grünen Welle" für MIV
- Gratis Autobahnvignetten
- Südgürtel

(natürlich ist dies nicht alles Kurzmann alleine zuzuschreiben, aber es ist dennoch eine gewisse Tendenz erkennbar)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Februar 02, 2012, 15:31:09
Die Tendenz war doch eh von Anfang an klar...
Und zu welchen Themen welche Parteien keine Antworten geben wollen ist wohl auch klar.
Die FPÖ schweigt zu allem was ein Nachteil für den Autoverkehr wäre, die Grünen schweigen zu der Erkenntnis aus anderen Städten, dass die Umweltzone gar nichts bringt.
Die Anliegen jeder Partei stehen schon fest, die Argumente müssen nur zurechtgebastelt und präsentiert werden - aber Konversation dazu ist leider zwecklos.

Dass der ÖV bevorteilt werden soll ist für mich ganz klar, dass es eigentlich ein Hohn ist, dass so jemand Umweltlandesrat wird auch. Aber warum einige immer wegen der Umweltzone herumjammern verstehe ich nicht. Die Umweltzone bringt niemandem was, ausser den Autoherstellern! Dass die nicht gekommen ist kann man sehrwohl als Verdienst sehen. Und das war wohl auch mitunter ein Grund warum die FPÖ dieses Resort bekommen hat: Weil sich sonst keiner mit der Umweltzone anpatzen wollte.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 15, 2012, 07:37:41
Die Angst der Politiker vor dem Feinstaub

Es ist längst Routine: Feinstaub-Grenzwerte werden gesprengt, die Politik kündigt Taten an - und endet bei seichtem Aktionismus. Warum sich die Politik beim Feinstaub ständig nur im Kreis dreht.
Feinstaub beslatet Grazerinnen und Grazer

Jetzt also die "Schwedenöfen". Diese Festbrennstoff-Zweitheizungen müssen bei drei Feinstaub-Tagen in Folge in Graz und südlicher Umgebung kalt bleiben - vergangenes Wochenende wurde das Verbot erstmals wirksam. Wobei: Das Wort "wirksam" sollte man nicht falsch verstehen. Im Kampf gegen den Feinstaub erscheint die Maßnahme eher zwergenhaft: Die Luft wird kaum besser, eine Kontrolle ist überhaupt nicht möglich.

Damit stehen die Öfen exemplarisch für den Umgang weiter Teile der Politik mit dem Problem Feinstaub. Man simuliert Aktion, in Wahrheit betreibt man seichten Aktionismus. Der viel diskutierte "Feinstaub-Hunderter" auf der Autobahn erfüllt diesen Tatbestand zum Teil ebenso wie das Verbot von Uralt-Taxis, das knapp 50 Fahrzeuge trifft.

Vor griffigeren Maßnahmen schrecken die Verantwortlichen zurück: Eine Umweltzone in Graz? Geht nicht, kostet sicher Arbeitsplätze! Fahrverbote an Feinstaub-Tagen? Ruinieren die Stadt vollends. Und das Wort City-Maut trauen sich nicht einmal mehr die Grünen in den Mund zu nehmen. Einzig beim Fernwärme-Ausbau ist Ambition erkennbar - wenngleich sich die Politiker auch hier bei den Modalitäten in den Haaren liegen.

Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) lieferte auf symbolischer Ebene den Beleg dafür, wie er es mit dem Kampf gegen den Feinstaub hält: Er strich Förderungen für Fahrradkurse für Volksschulkinder - durch das Sparpaket könne er sich leider die 18.000 Euro nicht mehr leisten. Parallel dazu ließ er Autobahn-Vignetten verlosen - um 20.000 Euro, wegen der Verkehrssicherheit. Für einen Umweltlandesrat ein nicht gerade übliches Mobilitätsverständnis.

Frage des Prinzips
Die Politik ist hier allerdings nur das Spiegelbild ihrer Bürger. Eingriffe in das persönliche Leben, und seien sie nur klein, werden von der lauten Masse erbost zurückgewiesen. Groß war der Wirbel, als Kurzmanns Amtsvorgänger Manfred Wegscheider den "Feinstaub-Hunderter" auf den Autobahnen einführte. Die Autofahrer witterten Schikane, weil sie statt 130 nur noch 100 km/h schnell fahren durften. Dass der Zeitverlust auf der gesamten Strecke im schlimmsten Fall sechs Minuten beträgt, spielt keine Rolle. Genau genommen ging es darum gar nie. Es geht ums Prinzip.

Ähnlich der Aufschrei der Betroffenen beim Verbot der "Schwedenöfen". Man werde sich von der Politik sicher nicht vorschreiben lassen, wie man sein Heim beheizt, so der Tenor vieler Ofenbesitzer. Und sei es nur für wenige Tage im Jahr.
Politik und Bürger handeln nach ähnlichen Mustern: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! Unternehmt doch gefälligst was gegen den lästigen Feinstaub, aber beginnt damit keinesfalls bei mir!
Dabei wäre der Handlungsbedarf gewaltig. 320 Tonnen Feinstaub verteilen sich jedes Jahr über dem Grazer Becken. Ärzte beobachten während der Belastungsphasen vermehrt Fälle von Pseudokrupp bei Kindern und hartnäckigen Infektionskrankheiten, die wegen der Schwächung des Immunsystems besonders langwierig sind.

Das Grazer Umweltamt hat errechnet, dass allein in der Landeshauptstadt je nach Witterung jährlich zwischen 50 und 150 Tonnen Feinstaub eingespart werden müssten, um die EU-Vorgaben von 35 Überschreitungstagen einzuhalten. Zum Vergleich: Das Maßnahmenbündel des Landes bringt insgesamt 28 Tonnen. Theoretisch. Jene Maßnahmen aus dem Paket, die bislang gesetzlich verbindlich sind, belaufen sich laut Umweltamt auf gerade einmal 2,6 Tonnen Einsparung.

GÜNTER PILCH, GERALD WINTER

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Mögliche Maßnahmen auf dem Prüfstand

UmweltzonenIn Deutschland kocht die Debatte rund um die gut 50 Umweltzonen gerade wieder hoch: Autofahrerklubs kritisieren, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis stehe. Und tatsächlich haben sich die Feinstaubwerte oft nur um wenige Prozent verbessert.

Die Befürworter betonen: Feinstaub ist nicht gleich Feinstaub. Die Rußpartikel aus den Dieselmotoren sind besonders fein - und damit besonders gesundheitsgefährdend. Experten verwenden für den normalen Feinstaub den Namen PM 10, die feineren heißen PM 2,5 und PM 1. Und gerade die letzten beiden Feinststaub-Arten bekomme man durch eine Umweltzone in den Griff. Beispiel Berlin: Dort ging der PM 2,5-Anteil seit 2008 dank Umweltzone um 58 Prozent zurück.
Dasselbe Prinzip gilt auch bei Fahrverboten: je weniger Verkehr, desto weniger Fein- und vor allem Feinststaub.

Bewertung: Eine Umweltzone verbessert kurz- und mittelfristig die Luft, Feinstaubwerte und Stickoxid-Emission gehen zurück. Der Verwaltungsaufwand ist aber relativ groß.

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Fernwärme

Jahr für Jahr investiert allein die Energie Graz 13 Millionen Euro in den Ausbau ihres Fernwärmenetzes. Die öffentliche Hand fördert mit weiteren Millionen die Umstellung von Festbrennheizungen auf Fernwärme.

Die Ergebnisse dieser Millionenshow lassen sich vor allem in Graz sehen: Immer mehr steigen um, derzeit werden knapp 40.000 Grazer Haushalte mit Fernwärme beheizt. Das ist der Stadt aber zu wenig: Graz will 80.000 Anschlüsse und hat deswegen für bestimmte Stadtgebiete eine Anschlusspflicht verkündet.

Was macht Fernwärme im Kampf gegen den Feinstaub so attraktiv? Im Idealfall ist sie ein Abfallprodukt der Industrie. Und dort, wo sie verwendet wird, gibt es keine eigenen Verbrennungsanlagen - und damit keine schädlichen Emissionen. Das ist vor allem in Städten wichtig.

Bewertung: Der Umstieg wirkt, allerdings erst langfristig.

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Zweitöfen

Kaum beschlossen, schon eingetreten: Überschreitet die Luftbelastung in Graz und den südlichen Gemeinden an drei Tagen in Serie den Wert von 75 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft, dürfen mit festen Brennstoffen befeuerte Zweitheizungen (ausgenommen Kachelöfen) nicht mehr betrieben werden. Erstmals in Kraft am vergangenen Wochenende.

Bewertung: Über das Jahr gerechnet ist der Effekt äußerst gering und kaum messbar. Das Verbot tritt nur an wenigen Tagen in Kraft und ist so gut wie nicht kontrollierbar.

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Autobahnen

Am 15. Dezember 2008 war es erstmals so weit: Auf den Autobahnen im Großraum Graz ging die Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) in Betrieb. Die elektronischen Überkopfanzeigen drosseln seither das Tempolimit bei hohen Feinstaubwerten automatisch von 130 auf 100 Stundenkilometer. Es ist dies die einzig verbliebene einschränkende Feinstaubmaßnahme beim Individualverkehr.

Bewertung: Spart jährlich rund eine halbe Tonne Feinstaub ein. Gesamt nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

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Öffis

Raus aus dem Auto, rein in Zug, Bus und Bim. So weit die Theorie. In der Praxis gestaltet sich das als schwierig. Zwar bastelt das Land seit Jahren an einem dichteren S-Bahn-Netz, im Gegenzug werden aber regionale Bahnlinien ausgedünnt. Und in Graz sind die Pkw-Parktarife seit Jahren eingefroren, die Öffi-Tarife werden hingegen von Jahr zu Jahr teils kräftig teurer. Und: Nicht einmal an Feinstaub-Tagen gibt es Gratis-Fahrten oder Vergünstigungen.

Bewertung: Keine Anreize zum Umsteigen, keine Besserung in Sicht.

GÜNTER PILCH, GERALD WINTER

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"Das Problem lässt sich nicht wegschieben"

Werner Prutsch, Leiter des Grazer Umweltamtes zum Thema Feinstaub und Maßnahmen.



Der Verkehr wird für knapp 50 Prozent des Feinstaubs in Graz verantwortlich gemacht. Die andere Hälfte entfällt auf Industrie und Raumwärme. Gilt das auch für den Winter, wenn alle Heizungen laufen?

WERNER PRUTSCH: Im Winter wird der Heizungsanteil wohl höher liegen. Aber man darf nicht vergessen, dass in diesen Monaten auch die Aufwirbelungen durch den Verkehr stärker sind.

Welchen Einfluss hat die Fernverfrachtung? Von der osteuropäischen Industrie soll Feinstaub bis nach Graz gelangen.

PRUTSCH: Im Jahresschnitt dürfte das rund zehn Prozent ausmachen. Aber für unsere klassischen Winterbelastungen mit Inversionswetterlagen spielt es keine Rolle. Ohne Luftaustausch gibt es auch keine Fernverfrachtungen. Das Problem lässt sich aus Graz nicht einfach woanders hinschieben.

Viele fordern mehr Feinstaub-Maßnahmen bei der Industrie.

PRUTSCH: Hier sehe ich auf die Schnelle keine großen Potenziale mehr. Es ist nicht so, dass die Anlagen emittieren, wie es ihnen passt. Es gibt hier bundesrechtliche Vorschriften.

Über die Jahre hat sich die Feinstaub-Situation etwas gebessert. Ein Erfolg der Politik?

PRUTSCH: Wir rätseln, warum es nach 2006 plötzlich besser geworden ist. Eine endgültige Erklärung dafür haben wir noch nicht. Mit den Feinstaub-Maßnahmen alleine ist es nicht zu erklären. Da wird auch die Meteorologie hineinspielen.

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Der Aufwecker!

Kein Mittelweg

Die Feinstaub-Debatte dreht sich seit Jahren im Kreis. Die erlaubten Grenzwerte werden regelmäßig gesprengt, die Politik kündigt Maßnahmen an, ändern tut sich wenig bis nichts. Gestern am späten Nachmittag lag der 24-Stundenmittelwert in Graz bei 92 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft - der Grenzwert liegt bei 50. Und: Es war bereits der 28. Tag im Jahr 2012, an dem in Graz der Grenzwert überschritten wurde. Leibnitz steht mit 22 Überschreitungstagen nur unwesentlich besser da.

Was tun? Zwei Möglichkeiten: Entweder wir setzen wirklich auf radikalere Aktionen, führen Umweltzone und Fahrverbote ein. Das wirkt rasch - und in Kombination mit langfristigen Maßnahmen wie der Umstellung auf Fernwärme doppelt. Bozen hat genau auf diesen Mix gesetzt - und konnte wegen der Erfolge wieder Maßnahmen zurücknehmen.

Oder, zweite Möglichkeit, wir lassen den Feinstaub Feinstaub sein, ungeachtet der gesundheitlichen Folgen. Die vergangenen Jahre zeigen eindrucksvoll: Der Mittelweg funktioniert nicht.

Sie erreichen den Autor unter

gerald.winter@kleinezeitung.at
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/2947539/angst-politiker-vor-dem-feinstaub.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 28, 2012, 07:18:54
Taxi-Fahrverbot stoppt nur sieben "Diesel-Stinker"

Ab übermorgen gilt in Graz das Fahrverbot für alte Taxis der Euro- Norm 0. Ab 2013 müssen dann rund 170 Taxis ausgemustert werden.

Die frisch montierten Taferln an den Einfahrtsstraßen der Landeshauptstadt sorgen dieser Tage einigermaßen für Verwirrung. Werden doch Autofahrer darauf über ein Fahrverbot für Taxis in Graz informiert. Eine Zusatzzeile weist noch auf ein entsprechendes Landesgesetzblatt hin. Doch für Otto Normalverbraucher riecht das nach einem generellen Taxiverbot.

Genau das ist es freilich nicht, vielmehr handelt es sich um eine bereits viel diskutierte Feinstaubmaßnahme des Umweltlandesrates Gerhard Kurzmann (FPÖ), die ab 1. März in Kraft tritt: Er will ja in Graz mittels Fahrverbots die Uralt-Taxis aus dem Verkehr ziehen. Sollten durch dieses Verbot ursprünglich Wagen der Euro-Abgasnorm 0, 1, 2 und 3 ausgemustert werden, gilt es nun vorerst nur für Taxis der Euro-Norm 0. "Insgesamt sind davon in Graz sieben Wagen betroffen", weiß die Obfrau der Taxiunternehmer in der Wirtschaftskammer (WK), Sylvia Loibner.

Das ist aber auch dem Widerstand der Kammer geschuldet, die für die Taxler kämpfte. Denn wären alle Abgasgruppen jetzt schon aus dem Verkehr gezogen worden, hätten die Unternehmer kurzfristig rund 170 Autos austauschen müssen - das entspricht fast einem Drittel der gesamten Grazer Taxiflotte. Nun bleibt ihnen eine Galgenfrist bis 2013, dann müssen alle alten Taxis ausgemustert sein.

Bereits heuer im Juni greift hingegen das Fahrverbot für die alten Diesel-Stinker unter den steirischen Lkw (siehe Info-Box).
BERND HECKE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2957902/taxi-fahrverbot-stoppt-nur-sieben-diesel-stinker.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am Februar 28, 2012, 10:53:24
Na, dann ist die Grazer Luft ja gerettet. Kurzmann sei gepriesen!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 01, 2012, 15:42:20
Kurzmann will Fernwärme-Ausbau in Graz forcieren

Kurzmann sieht im Hausbrand den hauptsächlichen Verursacher von Feinstaub. Umweltzonen oder Fahrverbote an besonders belasteten Tagen kommen für ihn nicht infrage. Feinstaub-Jahresgrenzwerte sind bereits überschritten.

Der steirische Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (F) will im Zuge der Umsetzung des "Luftreinhalteprogramms" - Stichwort "Feinstaub" den Ausbau der Fernwärme im Raum Graz forcieren. Dafür sollen im Jahr 2012 rund 1,6 Millionen Euro an Direktförderung für Fernwärmeanschlüsse fließen, Partner ist dabei die Energie Graz, die das Netz ausbauen und verdichten will, wie es in einer PK am Donnerstag in Graz hieß. Kurzmann sieht im Hausbrand den hauptsächlichen Verursacher von Feinstaub, Umweltzonen oder Fahrverbote an besonders belasteten Tagen kommen für ihn nicht infrage.
Luftgüteverbesserung

2011 wurde rund eine Millionen Euro in den Fernwärme-Ausbau investiert, derzeit würden größere Anschluss-Vorhaben in den Stadtbezirken Eggenberg und Liebenau realisiert. Am Verbot von Betrieb von Zweitheizungen mit festen Brennstoffen - Stichwort "Schwedenöfen" - an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung will Kurzmann festhalten. Zuletzt hatte sich allerdings gezeigt, dass kaum Mittel und Personal zur Überwachung desselben zur Verfügung standen. Mit dem Ausbau der Fernwärme soll jedenfalls langfristig gepunktet werden. Auch sollten die zuständigen Stellen in Brüssel von der Ernsthaftigkeit des Bemühens der Landesregierung zur Luftgüteverbesserung überzeugt werden.

Einige Punkte im Luftreinhalteprogramm seien auch gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Steiermark umgesetzt worden, so Kurzmann, wie etwa auch die Fahrverbote für Lkw und Taxis der Euroklasse 0, letzteres betraf bei Taxis sieben Fahrzeuge.

Jahresgrenzwerte längst überschritten

Überhaupt nicht zufrieden mit den Kurzmann-Maßnahmen zeigten sich die steirischen Grünen: Steirische Messstellen belegten die ersten vier Plätze der österreichweiten Feinstaub-Tabelle 2012, die Jahresgrenzwerte seien mit 25 Tagen längst überschritten. "Fernwärmeausbau ist schön und gut, aber wir brauchen dringend rasch wirksame Maßnahmen", so die Grüne Landtagsklubobfrau Sabine Jungwirth: "Kurzmann sieht sich hauptsächlich als Auto-Lobbyist, wie nicht zuletzt seine Autobahnvignetten-Verschenk-Aktion zu Jahresbeginn gezeigt hat."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2960206/kurzmann-will-fernwaerme-ausbau-graz-forcieren.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am März 01, 2012, 22:37:14

"Insgesamt sind davon in Graz sieben Wagen betroffen", weiß die Obfrau

Ja, wahrscheinlich u.a. der mit dem Mercedes-Oldtimertaxi. Super...  >:(

Übrigens: Die Schadstoffbilanz eines Fahrzeugs enthält nicht nur variable Kosten des Betriebsverbrauchs, sondern auch die schadstoffmäßigen Fixkosten der Herstellung und Wiederverwertung, die man auf die Betriebsdauer umlegen muss.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 02, 2012, 09:39:38
Also, ganz im Ernst gefragt: wär von euch hätte sich irgend etwas Substanzielles von Herrn Kurzmann erwartet?
LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am März 02, 2012, 11:55:30
Nein, eh nicht, aber vera**** kann ich mich selber besser.

Wenn mir der geistige Flachwurzler heute via Zeitung erklärt, im Jahresmittel sind wir eh unter den Grenzwerten steh ich kurz vor einer Affekthandlung. Naja, drum gibt es ja Tagesgrenzwerte, damit wir die aufs Jahr umrechnen... Wenn ich mir also alle drei Tage 1,4 Promille ansaufe hab ich im Jahresschnitt unter 0,5 Promille und darf Autofahren, nicht wahr?  :hammer:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 09, 2012, 10:12:47
Langer Amtsweg bremst "100er" aus

Nach Jahren der Gewöhnung haben sich die meisten Steirer mehr oder minder damit abgefunden: Weil eine Verordnung des Landes aber ausständig ist, hat der "Feinstaub-100er" auf der A 9 eine Lücke. Das 30-seitige Stück liegt derzeit zur Prüfung beim Verfassungsdienst.

GRAZ. Bei hoher Feinstaubbelastung zeigen die elektronischen Überkopfanzeigen auf der A 2 und der A 9 im Großraum Graz ein Tempolimit von 100 km/h an. Umso verwunderter sind nunmehr viele Autofahrer, dass der "Feinstaub-100er" anscheinend nicht mehr überall gilt: Auf der A 9 südlich der Landeshauptstadt sind zwischen Schwarzlsee und Kalsdorf seit einigen Wochen wieder 130 Stundenkilometer erlaubt - auch wenn auf dem Rest der Strecke Graz-Leibnitz die "Feinstaub-Bremse" aktiv ist. "Was soll das für einen Sinn haben?", fragt sich ein Leser.

Bei der Autobahngesellschaft Asfinag und beim Land Steiermark zeigt man sich zunächst verwundert. Der Autofahrer müsse sich geirrt haben, so die erste Reaktion. Bis sich die Kleine Zeitung selbst ein Bild machte. Und tatsächlich: Fährt man an einem Feinstaubtag auf der A 9 südwärts, gelten zunächst 100 km/h. An der Ausfahrt Schwarzlsee allerdings hebt die elektronische Überkopfanzeige das Tempolimit auf, bis es gut drei Kilometer weiter in Kalsdorf wieder beginnt.

Mit den Fakten konfrontiert, räumt man bei der Asfinag ein: "Inzwischen haben wir auch festgestellt, dass das Tempolimit dort nicht aktiv ist." Grund ist kein technisches Problem, sondern eine fehlende Verordnung des Landes.

Verfassungsdienst prüft
Im betroffenen Autobahnabschnitt galt ursprünglich ein dauerhaftes 100-km/h-Limit, das Ende des Vormonats endgültig aufgehoben wurde. Die Blechschilder wurden entfernt, die Asfinag installierte stattdessen eine zusätzliche elektronische Überkopfanzeige. Damit diese nun aber den "Feinstaub-100er" anzeigen darf, ist eine eigene Verordnung des Landes Steiermark nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) nötig. Und die lässt auf sich warten. Das 30-seitige Stück liegt derzeit zur Prüfung beim Verfassungsdienst. "Das ist nötig, weil wir ganz sicher gehen wollen, dass die Verordnung rechtlich hält", sagt Gerhard Rupp von der Fachabteilung 13 a. Am 15. März sollte es nach derzeitigem Stand so weit sein. Dann gilt auch zwischen Schwarzlsee und Kalsdorf an Feinstaubtagen: Weg vom Gas!
GÜNTER PILCH

V I D E O . . .  (http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/multimedia.do?action=showEntry_VideoDetail&project=462&id=196554)

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2966222/langer-amtsweg-bremst-100er.story




Wenn der Amtsschimmel fünfmal wiehert!  :P
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Firehawk am März 09, 2012, 13:02:30
Wieso man jetzt den Verfassungsdienst braucht? - Einfach die alte Verordnung nehmen und die Kilometrierung ändern (oder hat sich die Rechtslage so sehr verändert). Es klingt fast nach einer Verzögerungstaktik.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 09, 2012, 13:07:21
Ironie:
Ein findiger Anwalt könnte dann ein Schlupfloch finden, wenn sein Klient, der natürlich eine Rechtschutzversicherung hat, eine etwaige Strafe nicht zahlen möchte.
/Ironie:

Leider müssen sich heute auch die Behörden schon zehnfach gegen Querulanten absichern. - So gesehen ist das ein NAchteil vom "Rechtsstaat" da jeder versucht die Gesetze bis zum letzten für seine Zwecke auszunützen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 09, 2012, 14:08:48
Die Sinnlosigkeit geht noch weiter: heute gegen 11:00 auf der A 2 im Flughafenabschnitt war in Richtung Wien freie Fahrt und in Richtung Kärnten 100 IGL. Weil die rechten Fahrbahnen näher an Graz liegen?
Und wieso darf dann der GKB GTW in dieser Gegend über 100 km/h fahren?
Fragen über Fragen.
LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am März 09, 2012, 17:20:27
Zitat
Und wieso darf dann der GKB GTW in dieser Gegend über 100 km/h fahren?


Ich denke nicht, dass man das vergleichen kann (falls die Frage ernst gemeint ist).
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Commanderr am März 09, 2012, 18:05:28
Damit ist es eigentlich auch eine Frechheit, dass Flugzeuge schneller als mit 100km/h über Graz fliegen dürfen!  :lol:
Was die Luftverwirbelungen da an Staub aufwirbeln, also wirklich!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 09, 2012, 19:52:53

Was die Luftverwirbelungen da an Staub aufwirbeln, also wirklich!


Vorallem bei Start und Landung. Und die zahlen noch nicht einmal MÖSt! Muß man eigentlich für Petroleum - auch als Kerosin bekannt -  MÖSt abführen?
LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 20, 2012, 19:46:21
Langsam wir es ganz absurd: Herr Kurzmann hat im Landtag verkündet, daß die Aktion Autobahnpickerl vom Steirischen Verkehrsicherheits Fonds, also von seinem Resoort gesponsert wurde. Die Begründung: das war ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Und schließlich wurden letztes Jahr Bahnkarten verlost und heuer sind eben die Autofahrer dran.
Manchmal kann man garnicht soviel essen, wie man kotzen möchte.
LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 24, 2012, 01:00:44
Feinstaub: Plabutschtunnel im Visier

Regelmäßig kommt die Abluft aus dem Plabutschtunnel ins Gerede. Eine Studie des Landes zweifelt an Sinnhaftigkeit, die Entlüftung umzustellen. Filterung ist derzeit nicht möglich.

Es ist ein Dauerbrenner, der seit der Eröffnung des Plabutschtunnels buchstäblich in der Luft liegt. Immer wieder nehmen Anrainer oder auch Experten die praktisch ungefilterte Abluft aus der Röhre ins Visier. Die jetzt drohende Umweltzone bringt das Thema wieder aufs Tapet. Verantwortliche Politiker und Fachbeamte sehen allerdings keinen Handlungsbedarf.

"Ist es so viel einfacher, eine Fahrverbotszone in Graz einzuführen, als endlich von der Asfinag die notwendigen Filter für die Abluft aus dem Plabutschtunnel einzufordern?", fragt die Familie Riedl in einem Leserbrief in der letzten Ausgabe der Sonntagszeitung G7 der Kleinen Zeitung. Aus dem Tunnel werde der Feinstaubdreck von täglich rund 30.000 Kfz hinausgeblasen.

Fakt ist, dass der Plabutschtunnel zwar über zwei Lüftungsschächte verfügt, die Entlüftung seit der Inbetriebnahme der zweiten Röhre im Jahre 2004 nicht mehr über die Schächte erfolgt. Die Abluft wird über die Portale Süd und Nord aufgrund des Fahrzeugschubes (Selbstbelüftungseffekt) abgeführt.

Prüfung beantragt

Zuletzt hat man sich nach Anrainerbeschwerden im Herbst 2010 im Grazer Rathaus mit dieser Thematik befasst. Nach einer Anfrage im Gemeinderat hat der damalige Gesundheitsstadtrat Karl-Heinz Herper (SPÖ) die Initiative ergriffen und eine aktuelle Prüfung der Situation eingefordert. Woraufhin von der Fachabteilung 17C des Landes Steiermark eine Untersuchung in die Wege geleitet wurde. Dabei sollte vor allem auch geklärt werden, welche Auswirkungen es hätte, würde man die Abluft wieder über die Schächte abführen.

Die Aussagen dieser Studie zusammengefasst: Die Führung der Abluft über die Schächte würde einen äußert begrenzten Nutzen bringen - und zwar ausschließlich den unmittelbaren Nachbarn der beiden Tunnelportale. Beim Südportal sei außerdem ein starker Einfluss des Verkehrsaufkommens rund um den Verteilerkreis Webling und die Kärntnerstraße mitzuberücksichtigen. "Es muss aber auch festgehalten werden, dass eine Änderung der Lüftung über die Schächte mit einem enormen Energieaufwand verbunden wäre", relativiert man in der Studie. Damit nicht genug: Den Anrainern nahe der Schächte würde diese Form der Entlüftung gar eine leichte Mehrbelastung bescheren.

Mit Hinweis auf diese Studie bestätigt man sowohl bei Gesundheitsstadtrat Michael Grossmann (SPÖ) als auch bei Umweltreferentin Lisa Rücker (Grüne), dass eine Umstellung derzeit kein Thema sei. "Die Filterung der Tunnelabluft sei derzeit nicht Stand der Technik", versichert man im Grazer Umweltamt.
HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3002739/feinstaub-plabutschtunnel-visier.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amadeus am April 24, 2012, 02:25:34
Immer der selbe Unsinn.
1. Es gibt weltweit keine einzige funktionierende Filteranlage.
2. Das Übel ist an der Quelle zu bekämpfen, darf also gleich gar nicht aus dem Auspuff kommen. Nicht hinterher irgendwelche Filterversuche machen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 24, 2012, 08:56:36

2. Das Übel ist an der Quelle zu bekämpfen, darf also gleich gar nicht aus dem Auspuff kommen. Nicht hinterher irgendwelche Filterversuche machen.

Wie würdest Du das angehen?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Empedokles am Mai 29, 2012, 20:36:27
DTM-Rennen in der Grazer Innenstadt. Durchdrehende und rauchende Reifen. Mitten drinnnen unser Herr Bürgermeister!

http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/multimedia.do?action=showEntry_VideoDetail&project=462&id=208528


LG, E.    :-X
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Mai 29, 2012, 22:22:53
Für irgendwelche Prestige-Aktionen ist ihm alles recht, aber hauptsache die normalen Leute dürfen kein Feuerwerk und kein Osterfeuer machen...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Mai 29, 2012, 22:23:47
Und mit Euro2 und Euro3 Autos nicht fahren....  ::)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Dan am Mai 30, 2012, 09:09:24
Jaja, da hat Graz nen schönen doppelzüngigen Heuchler... Aber was solls, soll ja in den besten Familien vorkommen.  :frech:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am Mai 30, 2012, 10:34:32
Na und? Ich finde nicht, dass die jetzt der Rede wert sind, denn das was die 4 oder 6(?) Autos an Feinstaub produzierten ist für Graz nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Dan am Mai 30, 2012, 10:40:58
Das nicht. Aber es geht hier um Symbole und Vorbildwirkung. Aja, vielleicht auch noch um das Prinzip. Einerlei.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: zweitervondrei am Mai 30, 2012, 11:16:33
vorsicht, bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. DIe angesprochene Veranstaltung erreichte wohl kaum die Feinstaubwerte wie beispielsweise der 1. Januar oder der Tag nach den Osterfeuern.
Auch wenn ich persönlich die Sinnhaftigkeit einer solchen Veranstaltung in Frage stelle, käme ich nicht auf die Idee derartige Events zu verteufeln wenn sie in entsprechend geringer Anzahl stattfinden.
Als Aufhänger für Pauschalverurteilungen sind sie natürlich ein gefundenes Fressen. AUsserdem kann man damit wunderbar ablenken vom dem eigenen Drang alle Fahrten mit dem eigenen Auto zu erledigen.

Ich finde die Doppelzüngigkeit des typischen Österreichers eher bedenklich. :sh:
Schimpfen über die anderen aber selber keine Bereitschaft zeigen einen eigenen Beitrag zu leisten. :hammer:

http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=7105.0
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amadeus am Mai 30, 2012, 12:44:00
Zitat
Ich finde die Doppelzüngigkeit des typischen Österreichers eher bedenklich.


Alte österreichische Tradition.
Helmut Qualtinger ist unsterblich, der "Herr Karl" leider auch.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Empedokles am Mai 30, 2012, 21:52:35

Jaja, da hat Graz nen schönen doppelzüngigen Heuchler...


Nicht unbedingt ein Heuchler. Aber politisch hat er sich schon sehr weit aus dem (Rathaus-) Fenster gehängt. - Ein Lobbyist?
Und was seine Vorbildwirkung als Bürgermeister betrifft:
ER wohnt sicher nicht an irgend einer belebten Kreuzung, wo dann Nacht für Nacht solche fragwürdigen Beispiele für einen stupiden Nachahmungseffekt sorgen.
Denn würde ER an einer solchen Kreuzung wohnen müssen, .... dann wäre er wahrscheinlich niemals Bürgermeister geworden.
Für solche Aufgaben wohnt man halt üblicherweise ganz wo anders und hat dann von der Realität überhaupt keine Ahnung.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: zweitervondrei am Juni 13, 2012, 14:26:07
Und was jetzt, Wasser auf die Mühlen der Umweltzone?

http://mobil.derstandard.at/1338559455873/Einstufung-von-Abgasen-WHO-Experten-Diesel-gefaehrlicher-als-bisher-angenommen
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Juli 20, 2012, 10:35:55
Die Umweltzone wurde von fast 70 % der Grazer Bürger abgelehnt. - Welche Alternativen gibt es nun, um die Feinstaubbelastung im Grazer Becken zu reduzieren?

Ich fasse einmal schnell zusammen, was mir einfällt:

Ausbau des ÖV - in welcher Form?
- P&R Ausbau,  Attraktivierung von Straßenbahn- und Buslinien

Gratis ÖV
- Gratis ÖV - finanziert durch eine Art Nahverkehrsabgabe (Graz und GU) - Bürger aus anderen Bezirken müssen für P&R oder Einfahrt in die Stadt extra bezahlen.
- Gratis ÖV für die gesamte Steiermark - andere Bundesländer bezahlen extra.

Autofreier Tag

Citymaut

Parkgebühren empfindlich anheben

Plabutschtunnelabgase filtern


Welche Maßnahmen zur Reduktion des Feinstaubs könnten noch greifen?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 20, 2012, 13:45:26
... Fernwärme Anschluß verbilligen!
LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am Juli 20, 2012, 21:06:40
Ein ganz heißer Tipp wäre :

www.greenwalltec.eu

Die Sache sieht sehr interessant aus, würde Grün in die Stadt bringen, die Idee, den Feinstaub am Ort der Entstehung zu binden, scheint gut. Unsere universitären Forschungseinrichtungen könnten das Ganze einmal auf Sinnhaftigkeit und Effizienz prüfen. Sind die Ergebnisse positiv, kann man an eine Realisierung gehen.

Zufällig gibts in orf.at heute einen Artikel, der die Wirksamkeit von Efeu in städtischen Straßenzügen betrachtet: auch das ist logisch nachvollziehbar und sollte überprüft werden.
Zum Artikel: http://science.orf.at/stories/1701894/

Weiters:

Das Feinstaubproblem ist intensiv verknüpft mit dem IV allgemein, deshalb ist es sinnvoll, nicht isolierte Maßnahmen gegen den Feinstaub zu setzten (wie etwa die Umweltzone), sondern Maßnahmen, die den innerstädtischen Verkehr allgemein verträglicher machen. Verträglicher Verkehr = weniger Feinstaub!

Problematik: Die Autos werden immer größer, schwerer, länger, breiter.

Hat sich schon jemand überlegt, wie groß alleine der Flächenmehrbedarf von 1000 Autos im Jahr 2012 gegenüber 1000 Autos im Jahr ~1980 ist?  Zufällig habe ich ein altes Foto der (Längsparker-) Straße vor unserer Haustür gesehen und verglichen, wieviele Autos heute in der Straße Platz finden: Das Ergebnis ist erschreckend! Waren früher 80% aller Autos als kurze Kleinwagen zu bezeichnen, sind es heute 20% !

Anders Beispiel: Die alten Citypark-Parkflächen weisen wesentlich schmälere gekennzeichnete Parkstreifen auf als neue Parkflächen, auch die Bauordnung hat die Stellplatzbreite pro Auto im Lauf der Zeit vergrößert, Fachleute können sicher konkrete Zahlen nennen.

Das bedeutet, dass die gleiche Anzahl Autos bei Querparkflächen heutzutage wesentlich mehr Platz brauchen als früher! Uns so benötigen heutige Autos auch mehr Platz auf den Straßen, in der Breite und in der Länge!

Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben! Es gibt absolut keinen Grund, warum die Autos heute so groß sein müssen. Die Anzahl der Großfamilien, die einen Van benötigt, ist sehr endenwollend. Über die Notwendigkeit von SUVs, die nicht einmal sonderlich mehr Platz bieten und 'nur' groß sind, ganz zu schweigen  ::). Große Fahrzeuge sind schwerer, brauchen mehr Sprit, haben mehr Abrieb, erzeugen mehr Feinstaub!

Genau hier muss die Politik ansetzen: Der IV darf nicht mehr soviel Platz brauchen. Wir benötigen kleinere Fahrzeuge, die leichter, kürzer, schmäler und sparsamer sind: Dann kann man Parkflächen verkleinern, Straßen verschmälern, die Bodenversiegelung reduzieren, hat Platz gewonnen: Platz für Pflanzen (die Feinstaub reduzieren, siehe oben), Platz für Radfahrer, Platz für den ÖV --> das urbane Feeling wird lebenswerter. Kleinere und leichtere Fahrzeuge heißt raschere Parkvorgänge (... das kann dauern, wenn Opa seine SUV in eine Lücke quetscht...) und flexiblerer Verkehrsfluss. 

Und das interessante: Bis zu dem Punkt der Betrachtung hat noch niemand auf sein Auto verzichten müssen (Reduktion ist der nächste Schritt!). Jeder kann sein Mobilitätsbedürfnis ausleben so wie heute auch, bloß hat er weniger Blech und heiße Luft um sich, wenn er in seiner Kiste herumfährt ....

Wie kann man die Leute nun dazu bringen, kleine Fahrzeuge anzuschaffen? Da gibts viele Möglichkeiten: Besteuerung nach Fahrzeuggewicht oder Stellfläche, Anrainergenehmigungen in den Zonen nach Fahrzeugbreite und -Länge einheben (warum soll eigentlich ein Smartfahrer für die Anrainergenehmigung gleich viel bezahlen wie ein SUV?).

Ja man könnte sogar bei den Parkautomaten eine Zweiteilung einführen: Es gibt ja bereits heute eine "Ermäßigungsmünze" (ich glaube für Elektrofahrzeuge), mit der man weniger bezahlt. Das könnte man umfunktionieren, indem man die Parkgebühren massiv anhebt, und nur wer einen Kleinwagen (Definition ersichtlich aus einer amtlichen Liste) parkt, der kann mit der Münze eine Reduktion (auf das heutige Niveau) bekommen. Kontrolle einfach auf dem Parkzettel durch die Parkwächtwer möglich. Es wäre nur gerecht, wenn der SUV seine 5,-- pro Stunde zahlt, der Kleinwagenfahrer 1,50.

Die Garagenparker kann man z.B. mit einer Verringerung der baubehördlichen Parkstreifenbreite auf Kleinwagen einschwören. Es ist doch besonders eigentümlich, dass die Behörde immere breitere Parkstreifen vorschreibt, damit die Breitwagenfahrer bequem einsteigen können - zu Lasten der Fläche und der Bodenversiegelung. Die Streifen gehören verkleinert, das Abstellen über mehrere Streifen - zumindest auf öffentlichen Flächen - verboten. Einkaufszentren sollten angehalten werden, 80% Parkflächen für Kleinwagen zur Verfügung zu stellen, günstig in Eingangsnähe gelegen, breitere Parkstreifen gibts dann mit einem gesunden Fußmarsch irgendwo am Rand.

Wenn wir den IV mit seinem Monsterautowahn nicht bald stoppen, werden die Autos weiter immer größer und breiter: und ja, die Leute sind so dumm und kaufen die Dinger auch, Stichwort SUV-Anteil > 25%. Und was hindert die Autoindustrie wirklich komfortable Kleinwagen herzustellen? Derzeit bekommt man ja nur komfortable Großkarossen oder spartanische 'Wegwerf' Kleinwagen.
Ach ja: Mit den SUVs kann man mehr Geld verdienen: Mehr Blech, mehr Gewicht, mehr Verbrauch, mehr Reifen, mehr Straßenreparaturen, großere Tiefgaragen, teurere Parkplätze ....   

Die Politik ist endlich gefordert, die Reduktion des Platzbedarfes des IV umzusetzen! Die oben genannten Maßnahmen (Änderung fahrzeugabhängige Steuern, Parkgebühren etc.) kosten wenig... Für die Verwaltung der sinnfreien Umweltzone wäre das Geld ja auch da gewesen!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: zweitervondrei am Juli 21, 2012, 00:03:22
Warum werden immer nur Alternativen MIT Auto und ÖPNV gesucht, wie wäre es mal mit Alternativen zum Auto und ÖPNV.
In Paris gibt es 20000 (in Worten zwanzigtausend) Leihräder der Stadtverwaltung.

http://en.velib.paris.fr/

Hab es die letzten 3 Wochen zur Genüge getestet, kann ich nur empfehlen als Alternative zu Stau im Auto oder Bus sowie als Mittel gegen die Rush Hour in der Metro.

gibt es auch für Elektroautos

http://de.wikipedia.org/wiki/Autolib%E2%80%99_(Paris)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: rubberduck am Juli 21, 2012, 13:16:17
da gabs doch mal was --> http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=3765.0

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Juli 21, 2012, 13:23:48
@Telefonzentrale:
Ich stimme Dir 100% zu.
Allerdings glaube ich nicht, dass sich Politiker finden werden, die gegen die Autolobby irgendeine der von Dir gewünschten Maßnahmen durchsetzen wollen.
Gerade die Autolobby ist in der Steiermark und speziell in Graz eigentlich gar nicht so unwichtig, da ja Magna einer der größten Arbeitgeber ist.
Das Problem mit den größeren Fahrzeugen müßte von den Leuten selbst erkannt werden, wobei die Wirtschaft aber natürlich kein Interesse daran hat den Leuten kleinere Autos zu verkaufen.

@zweitervondrei:
Paris setzt neben den von Dir genannten Maßnahmen auch wieder auf die Straßenbahn. Moderne Fahrzeuge, die auf eigenen Trassen unterwegs sind stellen eine attraktive Alternative zum eigenen Vehikel dar.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am August 13, 2012, 19:04:52
Joanneum Research und das Land Steiermark veranstalten einen Wettbewerb zum Thema Reduktion von PM10: http://pepmac.at/
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am September 24, 2012, 12:08:24
Klage sorgt für dicke Luft

Die "Feinstaubklage" einer Niederösterreicherin wies der Verwaltungsgerichtshof zurück. Die Grünen sehen es aber als Anleitung, um in Graz mit Erfolg zu klagen.
Feinstaub belastet Grazer und Grazerinnen

Autofahrerklubs, Umweltlandesrat, Wirtschaftskammer und dann die Mehrheit der befragten Grazer: Sie alle lehnten die Umweltzone ab. Die Grünen lassen aber nicht locker. Als "Munition" dient ihnen nun ein Entscheid des Verwaltungsgerichtshofs: Dieser hat im Sommer über eine Beschwerde aus Niederösterreich entschieden, worin ein "ausreichendes Messnetz für Feinstaub" und "ein Maßnahmenpaket zur Einhaltung des Grenzwerts" verlangt waren. Die Betroffene blitzte zwar ab, zu allgemein war dieser Fall gehalten.

Anhand der Begründung wollen die Grünen jedoch das richtige Rezept für eine erfolgreiche "Feinstaubklage" haben. Voraussetzung für einen Erfolg sei die "unmittelbare Betroffenheit eines Antragstellers". Also zum Beispiel "ein Grazer, der nahe der Messstelle Don Bosco lebt und durch die Belastung eine Lungenkrankheit erlitten hat", skizziert ein Grüner. Nach einem derartigen Fall halten Lisa Rücker, Sabine Jungwirth und Co. nun Ausschau. Die Person werde "bis zur letzten Instanz unterstützt", betont die Umweltsprecherin der Grünen im Parlament, Christiane Brunner.

Kritiker sind skeptisch

Ob die Euphorie der Grünen über das Höchstgerichtsurteil zu Recht besteht, ist umstritten. Skeptiker bezweifeln, dass der Entscheid tatsächlich eine so große Tragweite hat, dass sich daraus so etwas wie ein "Rechtsschutz gegen die säumige Politik in der Feinstaubfrage" ableiten lasse, wie die grüne Nationalratsabgeordnete Brunner jubelt.

So hat der Europäische Gerichtshof bereits vor vier Jahren festgehalten, dass vom Feinstaub "unmittelbar betroffene" Personen behördliche Schritte gegen die Luftbelastung durchsetzen können. Anlass war damals die Klage eines Münchners. Auch der Grazer Christian Wabl hatte vor Jahren eine Feststellungsklage gegen die Republik eingebracht, war damit aber unter anderem deshalb abgeblitzt, weil er seine unmittelbare Betroffenheit (etwa in Form einer direkt aus der Feinstaubbelastung abzuleitenden Erkrankung) nicht konkret genug belegen konnte.

Neuen Zündstoff hat die Feinstaubdebatte damit allemal bekommen:
Montagabend (19 Uhr) wird in Grazer Café Kaiserfeld diskutiert (siehe Info).
THOMAS ROSSACHER, GÜNTER PILCH

FAKTEN

Feinstaub - was nun? Unter diesem Titel wird Montag diskutiert: im Grazer Café Kaiserfeld (Kaiserfeldgasse, 19 Uhr).

Das Podium: Lisa Rücker (Bürgermeister-Stv.), Gerhard Semmelrock (Land), Christiane Brunner (Grüne) und Sabine Wendlinger-Slanina (WK). Es moderiert Klaus Höfler (Kleine Zeitung.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3124244/klage-sorgt-fuer-dicke-luft.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am November 04, 2012, 10:05:00
Plakativer Start in die Feinstaub-Saison

Mit 36 Thesen auf dem Portal des Doms will ein Grazer auf die Versäumnisse bei der Feinstaubbekämpfung aufmerksam machen. Bislang ist das Jahr in Sachen Luftbelastung mild verlaufen.

Der Gang zum Gericht hat nichts genützt. Jener zur Politik auch nicht. Jetzt wendet sich der Grazer Anti-Feinstaub-Vorkämpfer Christian Wabl ans Kirchenvolk. Und das mit plakativen Mitteln. "36 Thesen zur Befreiung vom Staub in unseren Lungen, Herzen und Köpfen" schlug Wabl in Anlehnung an Martin Luther am 31. Oktober, dem evangelischen Reformationstag, ans Portal des Grazer Doms. Er hofft, zum Winterstart eine neue Diskussion über den Feinstaub anzustoßen.

Der Kern seiner Kritik: Durch die anhaltende Luftverschmutzung werde "Gottes Schöpfung geplündert" und das Recht auf Gesundheit missachtet, während die nötigen Gesetze zum Schutz der Gesundheit nicht umgesetzt würden. "Wirklich gläubigen Menschen kann so ein Zustand unmöglich recht sein", sagt Wabl. "Immer noch sind die Ansprüche einiger mehr wert als die Gesundheit und die Rechte aller."

Wabls Aktion zielt vor allem auf den Straßenverkehr ab. Nachdem die Grazer im Sommer die geplante Umweltzone mehrheitlich abgelehnt haben, gibt es für den privaten motorisierten Individualverkehr in der Landeshauptstadt weiter keine feinstaubbedingten Einschränkungen. Schrittweise Fahrverbote setzt es dagegen für alte Taxis und Lkw (siehe Infobox).

Zumindest bis Ende nächster Woche dürfen die feinstaubgeplagten Steirer trotzdem durchatmen. In den vergangenen Tagen bestimmte ein Zwischenhoch das Wettergeschehen und hielt die Luftbelastung in Grenzen. Die für kommende Woche prognostizierten Störungen dürften das Grazer Becken durchblasen. "Wenn es mit der Witterung so weitergeht, wird das in Sachen Feinstaub ein ausgesprochen günstiges Jahr, vielleicht sogar besser als die Jahre 2008 und 2009", sagt Andreas Schopper vom Referat für Luftgüteüberwachung des Landes. "Allerdings kann ein kalter Dezember wieder alles durcheinanderwerfen."
Weniger Überschreitungen

Seit Jahresbeginn hält Graz bei 34 (Don Bosco) beziehungsweise 43 (Graz-Süd) Tagen mit Überschreitungen des Feinstaub-Grenzwerts. In Leibnitz sind es bislang 35 Tage. Damit liegt man zwar bereits an der von der EU vorgegebenen Höchstmenge von 35 Überschreitungstagen pro Jahr. 2010 und 2011 hatte man zur selben Zeit jedoch bereits mehr als 50 Überschreitungen gezählt.

Eher mäßig verläuft heuer der Verkauf der "Frischlufttickets" in Graz. Die auf 89 Euro vergünstigten 4-Monats-Karten für die Grazer Öffis (15. November 2012 bis 14. März 2013) bekommt diesmal nur, wer von einem Graz-Linien-Stammkunden als Neukunde geworben wird - was sich als zäh herausgestellt hat. Etwas mehr als 2000 der gesamt 3500 Frischlufttickets wurden seit Anfang Oktober verkauft. Bei den Graz-Linien ist man dennoch "zuversichtlich", dass bis 15. November das gesamte Kontingent weggeht.
GÜNTER PILCH

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Endlich Frischluft!

Bürgermeister aus dem Umland stiegen auf die Barrikaden, Pendler empörten sich. Und viele Steirer schüttelten den Kopf darüber, dass die Landeshauptstadt zur Umweltzone mit einem Fahrverbot für alte Dieselautos werden sollte. Um ein Haar wäre es beschlossene Sache gewesen. Allein, der Grazer Stadtchef Siegfried Nagl (VP) beschloss stattdessen, die Bürger zu befragen, ob sie diese Zone in Graz und Teilen des Umlandes haben wollten. Die Städter sprangen für alle Alt-Dieselfahrer in die Bresche: 70 Prozent stimmten gegen die Umweltzone.

Und so startet Graz in die nächste Feinstaubsaison, ohne dass es im Verkehr echte Maßnahmen für mehr Frischluft gibt (Seiten 20/21). Einzig einen Testlauf einer grünen Welle in der Wiener und der Triester Straße hat Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) im Programm.

Das ist Umweltpolitik nach Gusto überzeugter Autofahrer. Der nächste logische Schritt wäre dann wohl Tempo 130 auf Durchzugsstraßen, oder? Was das bringen soll? Na, im Sog der Boliden käme endlich frische Luft in die Landeshauptstadt!

Sie erreichen den Autor unter

bernd.hecke@kleinezeitung.at
BERND HECKE
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am November 05, 2012, 00:48:07
Die kliene Zeitung hat immer schon pro Umweltzone geschrieben und kann es jetzt - dank Kfz-Händler Lobbyismus - auch noch nicht sein lassen.  ::)

Wann endlich werden diese elendiglich stinkenden und feinstaubverursachenden Holz- und Hackschnitzelheizungen für Einzelhäuser in Graz und Umgebung durch zentrale, abgasgereinigte Blockheizwerke ersetzt?

Jetzt, wo die Heizsaison beginnt, ist das Abgas vor allen in den Siedlungsgegenden wirder hervorragend zu sehen und zu riechen. Aber die Holz- und Kessellobby schaut schon, dass die Förderungen nicht ausbleiben  :boese:



Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am November 14, 2013, 11:07:08
Feinstaub: Eine Stadt im Blindflug
Der Gemeinderat beschließt das sechste Maßnahmenpaket gegen Feinstaub. Dabei weiß man nicht einmal genau, was die Maßnahmen bisher brachten.

Seit 10 Jahren dreht sich die Diskussion um den Feinstaub in der Stadt im Kreis

Beginnen wir mit der einzigen Ausnahme: Die Umstellung auf Fernwärme ist eine erfolgreiche Maßnahme im Kampf gegen den Feinstaub. Das kann mit Zahlen belegt werden. In den letzten drei Jahren stellten rund 7000 Grazer Haushalte von alten Heizsystemen auf die umweltfreundliche Fernwärme um - das hat uns im Vorjahr sechs Tonnen an Feinstaub erspart.


Ist aber heute Jubel angebracht, weil man die Fernwärme-Offensive der Stadt fortsetzt? Oder weil man sie auch im sechsten Maßnahmenpaket gegen Feinstaub und Stickstoffdioxidbelastung verankert?

Nein, denn die Regel sind die restlichen 31 Maßnahmen im Paket. Und die Regel lautet: Nichts Genaues weiß man nicht. Die Stadt ist im Blindflug unterwegs. Niemand weiß, was die Maßnahmen konkret bringen. Nur so viel ist fix: Die eine große Maßnahme, die den Feinstaub mit einem Schlag erledigt, gibt es nicht.

Umweltreferentin Lisa Rücker preist die Umstellung beim Winterdienst als Erfolg. Weniger Streusplitt erzeugt weniger Feinstaub. Gut, aber wie viel weniger genau? Man weiß es nicht.

Noch bemerkenswerter: Selbst konkrete Messwerte lassen Experten rätseln. An der Messstation Don Bosco wurden im Jahr 2005 127 Überschreitungstage gemessen, 2006 nur noch 72. Was war passiert? Man weiß es nicht. "Es gibt vieles, was wir nicht erklären können", sagt Werner Prutsch, Leiter des Umweltamtes.

Dieses Unwissen - auch Experten beim Land und an den Universitäten tappen im Dunkeln - ist gefährlich. Wer im Blindflug unterwegs ist, hat politisch kaum Durchsetzungskraft; Experten büßen an Autorität ein. Die Folge: Jeder wirft mit Zahlen um sich, die Öffentlichkeit kennt sich nicht mehr aus. Auch die Journalisten nicht. Die Diskussion dreht sich seit zehn Jahren im Kreis.

Neuer Anlauf


Das ermüdet. Viele können das Wort "Feinstaub" nicht mehr hören. Stadt und Land beschließen Maßnahmenpakete, die schlechte Luft bleibt und die Bürger resignieren.

Trotzdem ist der neue Anlauf der Stadt und der Umweltreferentin Rücker notwendig. Diesmal sind sich alle Parteien einig: Beim Auto muss regulierend eingegriffen werden. Nur das Wie ist offen. Bis auf die FPÖ sind alle dafür, zu prüfen, was etwa ein autofreier Tag und eine Citymaut bringen. Die Ergebnisse will Rücker im Frühjahr am Tisch haben.

Um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, muss dann auch endlich etwas umgesetzt werden. Die Umweltzone hätte im ersten Jahr 20 Tonnen an Feinstaub eingespart. Drei Mal so viel wie beim bisher einzigen Erfolgsprojekt, dem Fernwärmeausbau. In einer Bürgerbefragung haben es die resignierten Grazer dennoch abgelehnt.

GERALD WINTER-PÖLSLER

Fakten

6 Tonnen an Feinstaub hat die bisher einzig messbare Grazer Maßnahme im Kampf gegen die schlechte Luftqualität gebracht: die Fernwärme-Offensive.

312 Tonnen Feinstaub werden pro Jahr in die Grazer Luft geblasen. Diese Zahl ist umstritten, ist aber der offizielle Wert, mit dem Stadt Graz und Land Steiermark arbeiten.

154 Tonnen Feinstaub pro Jahr werden in Graz durch den Verkehr verursacht. Das ist fast die Hälfte aller Emissionen. Für 27 Prozent sind Industrie und Gewerbe verantwortlich, für 23 Prozent der Hausbrand.

35 Überschreitungstage wurden heuer in Don Bosco gemessen. Im gesamten Vorjahr waren es 48, 2011 noch 74. Der Höchstwert stammt aus dem Jahr 2003: 132 PM-10-Überschreitungstage.


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Im Weg stehen


Seit Jahren ist der Feinstaub das Schreckgespenst der Stadt. Seit Jahren werden Maßnahmen angekündigt, zerredet, verworfen.

Das sechste Maßnahmenpaket gegen den Feinstaub, das wir heute präsentiert bekommen, ist deshalb eher Déjà-vu als Überraschung.

Immerhin liegt eine Erkenntnis nahe: Wir werden den Kampf gegen den Feinstaub nicht gewinnen.

Denn die Grazer Stadtregierer stehen sich selbst im Weg. Ihre Entscheidungen folgen zu oft politischen Machtinstinkten statt der Notwendigkeit. Deshalb gibt es keine Einigkeit, sondern nur Alibikompromisse.

Haben wir angesichts der politischen Konstellation ohne klare Mehrheitsverhältnisse jetzt gar italienische Zustände in Graz?

Leider nein. Denn in Italien sind Maßnahmen wie verkehrsberuhigte Zonen - man könnte sie auch Umweltzonen nennen - längst Alltag.

Sie erreichen den Autor unter

didi.hubmann@kleinezeitung.at


DIDI HUBMANN

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3466643/feinstaub-stadt-blindflug.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amadeus am November 26, 2013, 20:18:56
Feinstaubbelastung geht zurück

22 Millionen Euro hat das Land bereits in eine reinere Luft investiert. Laut Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann nicht umsonst: Die Maßnahmen würden Wirkung zeigen, die Anzahl der Tage mit zu hohen Feinstaubwerten sinken, heißt es.


Winter, Heizsaison - wir sind mitten drin in der Feinstaubsaison, auch wenn das Wetter derzeit noch die Luftbelastung in Grenzen hält. Im Jahr 2011 hat das Land Steiermark das sogenannte Luftreinhalte - Programm beschlossen. FPÖ- Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann hat heute Bilanz gezogen: Demnach zeigen die Feinstaub-Maßnahmen Wirkung.

Alte Fahrzeuge nach und nach ersetzt

Die Feinstaubbelastung sei seit 2011 erheblich zurückgegangen, sagt Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann. Im vergangenen Jahr habe es deutlich weniger Tage gegeben, an denen der Feinstaubwert höher als erlaubt war. Man habe dafür auch viel Geld in die Hand genommen, so Kurzmann. Knapp zehn Millionen seien in den Ausbau und die Verdichtung der Fernwärmeanschlüsse investiert worden.

Umstellung auf Hybridtaxis unterstützt

Und auch im Bereich Verkehr sei viel passiert: ,,Der Flottentausch, nämlich das Herausziehen alter Fahrzeuge funktioniert sehr gut", so Kurzmann. ,,Wir ziehen alte LKWs, alte Taxis, alte Busse aus dem Verkehr und ersetzen sie durch neue - zum Beispiel jetzt durch Hybridbusse. Das bringt nicht nur der Umwelt etwas, sondern insgesamt auch der Gesundheit der Grazer Bevölkerung viel."

500.000 Euro sind laut Kurzmann für den Tausch der Busflotte ausgegeben worden, 300.000 Euro, um Taxler zu motivieren, ihre Flotte umzustellen. 3500 euro Förderung bekommt ein Taxiunternehmer für die Anschaffung eines Hybridtaxis. Private Hybridautokäufer bekommen nichts, dafür fehlt nämlich das Geld.

Absage an Umweltzone ,,richtig"

Weitere Punkte des Luftreinhalte-Programms, die bereits umgesetzt wurden, sind: Die Umsetzung der Grünen Welle in der Triester und Wiener Straße, die Anschaffung von Straßenwaschfahrzeugen und der Ausbau von ,,Park and Ride"-Plätzen. Die Steiermark sei auf einem guten Weg, so Kurzmann, die Absage an die Umweltzone sei richtig gewesen.

Das Programm umfasst 14 Maßnahmen, vom Verkehr bis hin zu umweltfreundlichen Heizsystemen. Mehr als 22 Millionen Euro hat das Land Steiermark seit 2011 darin investiert.

Link: Feinstaub (Land Steiermark) (http://www.umwelt.steiermark.at/cms/ziel/2054558/DE/)

Quelle: ORF (http://steiermark.orf.at/news/stories/2617060/)

Fremde Federn ...  :pfeifend:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 13, 2014, 14:08:51
Ich stelle den Artikel hier rein, weil es gehört thematisch dazu: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3547162/land-sagt-hausbrand-den-kampf.story

Land sagt Hausbrand den Kampf an
Eine neue Verordnung ist in Begutachtung: Die steirischen Gemeinden im Luft-Sanierungsgebiet müssen den Fernwärmeausbau prüfen. Zudem soll eine weitere Zersiedelung unterbunden werden.

Der Druck der EU wirkt. Schritt für Schritt legt das Land beim Thema Feinstaub nach. Nun hat FPÖ-Landesrat Gerhard Kurzmann eine Verordnung in Begutachtung geschickt, die rund 330 Gemeinden verpflichtet, sich ein kommunales Energiekonzept zu verpassen. Das Herzstück: Es soll dem Hausbrand, einem wesentlich Verursacher von Feinstaub, der Kampf angesagt werden.

Der Trumpf, der den Hausbrand ausstechen soll, ist die Fernwärme. In den zu erstellenden Energiekonzepten müssen die Gemeinden "jedenfalls die Entwicklungsmöglichkeiten einer Fernwärmeversorgung" prüfen, heißt es in den Erläuterungen zum Entwurf.

Damit soll der Fernwärmeausbau neben der Landeshauptstadt Graz auch in den Gemeinden forciert werden. "In Graz gibt es derzeit 40.000 Kunden", weiß Urs Harnik, Sprecher der Energie Steiermark. Das politische Ziel liegt bei 80.000. In der übrigen Steiermark gibt es derzeit rund 100 dezentrale Heizkraftwerke, teils von Gemeinden, teils von Privaten, teils von der Energie Steiermark selbst betrieben. "Wir haben rund 20 solcher Nahwärme-Systeme, alle mit Biomasse", so Harnik.

Alternativen erlaubt
Dort, wo der Fernwärmeausbau technisch undurchführbar oder wirtschaftlich unzumutbar ist, dürfen sich die Gemeinden Alternativen überlegen. Aber nur dort. Solche Alternativen könnten etwa der Austausch alter Heizkessel sein, wie Werner Fischer, Leiter der Abteilung Umwelt und Raumordnung, sagt.
Für Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) ist die Verordnung "die konsequente Fortführung des bisherigen Maßnahmenkatalogs gegen den Feinstaub. Damit wollen wir die EU überzeugen, das Vertragsverletzungsverfahren einzustellen."

Frischluftschneisen
Zwei weitere Punkte stehen in der Verordnung, die manchen Bürgermeister im Luftsanierungsgebiet in Bedrängnis bringen können. Erstens darf in Gebieten, die als Frischluftschneisen ausgewiesen sind, nichts mehr in Bauland umgewidmet werden. "Diese Zonen sind wichtig für den Luftaustausch und die Kaltluftproduktion", sagt Abteilungschef Fischer.

Zweitens dürfen künftig nur dort Siedlungsschwerpunkte ausgewiesen werden, wo es einen ausreichenden Anschluss an den öffentlichen Verkehr gibt. Das heißt: werktags mindestens vier Kurse pro Tag und Richtung. Damit soll eine weitere Zersiedelung unterbunden werden.

Das ist einmal raumplanerisch ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch Jahrzehnte zu spät - Problem bleibt halt weiterhin, dass die Bürgemeister Baubehörde erster Instanz sind.

Leider sind die Vorgaben für den Öffentlichen Verkehr sehr marginal - mit vier Werktagskursen pro Richtung wird man niemanden hinter dem Ofen hervorholen können (sofern er dann noch einen hat  ;D) - und zusätzliches ÖV-Angebot muss ja auch finanziert werden. Die meisten Gemeinden haben sich ja bis dato erfolgreich dagegen gewehrt. Ich sage nur: ein Zweckverband gehört da her, der das regelt ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 14, 2014, 11:09:20
Auch hier was zum Thema: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3548343/dieselabgase-sind-problem-mehr.story

"Dieselabgase sind kein Problem mehr"

Neue Dieselmotoren produzieren laut TU-Professor Hausberger kaum noch Feinstaub. Bei der Fachtagung im Rathaus sind sich aber alle einig: Es braucht weniger Autoverkehr in der Stadt.

Am Ende ziehen doch wieder alle an einem Strang. "In Städten muss der Anteil des öffentlichen Verkehrs (ÖV) steigen, nicht der des motorisierten Individualverkehrs", sagt TU-Professor Stefan Hausberger.

Das, was er davor gesagt hat, hat aber bei der Fachtagung "Weniger Schadstoffe durch weniger Autoverkehr" im Rathaus für Unruhe im Publikum gesorgt. Hausberger: "Die Probleme mit Abgaspartikeln von Dieselmotoren sind praktisch gelöst." Ein neuer Diesel stößt um 95 Prozent weniger Schadstoffe aus als alte. Übersetzt: Wenn man sich nur die Emissionen anschaut, ist Feinstaub kein Thema mehr.

Der TU-Professor legt aber ein Aber nach: Erstens dauert es, bis die alten Dieselautos ausgetauscht sind und zweitens bleibt das Platzproblem auf den verstopften Straßen. "Das können wir mit besseren Motoren nicht lösen. Auch den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen können wir so nicht reduzieren."

Spätestens hier hat Umweltstadträtin Lisa Rücker aufgeatmet. Sie hat gemeinsam mit dem Umweltamt zur Tagung geladen. Ihr Wunsch: "Dass wir uns auf Umweltmaßnahmen einigen, die uns im Verkehr weiterbringen und politisch breit getragen werden." Es waren auch die Umweltsprecher aller Parteien dabei. Am Prüfstand standen bekannte Ideen wie Citymaut, autofreie Tage, Umweltzone und Tempolimits.

Citymaut: Bringt eine Verkehrsreduktion von 15 bis 20 Prozent, sagt Karl Reiter von der Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM). Für Graz rechnet Hausberger mit einer Reduktion der Emissionen von zehn Prozent.

Autofreier Tag: Bringt laut Hausberger fünf Prozent Emissionsminderung an Werktagen. Die Frage: Kann der ÖV die zusätzliche Masse an Menschen aufnehmen?
Umweltzone: Beschleunigt den Austausch der Autoflotte, ist in Graz aber nach der Bürgerbefragung politisch erledigt.

Tempolimits: Betrachtet man die Emission, ist es egal, ob man in der Stadt mit Tempo 30 oder 50 unterwegs ist, rechnet Hausberger vor. Auf der Autobahn "ist das radikal anders": Tempo 80 senkt die Feinstaubemission um 35 Prozent im Vergleich zu Tempo 130, Tempo 100 um 30 Prozent. Das Professoren-Fazit dazu: "Macht keinen Spaß, hilft aber."

Darüber hinaus gibt es ein weiteres Maßnahmenbündel, den Autoverkehr einzuschränken, weiß Gerald Röschel von der ZIS-P Verkehrsplanung. "Wenn wir massiv etwas verändern wollen, müssen wir auch unpopuläre Maßnahmen treffen." Etwa Sammelgaragen, restriktive Mobilitätsverträge bei Neubauten und generell weniger Parkplätze bei neuen Wohn- und Handelsflächen.

Wer zahlt ÖV-Offensive?
Dabei ist die Reduktion des Autoverkehrs nur der eine Teil. Der zweite ist der Ausbau des ÖV: Wer finanziert das? Für Verkehrsplanungschef Martin Kroißenbrunner ist das "die zentrale Herausforderung". Eine Idee: eine Stellplatzabgabe auf Parkplätze bei Firmen. "84 Prozent aller Pendler parken auf Firmenparkplätzen", sagt Reiter (FGM).

Jetzt ist die Politik am Wort, für welche Maßnahmen sie sich entscheidet.

Die Politik schweigt - wie immer - bei solchen Dingen, man will ja den p. t. autofahrenden Wähler tunlichst nicht verärgert - die NOVA-Erhöhung hat schon genug Staub (sic!) aufgewirbelt!

Und es soll in diesem Forum keiner mehr sagen, dass eine radikale Temporeduktion auf Autobahnen nichts bringt!!!

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 15, 2014, 09:47:08
Hier "offizielle Bericht" der Rathauskorrespondenz - leider war der Verkehrsstadtrat nicht anwesend und die Lisa hat zwar "des Pudels Kern" erkannt, aber leider in ihrer Amtszeit nicht genügend Pflöcke eingeschlagen, damit das jetzt auch umgesetzt werden kann.

Lisa Rücker: "Autoverkehr eindämmen"
Tagung über Luftgüte und Verkehr im Grazer Mediacenter

In einem voll besetzten Mediacenter konnten sich am 13. Feber 2014 zahlreiche GemeinderätInnen, Interessensvertretungen und RedakteurInnen lokaler Medien in Sachen Grazer Luftqualität auf den letzten Stand bringen. Eingeladen waren sie von der Grazer Umweltstadträtin Lisa Rücker und dem Umweltamt. Zentrales Thema waren Möglichkeiten zur Luftverbesserung durch Eindämmung des Autoverkehrs. ,,Ich freue mich darüber, dass die übrigen Fraktionen im Rathaus nach einer langen Zeit des Stillstandes wieder bereit sind, ernsthaft über wirkungsvolle Maßnahmen im Verkehrsbereich nachzudenken", so Stadträtin Lisa Rücker.

Ein europäischer Vergleich von DI Karl Reiter (FGM) hat gezeigt, dass die Umweltzone in diesem Raum die am meisten angewendete Maßnahme gegen die in Städten zunehmende Schadstoffbelastung ist. Mit ihr gelingt vor allem eine Reduktion der feinsten Staubpartikel und der giftigen Stickstoffdioxide. Tatsächliche Reduktionen des Verkehrsaufkommens im Sinne weniger gefahrener Autokilometer wurden in jenen Städten erreicht, die sich für Mautsysteme entschieden haben. So konnten London, Stockholm und Göteborg den Autoverkehr um bis zu 20 Prozent reduzieren.

Dass derartige Maßnahmen auch die Entwicklung neuer Fahrzeugtechnologien beschleunigen, bestätigte DI. Dr. Stefan Hausberger vom Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik TU-Graz. Er erachtet eine Reduktion der KFZ-Kilometer für notwendig, um die Verkehrsinfrastruktur in Graz vor noch stärkeren Engpässen zu bewahren und den Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu senken.

Mag. Thomas Reznicek, der mit der Firma Kapsch bereits in einigen Städten weltweit Mautsysteme umgesetzt hat, berichtete von seinen Erfahrungen. Wofür man sich auch entscheide, ob für Citymaut, Umweltzone oder gezielte Zufahrtsbeschränkungen - wirkungsvoll seien jene Mittel, die den Menschen bereits vor Reisebeginn dazu ermutigen, Alternativen wahrzunehmen. Andernfalls sehe man sich mit Verlagerungseffekten konfrontiert.

Die Verkehrsexperten DI Gerald Röschel und der Abteilungsvorstand der Grazer Verkehrsplanung DI Martin Kroißenbrunner betonten in diesem Zusammenhang, wie wichtig es sei, Anreiz und Beschränkung nicht voneinander getrennt zu sehen. So sei im Bereich der Anreizsysteme in den letzten Jahren in Graz vieles auf Schiene gebracht worden, was für sich alleine aber die notwendige Reduktion nicht gewährleisten könne.

,,Bei diesem Fachgespräch waren sich alle Experten einig, dass Maßnahmen zur Reduktion des Autoverkehrs in der Stadt notwendig sind", fasste Rücker das Wesentliche zusammen. ,,Wir haben heute auch gesehen, mit welchen Maßnahmen es möglich ist und nun liegt es an den Fraktionen im Gemeinderat, auf dieser sachlichen Ebene endlich die notwendigen Beschlüsse zu fassen. Dass wir Grüne dazu bereit sind, ist hoffentlich bekannt. Ich erwarte mir aber, dass jetzt alle an einem Strang ziehen."

Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10227755/1618648/

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: invisible am Februar 15, 2014, 15:00:06

Hier "offizielle Bericht" der Rathauskorrespondenz - leider war der Verkehrsstadtrat nicht anwesend [...]


Jetzt im Ernst?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 15, 2014, 15:05:06
Auf den Fotos ist er jedenfalls nicht zu sehen - und wenn er da gewesen wäre, hätte er sicherlich ein Statement abgegeben.

Sagt aber eh schon alles - die Lisa ist halt nicht Teil der Koalition ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 16, 2014, 15:31:55
Der Druck wächst: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3550021/feinstaub-hunderter-rigoros-ueberwachen.story

"Feinstaub-Hunderter rigoros überwachen"
Die Asfinag soll die Tempo-100-Beschränkung auf der A 2 zu Feinstaubzeiten zwischen Sinabelkirchen und Lieboch mit der Section Control überwachen, fordert Liebenaus ÖVP-Bezirksvorsteher Karl Christian Kvas. Er tritt aber weiter für einen Modellversuch mit Tempo 80 im Bereich der Stadt Graz ein. Und Kvas unterstützt die aus Lärmschutzgründen geforderte 100er-Beschränkung zwischen Gleisdorf und Graz. "Das Asfinag-Statement, dass die Autobahn für 130 km/h gebaut und der Lärmschutz dem Bau exakt angepasst wurde, ist ein Affront gegen die Anrainer in diesem Autobahnbereich."

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Bim am Februar 16, 2014, 16:42:37
Allerdings darf niemand sich beschweren, der erst dort hinzog, als dort schon die Autobahn war - jeder wusste im Vorhinein, auf was er sich einlässt, wenn er in die Nähe zur Autobahn zieht (darum wirds das Objekt, Haus, Wohnung, Grundstück - ja auch um einiges billiger gegeben haben).

Beschweren dürfen sich lediglich jene Leute, die schon vor der Autobahn dort waren!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Hubert Voller am März 13, 2014, 21:35:38
Feinstaub: Gratis-,,Öffis" in Paris

Wegen der dramatischen Luftverschmutzung im Großraum Paris können die öffentlichen Verkehrsmittel in der französischen Hauptstadt ab morgen bis Sonntag kostenlos genutzt werden. Die zuständige Behörde begründete heute den Schritt mit den ,,bedeutenden Risiken für die Gesundheit". Bewohner und Touristen können zudem seit heute kostenlos städtische Fahrräder und Elektroautos nutzen. Das soll den Verkehr von Wagen mit Verbrennungsmotor einschränken.

Auf zahlreichen Straßen im Großraum der französischen Hauptstadt gelten zudem besondere Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Stadtverwaltung forderte die Einwohner auf, ihre Autos ganz stehen zu lassen. Sie müssen vorerst keine Parkgebühren zahlen.

Als Hintergrund der hohen Feinstaubkonzentration gilt die aktuelle Wetterlage mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Sie sorgt dafür, dass es deutlich weniger als sonst zu einem Austausch der Luftschichten kommt, der normalerweise für eine Verteilung der Schadstoffe sorgt. Neben Paris sind derzeit zahlreiche weitere Städte und Gemeinden in Frankreich betroffen.
Quelle: http://news.orf.at/stories/2221956/

Stadtrat Mag. (FH) Mario Eustacchio und Landesrat Dr. Gerhard Kurzmann sollten sich ein Beispiel nehmen. (Gilt natürlich auch für die gesamte Stadt bzw. Landesregierung)

l.g. rellov
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 18, 2014, 13:57:34
Diesmal hatte der Staub keine Chance

Während Frankreich mit Fahrverboten kämpft, haben die Steirer im vergangenen Winter ihre bisher mildeste Feinstaubsaison erlebt. Verantwortlich dafür war großteils das Wetter.

Die Grande Nation steht kopf - oder teils still, denn wegen der Luftbelastung im Großraum Paris sind gestern Fahrverbote für Autos und Motorräder verhängt worden. Die kurzfristig ausgerufenen "Gratis-Öffis" hatten nicht den erhofften Erfolg gebracht. Auch in Städten wie Lyon oder Le Mans explodierten aktuell die Feinstaubwerte.

993 Kilometer Luftlinie von Paris entfernt ist das Bild in Österreichs Feinstaubhochburg Graz konträr: Die Feinstaubsaison (15. November bis 15. März) hatte diesmal fast Bilderbuchcharakter. So gab es in Graz-Süd um 13 Feinstaubtage weniger als in der Saison 2012/2013. Und in Leibnitz, das zu den meistbelasteten Städten Österreichs zählt, waren es sogar 24 Tage mit "dicker Luft" weniger. Ein Erfolg des "Luftreinhalteprogramms", das unter anderem auf Fernwärme setzt?

Nur zu einem geringen Teil, sind sich Experten einig. "Natürlich bringen die Maßnahmen etwas, aber das Wetter war in diesem Fall sicher bestimmend", sagt Andreas Schopper von der Luftgüteüberwachung des Landes. So hat der Winter derart viele Adriatiefs gebracht wie lange nicht. "Das hat dazu geführt, dass sich die Luftmassen ständig ausgetauscht haben und sich kaum Inversionswetterlagen bilden konnten", erläutert Schopper.

Das Resultat ist an den Messstellen abzulesen: Mehr als 35 Tage mit Grenzwertüberschreitungen hat es nirgends gegeben. Für die Vorgaben der Europäischen Union, die genau so viele Überschreitungstage maximal zulassen, zählt allerdings nicht die Wintersaison, sondern das Kalenderjahr. "Mit ein bisschen Glück zum Jahresende kann es heuer aber gelingen, dass wir erstmals die EU-Vorgaben erfüllen. Und das, ohne nachträglich den Beitrag der Splittstreuung abzuziehen", sagt Schopper.

Vorerst einmal ist es mit der ärgsten Feinstaubbelastung vorbei. Der Frühling hat sauberere Luft im Gepäck, wenngleich der teils noch nicht eingekehrte Streusplitt die Werte etwas trübt. "Das Schlimmste ist aber überstanden", meint Schopper.

Zurücklehnen können sich die Grazer und Steirer freilich nicht. Die Karte der Sanierungsgebiete - das sind Teile der Obersteiermark sowie fast alle Regionen südlich von Graz - wird bis Herbst überarbeitet. Auch das "Luftreinhalteprogramm" wird evaluiert: Das Laubbläser-Verbot für Graz (ab 1. Oktober) dürfte erst der Anfang sein. Allerdings: Von Fahrverboten Marke Paris hält der Grazer Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ) nichts (siehe Interview unten).

(http://www.kleinezeitung.at/system/galleries/upload/7/6/0/3577840/2014-03-18-feinstaub1.jpg)

"Das Auto hat nur einen minimalen Anteil"

Paris reagiert konsequent auf die Feinstaubplage und sperrt die Autofahrer aus: Wäre das auch für Graz eine Option?

MARIO EUSTACCHIO: Nein, absolut nicht. Diese Maßnahme bringt in Graz viel zu wenig, als dass man sie umsetzen sollte.

In Graz würden Fahrverbote also nichts bringen?

EUSTACCHIO: Genau, diese Fahrverbote sind der falsche Ansatz. Unser Feinstaubproblem ist hauptsächlich durch unsere Beckenlage gegeben. Man kann die einzelnen Städte einfach nicht vergleichen.

Aber auch politische Mitbewerber in Graz argumentieren anders - und zwar mit Fahrverboten.

EUSTACCHIO: Wir haben bisher zugelassen, dass wir alle Maßnahmen nur über einen Verursacher definiert haben - das Auto. Aber es ist längst erwiesen, dass das Auto nur einen minimalen Anteil am ganzen Problem hat.

Woran liegt es dann?

EUSTACCHIO: Da gibt es in Graz mehrere Faktoren, auch das Wetter. Wenn wir vom Süden her unsere Emissionen aus dem Umland hereinbekommen, würde es nicht einmal helfen, wenn es in Graz Fahrverbote gäbe.
INTERVIEW: DIDI HUBMANN

Feinstaublimits

Limit Österreich: Hierzulande sollen laut Gesetz maximal 25 Belastungstage im Jahr anfallen.

Limit EU: Bis zu 35 Feinstaubtage im Jahr sind laut EU legitim.

Feinstaubtag: Die Luftbelastung liegt im Tagesschnitt bei mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft.

Strittig ist die Zählung: So erlaubt Brüssel, die Belastung durch Streusplitt und Sahara-Staub nachträglich herauszurechnen. Die Limits werden bei uns dennoch kaum eingehalten.


GÜNTER PILCH, THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3577840/diesmal-hatte-staub-keine-chance.story
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Empedokles am März 18, 2014, 14:29:35
Zitat

EUSTACCHIO: Genau, diese Fahrverbote sind der falsche Ansatz. Unser Feinstaubproblem ist hauptsächlich durch unsere Beckenlage gegeben. Man kann die einzelnen Städte einfach nicht vergleichen.


Ja genau! Deshalb muss die leidige Beckenlage von Graz nun endlich der Vergangenheit angehören!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 18, 2014, 15:12:49

Sagt aber eh schon alles - die Lisa ist halt nicht Teil der Koalition ...


Es freut mich, daß du Frau Rücker so gut kennst, daß du mit ihr per du bist.
Allerdings hättest du dann auch wissen können, daß Frau Rücker Stadträtin für Gesundheit, Umwelt und Kultur ist. Seit über einem Jahr.

LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am März 18, 2014, 17:27:17
Frau Rücker - obwohl mit mir ihr schnell per du sein kann - ist zwar Stadträtin, aber nicht Teil der de facto Koaltion zwischen SP, VP und FP, weil dort die Grünen eben nicht dabei sind. Passt ja eh.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am März 18, 2014, 18:34:39

obwohl mit mir ihr schnell per du sein kann


Hä?

Also hat deiner Meinung nach ein Stadtrat bzw. eine Stadträtin eh nichts zu sagen. Das sehe ich ein bisserl anders, sonst hätte wohl Frau Kahr nicht so viel Stimmen bekommen. Und da Frau Rücker für die Umwelt zuständig ist, wird man sie wohl auch in Entscheidungen einbinden müssen.

LG! Christian
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am März 19, 2014, 10:26:58


obwohl mit mir ihr schnell per du sein kann


Hä?

Also hat deiner Meinung nach ein Stadtrat bzw. eine Stadträtin eh nichts zu sagen. Das sehe ich ein bisserl anders, sonst hätte wohl Frau Kahr nicht so viel Stimmen bekommen. Und da Frau Rücker für die Umwelt zuständig ist, wird man sie wohl auch in Entscheidungen einbinden müssen.

LG! Christian


1. Bei den Grünen sind alle miteinander per du, also geht das manchmal schnell.

2. Sorry, aber die Realpolitik in Graz schaut anders aus. Sicher wäre es sinnvoll, andere Ressorts einzubinden, aber bevor ein Blauer eine Grüne um ihre Meinung fragt muss noch viel Wasser die Mur hinunterfliessen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am April 10, 2014, 09:20:12
Wirtschaft erhöht Druck auf Landesrat

Seit Umweltlandesrat Kurzmann für das Land "Feinstaubentwarnung" ausrief, fordern Wirtschaftsvertreter das Aus der Maßnahmen. So massiv, dass der Landesrat jetzt um sein Budget bangt.
Das elektronische 100-km/h-Limit auf den Autobahnen missfällt den Wirtschaftsvertretern

Die Geister, die er rief, werde er jetzt nicht mehr los, ätzen böse Zungen. Etwas differenzierter sieht es der steirische Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) selbst. Faktum ist jedenfalls: Seit Kurzmann vor zwei Wochen mit Blick auf die günstigen Luftgütewerte des vergangenen Winters eine generelle "Feinstaubentwarnung" für die Steiermark ausgerufen hat, laufen ihm die Wirtschaftsvertreter beinahe die Bürotüren ein. Deren Forderung: Wenn es Entwarnung gibt, sind auch Maßnahmen wie das elektronische 100-km/h-Limit auf den Autobahnen oder die großräumigen Luftsanierungsgebiete unnötig und gehören weg.

Der Druck sei so massiv geworden, klagt Kurzmann, dass er sogar um sein jährliches Feinstaub-Budget in der Höhe von 6,5 Millionen Euro bangen müsse. "Ich fürchte, dass ÖVP und SPÖ auf diesen Zug aufspringen und mir die Mittel kürzen. Jetzt die Maßnahmen zurückzunehmen, wäre angesichts des Vertragsverletzungsverfahrens der EU aber ein Wahnsinn." Zwar werde das steirische Luftreinhalteprogramm bis Oktober evaluiert, der Hunderter auf den Autobahnen stehe aber nicht zur Debatte. Und auch bei den Sanierungsgebieten, die sich über 333 Gemeinden erstrecken, sind für Kurzmann "nur in den Randbereichen" Änderungen denkbar. "Auch wenn es sich jetzt viele anders wünschen: Im Kern werden die Gebiete weiterhin bestehen bleiben."

Vielen Wirtschaftstreibenden sind diese Gebiete seit Langem ein Dorn im Auge. So gelten dort etwa strengere Emissionsvorschriften für Lkw (siehe auch Bericht rechts) und Baumaschinen oder spezielle Auflagen für Betriebsansiedelungen. "Man darf angesichts der besseren Luftwerte zwar nicht in Übermut verfallen, aber bei den Sanierungsgebieten wünschen wir uns schon eine substanzielle Änderung", sagt der steirische Wirtschaftsbunddirektor Kurt Egger. Und zwar nicht erst im Herbst, sondern möglichst noch vor dem Sommer. Das Tempolimit auf den Autobahnen dagegen betrachtet Egger als weniger tragisch.

Dieses wird heuer, wie berichtet, sogar noch verschärft. Noch vor Ostern schickt Kurzmann eine Gesetzesnovelle in Begutachtung, die es ermöglicht, das Hunderter-Limit auch bei erhöhten Stickoxidwerten aufleuchten zu lassen. Das Gesetz soll im Sommer beschlossen werden und danach in Kraft treten.
GÜNTER PILCH


Fakten


333 Gemeinden liegen innerhalb der steirischen Feinstaub-Sanierungsgebiete (Teile des Mur- und Mürztals sowie Graz und fast die gesamte Ost-, Süd- und Weststeiermark). In diesen Zonen gelten Einschränkungen etwa für Lkw, Heizungen oder Brauchtumsfeuer.

6,5 Millionen Euro sind im Budgettopf von Umwelt- und Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann jedes Jahr zur Bekämpfung des Feinstaubs vorgesehen. Damit werden weite Teile des Luftreinhalteprogramms finanziert.

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Lkw müssen Aufkleber tragen

GRAZ. Die gesetzliche Grundlage stammt noch aus der Zeit von Umweltminister Nikolaus Berlakovich und war eigentlich für die Umweltzone in Graz gedacht: Das Ministerium legte im Jahr 2012 Aufkleber fest, die die Autos je nach Abgasklasse kennzeichnen sollten. Nachdem die Umweltzone aber abgeblasen wurde, blieben auch die Pickerl in der Schublade. Jetzt sollen sie doch noch zum Einsatz kommen. Allerdings nicht auf Autos, sondern auf allen Lkw, die in den steirischen Feinstaub-Sanierungsgebieten unterwegs sind. Dort dürfen seit heuer nur noch Schwerfahrzeuge der Abgasklasse Euro 3 oder höher fahren. Damit die Kontrolle einfacher wird, bekommen die Lkw jetzt die Aufkleber verpasst. "Die Verordnung ist mit der Wirtschaftskammer abgesprochen und tritt noch heuer in Kraft", sagt Umweltlandesrat Kurzmann.

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Entfesseln?

Dieser Salutschuss ging nach hinten los. Kaum hat Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann die heuer günstig verlaufene Feinstaubsaison bejubelt, schon kommt er in Bedrängnis. Die Wirtschaft rennt ihm die Tür ein, er solle Frischluftmaßnahmen in den Feinstaubsanierungsgebieten rückgängig machen. Die Auflagen seien ein Hemmschuh für eine gute Entwicklung. Es ist verständlich, dass Unternehmer im globalen Wettbewerb entsprechende Rahmenbedingungen einfordern, um ihren Standort abzusichern, ihre Betriebe erweitern und Arbeitsplätze schaffen zu können. Und die Landesregierung sollte alles tun, um gerade in Zeiten der immer noch anhaltenden Krise die Unternehmen nicht über Gebühr auszubremsen.

Aber wegen einer witterungsbedingt glimpflich verlaufenen Feinstaubsaison Frischluftmaßnahmen abzublasen, könnte uns teuer zu stehen kommen. Hätten wir die letzten Jahrzehnte die Wirtschaft stets von allen Umweltauflagen entfesselt, wäre unsere Mark wohl nicht mehr so grün. Und die EU hätte uns wohl längst mit Strafzahlungen zur Kasse gebeten.

Sie erreichen den Autor unter

bernd.hecke@kleinezeitung.at
BERND HECKE
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: x37 am April 10, 2014, 10:22:51

Damit die Kontrolle einfacher wird, bekommen die Lkw jetzt die Aufkleber verpasst.

Stellt euch nur mal vor jede Region in Europa würde sowas machen...  :hammer: :boese:
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Januar 23, 2017, 17:48:05
Momentan gilt in Graz wieder das Zweitöfenverbot: http://www.wetter.at/wetter/oesterreich-wetter/Feinstaub-Graz-verbietet-Heizen-mit-Zweitoefen/266385741

Laut LUIS lag heute das Maximum von Feinstaub PM 10 bei der Messstation Graz-Mitte Gries bei 172 µg/m3; bekannterweise liegt der Grenzwert bereits bei 50µg/m3. Somit ist der Grenzwert um das Dreifache überschritten.  Von den ersten 23 Tagen dieses Jahres gab es 11 Überschreitungen des Grenzwertes an der zuvor genannten Messstelle. Das ist immerhin fast jeder zweite Tag.
Dies sollte für unsere Politiker Grund genug sein endlich damit zu beginnen große Projekte im Straßenbahnausbau in Angriff zu nehmen um wirklich viele zusätzliche Menschen in den Öffentlichen Verkehr zu bringen denn die bisherigen Ausbauten wie die Verlängerung der Linie 7 oder die Verdichtung der Intervalle auf bestimmten Linien ist zwar schön und gut und waren auch wichtig aber auf Dauer können so keine Feinstaubprobleme gelöst werden!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 23, 2017, 18:22:23
@Bahnhof: Mach dir keine Sorgen, das wird kein Grund genug sein, da irgend etwas zu übernehmen - nicht einmal die Grünen scheinen dieses Thema in irgendeiner Form für den Wahlkampf zu benutzen ...

Das Problem ist ja "gottgegeben" und da "kaun ma goar nix moch'n" ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Commanderr am Januar 23, 2017, 20:43:25
Wenn das Pickerl gegen Feinstaub hilft, sollte sich der Nagl gleich ein paar davon auf seinen BMW kleben.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Januar 25, 2017, 23:22:49
Im Grunde genommen nichts Neues aber ab dem Absatz "Nicht mit dem Auto" und vor allem ab "Auf Schiene bringen" wird es schon interessanter, mit welchen Lösungsvorschlägen unsere Politiker kommen.

Pressemeldung: https://kurier.at/chronik/oesterreich/alarmstufe-rot-in-graz-die-luft-ist-so-schlecht-wie-lange-nicht-mehr/242.817.796
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Januar 25, 2017, 23:29:54

Und passend dazu werden Biomasse-Heizungen vom LandPolitik gefördert.
Nur was noch viel schlimmer ist, die ganzen Ozeanriesen, Kreuzfahrtschiffe etc..
Das sind ja gigantische Kolosse die Unmengen an Öl verbrennen. Hat jetzt zwar nicht direkt
mit dem Feinstaub in Graz zu tun, wollte es nur mal so erwähnen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 25, 2017, 23:31:47
Apropos elektrisch: SPÖ-Stadtrat Michael Ehmann bringt den Straßenbau-Bau ins Spiel, so sollte die Universität Graz an das Netz angeschlossen werden, ebenso die Reininghausgründe im Westen. Auch die Innenstadt brauche eine Entflechtung.

Die Uni-Anbindung wurde ja schon länger abgesagt (wäre aber betrieblich von Vorteil). Bei den Reininghausgründen soll ja was passieren (nur wann?) und wie lange warten wir auf eine Innenstadtentflechtung? Also am besten gleich direkt nach der Wahl alles umsetzen - worauf haben wir die letzten Jahre eigentlich gewartet? :-)

Zitat
FPÖ-Chef Mario Eustacchio ist deutlich: "Was ein Verkehrsstadtrat zur Feinstaubreduktion beitragen kann, ist Folgendes keine City-Maut, keine Fahrverbote." Es brauche stattdessen mehr Park-&-Ride-Plätze, Taktverdichtungen sowie moderne Busse und Straßenbahnen. "Nur wenn das Angebot der Öffis stimmt, brauchen die Menschen weniger Pkw", glaubt Eustacchio.[/color]

Dann einmal ran Herr Verkehrsstadtrat - aber: wieviele Busse sollen denn noch aus dem Grazer Westen in die Innenstadt fahren?

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Januar 25, 2017, 23:34:36
Der Eustacchio hat von uns aber immerhin schon ein bisschen gelernt :D

Bis auf Grüne und Piraten hat keine Fraktion eine tiefergehende Ahnung von verkehrsrelevanten Dingen. - Leider.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 25, 2017, 23:37:13
Problem ist halt, dass es bei ÖV keine zusätzlichen Kapazitäten beim ÖV gibt und in den letzten Jahre bzw. Jahrzehnten nix Wesentliches zur Luftgüteverbesserung getan wurde (in der letzten Jahren hatten wir halt "Glück"); bin eigentlich kein Freund von autofreien Tagen, sondern von einem kontinuierlichen ÖV-Ausbau bzw. Förderung des Umweltverbundes  ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am Januar 25, 2017, 23:47:18

In Budapest gibt es seit Montag Smog-Alarm. Bedeutet für die Autofahrer mit niedriger Umwelteinstufung
Fahrverbot zwischen 06:00 und 22:00 Uhr. Die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist für die Betroffenen
in dieser Zeit kostenlos.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am Januar 26, 2017, 08:14:11
Gerade Ehmann, der eigentlich die Straßenbahn gegen Elektrobusse austauschen wollte, bringt nun einen Straßenbahnausbau?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 222 am Januar 26, 2017, 09:57:41
Die Gelegenheit für ProBim und FAHRGAST sich jetzt mit entsprechenden Ausbauforderungen  in den Wahlkampf einzubringen! 😀
Lg
222
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: ptg am Januar 26, 2017, 10:32:23
Ich bin ganz begeistert, wenn in Antenne Steiermark in den Nachrichten festgehalten wird, dass die Luft so schlecht wie schon lange nicht ist und die Grenzwerte massiv überschritten werden und die nächste "lustige" Einschaltung ist dann das Vignetten-Bingo.
Kleine Zeitung ebenso: Großer Artikel wegen der Feinstaubbelastung, aber auf der Titelseite ist eine Werbung für das Vignetten-Bingo der Antenne.  :boese:
Statt dass einmal Monatskarten für die Öffis verlost werden.

Bei diversen Aktionen wird mit Gratis-Vignetten geworben.
Die Innenstadtinitiative oder besser öffentlich angebundene Einkaufszentren (z.B. Murpark) könnten einmal mit Gratis-Karten für den ÖV locken.
Innenstadtkaufhäuser locken nur Autofahrer: Beim K&Ö kann man je nach Einkauf stundenlang gratis parken (ab 30€ bekommt man 8,80 Parkgebühr vergütet). Leute die mit dem ÖV kommen (und der Anteil ist beim K&Ö mauch nicht so gering), schauen durch die Finger. 
Nagl hätte als Lösung 100.000+ gesponserte Taxifahrten parat und die vor allem im Winter, denn im Sommer gibt es doch einige die nachts den Heimweg noch ein wenig zumm Ausnüchtern nutzen.  :hammer:







Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Januar 26, 2017, 13:12:00
Dazu ein medizinischer Hinweis...  ;)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 26, 2017, 13:31:32
Dazu ein medizinischer Hinweis... 

Warum soll man die das fragen? Das sind ja die Verhinderer.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 05, 2017, 20:31:44
Folgende Grafik haben wir für Euch gemacht. Sie ist lizenzfrei verwendbar.
Hier besteht die Möglichkeit sie (4 MB) herunterzuladen:
http://styria-mobile.at/feinstaubticket.jpg

Feinstaub geht uns alle an!


Hinweis zur Positionierung als Facebook Titelbild:
Beim Positionieren darauf achten, dass alle Fahrzeuge am Desktop sichtbar sind. - Die untere Textzeile erscheint dann nur bei der mobilen Ansicht, was sich aus den von facebook vorgegebenen Bildgrößen ergibt.

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Februar 05, 2017, 23:58:05
Hier geht es vordergründig um den öffentlichen Verkehr. Wenn es Dir wichtig ist, dass auf die Möglichkeit der Fahrradbenutzung hingewiesen wird, kannst Du ja gleich damit beginnen, eine Grafik dafür zu gestalten. Und vergiss bei Deiner Grafik nicht, auch darauf hinzuweisen, dass Wege auch zu Fuß zurück gelegt werden können.

Anstatt sich darüber zu freuen, dass es Menschen gibt, die freiwillig Werbemittel dafür gestalten, um Menschen dazu zu bringen öffentlich zu fahren, wird es gleich schon wieder von manchen mit Undank kritisiert, was nicht akzeptabel ist!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am Februar 06, 2017, 07:56:26
Wo bleibt der Vorschlag zum Umsteigen auf das Fahrrad? - Der Umwelt zuliebe, und das Geld für den Fahrschein kannst auch sparen ...  ::)
Bei Schneefall ist es sicher toll, wenn ungeübte Radfahrer die Straßen unsicher machen.
Mitten im Winter einen Umstieg auf das Fahrrad zu fordern, scheint mir ohnehin ein wenig abwegig, zumal die Luft ja ziemlich schlecht ist und der Radfahrer diese auch noch inhalieren muss.
Wenn Du schon kritisieren willst, wieso kritisierst Du nicht das schlechte Angebot des ÖV in der Landeshauptstadt?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am Februar 06, 2017, 09:47:54
Zitat
Bei Schneefall ist es sicher toll, wenn ungeübte Radfahrer die Straßen unsicher machen.
Mitten im Winter einen Umstieg auf das Fahrrad zu fordern, scheint mir ohnehin ein wenig abwegig, zumal die Luft ja ziemlich schlecht ist und der Radfahrer diese auch noch inhalieren muss.
Wenn Du schon kritisieren willst, wieso kritisierst Du nicht das schlechte Angebot des ÖV in der Landeshauptstadt?

An einem frühlingshaften Tag mit 10 Grad den Umstieg aufs Fahrrad anzusprechen halte ich für ganz naheliegend - "mitten im Winter" ist es vielleicht dem Kalender nach, aber man sollte sich vielleicht eher nach der Realität richten. Leider gibt's sehr viele Leute die meinen, im Winter könne man nicht Rad fahren, in voller Verkennung der Tatsache dass man auch im Winter an den meisten Tagen sehr wohl und völlig problemlos Rad fahren kann.

Und zu meinen, gerade wegen der schlechten Luft solle man die Leute nicht zum Umsteigen ermuntern ist einfach nur zynisch. Nach dieser Logik dürfte auch niemand zu Fuß gehen, und auch niemand die Öffis benutzen (weil man beim Warten an der Haltestelle ja auch die schlechte Luft einatmet). Soll heißen, wegen der schlechten Luft sollten alle Leute Auto fahren - merkwürdige Logik.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Februar 06, 2017, 10:38:28
Wieso soll ich meine Zeit mit dem Gestalten von Grafiken verplempern - wenn Du eine willst, mach sie Dir selber!

Ich brauche keine Grafik für den Fahrradverkehr, mir gefällt schon die Öffi-Grafik. Du warst ja derjenige, dem ein Hinweis für das Fahrradfahren fehlte. Aber Du hast vollkommen Recht, warum solltest Du eine Grafik erstellen, niemand verpflichtet Dich auch dazu.Nichts desto Trotz wird es wohl freistehen, dass jemand anderer eine solche freiwillig erstellt und selbst wählen darf wie er sie gestaltet. Und niemand zwingt jemand anderem eine Grafik auf, wer sie will nimmt sie, wer sie nicht will nimmt sie nicht, ganz einfach, oder?

Zitat
   Glaubst wirklich, dass irgendwer wegen der bunten Bildi sein Auto daheim stehen lässt und auf Öffis umsteigt? ....

Wegen dem ,,bunten Bildi" vielleicht nicht aber dafür in Kombination mit der darin geschrieben Information über das aktuelle Angebot des Verkehrsverbund.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: PeterWitt am Februar 06, 2017, 11:21:20
Und zu meinen, gerade wegen der schlechten Luft solle man die Leute nicht zum Umsteigen ermuntern ist einfach nur zynisch. Nach dieser Logik dürfte auch niemand zu Fuß gehen, und auch niemand die Öffis benutzen (weil man beim Warten an der Haltestelle ja auch die schlechte Luft einatmet). Soll heißen, wegen der schlechten Luft sollten alle Leute Auto fahren - merkwürdige Logik.
Naja, ganz so ist es nicht.
1.) beim Gehen bzw. Warten strenge ich mich nicht so stark an, d.h. die Atemfrequenz ( und damit das eingeatmete Luftvolumen) ist geringer.
2.) Gerade bei Benützung der normalen Fahrbahn schluckt man als Radfahrer vor allem bei LKW und Bussen jede Menge Staub - da sind die 2m zur Seite oft schon Gold wert
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: kroko am Februar 06, 2017, 11:36:07
Zitat
Naja, ganz so ist es nicht.
1.) beim Gehen bzw. Warten strenge ich mich nicht so stark an, d.h. die Atemfrequenz ( und damit das eingeatmete Luftvolumen) ist geringer.
2.) Gerade bei Benützung der normalen Fahrbahn schluckt man als Radfahrer vor allem bei LKW und Bussen jede Menge Staub - da sind die 2m zur Seite oft schon Gold wert

Ja, eh. Aber erstens strengt man sich beim gemütlichen Radfahren auch nicht arg an - es erwartet ja niemand dass du in Renntempo fährst. Und zweitens wird ja niemand gezwungen den ganzen Weg an einer stark befahrenen Straße zu radeln - ein Radfahrer sucht sich ja einen schönen Weg aus, wenn er kann.

Ich halt's jedenfalls falsch so zu tun als wäre Rad fahren im Winter ungesund, wegen der schlechten Luftwerte. Ganz im Gegenteil, ich bin überzeugt dass gemütliches in-die-Arbeit fahren bei passender Witterung gesund ist, auch im Winter - dass also der mögliche negative Effekt des viel-Luft-einatmens durch die "sportliche" Betätigung allemal wettgemacht wird.

(Soll heißen: das Argument "ich fahr nicht Rad weil ich will keine schlechte Luft einatmen" halt ich eher für eine Rechtfertigung der eigenen Trägheit.)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Februar 06, 2017, 11:39:22
@Bahnhof:
Ist kein Problem, der Martin darf eh alles ...  :hehe:

Schön dass Du nun verstanden hast, dass es jedem freisteht eine Grafik zu erstellen oder nicht. Bevor Du das nächste Mal im Forum jemadem oder das Tun von jemandem kritisiern möchtest, überlege davor ob es konstruktiv ist oder wie dieses mal nur  der "schlechten Stimmungsmache" dient.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: ptg am Februar 06, 2017, 13:27:54
Zitat
Naja, ganz so ist es nicht.
1.) beim Gehen bzw. Warten strenge ich mich nicht so stark an, d.h. die Atemfrequenz ( und damit das eingeatmete Luftvolumen) ist geringer.
2.) Gerade bei Benützung der normalen Fahrbahn schluckt man als Radfahrer vor allem bei LKW und Bussen jede Menge Staub - da sind die 2m zur Seite oft schon Gold wert

Ja, eh. Aber erstens strengt man sich beim gemütlichen Radfahren auch nicht arg an - es erwartet ja niemand dass du in Renntempo fährst. Und zweitens wird ja niemand gezwungen den ganzen Weg an einer stark befahrenen Straße zu radeln - ein Radfahrer sucht sich ja einen schönen Weg aus, wenn er kann.

Ich halt's jedenfalls falsch so zu tun als wäre Rad fahren im Winter ungesund, wegen der schlechten Luftwerte. Ganz im Gegenteil, ich bin überzeugt dass gemütliches in-die-Arbeit fahren bei passender Witterung gesund ist, auch im Winter - dass also der mögliche negative Effekt des viel-Luft-einatmens durch die "sportliche" Betätigung allemal wettgemacht wird.

(Soll heißen: das Argument "ich fahr nicht Rad weil ich will keine schlechte Luft einatmen" halt ich eher für eine Rechtfertigung der eigenen Trägheit.)

Die Luft wird beim Auto deutlich tiefer "angesaugt" und somit noch direkter von der Straße oder Vordermann als es bei Fußgängern und Radfahrern der Fall ist. Und wer glaubt, dass - weil die Luft durch den Pollenfilter ein wenig vom groben (sichtbaren und nach Salzfahrbahn riechenden) Dreck  befreit wird - die Feinstaubbelastung im Auto geringer ist, ist sowieso am Holzweg.
Die Belastungen sind dort ein vielfaches höher, weil sich der Feinstaub im Auto immer mehr anreichert und durch die Lüftungsanlage immer wieder neu aufgewirbelt wird.

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 11, 2017, 14:45:19
Paris, Madrid, Athen und Mexiko-Stadt wollen bis zum Jahr 2025 sämtliche Dieselfahrzeuge aus ihren Städten verbannen: http://orf.at/stories/2375561/2369290/

W,
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Februar 13, 2017, 22:58:28
Der Jahresgrenzwert für die Feinstaubbelastung wurde bereits überschritten. Von 25 erlaubten Überschreitungen pro Jahr wurde der Feinstaubgrenzwert bisher 26 Mal überschritten. Eine Stellungsnahme des Verkehrsclub Österreichs sowie Probleme mit den chinesischen E-Bussen finjden sich in der verlinkten Pressemeldung:

Pressemeldung:  http://derstandard.at/2000052565720/Grazer-Feinstaubsituation-eskaliert
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amoser am Februar 14, 2017, 08:49:56
Apropos Feinstaub: Da wird festgestellt, dass im Süden von Graz die höchste  Feinstaubbelastung besteht. Dafür haben wir mit MAGNA eine zwar expandierende, weltweit aber wohl auch einzige Autoproduktionsstätte, zu der kein dag Material auf der Schiene angeliefert wird. Die bestehende AB liegt brach, wurde schon mehrmals amputiert und beim Kreisverkehr vor der Werkseinfahrt fahren die Laster im Konvoi. Ich weiß, dass das Werk mit Platzproblemen kämpft, eine Nutzung des Vorbahnhofes der AB für eine Wagenspeicherung im Sinne einer Just in time-Anlieferung mit der Bahn könnte jedoch nicht nur diese Platzprobleme verringern, sondern auch den Werksbereich und damit die Luftgüte "entlastern". Arbeitsplätze sind wichtig, dabei sollten aber auch ökologische Parameter eine Rolle spielen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 21, 2017, 11:42:13
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5171558/Luftqualtitaet_So-radikal-bekaempfen-Metropolen-den-Feinstaub

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Chrys am Februar 22, 2017, 16:22:19
Das will man ja nicht in Graz.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 22, 2017, 18:46:39
In Stuttgart wird es ab 2018 hws. ein Dieselfahrverbot im Fall von Feinstaubalarm geben - etwas, was hier im Forum ja auch noch Kurzem verneint wurde ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 03, 2017, 17:48:08
Prinzip alles möglich, aber man braucht dringend zusätzliche Kapazitäten und Vorrang beim Öffentlichen Verkehr, v. a. bei der S-Bahn im Großraum Graz und in Graz selber, sonst funktioniert das ganze nicht: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5178021/Feinstaub_Neuer-Anlauf-fuer-autofreien-Werktag-von-Oktober-bis

http://www.krone.at/steiermark/ruf-nach-fahrverboten-in-graz-wegen-feinstaub-story-557107

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am März 04, 2017, 13:44:44
Sinnlos solange der ÖV nicht die einer wachsenden Stadt würdige Qualität aufweist. Viele Familien haben einen Zweitwagen. Wenn der Umstieg auf ÖV nicht attraktiv ist, werden die Menschen Mittel und Wege finden, solche Fahrverbote zu umgehen. Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Außerdem: wohin mit den zusätzlichen Fahrgästen? Die Grünen sind leider zu nichts mehr zu gebrauchen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am März 04, 2017, 16:08:34
Sinnlos solange der ÖV nicht die einer wachsenden Stadt würdige Qualität aufweist. Viele Familien haben einen Zweitwagen. Wenn der Umstieg auf ÖV nicht attraktiv ist, werden die Menschen Mittel und Wege finden, solche Fahrverbote zu umgehen. Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Außerdem: wohin mit den zusätzlichen Fahrgästen? Die Grünen sind leider zu nichts mehr zu gebrauchen.

Da hast du Recht. Die Politik der Grünen bringt derzeit nur noch mehr Frauenfeindlichkeit. Je öfter sie auftreten, desto mehr regt sich die Bevölkerung über sie auf.

Die Führungsetage der Grünen strotzt derzeit, meiner Meinung nach, nur so vor Inkompetenz und Phantasiegedanken. Aus diesen Gründen werden sie von der Bevölkerung als naiv und inkompetent aufgenommen, was aber nicht auf die handelnden Personen zurückfällt, sondern auf das ganze weibliche Geschlecht.
Es nutzt eben nichts sich nur für eine Stelle zu qualifizieren, weil man eine Frau ist (im Fall der Grünen).

Wichtig wäre eine Stelle/Position auf Grund der Kompetenz zu bekommen, nicht auf Grund des Geschlechts.  Da nutzt auch keine Quote.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am März 04, 2017, 18:58:02
Naja, darauf wollte ich jetzt nicht primär raus. Der Verkehrssprecher ist durchaus kompetent und wäre ein wunderbarer Verkehrsstadtrat. Aber allgemein: im ganzen Wahlkampf gings fast nur gegen das Kraftwerk und jetzt halt gegen die Autos. Das ist leider genauso populistisch, wie die Politik von den Grünen so gehassten FPÖ.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am März 04, 2017, 19:10:08
Klar dass stimmt schon. Aber er ist zum Beispiel schon so ein Kandidat: Er wäre kompetent, kommt oder will aber nicht weiter vor, weil ja auch Frauen (derzeit leider weniger kompetent) Obmann etc. sein können.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 04, 2017, 20:09:55
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte  ;D

https://stmk.gruene.at/umwelt/das-ende-des-dieselprivilegs-ein-winter-ticket-fuer-die-steiermark-und-planbare-autofreie-tage-fuer-graz

Wo ist der Landessprecher bzw. der Grazer Verkehrssprecher?

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am März 10, 2017, 15:15:42
,,Meine Luft - Reine Luft"-Gewinnspiel:

Nagelneuer E-Scooter wechselte den Besitzer

 
Die von Umwelt- und Verkehrslandesrat Anton Lang in Kooperation mit dem steirischen Umwelt-Bildungs-Zentrum (UBZ) initiierte Aktion ,,Meine Luft - Reine Luft" war auch dieses Mal wieder ein voller Erfolg. Im Zeitraum von Anfang Dezember 2016 bis 7. Februar 2017 wurde dabei unter anderem steiermarkweit jeden Freitag das Stunden- zum Tagesticket. Aufgrund der massiven Feinstaub-Belastung wurde von 8. Februar bis Ende des Monats Februar die Stundenkarte sogar täglich zur Tageskarte. ,,Rund 6 % beträgt die Steigerung, pro Aktions-Tag wurden in absoluten Zahlen rund 25.000 zusätzliche Personen befördert. Das beweist eindrucksvoll, dass bei den SteirerInnen unsere `Öffis´ sehr gut ankommen", so der Landesrat. Im Rahmen der Aktion gab es auch ein großes Gewinnspiel.
 

An zehn Mittwochen im Aktionszeitraum wurden insgesamt 3.500 (350 pro Fahrt) Info-Folder, Danke-Schokoladen und Gewinncodes an Fahrgäste auf zehn unterschiedlichen `Öffi´-Routen in der gesamten Steiermark verteilt. Pro Woche hat je ein Fahrgast per Gewinncode einen 300-Euro-Mobilitätsgutschein gewonnen. Alle, die nicht zu diesen GewinnerInnen zählten, konnten sich durch Eingabe ihrer Daten auf der eigens eingerichteten Homepage am großen Schlussgewinnspiel beteiligen. Zu gewinnen gab es einen nagelneuen E-Scooter. Unter allen TeilnehmerInnen wurde mittels Zufallsgenerator schließlich der Gewinner gewählt. Umwelt- und Verkehrslandesrat Anton Lang übergab heute persönlich der überglücklichen Gewinnerin, Frau Anke Fraiß aus St. Barbara im Mürztal, im Grazer Landhaushof den Hauptpreis.

 

Foto: © Land Steiermark/Strasser, Presseaussendung 10.03.2017
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amoser am März 11, 2017, 09:51:03
Um 25 % ist der LKW-Verkehr in der Steiermark in den letzten sechs Jahren gestiegen und die Luftgüte-Überschreitungswerte in Graz wurden für heuer schon "ausgeschöpft". Das ist eine Feinstaubbombe, über die sich niemand aufregt. Große und transportintensive Betriebe wie DB Schenker oder DHL siedeln sich abseits eines Bahnanschlusses an und tragen damit in Hinkunft massiv zu dieser Steigerung bei. Dafür liegen unzählige Anschlussbahnen still und das Magna Steyr Werk in Graz Thondorf expandiert weiter, ohne wenigstens eine Teilanlieferung auf der Schiene in Erwägung zu ziehen. Das ist die Verkehrspolitik in Österreich, deren Motto vollmundig, jedoch ohne jede Glaubwürdigkeit immer wieder "Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene" lautet. Die Feinstaubproblematik müsste der Politik doch die Möglichkeit geben, dabei etwas regulierend einzugreifen!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 31, 2017, 11:35:08
Ah, ja: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/chronik/5277619/Steiermark_Guenstiges-FeinstaubTicket-abgeblasen

Dafür gibt es zur Feinstaubförderung bald den Gratis-Führerschein für Lehrlinge!

Gibt es irgendwelche Angebotsverbesserungen bei der S-Bahn ab Fahrplanwechsel?

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am August 31, 2017, 12:53:50
Werte(r) sanfte Mobilität,
könntest du deine, immer wieder in guter Absicht verlinkten - aber leider gebührenpflichtigen Kleine Zeitung Artikel mit einer kurzen Inhaltszusammenfassung versehen?

Nicht alle User können oder wollen sich die Kosten für diese Bezahlartikel leisten. Dennoch wäre es schön, wenn dieser ausgeschlossene Userkreis (und ich denke, das ist die Mehrheit der User des Forums) bei diesem Thema auch mitlesen oder mitdiskutieren könnten.

Besten Dank für deine Mühe!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 222 am August 31, 2017, 14:16:58
Werte(r) sanfte Mobilität,
könntest du deine, immer wieder in guter Absicht verlinkten - aber leider gebührenpflichtigen Kleine Zeitung Artikel mit einer kurzen Inhaltszusammenfassung versehen?

Nicht alle User können oder wollen sich die Kosten für diese Bezahlartikel leisten. Dennoch wäre es schön, wenn dieser ausgeschlossene Userkreis (und ich denke, das ist die Mehrheit der User des Forums) bei diesem Thema auch mitlesen oder mitdiskutieren könnten.

Besten Dank für deine Mühe!

... oder wenn möglich, den Artikel mittels Screenshot posten.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Amon am August 31, 2017, 16:04:19
Die Grüne Umweltsprecherin im Landtag, Sandra Krautwaschl, hatte im Frühjahr wie berichtet als Maßnahme gegen die hohe Feinstaub- und NOx-Belastung ein günstiges Winter-Feinstaubticket für den öffentlichen Verkehr gefordert - der Preis sollte sich zwischen 100 und 150 Euro bewegen für die Feinstaubsaison: ,,Die zigtausenden Einpendler spielen bei der Luftverschmutzung in Graz eine entscheidende Rolle - deshalb braucht's einen einheitlichen Tarif zumindest in der ,Feinstaubsaison' im Winter um den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen", meinte sie. Nun liegt die Stellungnahme der Landesregierung zum Grünen Antrag vor - und der zuständige Umwelt- und Verkehrs-Landesrat Anton Lang sagt nein zum Grünen Vorschlag: Er rechnet mit einem Einnahmenverlust von über 2 Millionen Euro durch das gewünschte Ticket.[/i]

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/chronik/5277619/Steiermark_Guenstiges-FeinstaubTicket-abgeblasen
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 31, 2017, 16:43:27
Werte(r) sanfte Mobilität,
könntest du deine, immer wieder in guter Absicht verlinkten - aber leider gebührenpflichtigen Kleine Zeitung Artikel mit einer kurzen Inhaltszusammenfassung versehen?

Schatzi, ich kann es auch nicht - ich stelle es hier rein, damit es dann vielleicht die Moderatoren mit Furzbuch verlinken, damit wir es ALLE lesen können ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Telefonzentrale am August 31, 2017, 19:48:00
Zitat von:  unfreundliche Sanfte Mobilität
Schatzi, ich kann es auch nicht .. snip..
Von dir hätte ich mir eigentlich eine kompetentere Antwort erwartet und keine Herumpöbelei ::)

Offensichtlich hast du ja den Artikel lesen können, sonst hättest du keinen  Bezug auf den Inhalt nehmen können.

Danke an Amon für das Reinstellen des Inhaltes. So einfach geht das .... ganz ohne facebook und Admintätigkeit ...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am August 31, 2017, 23:04:41
Wer hat hier herumgepöbelt - ich habe mir erlaubt, den Artikel hier einzustellen, in der Annahme, dass er hier von einem Admin lesbar gemacht wird - nicht mehr und nicht weniger!

Ansonsten steht in meinem Post alles, was ich dazu zu sagen habe!

Ich werde hier jetzt nix mehr reinstellen, wenn es den anderen Postern nicht passt!

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am September 01, 2017, 06:58:13
Das "Schatzi" hätte aber nicht sein müssen. - Wir Admins haben leider auch nicht immer gleich Zeit...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am November 26, 2017, 01:22:43
Graz hat bereits die von der EU jährlich erlaubten Tage mit erhöhten Feinstaubwerten überschritten. Von 35 erlaubten Tagen gab es bereit jetzt 37. Übrigens befinden sich von Österreichs-Top 5 Feinstaub meistbelasteten Gebieten 4 in Graz.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5324787/Dicke-Luft-an-37-Tagen_Nun-hat-Graz-das-FeinstaubLimit-ueberschritten
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Moderator1 am Dezember 29, 2017, 12:42:36
In Graz gab es bereits doppelt soviele Tage mit erhöhtem Feinstaubwert als erlaubt.
Der Grenzwert liegt bei 50 µg/m³ als Tagesmittelwert. Nach österreichischen Gesetz darf dieser Wert nur an 25 Tagen pro Jahr überschritten werden.
An der Messstelle Don Bosco wurde dieser Wert bereits 49 Mal überschritten.

Als Vergleich andere Städte, die ebenfalls unter einer etwas höheren Belastung leiden:

Linz Römerberg: 25 Überschreitungen
Wien Taborstraße: 23 Überschreitungen
Klagenfurt Völkermarkterstraße: 21 Überschreitungen

Aus Tirol und Vorarlberg gibt es heuer nur eine geeinge Zahl an Überschreitungen.

Quelle: http://science.orf.at/stories/2886423/


Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 08, 2018, 00:39:51
Das ist interessant, heute gab es um 23:00 einen sehr starken aber kurzfristigen Anstieg der Feinstaubwerte bei Luftdaten.info (http://graz.maps.luftdaten.info/#13/47.0712/15.4506).
Im Süden in Graz wesentlich stäker (von 110 auf 270) als im Norden (von 100 auf 150). Allerdings nur PM10, nicht bei 2,5.

Bei den Daten der Stadt (http://app.luis.steiermark.at/luft2/auswertung.php?mittelwert=8&von_tag=5&von_monat=11&von_jahr=2018&station1=171&mw_typ=8&komponente1=114) zeigt sich das hingegen nicht.

Irgendeine Idee was das gewesen sein könnte? Eventuell auch nur eine Ungenauigkeit in der Abschätzung, zu den Messdaten der Bastelsensoren steht hier genaueres: https://luftdaten.info/messgenauigkeit/
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am November 08, 2018, 15:13:31
Ich kann jetzt die Daten im Detail nicht nachvollziehen.

Was aber aufgrund der Umstände mir plausibel erscheint ist, dass der Anstieg hauptsächlich aufgrund der Luftschichtung zu Stande kam. Gestern Vormittags gab es eine hochreichende angehobene Inversion. Gegen Abend löste sich diese auf und stärkere effektive Ausstrahlung setzte abends am zunächst fast klaren Himmel ein. Dies wiederum bewirkte ein stärkeres Auskühlen der bodennahen Luftschicht und es kam zur Bildung einer neuen, aber geringmächtigen Inversion mit neuerlicher Nebelbildung. Geringmächtig ist aber aus lufthygienischer Sicht noch ungünstiger, da die Mischungsschichthöhen entsprechend geringer sind und der Luftkörper sich viel schneller mit Schadstoffen und Staub anreichern kann. Unter ungünstigen Umständen kann es über dem Stadtgebiet sogar zu einer sogenannten Fumigation kommen; es wird in diesem Fall durch eine turbulente bodennahe Luftschicht über der Stadt schadstoff- und staubträchtige Luft zum Boden heruntergemischt. Dreht der Wind und kommt ev. noch ein lokaler Emmittent hinzu, kann dies zum schnellen Anstieg der Werte führen.

Ich kann die einzelnen Aspekte im Detail jetzt nicht überprüfen, aber plausibel wäre es, vor allem aufgrund der Radiosondenaufstiegsdiagramme von Graz-Thalerhof (Anhand der Links unten: man sieht, wenn sie lesen kann, die geringe Mächtigkeit  der Inversion heute frühmorgens, Obergrenze bis etwa 800 m Seehöhe, gegenüber gestern frühmorgens, Obergrenze bis fast 1500m Seehöhe)

http://weather.uwyo.edu/cgi-bin/sounding?region=europe&TYPE=GIF%3ASKEWT&YEAR=2018&MONTH=11&FROM=0700&TO=0712&STNM=11240
http://weather.uwyo.edu/cgi-bin/sounding?region=europe&TYPE=GIF%3ASKEWT&YEAR=2018&MONTH=11&FROM=0800&TO=0812&STNM=11240

PS: Ungeprüfte Rohdaten, wie auch diesem Fall, sollte man mit Vorsicht genießen. Ein sehr starker Anstieg kann auch einem Fehler bei der Messung, beim Datenlogger und dgl. geschuldet sein. In diesem Fall dürfte aber zumindest der Anstieg real sein, da dieser ja an mehreren Messstellen auftrat.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 08, 2018, 16:55:42
So, hier wurde, ja behauptet, dass es in absehbarer Zeit keine Dieselfahrverbote in Deutschland geben wird - heute sind die nächsten Urteile gefallen, u. a. am 2019 auch in Köln und Bonn (inkl. Euro-V-Diesel).

Die Liste wird immer länger: Hamburg, Berlin, Frankfurt, Mainz, Stuttgart - und seit heute: Bonn und Köln! Insgesamt geht es um 65 Kommunen. Die verschärften Grenzwerte gelten seit etwa 9 Jahren und wer hat geschlafen? Die Behörden, weil sie nicht entsprechende Maßnahmen gesetzt haben und die Autoindustrie die lustig weiter ihre hochgezüchteten Dreckschleudern verkaufen bzw. verkaufen darf.

Immerhin scheint sich ja in der Frage der Umrüstung wohl was zu tun ...

Und der Druck wird durch weitere Urteile nur noch erhöht werden ...

https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/reise-mobilitaet/dieselfahrverbote-in-deutschland-fragen-und-antworten-26275

Die Frage bleibt noch, wann in  Österreich der erste Dominostein fällt ...

W.

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 08, 2018, 19:04:17
Die Frage bleibt noch, wann in  Österreich der erste Dominostein fällt ...


So wie ich Österreich kenne: In 10 bis 15 Jahren.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am November 08, 2018, 19:33:25
Solange in Graz hetzhalber Panzer herumfahren können, kann das wohl kein wirkliches Problem sein.

Das Foto zeigt die Auspuffwolken der Panzer bei der Kirchnerkaserne beim "Einparken" am Nationalfeiertag.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 08, 2018, 19:33:38
Die Frage bleibt noch, wann in  Österreich der erste Dominostein fällt ...
So wie ich Österreich kenne: In 10 bis 15 Jahren.

Ich versteh sowieso nicht, wieso sich so viele von Begriffen wie "Dieselfahrverbot" und "Umweltzone" in die Irre führen lassen.

Das was in Deutschland gemacht wurde und wird, ist weder ein Dieselfahrverbot noch eine Umweltzone. Es ist schlicht und einfach eine Subvention der Auto-Industrie unter falscher Flagge. Es geht nur darum, dass die Leute neue Autos kaufen. Dann dürfen sie nämlich mit einem Diesel genauso in die Stadt wie mit einem 400-PS SUV. Mit Umwelt hat das nichts zu tun.
Für die Ökobilanz ist es auch höchst fragwürdig (https://www.autobild.de/klassik/artikel/klimaschutz-oldtimer-oder-neuwagen--883771.html) wenn alle paar Jahre ein neues Auto gekauft wird. Wollt ihr so etwas wirklich für Österreich auch?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 08, 2018, 19:34:52
Solange in Graz hetzhalber Panzer herumfahren können, kann das wohl kein wirkliches Problem sein.

Das Foto zeigt die Auspuffwolken der Panzer bei der Kirchnerkaserne beim "Einparken" am Nationalfeiertag.


Ich dachte in der Kirchner ist nix mehr los und die ist (wird?) zugesperrt?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 08, 2018, 20:40:10
Solange in Graz hetzhalber Panzer herumfahren können, kann das wohl kein wirkliches Problem sein.

Na gut, da wurden die Panzer vor und nach dem Nationalfeiertagsaufmarsch abgestellt, sonst gibt es in Graz eigentlich keine fix stationierten Panzer mehr. Die Kürassiere waren einmal in der Belgierkaserne, dass ist aber auch schon lange her.

Da ist wohl die unsinnige Knallerei zu Silvester mit den entsprechend exorbitant hohen Feinstaubwerten schon etwas anderes ...

Auch, wenn Luft kein Mascherl hat (also egal ob von Benzier, Diesel, Panzer, Flugzeug, Hausbrand, Industrie) und man schlechte Luft nicht immer sieht, sterben pro Jahr ca. 400.000 Menschen in Europa daran: https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/newsreleases/zahlreiche-europaeer-sind-immer-noch/vorzeitige-todesfaelle-durch-luftverschmutzung

Die Frage bleibt noch, wann in  Österreich der erste Dominostein fällt ...
So wie ich Österreich kenne: In 10 bis 15 Jahren.

Ich versteh sowieso nicht, wieso sich so viele von Begriffen wie "Dieselfahrverbot" und "Umweltzone" in die Irre führen lassen.

Das was in Deutschland gemacht wurde und wird, ist weder ein Dieselfahrverbot noch eine Umweltzone. Es ist schlicht und einfach eine Subvention der Auto-Industrie unter falscher Flagge. Es geht nur darum, dass die Leute neue Autos kaufen. Dann dürfen sie nämlich mit einem Diesel genauso in die Stadt wie mit einem 400-PS SUV. Mit Umwelt hat das nichts zu tun.
Für die Ökobilanz ist es auch höchst fragwürdig (https://www.autobild.de/klassik/artikel/klimaschutz-oldtimer-oder-neuwagen--883771.html) wenn alle paar Jahre ein neues Auto gekauft wird. Wollt ihr so etwas wirklich für Österreich auch?

Das ist aber schon einmal zwei paar Schuhe:

1. Die deutsche Autoindustrie (und nicht nur die deutsche) hat wohl offenbar die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht eingehalten (bzw. nur durch Tricks eingehalten) und will dafür nicht geradestehen (bzw. die technisch mögliche Nachrüstung nicht bezahlen). Allerdings bröckelt die Front jetzt schon, weil der Druck größer wird. In Deutschland sind seit 1. November auch Sammelklagen zulässig und da werden schon die ersten Schadenersatzverfahren durchgeführt. Was Teile der Autoindustrie allerdings getan hat, war sowieso gegebene Rabatte als Umweltprämien zu verkaufen. Dieser Versuch ging aber eher nach hinten los (und klar will die Autoindustrie lieber neue Autos verkaufen als alte umrüsten).

2. Umweltzonen gibt es in Deutschland sehr wohl. Abgesehen von den jetzt durchgesetzten Verboten. Gibt es in Deutschland z. B. über 50 Umweltzonen, die nur mit der grünen Plakate befahren werden darf.

https://www.umweltplakette.org/schadstoffgruppen/

Ob jetzt die Bild-Zeitung der richtige Ansprechpartner in Umweltfragen ist, bleibt dahin gestellt. Selbstverständlich ist eine Umweltzone nur ein Hilfmittel (um die in der Stadt lebenden Menschen zu schützen bzw. dies zu versuchen), in Wirklichkeit muss einfach weniger mit dem Auto gefahren werden (aber nachdem hierzulande die Zulassungszahlen weiterhin steigen,, sehe ich da eh schwarz).

Und ich prophezeie auch in Österreich in Bälde eine ähnliche Situation. Es kann ja nicht sein, dass es Grenzwerte gibt, die dauernd überschritten werden und nix passiert bzw.  duldend weggeschaut wird.

Die Politik, die Bürger, aber auch die Industrie sind aufgefordert hier umzudenken!

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 08, 2018, 21:05:20
Was Teile der Autoindustrie allerdings getan hat, war sowieso gegebene Rabatte als Umweltprämien zu verkaufen. Dieser Versuch ging aber eher nach hinten los (und klar will die Autoindustrie lieber neue Autos verkaufen als alte umrüsten).


Das war aber soweit ich weiß der Plan vom deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer (wahrscheinlich gedrängt durch die Autoindustrie).

Ob jetzt die Bild-Zeitung der richtige Ansprechpartner in Umweltfragen ist, bleibt dahin gestellt.

Sicher nicht!

Selbstverständlich ist eine Umweltzone nur ein Hilfmittel (um die in der Stadt lebenden Menschen zu schützen bzw. dies zu versuchen), in Wirklichkeit muss einfach weniger mit dem Auto gefahren werden (aber nachdem hierzulande die Zulassungszahlen weiterhin steigen,, sehe ich da eh schwarz).

Ganz klar!

Und ich prophezeie auch in Österreich in Bälde eine ähnliche Situation. Es kann ja nicht sein, dass es Grenzwerte gibt, die dauernd überschritten werden und nix passiert bzw.  duldend weggeschaut wird.

Die Politik, die Bürger, aber auch die Industrie sind aufgefordert hier umzudenken!

Hoffentlich!


Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am November 09, 2018, 00:45:44
Solange in Graz hetzhalber Panzer herumfahren können, kann das wohl kein wirkliches Problem sein.

Das Foto zeigt die Auspuffwolken der Panzer bei der Kirchnerkaserne beim "Einparken" am Nationalfeiertag.


Ich dachte in der Kirchner ist nix mehr los und die ist (wird?) zugesperrt?
Sie ist schon seit Längerem aufgelassen. Seit 2 Jahren ist auch das betreffende Grundstück verkauft:
https://gis2.stmk.gv.at/atlas/(S(plgvjdt4kjxbtobqxt4erpyw))/dbi.aspx?interface=wgp_gdb_eig&content=eig_da&simplelayout=true&GSTNR=631062174/1&GNR=2174/1&KG=63106
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: ptg am November 09, 2018, 09:43:15
Und ich prophezeie auch in Österreich in Bälde eine ähnliche Situation. Es kann ja nicht sein, dass es Grenzwerte gibt, die dauernd überschritten werden und nix passiert bzw.  duldend weggeschaut wird.

Bei so manchen anderen Werten werden einfach die Grenzwerte erhöht - das wird hier nicht funktionieren.
Aber man kann ja die Luftgütemessstationen speziell Don Bosco und Petersgasse z.B. auf Messendorfberg und Fürstenstand verlagern.  Das Ganze mit der Seilbahn kombiniert und schwupp hätte schwarzblau 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Feinstaubproblem gelöst und die Seilbahn ist die Lösung.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 09, 2018, 09:48:05
Bitte lösch die Idee wieder. Nicht das wirklich noch jemand von denen auf diese Idee kommt...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am November 09, 2018, 10:56:24
Und ich prophezeie auch in Österreich in Bälde eine ähnliche Situation. Es kann ja nicht sein, dass es Grenzwerte gibt, die dauernd überschritten werden und nix passiert bzw.  duldend weggeschaut wird.

Bei so manchen anderen Werten werden einfach die Grenzwerte erhöht - das wird hier nicht funktionieren.
Aber man kann ja die Luftgütemessstationen speziell Don Bosco und Petersgasse z.B. auf Messendorfberg und Fürstenstand verlagern.  Das Ganze mit der Seilbahn kombiniert und schwupp hätte schwarzblau 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Feinstaubproblem gelöst und die Seilbahn ist die Lösung.

Da braucht man nichts verlagern. Am Plabutsch, Straßengel-Kirche, am Schloßberg und am Lustbühel gibt es bereits Luftgüte-Messstellen. Siehe hier (Karte):
http://www.umwelt.steiermark.at/cms/ziel/2060750/DE/

Beim Messendorfberg gab es einst eine nicht-automatische Klimastation (ich glaube aber, ohne Luftgüte-Parameter), welche irgendwann in den 2000er-Jahren mit dem Tod des zuständigen ehrenamtlichen Wetterbeobachters außer Betrieb genommen wurde.

Wenn man glaubt, dass 100 - 200 m über Talniveau die Luftgütewerte wesentlich besser sind, dann irrt man in vielen Fällen (beim Feinstaub am Plabutsch sind sie vielleicht schon häufiger besser, aber auch nur bei geringmächtigen Inversionen ...).

Andererseits sind gerade die Ozonwerte im Sommer (typisches Luftgüteproblem an heißen Sommertagen), welche auch ein Produkt aus  Stickoxiden durch Verbrennungsvorgänge (also auch großteils verkehrsbedingt) und einwirkender UV-Strahlung sind, an den höhergelegenen Stationen häufiger erhöht.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 09, 2018, 12:26:51
Da ist wohl die unsinnige Knallerei zu Silvester mit den entsprechend exorbitant hohen Feinstaubwerten schon etwas anderes ...

Die Werte sind dann aber spätestens am übernächsten Tag wieder normal - im Gegensatz zu anderen Belastungen.


1. Die deutsche Autoindustrie (und nicht nur die deutsche) hat wohl offenbar die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht eingehalten (bzw. nur durch Tricks eingehalten) und will dafür nicht geradestehen

Ja. Und als Belohnung hat man denen eine Subvention beschlossen, und diese den Leuten unter dem Mascherl "Umweltzone" verkauft.


Zitat
2. Umweltzonen gibt es in Deutschland sehr wohl. Abgesehen von den jetzt durchgesetzten Verboten. Gibt es in Deutschland z. B. über 50 Umweltzonen, die nur mit der grünen Plakate befahren werden darf.

Das sind genau die Zonen die ich meine. Da geht's nur darum dass die Leute neue Autos kaufen. Wurscht welches, wurscht wie groß, wurscht wie viele PS. Und es geht darum, das der Lebenszyklus der Autos verkürzt wird, weil jedes Auto ein Ablaufdatum bekommt. Was die Produktion für die Ökobilanz bedeutet, kann man übrigens auch in seriösen Medien auch nachlesen. Und obendrein trifft das auch nur sozial schwächere, so wie kleine und mittlere Unternehmen. Wer genug Geld hat kauft sich halt ein neues Auto und fahrt wie gehabt in die Stadt - wie man gut in München usw. sehen kann.

Das ist also ein Schritt in die komplett falsche Richtung, und die Autohersteller lachen sich dabei noch ins Fäustchen.
Natürlich kann man den Autofahrern probieren mit jedem erdenklichen Mittel das ganze madig zu machen, selbst wenn man dabei die Hersteller fördert. Aber besser wäre eigentlich ein positiver Anreiz auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen, sowie Maßnahmen die das Kaufverhalten steuern. Aber eine weitere Förderung der Industrie - wie eben diese vermeintlichen Umweltzonen - ist eigentlich daneben, mich wundert's echt, wie viele sich das verkaufen lassen.


Bitte lösch die Idee wieder. Nicht das wirklich noch jemand von denen auf diese Idee kommt...

Andere Länder machen das eh schon so. ;)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 09, 2018, 16:04:04
@Torx: welche Subvention?

Bin grundsätzlich bei dir, was die Autoindustrie betrifft. Denke nur, dass solche gerichtlich festgesetzte Fahrverbote in Umweltzonen  im Moment die einzige Möglichkeit sind, da Druck aufzubauen

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am November 10, 2018, 01:30:02
Die Öko-Billanz eines Autos ist doch ein ganz anderes Thema als die NOx- und Feinstaubbelastung in einer Stadt. Ich will nicht bestreiten, dass es sich negativ auf die von dir erwähnten Dinge auswirkt, aber:
1.) Wird trotz der gestiegenen grauen Energie (=Energie, die für die Herstellung benötigt wird) eine Maßnahme gesetzt, die die oben genannten Werte nach unten drücken wird
2.) Trifft das nur auf den jetzigen Lebenszyklus der Autos zu und ist sicherlich kein langfristiges Mittel zum vermehrten Autokauf

Zitat
Wer genug Geld hat kauft sich halt ein neues Auto und fahrt wie gehabt in die Stadt - wie man gut in München usw. sehen kann.
Das ist aber kein Problem der Umweltzone per se, sondern eines des Tools "Steuerung durch den Preis". City Maut, Erhöhung der Möst., eine eventuelle Einführung der LKW-Maut - all diese Dinge würden natürlich preissensitive Menschen am ehesten treffen. Sogar die Förderung der Fahrkarten im ÖV trifft Menschen mit weniger Geld - Leute, für die der Preis keine Rolle spielt, werden weiterhin mit dem Auto fahren.

Zitat
Aber besser wäre eigentlich ein positiver Anreiz auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen, sowie Maßnahmen die das Kaufverhalten steuern.
Das Verkehrsverhalten wird von Push- und Pullfaktoren beeinflusst. Die meisten Lenkungen des Verkehrsverhaltens durch die Politik geschehen über Pullfaktoren, weil Push natürlich Wählerstimmen kostet. Die Schaffung von Pullfaktoren kostet aber wesentlich mehr Geld, als jene der Pushfaktoren. Ich sehe also überhaupt keinen Grund, warum schon wieder gefördert werden muss.

Zitat
Das ist also ein Schritt in die komplett falsche Richtung, und die Autohersteller lachen sich dabei noch ins Fäustchen.
Natürlich kann man den Autofahrern probieren mit jedem erdenklichen Mittel das ganze madig zu machen, selbst wenn man dabei die Hersteller fördert.
Ohje, die armen Autofahrer. Die müssen zwei ganze Drittel der Kosten, die sie verursachen, selbst tragen. Ganz schreklich ist sowas. Und dann will man auch noch, dass sie ihre Schadstoffe nicht mehr in der Stadt rausschleudern. Verrückt, diese Welt!

Ganz ehrlich, mir ist es sowas von egal, ob mit solchen Maßnahmen die Autoindustrie gefördert wird. Wenn ich dadurch länger lebe, soll die Politik den Autoherstellern von mir aus Milliarden in den Rachen schieben. Dass man darüber, ob umweltschädliche und sogar tötliche Ausstöße in der Stadt erlaub sein sollen oder nicht, überhaupt diskutieren muss, kotzt mich einfach an.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am November 10, 2018, 10:59:08
Fakt ist, daß die Autokäufer betrogen worden sind und de Politik dies einfach akzeptiert. Und der deutsche Verkehrsminister (CSU) sogar noch meint, daß die 3000,- "Neukaufunterstützung" eh großzügig seien, schließlich sei es wichtig, daß weniger alte Autos herumfahren. Anders gesagt, wer sich vor 2 Jahren einen Diesel gekauft hat, ist jetzt der Betrogene.
Besonders kraß ist allerdings das Fahrverbot in Hamburg, Diesel Autos sind verboten, die Schweröldampfer nicht.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amoser am November 10, 2018, 11:41:05
In Graz sind es nicht nur die Produkte der Autoindustrie, die dafür sorgen, dass die Feinstaubwerte "oben" bleiben, sondern die Autoindustrie selbst. Hunderte LKWs kurven aktuell täglich zu und von den Produktionsstandorten in Thondorf und auch der Abtransport der gefertigten Autos aus den Werken erfolgt ausschließlich mit LKWs. Hingegen liegt die AB, deren Übergabeanlage ein Superstandort für eine Umladestation für eine Bahnanlieferung oder eine idealer Standort für einen Verladeplatz der fertigen Autos in unmittelbarer Nähe des Werkes wäre, seit Jahren brach. Hot Spot ist durch die Produktionssteigerung die Maggstraße geworden. Zulieferung, Auslieferung und Abtransport (oft im Konvoi) sorgen dort dafür, dass die LKW-Kolonne oft minutenlang gar nicht abreißt und ein permanenter Stau besteht. Offensichtlich hat die Politik Angst, bei den Verantwortlichen einmal Druck zu machen, dass auch die Bahn für das riesige Transportvolumen genützt werden soll!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am November 10, 2018, 12:04:02
In Graz sind es nicht nur die Produkte der Autoindustrie, die dafür sorgen, dass die Feinstaubwerte "oben" bleiben, sondern die Autoindustrie selbst. Hunderte LKWs kurven aktuell täglich zu und von den Produktionsstandorten in Thondorf und auch der Abtransport der gefertigten Autos aus den Werken erfolgt ausschließlich mit LKWs. Hingegen liegt die AB, deren Übergabeanlage ein Superstandort für eine Umladestation für eine Bahnanlieferung oder eine idealer Standort für einen Verladeplatz der fertigen Autos in unmittelbarer Nähe des Werkes wäre, seit Jahren brach. Hot Spot ist durch die Produktionssteigerung die Maggstraße geworden. Zulieferung, Auslieferung und Abtransport (oft im Konvoi) sorgen dort dafür, dass die LKW-Kolonne oft minutenlang gar nicht abreißt und ein permanenter Stau besteht. Offensichtlich hat die Politik Angst, bei den Verantwortlichen einmal Druck zu machen, dass auch die Bahn für das riesige Transportvolumen genützt werden soll!

U.a. auch in diesem Zusammenhang, wäre auch eine raschere Elektrifizierung der steirischen Ostbahn sinnvoll.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 10, 2018, 14:07:03
@Torx: welche Subvention?

Nun, die Regierung hat ein Gestz beschlossen, das den Lebenszyklus eines Autos verringert und die Bürger dazu bringt öfter ein neues Auto zu kaufen. Das ist indirekt eine Förderung der Autoindustrie. Vor allem weil ja zusätzlich auch kein Anreiz gesetzt wird, sich dann aus der neuen Palette wenigstens ein umweltschonenderes Auto zu kaufen.

Natürlich kann man jetzt sagen "die Leute können stattdessen auch ein Fahrrad kaufen", aber das ist halt leider nicht die Realität. Für's Auto haben die Leute interessanterweise immer Geld. Eine Förderung von Nachrüstkits (https://www.kfz-betrieb.vogel.de/euro-6-nachruestung-fuer-diesel-geht-doch-a-600445/) wäre da sicher sinnvoller, wenig überraschend allerdings dass die Autoindustrie da dagegen hält.


Bin grundsätzlich bei dir, was die Autoindustrie betrifft. Denke nur, dass solche gerichtlich festgesetzte Fahrverbote in Umweltzonen  im Moment die einzige Möglichkeit sind, da Druck aufzubauen

Ich finde dass man im Kampf gegen die Autos (anders kann man es mit solchen Maßnahmen ja nicht nennen), nicht einfach blindlinks nach jedem Strohhalm schnappen sollte. Es gibt eben auch Schritte in die verkehrte Richtung. Wie gesagt wird hier der falsche gestraft bzw. gefördert, dazu kommt dann auch noch dass die Leute wirklich fälschlich glauben sie tun der Umwelt was gutes wenn sie ihr funktionierendes Auto durch eines ersetzen, das halt irgendwelche Standards einhält, die die Autoindustrie mehr oder weniger selbst abgesegnet hat, und wo eben einige Parameter fehlen.

Die Öko-Billanz eines Autos ist doch ein ganz anderes Thema als die NOx- und Feinstaubbelastung in einer Stadt.
 ... Dass man darüber, ob umweltschädliche und sogar tötliche Ausstöße in der Stadt erlaub sein sollen oder nicht, überhaupt diskutieren muss, kotzt mich einfach an.

Man muss das schon ganzheitlich sehen, nicht nach dem Prinzip "wurscht wo der Dreck ist, hauptsache nicht bei uns". Mal abgesehen davon, dass Graz eben eine Autoindustrie hat.
Würde man die Umeltzonen das nennen was sie sind - "Neuwagenzonen", bin gespannt ob sie solche energischen befürworter hätten.

Zitat
Wer genug Geld hat kauft sich halt ein neues Auto und fahrt wie gehabt in die Stadt - wie man gut in München usw. sehen kann.
Das ist aber kein Problem der Umweltzone per se, sondern eines des Tools "Steuerung durch den Preis".

Es ist insoferne eines der Umweltzone, weil die das Kaufverhalten nicht steuert. Wenn es wirklich um Umwelt ginge, dann hätte die Zone auch eine Autwirkung auf die aktuelle Pallette. Dass zum Beispiel jemand mit einem 400 PS SUV nicht in die Zone fahren darf, auch wenn der Wagen nagelneu ist. Dann kauft er sich vielleicht auch lieber ein Auto, das für die Stadt tauglicher ist.

Ohje, die armen Autofahrer. Die müssen zwei ganze Drittel der Kosten, die sie verursachen, selbst tragen. Ganz schreklich ist sowas. Und dann will man auch noch, dass sie ihre Schadstoffe nicht mehr in der Stadt rausschleudern. Verrückt, diese Welt!
Wer will das? Die demokratische Mehrheit will wahrscheinlich mit dem Auto möglichst günstig überall hinfahren können. Mit Polemik kommt man da nicht weiter. Wenn man sie davon überzeugen will, dass etwas anderes besser für sie ist, dann klappt das selten mit Schikane - und zusätzlich gibt es doch den ein oder anderen Grund ein Auto zu benötigen, auch wenn viele Fahrten sicher vermeidbar wären. Aber positive Anreizen helfen eher.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 10, 2018, 16:11:37
@ Torx: kannst du einmal den Gesetzestext hierher verlinkt! Ich kenne so ein Gesetz nicht.

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am November 10, 2018, 18:45:41
Zitat
Man muss das schon ganzheitlich sehen, nicht nach dem Prinzip "wurscht wo der Dreck ist, hauptsache nicht bei uns".
Wo sollen denn lokale Schadstoffe sonst schaden, wenn nicht dort, wo sie verursacht werden?

Zitat
Mal abgesehen davon, dass Graz eben eine Autoindustrie hat.
Was das jetzt mit Umweltzonen zu tun hat verstehe ich nicht.

Zitat
Würde man die Umeltzonen das nennen was sie sind - "Neuwagenzonen", bin gespannt ob sie solche energischen befürworter hätten.
Wieso denn nicht? Dass ältere, schadstoffreichere Technologie durch neuere ersetzt wird, ist doch genau Sinn der Sache?

Zitat
Es ist insoferne eines der Umweltzone, weil die das Kaufverhalten nicht steuert.
Genau das hast du doch in deinem oberen Posting gesagt: Leute, die es leisten können, werden einen Neuwagen kaufen.

Zitat
Dass zum Beispiel jemand mit einem 400 PS SUV nicht in die Zone fahren darf, auch wenn der Wagen nagelneu ist. Dann kauft er sich vielleicht auch lieber ein Auto, das für die Stadt tauglicher ist.
Das wäre sicherlich ein guter Punkt, da bin ganz bei dir. Viel besser als die Umweltzone wäre natürlich eine generelle Congestion Charge, damit neben der Schadstoff- auch die Platzproblematik entschärft wird.

Zitat
Wer will das?
Befürworter der Umweltzone.

Zitat
Die demokratische Mehrheit will wahrscheinlich mit dem Auto möglichst günstig überall hinfahren können.
Die demokratische Mehrheit will aber auch nicht wegen Schadstoffen früher sterben.

Zitat
Wenn man sie davon überzeugen will, dass etwas anderes besser für sie ist, dann klappt das selten mit Schikane - und zusätzlich gibt es doch den ein oder anderen Grund ein Auto zu benötigen, auch wenn viele Fahrten sicher vermeidbar wären. Aber positive Anreizen helfen eher.
Lies noch einmal meinen Beitrag bezüglich Push- und Pullfaktoren oder informiere dich andernorts darüber. Es geht nicht um Schikane, es geht um die Ausführung des Verursacherprinzips. Warum sollen wir Steuergelder in die Hand nehmen, nur weil weniger als die Hälfte(!) der Grazer  ein Auto besitzt (https://www.meinbezirk.at/graz/c-wirtschaft/613-autos-pro-1000-einwohner_a356286) und damit auf Kosten der anderen die Stadt mit Schadstoffen vollpulvert?
Autoindustrie, Kostenfrage, politische Ansichten hin oder her: Woher kommt dieses Recht und wieso wird es so wehement verteidigt?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 10, 2018, 19:06:35
Zitat
Zitat
Würde man die Umeltzonen das nennen was sie sind - "Neuwagenzonen", bin gespannt ob sie solche energischen befürworter hätten.
Wieso denn nicht? Dass ältere, schadstoffreichere Technologie durch neuere ersetzt wird, ist doch genau Sinn der Sache?

Zitat
Dass zum Beispiel jemand mit einem 400 PS SUV nicht in die Zone fahren darf, auch wenn der Wagen nagelneu ist. Dann kauft er sich vielleicht auch lieber ein Auto, das für die Stadt tauglicher ist.
Das wäre sicherlich ein guter Punkt, da bin ganz bei dir. Viel besser als die Umweltzone wäre natürlich eine generelle Congestion Charge, damit neben der Schadstoff- auch die Platzproblematik entschärft wird.

Das wäre natürlich eine noch bessere Idee!


Zitat
Würde man die Umeltzonen das nennen was sie sind - "Neuwagenzonen", bin gespannt ob sie solche energischen befürworter hätten.

Grundsätzlich kann man aber schon davon ausgehen, dass neuere Fahrzeuge auch weniger der Umwelt schaden (eben durch immer strengere Abgasnormen). Leider werden halt immer wieder Schlupflöcher gefunden diese Grenzwerte zu überschreiten.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 10, 2018, 20:27:20
Grundsätzlich kann man aber schon davon ausgehen, dass neuere Fahrzeuge auch weniger der Umwelt schaden (eben durch immer strengere Abgasnormen).

Wie gesagt, geht es um eine ganzheitliche Betrachung.
Eine verkürzter Lebenszyklus von Autos schadet der Umwelt auch (zwar weniger in den Innenstädten, dafür anderswo), und ist halt ein weiterer Schritt Richtung Wegwerfgesellschaft.
Und wenn man der Bevölkerung suggeriert, dass mit einem Neukauf alles in Ordnung ist, dann geht das auch in die falsche Richtung, vor allem wenn der Trend zu größeren und schwereren Autos mit mehr PS geht.


@ Torx: kannst du einmal den Gesetzestext hierher verlinkt! Ich kenne so ein Gesetz nicht.

Ich beziehe mich auf die Umweltzonen, wie sie zum Beispiel in Deutschland umgesetzt wurden. Die orientieren sich an den Euro-Klassen für die Abgasnorm (https://www.arboe.at/infos/reisen-und-verkehr/umweltzonen-in-europaeischen-staedten/). Je höher die Klasse um so sauberer das Auto. Die Klassen bekommen ein Ablaufdatum, ab einem gewissen Tag darf man dann nicht mehr mit Euro 4 in die Umweltzone, sondern muss mindestens Euro 5 haben usw. Die geplante Obsoleszenz per Gesetz also.

Ein Beispiel sieht man in diesem Bericht (https://www.swr.de/marktcheck/autoindustrie-in-der-schadstoff-falle-euro-6-schmutziger-als-aeltere-diesel/-/id=100834/did=19278724/nid=100834/4g83gs/index.html), wo auch erwähnt wird, dass neue Euro 6-Diesel teilweise sogar schmutziger sind als ältere Diesel.

Spannend wird es, wenn man mal die Autos vergleicht. Für einen VW Lupo (BJ ~2001, Euro 3, darf in die meisten Umweltzonen nicht mehr rein) habe ich zum Beispiel 80-150 g CO² pro Kilometer und einen Verbrauch von ca. 5 Liter gefunden, ein Porsche Cayenne Turbo S, der 11,5 l auf 100km braucht und 270g CO²/km erzeugt hat mindestens Euro 5, gilt also als umweltfreundlicher als der Lupo.
Natürlich gibt es andere Werte auch die relevant sind, aber was CO², Benzin- und Platzverbrauch angeht, wäre das trotz der vermeintlich umweltfreundlicheren Norm in diesen Belangen ein klarer Rückschritt.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 11, 2018, 08:08:41
Grundsätzlich kann man aber schon davon ausgehen, dass neuere Fahrzeuge auch weniger der Umwelt schaden (eben durch immer strengere Abgasnormen).

Wie gesagt, geht es um eine ganzheitliche Betrachung.
Eine verkürzter Lebenszyklus von Autos schadet der Umwelt auch (zwar weniger in den Innenstädten, dafür anderswo), und ist halt ein weiterer Schritt Richtung Wegwerfgesellschaft.
Und wenn man der Bevölkerung suggeriert, dass mit einem Neukauf alles in Ordnung ist, dann geht das auch in die falsche Richtung, vor allem wenn der Trend zu größeren und schwereren Autos mit mehr PS geht.

Im Großen und Ganzen hast du ja recht. Darum habe ich ja auch vorher 4020er zugestimmt bzgl Congestion Charge. Trotzdem kann man aber nicht davon ausgehen, dass alle augemusterten Fahrzeuge verschrottet werden, sondern ein Teil (nicht alle, aber trotzdem) dieser zB in Afrika noch schlimmere Ölkocher ersetzt.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: just4fun am November 11, 2018, 09:09:27
Lies noch einmal meinen Beitrag bezüglich Push- und Pullfaktoren oder informiere dich andernorts darüber. Es geht nicht um Schikane, es geht um die Ausführung des Verursacherprinzips. Warum sollen wir Steuergelder in die Hand nehmen, nur weil weniger als die Hälfte(!) der Grazer ein Auto besitzt (https://www.meinbezirk.at/graz/c-wirtschaft/613-autos-pro-1000-einwohner_a356286) und damit auf Kosten der anderen die Stadt mit Schadstoffen vollpulvert?
Autoindustrie, Kostenfrage, politische Ansichten hin oder her: Woher kommt dieses Recht und wieso wird es so wehement verteidigt?
Und jetzt denk nochmal in Ruhe über die Zahl nach, rechne alle Kinder raus, dann noch einen gewissen Anteil für die Studenten die kein Auto haben, dann auch noch einen Faktor für Familien die nur ein Auto für zwei Erwachsene verfügen und nicht zwei, etc., dann bleiben nicht viele berufstätige Leute ohne Auto übrig. Bei 472PKW/1000EW hat quasi jeder Grazer im Führerscheinalter ein Auto zur Verfügung.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 11, 2018, 10:23:59
Lies noch einmal meinen Beitrag bezüglich Push- und Pullfaktoren oder informiere dich andernorts darüber. Es geht nicht um Schikane, es geht um die Ausführung des Verursacherprinzips. Warum sollen wir Steuergelder in die Hand nehmen, nur weil weniger als die Hälfte(!) der Grazer ein Auto besitzt (https://www.meinbezirk.at/graz/c-wirtschaft/613-autos-pro-1000-einwohner_a356286) und damit auf Kosten der anderen die Stadt mit Schadstoffen vollpulvert?
Autoindustrie, Kostenfrage, politische Ansichten hin oder her: Woher kommt dieses Recht und wieso wird es so wehement verteidigt?
Und jetzt denk nochmal in Ruhe über die Zahl nach, rechne alle Kinder raus, dann noch einen gewissen Anteil für die Studenten die kein Auto haben, dann auch noch einen Faktor für Familien die nur ein Auto für zwei Erwachsene verfügen und nicht zwei, etc., dann bleiben nicht viele berufstätige Leute ohne Auto übrig. Bei 472PKW/1000EW hat quasi jeder Grazer im Führerscheinalter ein Auto zur Verfügung.

Am Land bin ich bei dir, in der Stadt ist das etwas anders (Autobesitz eher rückläufig).

Am Land ist es ja oft zwangsweise, aber es gibt da zumindest in Teilbereichen Verbesserung: https://steiermark.orf.at/news/stories/2946259/

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am November 11, 2018, 10:31:23
Und jetzt denk nochmal in Ruhe über die Zahl nach, rechne alle Kinder raus, dann noch einen gewissen Anteil für die Studenten die kein Auto haben, dann auch noch einen Faktor für Familien die nur ein Auto für zwei Erwachsene verfügen und nicht zwei, etc., dann bleiben nicht viele berufstätige Leute ohne Auto übrig. Bei 472PKW/1000EW hat quasi jeder Grazer im Führerscheinalter ein Auto zur Verfügung.
Was ändert das an der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Grazer kein Auto hat? (https://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument)
Und hast du auch Antworten auf meine (relevanten) Fragen, vielleicht übersehe ich ja etwas in meiner Denkweise?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: just4fun am November 11, 2018, 14:15:46
Und jetzt denk nochmal in Ruhe über die Zahl nach, rechne alle Kinder raus, dann noch einen gewissen Anteil für die Studenten die kein Auto haben, dann auch noch einen Faktor für Familien die nur ein Auto für zwei Erwachsene verfügen und nicht zwei, etc., dann bleiben nicht viele berufstätige Leute ohne Auto übrig. Bei 472PKW/1000EW hat quasi jeder Grazer im Führerscheinalter ein Auto zur Verfügung.
Was ändert das an der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Grazer kein Auto hat? (https://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument)
Und hast du auch Antworten auf meine (relevanten) Fragen, vielleicht übersehe ich ja etwas in meiner Denkweise?

Des sinnerfassenden Lesens bist du nicht mächtig. Da steht nämlich deine Antwort.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am November 11, 2018, 15:17:48
Persönliche Angriffe ändern nichts an meinen offenen Fragen. Nocheinmal zusammengefasst:

-Wie kommt die eine Hälfte dazu (unbeachtet dessen, warum sie kein Auto besitzt) den Dreck anderer einzuatmen?
-Woher kommt dieses Recht, überall mit dem Auto zu fahren?
-Viel wichtiger noch: Worauf beruft es sich?
-Welcher Willen der demokratischen Mehrheit zählt mehr: Den, nicht an den Abgasen zu erkranken oder jener, uneingeschränkt mit dem Auto zu fahren?
-Wieso sollte schon wieder gepullt werden, anstatt zu gepusht?

Ich lasse mich gerne gegen eine Umweltzone umstimmen, wenn alle meine fachlichen Argumente/Fragen sinnvoll beantwortet werden. Ohne sehe ich keinen weiteren Sinn in Diskussion, da eben fundierte Gegenargumente fehlen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 11, 2018, 18:37:22
Was ändert das an der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Grazer kein Auto hat?

Es ist aber nicht so, dass nur mit dem Auto fährt, wer eines besitzt.
Die Leute fahren mit dem Auto der Eltern, der Partners usw., und andere wollen geführt und abgeholt werden.

Aber das hat just4fun eigentlich schon gesagt, du willst offenbar die Antworten manchmal nicht hören.

Wer kein Auto hat, ist also nicht gleich dagegen, umgekehrt fahrt so manch gelegentlicher Autofahrer vielleicht sonst auch öfter mit dem Fahrrad.


Zitat
Ich lasse mich gerne gegen eine Umweltzone umstimmen, wenn alle meine fachlichen Argumente/Fragen sinnvoll beantwortet werden.

Mir sind deine Beiträge eher emotional und polemisch vorgekommen, als fachlich, und Antworten wurden auch schon geliefert.

Wenn eine Umweltzone wirklich etwas mit Umwelt zu tun hätte und nicht nur den sozial schwächeren sondern allen etwas abverlangt, dann würde ich die Sache vielleicht anders sehen. Aber die Politik sollte nicht einfach ein Produkt unter falschem Namen verkaufen, nur weil sie zu feig ist sich eine treffsichere Umweltzone auszudenken.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 11, 2018, 21:06:59
So, ich habe mal mit jemandem aus der Branche geredet, der sich mit den Normen usw. auskennt. Die ganze Lage ist recht komplex, ich hoffe ein paar wesentliche Punkte wiedergeben zu können.

Vorweg: Auf die Frage ob ein Euro-5 Cayenne wirklich umweltfreundlicher ist als ein Euro-3 Lupo war die Antwort "Natürlich nicht!".

Schauen wir uns mal die bekanntesten Faktoren an:

CO² war vor dem Feinstaub der böse Wert. Ein Benziner produziert keinen Feinstaub, dafür aber ~25% mehr CO² als ein Diesel. Dann gibt es NOx (Stickoxide), sind beim Diesel das Thema, nicht aber beim Beziner.

Und letzendlich, der Grund für die meisten Umweltzonen: der Feinstaub
Der entsteht was den Motor angeht vom Hochdrucksystem neuerer Dieselfahrzeuge.
Wesentlich bei der Vermeidung ist dabei der Partikelfilter, weniger dieverse Kriterien der Euro-Abgasnorm an der man sich bei den Zonen orientiert. Interessant ist auch, dass ganz alte Dieselfahrzeuge (zB mit Euro 1) theoretisch noch gar keinen Feinstaub, sondern Ruß machen.

Folgende Punkte sind interessant:

Man sieht: Die Rechnung neuer = umweltfreundlicher kann man also nicht so leicht machen, vor allem nicht wenn man den Trend zu größeren, schwereren, PS-stärkeren Autos beachtet.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am November 11, 2018, 21:36:24
Man sieht: Die Rechnung neuer = umweltfreundlicher kann man also nicht so leicht machen, vor allem nicht wenn man den Trend zu größeren, schwereren, PS-stärkeren Autos beachtet.

Natürlich ist die Rechnung weit komplexer. Auch stimmt es natürlich, dass der Trend hin zu größeren Fahrzeugen geht. Trotzdem ist es aber nicht so, dass man als Beispiel von einem Euro 3 Lupo auf einen Euro 6 Cayenne umsteigt. Als Milchmädchen könnte man sagen man steigt von kleinerem PKW mit alter Technik um auf einen etwas größeren PKW mit moderner Technik. Bleibt also ungefähr gleich bzw so wie es eben derzeit ist steigt es leicht. Als Beispiel aber eben nicht Lupo zu Cayenne, sondern eher Lupo zu Polo oder Macan (Tiguan) zu Cayenne (Tuareg).

Also sehe ich die Umweltzone schon als ersten guten Schritt (so die Grenzwerte eingehalten werden und nicht umgangen werden von den Herstellern!) in die richtige Richtung. Der Weg muss aber weiter gegangen werden, also hin zu Citymaut, autofreie (Innen-)Städte oder Ähnlichem.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 12, 2018, 02:34:58
Also sehe ich die Umweltzone schon als ersten guten Schritt

Geplante Obsoleszenz geht meiner Meinung nach klar die falsche Richtung. Besser wäre es Anreize zu setzen, so wie man es damals beim Katalysator geschafft hat. Zusätzlich war der auch nachrüstbar und bringt auch außerhalb der Umweltzonen etwas (vor denen die Luft ohnehin nicht halt macht).


Zitat von: FlipsP
Trotzdem ist es aber nicht so, dass man als Beispiel von einem Euro 3 Lupo auf einen Euro 6 Cayenne umsteigt. Als Milchmädchen könnte man sagen man steigt von kleinerem PKW mit alter Technik um auf einen etwas größeren PKW mit moderner Technik.

Da werden halt wieder die vollkommen falschen Anreize gesetzt. Warum sollte jemand mit einem Lupo zum Tausch genötigt werden, wenn er eh in weiten Bereichen umweltfreundlicher unterwegs ist, als viele Neuzulassungen?
Da muss es auch kein Cayenne sein, es reicht wenn der nur eine Kategorie upgradet, und der Umweltvorteil ist so gut wie dahin - unter zusätzlicher Berücksichtigung des Abriebs und der Erzeugung sowieso.


Hier soll man auch ansetzen, zB einen Zeit-, Dritt- und Viertwagen dem entsprechend hoch besteuern.

Kommt drauf an, wie er das macht. Wenn er sie mit Wechselkennzeichen fährt, dann kann er auf öffentlichem Grund eh nur eine Parkfläche wegnehmen und gleichzeitig Dreck machen können die Autos dann auch nicht.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am November 12, 2018, 08:52:36
Lieber Torx,

selbstverständlich werde ich emotional, wenn jemand meint mein Recht auf möglichst saubere Luft einschränken möchte. Das ist bei der Debatte über den Nichraucherschutz genau gleich. Die Emotionen beruhen trotzdem auf fundierten Argumenten, die du übrigens nicht wiederlegt hast, sondern immer wieder nur neue Argumente einbringst, die man allerdings schnell wieder entkräften könnte. Dafür stört mich aber die Diskussionskultur zu sehr, da du ja auf meine auch nicht eingehst.
Eines sei nur gesagt: Die Kennzahl Kfz/1000 EW trifft ganz selbstverständlich eine Aussage über die Verfügbarkeit eines Autos. Dazu ein kurzes Gedankenexperiment: In Ort X gibt es 50 Kfz/1000 EW, in Ort Y 950 Kfz/1000 EW. Wo werden jene ohne Kfz schneller eines zur Verfügung haben?
Du kannst von mir aus auch gerne den Modal Split, die Personenkilometer die mit dem Auto zurückgelegt werden oder eben die Kfz/1000 EW hernehmen, aber die Frage bleibt: Wieso müssen die anderen die lokalen Schadstoffe erdulden? Ich kann die Frage selbst leider nicht beantworten, deshalb hoffe ich ja seit drei Beiträgen auf eine Antwort von dir oder einem anderen Gegner der Umweltzone.

Wenn es dir aber um die "Ungerechtigkeit" der Umweltzone geht (wobei du ja selbst geschrieben hast, Verursacher von NOx: Diesel, Verursacher von Feinstaub: Diesel, um CO2 geht es bei einer Umweltzone nicht), dann könnten wir uns doch sicher auf eine Congestion Charge einigen? Wie wär's: Ein fixer Anteil pro Kfz bei  Einfahrt in die Stadt (da wäre dann auch der Reifenabrieb drinnen), plus ein variabler Anteil in Abhängigkeit der Größe und des Schadstoffausstoßes? Da wären wir deiner Argumentation zur Folge beide glücklich damit.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am November 12, 2018, 10:35:52
Und ich prophezeie auch in Österreich in Bälde eine ähnliche Situation. Es kann ja nicht sein, dass es Grenzwerte gibt, die dauernd überschritten werden und nix passiert bzw.  duldend weggeschaut wird.

Bei so manchen anderen Werten werden einfach die Grenzwerte erhöht - das wird hier nicht funktionieren.
Aber man kann ja die Luftgütemessstationen speziell Don Bosco und Petersgasse z.B. auf Messendorfberg und Fürstenstand verlagern.  Das Ganze mit der Seilbahn kombiniert und schwupp hätte schwarzblau 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Feinstaubproblem gelöst und die Seilbahn ist die Lösung.

In Zukunft dürften Versuche Luftgüteprobleme, durch einen anderen Aufstellungsort der (stationären) Messtellen, zu verschleiern auch nicht mehr klappen. Schließlich wird gerade an einer stärkeren satellitengestützen Beobachtung der Luftgüte geforscht. News-Artikel der ZAMG: https://www.zamg.ac.at/cms/de/umwelt/news/nutzung-von-satellitendaten-zur-besseren-ueberwachung-der-luftguete
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am November 12, 2018, 11:43:03
selbstverständlich werde ich emotional, wenn jemand meint mein Recht auf möglichst saubere Luft einschränken möchte. Das ist bei der Debatte über den Nichraucherschutz genau gleich.

Da gibt es nur einen wesentlichen Unterschied: Auto = Verkehrsmittel, Rauchen = Suchtmittel. Verkehrsmittel sind bis zu einem gewissen Grad notwendig, Suchtmittel nicht.

Zitat
Wieso müssen die anderen die lokalen Schadstoffe erdulden? Ich kann die Frage selbst leider nicht beantworten, deshalb hoffe ich ja seit drei Beiträgen auf eine Antwort von dir oder einem anderen Gegner der Umweltzone.

Ich habe nicht gesagt, dass mir Schadstoffe egal sind. Aber mir es nicht egal wenn man uns etwas als Umweltzone verkauft, was die Schadstoffe laut vielen Studien nicht oder kaum beeinflusst und dabei gleichzeitig Anreize in die komplett falsche Richtung setzt.

Und die Frage zu den Schadstoffen anderer wurde ja auch schon beantwortet: Das ist eben das demokratische Ergebnis. Leute wollen halt mit dem Auto mobil sein, und nehmen dafür andere Dinge in Kauf. Wenn man ihnen brauchbare Alternativen schafft, dann werden sie die auch annehmen.

Abgesehen von anderen Faktoren, die es noch gibt: Wenn jemand zwar eine moderne Heizung im Haus hat, aber trotzdem zusätzlich sein Holzfeuer im Kamin macht, damit es nett ausschaut, dann ist das ganze eigentlich noch sinnloser als ein Verkehrs- oder Genussmittel. (Ist mir nur gerade eingefallen weil ich so jemanden kenne...).

Zitat
Wie wär's: Ein fixer Anteil pro Kfz bei  Einfahrt in die Stadt (da wäre dann auch der Reifenabrieb drinnen), plus ein variabler Anteil in Abhängigkeit der Größe und des Schadstoffausstoßes? Da wären wir deiner Argumentation zur Folge beide glücklich damit.

Ja, ich würde die Sache anders sehen, wenn es um eine Umweltzone ginge, die auch wirklich der Umwelt zugute kommt, und die Wohlhabende, die sich alle 5 Jahre ein fettes Auto kaufen, genau so trifft. Oder wenn es um Maßnahmen ginge, die den Autoverkehr in der Stadt auch wirklich verringern. Aber hätte die Autoindustrie einiges dagegen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am November 13, 2018, 17:31:32
Zitat
Da gibt es nur einen wesentlichen Unterschied: Auto = Verkehrsmittel, Rauchen = Suchtmittel. Verkehrsmittel sind bis zu einem gewissen Grad notwendig, Suchtmittel nicht.
Wie du bereits geschrieben hast: Bis zu einem gewissen Grad. Wenn ich Lebensmittel im zweistelligen Tonnenbereich zu einem Geschäft bringen muss, ist ein LKW natürlich sinnvoll. Wenn ich siedle, ist ein PKW natürlich sinnvoll und sogar notwendig. Wenn ich Fahrgemeinschaften bilde, ist ein PKW sinnvoll. Nicht sinnvoll ist ein PKW, der gut 6-10 m² an Platz verbraucht und eine Tonne wiegt, um einen Menschen von A nach B zu bringen. Vor allem in der Stadt. Und das ist nun einmal der Großteil der Fahrten.
Ein PKW ist außerdem in unseren Breitengraden mehr als ein Verkehrsmittel. Es ist ein Statussymbol (das zum Glück mehr und mehr durch andere Dinge wie Smartphones etc. abgelöst wird), etwas das man gerne hegt und pflegt. Autofahren macht außerdem Spaß (sogar mir). Die große Szene an "Autobastlern" zeigt, dass viele Menschen mehr als ein Verkehrsmittel im Auto sehen.

Zitat
Ich habe nicht gesagt, dass mir Schadstoffe egal sind. Aber mir es nicht egal wenn man uns etwas als Umweltzone verkauft, was die Schadstoffe laut vielen Studien nicht oder kaum beeinflusst und dabei gleichzeitig Anreize in die komplett falsche Richtung setzt.
Naja. (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-06-01_texte_46-2017_umweltzonenwirksamkeit.pdf)
"Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich die Umweltzonen als erfolgreiche Maßnahme für die Luftreinhaltung erweisen, wenn sie groß genug sind und möglichst wenige Ausnahmen zulassen (wie in Berlin und München). Sie senken nicht nur PM10-Konzentration, sondern in einem viel größeren Ausmaß auch die gesundheitlich relevanten Komponenten (wie zum Beispiel Dieselruß), die im PM10 enthalten sind. Folglich kann der Nutzen der Umweltzonen viel besser abgeschätzt werden, wenn neben PM10 weitere Messparameter, wie Ruß (BC) und elementarer Kohlenstoff (EC), gemessen werden."

Zitat
Und die Frage zu den Schadstoffen anderer wurde ja auch schon beantwortet: Das ist eben das demokratische Ergebnis. Leute wollen halt mit dem Auto mobil sein, und nehmen dafür andere Dinge in Kauf. Wenn man ihnen brauchbare Alternativen schafft, dann werden sie die auch annehmen.
Wie bereits geschrieben: Es ist auch das demokratische Ergebnis, dass die Leute nicht früher an Atemwegserkrankungen sterben wollen. Noch nicht geschrieben: Auch wenn ich etwas ganz sehr will, darf ich deswegen keine anderen Leute damit schaden.

Zitat
Abgesehen von anderen Faktoren, die es noch gibt: Wenn jemand zwar eine moderne Heizung im Haus hat, aber trotzdem zusätzlich sein Holzfeuer im Kamin macht, damit es nett ausschaut, dann ist das ganze eigentlich noch sinnloser als ein Verkehrs- oder Genussmittel. (Ist mir nur gerade eingefallen weil ich so jemanden kenne...).
Da bin ich ganz bei dir, entsprechende Maßnahmen dürfen nicht nur im Verkehr gesetzt werden.

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am November 16, 2018, 11:39:22
Interessante Diskussion hier. Ich wollte mich eigentlich nicht einmischen, aber einen Teil finde fundamental falsch dargestellt:

Und die Frage zu den Schadstoffen anderer wurde ja auch schon beantwortet: Das ist eben das demokratische Ergebnis. Leute wollen halt mit dem Auto mobil sein, und nehmen dafür andere Dinge in Kauf. Wenn man ihnen brauchbare Alternativen schafft, dann werden sie die auch annehmen.

Dies wäre nur das "demokratische Ergebnis" der Bevölkerung auf dem Land, die in die Stadt muss; viele Leute ziehen in die Stadt um keine Wege mit dem Auto zurücklegen zu müssen und das basiert oft auch auf dem Gedanken andere nicht zu belasten. Auch ziehen viele Leute weiter raus, um bessere Luft zu haben - und dieser Teil ist ein bekannter Teufelskreis, der eher auf Opportunismus, als auf Nachhaltigkeit beruht; geschweige denn auf irgendetwas Demokratischem (woher soll das kommen? Persönliche Wahlfreiheit, die hier nicht für jeden gleich existiert, ist nicht gleichbedeutend mit Demokratie).

Zweitens ist die Liebe zur Mobilität eine Liebe zum Freiheitsgefühl, das ich auch kenne. Die aktuelle Liebe zum Auto ist dennoch eine ganz gehörige Portion Statussymbolik und das beweist, dass ein großer Anteil daran sozialisiert ist. Man muss manchmal die Leute auch dazu bringen, umzudenken, und das schließt zur Zeit vor allem den Energieverbrauch (generell) ein (Schule, Bildung, Anreize und das Gegenteil). Die Unterschiede in der Denkweise kann man gut zwischen den Ländern sehen (Beispiele bzgl. Mobilität wären USA<->Österreich<->Japan). "Leute wollen halt mit dem Auto mobil sein" ist noch nicht einmal momentan richtig und hoffentlich in der Zukunft überholt. Das klingt fast dogmatisch und trifft überhaupt nicht auf alle zu. Um ein Beispiel zu nennen: Es beginnt ja, dass die junge Generation Carsharing nutzt und keinen eigenen Wagen mit 18 möchte (natürlich nicht an Orten, wo es kein Carsharing gibt).
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Michael am November 16, 2018, 12:42:58
Heute in Kathmandu Nepal:

Kathmandu, die Hauptstadt Nepals liegt in einem Talkessel, da kann die Luft nicht so recht entweichen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 16, 2018, 12:46:57
In Deutschland sind zu den zehn Städten mit Dieselfahrverboten gestern mit Essen und Gelsenkirchen noch zwei dazugekommen - erstmals wird auch eine Autobahn, nämlich die A40, die durch Essener Stadtgebiet (eigentlich durch das Stadtzentrum) führt ebenfalls davon betroffen sein: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/verwaltungsgericht-gelsenkirchen-fahrverbote-100.html

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am November 16, 2018, 14:58:11
Die Grenzwerte in D. werden deshalb von 40 auf 50 µg/m^3 angehoben.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 16, 2018, 15:44:34
Was aber - rechtlich - nichts nützen wird, weil Europäisches Recht über deutschem Recht steht ...

Alles Augenauswischerei ...

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am November 18, 2018, 11:51:54
Das ist so nicht korrekt; ich erkläre es aber gerne, vielleicht habe ich Dich da in die falsche Richtung gelotst.
Der Punkt ist, dass man an vielen Stellen in D. eine nur geringfügige Überschreitung des 40 µg/m³-Grenzwertes feststellt. Solange der deutsche Gesetzgeber aber festlegt, dass in einem gewissen Rahmen (in diesem Fall also bis 50 µg/m³) Fahrverbote unverhältnismäßig sind, da sie einen zu Großen Einfluss auf das Leben vieler haben, ist das sehr wohl nachvollziehbar. Der Umgang mit der Überschreitung obliegt in diesem Fall Deutschland; das oben ist also sehr wohl rechtlich ein Unterschied und damit keine direkte Augenwischerei. Der Grenzwert für Fahrverbote, also die Hürde für Dieselfahrverbote ist in diesem Fall hochgesetzt worden. Das hätte ich vielleicht nochmal ganz klar schreiben sollen, dachte aber es wäre im Kontext klar.

Alle anderen Dinge, warum wann und auf welche Art sind natürlich eine ganz andere Diskussion. Und wenn eingewandt werden sollte, warum diese Verhältnismäßigkeit nicht eher Experten und dann Gerichte klären sollten als Politiker... ach lassen wir das.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 30, 2018, 13:33:05
Madrid: http://www.tagesschau.de/ausland/smog-madrid-fahrverbot-101.html

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 18, 2019, 18:19:16
Komisch, vor 30 Jahren gab es auch schon solche Vorschläge: https://www.nrz.de/politik/tempolimt-auf-autobahnen-spritpreis-hoch-das-koennte-sich-alles-fuer-autofahrer-aendern-id216239159.html

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Mitfahrer am Januar 26, 2019, 17:15:25
@just4fun:
Ich bin in dem Alter, also: Wo hast du das Auto für mich hingestellt? Wo kann ich es abholen?
ich hab auch keins, dafür aber mehrere Fahrräder 🚲
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 22, 2019, 15:36:38
Hier wieder ein paar Fakten: https://steiermark.orf.at/news/stories/2971618/

W.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amoser am August 26, 2019, 06:26:52
In den vorhergehenden Beiträgen wurde viel über Notwendigkeiten und Spass der KFZ-Benützung vor allem im privaten Bereich geschrieben und diskutiert. Ein eigenes und großes Problem ist aber auch die enorme Zunahme der LKW-Belastung im Süden von Graz. Sowohl im Raum Kalsdorf und Werndorf als auch im Bereich Messendorf wird die ansteigende Dichte des LKW-Verkehrs immer mehr zum Problem. Hauptverursacher ist Magna. Die Firma wickelt ihr gesamtes INPUT und OUTPUT auf der Straße ab und belastet nun auch mit betrieblichen Zwischentransporten die Straße zwischen Graz und Marburg (Lackiererei). Viele dieser Transporte könnten bei einer konstruktiven logistischen Zusammenarbeit zwischen der Firma und der RCA oder anderen EVU's auf der Schiene erfolgen. Offensichtlich hat aber die Frächterlobby bei Magna den Fuß so weit in der Tür, dass es die Schiene als Alternative für die LKW-Flut nicht gibt. Regelmäßige Transportaufkommen wie Zulieferungen, Auslieferungen oder Lackierüberstellungen würden sich sehr gut für Bahntransporte mit Ganzzügen eignen. Hat man in Thondorf noch die Ausrede vom mangelnden Platz für die Bahn verwendet, obwohl der seit Jahren brach liegende Übergabebahnhof allein ein optimaler Umschlagplatz wäre, gilt dieses Argument für die Fertigungsstätte im CCG Werndorf nicht mehr. Dort karrt man trotz volller Bahninfrastruktur alles auf der Straße. Man kann an die Logistikverantwortlichen von Magna nur appelieren, Vernunft walten zu lassen, sich von der LKW-Lobby etwas zu distanzieren und künftig doch einen großen Anteil der notwendigen Transporte mit der Bahn zu bewerkstelligen!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: amoser am September 17, 2019, 09:23:07
Um die Dimensionen des Schwerverkehrs zu erkennen, den die Firma MAGNA den Menschen und der Luftgüte im Südosten bzw. Süden von Graz beschert, braucht man nur an einem Werktag die Situationen bei den Kreisverkehren vor der Werkseinfahrt in Raaba und in Kalsdorf beim Verlauf der B 67 für 15 Minuten zu beobachten. Es ist ein Wahnsinn, dass die Logistikverantwortlichen des Betriebes nicht auf diese Situation reagieren und versuchen, wenigstens einen Teil der In- und der Output Transporte mit der Bahn zu bewerkstelligen. Auch im CCG karrt die Firma MAGNA ihre Transporte trotz bekranbarer Gleise und bester Schieneninfrastruktur fast ausschließlich mit dem LKW.
Besonders aufstoßende Beispiele:
Neuwagenüberstellungen zum Frikusterminal in Kalsdorf
Lackierpendeltransporte nach und von Hoce bei Maribor
u.v.a.m.
Offensichtlich ist Klimaschutz für MAGNA ein Fremdwort!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Martin am November 11, 2019, 14:03:24


,,Steirische Luftqualität wesentlich verbessert"
Die ,,Winteroffensive Meine Luft - Reine Luft" für die Saison 2019/20 präsentierte Verkehrs- und Umweltlandesrat Anton Lang gemeinsam mit dem Leiter der zuständigen Abteilung 15, Hofrat Dr. Gerhard Semmelrock, heute in Graz. Erfreuliches Fazit dabei: Die Luftqualität hat sich in der Steiermark in den letzten Jahren wesentlich verbessert.
Im Jahr 2018 wurden erstmals seit 2016 trotz eines schlechten Starts die erlaubten Feinstaub-Überschreitungstage eingehalten. ,,Auch das Jahr 2019 wird ein gutes Jahr, was die Lufthygiene anbelangt. Wir werden aller Voraussicht nach an allen Messstellen sowohl die Grenzwerte für den Feinstaub als auch - und dies erstmals - jene für Stickstoffdioxid einhalten", freut sich LR Anton Lang. Dieser Erfolg rühre aus der konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung des Luftreinhalteprogrammes Steiermark. ,,Natürlich hat uns auch die tendenzielle Veränderung des Klimas in diesem Falle geholfen", so der Landesrat. Wie sich in den letzten 10 Jahren besonders deutlich herausgestellt habe, würden nur mittel- bzw. langfristig geplante und genau durchdachte Maßnahmen auch eine entsprechende Wirkung haben.
Das in diesem Jahr erstelle Luftreinhalteprogramm 2019 (30 Maßnahmen bis 25. 11.) ist derzeit in Begutachtung. Das neue Programm wurde nach bewährter Strategie mit wissenschaftlicher Unterstützung von Joanneum Research und durch intensive fachliche Beratung in den spezifischen Arbeitsgruppen (Motorentechnik, Winterdienst, Landwirtschaft, Energie und Hausbrand sowie Verkehr) erstellt. Das vorrangige Ziel des neuen Luftreinhalteprogrammes ist es, die Grenzwerte der Luftqualitätsrichtlinie flächendeckend und gesichert einhalten zu können, um einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Gesundheit der steirischen Bevölkerung zu leisten.
Insgesamt sind in den letzten Jahren über 50 Mio. Euro gezielt in die Verbesserung der Luftgüte investiert worden - dabei sind die Mittel, die über energietechnische Maßnahmen die Luftügte ebenfalls verbessern, gar nicht mitberücksichtigt. Alleine durch diese Maßnahme im Heizungsbereich werden Jahr für Jahr rund 39 Tonnen Feinstaub eingespart. ,,Mit der Inbetriebnahme der Abwärmenutzung der SAPPI Gratkorn und dem Ausbau der Fernwärme in Graz haben wir in den vergangenen Jahren weitere Meilensteine gesetzt. Nächste Projekte werden die effiziente Nutzung der Abwärme der Kläranlage Gössendorf betreffen", berichtete Lang.
Die Umstellung von alten Heizungsanlagen auf Fernwärme und moderne, umweltschonende Heizsysteme stellen nach wie vor einen besonderen Schwerpunkt bei den Landes-Maßnahmen zur Reduktion der Luftbelastung dar. Die Förderaktion des Landes wurde bis Ende Februar 2020 mit 3 Mio. Euro verlängert. Der Umstieg wird mit bis zu 5.000 Euro gefördert. ,,Das Land hilft damit den steirischen Haushalten auch beim Senken ihrer Heizkosten", so der Landesrat.
Im Verkehrsbereich waren es besonders Geschwindigkeitsbeschränkungen durch Verkehrsbeeinflussungsanlagen, die Fahrverbote für Alt-LKW inkl. der Förderung der Neuanschaffung, Förderung für Hybrid- und Erdgastaxis, Förderungen im Bereich E-Mobilität und E-Carsharing, unsere erfolgreiche `Mikro-ÖV´-Strategie, die bestens angenommene  Radverkehrsstrategie sowie Maßnahmen zur Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs, die nachhaltig zur Reduktion der Schadstoffbelastung beigetragen haben.
,,Als Umweltlandesrat gebe ich mich aber erst dann zufrieden, wenn wir - unabhängig von meteorologischen Einflüssen - die Grenzwerte dauerhaft einhalten können. Mit dem Ergebnis aus dem Jahr 2018 und der Prognose für 2019 sind wir auf dem richtigen Weg. Es bedarf aber weiterhin der konsequenten Umsetzung von Maßnahmen", so Lang. Damit die Zielsetzungen wie die flächendeckende Einhaltung der Feinstaub-Grenzwerte, die nachhaltige Reduktion der NO2 Belastung und die Reduktion der Sanierungsgebiete erreichen zu können, wurden bereits in der laufenden Regierungsperiode u.a. folgende Maßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt:

•   S-Bahn: Umsetzung der S 8 und S 9 zwischen Unzmarkt und Mürzzuschlag
•   Installierung von permanenten Frontlade-Radarstationen auf der A2 bei Feldkirchen zur strengeren Überwachung der Tempo 100 Beschränkung
•   Einführung eines permanenten IG-L 100ers zwischen Graz Ost und Graz West
•   Ausbau der Abwärmenutzung SAPPI Gratkorn zur Fernwärmeversorgung in Graz und Förderung von FW-Anschlüssen
•   Beschluss zur Finanzierung des weiteren FW-Ausbaus in Graz
•   Erhöhung der Förderungen für Solarwärme, Photovoltaik und Einführung einer Förderung für hocheffiziente Wärmepumpen
•   Förderprogramm für E-Carsharing Projekte in Gemeinden
•   Förderungen für E-Taxis, Hybrid- und Erdgas Taxis
•   Förderung für den vorzeitigen Ankauf von EURO 6 LKW
•   Entwicklung einer Landesstrategie zur Umsetzung und Förderung von Mikro-ÖV Lösungen
•   Umsetzung der Randstrategie Steiermark
•   Regiobusoffensive Steiermark

Und besonders auch
•   Aktionen zur Bewusstseinsbildung und Erhöhung des Anteils am ÖV, wie die sehr erfolgreiche Aktion ,,Meine Luft - Reine Luft".

,,Winter-Offensive
Meine Luft - Reine Luft 2019/20"
Fahrgäste in Bus, Bahn und Bim leisten einen wesentlichen Beitrag zur Luftverbesserung. Dies ist insbesondere in der kalten Jahreszeit von Bedeutung, denn zu dieser Zeit erreicht die Belastung der Luft durch die dann vorherrschenden Witterungssituationen jährlich ihren Höhepunkt. Aus diesem Grund braucht es weiterhin Initiativen zur Luftreinhaltung in der Steiermark.
Mit der erfolgreichen Aktion ,,Meine Luft - Reine Luft", die auch im kommenden Winter wiederum in der gesamten Steiermark durchgeführt wird, soll vor allem ein Anreiz geschaffen werden, den ÖV einmal zu ,,probieren" und somit durch eine persönliche Erfahrung aus dem Vergleich Auto und ÖV neue StammkundInnen zu gewinnen.
Neben dem Angebot ,,Stundenkarte = Tageskarte" für alle Freitage im Zeitraum von Dezember 2019 bis Ende Februar 2020 wird dieses Angebot, als großes Plus, auch in der Vorweihnachtszeit von 9. bis 24. Dezember 2019 sogar täglich gültig sein.
,,Wir möchten aber nicht nur Neukunden für den ÖV gewinnen, sondern möchten uns vor allem auch bei den Stammkunden bedanken. Dafür werden wir ebenfalls in den Monaten Dezember, Jänner und Februar an jedem Mittwoch in einem ausgewählten Zug- oder Buskurs in der Steiermark das `Mittwochs-Gewinnspiel´ als Dankeschön-Aktion durchführen", so Lang.
Die Fahrgäste von Bussen und Bahnen in jeweils unterschiedlichen steirischen Regionen erhalten nicht nur eine kleine Schokolade sondern können auch als Tagessieger oder Tagessiegerin einen Mobilitätsgutschein im Wert von je 300 Euro gewinnen. Außerdem besteht die Möglichkeit, an der Verlosung eines E-Scooters als Hauptreis teilzunehmen.
Weitere Infos zur Aktion finden Sie unter www.meineluftreineluft.at



Presseaussendung Büro LR Lang
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Dezember 21, 2019, 13:28:41
Ein Blick auf https://graz.maps.luftdaten.info/ ist übrigens interessant.

Das ist ein Netzwerk aus einem Sensor der sich recht einfach basteln lässt.
Ich will nicht Maßnahmen gegen Feinstaub in Frage stellen, aber die gern wiederholte Behauptung dass Graz die Feinstaubhochburg Österreichs oder Europas ist, lässt sich da nicht halten.
Generell zeigt sich dass es in Osteuropa und vor allem Bulgarien mit dem Feinstaub nicht so gut aussieht. Was Österreich angeht, ist eher die Großwetterlage relevant. Wenn die Werte in Graz schlecht sind, dann sind sie in Wien meist auch schlecht.

Die Screenshots sind vom 9. und 12. Dezember. Das Bild war in den vergangenen Wochen ählich, einmal hat's halt die Gegend um Parma und Bologna bis nach Venedig erwischt, ein anderes mal Hamburg und aktuell ist es dort überall wieder gut.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Schampuskrampus am Dezember 21, 2019, 13:37:32
Ein Blick auf https://graz.maps.luftdaten.info/ ist übrigens interessant.

Das ist ein Netzwerk aus einem Sensor der sich recht einfach basteln lässt.
Ich will nicht Maßnahmen gegen Feinstaub in Frage stellen, aber die gern wiederholte Behauptung dass Graz die Feinstaubhochburg Österreichs oder Europas ist, lässt sich da nicht halten.
Generell zeigt sich dass es in Osteuropa und vor allem Bulgarien mit dem Feinstaub nicht so gut aussieht. Was Österreich angeht, ist eher die Großwetterlage relevant. Wenn die Werte in Graz schlecht sind, dann sind sie in Wien meist auch schlecht.

Die Screenshots sind vom 9. und 12. Dezember. Das Bild war in den vergangenen Wochen ählich, einmal hat's halt die Gegend um Parma und Bologna bis nach Venedig erwischt, aktuell ist es dort wieder gut.

So lange zig Häuschen ihre stinkenden Holzheizungen haben dürfen.....gut heute regnet es da ist der Gestank nicht so schlimm aber wenn es keinen Niederschlag gibt stinkt die ganze Stadt nach Hausbrand, und diese Anlagen werden dann noch gefördert....Wahnsinn!

Und was bringt's wenn wir 100 km/h auf der Autobahn fahren wenn in den Nachbarländern Autos ohne Kat keine Seltenheit sind....

Wie du richtig sagst im Osten ist es ein Wahnsinn z.B. im Oberschlesischem Industriegebiet hier stinkt es gewaltig....

Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am Dezember 21, 2019, 15:44:19
Ich will nicht Maßnahmen gegen Feinstaub in Frage stellen, aber die gern wiederholte Behauptung dass Graz die Feinstaubhochburg Österreichs oder Europas ist, lässt sich da nicht halten.

Graz hat wegen seiner schlechten Luftdurchmischung leider eine Häufung von Tagen mit sehr schlechter Luftqualität. Natürlich gibt es auch andere Städte/Orte, an denen entsprechend schlechte Werte gemessen werden. Das Thema Feinstaub ist jedenfalls sehr komplex - und das meine ich ernst. Man muss hier unbedingt über lange Zeiträume vergleichen, insbesondere die Wintertage mit Inversion können in Graz sehr sehr hoch werden. Ein Anfang ist die Unterscheidung zwischen verschiedenen Korngrößen, was aber auch nur eine begrenzte Aussagekraft hat - das wird im immer wieder benannten Standort Don Bosco leider nicht gemacht. Und mit dem OK Lab Stuttgart-Projekt leider auch nicht; das soll die Aktion aber bitte nicht schlecht reden, ich will nur sagen, dass die exakte Gesundheitsgefahr noch schwieriger zu ermitteln ist.

Leider ist Graz weiterhin mit viel Feinstaub belastet - und in Österreich immer noch "Hochburg" und in Europa weit oben (kumulative Belastung). Einzelne Peaks sind europaweit leider Spitzenfeld, das heißt, an einzelnen Tagen haben wir in Graz eine extrem schlechte Luft. Dennoch hat sich da auch einiges getan, aber es muss noch immer daran gearbeitet werden.

Im Bereich Stickstoffoxide ist Graz aber leider auch sehr schlecht.

Bitte Nachfragen, falls ich manche Dinge näher ausführen soll.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Vitus am Dezember 21, 2019, 17:45:00

So lange zig Häuschen ihre stinkenden Holzheizungen haben dürfen.....gut heute regnet es da ist der Gestank nicht so schlimm aber wenn es keinen Niederschlag gibt stinkt die ganze Stadt nach Hausbrand, und diese Anlagen werden dann noch gefördert....Wahnsinn!

Und was bringt's wenn wir 100 km/h auf der Autobahn fahren wenn in den Nachbarländern Autos ohne Kat keine Seltenheit sind....




Dazu eine kleine Geschichte:
Winter 2030,
heftige Schneefälle und Kälte haben ganz Österreich erfasst. Photovoltaik eingeschneit, Windräder wegen Sturm abgeschaltet, Kohlekraftwerke gibt es nicht, die Gasversorgung schwächelt. Verbrennungsmotoren, Ofenheizungen, offenen Kamine, Motorsägen, Schneefräsen etc. sind verboten.
Auf den Autobahnen kilometerlange Staus von Elektrofahrzeugen, denen über Nacht der Strom ausging. Die elektrifizierten Rettungsdienste sind davon ebenfalls betroffen. Selbst bei besserem Wetter können sich die KFZ nicht mehr aus eigener Kraft weiterbewegen, sondern müssen einzeln abgeschleppt werden, was aber selbst das Bundesheer mangels einsatzfähiger Fahrzeuge nicht bewältigen kann. Elektrische Bagger und Radlader können nicht mehr ans Netz oder sind nur wenige Stunden einsatzbereit. Mangels Nachfrage produzieren Raffinerien weder Benzin noch Diesel, die es nur noch in Gefahrgut-Ausgabestellen in geringen Mengen gibt.
Die Bundesregierung requiriert alle noch einsatzfähigen Oldtimer mit Verbrennungsmotor. Mit der alten Technik Vertraute sind Mangelware im Ruhestand. Lediglich Russland und der Iran könnten noch solche Fahrzeuge und Brennstoffe liefern, was aber wegen des wegen Strommangels und Schneemassen zusammengebrochenen Schienenverkehrs und dem Einspruch der USA unmöglich ist. Gesundheitsversorgung, Schulen, Lebensmittelversorgung und Industrieproduktion funktionieren nicht mehr. In sauberster Luft feiern frierende und hungernde Mitteleuropäer die erfolgreiche Energiewende, natürlich ohne Feuerwerk, Alkohol oder gar eine gegrillte, vegane Bratwurst.

Soweit der Ausblick in die Zukunft Österreichs
Gruselig, nicht wahr?


Allerdings könnte man die Geschichte  auch auf einen Sommer in der Zukunft umschreiben. Siehe aktuelle Situation in Australien.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Schampuskrampus am Dezember 21, 2019, 18:26:59

So lange zig Häuschen ihre stinkenden Holzheizungen haben dürfen.....gut heute regnet es da ist der Gestank nicht so schlimm aber wenn es keinen Niederschlag gibt stinkt die ganze Stadt nach Hausbrand, und diese Anlagen werden dann noch gefördert....Wahnsinn!

Und was bringt's wenn wir 100 km/h auf der Autobahn fahren wenn in den Nachbarländern Autos ohne Kat keine Seltenheit sind....




Dazu eine kleine Geschichte:
Winter 2030,
heftige Schneefälle und Kälte haben ganz Österreich erfasst. Photovoltaik eingeschneit, Windräder wegen Sturm abgeschaltet, Kohlekraftwerke gibt es nicht, die Gasversorgung schwächelt. Verbrennungsmotoren, Ofenheizungen, offenen Kamine, Motorsägen, Schneefräsen etc. sind verboten.
Auf den Autobahnen kilometerlange Staus von Elektrofahrzeugen, denen über Nacht der Strom ausging. Die elektrifizierten Rettungsdienste sind davon ebenfalls betroffen. Selbst bei besserem Wetter können sich die KFZ nicht mehr aus eigener Kraft weiterbewegen, sondern müssen einzeln abgeschleppt werden, was aber selbst das Bundesheer mangels einsatzfähiger Fahrzeuge nicht bewältigen kann. Elektrische Bagger und Radlader können nicht mehr ans Netz oder sind nur wenige Stunden einsatzbereit. Mangels Nachfrage produzieren Raffinerien weder Benzin noch Diesel, die es nur noch in Gefahrgut-Ausgabestellen in geringen Mengen gibt.
Die Bundesregierung requiriert alle noch einsatzfähigen Oldtimer mit Verbrennungsmotor. Mit der alten Technik Vertraute sind Mangelware im Ruhestand. Lediglich Russland und der Iran könnten noch solche Fahrzeuge und Brennstoffe liefern, was aber wegen des wegen Strommangels und Schneemassen zusammengebrochenen Schienenverkehrs und dem Einspruch der USA unmöglich ist. Gesundheitsversorgung, Schulen, Lebensmittelversorgung und Industrieproduktion funktionieren nicht mehr. In sauberster Luft feiern frierende und hungernde Mitteleuropäer die erfolgreiche Energiewende, natürlich ohne Feuerwerk, Alkohol oder gar eine gegrillte, vegane Bratwurst.

Soweit der Ausblick in die Zukunft Österreichs
Gruselig, nicht wahr?


Allerdings könnte man die Geschichte  auch auf einen Sommer in der Zukunft umschreiben. Siehe aktuelle Situation in Australien.

Genial! :bier:
Und gar nicht so unwahrscheinlich aber für solche Aussagen riskiert man von militanten Gruppen gesteinigt zu werden!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am Dezember 21, 2019, 21:47:42

So lange zig Häuschen ihre stinkenden Holzheizungen haben dürfen.....gut heute regnet es da ist der Gestank nicht so schlimm aber wenn es keinen Niederschlag gibt stinkt die ganze Stadt nach Hausbrand, und diese Anlagen werden dann noch gefördert....Wahnsinn!

Und was bringt's wenn wir 100 km/h auf der Autobahn fahren wenn in den Nachbarländern Autos ohne Kat keine Seltenheit sind....




Dazu eine kleine Geschichte:
Winter 2030,
heftige Schneefälle und Kälte haben ganz Österreich erfasst. Photovoltaik eingeschneit, Windräder wegen Sturm abgeschaltet, Kohlekraftwerke gibt es nicht, die Gasversorgung schwächelt. Verbrennungsmotoren, Ofenheizungen, offenen Kamine, Motorsägen, Schneefräsen etc. sind verboten.
Auf den Autobahnen kilometerlange Staus von Elektrofahrzeugen, denen über Nacht der Strom ausging. Die elektrifizierten Rettungsdienste sind davon ebenfalls betroffen. Selbst bei besserem Wetter können sich die KFZ nicht mehr aus eigener Kraft weiterbewegen, sondern müssen einzeln abgeschleppt werden, was aber selbst das Bundesheer mangels einsatzfähiger Fahrzeuge nicht bewältigen kann. Elektrische Bagger und Radlader können nicht mehr ans Netz oder sind nur wenige Stunden einsatzbereit. Mangels Nachfrage produzieren Raffinerien weder Benzin noch Diesel, die es nur noch in Gefahrgut-Ausgabestellen in geringen Mengen gibt.
Die Bundesregierung requiriert alle noch einsatzfähigen Oldtimer mit Verbrennungsmotor. Mit der alten Technik Vertraute sind Mangelware im Ruhestand. Lediglich Russland und der Iran könnten noch solche Fahrzeuge und Brennstoffe liefern, was aber wegen des wegen Strommangels und Schneemassen zusammengebrochenen Schienenverkehrs und dem Einspruch der USA unmöglich ist. Gesundheitsversorgung, Schulen, Lebensmittelversorgung und Industrieproduktion funktionieren nicht mehr. In sauberster Luft feiern frierende und hungernde Mitteleuropäer die erfolgreiche Energiewende, natürlich ohne Feuerwerk, Alkohol oder gar eine gegrillte, vegane Bratwurst.

Soweit der Ausblick in die Zukunft Österreichs
Gruselig, nicht wahr?


Allerdings könnte man die Geschichte  auch auf einen Sommer in der Zukunft umschreiben. Siehe aktuelle Situation in Australien.


Das ist gleichermaßen billig wie schlecht.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am Dezember 21, 2019, 22:41:25

So lange zig Häuschen ihre stinkenden Holzheizungen haben dürfen.....gut heute regnet es da ist der Gestank nicht so schlimm aber wenn es keinen Niederschlag gibt stinkt die ganze Stadt nach Hausbrand, und diese Anlagen werden dann noch gefördert....Wahnsinn!

Und was bringt's wenn wir 100 km/h auf der Autobahn fahren wenn in den Nachbarländern Autos ohne Kat keine Seltenheit sind....




Dazu eine kleine Geschichte:
Winter 2030,
heftige Schneefälle und Kälte haben ganz Österreich erfasst. Photovoltaik eingeschneit, Windräder wegen Sturm abgeschaltet, Kohlekraftwerke gibt es nicht, die Gasversorgung schwächelt. Verbrennungsmotoren, Ofenheizungen, offenen Kamine, Motorsägen, Schneefräsen etc. sind verboten.
Auf den Autobahnen kilometerlange Staus von Elektrofahrzeugen, denen über Nacht der Strom ausging. Die elektrifizierten Rettungsdienste sind davon ebenfalls betroffen. Selbst bei besserem Wetter können sich die KFZ nicht mehr aus eigener Kraft weiterbewegen, sondern müssen einzeln abgeschleppt werden, was aber selbst das Bundesheer mangels einsatzfähiger Fahrzeuge nicht bewältigen kann. Elektrische Bagger und Radlader können nicht mehr ans Netz oder sind nur wenige Stunden einsatzbereit. Mangels Nachfrage produzieren Raffinerien weder Benzin noch Diesel, die es nur noch in Gefahrgut-Ausgabestellen in geringen Mengen gibt.
Die Bundesregierung requiriert alle noch einsatzfähigen Oldtimer mit Verbrennungsmotor. Mit der alten Technik Vertraute sind Mangelware im Ruhestand. Lediglich Russland und der Iran könnten noch solche Fahrzeuge und Brennstoffe liefern, was aber wegen des wegen Strommangels und Schneemassen zusammengebrochenen Schienenverkehrs und dem Einspruch der USA unmöglich ist. Gesundheitsversorgung, Schulen, Lebensmittelversorgung und Industrieproduktion funktionieren nicht mehr. In sauberster Luft feiern frierende und hungernde Mitteleuropäer die erfolgreiche Energiewende, natürlich ohne Feuerwerk, Alkohol oder gar eine gegrillte, vegane Bratwurst.

Soweit der Ausblick in die Zukunft Österreichs
Gruselig, nicht wahr?


Allerdings könnte man die Geschichte  auch auf einen Sommer in der Zukunft umschreiben. Siehe aktuelle Situation in Australien.


Könnte man das lächerliche Niveau des oe24.at Forums bitte wieder an dieses retournieren? Es gefällt offensichtlich einzig und alleine einem Flüchtling des genannten Forum.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Vitus am Dezember 21, 2019, 23:33:48
Könnte man das lächerliche Niveau des oe24.at Forums bitte wieder an dieses retournieren? Es gefällt offensichtlich einzig und alleine einem Flüchtling des genannten Forum.
Hallo , was soll das ,ich kenne das besagte Forum gar nicht. :o
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am Dezember 22, 2019, 07:21:11
Dann sollte es dir umso mehr zu denken geben, wenn deine Beiträge Assoziationen das oe24-Niveau hervorrufen. ;-)

Mal im Ernst: Wenn wir so weitermachen wie bisher ist laut UN-Weltklimarat ein Szenario wahrscheinlich, bei dem weltweit 200 Millionen Menschen (also ca. 10x so viele wie heute) ihre Heimat verlassen müssen, weil weil sie sonst verhungern würden (also im weitersten Sinn wohl Wirtschaftsflüchtlinge für einige), in Südösterreich wird es so trocken, dass die Landwirtschaft massive Probleme bekommt und wir uns an meditarrane Waldbrände gewöhnen werden müssen, massive Zunahme vo Hitzetoten, ein Verschwinden von 25%-30% aller Tier- und Pfanzenarten weltweit usw. usf.

Und du schreibst von Verbrennungskraftmotoren sind 2030 (sic!) schon verboten und Silvester ohne Grillwürstel und Alkohol. Deine Probleme möchte ich haben.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Vitus am Dezember 22, 2019, 12:27:19
Dann sollte es dir umso mehr zu denken geben, wenn deine Beiträge Assoziationen das oe24-Niveau hervorrufen. ;-)

Mal im Ernst: Wenn wir so weitermachen wie bisher ist laut UN-Weltklimarat ein Szenario wahrscheinlich, bei dem weltweit 200 Millionen Menschen (also ca. 10x so viele wie heute) ihre Heimat verlassen müssen, weil weil sie sonst verhungern würden (also im weitersten Sinn wohl Wirtschaftsflüchtlinge für einige), in Südösterreich wird es so trocken, dass die Landwirtschaft massive Probleme bekommt und wir uns an meditarrane Waldbrände gewöhnen werden müssen, massive Zunahme vo Hitzetoten, ein Verschwinden von 25%-30% aller Tier- und Pfanzenarten weltweit usw. usf.

Und du schreibst von Verbrennungskraftmotoren sind 2030 (sic!) schon verboten und Silvester ohne Grillwürstel und Alkohol. Deine Probleme möchte ich haben.

Nochmals ich kenne das oe24-Niveau nicht. Du aber schon, also bis Du dort mitten drin.
Ich habe den Text nicht geschrieben oder erdacht, sondern bekommen und habe diesen zur Diskussion in das Forum gestellt.
Also lass die persönlichen Angriffe auf mich, ansonsten stellst Du dich auf die Stufe der "Members*.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Stipe am Dezember 22, 2019, 13:11:32
Zitat
Soweit der Ausblick in die Zukunft Österreichs
Gruselig, nicht wahr?

Das nennst du also zur Diskussion stellen? Das ist sogar mir zu subtil...
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am Dezember 22, 2019, 13:47:21
Dann sollte es dir umso mehr zu denken geben, wenn deine Beiträge Assoziationen das oe24-Niveau hervorrufen. ;-)

Mal im Ernst: Wenn wir so weitermachen wie bisher ist laut UN-Weltklimarat ein Szenario wahrscheinlich, bei dem weltweit 200 Millionen Menschen (also ca. 10x so viele wie heute) ihre Heimat verlassen müssen, weil weil sie sonst verhungern würden (also im weitersten Sinn wohl Wirtschaftsflüchtlinge für einige), in Südösterreich wird es so trocken, dass die Landwirtschaft massive Probleme bekommt und wir uns an meditarrane Waldbrände gewöhnen werden müssen, massive Zunahme vo Hitzetoten, ein Verschwinden von 25%-30% aller Tier- und Pfanzenarten weltweit usw. usf.

Und du schreibst von Verbrennungskraftmotoren sind 2030 (sic!) schon verboten und Silvester ohne Grillwürstel und Alkohol. Deine Probleme möchte ich haben.

Nochmals ich kenne das oe24-Niveau nicht. Du aber schon, also bis Du dort mitten drin.
Ich habe den Text nicht geschrieben oder erdacht, sondern bekommen und habe diesen zur Diskussion in das Forum gestellt.
Also lass die persönlichen Angriffe auf mich, ansonsten stellst Du dich auf die Stufe der "Members*.

So etwas muss man nicht zur Diskussion stellen, weil es einfach nicht der Realität (schon gar nicht 2030) entspricht und nur darauf abzielt alles schlecht zu machen. Des gehört eher zur Kategorie Verschwörungstheorie und Fake News!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Dezember 25, 2019, 12:49:41
Leider ist Graz weiterhin mit viel Feinstaub belastet - und in Österreich immer noch "Hochburg" und in Europa weit oben (kumulative Belastung).
...
Bitte Nachfragen, falls ich manche Dinge näher ausführen soll.

Ja bitte. Was hat es mit der "kumulative Belastung" auf sich, und wie vergleichen sich die Zahlen mit zum Beispiel einer Stadt in Polen?
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am Dezember 25, 2019, 13:26:49
Leider ist Graz weiterhin mit viel Feinstaub belastet - und in Österreich immer noch "Hochburg" und in Europa weit oben (kumulative Belastung).
...
Bitte Nachfragen, falls ich manche Dinge näher ausführen soll.

Ja bitte. Was hat es mit der "kumulative Belastung" auf sich, und wie vergleichen sich die Zahlen mit zum Beispiel einer Stadt in Polen?




... und welchen Sinn es hat, Graz mit einer polnischen Stadt zu vergleichen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Dezember 26, 2019, 01:28:42
... und welchen Sinn es hat, Graz mit einer polnischen Stadt zu vergleichen.

Das weiß ich nicht, ich habe ja nicht damit angefangen von "Hochburg Europas" bzw. "Hochburg Österreichs" zu reden.
Zum einen weil es die Zahlen nicht hergeben, zum anderen weil die in Österreich geliebte Selbststigmatisierung dem dahinter liegenden Anliegen nur selten förderlich sein dürfte.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am Dezember 27, 2019, 16:38:25
Leider ist Graz weiterhin mit viel Feinstaub belastet - und in Österreich immer noch "Hochburg" und in Europa weit oben (kumulative Belastung).
...
Bitte Nachfragen, falls ich manche Dinge näher ausführen soll.

Ja bitte. Was hat es mit der "kumulative Belastung" auf sich, und wie vergleichen sich die Zahlen mit zum Beispiel einer Stadt in Polen?

Ich gehe darauf gerne ein. Gib mir bitte bis heute Abend/morgen Vormittag Zeit, ich bin momentan noch recht eingespannt.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am Dezember 28, 2019, 17:14:54
So, nun habe ich das Problem, dass ich nicht weiß, für welchen Wissensstand ich antworten soll: Ich gehe das also mal mit ein paar fundamentalen Infos an und hoffe, Torx, dass Du mir verzeihst, wenn Du manche Dinge schon weißt. Falls aber das ein oder andere unbekannt ist, so bitte ich wieder um Nachfragen.
Leider bin ich gezwungen, diesen Bogen zu spannen. Ich muss nämlich klar stellen, dass die einzelnen Werte zwar eine Aussage haben, diese aber nicht so einfach auf Gesundheitsrisiken umzulegen ist. Der Vergleich, der eigentlich dahinter steht, ist hoch komplex. Nur die Belastung zu vergleichen, ist nicht unbedingt sinnvoll.

Abgrenzung des Themas
Ich möchte zusätzlich hier ganz klar sagen, dass Ozon (O3) und NOx ein anderes Thema sind. Ebenfalls ist die Klimafrage eine andere, weil hier CO2 und ebenfalls NOx, wie auch N2O (Lachgas) entscheidende Faktoren sind (ja, NOx und O3 sind auch gesundheitsrelevant). In diesen Gebieten wäre es unerlässlich etwas Atmosphärenchemie/-physik ins Spiel zu bringen und auch hier bin ich gerne bereit, etwas genauere Einblicke zu geben; aber dieser Beitrag soll sich um Feinstaub drehen.
Feinstaub ist also keine Frage des Klimaschutzes (nur ganz am Rand, da geht es um Aerosole in ganz hohen Atmosphärenschichten), eher eine Frage des Umweltschutzes und konkret eine Frage des Gesundheitsschutzes.

Leider hat Deine Frage des Vergleiches mit einer Stadt in Polen zwei Haken: Ich muss kurz darauf eingehen, welche Typen Feinstaub es gibt und wo die Gefahren liegen - denn ein Vergleich ist mitunter sehr schwer zu ziehen. Desweiteren muss ich leider sagen, dass ich speziell die Luftqualität in polnischen Städten bisher nicht genau angesehen habe - ich kenne also die Details vor Ort nicht.

Die Gefährlichkeit von Feinstaub
Die Gefährlichkeit von Feinstaub ist wahnsinnig schwer abzuschätzen. Das kann man vor allem an folgendem sehr plakativen Beispiel sehen:
Die Belastung mit Partikeln ist in Meernähe sehr hoch, vor allem durch Salze: Unseren Lungen und Atemwegen tut das sogar gut, Autos aber rosten schneller. Andersherum: In U-Bahnhöfen hat man mitunter hohe Belastungen durch Metallabrieb, was uns Menschen nicht so gut tut, den Zügen aber egal ist.
Man kann die Gefährlichkeit von Partikeln nur durch die Analyse der Oberflächenstruktur (=Nanostruktur) erkennen. Dann kann man durch Versuche die Gefährlichkeit für das Lungengewebe ermitteln. Das ist für sämtliche Partikel, die an einem Ort vorkommen, viel zu komplex und in gesamter Fülle schlicht nicht machbar. Also müssen diverse Erkenntnisse herhalten, die eine Abschätzung der Schädlichkeit ermöglichen.

Kleiner Exkurs zu Photochemischem Smog
Bei Ausgasungen von Bäumen wird die Sache übrigens ganz schwierig: Sogenanntes Formaldehyd, ein Stoff, der von Pflanzen im allgemeinen ausgegast wird, ist Feinstaub. Dieser kann für den Menschen in hohen Konzentrationen gefährlich werden - ganz ohne Industrie. Noch schlimmer ist es, wenn allerdings NOx durch Verbrennung dazugemischt wird; dann können hohe Mengen an Ozon entstehen, die gesundheitsschädlich sind. Das ganze Thema nennt sich "Photochemischer Smog" und ist so komplex, dass viele Leute - die sich nicht damit beschäftigen - die Zusammenhänge schlicht leugnen. Es kann also sein, dass die Kombination Bäume+Autobahn für Menschen und Tiere schlimmere Belastungen hervorruft, als die ein oder andere Industrie. Ronald Reagan hatte das damals mit seinem Spruch "Trees cause more pollution than automobiles do" (1981) missbraucht oder aber man sieht, dass auch er das Thema nicht kapiert hatte.
Bekanntes Beispiel für Photochemischen Smog wäre Los Angeles; in dieser Stadt grassiert das Problem - und da wurde das Phänomen in den 70ern auch als erstes entdeckt. Leider trifft dieses Problem auch Graz; aber ich weiß nicht, wie es in Polen ist.
Das heißt: Hier in Graz ist Feinstaub + NOx (durch Verbrennung) der Treiber für Ozon, was die Auswirkungen indirekt auch schlimm macht. Weder in Don Bosco, noch in Sankt Peter oder am Platz der Freiwilligen wird O3 in situ gemessen. Warum erzähle ich das? Weil NOx in Graz neben Black Carbon ganz entscheidend ist und in der Vergangenheit auch dementsprechend viel diesbezüglich geforscht/unternommen wurde.
Das Thema ist also eigentlich noch komplexer.

Wie erreicht man Abschätzungen über die Gefährlichkeit
Das sollte mittlerweile wahrscheinlich Bekannter sein: Man hat herausgefunden, dass die Gefährlichkeit von Feinstaub in erster Näherung anhand der durchschnittlichen Größe der Partikel geschätzt werden kann. Dabei nimmt man an, der Feinstaub wäre kugelförmig und gibt den Durchmesser an: PMx bezeichnet dann Feinstaub (Particulate Matter) kleiner als den Durchmesser x in μm (10-6 m).
Typischerweise werden verglichen: PM10 und - wenn man Glück hat - PM2.5. Ersterer dringt vor allem bis in die oberen Atemwege ein, letzterer bis in die Lunge. Es gibt dann noch PM0.1 oder Ultrafeinstaub, aber das ist hier unwichtig, weil selten gemessen. PM10 und PM2.5 werden dann noch ein bisschen gewichtet, je nachdem wie relevant bestimmte Durchmesser laut medizinischer Forschung wirklich für die Atemwege sind, so dass man eine möglichst gesundheitsrelevante Abschätzunge damit machen kann. Wikipedia (EN) arbeitet sich an den Relevanzen bis zu einem gewissen Grad ab, also bitte im Zweifel dort nachschlagen.
Hängen bleiben sollte: PM10 (vor allem obere Atemwege) und PM2.5 (auch aktiv in der Lunge) sind Anzeiger für die Schädlichkeit von Feinstaub. Im Zweifel aber müsste man ganz genau hinsehen; es ist eben nicht egal, ob gerade ein Partikel Kochsalz oder ein Partikel Asbest vorbeifliegt.
Deshalb wird in der Wissenschaft weiter unterschieden:
Organic Atmospheric Aerosol: Organische Moleküle der Umgebungsluft, meist natürlichen Ursprungs (wie das oben erwähnte Formaldehyd)
Elemental Carbon / Black Carbon: Chemisch ähnlich zu Graphit, vor allem durch Verbrennung (ja, das ist in Graz durch den sogenannten "Hausbrand" - also vor allem Heizungen - ein riesen Thema)
Organic Carbon: Organische Moleküle, die direkt emittiert werden (primär, z.B. durch Verbrennung) oder photochemisch erzeugt (sekundär)

Das Black Carbon ist genau ein Problem: Es sind meist Partikel von 20 bis 30 nm Durchmesser (können auch Verklumpen), die im Lugengewebe hoch aktiv sein können. Stichwort: Ruß. Das wäre übrigens ein Thema, dass man eher durch das Verbieten von Öl-/Holzverbrennern lösen könnte, denn durch Verkehrspolitik (Link (https://www.umwelt.graz.at/cms/ziel/6751744/DE/)).

(https://www.bilder-upload.eu/thumb/e6403f-1577545419.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-e6403f-1577545419.jpg.html) (2013, Bericht an Gemeinderat (https://www.umwelt.graz.at/cms/dokumente/10022260_4849410/0ffbe27c/gr_bericht_14_11_2013.pdf))



Kumulative Belastung und EU Grenzwerte für Graz
Risikobewertung kann man durch die Höhe der Konzentration nicht alleine machen, weil man ja noch beachten muss, wie lange die Menschen/Tiere einer entsprechenden Konzentration ausgesetzt sind. Kumulativ heißt nun: Ich summiere über das Jahr die Belastung auf. Also eine Art Dosis.
Würde man alles, was die Grazer Luft zu bieten hat, an einem Tag abbekommen, würde man wohl sofort sterben. Andererseits, wenn man ein paar Tage/Wochen/Monate hat, in denen die Luft gut ist, erholt sich die Lunge auch wieder. Also: Auch hier ist es schwierig, die Gesundheitsfrage zu beantworten. Auch wenn die Luft nur mittelschlecht ist: ist sie dies das ganze Jahr über, ist das äußerst schädlich. An anderen Orten mag es mal schlechter sein, aber vielleicht ist es an den meisten anderen Tagen deutlich besser. Auch das muss man in der Statistik beachten. Ganz kritisch: Jahreszeitenabhängigkeiten, wie auch in Graz. Denn Black Carbon kommt von Heizungen, was speziell im Winter problematisch ist. NOx und photochemischer Smog ist etwas, das durch Sonneneinstrahlung reguliert wird: Eher im Sommer.
Um diesem Zusammenhang zu entsprechen hat die EU zwei Grenzwerte festgelegt: Einen für Einzeltage, aber als Tagesdurchschnitt, und einen für das ganze Jahr.
Der Grenzwert für PM10 liegt bei 50 μg/m3 Tagesmittelwert (also an einem Einzelzeitpunkt darf es gerne deutlich darüber sein). Den darf man 35 Mal im Jahr überschreiten... was Graz schafft.
Der zweite Grenzwert für PM10 ist der Jahresmittelwert von 40 μg/m3. Das wird seit 2011 tatsächlich geschafft  :one: (ohne den Einfluss des Winterdiensts zumindest  >:D ).

(https://www.bilder-upload.eu/thumb/d7a356-1577545656.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-d7a356-1577545656.jpg.html) (2019, Report Johanneum (https://news.wko.at/news/oesterreich/up_feinstaub-report_20190605.pdf))

(https://www.bilder-upload.eu/thumb/3b65be-1577546113.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-3b65be-1577546113.jpg.html) (2019, Report Johanneum (https://news.wko.at/news/oesterreich/up_feinstaub-report_20190605.pdf))

(https://www.bilder-upload.eu/thumb/2b7c5e-1577546415.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-2b7c5e-1577546415.jpg.html) (2018, Maßnahmen für Graz - Umweltbundesamt (https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0657.pdf))

Also alles gut? Mitnichten.
Graz überschreitet als einzige Stadt in Österreich die 35 Tagesgrenze.

Zur Frage: Vergleich mit anderen Städten
Die WHO hat 2015 eine Studie mit diversen Städten und ihrer PM2.5- und PM10-Belastungen veröffentlicht (nur Städte mit PM2.5>10μg/m3).
Ich gebe einen Ausschnitt wieder (Werte in μg/m3, jährlicher Mittel):
Stadt102.5
Graz3023
Wien2719
Klagenfurt2519
Sosnowiec6043
Rybnik5942
Krakau5940
(2015, WHO (https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/69477/WHO_SDE_PHE_OEH_06.02_eng.pdf;jsessionid=3ECC0BB7A84890EC57C697E456D127BA?sequence=1))
Die Liste polnischer Städte ist gigantisch. In Österreich gibt es - auch wegen des kleineren Landes - nur fünf Einträge, für Polen über 50. Ein Graus. Die deutsche Welle hat das mal sehr, sehr gut auf den Punkt gebracht:
Zitat
"Für viele Polen gehört das Überprüfen der Smogwerte mittlerweile zum Alltag, genauso wie das Tragen von Atemschutzmasken. An einigen Tagen wird Kindern und älteren Menschen empfohlen, daheim zu bleiben - draußen tief durchatmen ist dann zu gefährlich. Es drohen Kopfschmerzen, Schwindel und Atemnot neben Langzeitauswirkungen wie Atemwegserkrankungen und Herzproblemen.
Die schlimmste Jahreszeit steht in Polen noch bevor. Im Winter nimmt der Smog drastisch zu, da viele Menschen noch traditionell mit Holz und Kohle heizen. In den Wintermonaten stinken die Kleider der Menschen nach Smog, sagt Gula. Er vergleicht die dreckige Luft, die die Menschen einatmen, mit Rauchen. Wer in Krakau lebt, atmet jedes Jahr so viele Schadstoffe ein, als ob er 3.000 Zigaretten rauchen würde, schätzen Aktivisten." (2018, DW)
Man merkt ja nicht, wie schlechte Luft langsam einem das Leben verkürzt. Siehe das Rauchen. Studie zu Asthma bronchiale und Ähnlichem in Graz hier (http://www.umwelt.steiermark.at/cms/beitrag/10469542/13718343/).
(https://www.bilder-upload.eu/thumb/94e6f9-1577547532.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-94e6f9-1577547532.jpg.html) (2018, DW)

Wenigstens tut sich was, aber man sieht auf folgender Grafik, dass das auch nötig ist. Und ja, auch in Graz sind wir stark belastet - natürlich gibt es schlimmere Städte, aber uns sollte unsere eigene Gesundheit natürlich am Herzen liegen.
(https://www.bilder-upload.eu/thumb/84f181-1577547813.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-84f181-1577547813.jpg.html) (2018, DW)
(https://www.bilder-upload.eu/thumb/0e0567-1577547597.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-0e0567-1577547597.jpg.html) (2018, DW)

Sollte man sich zurücklehnen? Naja, eigentlich nicht. Die Europäische Gesundheitsorganisation sagt "Air pollution is currently the most important environmental risk to human health, and it is perceived as the second biggest environmental concern for Europeans, after climate change." (2019, EEA (https://www.eea.europa.eu//publications/air-quality-in-europe-2019))

Was heißt das? Wir haben kumulativ in Graz (schlechteste Luft in Ö.) ungefähr die Hälfte der Belastungen von Sosnowiec (schlechteste Luft in P.). Die Peaks in Graz sind ähnlich hoch (aqicn.com) - das heißt, wir hätten die gleiche Luftqualität, wären wir ständig mit Inversionswetterlage konfrontiert. Deshalb gibt es auch von beiden Städten ähnliche Bilder:
(https://www.bilder-upload.eu/thumb/288229-1577548418.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-288229-1577548418.jpg.html)

Noch was Interessantes in diesem Zusammenhang: Aktuelle Daten bzgl. der Reduktion von Feinstaub.
(https://www.bilder-upload.eu/thumb/8cf99a-1577548539.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-8cf99a-1577548539.jpg.html) (2019, EEA (https://www.eea.europa.eu//publications/air-quality-in-europe-2019))

Man muss aber bitte noch eine Sache bedenken: Polen verheizt unfassbar viele fossilen Brennstoffe, sowohl in Heizungen, als auch für Strom (Kohle allen voran, auch für CO2 relevant). In Graz wird keine Kohle in großen Anlagen verheizt, zumindest nicht für die Stadt relevant (Nordwinde). In Sosnowiec ist das Kraftwerk Katowice ein großes Problem (deshalb gibt es immer wieder Proteste). Bei uns ist es die Kessellage; das heißt nun: Wir haben eine unglückliche Lage und erreichen dadurch teilweise die gleichen Werte, wie in Sosnowiec neben einem Kohlekraftwerk - oder anders herum: Die Polen blasen so viel Zeug in die Luft, dass sie doppelt so viel Belastung haben (übers Jahr), wie wir (Sosnowiec ist im Flachland).
Bzgl. O3 sieht es für Österreich übrigens ziemlich katastrophal aus und schlechter als in Polen; daran sieht man schon ein wenig, was die Ursachen sind (siehe Photochemischer Smog, oben) - aber das soll hier nicht weiter Thema sein.
Wie genau die Zusammensetzung der Partikel in Polen ist, kann ich - wie angekündigt - leider nicht sagen. Ich weiß nicht, wo deren Daten liegen oder ob sie welche haben. Deshalb enthalte ich mich hier. Alles in allem: Das Thema ist mega komplex und wir sollten alle tunlichst zusehen, dass wir so wenig Black Carbon wie möglich einatmen; Anstrengungen dies zu senken, sind sowohl in vielen polnischen Städten, wie auch in Graz nur zu empfehlen. Ich habe, ohne dass es offiziell wurde, des öfteren Aussagen von Medizinern gehört, die eher auf einen Grenzwert von <10 μg/m3 kumulativen PM10s zielen; ab dann bekommt man Schwierigkeiten, eine Gesundheitsschädigung statistisch nachzuweisen. Heißt nicht, dass es sie nicht gäbe.
Aber eben: In Städten. Auf dem Land kann PM10 zum Beispiel wieder viel höher sein... Staub zum Beispiel, vor allem durch Landwirtschaft. Dazu gibt es natürlich auch Daten.

Appendix: Bewertungen für Maßnahmen bzgl. Grazer PM10:
- Eine Grenzwerteinhaltung ist weder bei PM10, noch bei NO2 gesichert, nur bei PM mit günstiger
Jahresmeteorologie. (2016, Bericht an Gemeinderat (https://www.umwelt.graz.at/cms/dokumente/10022260_4849410/98c420da/A23_028979_2013_0040%20Massnahmenplan%20GR-Informationsbericht%2017%2003%202016%20ab....pdf))
- Die Heizungsumstellung auf Fernwärme stellt mit dem forcierten Ausbau der letzten Jahre in Graz
eine wesentliche Emissionseinsparung (insb. bei PM) dar. (2016, Bericht an Gemeinderat (https://www.umwelt.graz.at/cms/dokumente/10022260_4849410/98c420da/A23_028979_2013_0040%20Massnahmenplan%20GR-Informationsbericht%2017%2003%202016%20ab....pdf))
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Dezember 30, 2019, 12:49:01
Danke für die genau Erläuterung.
Das mit dem Photochemischem Smog muss ich nochmal genauer anschauen. Verstehe ich das richtig, dass also die Messung von PM10-Partikeln noch nicht wirklich etwas darüber aussagt ob das nun Partikel sind, die für den Körper schlecht oder unbedeutend sind?

Was ich auch sehe ist, dass sich die Lage in Graz in den letzten 15 Jahren verbessert hat, obwohl der Autoverkehr zugenommen haben dürfte. Durch welche Maßnahmen wurde das dann eigentlich erreicht?

Zu NOx: Ich kann mich ja noch an Zeiten vor dem ganzen Feinstaub- und Klimawandel-Hype erinnern, da hat man ja trotzdem von den schädlichen Autoabgasen gesprochen. Muss dann wohl um NOx gegangen, das danach in den Diskussionen völlig untergegnagen ist.

Generell bestätigt ja der eine Link die Trends in Osteuropa und der Po-Ebene. Habe dazu mal die aktuelle Karte angehängt, da ist die Lage in der Po-Ebene wieder schlechter. Auch ist also Graz zumindest nicht die "Feinstaubhochburg Europas". Das wie gesagt nicht, dass man das Problem verharmlosen sollte, aber die typisch österreichische Einstellung sich mit Superlativen möglichst schlecht zu machen kann ich eben auch nicht teilen.

Ein Punkt, der noch interessant wäre, wäre die Frage der Mess-Standorte. Sind die vergleichbar? Stellen andere Länder ihre Messtationen auch in verkehrsbelastete Gebiete und Einzugsstraßen? In Graz gibt es nur einen einzigen Standort (Quelle (http://www.umwelt.steiermark.at/cms/ziel/3611708/DE/)) auf der linken Murseite und der ist beim St. Peter Schulzentrum in der Nähe. Von OK-Lab-Projekt sehe ich zumindest dass bei schlechteren Wettersituationen Andritz und das restliche St. Peter zwar auch belastet werden, in Mariatrost hingegen bleibt's trotzdem öfter grün.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am Dezember 30, 2019, 14:33:42
Danke für die genau Erläuterung.
Das mit dem Photochemischem Smog muss ich nochmal genauer anschauen. Verstehe ich das richtig, dass also die Messung von PM10-Partikeln noch nicht wirklich etwas darüber aussagt ob das nun Partikel sind, die für den Körper schlecht oder unbedeutend sind?

Nein, das ist ein bisschen anders. Vielleicht habe ich mit diesem Exkurs mehr verwirrt, als geholfen.
Photochemischer Smog
Photochemischer Smog entsteht durch (1.) Ausdünstungen von Pflanzen oder bestimmten Gasen (z.B. Formaldehyd, CH4, CO) und (2.) NOx. Sein gesundheitsrelevantester Bestandteil ist Ozon (O3).
Das Problem ist nun, dass manche Ausdünstungen von Pflanzen gleichzeitig auch Feinstaub sind. Dieser kann, aber muss nicht per se schädlich sein, aber kann eben zu diesem Photochemischen Smog beitragen.
Ein Beispiel, das doppelt schädlich ist: Formaldehyd wäre schon von sich aus schädlich, aber kann zusätzlich noch Ozon begünstigen (= sozusagen doppelt schädlich).

PM10
Ganz streng genommen ist eine PM10-Messung komplett entkoppelt von der Gesundheitsgefahr, da hast Du vollkommen recht. Man könnte hohe Mengen PM10 messen, die komplett problemlos sind. ABER: Dieser Standard ist so definiert, dass er möglichst die gesundheitsrelevanten Partikel berücksichtigt. Also ist es eine Näherung, die man durch lange Tests so festgelegt hat, dass sie doch Aussagen über die Gesundheitsgefahr tätigen kann.
Wichtig: Photochemischer Smog und PM10 sind nicht zwangsläufig verbunden und Du hattest das in mehr oder weniger einem Atemzug erwähnt; deshalb erkläre ich das nochmal ausführlicher:
> Genauere Definition von PM10, zusätzlich zu dem, was ich oben schon benannt habe:
Man weiß zum Beispiel, dass die meisten problematische Stoffe im Bereich von etwa 6 μm liegen. Entsprechend wird PM10 gewichtet, so dass die 6 μm großen Partikel den finalen Wert am meisten nach oben treiben und ein Partikel mit z.B. 9 μm nicht so stark ins Gewicht fällt. Natürlich gibt es nun auch einen Partikel mit 6 μm, der unschädlich ist und einen mit 9 μm, der schädlich ist, aber Messungen haben eben gezeigt, dass typischerweise bei 6 μm die meisten Problemstoffe liegen (vor allem in Städten).
Das ist nicht so leicht für nicht-Physiker/-techniker. Ich zeige es dennoch mal: Oben die Gewichtungsfunktion und unten der Beitrag für den Gesamtwert. Man sieht unten, dass der höchste Ausschlag der PM10-Kurve bei 5-6 μm liegt (logarithmischer Plot; tut mir Leid, wenn das verwirrt). Beim PM2.5 ist es ein ähnliches Spiel: Hier sind die schädlichen Partikel am häufigsten etwa 0.7 μm groß, entsprechend hat die Kurve dort den höchsten Ausschlag.
(https://www.bilder-upload.eu/thumb/e6331d-1577710876.jpg) (https://www.bilder-upload.eu/bild-e6331d-1577710876.jpg.html) (2011, Sugimoto et al. (https://www.researchgate.net/figure/Upper-Weighting-function-for-PM10-SPM-and-PM25-applied-to-the-size-bins-of-RC4-The_fig1_230770657))
Das heißt, der Standard PM10 ist so designed, dass er möglichst gute Aussagen über die Gesundheitsgefahr geben sollte. Also bitte nicht sagen, dass eine Messung von PM10 nichts mit Gesundheitsgefahr zu tun hat; es ist eine verdammt gut Näherung. Oder anders gesagt: Wenn ich viel PM10 messe, dann sollte ich UNBEDINGT nachprüfen, ob das gefährlich für unsere Gesundheit ist - denn hohe PM10-Werte von unschädlichen Stoffen zu bekommen ist verdammt unwahrscheinlich.

>>> Für den normalen Gebrauch: Ja, hohes PM10 ist erstmal nicht gut für unsere Gesundheit! Das sollte man glauben. <<<

ABER: Du hattest mich nach einem Vergleich verschiedener Städte gefragt. Im Detail kann es jetzt so sein, dass in Stadt A 25 μg/m3 gemessen werden und in Stadt B 27 μg/m3, aber die Gesundheitsgefahr eigentlich gleich hoch ist, weil die Zusammensetzung eine andere ist. Ich würde mich aber niemals trauen zu behaupten, dass in Stadt A oder B überhaupt keine Gesundheitsgefahr herrscht: Das wäre extrem(!) unwahrscheinlich und einfach unhaltbar, im Zweifel sogar unverantwortlich.

Was ich auch sehe ist, dass sich die Lage in Graz in den letzten 15 Jahren verbessert hat, obwohl der Autoverkehr zugenommen haben dürfte. Durch welche Maßnahmen wurde das dann eigentlich erreicht?
Der PM-Rückgang ist vor allem eine Frage des Hausbrandes, also von Ruß und Co. - Schau mal im vorherigen Beitrag meine letzte Überschrift an, da geht es vor allem um genau diese Frage; eine lange Ausarbeitung bzgl. der konkreten Maßnahmen in Graz.
Aber hier zur Hilfe noch ein paar Stichworte: Fernwärme, Ölheizungen, Kraftwerke, ...
Partikelfilter und bessere Verbrennungsqualität vor allem von Dieselfahrzeugen, aber auch Industriefilteranlagen sind hier auch beteiligt. Die Partikelfilter, die fast jeder Dieselfahrer so hasst, haben in Europa extrem geholfen.

Zu NOx: Ich kann mich ja noch an Zeiten vor dem ganzen Feinstaub- und Klimawandel-Hype erinnern, da hat man ja trotzdem von den schädlichen Autoabgasen gesprochen. Muss dann wohl um NOx gegangen, das danach in den Diskussionen völlig untergegnagen ist.
Als erstes mal von Kohlenstoffmonoxid CO in der Katalysator-Diskussion. Genau, dann NOx. Dieses NOx hat vor allem mit unserer Gesundheit zu tun, weniger mit Klima. NO und NO2, das wird unter NOx zusammengefasst, sind beide per se gesundheitsschädlich und außerdem Beiträge zum photochemischen Smog, der dann wieder gesundheitsschädlich ist. NOx entsteht bei jeder Art von Verbrennung als Nebenprodukt, auch beim Grillen, bei der Weihnachtskerze und beim Heizen (also natürlich beim Heizen mit Gas/Öl/Holz/Kohle, nicht mit Strom - aber wir verstehen uns sicher).
Also: NOx: Wenig klimarelevant, sehr relevant für unsere Lebenserwartung.

Generell bestätigt ja der eine Link die Trends in Osteuropa und der Po-Ebene. Habe dazu mal die aktuelle Karte angehängt, da ist die Lage in der Po-Ebene wieder schlechter. Auch ist also Graz zumindest nicht die "Feinstaubhochburg Europas". Das wie gesagt nicht, dass man das Problem verharmlosen sollte, aber die typisch österreichische Einstellung sich mit Superlativen möglichst schlecht zu machen kann ich eben auch nicht teilen.
Die Karte ist glaube ich nicht dabei.
Ja, die Po-Ebene ist auch dafür bekannt und Osteuropa... man sieht es aber auch an der Lebenserwartung. Ich bin vollkommen Deiner Meinung aber gebe zu bedenken, dass eben die Grazer Luftqualität extrem schwankt. An einzelnen Tagen wirst Du Graz eindeutig als Hochburg ausmachen.

Ein Punkt, der noch interessant wäre, wäre die Frage der Mess-Standorte. Sind die vergleichbar? Stellen andere Länder ihre Messtationen auch in verkehrsbelastete Gebiete und Einzugsstraßen? In Graz gibt es nur einen einzigen Standort (Quelle (http://www.umwelt.steiermark.at/cms/ziel/3611708/DE/)) auf der linken Murseite und der ist beim St. Peter Schulzentrum in der Nähe. Von OK-Lab-Projekt sehe ich zumindest dass bei schlechteren Wettersituationen Andritz und das restliche St. Peter zwar auch belastet werden, in Mariatrost hingegen bleibt's trotzdem öfter grün.
Dazu möchte ich mich fast enthalten... sagen wir es mal so: Die Umweltbehörden versuchen immer, die schlimmsten Stellen mit zu kontrollieren und bestimmte Politiker versuchen immer, die Messstellen auf einen abgelegenen Berg ins Grüne zu verbannen (was mich dabei übrigens aufregt: Das geht ja auf unsere Gesundheit, denn wo bitte stehen wir im Stau? Im Grünen? Den Gedankenbogen verfolgen leider viel zu wenige Leute.)
Mir fällt dazu der Dieselverbotsstreifen in Bremen(?) ein... extra3 hat dazu berichtet. Gibt es auf Youtube.
Ich sage es nur soweit, bevor ich mich darüber zu sehr ärger: Die EU-Messwerte sind so ausgerichtet, dass man sie überall einhalten sollte, wo sich Menschen aufhalten. Das ist entscheidend.
Wie Du siehst, triffst Du damit einen wunden Punkt ;)

_______________________

Ich hoffe, ich konnte helfen. Auch hier wieder: Gerne weiter fragen, falls gewünscht. Nur Nachbohren bringt einen weiter.
Und guten Rutsch schon mal an alle :)
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Januar 04, 2020, 13:19:54
Danke für die genaue Erläuterung. Soweit habe ich dem nichts hinzuzufügen, bis auf die Standortfrage:

In Wien sind die Standorte (https://www.wien.gv.at/umweltgut/public/grafik.aspx?bookmark=nN3NxfLFn0Rn9S9HQrOvRlAVJQOSiQE-b) etwas weiter und unterschiedlicher über das Stadtgebiet verteilt, sowohl im städtischen Bereich als auch auch auf "Bergen" und im Grünen.
Ich habe jetzt auf die schnelle nicht gesehen, dass es so einen Ausreißer gäbe wie Don Bosco. Politik geht natürlich auch umgekehrt, d.h. wenn dann gewisse Politiker von 39 Feinstaubtagen sprechen (https://steiermark.orf.at/stories/3021169/), dann meinen sie natürlich die auffälligste Messstation, in dem Fall Don Bosco (https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/luft/luftguete_aktuell/ueberschreitungen/ueberschreitungen_2018/).
Der Dreck dort ist natürlich ganz real und braucht Maßnahmen, aber für die politische Diskussion ist es natürlich ein großer unterschied ob man dort dann auch wirklich eine Messstation hinstellt oder nicht. ;) Jede Stadt wird wahrscheinlich ihren Punkt haben, wo sie die Messwerte auf die Spitze treiben kann. Wichtig ist natürlich das Gesamtbild - und das ist ja bei uns im Südwesten eh auch nicht berauschend.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am Januar 04, 2020, 14:12:15
... In Graz gibt es nur einen einzigen Standort (Quelle (http://www.umwelt.steiermark.at/cms/ziel/3611708/DE/)) auf der linken Murseite und der ist beim St. Peter Schulzentrum in der Nähe. ...

Das stimmt so nicht. Am linken Murufer existieren folgende Standorte:

-Graz Petersgasse
-Graz Eurostar
-Graz Schloßberg
-Graz Lustbühel

Warum sich die Daten auf der der Seite von LUIS Steiermark für diese Stationen nur eingeschränkt abrufen lassen, weiß ich nicht. Es dürfte an der Übertragung liegen, nicht am Aufzeichnungsintervall der Sensoren. Auf der Seite des Umweltbundesamtes kann man jedenfalls die Graphiken mit Halbstundenmittelwerten zu diesen Statione abrufen. Hier ein Beispiel:

Daten: LUIS Steiermark / Graphik: Umweltbundesamt: http://luft.umweltbundesamt.at/pub/gmap/start.html 
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: newsflash am Januar 04, 2020, 17:02:09
Was ich auch sehe ist, dass sich die Lage in Graz in den letzten 15 Jahren verbessert hat, obwohl der Autoverkehr zugenommen haben dürfte. Durch welche Maßnahmen wurde das dann eigentlich erreicht?

Das wurde dadurch erreicht das die Autos viel weniger Feinstaub ausstoßen.
Während der ganzen Hysterie vor 5-10 Jahren wurde immer gesagt das mit der Erneuerung der Flotte die Werte zurückgehen werden. Und siehe da: sie sind zurückgegangen, ohne City Maut und ohne Fahrverbote!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am Januar 04, 2020, 17:31:14
Was ich auch sehe ist, dass sich die Lage in Graz in den letzten 15 Jahren verbessert hat, obwohl der Autoverkehr zugenommen haben dürfte. Durch welche Maßnahmen wurde das dann eigentlich erreicht?

Das wurde dadurch erreicht das die Autos viel weniger Feinstaub ausstoßen.
Während der ganzen Hysterie vor 5-10 Jahren wurde immer gesagt das mit der Erneuerung der Flotte die Werte zurückgehen werden. Und siehe da: sie sind zurückgegangen, ohne City Maut und ohne Fahrverbote!

Nein, ganz so einfach ist das auch nicht. Natürlich ist das auch durch die strengeren Auflagen und Vorschriften zu erklären. Gut, dass bestimmte Maßnahmen gegriffen haben. Einen nicht unwesentlichen Anteil haben, zumindest für die geringere Anzahl der Überschreitungstage im Jahr 2019, allerdings die Wetterlagen selbst gehabt. Die Wetterlagen ändern sich und das ist auch durch den Klimawandel mitbedingt. Die, aus Sicht der Lufthygiene und Feinstaubanreicherung, ungünstigen Hochdruckwetterlagen mit Temperaturinversionen sind in den letzten Jahren schwächer, seltener und kurzlebiger geworden. Siehe Auswertung Uni Graz / ZAMG:

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/temperaturinversionen-sind-seltener-und-schwaecher-geworden

Besonders der letztjährige Jänner und Februar war von NW-Wetterlagen geprägt. Bei diesen Wetterlagen bläst im Raum Graz Nordföhn, der die schlechte Luft ausräumt.

PS: Unter Temperaturinversion versteht man eine Luftschichtung, bei der nicht wie sonst üblich die Temperatur mit der Höhe abnimmt, sondern bis zur Obergrenze einer bestimmten Schicht die Temperatur mit Höhe zunimmt. Eine solche stabile Schichtung ist besonders austauscharm und kann sich mit Schadstoffen anreichern, oft kann sich dann auch eine Nebeldecke ausbilden. Temperaturinversionen treten besonders im Winterhalbjahr bei Hochdruckwetterlagen auf
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: LS64 am Januar 04, 2020, 20:42:25
Danke für die genaue Erläuterung.
Gern.
Soweit habe ich dem nichts hinzuzufügen, bis auf die Standortfrage:
[...]
Der Dreck dort ist natürlich ganz real und braucht Maßnahmen, aber für die politische Diskussion ist es natürlich ein großer unterschied ob man dort dann auch wirklich eine Messstation hinstellt oder nicht. ;) Jede Stadt wird wahrscheinlich ihren Punkt haben, wo sie die Messwerte auf die Spitze treiben kann. Wichtig ist natürlich das Gesamtbild - und das ist ja bei uns im Südwesten eh auch nicht berauschend.

Absolut richtig für den nationalen/internationalen Vergleich. Aber man sollte eben dennoch bedenken, dass die Grenzwerte so gelegt sind, dass sie überall einzuhalten sind. Auch die Anwohner der Kärntner Straße sollte kein Asthma bekommen.

Nein, ganz so einfach ist das auch nicht. Natürlich ist das auch durch die strengeren Auflagen und Vorschriften zu erklären. Gut, dass bestimmte Maßnahmen gegriffen haben. Einen nicht unwesentlichen Anteil haben, zumindest für die geringere Anzahl der Überschreitungstage im Jahr 2019, allerdings die Wetterlagen selbst gehabt. Die Wetterlagen ändern sich und das ist auch durch den Klimawandel mitbedingt. Die, aus Sicht der Lufthygiene und Feinstaubanreicherung, ungünstigen Hochdruckwetterlagen mit Temperaturinversionen sind in den letzten Jahren schwächer, seltener und kurzlebiger geworden. Siehe Auswertung Uni Graz / ZAMG:
[...]
Besonders der letztjährige Jänner und Februar war von NW-Wetterlagen geprägt. Bei diesen Wetterlagen bläst im Raum Graz Nordföhn, der die schlechte Luft ausräumt.

Danke für diese Ergänzung. Ich kannte das Argument noch nicht und bin noch etwas skeptisch, weil ich aus der Studie für Graz eigentlich wenig Veränderung erkannt hatte. Speziell die Häufigkeitsänderung erkenne ich aus der Studie als nicht signifikant. Wenn Du da aber mehr Infos zur lokalen Klimaänderung hast, dann erzähle gerne mehr - ich weiß nicht, wie nah Du an dem Thema bist, also nur falls Du da noch mehr sagen kannst.

Der Link zur Studie ist übrigens: https://www.schweizerbart.de/papers/metz/detail/prepub/89671
Man kann das Paper auch kostenlos downloaden.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am April 12, 2020, 19:36:58
Auch eine spannende Zeit für den Feinstaub momentan. Derzeit sind keine Änderungen ersichtlich, teilweise sogar das Gegenteil.
NOx ist dafür gesunken.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am April 12, 2020, 21:22:03
Naja, es gibt tageweise sehr wohl Änderungen beim Feinstaub bei genauerem Anblick der Daten. So sind die klassischen, durch den Pendlerverkehr hervorgerufenen, Spätnachmittagsspitzen seit den "Coronamaßnahmen" vielfach zurückgegangen, die Tagesmittelwerte haben sich kaum geändert. Ebenfalls hat sich die Zusammensetzung teilweise geändert. Momentan ist relativ höherer Anteil pedogener Natur. Das ist auch kein großes Wunder bei der Rekordtrockenheit mittlerweile im Südosten Österreichs.  Spannend sind die Spitzen an manchen Stationen zwischen 23.3. und Anfang April. Diese sind  großteils auf die Spätfrostbekämpfungsmaßnahmen zurückzuführen (Beheizen der Wein- und Obstkulturen mit Petroleumöfen, Paraffinkerzen und vor allem das "feinstaublastige" Anzünden von Strohballen). Am 28.3. wurde außerdem über weite Teile Europas Saharastaub herangeführt.

Feinstaub hat eben unterschiedlichste Quellen, man kann das kaum alles in einem Posting besprechen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: FlipsP am April 12, 2020, 21:29:57
Danke für die gute Aufschlüsselung Ragnitztal!
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: scheurin am April 13, 2020, 05:33:16
Man würde sich wünschen diese Diskussionsgrundlage wird öfters herangezogen um eine ausgewogenere Beurteilung der Situation zu ermöglichen - nicht immer nur auf einen Auslöser bezogen.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Torx am Mai 16, 2020, 19:16:32
Feinstaub hat eben unterschiedlichste Quellen, man kann das kaum alles in einem Posting besprechen.
Ich hoffe die haben das berücksichtigt, als sie in den Wiener U-Bahn-Stationen gemessen haben:
https://www.addendum.org/feinstaub/u-bahn-feinstaub-belastung/
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: 4020er am Mai 20, 2020, 07:34:02
Schade, dass in dem Artikel nicht auf Ursachen eingegangen wird.
Titel: Re: Der FEINSTAUB - Thread
Beitrag von: Ragnitztal am Mai 20, 2020, 12:25:54
Schade, dass in dem Artikel nicht auf Ursachen eingegangen wird.

Es wurden nur die Konzentration und die Partikelgröße gemessen, nicht die chemische Zusammensetzung der Partikel. Dadurch lässt sich natürlich wenig über die Quelle(n) sagen.